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Konzerte in 2019

23.11.2019
Grobschnitt Acoustic Party

Grobschnitt Acoustic Party
23.11.2019
RPWL und Yogi Lang

RPWL
Yogi Lang
21.11.2019
Jini Meyer und Faso

Jini Meyer
Faso
15.11.2019
Martha Rabbit

Martha Rabbit
02.11.2019
Jane, Epitaph und Fargo


Epitaph
Fargo
Jane
26.10.2019
Barhill Records Night 2019

Cannahann
Wolf Prayer
Flares
14.09.2019
Rocknacht Krakula 2019



Nine-T-Nine
30.08.2019
Dads Phonkey, Jin Jim und Markus Schinkels Voyager IV



Markus Schinkels Voyager IV
Dads Phonkey
Jin Jim
13.07.2019
Aphodyl und Projekt FX3

Aphodyl
Projekt FX3
16.05.2019
I Am Morbid,Atrocity, Vital Remains,Sadist und Deathtale


Atrocity
Deathtale (A)
Sadist (I)
Vital Remains
I Am Morbid
21.03.2019
Deserted Fear, Carnation und Hierophant

Deserted Fear
Hierophant (I)
Carnation (B)
16.03.2019
Kraan

Kraan
16.03.2019
Cat O Nine

Cat O´Nine
15.03.2019
Kissin Dynamite und John Diva And The Rockets Of Love

Kissin Dynamite
John Diva And The Rockets Of Love (USA)
22.02.2019
Craxx, Boeser Wolf und Planet Roxter


Craxx
Böser Wolf
Planet Roxter
09.02.2019
Symphonic Floyd

Symphonic Floyd
31.01.2019
Marcus Schinkels Voyager IV


Marcus Schinkel

Atrocity, Ludwigsburg

Biografie

Gegründet 1985 in Ludwigsburg
Normalerweise macht diese Band recht heftigen Heavy Metal und fällt durch zwei sehr spärlich in Lack und Leder gehüllte Frauen auf der Bühne auf. Mit der Scheibe "Werk 80" ist aber eine meiner Meinung nach sehr gelungene Reminiszenz an die 80er Jahre gelungen, die auch für "Nichtmetaller" durchaus hörenswert ist.

[Mit Beiträgen von: Jürgen Hornschuh, Michael Schönfeld]

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
0000 Singles: Single
0000 Singles + Maxis: Single
1988 Instigator (Demo) Single
1989 Blue Blood (EP) Single
1990 Hallucinations Single
1992 Todessehnsucht Single
1994 B.L.U.T. Single
1995 Die Liebe Single
1995 Calling the Rain Single
1996 The Hunt Single
1996 Willenskraft Single
1996 Deliverance Single
1997 Shout Single
1997 Tainted Love Single
1997 Das letzte Mal Single
1997 Werk 80 Single
1999 Non Plus Ultra Single
2000 Taste of sin Single
2000 Sound of silence Single
2000 Gemini Single
2004 Cold black days Single
2004 Atlantis Single

Kontakt

Bandkontakt:
Offizielle Page: www.atrocity.de

Promotion:
FOCUSION Promotion & Marketing
Postfach 31
73062 Uhingen
Tel.: 07161/9849966
Fax: 07161/9849960

Fanclub:
Ludwigsburg Vampires
c/o Ralph Klenk
Schorndorfer Str. 25
70736 Fellbach/Germany
klenky@t-online.de
www.blackwells-world.net/atrocity/

Bilder

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Atrocity am 16.05.2019 in der Eventhalle in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Musiker

1985-

Bauer, Thorsten - g

Bauer, Thorsten

Mitglied von Atrocity

Bauer, Thorsten - g

Knodel, Frank - g

Krull, Alexander - v

Krull, Alexander

Kopf von Atrocity

Krull, Alexander - v

Krull, Alexander - v

Lukhaup, Chris - b

Lukhaup, Chris - b

Röderer, Matthias - d

Röderer, Matthias - g

Röderer, Matthias

Mitglied von Atrocity

Röderer, Matthias - g

Schwarz, Michael - d

Schwarz, Michael

Mitglied von Atrocity

Tomtschek, René - b

um 1997

um 2004

Winkler, Gernot - d

Interviews

17.03.2004
Telefon-Interview als Audiodatei (mp3 mit 3,2 MB)

Konzertbericht

HAMBURG BLUES BAND meets CHRIS FARLOWE & ARTHUR BROWN

Kulturwerkstatt in Melle-Buer am 10.12.2011

Lang ist es her, dass ich bei einem Konzert der Hamburg Blues Band war. Genauer gesagt sieben Jahre. Da lebte Dick Heckstall Smith noch, und Alex Conti war Gitarrist in der Gruppe.

