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Grobschnitt
Grobschnitt, Hagen

Biografie

Die GROBSCHNITT Story

Grobschnitt existierte in unterschiedlichen Besetzungen von 1970 bis 1989.

Und von 2006-2012

Sowie seit 2019 als Grobschnitt Acoustic Party

Von Anfang bis Ende prägten jedoch zwei Musiker entscheidend die Geschichte der Gruppe:

Gerd Otto Kühn (Lupo) - Lead-Gitarre
geb. 02.10.49 in Preetz

und

Stefan Danielak (Willi Wildschwein) - Gesang, Gitarre, Saxophon
geb. 25.05.51 in Hagen. Bei allen Bandvarianten dabei.

 

 

Als eine der ersten deutschen Rockbands traten die Hagener mit einer Bühnenshow auf, die im Laufe der Jahre immer ausgefeilter wurde und sich mit den unterschiedlichsten Themen befasste. Diese Mischung aus Sketchen, Theater, Feuerwerk, Lightshow und Spaß gehörte bei jedem ihrer über 1.300 ca. dreistündigen Konzerte zu ihrer Musik, die sich natürlich mit der Zeit wandelte. Nur ein Titel gehörte in allen Jahren zu jeder Show: die 30 bis 55 Minuten lange Improvisation Solar Music.

Obwohl von den Medien teilweise unbeachtet oder unterbewertet, galt Grobschnitt über viele Jahre als Deutschlands bester Live-Act. Die Band verabschiedete sich von ihren Fans mit einer über fünfstündigen LAST PARTY, bei der fast alle, die einmal dabei gewesen waren nochmals auf der Bühne erschienen.

Die Geschichte der Band

Vorläufer war die Hagener Gruppe Crew, die sich 1969 zunächst in Charing Cross und Wutpickel spaltete. Im Februar 1970 vereinigten die Musiker sich dann zu Grobschnitt. Durch ein sehr altes Foto kam die Gruppe zu ihrem ungewöhnlichen Namen. Toni (er gehörte damals zur Roadcrew, später mehr zu ihm) hatte es zu einem Übungsabend mitgebracht. Es zeigte eine Söldnerband, in der einst sein Großvater musizierte mit dem Namen Kapelle Grobschnitt, aufgenommen Neujahr 1916.

Die Gründungsmitglieder:


- Gerd Otto Kühn (Lupo) - Lead-Gitarre
- Stefan Danielak (Willi Wildschwein) - Gesang, Gitarre, Saxophon
- Joachim H. Ehrig (Eroc) - Schlagzeug, Percussion, Elektronik
- Bernhard Uhlemann (Baer) - Bass
- Axel Harlos (Felix) - 2. Schlagzeug(!)
- Hermann Qetting (Quecksilber) - Orgel

Mit diesem Line-Up veröffentlichte Grobschnitt (Slezak-Musikverlag: „Endlich eine deutsche Gruppe, deren Musik kein Abklatsch dessen ist, was wir seit Jahren an Blues- und Rockmusik aus Großbritannien importieren.“) im April 1972 ihre erste LP mit dem schlichten Titel: Grobschnitt, von den Musikern selbst als Klassikrock eingestuft. Gelobt wurde schon damals die Live-Qualität der Band, die mit heutzutage vergleichsweise bescheidenem Equipment unterwegs waren:

Transporter: Transitbus (namens Frankenstein), Klein-Lkw "Käse"
Gesang: 8 x 100 Watt
Schlagzeug: 2 x 140 Watt
Orgel/Piano: 600 Watt
Gitarren + Bass: je 100 Watt
Elektronische Effekte: Grobschnitt - Pult
(Erocs erster selbstgebauter Synthesizer!)

Noch im Sommer 1972 verließen Baer, Felix und Quecksilber die Gruppe und

Volker Kahrs (Mist) - Keyboards
geb. 08.05.51 in Osterholz-Scharmbeck

stieg ein. Durch die Umbesetzung fielen natürlich einige Konzerte ins Wasser, Lupo versprach aber der Hagener Rundschau: "Zum Sockenball des Jugendamtes am 16. September in der Ischelandhalle sind wir aber wieder voll da." Die Halle durfte zur Schonung des Bodens nicht mit Straßenschuhen betreten werden, nur Socken oder Turnschuhe waren erlaubt. Über die LP Grobschnitt berichtet die Tageszeitung: "Verkauft wird nicht nur in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Skandinavien, sondern inzwischen auch in Japan und Australien!"

Im Herbst tourten Lupo, Eroc, Willi und Mist erfolgreich durch Norddeutschland, wo sie nicht nur mit ihrer Musik und Show für Furore sorgten. Reichliches Aufsehen erregte ihr Plakat, das ein gekreuzigtes, eierlegendes Monstrum zeigte. Es durfte in einigen Orten gar nicht oder nur durch Aufkleber entschärft aufgehängt werden.

Ab 1973 bereicherten die Roadies

Rainer Loskand (Toni Moff Mollo)
geb. 27.09.53 in Hagen

und

Ralf Gräber (John McPorneaux)

mit ihren Auftritten die Bühnenshow. Hauptthema war das Schauspiel Am Ölberg, eine durchaus gewagte, dennoch harmlose, etwa 20 minütige Persiflage auf die gleichnamige biblische Geschichte. Im September 1973 kehrte Baer zurück. Die Band erlangte zunehmend Aufmerksamkeit beim Publikum und in den Medien. In der ZDF-Drehscheibe wurden sie bundesweit vorgestellt. Zur Show gehörte neben Verkleidung und Klamauk vor allem reichlich Feuerwerk, und das Überspielen von Pannen beherrschte Grobschnitt bereits meisterlich.

1974 ging es vielversprechend weiter, zum Beispiel im März: Mit 14 weiteren Bands (unter anderem Udo Lindenberg mit Panikorchester, Birth Control und Guru Guru) bestritten sie das zweitägige German-Rock Festival in der Dortmunder Westfalenhalle. Sie hatten die undankbare Aufgabe am Sonntag morgens um 5.00 Uhr! Aufzutreten! Außerdem hatten sie am Abend vorher in dem kleinen Ort Eiterfeld irgendwo an der damaligen innerdeutschen Grenze ein Konzert gegeben. Trotzdem erwiesen sie sich als unumstrittener Höhepunkt dieses Festivals und stellten alle anderen in den Schatten. Selbstverständlich spielten sie ihr volles zweieinhalbstündiges Programm, und wer damals im Publikum war, der wird diesen Morgen wohl nie vergessen haben.

Kurz darauf, im April 1974, kam das Doppelalbum Ballermann, produziert von Rattles-Gitarrist Frank Mille, in die Plattenläden. Mit dem ersten Titel Sahara machten Grobschnitt sich darüber lustig, dass deutsche Gruppen es für nötig hielten, ihre Texte grundsätzlich in englischer Sprache zu verfassen. Aber vorläufig passten auch sie sich diesem Trend an. Höhepunkt des Albums ist wohl Solar Music, das hier zum ersten Mal in einer 33 Minuten langen Version in Vinyl gepresst wurde.

Live unterwegs war der "verrückte Haufen aus dem Sauerland" weiterhin mit der Ölberg Show und die Roadies Ballermann und El Blindo mischten auf der Bühne mit. Toni Moff Mollo machte sich als Gasmann einen Namen. Eroc überraschte mit einem Trompetensolo, das natürlich völlig schräg ausfiel. Eine Tonbandcollage aus einer Reportage des ZDF über die Band berichtete von amerikanischen Bands wie Alice Cooper, die mit ihren Shows ordentlich abkassieren würden und den Trend deutscher Bands, dieses nachzuahmen - ob hier auch Selbstironie im Spiel war, sei dahingestellt. Aber Rockmusik ist auch Geschäft, bei Grobschnitt war für diesen Teil der Arbeit von Anfang an Lupo zuständig.

Im Februar 1975 veröffentlichte Grobschnitt-Drummer Eroc seine erste Solo-LP mit dem Titel Eroc. Baer verließ im Frühjahr endgültig die Band und widmete sich von nun an seinem Beruf als Lehrer. Mit

Wolfgang Jäger (Popo) - Bass
geb. 28.03.52 in Herne

fand man schnell einen passenden Ersatzmann, der sich hervorragend in die Gruppe einfügte. Bei den zahlreichen Konzerten brachte Grobschnitt mit der Sahara Show" als Auftakt und weiteren Gags und Slapstick das Publikum und oft auch sich selbst zum Lachen. Die Musiker boten als Beduinen und Zauberer verkleidet und geschminkt eine Show irgendwo zwischen Traum und Wirklichkeit. Die Tagesschaufanfare erklang ebenso wie Marschmusik, diverse elektronische Effekte und Klangcollagen vom Band. Das gesamte Programm hatten die Grobschnitt-Mitglieder selbst erarbeitet und sämtliche Kostüme in Eigenarbeit angefertigt.

Mit einer neuen, 35.000 Watt starken Lichtanlage (für die Bedienung war hauptsächlich Toni zuständig) setzten sie schon damals Maßstäbe auf Deutschland Bühnen, und jede Menge Feuerwerk fehlte natürlich auch nicht. Zehn bis fünfzehn Auftritte pro Monat bewältigte die Band und überzeugte derart, dass eine USA/Kanada-Tournee im Gespräch war. Sie kam dann aber doch nicht zustande.

Aber ein Konzert in Oldenburg wurde im Radio (NDR 2) live übertragen. Moderator Lutz Ackermann (noch heute gefragt bei Volksmusik-Veranstaltungen in der Provinz!) verstand kurz vor Ende der Übertragung Erocs Äußerung, für das Live-Publikum weiterzuspielen, falsch. Nach Konzertende kam es deshalb zu einer Konfrontation zwischen der Band und den Radiomachern - seitdem wurde Grobschnitt von diesem Sender gemieden wie die Pest.

Im September 1975 erschien das Album Jumbo, zunächst ausschließlich in englischer Sprache. Die Texte stimmen größtenteils nachdenklich, wobei die Musik dabei durchaus melodisch ist. Das Cover ziert ein "dickes" Flugzeug mit bekannten Figuren aus der Werbung, zum Beispiel das berühmte HB-Männchen, die lila Milka-Kuh, den Sarotti-Mohr und so weiter. Der Grafiker Wandrey hatte es ursprünglich für einen Hör Zu Titelbild-Wettbewerb gestaltet. Die Plattenfirma Metronome schlug das Motiv vor und der Gruppe gefiel es ebenso und so kam es zu dem Titel Jumbo, obwohl auf der LP kein Stück mit diesem Namen ist.

