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Festivals in 2003

Alive Festival 2003
Bang Your Head 2003
Black Hole Open Air 2003
Blind Guardian Open Air 2003
Blues Rock & More Open Air 2003
Bosch Open Air 2003
Bretthart 2003
Connichi 2003
Earthshaker Fest 2003
Fehmarn Open Air 2003
Force Attack 2003
Greifensteine Open Air 2003
Herzberg goes Wilhelmsthal 2003
Live Rocknight - Bandcontest Duisburg 2003
Marienberger Bizarre 2003
Nibelungenfestspiele 2003
Open Flair 2003
OsFest 2003
Polo-Rockfestival 2003
Rock Harz 2003
Stemweder Open Air 2003
Summer End 2003
Sun Open Air 2003
Under The Bridge 2003
With Full Force 2003
Woodrock 2003

Black Hole Open Air 2003

Krumpa, Sportplatz, 15.-16.08.2003


BLACK HOLE OPEN AIR 2003

Krumpa, Sportplatz, 15.-16.08.

Am Rande des in Re-Naturierung befindlichen ehemaligen Tagebaugebietes, in dessen Mitte demnächst ein neuer See entstehen soll, welcher dann zu den 12 größten Binnenseen Deutschlands gehören wird... , befindet sich das lauschige Örtchen Krumpa (bei Merseburg), in dem drei ihre Kräfte bündelnde Vereine - United Forces Mücheln, Braunsbedra e.V. und JC Krumpa e.V. - alljährlich ein gemütliches Festivalspektakel der härteren Gangart auf die Beine stellen.

Die gut ausgerüstete Sportanlage des Ortes bot 2003 beste Voraussetzungen für (in diesem Jahr glücklicherweise sintflutfreies...) Musikgeschehen auf einer mittelgroßen Bühne. Die Eintrittspreise (Freitag acht Euro, Samstag 12 Euro, Kombiticket 15 Euro) gingen völlig in Ordnung, Essen und Getränke waren gut bezahlbar, der geräumige Zeltplatz und ausreichend Toiletten befanden sich in unmittelbarer Nähe. Die circa 60 ehrenamtlichen Helfer (Zappe, Lars, Charly etc.) leisteten ganze Arbeit, Organisatoren, Bands und Besucher fühlten sich sichtlich pudelwohl!

Freitag, der 15.08.


No Pride feuerten am Freitag kurz vor Einbruch der Dämmerung den imaginären Startschuss ab. Was bei vier Musikbesessenen aus Tilleda (bei Sangerhausen) im April 1998 mit einer Mischung aus Punk, Rock und Metal begann, mauserte sich ein Jahr später, nach dem Hinzukommen eines zweiten Gitarristen, zu stark emotional ausgerichtetem Metal-Hardcore, abseits des amerikanischen HC-Klischees... Dirk Wirth (Gesang), Alexander Nowack (Schlagzeug), Christian Karnstedt (Gitarre), Sebastian Bosse (Bass) sorgten beim dritten Black Hole ab 20.30 Uhr mit Stellung beziehenden Lyrics über Terrorismus oder die Auswüchse des Sensationsjournalismus, gekoppelt mit polternd krachenden Sounds für einen würdigen Start in zwei Tage Festival-Feeling. (Zweitgitarrist Patrick Bokrant war aufgrund einer dauerhaft toiletten-gekoppelten Sommergrippe diesmal leider nicht dabei.) Texter und Frontmann Dirk zeigte mit wutschnaubender Performance, wie ein an sich zurückhaltender frischgebackener Papa on stage aus sich herausgehen kann! Nach Veröffentlichungen wie TV War, Fire In My Head oder der neuesten Eigenproduktion Live In Stocksen gab es neben den Titelsongs der zwei erstgenannten Scheiben auch Chaos oder Law And Order zu hören, gefolgt vom Sepultura-Cover Troops Of Doom oder dem punkigen Gassenhauer Lieschen.

