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Zappanale 2009

Bad Doberan - 11.08.2009-16.08.2009


20te ZAPPANALE
Bad Doberan, 11. bis 16.08.2009

Die Zappanale widmet sich mit einem Großaufgebot an Bands und prominenten Musikern aus aller Welt kreativ der Musik Frank Zappas, um auf diese Weise seinem Vermächtnis am besten gerecht zu werden.

Neben Woodstock (40.) hat auch die Zappanale in diesem Jahr Jubiläum – ihr 20. – der German Rock e.V. gratuliert herzlich dazu.

Die rechtlichen Schwierigkeiten mit Gail Zappa, der Witwe von Frank Zappa, sind überstanden und zum Jubiläum bot die Arf-Society e.V. (Veranstalter) ein geballtes Programm rund um das Thema Musik, Festivals und speziell Frank Zappa – Music is the best!

Bereits vor Beginn des Festivals auf der Galopprennbahn Bad Doberan fanden extern interessante Ereignisse statt:
Am 11.08.09 spielten in der Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg Sheik Yerbouti & Napoleon Murphy Brock
„Zappa für Bach – unplugged“.

Am 12.08.09 zeigte Rudi Dolezal unveröffentlichte Filmaufnahmen von Frank Zappa und die Paul Green School of Rock Music
spielte The Rolling Stones.

Ab 13.08.2009 waren wir auch vor Ort und hörten uns den sehr interessanten Vortrag von Fritz Rau im Kamptheater Bad Doberan zum Thema Open Air Festivals an. Eigentlich war Herr Rau (von Lippmann + Rau) kein Freund von Open Air Veranstaltungen, bis ihn Mick Jagger dazu brachte, dass Abschlusskonzert einer Tour der Rolling Stones als Open Air Veranstaltung durchzuführen. Der Rest ist Geschichte.

Im Preis der Eintrittskarten für alle Tage (€ 125,00 im Vorverkauf, € 140,00 an der Abendkasse) beinhaltete die Park- und Campinggebühren, wobei die Park- und Campingplätze sich direkt rund um das Festivalgelände befinden (was sehr praktisch ist) und bot ein wirklich pralles Programm verteilt auf der Hauptbühne und der Truckstage. Als Special-Guest war auch Bruce Bickford mit einer eigenen Ausstellung seiner Knet-Figuren vertreten, die ja in einigen Filmen von Herrn Zappa eine bedeutende Rolle spielen. Durch das Programm führte wieder Jim Cohen, der nebenbei immer wieder interessanten Fakten und Anekdoten brachte und sich einmal mehr als absoluter Experte in Sachen Frank Zappa präsentierte.
Das Programm im Einzelnen:
Donnerstag, 13.08.2009 am Kamptheater Bad Doberan:
Phono One (Nachwuchsband)
Tonlast
Doot
Freitag, 14.08.2009 Festival-Gelände
Bastian Pickel - -The little Big Drummer
Capt. Cheese-beard & The 7 Sisters of Prevention
Jazzprojekt Hundehagen
Children of Invention
The Zonnhaider´s Club
Steve Hillage Band
Christian Buchmann (Solo-Gitarre)
Projekt Objekt feat. Robert Martin and Ike Willis
Tonlast
Acid Mothers Guru Guru Gong feat. Kawabata Makoto, Mani Neumeier, Daevid Allen
Samstag, 15.08.2009 Festival-Gelände
Beagl Vieh
Paul Green School of Rock Music plays FZ
Mukra
We Insist
Body Painting
Lazuli
Sheik Yerbouti & Special Guest
Zarboth
Gong
Sex without Nails Bros.
Sonntag, 16.08.2009 Festival-Gelände
John Carlson (Solo)
Discus
Sebka Chott
The Grande Mothers feat. N.M. Brock, Don Preston, R. Estrada
Mats & Morgan Band feat. Denny Walley
Paul Green Soloprojekt
Terry Bozzio

Ich habe mir nicht alle Konzerte angehört, da wäre mein Hirn überfordert gewesen und werde daher nur über die Highlights (aus meiner persönlichen Sicht) berichten, letztendlich auch zur Vermeidung, dass mein Bericht ein Sonderheft für sich beansprucht.