Winfried Trenkler lud die Band zu einer WDR-Rundfunksendung ein, um die LP vorzustellen. Das ging natürlich recht spaßig ab, sogar einen Trailer hatte Eroc abgemixt:

"Ich bin der Grobschnitt-Jumbo, bring Musik euch ins Haus - drum wetzt mal schnell die Nadel, und legt mich schleunigst auf! Die Spaßfamilie Grobschnitt, die zeigt euch, was sie kann - drum holt euch schnell den Jumbo, und hört ihn fleißig an."

Irgendwann Ende des Jahres 1975 musste die Ölberg Show" leider aus dem Programm gestrichen werden - jemand hatte offensichtlich das Tape gestohlen! Noch allen Beteiligten gut in Erinnerung ist ein Auftritt am 6. Dezember 1975 in der Aula der Ingenieurakademie Westerberg in Osnabrück. Ein großer Nikolaus mit Rauschebart, Hirtenstab, Mitra, Kostüm und einem Sack voller Geschenke begehrte Zutritt zur Halle. Selbstverständlich wurde er kostenfrei eingelassen und beschenkte unter großem Jubel die Musiker auf der Bühne. Leider weiß niemand, wer jener "gutmütige alte Herr", der bei Solar Music im Feuer stand, wirklich war.

Im Februar 1976 kam die deutsche Fassung des Jumbo  auf den Markt. Die bekannte Zeitschrift Musik Joker bezeichnete die LP als "ein Meisterwerk". Die damals vorherrschende Meinung, Deutsch eigne sich nicht für den Rock, wird hier eindrucksvoll widerlegt. Die Texte setzen sich dem allgemeinen Zeitgeist entsprechend unter anderem mit Umweltproblemen und Freizeitkonsum auseinander. In der Muttersprache kommen sie vielleicht besser zur Geltung und der Titel Traum Und Wirklichkeit spiegelt das Flair, das Grobschnitt bei ihrer Bühnenshow verbreitet, perfekt wider. Der WDR als „Heimatsender" widmete der Scheibe natürlich wieder eine Sendung. Das übliche Chaos blieb dabei nicht aus.

Pannen (es gab davon unzählige im Laufe der Karriere der Band) wurden nicht versteckt, sondern spontan und absolut geschickt in die Shows eingebaut und vom Publikum beklatscht Das beeindruckte sogar die Presse. So wurde von einem gelungenen Konzert in Lippetal-Oestinghausen berichtet:  "Drei Stunden schafften sich die Jungs auf der Bühne und bewiesen, dass sie das Eintrittsgeld dreimal Wert waren... Auch die Tatsache, dass sie Probleme mit der Anlage hatten, konnte den Ablauf des Konzerts kaum stören. Notwendige Reparaturpausen wurden mit dummen Sprüchen gekonnt überbrückt."

Sogar die Bravo veröffentlichte Fotos und bezeichnete die Hagener als "eine der interessantesten deutschen Rockgruppen." Eine Tageszeitung warnte nach einem Event in Meschede mit dem Titel: "Diese Gruppe ist gefährlich" und schrieb: "...neben der wirklich umwerfenden Show produzieren die acht Herren...auch noch hervorragende Musik...Sie machen dabei nicht den Fehler, sich selbst und ihre Musik tierisch ernst zu nehmen!“, und Lupo wäre "...der Schönling der Gruppe, so eine Art Pop-Star."

Die Neuß-Grevenbroicher Zeitung beschrieb Grobschnitt so: "Ihre Musik unterscheidet sich von der bis jetzt gängigen Kunst... Ihr Konzert läuft fast ab wie ein Film. Theatralische Einlagen und Szenen voller Ironie wechseln ab mit spontanen Gags und einer Anzahl ausgereifter musikalischer Kompositionen."

So sah die Band sich damals selbst: "Völlig entgegen der üblichen lächerlich ernsthaften Musiziererei veranstaltet Grobschnitt Höllenklamauk auf der Bühne, der den Zuschauern und den Mitgliedern selbst oft vor Lachen die Tränen in die Augen treibt." Weniger lustig: "Finanziell leben wir am Rande des Existenzminimums, denn jeder Pfennig wird in die Gruppe investiert; über allem (auch privat) steht der Wille, die Sache weiterzuführen." Mit einer riesigen Portion Disziplin und Power haben sich Lupo, der hier wohl die treibende Kraft war, und seine Mitstreiter durchgebissen. Ich weiß, es war wirklich manchmal sehr schwer damals. Heutigen Bands fehlt es leider fast immer an solchem Durchhaltevermögen. Die schnelle Mark lockt, da bleibt wirklich gute Musik oft auf der Strecke. Erocs zweite Solo-Scheibe Eroc II kam im November 1976 (hoffentlich noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft) in die Läden. Trotz dieser Eigenproduktion wuchs die Band personell weiter zusammen und wurde immer erfolgreicher.

Nach einer intensiven Vorbereitungszeit von zehn Monaten ging die Gruppe im November 1976 ins Studio von Conny Plank, um bis Februar 1977 die nächste LP Rockpommel´s Land aufzunehmen. Während der Produktion erscheint im FACHBLATT ein Interview mit Lupo - er schimpft über die restliche Presse, die nach seiner Meinung Grobschnitt in den zurückliegenden Jahren übersehen hat oder nur Scheiße berichtete. Er lässt dabei absolut jegliches Feingefühl vermissen, seine Äußerungen sind teilweise bitterböse und überheblich.

Über die Musikkritiker: "... haben sich den Arsch vollgefressen und gesoffen, und zum Schluss sind sie dann eben mal reingekommen, hallo, guten Tag, und dann haben sie irgendwelchen Blödsinn geschrieben, obwohl sie total stramm waren." Hammerhart, es handelt sich hier wirklich um ein Presseinterview! Selbst wenn wohl ein Funken Wahrheit in den Vorwürfen steckt, so sollte man nicht mit den Medien, ohne die nun mal in der Branche nichts läuft, umspringen. Auch wenn die Fans derartige Provokationen durchaus liebten und Lupo trotzdem glaubt: "...der Tag X, an dem man uns ernstnehmen muss, der kommt, und dann haben wir es allein geschafft, keiner hat für uns Hype gemacht... Wir haben in unseren Konzerten und mit unserer Musik und unserer Show überzeugt!"

Trotz dieser Entgleisung berichtet der Musik Joker im April positiv über die Band. Entscheidenden Einfluss hatte hier jedoch Winfried Trenkler, schon immer ein großer Freund Grobschnitts. Auch der Musiker berichtet und führt ein kurzes Interview mit Lupo, der hier absolut professionell und emotionslos antwortet.

Im Mai 1977 kam Rockpommel´s Land heraus. Es handelt sich um ein Konzept-Album mit lediglich vier Titeln. Die Geschichte dreht sich um einen kleinen Jungen mit dem Namen Ernie. Er unternimmt eine abenteuerliche Reise auf dem Vogel Marabou, die am Ende in Rockpommel´s Land glücklich endet. Ein Märchen mit Bezug zur Realität, in englischer Sprache verfasst. Die deutsche Übersetzung der Story wird jedoch mitgeliefert und das Fantasy-Cover ist sehr anspruchsvoll gestaltet.

Pressestimmen: "Ihre beste LP bis dato" (Hör Zu), "…erinnert in ihren Klangstrukturen stark an Yes" (Record Mirror), "Für die Fans der Band wurde ganz besonders darauf Wert gelegt, die bekannte und beliebte Live-Atmosphäre zu erhalten, wobei aber gleichzeitig den soundverwöhnten Ohren der HiFi-Freaks durch den wohlproduzierten Sound Rechnung getragen wurde...Hervorzuheben an dieser Produktion ist vielleicht noch, dass es der Band wirklich gelungen ist, internationale Qualität zu erzielen, ohne dabei ihre Eigenständigkeit, ihre Unverwechselbarkeit zu verlieren."

Natürlich wurde Rockpommel´s Land auch auf der Bühne mit aufwendigen Kostümen und dem typischen Humor umgesetzt. In die Figur des Ernie schlüpfte Toni, und Eroc erzählte die Geschichte auf seine unnachahmliche Art - eine einmalige Show auf Deutschlands Bühnen! So füllten am 06.11.1977 etwa 6.000 Zuschauer die Halle Münsterland in Münster, um die Band live zu erleben und zu feiern, soviel wie nie zuvor oder danach.

Im Januar 1978 erlebte ich mein erstes Grobschnitt -Konzert. Gleich nach Beginn der Show erklang zu einer schmissigen Melodie ein etwas schräger Gesang: "Ein' schönen guten Tag Ihr Leut', jetzt sind wir endlich da. Wir Grobschnitts spielen für Euch heut', ist das nicht wunderbar? Denn was heut' Abend hier passiert, das gab es hier noch nie. Es ist die allergrößte Show von Kiel bis Miami, worauf Ihr einen lassen könnt, denn dafür sind bekannt: Die tollen sechs aus Hagen, dem Tor zum Sauerland!" Es folgte die Vorstellung der einzelnen Bandmitglieder mit lockeren Kommentaren. Leider wurde dieser gelungene Einstieg ins Programm kurz darauf gestrichen.

Grobschnitt tourte auch 1978 ausgiebig durch die ganze Bundesrepublik. Zu 60 Konzerten kamen 120.000 Zuschauer. Im Gepäck hatten sie unter anderem die Söldnershow. Eine deutsche Truppe "bewachte" die Schwarzenbacher Brauerei, um die Vorräte vor den anmarschierenden Franzosen zu "retten", besser zu "vernichten". Den Soldaten fiel einfach nichts Besseres ein, als das Bier auszutrinken. Natürlich wurde auch kräftig musiziert, und bei diesem Klamauk kam Lupos "Gesang?" besonders gut zur Geltung.

Und dann kündigten sich beim Hauptmann Elias und seinem Hund Ferkel auch noch die alten Kameraden zu Besuch an. Die Aufregung war groß und das Häuschen musste auf Hochglanz gebracht werden. Schließlich gönnte sich der Hauptmann ein gemütliches Pfeifchen auf seinem Plumpsklo. Nachdem heftige Darmgeräusche zu hören waren, explodierte dann das "kleine Häuschen" aufgrund der Gasbildung mit einem lauten Knall.

Von den Fans heiß erwartet kommt im September 1978 endlich Solar Music Live heraus, aufgezeichnet am 17. April in Mülheim. Wegen der besseren Berechnung der GEMA-Gebühren und zur Erleichterung bei der Stückauswahl für die Rundfunksender wurde das Stück in Titel aufgeteilt. Food Sicore ergibt allerdings nur von hinten gelesen einen Sinn.