 

Nun aber am 10.12.2011 hatte ich endlich die Gelegenheit Gert Lange und seine Band wieder einmal zu sehen. Der Kontakt war zwar nie ganz abgerissen, aber es ist doch etwas anderes sich bei einem Konzert zu treffen. Auf der Musik Produktivmesse in Ibbenbüren durften wir zwei CDs und Konzertkarten mit anschließendem Meet & Greet verlosen. Die beiden Gewinner sollten auf diesem Konzert dabei sein.

 

Die Kulturwerkstatt in Melle-Buer ist ein altes Fachwerkhaus, das auf mehreren Etagen Besuchern die Möglichkeit gibt ein Konzert zu erleben. Insgesamt mag es wohl so 200 Leute fassen, dann platzt aber wirklich alles aus allen Nähten. Die Bands und Künstler müssen ganz nach oben in den dritten Stock, wo sie ihre Aufenthaltsräume und Garderoben haben. Der zweite Stock bietet einen schönen Einblick von oben auf die Bühne, und man kann sein Bier gemütlich am Tisch trinken. Im Erdgeschoss hingegen kann man nur stehen und hat im unmittelbaren Thekenbereich den einen oder anderen Stuhl im Thekenbereich.

 

Es ist halt einer jener Clubs die von vornherein Gemütlichkeit garantieren, und wo ich mich gleich beim Eintreten gefreut habe ein intimes Konzert zu sehen. Die Gewinner waren schon um viertel vor Sieben eingetroffen und hatten sich mit Gert abgesprochen. So konnten wir noch vor Beginn ein kleines schnelles Foto Shooting machen und die Glücklichen bekamen ihre CD – Booklets signiert. Sie kannten die Band nicht und waren sehr gespannt wie ihnen das wohl gefallen würde.

 

Der Konzertbeginn war auf 21:00 Uhr angesetzt und so konnte man sich auf einen langen Abend einstellen. Die Kulturwerkstatt war mit Besuchern gut gefüllt, so dass die Veranstalter (ein eingetragener Verein) wohl zufrieden waren. Es waren natürlich mehr ältere Zuschauer da, aber ich hatte den Eindruck, dass der ein oder andere von den Jüngeren gerne mal exzellenten Musikern auf die Finger sehen wollten. Die Gelegenheit gab es reichlich!

 

Die Hamburg Blues Band begann ihr Set zunächst allein mit Rocking Chair aus der CD Real Stuff. Es war schon merkwürdig gerade dieses Stück ohne den prägenden Gitarrensound von Alex Conti zu hören, da Clem Clempson einen etwas weicheren Sound hat. Aber schon bei Make Love Strong musste ich zugeben das Clem mit seinem eigenen Stil mich ebenfalls überzeugen konnte.

 

Natürlich muss man sich umgewöhnen wenn eine Band Personalwechsel hinter sich hat. Aber man sollte auch nicht vergessen, dass der harte Kern der Hamburg Blues Band immer noch da ist. Gert Lange, Becksi Becker und Hans Wallbaum sind das Grundgerüst auf dem Keyboarder Adrian Askew und Gitarrist Clem Clempson sich hervorragend abstützen können. An diesem Abend war ja quasi die halbe Band Collosseum am Start. Zu Adrian Askew ist noch zu sagen, dass er unbedingt eine Bereicherung darstellt. Sein Hammondsound trägt viel zur Authenzität der „alten“ Stücke bei. Außerdem macht er gerne mal kleine Faxen, die vom Publikum mit viel Beifall aufgenommen werden.

 

Es scheint, dass der Wechsel der Band mehr persönliche und spielerische Freiheiten gebracht hat, denn das Programm war abwechslungsreicher als früher.

 

Das war zum Beispiel auch beim Auftritt von Chris Farlowe zu merken. Der brachte unter anderem Nummern wie Fog On The Highway, die alte Small Faces Nummer All Or Nothing, und noch einen John Lee Hooker Klassiker, der aber sooo was von unter die Haut ging.... Es ist schon erstaunlich wie die schon in die Jahre gekommenen Musiker mit ihren Fähigkeiten und ihrer Spielfreude das Publikum verzaubern konnten. Hier brauchte es keine großen Effekte, keinen Glamour, keine Pyros, sondern nur Können und Begeisterung. Das gab es reichlich.