Nach kurzer Umbaupause regierten die Hallenser Klabusterbären mit überwiegend deutschsprachigen Texten über braungebrannte Frauen, Sternesehen, Kopfverdrehen und andere angenehmen Arten der Körperverletzung, verpackt in punkige Rocksounds. Die Party-Hymne Never Walk Alone widmete man freundlicherweise der Fußballmanschaft, welche sonst auf dem Krumpaer Sportplatz trainiert und mit Rote Sterne machte man publikumswirksame Werbung für die Heimatstadt der Band. Zwischen Wir Sind Wieder Pleite (einem Hochgeschwindigkeits-Singalong) oder Bist Du Emo Genug (einem Abgesang auf die Emo-Core-Modewelle) platzierten die Klabusterbären mit Kiffertroime eine patente Reggae-Einlage, welche in hüftschwingendem Ska uferte. Beim Dr. Ring Ding Cover Ring Of Fire war die Publikums-Stimmung auf ihrem Höhepunkt, bei der einzigen Punkband des Abends...

Side Shore Trip aus Sangerhausen praktizierten fluffig eingängigen Rock, vielseitig, dauerhaft spannend und kreativ! Zwei Gitarren, ein magenlastig groovender Bass und angenehmer Gesang machten Lust auf Bewegung. Sänger/Gitarrist Henne (Ex-No Person Cult), Gitarrist Tim, Bassist Joha und Drummer Tom inhalierten bis 23.15 Uhr englischsprachiges Eigenmaterial wie White Paper, Pain oder Anxious Man von ihrer 2001er (im Hallenser Wasserturm-Tonstudio aufgenommenen) Vier-Song EP 4, aber auch deutsche Songs wie Plastikwelt oder Du Willst hinterließen angenehme Schwingungen im Bauchbereich.

Ein erneutes Wiedersehen mit The Crushing Caspars, bestehend aus Snoopy (Gitarre, Gesang), Stefan (Gitarre), Botte (Bass) und Walter (Drums) wurde trotz vorübergehendem Stromausfall (wegen Überlastung) zum rasanten Happening zwischen fetten Rock´n´Roll-Riffs und polternden Hardcore-Drumattacken, miteinander verschweißt durch Einmal-Gehört-Ewig-Im-Ohr-Mitsingrefrains, synchrone Hüpf-Akrobatik und grimmig-herzliche Bühnen-Performance zum zwanghaft-freiwilligen Dauergrinsen und Endlos-Headbangen! Wen dieser Rhythmus nicht eiskalt von vorne erwischte, der wird nie erfahren, wie geil sich eine Überdosis adrenalinbedingter Bluthochdruck anfühlen kann! Information Overload, Remedy, Bloodshot Eyes, Don´t Bring Me Down oder Time To Go... die Liste der niederschmetternd straighten Brachialhits war so lang wie das insgesamt einstündige Set der vier Sprengstoff-Fachleute von der Ostsee-Klang-Front, präsentiert vor etwa 250 Gästen. Nach Veröffentlichungen wie The Crushing Caspars oder Provocation darf man gespannt sein, was die Rostocker demnächst an dröhnenden Hartholz-Krachern im Studio zusammenbasteln, in Krumpa zumindest wurden die Caspars von der Küste abgefeiert wie ein heißgeliebter Lokalmatador!

Kurz nach Mitternacht blieb man beim Black Hole dem Hardcore weiter treu, mit den The Four Sivits, die mit Protection, Kick The Pigs, Not Tomorrow, Keep It Clean, Direction Death weiter frisch und munter in die Klang-Kerbe schlugen, welche die Crushing Caspars vorgezeichnet hatten (wenn auch letztere auf die Rock´n´Roll-Elemente der Vorgängerband verzichteten). Auch hier dominierte unbändige Spielfreude das Geschehen auf der Bühne, während sich im Publikum selbst zu später Stunde noch ausreichend bewegungswillige Feierwütige fanden. The Four Sivits waren übrigens kurzfristig für die ursprünglich als Headliner geplanten Brightside eingesprungen. (Letztgenannten hatte ein Surfunfall einen Strich durch die Live-Rechnung gemacht...).

Samstag, der 16.08.


Untamed aus Altenburg, die sich 1994 gründeten und seit 2000 in jetziger Besetzung agieren, haben eine musikalische Weiterentwicklung vom Punkrock zum Trash-Core hinter sich und ernteten in Krumpa großen Publikumszuspruch. Chrischi (Bass, Vocals), Andy (Gitarre, Backing Vocals), Nico (Gitarre) und Enni (Drums) waren ebenso rhythmisch und hart wie moshtauglich, leidenschaftliche Metal-Vertreter, welche mit Alive, Exotic, EKG, Seven oder Born In Pain zwischen 17.30 und 18.00 Uhr alles gaben!

