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Virginia Jetzt

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Konzertbericht

FETTES BROT und VIRGINIA JETZT!

Berlin, Kulturbrauerei, 07.07.2006

Seitdem ich erfahren habe, dass wir dieses Konzert miterleben würden, fragte ich mich, welcher Schelm sich die Kombination aus den Berliner Seichtpoppern Virginia Jetzt! und dem Hamburger Hip Hop-Trio Fettes Brot ausgedacht hat, die für mich nicht viel mehr gemeinsam haben als das Singen in deutscher Sprache. Gewöhnlich schlägt mein Herz mehr für Pop als für Hip Hop, aber ich gebe zu, dass ich heute etwas voreingenommen bin und Virginia Jetzt! kaum Chancen ausrechne, Fettes Brot in meiner Gunst zu schlagen. Noch bin ich aber bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen, auch wenn der Abend wenig vielversprechend mit Gewitterschauern beginnt, so dass wir schon mal durchnässt in der Berliner Kulturbrauerei eintreffen, wo das Open Air stattfinden soll.

Punkt 19 Uhr, - es regnet nach wie vor, betreten Virginia Jetzt! die Bühne. Die vier Musiker beherrschen ihre Instrumente, ihre Songs haben hübsche, mitsingbare Melodien, aber irgendwie kommen sie bei mir über das Prädikat „ganz nett“ nicht hinaus. Die Texte sind derart gestaltet, dass sie auch noch der Oma gefallen könnten. Der ganze Auftritt wirkt dann auch sehr familienfreundlich, aber auf der anderen Seite nichtssagend, unspektakulär und manchmal durch das massive Buhlen um Sympathien auch peinlich.

Die Band hat es schwer angesichts der heutigen Übermacht von Fettes Brot-Anhängern im Publikum. Irgendwo haben Virginia Jetzt! aufgeschnappt, dass Hip Hopper „Yo“ sagen würden. Für die Band Grund genug, anlässlich ihrer heutigen Funktion als Vorgruppe für Vertreter dieses Genres, dieses in ihren Song Ein Ganzer Sommer einzubauen. Diese Aufgabe sollen die Zuschauer übernehmen, indem sie eben „Yo“ rufen und ihre Arme in die Luft recken sollen, wobei sich deren Begeisterung und Bereitschaft dazu jedoch zunächst in Grenzen hält. Der Funke will und will einfach nicht überspringen. Das ändert sich erst recht nicht, als Sänger Nino Skrotzki behauptet, Fettes Brot hätten ihm angeboten, in ihre Band einzusteigen und er nun ewig darüber philosophiert, was er nun tun soll, soll er „ja“ sagen oder „nein“ oder „jein“. Das Ganze soll offenbar lustig sein, aber ein junger Mann hinter mir spricht das aus, was auch ich denke: „Halt doch einfach die Klappe“. Das hört Nino jedoch nicht und so nimmt das Unglück seinen weiteren Lauf. Den traurigen Höhepunkt bildet dann eine anbiedernde Version des Fettes Brot-Klassikers Jein, für die sich die Gecoverten zwar später in einem Nebensatz brav bedanken werden, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass die Jungens das wirklich gut finden. Immerhin hat es mittlerweile aufgehört zu regnen und Virginia Jetzt!  können am heutigen Abend neben Radiohits wie Mein Sein gleich drei neue Songs aus ihrem Repertoire vorstellen, unter anderem die demnächst erscheinende Single Bitte Bleib Nicht, Wenn Du Gehst..

Den anwesenden Fans wird es also mit Sicherheit gefallen haben. Mir fehlen die Vergleichsmaßstäbe, denn ich habe Virginia Jetzt! noch nicht in einem anderen Rahmen live spielen sehen. Heute wirken sie auf mich leider wie eine Band, die ihre Identität noch nicht gefunden hat, die eingeschüchtert und zu stark beeinflusst ist von ihrer Rolle als Support Act für die äußerst erfolgreichen Hamburger. „Wer bin ich hier? Was mach' ich hier? Und wofür?“ singen sie schon in ihrem Opener Das Ganz Normale Leben. Das scheint heute ernster denn je gemeint zu sein. Alles andere wirkt hingegen irgendwie gekünstelt und verkrampft. Nach 45 Minuten und dem Bekenntnis, Von Guten Eltern zu sein, in dem die Musiker dann noch mal die Rocker rauskehren, ist Schluss mit dem aufgesetzten Lustigsein und zumindest in meiner Umgebung ist kein Wunsch nach einer Zugabe vernehmbar. Also gibt es auch keine.

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