Am 22.09.1978 wurden in einer ZDF Aspekte-Sendung mit dem Thema Kultur im Ruhrgebiet Grobschnitt und die neue LP vorgestellt. Zum Jahresende präsentierte der Rockpalast im 3. Fernsehprogramm (WDR) eine Zuschauer-Hitparade, an der 15 deutsche und ausländische Bands (unter anderem Rainbow) teilnahmen. Platz 1 belegte Grobschnitt!

Die Presse bemüht sich nun auch um Grobschnitt und allenthalben findet man Fotos und Berichte, die sich mit dem Phänomen aus Hagen beschäftigen... „In diesem Jahr durchbrach die Band endgültig die Barriere zum Publikumsmagneten, und von nun an kann sie mit Fug und Recht behaupten, mehr Leute zu normalen Preisen in die Konzertarenen zu locken als die meisten, wirklich die meisten englischen oder amerikanischen Bands... Doch dieser Erfolg kam nicht von ungefähr...Ihr maßgeschneidertes Soundkostüm, leicht und angenehm durchsichtig einem maßgeschneidertem P.A. eigener Spezifikation entnommen, begeisterte..."

Um die Equipment-Liste hier wiederzugeben, fehlt der Platz - zwischen 1972 und 1978 liegen Welten. Aber guter Live-Sound gehörte eigentlich immer zu Grobschnitt. Nach langer Suche fand die Gruppe Ende 78 endlich einen geeigneten Übungsraum, einen alten Gutshof in Sprockhövel. Bis dahin hatten die Musiker in der Ischelandhalle geprobt, und mussten sämtliches Equipment jedes Mal auf- beziehungsweise abbauen. Auch die 78er Poll-Ergebnisse ließen kaum Wünsche offen: Musikexpress Platz 1 "deutsche Bands", Sounds Platz 1 "bestes Konzert" und "unterbewerteste Gruppe".

Im März 1979 warf Eroc sein drittes Solo-Projekt Eroc III auf den Markt. Weil der Übungsraum in der Scheune des Gutshofs noch nicht fertig war, entstanden die Songs für den nächsten Grobschnitt Longplayer im Bauernhaus, das Popo bewohnte. Toni wurde zum ersten Mal als Sänger eingesetzt, und auch sonst war vieles anders bei dieser Produktion. Conny Plank wirkte nicht mehr mit, als neuer Engineer fungierte Walter Quintus. Als Aufnahmestudio wurde das Rüssl von Otto Waalkes in Hamburg ausgewählt.

Im September wurde dann schließlich Merry Go Round veröffentlicht, das Cover ziert eine Traumlandschaft mit Elementen aus den Titeln. Mist hatte mit einem Grafiker der Plattenfirma das Ganze als Modell gebaut. Matthias Mineur (Repertoire Records) über die Scheibe: „Merry Go Round verbindet die progressiven Elemente der Vergangenheit mit den gewaltigen Stimmungsbögen des Solar Music-Spektakels."

Die Fachpresse war geteilter Meinung. Pop 23/79 "Sechstes Werk der "Traumrocker" aus Hagen. Sechs zarte, sanfte, sentimentale, feinfühlige Songs zum Träumen und Fliegen. Das vorliegende Album ist allen Pink Floyd-, Yes- und Genesis-Fans zu empfehlen, die angelsächsische "Produzier-die-Hälfte-Diät" nicht mehr aushalten. Merry Go Round ist eine wunderbar gelungene Ersatzdroge - Made in Germany!!!“

Dagegen der Musik Express im November 1979. "Kapiert doch endlich: Lupo, Mist, Wildschwein, Ballermann, Geheimrat Günstig und all ihre Freunde sind die Village People! Sie sind anscheinend von ihrem Disco-Trip runter und machen jetzt handfeste deutsche Rockmusik, vergleichbar etwa mit Grobschnitt. Die Keyboards wabern und flirren, die Gitarren singen, die Texte sind englisch und unglaublich uninteressant. Grob: Shit! "

Die Tournee im Oktober/November 1979 führte durch 46 Städte. Vor dem offiziellen Start gab die Band drei Konzerte in der Kulturhalle Menden als eine Art Generalprobe, wie bei fast allen ihrer Konzertreisen. Etwa 130.000 Zuschauer sahen die Show mit typischer Jahrmarktatmosphäre in überwiegend großen Hallen. Toni zum Beispiel lud zur Karussellfahrt ein: "Es sind noch Plätze frei, steigen Sie ein, steigen Sie zu!", und eine Luftballonverkäuferin fehlte auch nicht (Irmchen Fondue alias Heike Wahnbeck). Leider trat Grobschnitt auch in diesem Jahr nicht in ihrer Heimatstadt Hagen auf.

Ende 1979 verließ Popo den Haufen. Er ging nicht freiwillig, es war keine reibungslose Zusammenarbeit mit den anderen mehr möglich. Hauptgrund war wohl mangelnde Disziplin Popos, also verabschiedete man sich von ihm. Als Ersatz kam im Februar 1980

Michael Kapolke (Milla) - Bass, Gesang, Gitarre
geb. 26.10.52 in Hohenlimburg.

Kurz darauf stieg Popo bei Extrabreit ein. Er nannte sich "Hunter" und machte eine beachtliche Karriere im Sog der Neuen Deutschen Welle. Wie der Name schon sagt, waren hier andere "Tugenden" gefragt als bei Grobschnitt. Kurioserweise teilten die beiden Bands sich anschließend eine Zeit lang den Übungsraum, obwohl das Verhältnis zueinander alles andere als gut war.

1980 verzichteten die sechs Musiker auf eine Tournee. Im Mai erschien die Live-LP Volle Molle mit Aufnahmen der 79er Tour aus verschiedenen Städten. Nach Millas Einstieg ging es an die Vorbereitungen für Illegal Die Produktion dauerte schließlich acht Monate. Völlig ohne Zeitdruck und Studio wurde alles im neuen Übungsraum eingespielt und schließlich mit Erocs Geräten aufgenommen. Auch eine neue Show wurde erarbeitet. Milla Kapolkes Einfluss bei dem Projekt war bereits sehr groß.

Während der Arbeit an der LP starb Grobschnitt s langjähriger Roadie El Blindo - er wurde ein Opfer harter Drogen. Anfang 1981 kam Illegal in die Läden. Der Einfluss Milla Kapolkes ist deutlich hörbar, sowohl musikalisch als auch bei den Texten. Es geht fast durchgehend um Illegalität im weitesten Sinne (Marihuana, Anti-Atomkraft-Bewegung). Das Titelstück geht auf eine wahre Begebenheit zurück: Eine Bochumer Band war angeklagt worden, weil sie ohne behördliche Genehmigung in Dortmunds Fußgängerzone Musik gemacht hatte. Mit Silent Movie und Raintime befinden sich auch zwei sehr melodiöse, langsame Stücke auf der Scheibe, von Lupo und Willi auf akustischen Gitarren gespielt. Die Neue Deutsche Welle hat auf die Musik sicherlich auch etwas Einfluss gehabt bei den weiteren Titeln. Textlich versuchten die Hagener, sich einen intellektuellen Anstrich zu geben.

Endlich sollte es auch wieder auf Tour gehen. In einem Interview mit dem Musiker gibt sich Lupo absolut zuversichtlich über den zu erwartenden Erfolg: "...wir starten Ende Februar, Pink Floyd etwas früher...da haben sie Glück gehabt... " und freut sich auf die kommenden Wochen: " Die Tournee ist unser Urlaub. Die Vorbereitungen sind nur tierisch hart."

Nach zwei Monaten Proben in der Mendener Kulturhalle startete die Band im Februar durch 45 Städte. Im Gepäck ein neues Programm mit neuer Show. Die Konzerte dauerten meistens über drei Stunden (mit Pause), und das Publikum wurde mit einbezogen. Bei einem lustigen Quiz mit Moderator Ballermann gab es als Hauptgewinn eine Zahnarztbehandlung bei dem leicht verrückten Dr. Salzmann (Toni) zu gewinnen. Dieser "arbeitete" mit überdimensionalen Instrumenten, als Bohrgeräusch hörte man einen Presslufthammer und so weiter. Nach überstandener Behandlung wurde der "Patient" mit einem T-Shirt belohnt. Solar Music wurde in völlig anderer Form und verkürzt als Powerplay präsentiert.

Die ganz großen Hallen wurden nicht mehr angesteuert, und wieder gab es kein Konzert in Hagen. In der Ischelandhalle wollte die Gruppe nicht auftreten, weil die Zuschauer die Schuhe ausziehen mussten. Mit der Stadthalle gab es ebenfalls Bodenbelagsprobleme - hier sollte Grobschnitt nur vor Verlegung des Fußbodens spielen. Das kam natürlich nicht in Frage.

In den Medien fand die Illegal-Tour wenig Beachtung und auch ein Teil der alten Fans hielt nicht viel von dem neuen Konzept. An die Erfolge von 1978 und 1979 konnte der Sixpack nicht anknüpfen. Dazu kam eine allgemeine Konzertflaute. Die Band, aus der inzwischen eine Firma geworden war, die mit eigener, großer P.A. reiste, blieb trotzdem optimistisch. Lupo konnte sich gut vorstellen, auch im Jahr 2001 noch auf der Bühne zu stehen, teilte er dem Fachblatt jedenfalls mit. Schließlich hatte sich ja auch die Single-Auskopplung Silent Movie zu einem Hit gemausert.

1982 wurde Mist gekündigt. Die Musiker konnten sich nicht auf eine gemeinsame Arbeitsweise bei den Proben einigen. Erocs 4. Soloscheibe und Grobschnitts LP Razzia erschienen auf dem Plattenmarkt.

Razzia wurde ohne Keyboarder von der übrig gebliebenen Fünfer-Besetzung aufgenommen. An den Vorbereitungen hatte Mist jedoch zum Teil noch mitgewirkt. Toni etablierte sich als zweiter Sänger. Die Keyboardparts übernahm Eroc. Milla Kapolke hatte auch an dieser Produktion großen Anteil, und die damals herrschende Welle schwappte ein wenig herüber. Als Singletitel wurde Wir Wollen Leben ausgewählt. Wieder konnte Grobschnitt damit einen kleinen Hit landen.

Mit

Jürgen Cramer, geb. 26.04.57

aus Bremen fand die Band einen neuen Tastenmann. Ihm wurden genau die Übungsbedingungen eingeräumt, die Mist zuvor gefordert hatte.

Am 21.08.82 war der nun wieder komplette Sechser im Musikladen Extra im 1. Programm der ARD zu Gast. Im Herbst war es wieder soweit: ..on the road again. Für die Fans gab es ein aufwendiges Tour Magazin mit einer getroffenen Beschreibung des Tour Einerleis und Kurz Bios der Gruppe und der Mitglieder.