Aus Belgien spielten Capt. Cheese-beard & The 7 Sisters of Prevention schon früh am Tag recht authentisch ein rundes Zappa-Programm, gefolgt von der deutschen Band Jazzprojekt Hundehagen, die jazzige Eigenkompositionen und selbst bearbeitete Themen von Zappa zum Vortrage brachten.

Zur Abwechslung spielte sich dann die Steve Hillage Band mit sehr gutem Sound durch Ihr spaciges Programm. Flächensound
und Geräusche vom Synthesizer, hypnotische Grooves und eine schöne, melodische Gitarre von Steve Hillage kamen bei mir und den anderen Zuhörern sehr gut an.

Projekt Objekt feat. Robert Martin and Ike Willis aus den USA brachten absolut authentisch und professionell ein sehr gut gewähltes Zappa-Programm mit hervorragenden Solisten zu Gehör. Dieses ist weltweit derzeit sicherlich die beste Combo, die Musik von Frank Zappa spielt.

Nun kam etwas, was ich so noch nie gehört und erlebt habe. Bis jetzt kann ich mich noch nicht entscheiden, ob ich dieses Konzert genial oder einfach nur Scheiße fand. Acid Mothers Guru Guru Gong feat. Kawabata Makoto, Mani Neumeier, David Allen und Guy Segers brachten ausschließlich frei improvisierte Musik. Aus einem Backstagegespräch mit Mani Neumeier (Guru Guru) hatte ich bereits erfahren, dass keine bekannten Stücke sondern nur improvisierte und spontane Musik aufgeführt wird. So stand ich nun im Fotograben und staunte über die abgefahrenen Klangkollagen mit Glissando-Gitarren, Geräuschfetzen, Radau und irgendwie auch einem mitreißenden Groove und schaute dabei ins immer noch sehr große Publikum, dass voll auf diese Musik abfuhr, während David Allen (Gong), verkleidet als Außerirdischer irgendwelche Worte oder Töne ins Mikrofon blies und Geräusche vom Sampler einspielte.
Dabei spielte der japanische Gitarrist Kawabata Makoto sich die Finger blutig und klang wie eine Mischung aus total ausgeflippten Jimi Hendrix und aktuellem Prog-Rock. Bei dem Chaos ist es der Rhythmusgruppe (Gay Segers am Bass und Mani Neumeier am Schlagzeug) gelungen, der Musik irgendwie Form und einen magischen Drive zu geben.

Somit ging der erste sehr interessante, aber auch anstrengende Festivaltag zu Ende.

Samstag, der 15.08.
Am Sonnabend schauten wir uns erst einmal die Body Paintings an, also erst einmal etwas für die Augen – sehr schön. Die französische Band Lazuli spielte nun eine vielseitige Musik zwischen Folk, Rock, Weltmusik auf sehr ungewöhnlichen Instrumenten namens „Leode“ (hat die Band selbst entwickelt – gibt weltweit nur ein Exemplar), Warr Guitar (was immer das ist), Marimba, Vibraphon und viel Percussion. Sehr eigen und progressiv, von dieser Band wird man sicher noch einiges hören.

Sheik Yerbouti aus Kirchberg brachten wieder Zappa-Musik in überzeugender Qualität und in originellen Interpretationen und hatten bei einigen Stücken den famosen Napoleon Murphy Brock an Vocals, Saxophon und Querflöte, Robert Martin an Vocals, Keyboard und Saxophon, Denny Walley an Slide-Guitar als Special-Guests. Besonders aufgefallen sind mir auch der tolle Ton des Gitarristen Georg Rademacher und das klasse Bass-Solo von Andy Mertens. Toller Auftritt der besten deutschen Zappa-Coverband, die ich bisher gehört und gesehen habe.

Napoleon Murphy Brock rief zur einer Schweigeminute zum Gedenken des kürzlich verstorbenen Ur-Mother Jimmy Carl Black
(dem Indianer der Band) auf, das Publikum folgte gern diesem Aufruf und für eine Minute herrschte Stille.

Nun kam Gong, im Grunde die komplette Steve Hillage Band, ergänzt um Daevid Allen (Voc und Gitarre), Gilli Smyth (Voc) und Theo Travis (Sax und flute). Mir war die Musik zu eintönig, kam aber beim Publikum riesig an.
Im September soll ein neues Gong-Album mit dem Titel 2032 erscheinen.