 

Nach einer halbstündigen Pause ging es weiter. Nun sollte der God of Hellfire Arthur Brown die eh schon aufgeheizte Atmosphäre zum Kochen bringen. Sein Erscheinen war gewohnt skurril, und er bewies, dass es neben seinem Welthit auch noch andere Stücke gibt, die er mit seiner Stimme und seiner Gestik sehr überzeugend rüber bringt. Als ein Beispiel möchte ich hier den alten Animals Hit Don`t Let Me Be Misunderstood nennen, den er zwar nah am Original aber doch mit seiner Art und dem hervorragenden Gitarrenspiel von Clem Clempson zu einem Erlebnis machte. Mehrfacher Szenenapplaus war die verdiente Belohnung. Natürlich brachte er auch seinen Welthit Fire. Die Kulturwerkstatt tobte.

 

Bei den Zugaben kam auch noch einmal Chris Farlowe wieder auf die Bühne und warb mit einem neuen Text seines Rolling Stones Hit Out Of Time dafür möglichst kein Geld an Griechenland zu geben - wir könnten es selber noch gut brauchen und erntete dafür reichlich Applaus. Mit vielen Weihnachtsglückwünschen und etwas feierlich endete ein Konzert das mich wieder einmal überzeugt hatte, die Hamburg Blues Band wann immer möglich live zu sehen.

 

Auf dem Weg nach draußen hörte ich mehr als einmal:“ Das war klasse - das machen wir mal wieder!“ Und es war nicht alles nur die Alten, die so dachten.

 

Also, wenn ihr die Gelegenheit habt schaut euch die Hamburg Blues Band an - ein klasse Abend ist garantiert.

 

Kurt Mitzkatis


I AM MORBID, ATROCITY, VITAL REMAINS, SADIST und  DEATHTALE

Ingolstadt, Eventhalle Westpark, 16.05.2019

 

Pünktlich und mit viel Bums eröffnen die Ösis von Deathtale den Reigen des Abends, noch vor mehr als überschaubarem Publikum.


Das ist denen aber herzlichst egal, und es bricht eine Dampfwalze von Thrash Metal aus den Boxen und bespritzt den Raum ordentlich mit Dreck. Der Trommler haut auf engstem Raum ein Brett raus und legt die Messlatte für den Abend schon auf eine ordentliche, zwar noch nicht ganz himmlische Höhe, aber: “alter Falter”, macht schon ordentlich Druck.
Die sympathischen Wiener Jungs keifen, grunzen und schrabbeln sich durch ein derbes Set, dass sowohl old school Thrasher als auch jüngeres Volk erfreuen würde, ja wenn sie nur da gewesen wären. Zwischendrin rollen schwer groovende Songs von der Bühne, wobei das Tempo gern angezogen wird und voll Inbrunst kleine Hasstiraden den Weg ins Freie suchen um geneigte Trommelfelle zu malträtieren.

Nach diesem ordentlichen Auftakt für den Abend machen sich Sadist aus Italien im Rahmen eines recht familiären Soundchecks metzelbereit. Die Besucherzahl ist zwar zwischenzeitlich auch ein wenig angestiegen, aber immer noch viel zu überschaubar als dass es dem Anlass gerecht werden könnte. Und zu sanften Klavierklängen die direkt aus einem Hammer Horrorfilm entnommen hätten sein können nehmen die Sadisten Aufstellung, gekrönt durch einen Schlachter aus der Hölle nebst Fichtenmoped mit dem entsprechenden Auftreten dass er wirklich auch nicht lächerlich rüberkommt. Das Tier welches auch gut in einem Snuff-Film den handelnden Hauptakteur hätte mimen können drischt seinen Schlachterhammer auf die Köpfe der umstehenden Schafe, so dreckig rotzt er seine Worte in die Halle. An der Gitarre zockt sich ein Dualinstrumentalist die letzten Stückchen seiner Seele aus dem Leib – hab ich wirklich noch nicht so oft erlebt dass jemand Gitarre und Keyboard gleichzeitig spielt, ohne dass es auch nur im geringsten auffallen würde -. Rechts vom Schlachter welcher wie eine Säule in der Mitte der Bühne steht trommelt sich der Fünfsaiter seine Finger an den Stahldrähten ab. Den Takt dazu gibt ein wohl leicht verwirrter Trommler eine Batterie von schrägen Rhythmen unter diese Melange aus leicht theatralischem Death Thrash Metal. Das Ganze wird dann noch mit leichten Jazz Streuseln garniert. So dargereicht steht einem ein neongrün leuchtender Giftcocktail gegenüber aus dem leichte Nebelschwaden über den Glasrand wabern und die einen die Hand von selbst zugreifen lassen um sich in die Zeiten von Peter Cushing schicken zu lassen, allerdings mit den Effekten von Braindead.