Über Lupo: "...der Hexer aus Hagen… In der Band gilt er als Finanzexperte, Investmentspekulant, Pacemaker, Charmeur(?)... Am liebsten spielt er mit Wildschwein akustische Gitarre... Außerdem lacht er gerne, am lautesten über seine eigenen Witze..." Besonders interessant zu lesen, dass er erst im Alter von 16 Jahren zur Musik und zum Gitarre spielen kam.

Eroc findet sich in dem Gedicht Der Narr von Khalil Gibran wieder und zu Willi ist zu lesen: "...wenn man so singt wie ein Wildschwein, bleibt man nicht lange ein Hobbymusiker... Willi hat den Blues drin und seine Gitarre kommt da an, wo sie hin soll. Im Bauch... ".

Und Toni: "...wurde der Welt einziger Lichtmischer, der auf der Bühne mit mixt...10 Jahre später fing er an zu singen..."

Milla meint: "...Das Wichtigste für einen Musiker ist das Fließen...Musik ist Meditation... "

Ballermann als technischer Direktor und Produktionsleiter und Toningenieur Geheimrat Franz Günstig sind mit Foto vertreten. Beide haben viele Jahre für Grobschnitt gearbeitet - ohne sie wären die Konzerte der Band nicht so erfolgreich und unvergleichlich gewesen.

Die Bravo (!) widmete Lupo und Co. eine halbe Seite mit Fotos, Kurzgeschichte der Grobs und Bericht über die einmalige Live-Show.

Nach einer kurzen Winterpause dann die Ankündigung: "Wir sind die Sonne - rechtzeitig zum Frühlingsanfang geht die Band auf Tour. Damit es ein Fest wird - zum Rocken, Tanzen, Träumen und Lachen." 25 Konzerte in kleineren und mittleren Hallen (einziger großer Gig in der Philips-Halle Düsseldorf) absolvierten die Musiker. Letzte Station war Köln am 12.06.83. Danach verließ Eroc die Gruppe, die er einst mit gründete. Für viele Fans war das eine große Enttäuschung, und ohne Frage war es ein herber Verlust für Grobschnitt.

Aber es hatte in der letzten Zeit zu viele Dispute unter den Musikern gegeben und Eroc strebte zudem eine Solokarriere an, nicht zuletzt wegen des großen Erfolges seiner Wolkenreise. Er blieb weiter als Musiker aktiv, machte sich auch als Produzent einen Namen und "tüftelt" bis heute als Tontechniker. In einer Band spielte er jedoch nie wieder.

Neuer Drummer wurde

Peter Jureit.

Er wechselte von den Conditors, die für kurze Zeit recht viel Erfolg mit der Neuen Deutschen Welle hatten, zu den Grobs. Mit ihm gingen die Sechs Ende 1983 ins Studio, um den nächsten Longplayer aufzunehmen.

1984 ging die Band mit der LP Kinder Und Narren an den Start, wieder mit deutschen Texten, aber inhaltlich und musikalisch weit weg von dem, was Grobschnitt einst ausgemacht hatte. Zwar handelt es sich wieder um ein Konzeptalbum mit einem phantasievollen Märchen wie schon bei Rockpommel´s Land, diesmal ist die Hauptfigur der Narr Fulio - aber sonst findet man auf der Scheibe kaum Typisches.

Die Story handelt von verlorenen Gefühlen, der Suche nach Liebe und Freiheit in einer leeren Welt. Reichlich intellektuell die Lyrics, teilweise absurd und wohl nur für Milla Kapolke, verantwortlich für diesen Ausflug (oder besser Ausrutscher) in höhere Sphären, verständlich. Kleine Kostprobe: "Keine Angst, es gibt keine Wirklichkeit, die anderen malen den Kopf... Alles lose, das Klatschen einer Hand ist der Ton... ". Die Single Wie Der Wind wurde ein Hit bei den Rundfunksendern, vor allem bei der WDR-Schlagerrallye, wo sie sogar Platz 1 belegte.

Die Kinder Und Narren-Tournee führte durch 40 Städte der Bundesrepublik, ein Abstecher nach Zürich war dabei und allein im Berliner Quartier Latin standen zu Ostern vier Konzerte nacheinander auf dem Programm. Endlich traten die Hagener wieder in ihrer Heimatstadt auf. 3.000 begeisterte Zuschauer feierten dieses Ereignis in der Stadthalle.

Auch bei der Show ging man neue Wege. So bemühten zwei Tänzerinnen (aus Paris?) sich etwas krampfhaft, Silent Movie zu interpretieren. Sorry, sicher ist sowas Geschmackssache, aber beim Publikum kam es wirklich nicht besonders gut an. Zu wenig kam außerdem der berühmte rüber.

Musik Szene brachte eine Extraausgabe zur Tour heraus. Zu lesen gab es unter anderem die Geschichte zur LP, ein Interview mit Lupo und Milla und eine Kurzfassung vom Lebenslauf der Gruppe.

Das Fachblatt brachte auch in diesem Jahr einen umfassenden Bericht. Jedoch bezweifelte das Magazin ebenfalls, ob die Texte des aktuellen Longplayers für Leute, die in gewöhnlichen Kategorien denken, verständlich sind. Als Bildunterschrift bei einem Foto, das die Band mit drei kleinen Kindern zeigt, wählte der Redakteur: "Familienväter und Märchenonkel."

Im nächsten Jahr gab es keine neue LP, die Grobs konzentrierten sich auf ihre Jubilee-Tour 85. Über 100.000 Zuschauer erlebten bei ungefähr 70 Konzerten die Höhepunkte der 15jährigen Geschichte der Gruppe. Die Stadthalle Hagen fehlte natürlich nicht bei diesem wichtigen Ereignis, und mehr als 3.000 Zuschauer umjubelten "ihre Jungs". Und auch beim Motorrad-Rock-Festival lauf der Loreley ernteten sie großes Lob.

Jürgen Cramer hatte sich vor der 85er Tournee verabschiedet. Neuer Keyboarder war deshalb

Thomas Waßkönig (Tarzan).

Er passte von Anfang an wesentlich besser zu dem "verrückten Haufen", zumal er mit seiner eigenen Art von Humor zum Spaß in den Shows reichlich beitrug.

Im Sommer fiel dann Peter Jureit aus. Er hatte seine Sehnen derart überstrapaziert, dass ihm die Ärzte beide Arme eingegipst hatten! So sprang kurzfristig

Rolf Möller, geb. am 02.05.56 in Hagen

als Drummer ein. Zu der Zeit war er eigentlich noch bei Extrabreit engagiert, entschied sich jedoch später ganz für Grobschnitt. Peter Jureit musste aus gesundheitlichen Gründen das Schlagzeugspielen völlig aufgeben. Er ist der Musik trotzdem treu geblieben und betreibt mit einem Partner ein Studio in Dortmund. 1986 erschien dann der Longplayer Sonnentanz live aufgenommen während der 85er Jubilee-Tour. Es handelt sich dabei allerdings um Solar Music, diesmal halt unter anderem Namen, 40 Minuten lang und in sieben Einzeltitel aufgeteilt. Dazu dann, recht einfallslos, die Sonnentanz-Tour 86, wohl eine der kürzesten der letzten Jahre. In den Medien fand sie kaum Beachtung. Eine Durststrecke für die Sechs. Wenigstens konnten sie einige Titel, die für die nächste Produktion vorgesehen waren, beim Publikum testen.

Nach drei Jahren Pause gingen die Hagener wieder ins Studio. Ausgewählt hatten sie diesmal das Dortmunder Woodhouse, dessen Mitinhaber zu dieser Zeit Eroc war. Er hielt sich aber völlig aus dem Projekt heraus, als Engineer fungierte Siggi Bemm. Auf einen Fremdproduzenten hatte man wie immer verzichtet. Das Ergebnis, die LP Fantasten, präsentierte Grobschnitt 1987 (erstmals auch auf CD) auf ihrem neuen Label Teldec. Von der Metronome hatte die Band sich nach 15-jähriger Zusammenarbeit mit Auslauf des Vertrages getrennt.

Die neue Plattenfirma pries den 13. Grobschnitt -Longplayer als ein typisches Album der Sechs. Diesmal stand kein Konzept dahinter. Fantasten ist einfach eine Sammlung von Songs. Die Texte sind weniger schwer verdaulich als beim Vorgänger Kinder Und Narren. Live wurden alle Titel der Neuerscheinung auf einer ausgedehnten und erfolgreichen Tournee vorgestellt. Komm Und Tanz erwies sich dabei als Publikumsliebling.

Das Medieninteresse an der Produktion war mehr als dürftig. Das Fachblatt, das die Gruppe immer fair behandelte, berichtete auch diesmal positiv, aber durchaus kritisch: "Die Musik finde ich unoriginell und altbacken, die Texte banal bis kitschig... Trotzdem bleibt da Sympathie für diesen eigenartigen Sechser, gespeist...durch dieses hoffnungslos anachronistische Anderssein..." (Andreas Hub). Eigentlich ein Phänomen, und vielleicht haben die Fans ihre Faves gerade deshalb so geliebt und lieben sie zum Teil noch immer.

1988 wurde es vorübergehend still um den Sechser. Es gab weder eine neue LP noch eine Tournee. Innerhalb der Band kam es zu zahlreichen Auseinandersetzungen, private Probleme einzelner Musiker spielten dabei teilweise eine wesentliche Rolle. Aus einer großen Freundschaft zwischen Lupo und Tarzan hatte sich eine tiefe Feindschaft entwickelt. Eine Trennung war am Ende unvermeidbar, Tarzan ging. Heute betreibt er in Münster ein Studio.

Milla Kapolke dachte schließlich ans Aufhören. Man einigte sich, noch ein letztes Mal gemeinsam auf Tournee zu gehen. Als neuer Keyboarder wurde dafür

Jürgen Lindemann (Sugar)

engagiert. Er hatte sich schon nach dem Ausstieg von Mist bei Grobschnitt beworben. Aus Rücksicht auf sein damaliges Alter (er war erst 17), und weil man seine gesicherte Zukunft nicht aufs Spiel setzen wollte, verzichtete die Gruppe zunächst auf ihn. Gut genug war er schon damals. Eine Entscheidung, die doch recht eindrucksvoll Verantwortungsbewusstsein beweist - ob dies bei allen personellen Belangen so war, sei dahingestellt, ebenso kann man natürlich nicht nachvollziehen, ob es in diesem Fall richtig war.