Gegen 0:00 betraten Sex without Nails Bros. aus Österreich endlich die Hauptbühne. Diese Band war mir zuvor schon durch die Aufführung der Joe`s Garage Trilogie von Frank Zappa bekannt und in bester Erinnerung. Leider wurde nicht diese, sondern ein Querschnitt aus dem breiten Repertoire des Meisters vorgetragen. Mit Conrad Schenk hat diese Band wirklich einen hervorragenden Gitarristen am Start, der leider während diesem Gig zu wenig glänzen konnte. Auch die Band ist hervorragend eingespielt und besteht durchweg aus Spitzenmusikern. Mir persönlich haben die Vokalisten nicht wirklich gefallen, die Stimmen sind einfach zu weit von den Originalen entfernt und deren vieles Showgehabe passte einfach nicht. Nebenbei (dafür kann die Band sicher nichts) hat der Filmemacher Rudi Dolezal bei diesem Auftritt absolut genervt, weil er ständig auf der Bühne vor den Künstler rumhampelte und den Musikern die Kamera ins Gesicht hielt und dem Publikum die Sicht auf die Show versperrte – absolut unprofessionell.

Sonntag, der 16.08.
Der Tag startet mit der indonesischen Band Discus und Sebka Chott aus Frankreich recht entspannt.

The Grande Mothers aus USA feat. N.M. Brock, Don Preston und Ray Estrada (alles Musiker, die bei Zappa gespielt haben) boten natürlich sehr originale Zappa-Musik und widmeten Ihr gesamten Konzert wiederum dem verstorbenen Jimmy Carl Black.

Nach der Mats & Morgan Band feat. Denny Walley und dem Paul Green Soloprojekt kam nun der letzte Auftritt und der Star dieser Zappanale: Terry Bozzio. Von nun an herrschte absolutes Foto- und Filmverbot, angeordnet vom Management Terry Bozzio`s. Terry spielte von 1975 bis 1980 bei Zappa und erlangte erste Berühmtheit durch seine Darbietung des Stückes The Black Page, welche Frank Zappa zum Testen von Instrumentalisten seiner Band geschrieben hatte. Es gilt als Albtraum jeden Musikers, weil es musikalisch so komplex und dicht ist, dass das Notenblatt beinahe komplett schwarz ist. Anfang der 80er-Jahre gründete Bozzio mit seiner damaligen Frau Dale die Gruppe Missing Persons und spielte bei U.K., Duran Duran, Korn und begleitete Jeff Beck, Mick Jagger, S.R. Vaughn, Herbie Hancock, Steve Vai, Roger Waters, Dweezil Zappa umd viele mehr.

Hier spielte der Meister aber auf einem riesigen Drum-Set, bestehend aus 68 Trommeln, über 20 Fußpedalen, Gongs, unzähligen Becken und Gerätschaften reine Schlagzeugmusik ohne Begleitung von anderen Musikern. Zitat Bozzio: „Um Melodien spielen zu können, braucht man Noten. Zwei Toms sind dafür entschieden zu wenig“.

Ein Festival mit dem 90 Minuten dauernden Auftritt eines Schlagzeugers zu beenden finde ich gewagt.

Aber auf der Zappanale ist vieles möglich und ungewöhnlich. So blieben auch hier die meisten Fans bis zum Ende des ungewöhnlichen Auftrittes von Terry Bozzio vor der Bühne stehen und klatschten reichlich Beifall, nachdem die brillante Technik und die Musik überzeugt hatte.

Per Zufall waren wir Terry Bozzio vor dem Konzert in Bad Doberan begegnet und ich habe es nach dem Auftritt doch gewagt, zumindest ein paar Bilder vom gewaltigen Drumset zu schießen. So können wir doch ein Bild von Meister Bozzio und seinem gewaltigen Drum-Set liefern.

Fazit:
Für Fans von Zappa-Musik ist die Zappanale in Bad Doberan ideal und sicher europaweit (wenn nicht weltweit) das größte Open Air Event zum Thema Frank Zappa. Die Veranstalter waren zufrieden, ich habe nur freundliche und lachende Besucher gesehen, die Preise für Speisen und Getränke auf dem Festivalgelände waren zivil und die Auswahl reichhaltig. Zudem gab es eine große Auswahl an Tonträgern und allerlei Kuriositäten zu sehen und zu kaufen.

Weitere Informationen sind unter www.zappanale.de nachzulesen.

Ingo Saager


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