Wenn man Bock hat auf ein leicht old schoolisches Erlebnis mit interessanten und leicht vertrackten Ideen, hier bluten Sie richtig.

Gefühlte drei Generationen von Musikern tummeln sich auf der Bühne bei Vital Remains, die Bass Drum wird lauter geschraubt – das liegt aber sicher nicht an den Ohren der älteren Herren –, der Gitarrenamp erst mal auseinander und dann wieder zusammen, das Licht gedimmt und während Jesus geprügelt und gepeinigt wird macht man sich endgültig bereit. Bereit für einen Schlag in die Fresse. Gerade, Ellenbogen durchgestreckt und mit den Knöcheln voll auf die Nase. Das macht wach und lässt die Augen tränen, aber mehr vor Freude als dem Schmerz. 

Sauber gezockte Brecher nehmen einen mit in eine Gischt aus Blut und Eiter. Und bei dem dritten Song hab ich mich dann endgültig in den Brüllwürfel von der Bühne verliebt als er ins Auditorium gesprungen ist und mal so richtig ordentlich aufgemischt hat. Gut, langfristig hats nicht viel gebracht, aber zumindest braucht die Kapelle das Gesamterlebnis aus Gewalt auf und vor der Bühne. Alte Klassiker werden rausgeprügelt was man hier voll und ganz auch so meint. Ein wirklich ultra brutales Set schlägt die Nägel ins Fleisch, klappt die Widerhaken aus und beim Herausziehen brechen klaffende Wunden welche so schnell auch nicht wieder verheilen werden und die Narben bis auf den Knochen reichen.

Leider viel zu kurz metzeln sich die Herren durch die Christenheit, aber dafür ist die Spur der Zerstörung umso breiter. Filmisch übertragen hätte der Auftritt einen Bodycount von Herr der Ringe, nur ist hier auch ordentlich Blut und Gedärm gespritzt.

Meine Vorfreude steigt in die äußeren Bereiche der Atmosphäre, denn mit Todessehnsucht haben die nun folgenden Atrocity einen Pfahl in mein Auge gesetzt der wohl nie mehr verschwinden wird, ein Manifest der todesmetallischen Klänge. OK, danach ist es dann für mein Gefühl ein wenig abgeglitten und der Holzstock ist nicht weiter in mein Hirn getrieben worden. Dies soll sich nun ändern, denn nebst einer ordentlichen Schippe an Spielspaß fügen sie sich mehr als ordentlich in den Reigen der heute zockenden Bands ein. Die 80er Phase wird dann auch sauber umschifft und der einzige Shout den man hört ist der nach Blut. Mächtig, ach was schreibe ich, dominierend stampfen die Songs aus der PA und ja, da ist er, der erste Song dieser Götterscheibe. Und ja, ich bin wieder Anfang 20 und fühle mich geborgen von den Klängen eines komplexen Death Metal Bretts das einen erst ordentlich durchschüttelt bevor der Pürierstab rausgeholt wird und einen in Brei verwandelt. Tickend wie eine Zeitmaschine prügeln die Herren einen zurück in der Zeit und man fragt sich fast ob der Zenit der brutalo Mucke nicht schon am Anfang war. Alex, seines Zeichens Frontsau, geht voll in seiner Rolle auf, lebt sie mit jeder Faser und müht sich redlich die Gemeinschaft eines Death Metal Konzerts ins Publikum zu tragen. Leider und auch beschämend für die gesamte Region 10 – ja ihr Frevler, ihr wisst schon wer ihr seid – haben nicht wirklich Massen den Weg in die Halle gefunden. Maximal 100 Kuttenträger versammeln sich vor der Bühne und da ich diese Spaßbremsen hier recht gut kenne ist das wohl eh schon bahnbrechend. Für das ferngebliebene Pack, an Konsumenten für diese Art Klänge mangelt es in der Region ja nicht, geht kacken und schmiert euch damit ein. Ihr hab nämlich alle einen wirklich gigantischen Auftritt von einer wegweisenden Band verpasst die euch mit Sicherheit auch in Teilen zu dem gemacht hat was Ihr heute seid und eure Jugend begleitet, in guten wie in schlechten Tagen. Mir sind leider die Worte für die Beschreibung des Auftritts ausgegangen, denn ich habe wieder gespürt was mich in jungen Jahren so an dieser Kapelle fasziniert hat.