Die Vorbereitungen für die Last Party-Tour konnten beginnen, eine Arbeit, die hauptsächlich Lupo zu erledigen hatte. Obwohl er gerne bei dieser wirklich letzten Reise dabei gewesen wäre, stieg Milla dann doch noch aus. Er nahm ein verlockendes Stellenangebot in Portugal an, kehrte aber später nach Hagen-Hohenlimburg zurück. Heute ist er dort als Lehrer tätig und macht nebenbei und zum Spaß noch immer Musik, mit dem Marrakesh Express seit über zehn Jahren recht erfolgreich.

Bei der Suche nach einem passenden Ersatz unterstützte Milla die Musiker noch, mit

Harald Eller (Commodore Stulle)

wurde man dann auch schnell fündig. So startete Grobschnitt in neuer Besetzung zur Last Party-Tour, zum Grande Finale mit allen Klassikern aus Musik und Show der 19 jährigen Bandgeschichte. Die beiden Neuzugänge beeindruckten dabei nicht nur musikalisch und durch Spielfreude. Musiklehrer Harald Eller war für den bekannten Spaß der Gruppe eine gelungene Bereicherung, spielte er doch beim legendären „Heinz Milla Sextett“ den Kontrabass - ein neues Instrument im Programm der Hagener und mit Sicherheit selten auf Deutschlands Rockbühnen zu erleben.

Während der gesamten Tournee ging Harald weiter seinem bürgerlichen Beruf nach. Die Planung der Termine bereitete deshalb oft große Schwierigkeiten, Lupo kriegte es jedoch super in den Griff, alles lief glatt.

Die Medien reagierten, wie eigentlich schon immer, mit teilweise recht bösen Überschriften „Grobschnitt spielte etwas müde zum allerletzten Tanz auf" oder "Provokateure kommen in die Jahre - und die Fans auch". Der überwiegende Pressetenor fiel jedoch diesmal positiv aus, und die Abschiedstournee wurde ein Riesenerfolg.

Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist! Sicherlich hätte man mit dieser erfrischenden Besetzung noch ein paar Jahre weiter machen können, wahrscheinlich war der Zeitpunkt für den Abgang aber goldrichtig - die Fans haben "ihre" Band noch heute in bester Erinnerung.

So endete die wirklich letzte Tour Deutschlands bester Live-Band (und das sind sie bis heute!) mit der "Very Last Party" am 04.12.1989 in der ausverkauften Stadthalle ihrer Heimatstadt Hagen. In einer über fünfstündigen Show ließen sie die letzten 19 Jahre noch einmal Revue passieren. Fast alle "Ehemaligen" waren gekommen und erschienen zum Teil auf der Bühne: Eroc als Zauberer und am Schlagzeug, Milla war extra aus Portugal angereist, Popo, Mist und so weiter fehlten nicht.

Einmalig die Lasershow, extra für diesen Event konzipiert. Eroc versprach, sein Archiv zu durchforsten und kündigte noch etliche Veröffentlichungen an. Vor allem waren da aber die Fans aus nah und fern, die diesen Abend mit ihrer Begeisterung und Liebe zu Grobschnitt, ihrer Musik und Show zu einem unvergessenen Erlebnis machten. Diese allerletzte Gelegenheit wurde glücklicherweise genutzt, das einzige offizielle Video der Gruppe aufzunehmen.

Sogar die Presse sparte nach dem grandiosen Finale nicht mit Lob, eine Reunion wurde eigentlich von allen hiernach erwartet - sie wird es wohl nie geben! Keine allerletzte Tournee usw.. - eine bemerkenswert konsequente Haltung, irgendwie aber absolut typisch für den sturen, verrückten Haufen aus dem Ruhrgebiet. Nicht zuletzt deshalb sind sie heute "Kult", für die meisten Fans sind sie zu einem Teil ihres Lebens geworden.

1990 erschien die CD Last Party Live, aufgenommen während der letzten Tour, auf dem alten Label Metronome. Der berühmte gute Live-Sound der Band kommt dabei leider nicht so recht rüber, die Fotoauswahl entschädigt jedoch ein bisschen dafür.

Nach dem Finale gingen die Musiker verschiedene Wege. Lupo wechselte zu der Firma, die für die Lasershow beim letzten Konzert verantwortlich war. Er ist nach wie vor viel unterwegs, legt aber großen Wert auf Familienleben. Dem Musikbuisiness hat er (wahrscheinlich für immer) den Rücken gekehrt.

Wildschwein betreibt zusammen mit seiner Frau eine Postkantine. Mit seinen Söhnen macht er in der Freizeit noch immer regelmäßig Musik. Toni arbeitet in der gleichen Firma wie Lupo, zuständig für Lightdesign. Seine Stimme hat er weiter trainiert, war Gastmusiker bei einer CD-Produktion von Chandelier und hat die Gruppe Toni Moff Mollo´s Razzia aus der Taufe gehoben.

Rolf Möller betreibt zusammen mit einem Partner ein Werbe- und Veranstaltungsbüro. Harald Eller ist noch immer Musiklehrer, Sugar Lindemann Studiomusiker.

Eroc präsentierte 1994, wie er bereits beim letzten Auftritt in Hagen angekündigt hatte, die Doppel-CD Die Grobschnitt Story Teil 1. Ein Querschnitt durch die Jahre, die er mit GROBSCHNITT verbrachte. Teil 2 soll im Oktober 1998 folgen.

Seit dem Frühjahr 1998 endlich auf CD: Das erste Album namens Grobschnitt, Jumbo (englische und deutsche Version hintereinander), Rockpommel´s Land, Solar Music Live und Merry Go Round. Alle CDs wurden von Eroc hervorragend remastered. Erschienen bei Repertoire Records, jeweils mit interessanten Bonus-Tracks. Hoffentlich wird diese Reihe fortgesetzt, die Nachfrage ist groß.

In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit der Geschichte von Grobschnitt befasst. Von vielen Seiten wurde ich dabei mit einem wahren Berg an Informationen, Fotos und so weiter unterstützt, die längst nicht alle in diesem kurzen Abriss von 19 Jahren deutscher Rockgeschichte Platz fanden. Ich habe mich deshalb entschlossen, die Story bald, in enger Zusammenarbeit mit den Musikern, als Buch herauszugeben.

Zunächst gönne ich mir aber vier Wochen "Urlaub von den Jungs" und möchte mich bei allen, die mir in irgendeiner Weise bei der Arbeit an diesem Bericht geholfen haben, ganz ganz herzlich bedanken. Für das Buch wünsche ich mir natürlich mindestens ebenso viel Mithilfe, danke schon mal im Voraus.

Rita Mitzkatis

Bilder

Pressefoto.

Sammlung Mitzkatis.


Pressefoto.

Sammlung Mitzkatis.


Pressefoto 11.1978

Sammlung Mitzkatis.


Pressefoto 8.1979

Sammlung Mitzkatis.


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Sammlung Mitzkatis.


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Sammlung Mitzkatis.


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Sammlung Mitzkatis.



Pressefoto.

Sammlung Mitzkatis.


Pressefoto.

Sammlung Mitzkatis.


Pressefoto.

Sammlung Mitzkatis.


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Sammlung Mitzkatis.


Pressefoto.

Sammlung Mitzkatis.


Pressefoto.

Sammlung Mitzkatis.


Pressefoto.

Sammlung Mitzkatis.


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1985

Sammlung Mitzkatis.


Eintrittskarte
Osnabrück 1979

Eintrittskarte
Buchen 1981

Eintrittskarte
Osnabrück 1981

Eintrittskarte
Ludwigsburg 1982

Eintrittskarte
Schwaigern 1983

Eintrittskarte
Oldenburg 1984

Eintrittskarte
Esslingen 1984

Eintrittskarte
Bielefeld 1985

Eintrittskarte
Stuttgart 1986

Eintrittskarte
Esslingen 1986

Eintrittskarte
Hasbergen 1986

Eintrittskarte
Stuttgart 1987

Eintrittskarte
Herxheim 1989


24.8.1974 in Meppen

Foto: Kurt Mitzkatis


24.8.1974 in Meppen

Foto: Kurt Mitzkatis


24.8.1974 in Meppen

Foto: Kurt Mitzkatis


24.8.1974 in Meppen

Foto: Kurt Mitzkatis


14.2.1975 in Holzminden

Foto: Kurt Mitzkatis


14.2.1975 in Holzminden

Foto: Kurt Mitzkatis


14.2.1975 in Holzminden

Foto: Kurt Mitzkatis


14.2.1975 in Holzminden

Foto: Kurt Mitzkatis


14.2.1975 in Holzminden

Foto: Kurt Mitzkatis


14.2.1975 in Holzminden

Foto: Kurt Mitzkatis


14.2.1975 in Holzminden

Foto: Kurt Mitzkatis


14.2.1975 in Holzminden

Foto: Kurt Mitzkatis


14.2.1975 in Holzminden

Foto: Kurt Mitzkatis


1984 in Wildeshausen

Foto: Rita Mitzkatis


1984 in Wildeshausen

Foto: Rita Mitzkatis

#Grobschnitt-02

7.3.1981 in Buchen

Foto: Manfred Hobl

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21.10.1982 in Ludwigsburg

Foto: Manfred Hobl

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3.6.1983 in Schwaigern

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Foto: Michael Winkler, Osnabrück



Foto: Michael Winkler



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Bilder von Festivals


Grobschnitt auf der Heinz Kult Rocknacht 2012 Foto: Ingo Saager

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Grobschnitt auf der Heinz Kult Rocknacht 2012 Foto: Ingo Saager

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Grobschnitt auf der Heinz Kult Rocknacht 2012 Foto: Ingo Saager

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Grobschnitt auf der Heinz Kult Rocknacht 2012 Foto: Ingo Saager

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Grobschnitt auf der Heinz Kult Rocknacht 2012 Foto: Ingo Saager

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Grobschnitt auf der Heinz Kult Rocknacht 2012 Foto: Ingo Saager

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Grobschnitt auf der Heinz Kult Rocknacht 2012 Foto: Ingo Saager

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Grobschnitt auf der Heinz Kult Rocknacht 2012 Foto: Ingo Saager

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Grobschnitt auf der Heinz Kult Rocknacht 2012 Foto: Ingo Saager

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Grobschnitt auf der Heinz Kult Rocknacht 2012 Foto: Ingo Saager

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Grobschnitt auf der Heinz Kult Rocknacht 2012 Foto: Ingo Saager

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Grobschnitt auf dem Hot Summers Day In Bochum 1974 Foto: Ulli Engelbrecht

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Grobschnitt auf dem Hot Summers Day In Bochum 1974 Foto: Ulli Engelbrecht

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Impressionen vom Hot Summer Day am 27.07.1974 in Bochum hier bei Grobschnitt Foto: Kurt Mitzkatis

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Konzertbericht

VIDEONACHT IN BETZDORF/SIEG

 AM 31.1.1998

 

10.000 und es werden immer mehr...