Killer Inc. (Ex-Hangmen) kann man ebenfalls bedenkenlos weiterempfehlen, denn die Jenaer Leib-und-Seele-Rocker Alex (Vocals, Gitarre), Wagi (Vocals, Samples), Uwe (Bass) und Krischi (Drums) lieferten inhaltlich gut genährten Death´n´Roll voller Dichte und Wucht, mit Lyrics (Zitat...) \"über Gott, Teufel und die Welt\". Bei sowohl deutschen wie auch englischen Texten gingen die beatunterlegten Riffs gut in Bauch und Beine, I Can Not Speak, Who´s Fist Resist, Color Red oder Nightmare/Overkill fanden ihr Publikum.

Zaunpfahl, die ewigjungen Fischköppe von´ner Küste hatten neben Songmaterial von insgesamt drei CD´s in Krumpa ein live-haftiges Geburtstagskind am Start: Drummer Gogo erreichte an selbigem Tag das stattliche Alter von insgesamt 25 Jahren punkfundiertem Lebenswahnsinn! Klangtechnisch umgesetzte Fahrverhaltens-Studien wie Baum Gepflanzt (\"Wir haben einen Baum gepflanzt, dort irgendwo am Straßenrand,- und irgendwann in ein paar Jahren, wird schon einer von euch dagegen fahren...\"), Charakter-Analysen wie Lilo Meier oder andere zwischenmenschliche Beobachtungen a la Bunt, Böse, Dabei oder Schön (als eine von drei Zugaben) gaben dem Pogo-Fieber vor der Bühne kräftig Zündstoff und machten Appetit auf mehr Ironie, Gemeinheit und Klangverbreitung. Der von einem pubertierenden Fan bereits vorher per E-mail angekündigte, sound-ausgelöste Orgasmus on stage konnte von ihm leider nicht eingelöst werden, lustig war’s jedoch für alle Beteiligten...

Repulse aus Peine, Braunschweig und Salzgitter, die schon mit ihrem Erstlingswerk Beastmilk (1998) extrabrachial dem New York Hardcore huldigten und sich mit Prime Suspect (2001) und der EP Upright Down dann noch haushoch übertrafen, arbeiten mittlerweile an ihrem dritten (laut eigener Aussage noch straighteren und kompakteren) Studio-Longplayer, der in absehbarer Zeit (voraussichtlich im Forellenhof-Studio Salzgitter) konkrete Formen annehmen soll.
Frank (Gesang), Tom (früher Gitarre, heute Drums), Nico - ehemals bei Uppercut - (Gitarre) und Robin (Bass) holten mit Sure U Know, Mofo Demons, Risin´ Tide, White Trash Shism und Expect No Mercy das letzte an Energie aus dem schweißtreibend agierenden Pulk vor der Bühne heraus, ungeachtet der insgesamt wenigen Festivalbesucher gab es 60 pralle Minuten mörderische Stage-Action und Monitor-Druck ohne Ende!

Moshquito aus Sachsen &Thüringen haben sich seit Jahren in der Trash Udergroundszene einen geachteten Namen erspielt und melden sich nun (seit 3/2003) mit neuem Sänger und neuer Orientierung in Sachen Death-Trash glorreich zurück. Ein neues Studioalbum namens Enter New Spheres ist geplant und soll noch dieses Jahr erscheinen. Die textlichen Inhalte des zu erwartenden Werkes ranken sich neben dem Schulmassaker in Erfurt auch um die negativen Folgen der Genforschung, um Nahtod-Erfahrungen oder die perverse Verstrickungen von Krieg und Religion. Am Samstag fegten Michael Morgenstern (Gesang) - ehemals bei Neo Cortex -, Ingo Lohf (Gitarre), Enrico Wiechert (Gitarre), André Nebel (Bass, Gesang) und John Uhle (Schlagzeug) wie ein Orkan aus Spielfreude und Klang-Energie über das Black Hole-Gelände hinweg, mit bleibenden Spuren beim headbanggeschüttelten Publikum! Worlds End, The Last Prayer, Vault Of Torment, Warriors Of God und andere Moshquito-Songs waren in ein harmonisches Gebilde aus bombastischem Licht und glasklarem Sound gebettet, fesselnd, professionell und lebendig. Ein zusätzliches Sahnehäubchen auf dem einstündigen Set lieferten authentische Coverversionen von Death (Within The Mind) und Slayer (Raining Blood).

