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Voyager IV

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Voyager IV am 24.10.2024 in der Bonner Harmonie Foto: Ingo Saager

Konzertbericht

VOYAGER IV

24.10.2024 in der Harmonie Bonn

Wir haben die Projektband Voyager IV vor etwa 4 Jahren kennengelernt. Zu den Initiatoren Johannes Kuchta (vocals, percussion, piano) und Marcus Schinkel, begnadeter Pianist und Keyboarder, gesellen sich dessen Studienkollege aus den Niederlanden Wim de Vries an den Drums mit seinem kraftvollen, außergewöhnlichen Stil und am Bass Fritz Roppel. Letzterer wurde von Marcus Schinkel als einer der besten Bassisten Deutschlands gelobt. Er zeigte hier sein Können am sechssaitigen Bass, an dem er auch das Hauptthema in einzelnen Stücken übernahm. Ich habe mit ihm nach dem Konzert gesprochen und mir seine Fingerkuppen zeigen lassen. Ich hatte Hornhaut erwartet, doch sie waren nicht vom Bassspielen gekennzeichnet. Chapeau!

Rheingold heißt die neue CD, die in den Realworld Studios von Peter Gabriel produziert wurde und die dieses Jahr noch erscheinen soll. Es geht um Mythen und um die fantastische Sagenwelt des Rheins. Marcus Schinkel erklärt, dass auf der CD auch Streicher und ein Kirchenchor zu hören sind. Hier erlebten wir vier Vollblutmusiker, wie auch beim Projekt Pictures At An Exhibition, das mehrfach preisgekrönt wurde.

Marcus Schinkel verbindet Wagners Musik (durch den Titel der CD haben wir es schon geahnt) mit Elementen aus Jazz, Rock und elektronischer Musik. Uns erwartete ein Konzert der Spitzenklasse, was Können, Virtuosität und Einfallsreichtum angeht. Es fängt an bei der Vertonung des Gedichts von der Loreley und endet bei Drachen und Hexen, die keiner Ansage bedurften, denn sie waren zu hören. Zum Beispiel Alberich, der Zwergenkönig mit seiner unglücklichen Liebe zur Loreley, wofür er von ihr verhöhnt wird. Oder die Göttin Freya, deren Wagen von Riesenkatzen gezogen wird, also von einem „Cats-Car“. Auch der Walküren Ritt fehlte selbstverständlich nicht.

Neben Piano beherrscht Marcus Schinkel auch elektronische Soundmöglichkeiten oder außergewöhnliche Instrumente aus fernen Ländern mit Witz und Charme. So wird das Loreley Lied von ihm auf der Suzuki Harfe aus Japan präsentiert. Auch zwei Stücke aus dem vorherigen Projekt waren zu hören, für uns Fans mit hohem Wiedererkennungswert, was ganz bestimmt an Johannes Kuchtas variabler Stimme und Interpretation liegt. Er zeichnet verantwortlich für die Texte. Wim de Vries begeisterte mit einem Drum Solo, das seinesgleichen sucht. Mit geschlossenen Augen lässt er Beine und Hände fliegen, dass man kaum noch mitkommt. Wir hoffen, wenn wir die neue CD gehört haben, auch da einprägsame Passagen verinnerlichen zu können.

Wenn dieses Projekt in unserer Nähe aufgeführt wird, sind wir auf jeden Fall wieder dabei. Wir freuen uns drauf.

Petra Saager-Begas

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