 

Mockis Erlebnisbericht von der Grobschnitt-Videonacht.

Damals, als am 4.12.1989 bei der \\\"Last Party\\\" in Hagen zum letzten Mal der Vorhang gefallen und die letzten Töne von \\\"Solar Music\\\" verklungen waren, dachte ich wehmütig: \\\"So, das war\\\'s dann wohl! Grobschnitt und ihre Fans, die man über die Jahre hinweg auch persönlich kennengelernt hat, siehst du nicht wieder...” In den ersten Jahren der \\\"Post Grobschnitt-Ära\\\" fühlte ich mich auch immer so etwas wie \\\"Der letzte Mohikaner\\\", der seine Begeisterung für diese einzigartige Gruppe nur mit sich selbst teilen konnte. Erst später kamen per Zufall einige Kontakte mit anderen Fans zustande, die genauso \\\"verrückt\\\" waren wie ich. Man traf sich regelmäßig beim Bier, tauschte sich aus, ließ die Erinnerungen Revue passieren und glaubte, daß wir die Einzigen und Letzten wären, die so denken würden....

 

Um so erstaunter war ich, als ich am 29.1.1998 durch Zufall erfuhr, daß zwei Tage später ein Grobschnitt-Fan-Treffen in Betzdorf/Sieg stattfinden sollte, wovon ich nichts wußte. \\\"Wie, da gibt es noch mehr Leute wie dich, die auch fast 10 Jahre nach dem Ende von Grobschnitt den Kult pflegen?!?\\\", dachte ich mir. Kurz entschlossen entschied ich mich nach Betzdorf zu fahren mit der Erwartung: \\\"Schauen wir mal.\\\" Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt nicht, daß mir in dieser Nacht noch einige Schauer über den Rücken laufen sollten...

 

Nach zweistündiger Fahrt erreichte ich das Jugendhaus in Betzdorf. Schon vor der Eingangstür machte ein unübersehbares Grobschnittplakat deutlich, worum es hier gehen sollte. Als ich den gemütlichen Saal betrat, waren bereits um die 30 Leute damit beschäftigt, sich gegenseitig auszutauschen und Erinnerungen aufleben zu lassen. Im Hintergrund lief \\\"Rockpommelsland\\\" . Der ganze Raum war liebevoll mit Grobschnittpostern aus allen Epochen und anderen passenden Accessoires dekoriert. In der Mitte stand eine große Videoleinwand, die im Laufe des Abends noch einige Überraschungen bieten sollte. Obwohl ich von den Anwesenden so gut wie keinen kannte, hatte ich wie dennoch das vertraute Gefühl \\\"nach Hause zu kommen\\\". Es war wie damals bei den Konzerten. Markus Grigat , der Mitveranstalter des Abends begrüßte mich freundlich und freute sich genauso wie ich. Nach der offiziellen Begrüßung des Abends folgten einige Grußworte von Toni Moff Mollo (Grobschnitt-Sänger, Stageman und Lichtclown) per Cassette, in denen er unter anderem bedauerte an diesem Abend nicht da sein zu können.

Dann kam die Video-Projektionsleinwand zum ersten Mal zum Einsatz. In gestochen scharfen Bildern und mit einem 1A-Sound gab es das Rockpalastkonzert von 1978 in 90 minütiger Länge. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde jedem klar, daß Grobschnitt auch heute noch nichts an Faszination und Charisma verloren hat. Das \\\"Publikum\\\" stand tanzend, träumend und begeistert, in jedem Fall sichtlich bewegt vor der Screen. Zwischendurch hatte nicht nur ich immer wieder das Gefühl noch einmal live dabei zu sein. Beim Finale von \\\"Solar Music\\\" wurden von den Zuschauern sogar Wunderkerzen entzündet. Da war sie wieder die Gänsehaut...

 

Nach diesem ersten Video-Block gab es noch einmal Gelegenheit Adressen auszutauschen, zu quatschen, etwas zu essen oder zutrinken. Was dann folgte, sollte den bisherigen Verlauf des Abends noch toppen: Es gab ein 4 stündiges Video-Special mit Konzertausschnitten von 1985-1989 , welche bis zu diesem Zeitpunkt noch keiner der Anwesenden je gesehen hatte. Auch dieses Material war wiederum in erstklassiger Bild- und Tonqualität, die auf der PA im Saal voll rüberkam (Diese Aufnahmen stammten aus dem Archiv von Rita und Kurt Mitzkatis , die mit Grobschnitt seit 1974 zusammenarbeiteten und diverse Konzertmitschnitte in Audio und ab 1985 auch in Video gemacht haben).

Derweil graute bereits der Morgen. Die meisten Leute waren inzwischen von den Eindrücken überhäuft, konnten auf der anderen Seite jedoch nicht genug bekommen. Gegen 4 Uhr morgens wurde dann noch ein Videoband von 1996 eingelegt. Es zeigte das legendäre Konzert von Toni Moff Mollos Gruppe \\\"Razzia\\\" aus Solingen, von deren Existenz kaum jemand in Betzdorf etwas wußte. Auch hier hatte man wieder den Eindruck nicht bei einer Video-Präsentation, sondern direkt live beim Konzert dabei zu sein. Gegen 6 Uhr morgens gingen dann die letzten \\\"harten Fans\\\" nach Hause und blickten auf einen rundum gelungenen nostalgischen und schönen Abend zurück, den sie so schnell nicht vergessen werden. Ich sowieso nicht!

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei allen \\\"Betzdorfern\\\" für diese tolle, unvergeßliche Nacht, die nach einer Wiederholung schreit, und die liebevolle und hervorragende Organisation bedanken. Ich hoffe wir (und vielleicht noch mehr) sehen uns alle bald wieder!

Jörg Mocki Mokros

 

Zweite Grobschnitt-Videonacht / Los Invalidos

BETZDORF, JUGENDTREFF, 27.03.99

 

FÜR VIELE WAR DER 4.12.89, AN DEM GROBSCHNITT IHR LETZTES KONZERT GABEN, EIN SCHWERER ABSCHIED. NIE WIEDER, UND NIE ZUVOR KONNTE EINE BAND LIVE SO VERZAUBERN WIE DIESE EINMALIGE WILDE \\\"TRUPPE\\\" AUS HAGEN. GENUG ANLAß FÜR MICH UND EIN PAAR ANDERE GROBSCHNITT-FREAKS DAS ZU ÄNDERN. UND WIE SCHON BERICHTET FAND ALSO IM JANUAR 98 DIE  GROBSCHNITT-VIDEONACHT STATT. DOCH NICHT GENUG, WIR WOLLTEN MEHR; EIN NEUER TERMIN MUßTE HER. IN ABSPRACHE MIT RITA UND KURT MITZKATIS, DEN GRALSHÜTERN DER GROBSCHNITT-VIDEOS SOLLTE DAS NEUE SPEKTAKEL AM 27. MÄRZ 99 STATTFINDEN.

 

Noch größer und besser wie beim letzten Mal sollte es sein. Videokanone und Musikanlage waren schnell organisiert und das Catering in Auftrag gegeben. Die Räumlichkeit im Jugendtreff Betzdorf konnte ebenfalls wieder zur Verfügung gestellt werden so das der Veranstaltung nichts mehr im Wege stand. Auf der German Rock Homepage rührte man kräftig die Werbetrommel und die nächsten Bekannten wußten sowieso schon Bescheid. Dann rief mich Kurt Mitzkatis an: Hunter (ex-Grobschnitt-Bassist) bot an, mit seiner Spaß-Band Los Invalidos live bei uns zu spielen. Mit dabei auch Ampel Idol, der in den letzten Jahren Roadie bei Grobschnitt war.

 

Natürlich waren wir direkt Feuer und Flamme so einen Live-Act bei der Videonacht als Gast zu haben. Lediglich die Bereitstellung eines Schlagzeuges, der Gitarrenamps sowie einiger Bierkisten sollte in unserer Hand liegen. Der Tag X rückte immer näher: Anfahrtsschilder, Buttons, Schlafmöglichkeiten, Essen und Trinken, an nichts sollte es den Fans mangeln. Tage zuvor wurde die riesige Anlage getestet und die Videokanone schon einmal ausgerichtet und mit dem Last Party Video angespielt.

Endlich war es soweit, Samstag der 27. März: Um 16 Uhr erschienen Los Invalidos und bauten schon mal ihren Krempel auf. Natürlich nutzte ich die Gelegenheit, mich mit Hunter zu unterhalten. Sie hatten sich für uns eine kleine Überraschung ausgedacht. So langsam trudelten die ersten Gäste ein. Im Dom-Hotel in Betzdorf waren sämtliche Zimmer belagert von Grobschnitt-Fans, mit dabei natürlich auch Roger Weeze, der sich eigens für diesen Abend sogar ein T-Shirt hatte anfertigen lassen. Nach dem Soundcheck von Los Invalidos füllte sich der Raum mit rund 60 Fans aus Nah und Fern und bei Grobschnitt-Klängen wurden viele Erinnerungen an damals ausgetauscht. Um 20 Uhr gings endlich los. Ein kurzer Rückblick auf den \\\"GermanRock Event\\\" vom 23.1. und dann kamen auch schon die ersten Grobschnitt-Bilder. Der Auftritt von Willi, Milla und Co in der Berlet-Halle in Hagen von 98, das Kurt Mitzkatis mitgeschnitten hatte. Schon kam Stimmung auf. So erklang \\\"Raintime\\\" und \\\"Anywhere\\\" und auf der Bühne standen sie fast alle: Toni, Eroc, Mist, Sugar und natürlich Willi und Milla.

 

Ein Wiedersehen mit alten Bekannten stand nun auch auf dem weiteren Programm. Los Invalidos legte los. Frech, rockig und voller Spielfreude präsentierte sich die Band um Hunter und Frontman Ampel Idol, die rund ein Dutzend Lieder zum Besten gaben. Doch der letzte Funke wollte einfach nicht rüberspringen, wohl deshalb, weil man auf die Grobschnitt-Videos wartete. Als Zugabe dann ganz unverhofft spielte Los Invalidos eine persönliche kurze aber interessante Variante von Solar Music, die den Live-Act sauber enden ließ. Eine kurze Pause noch und dann wurde das \\\"Rockpalast\\\"-Video von 78 eingelegt. Eine Live-Pyroeinlage der besonderen Art leitete den Opener \\\"Vater Schmidt\\\" würdig ein. Ein 2 Meter langer Grobschnitt-Schriftzug vor der Leinwand brannte in passender Manier vor den Augen des staunenden Publikums ab.