Die Tornados, deren Bandmitglieder sich wohnraumtechnisch über den Großraum Dessau/Halle/Leipzig verteilen, fanden Silvester 1995/1996 zusammen und spielen seit zwei Jahren in heutiger Besetzung. Antje (Gesang), Franz (Bass), Jörg (Orgel), Pille (Drums), Gamasche (Gitarre), Thomas (Trompete), Thea (Alt-Saxophon), Olli (Tenor-Saxophon) und Lukas (Tromboe) haben sich dem Ska in allen möglichen Facetten und Formen verschrieben und machten beim dritten Black Hole Bläser- und rhythmusgesteuert richtig Dampf. So viele Tänzer wie hier gab´s bei keiner anderen Band des Abends. Acapulco No Sense, Beautiful Paradise, Walk Don´t Run, Lollipop... die Liste der individuell umgesetzten Coverversionen war lang...

Holy Moses aus Hamburg, mit Frontfrau Sabrina Classen am Gesang, haben seit dem allerersten Album Queen Of Siam bis 1994 sieben extremmetallische Scheiben veröffentlicht, bevor sie 2001 mit Master Of Disaster (MCD) wieder aus der Versenkung auftauchten und 2002 mit dem Studiowerk Disorder Of The Order schlagartig erneut in aller Munde waren... Auch Sabrinas zwischenzeitlicher Projekt-Ausflug Temple Of The Absurd hat mit Absurd und Mother, Creator, God ebenfalls phantastische Düster-Sounds hinterlassen. Wie kaum eine andere Sängerin schafft es Sabrina noch heute - mit markant tieftönenden female Vocals -, sich selbstbewusst, charakterstark und vielseitig aktiv, mit Bravour durch eine unbestritten von Männern dominierte Musikszene zu kämpfen, ohne an Glaubwürdigkeit oder Energie zu verlieren. An der klanglichen Trashfront verstärkt durch Michael Hankel (Lead Guitars), Franky Brotz (Rhythm Guitars), \"Anne Frank\" (Aushilfe am Bass) und Julien Robert Schmidt (Drums) zeigten sich Holy Moses in Krumpa als Formation neu gefestigt (allerdings sucht man noch immer nach einer dauerhaften Besetzung für den Tieftöner-Posten...). Nach diesjährig bereits absolvierten Festivals wie Oranienbaum, Fuck The Commerce, oder dem kurzfristig zugesagten Wacken-Gig (Sinister waren ausgefallen...) lieferten die Fünf eine dermaßen diabolische Liveshow, dass man sich sicher sein konnte: Die kommen direkt aus der Hölle! Krasser Gesang, treibende Gitarren, psychopatisch anmutende Schlagzeuggewitter und gruselige Textszenarien ließen das Blut der leider gerade mal 300 Besucher in den Adern gefrieren. Für Nummern wie Master Of Disaster, I Bleed, Current Of Death, Disorder Of The Order, World Chaos oder We Are At War war zumindest ein besonders gnadenlos veranlagter Fan in einem 900 Kilometer-Ritt auf dem Motor-Bike nonstop von Italien angereist, um sich das nicht entgehen zu lassen, was alle ferngebliebenen potentiellen Black Hole Besucher in diesem Jahr unwiederbringlich verpassten. An zwei Tagen in Krumpa insgesamt nur ca. 550 Gäste (!?!), da macht es einen schon wütend, wenn man erfährt, dass die miesen Besucherzahlen (abgesehen vom allgemeinen deutschen Open Air Überangebot und unerträglicher Hitze) wohl hauptsächlich auf eine im Nachbarort kurzfristig organisiert Ein Euro Party mit Freibier für alle zurückzuführen war... Solche Konkurrenzspielchen sind einfach nur platt und keinesfalls fair!

Die am Samstag anwesenden Gäste ließen sich glücklicherweise den Spaß nicht verderben und feierten eine gigantische \"Privatparty\", die darin gipfelte, dass Sabrina einen Großteil der Fans beim letzten Song gegen 2.00 Uhr nachts auf die Bühne bat, um mitzurocken... Auch einige der an diesem Tag mit dabeigewesenen anderen Bands folgten der Einladung gerne und machten Too Drunk To Fuck zu einem einzigartigen Happening! Bei so viel geballtem Feier-Spaß und Ohren-Vollrauch sollte man sich das 2004er Black Hole schon einmal dick im Kalender anstreichen!

Andrea Göbel


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