Schlussendlich erklingen nun die ersten Töne einer Legende ihrer Musikgattung und wieder wird man von starken Armen in die Vergangenheit zurückgeschleudert und ein schwerer Mantel aus rotglühender Lava legt sich über den Raum. Wildes Geprügel mündet in hoppel Beats um dann an einer Betonwand zu zerbersten. Quietscher wechselt mit irren Soli, wandeln sich in unendliche Schwere die aus einem schwarzen Loch entspringen zu scheint. Wie ein zäher Teig wabern Druckwellen über einen hinweg, nachgespült von heftigen Blast Speed Attacken. Songs die älter sind als einige der Anwesenden (na, so ein bis zwei wohl nur, der Altersdurchschnitt ist schon den Bands angepasst) schreddern einem um den Kopf, ebenso primitiv als auch komplex. Blasphemischer Sound hypnotisiert einen in eine Welt aus umgedrehten Kreuzen, geschändeten Nonnen und gefolterten Priestern. Pech und Schwefel legen sich über die Synapsen im Hirn, und es wachsen einem Hörner zur Anbetung der Alten.
Ein Urvater des Death und Extrem Metal nebst seinen Mannen lässt es sich wirklich nicht nehmen in dieser heimeligen Atmosphäre das Gaspedal bis ins Blech durchzudrücken und ein derbes Set abzuliefern, dass es dem Herrn des Fegefeuers eine wahre Freude wäre sein Folterwerkzeug auszupacken und lustvoll freudig sein Werk zu beginnen.

Nicht das Morbid Angel je auch nur ein Durchfallalbum abgeliefert hätten, aber mit Beschränkung auf die älteren Titel treibt es einem die blutigen Freudentränen in die Augen. Das Ganze auch noch richtig tight abgeliefert zeigt einmal mehr welche Stärke in dieser Phase der extremen Musik lag. Eine irre Dynamik, Breaks, stampfenden Drums, brutal schnellen Passagen und hoppel Rhythmen schleifen einen wie an ein Pferd gebunden einen Waldpfad entlang und schält einen bis auf die Knochen ab.

Ein Fest der Sinne, ein Fest der Erinnerung, ein Fest der Szene, nur dass eben genau diese gefehlt hat. Sozusagen der Abgesang an die Region und Lobgesang an den Veranstalter der es immer wieder versucht dieses träge Eck Bayerns zu mobilisieren.
Danke für diesen kurzweiligen und extremen Abend, eine Verjüngungskur für meine Zellen- Jede Zelle meines Körpers ist glücklich, jeder Zelle geht es gut – Blut Blut Blut.

 

Jochen Dollinger


Rezensionen

Atlantis (2004, Napalm Records)
Bang! Was für ein Hammer. Orchestral wird das Wohnzimmer sofort geflutet. Die Band um Mastermind Alex Krull legt hier mit Atlantis ein monumentales Werk vor, das in dieser Form wohl seinesgleichen sucht.
Hier gibt es alles. Von düsteren Growls geht es über Deathmetal, Grindcore, True Metal und sogar leichte Prog-Einflüsse sind zu hören. Das erklärt Alex mit der Materie. Da wurde nicht eben mal ein plakatives Thema verwurstet. Nein, die Band arbeitete sich durch unzählige Schriften und Arbeiten zum Thema.
Und Atlantis ist ja wohl auch ein Großereignis vom Aufstieg bis zum Untergang gewesen.
Das setzt die Band konsequent um. Und deshalb stört auch der Stilmix nicht. Generell ist es aber sehr heavy.
In 15 Stücken wird die Story in epischer Breite erzählt. Auf der CD befindet sich eine üppige Multimediatrack-Abteilung, in der man in Englisch und Deutsch die Texte und jede Menge Hintergrundinformation, sowie auch das Video Cold Black Days findet, dass ein echter Hit werden könnte.
Die ganze Aufmachung ist opulent, die Musik klasse, so dass ich auch kein Einzelstück herausheben möchte.
Fazit: Meisterwerk!
[Kurt Mitzkatis]

News

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NEWS:
-

TOURDATEN:
(Kann sein wir haben auch nur vergessen nachzutragen... Wenn Konzerttermine bekannt sind, ist auf   j e d e n   Fall was in der allgemeinen Tourdatenliste drin.)

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