 

Als dann aus dem Dunkeln zu wabernden Keyboardklängen Volker Mist auftauchte, ging wohl jedem im Saal das selbe Gefühl durch den Kopf. Da war sie wieder, diese einmalige Mischung aus Musik, Theater und Klamauk, die so einzigartig war. Nach \\\"Vater Schmidts Wandertag\\\" vom Jumboalbum und \\\"Come on People\\\" vom Album Merry Go Round dann endlich \\\"Solar Music\\\", auf Großleinwand in Konzertlautstärke. Zu diesem Stück fehlen mir die passenden Worte, vielleicht genial, grandios oder einfach nur \\\"Grobschnittlich\\\". Nach 55 Minuten \\\"Powerplay\\\" honorierten die Fans Beifall klatschend dieses Meisterwerk. Auch Hunter war sichtlich gerührt, was er und die Grob\\\'s vor über 20 Jahren fabriziert hatten. Eine kleine Pause tat nun allen gut. Die Uhr schlug Mitternacht, und da kam auch schon die nächste Überraschung: Hunter hatte Geburtstag. Nach dem obligatorischen Ständchen hatten wir ein kleines Präsent parat. Eine Bauchtanzvorführung meiner Frau Anke zu Ehren von Hunter, der sich riesig gefreut hatte. Weiter sollte es gehen mit über 3 Stunden Grobschnitt aus Rita und Kurt Mitzkatis Archiv. Angefangen bei der 85 Tournee gab es einen tollen Querschnitt über die letzten 4 Konzertjahre. Lieder wie \\\"Keine Angst\\\", \\\"Fantasten\\\" \\\"Illegal\\\", \\\"Rockpommels Land\\\" und viele andere Highlights ließen die Zeit kurzweilig werden.

 

Auch die \\\"Ernie-Show\\\" und andere Einlagen wie das \\\"Heinz Milla Sextett\\\" wurden gezeigt. Die bisher unveröffentlichen Aufnahmen waren in einer ausgezeichneten Ton- und Bildqualität. Mit \\\"Mary Green\\\" wurde um halb vier die Videonacht beendet.

Alle die da waren werden diesen Abend wohl nicht so schnell vergessen. Einig war man sich darüber, das dieses nicht die letzte Grobschnitt-Videonacht gewesen ist. Irgendwann wird es vielleicht ja auch wieder ein Grobschnitt-Konzert geben. Ich wäre auf jeden Fall dabei.

Markus Grigat

 

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GROBSCHNITT NEXT PARTY

Hagen, Werkhof, 18. und 19.05.2007

 

Lange haben die Fans gewartet und wurden nun endlich erhört. 18 Jahre nach ihrem legendären Last Party-Konzert am 04.12.1989 in Hagen , als sich Grobschnitt auflösten, stand am 18.05.2007 eine Formation unter dem Namen Grobschnitt Next Party wieder auf der Bühne. 

 

In   Hagen-Hohenlimburg feierte am 18.05.2007 die Bandlegende unter dem Motto Next Party in der Besetzung:

Willi Wildschwein (Gesang und Akustikgitarre)

Toni Moff-Mollo (Gesang und Lightshow)

Milla Kapolke (Bass und Gesang)

Rolf Möller (Schlagzeug)

Demian Hache (Perkussion, Schlagzeug, Keyboards)

Deva Tattva (Keyboards)

Stefan Danielak jr.  (Gitarren und Gesang)

Manu Kapolke (Gitarren Gesang)

Ihr Revival.

 

Viele Fans hatten sich zu einem großen Familientreffen eingefunden. Auch weite Anreisen wurden nicht gescheut.

 

Im Werkhof kam schnell die Stimmung auf, wie sie bei den früheren, legendären Konzerten bei Grobschnitt zu finden war. Entweder feierte man Wiedersehen mit Freunden oder knüpfte neue Bekanntschaften. Es machte sich in den Katakomben des Werkhofes eine selige Atmosphäre breit.

 

Dann begann gegen 19.30 Uhr das Vorprogramm. Darin enthalten auch ein Text von Ernst Jandl (Falken und Taube), dessen Texte häufig bei den alten Grobschnitt-Konzerten liefen..

 

Dann war es soweit, das Intro lief und die Musiker betraten unter heftigem Applaus und Grobschnitt-Rufen die Bühne. Es beginnt eine dreistündige Freudenfeier, die zwischen Publikum und Band hin- und herschwappt. Es wurde sehr schnell deutlich, dass Willi, Milla und Toni stimmlich immer noch, oder besser gesagt wieder, gut drauf sind. Das harte Üben hat sich gelohnt, denn was die acht da auf die Beine/Bühne gestellt haben, ist wirklich gut. Auch wenn die Originalmitglieder in die Jahre gekommen sind so wirkten sie erstaunlich frisch. Mit dem zweiten Stück ging es dann in die Vergangenheit weit zurück, denn Vater Schmidt von der LP Jumbo ist ein Klassiker. Die Ansage zu Film im Kopf von Milla traf den Nagel auf den Kopf, denn wie er fragten sich viel, ob sie nur träumen und gleich aufwachen würden oder das Konzert der Realität entsprach. Wer hätte gedacht, dass Willi, Toni, Milla und Rolf wieder gemeinsam auf der Bühne stehen und die alten Songs raushauen.

 

Nach den ersten härteren und schnelleren Stücken sorgten dann Willi und Manu an Akustikgitarren beim Song Silent Movie für eine Atempause. Bei Raintime übernahm dann Milla den zweiten Akustikgitarrenpart. Nach einem Potpourri, das Willi und sein Sohn Stefan präsentierten, wurde das Album Rockpommels Land zur Freude der Zuschauer gleich mit drei Songs bedacht. Nach 90 Minuten war dann der erste Teil des Konzertes beendet und die acht gönnten sich 15 Minuten Verschnaufpause. Im Konzertsaal war es sehr warm geworden und viele Fans suchten draußen Erfrischung. War es doch ziemlich laut hergegangen und so manche Besucher aus der ehemaligen DDR, die ich persönlich kennen lernte, kannten die Band nur von Schallplatte.

 

Ganz in der Tradition der früheren Konzerte machten sie dann nach der Pause da weiter, wo andere Bands schon ihre Instrumente einpacken. Mit Komm Und Tanz begann die zweite Hälfte der Party.

 

Dann endlich war der letzte Track des offiziellen Konzertes angesagt. Wie bei allen Grobschnitt-Konzerten gehört Solar Music unweigerlich zum Repertoire der Band. In der Sonnentanz-Version, die mit einigen neuen Passagen versehen war, zelebrierten sie dieses beliebteste Stück der Band. Es gab an mehreren Stellen Szenenapplaus. In der Show waren so bekannte Elemente wie der Winkelschleifer zu sehen.. Danach war - unter großem Jubel - der offizielle Auftritt beendet.

 

Als erste Zugabe spielten sie Space Rider. Und sie hatten eine Menge Spaß beim Auftritt, der sich in ihren und den Gesichtern der Zuschauer widerspiegelte. Nach Illegal spielten sie dann noch Powerplay an zu dem Willi die Bandmitglieder noch mal vorstellte.

 

Abschließend kann resümiert werden, dass die acht auf der Bühne die Zuschauer glücklich und zufrieden zurück ließen. Ein schöner Abend. Wer diesen miterleben durfte, der sah fast die Wiedergeburt von Grobschnitt..

  

Ralf Gottschalk

 

Nachtrag zum 19.05.2007 von Ingo Saager

 

Als echter Fan hatte ich mir auch noch Karten für den 19.05.2007 beschafft.

 

Ich empfand den Preis pro Karte mit € 23,00 zu hoch (soweit die Kritik).

 

Der Einlass lief hier im Gegensatz zum Vortag sehr schleppend. Endlich hatte ich einen Platz in der ersten Reihe ergattert – doch dann kam leider das erwartete Intro nicht. Die Band erschien dann komplett und in zivil auf der Bühne und Willi Wildschwein musste unter Tränen den Auftritt absagen. Er hatte gesundheitliche Probleme mit seinen Stimmbändern bekommen und vom Arzt Auftrittsverbot erhalten. Konsequent von der Band dann aus meiner Sicht die Absage des Konzertes, weil ohne Willi Wildschwein hätte das bei diesem Programm keinen Sinn gemacht.

 

Die Fans waren natürlich enttäuscht aber haben mit großem Verständnis auf die Entscheidung der Band reagiert (keine Randale – kein Geschrei – Grbschnitt-Fans sind auch etwas besonderes!) und der Band sogar noch symbolisch eine goldene Schallplatte überreicht.

 

Mein persönliches Fazit:

 

Natürlich handelt es sich hier um eine neue Band, die nicht das legendäre Line Up mit Lupo, Mist, Popo, Eroc und so weiter. ersetzen konnte. Wer das Glück hatte, die Band Grobschnitt in den 70er und 80er Jahren und die Magie dieser Konzerte erleben zu dürfen, weiß genau, was ich meine.

 

Trotzdem hat mir die Grobschnitt Next Party wirklich klasse gefallen, weil sich die Band vor allen Dingen auch an die schweren Stücke und Klassiker gewagt hat und diese mit eigenem Stil wirklich gut und zeitgemäß umsetzt.

 

Leider hat mir der Sound nicht so gut gefallen, wie früher. Wenn die Band sich noch besser einspielt, Willi`s  Stimme mitmacht und der schöne Grobschnitt-Live-Sound von früher umgesetzt werden kann: Party on – Ich bin gern dabei.

 

Ingo Saager

 

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GROBSCHNITT

Geseke, Antonianum, 08.03.2008

 

Geseke, ein Ort, in dem Grobschnitt in der Vergangenheit oft einen Stop einlegte und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Hagener im Rahmen ihrer Next Party auch dort gastierten. Das Antonianum von Geseke (Schulzentrum Mitte), das gut 800 Zuschauer fast, bot ihnen am 08.03.2008 die entsprechende Bühne für ihren Auftritt. Das aktuelle LineUp von Grobschnitt setzt sich aus Willi Wildschwein (Gesang und Akustikgitarre), Toni Moff-Mollo (Gesang und Lightshow), Milla Kapolke (Bass und Gesang), Rolf Möller aka Admiral Topp Sahne (Schlagzeug), Demian Hache (Perkussion, Schlagzeug, Keyboards), Deva Tattva (Keyboards), Stefan Danielak (Gitarren und Gesang) und Manu Kapolke (Gitarren Gesang) zusammen. Neben vier „Alten“ sind vier neue, drunter drei Söhne mit in die Band gekommen. Und das erstaunliche daran ist, sie verbreiten das gleiche Feeling wie zu ihren besten Zeiten.

 

Nach vier offiziellen Konzerten (zwei Mal Aschaffenburg, Osnabrück und Neuss – das erste Fankonzert in Hagen-Hohenlimburg nicht mitgerechnet) war der Auftritt in Geseke die offizielle Nummer fünf der Next Party-Tour. Willi erklärte zu Beginn des Konzertes, dass sich die Band ursprünglich vorgenommen hatte, nach fünf Gigs Schluss zu machen. Man hatte damit gerechnet, dass jeweils vielleicht 400 Leute zu den Konzerten kommen, doch was die Band bisher erlebte (ausverkaufte Veranstaltungen – in Neuss allein 1.500 Besucher) sowie die nicht enden wollende Nachfrage, hat sie bewogen, in 2008 weitere Konzerte zu spielen. Es sollen gut zehn bis zwölf Stück werden und für das Jahresende planen sie noch ein Highlight, für das aber laut Willi noch nichts Konkretes feststeht.

 

In Geseke lief die Veranstaltung unter dem Titel „Herzbergparty“, das ist schon ein kleiner Fingerzeig auf das Burg Herzberg-Festival im Sommer, bei dem Grobschnitt erstmalig bei einem Festival auftritt (mit komplettem, mehr als dreistündigem Programm). Schon seit Wochen war das Konzert ausverkauft. Die Halle, die durch ihren abgestuften Innenraum allen einen guten Blick auf die Bühne bot, war rappelvoll und trotzdem hatte man direkt vor der Bühne recht gut Platz. Nicht nur der harte Kern an Fans, den man bei allen Konzerten vorfindet kommt zu den Gigs, auch eine große Anzahl an Musikfreunden, die „The Next Generation“ noch nicht gesehen hat, findet immer wieder zu den Veranstaltungen und lässt sich verzaubern.

 

Und genau diesen Zauber bringen die Hagener jedes Mal wieder auf die Bühne. Man konnte gespannt sein, ob die Jungs die Winterpause zu einem veränderten Programm genutzt haben. Die Setlist war die gleiche, wie bei den 2007’er Konzerten. Und im Ernst, man kann bei dem Umfang des Programms auch nicht erwarten, dass nach fünf Konzerten gleich neue Stücke ins Programm aufgenommen werden. Man darf nicht vergessen, dass sie das Projekt Grobschnitt nicht hauptberuflich durchführen. Aber zu den letztjährigen Konzerten gab es trotzdem einige Veränderungen.

 

Ganz vorn standen die nochmals verbesserten Showelemente. Das Licht hatte Stefan Danielak junor noch einmal neu programmiert, was sich wirklich gelohnt hat, denn die Lichteffekte, verbunden mit dem Nebeleinsatz waren atemberaubend und hypnotisierten die Zuschauer. Musikalisch hatten sie auch etwas Hand an einigen Stellen angelegt, denn zum einen klangen die Stücke und die Soli perfekter (nicht steril sondern noch sauberer gespielt), vor allem Tattvas Einlagen waren bisher die besten der Tour, zum anderen hat die Band das Stück Komm Und Tanz umarrangiert. Das Stück, mit dem sie den zweiten Teil der Konzerte beginnen, klang rockiger und direkter. Das lag vor allem daran, dass die Keyboardpassagen etwas entschlackt wurden und, wie ich finde, der Bass von Milla noch druckvoller und ausgeprägter rüber kam. Auch Solar Music (in der Sonnentanz-Version) spielten sie an diesem Abend sehr rockig. Ich hatte das Gefühl, als sei vor allem der Dialog der beiden Schlagwerker Rolf Möller und Demian Hache noch energiegeladener und lebendiger gewesen.

 

Der komplette Set, der sich mehr in der zweiten Band-Ära bewegt, ist gut ausgewählt und Könige Der Welt von der LP Kinder und Narren ist neben den älteren Stücken wie Vater Schmidts Wandertag, Rockpommel’s Land und Solar Music wirklich ein Hammersongs im Liveset. Das liegt vor allem daran, dass schon der Anfang von Könige Der Welt mit seiner afrikanisch anmutenden Perkussion einen Touch von Peter Gabriels Song Biko hat. Die Musik und die visuellen Effekte trieben bei mir während des Konzertes mehrmals die Gänsehaut über den ganzen Körper.

 

Die Atmosphäre, die sie damit erzeugten übertrug sich sofort auf das Publikum. Wenn die „Großen“ die riesigen Hallen und Stadien füllen, dann können sie trotzdem gegen die Liveatmosphäre, die sich bei Grobschnitt-Auftritten entwickelt, nicht ankommen. Es mag unglaublich klingen, aber jeder Gig scheint fast den vorhergegangenen noch zu übertreffen. Nicht nur für mich war das Konzert in Geseke das bisher beste auf der Next Party-Tour.

 

Wer das jetzt nicht glaubt und als Fangehabe abtut, dem sei gesagt, dass eine mit 800 Leuten gefüllte Halle, die schon beim Ende des ersten Teils lauthals So ein Tag, so wunderschön wie Heute aus voller Brust singt, für unglaubliche Hochgefühle sorgte. Das wiederholte sich zum Ende des Konzertes (vor den Zugaben) noch einmal und man hatte den Eindruck statt in einer Halle, im Fußballstadion zu sein. Daneben gab es an vielen Stellen Szenenapplaus für Soli und jeder Song wurde mit frenetischem Applaus quittiert. Und auf der Bühne machten, wie schon bei den bisherigen Konzerten, nicht nur die „Alten“ sondern auch die „Jungen“ eine ausgezeichnete Figur.

 

Grobschnitt 2008 macht da weiter, wie sie 2007 aufhörten und setzt noch mal ein Sahnehäubchen oben drauf. Wer die Band bisher nicht gesehen hat, dem kann ich nur empfehlen dies in diesem Jahr nachzuholen, es lohnt sich.

 

Stephan Schelle

 

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GROBSCHNITT

Stadthalle Osterholz-Scharmbeck 25.04.2009

 

Das Feuer brennt noch immer - Grobschnitt mit grandiosem Comeback in der Stadthalle

 

Osterholz-Scharmbeck. Funken sprühen durch den Nebel, Feuer brennen auf der Bühne und merkwürdige Monster tragen brennende Fackeln umher. So sah es in den 70er und 80er Jahren regelmäßig in Deutschland größten Konzertsälen aus, wenn Grobschnitt aufspielten. Und genau so spektakulär ging es auch jetzt wieder zu, als die Kultband in der Stadthalle vor rund 700 Besuchern wieder auftrat.

 

Während andere ehemalige Legenden durch immer kleiner werdende Clubs tingeln, machen Grobschnitt bei ihrem Comeback nach 18-jähriger Pause keine Kompromisse. Sie wollen nicht einfach nur wieder für ihre treuen Fans ein Konzert spielen, sie bieten nach wie vor eine grandiose Inszenierung, die in optischer und musikalischer Hinsicht überzeugt. Nur dem Klamauk früherer Shows haben sie inzwischen abgeschworen.

 

Nicht zufällig findet das einzige Konzert der Truppe in Norddeutschland in Osterholz-Scharmbeck statt. Von hier stammte der im vergangenen Jahr verstorbene langjährige Keyboarder Volker „Mist“ Kahrs und so probte die Band schon vor über 30 Jahren in der Region. Bereits 1973 kam es zu einem Auftritt im örtlichen Jugendzentrum, der sogar Ausschnittsweise auf einer CD dokumentiert ist.

 

In der ersten Hälfte des aktuellen, rund dreistündigen Konzerts liegt das Schwergewicht aber auf eher kürzere Songs aus den letzten Jahren vor der vorläufige Trennung 1989. Herausragen dabei aber die wenigen älteren Titel wie Vater Schmidts Wandertag und eine lange Passage aus dem Album Rockpommels Land. Schon zur Pause skandiert das Publikum, das aus ganz Deutschland angereist war,  „Oh, wie ist das schön“. Das hat beinahe Stadionatmosphäre, ansonsten geht es familiär zu. Die Mitglieder verschiedener Fanclubs kennen sich und sie lassen aus gutem Grund keinen der raren Auftritte Grobschnitts aus.

 

Der zweite Teil des Abends wird dann dominiert von dem Epos, das seit 1970 bei ausschließlich jedem Grobschnitt-Konzert gespielt wird. Solar Music ist mehr als nur ein Songgebilde, es ist ein Stück noch immer lebendiger deutscher Rockmusikgeschichte. Immer wieder hat die Band den überlangen Titel umarrangiert, es sind mittlerweile mehr als zwei Dutzend Varianten veröffentlicht.

 

In der derzeitigen Formation wird die so genannte Sonnentanz-Version mit deutschsprachigen Texten, die um 1985 entstand und satte 50 Minuten lang ist, neu interpretiert. Zum beherrschenden Thema Licht und Feuer werden imposante Bühnenbilder entworfen, die phänomenale Wirkung erzielen. Im ebenfalls umfangreichen Zugaben-Block steht mit dem folkigen Another Journey die einzige Neukomposition, die noch einmal die Bandhistorie aufrollt.

 

Die achtköpfige Band spielt inspiriert, perfekt abgestimmt und mit spürbarem Spaß. Mittelpunkt ist eindeutig Milla Kapolke, dessen Bass ungemein wuchtig und knackig Präsenz zeigt. Gemeinsam mit den Gründungsmitgliedern Stefan „Willi Wildschwein“ Danielak (Gesang) und Rainer Loskand alias „Toni Moff Mollo“, der vom Bühnenhintergrund aus die opulente Lightshow steuert und gelegentlich auch zum Mikrophon greift, zählt er zur Elterngeneration der Band. Rolf Möller, genannt „Admiral Topp Sahne“, saß ebenfalls schon ab 1985 bei Grobschnitt am Schlagzeug. Neu hinzugekommen sind Percussionist Demian Hache, Keyboarder Deva Tattva, sowie die beiden Gitarristen Manu Kapolke und Stefan „Nuki“ Danielak junior, die Söhne des Bassisten und des Sängers.

 

So verbinden sich die Generationen bei einem Sound, der nostalgische Erinnerung und zeitgemäße Erneuerung perfekt unter einen Hut bringt. In dieser Besetzung belegen Grobschnitt nicht nur, warum sie als eine der besten Live-Bands der Krautrock-Ära galten, sondern auch, wie ein Comeback ohne Gesichtsverlust gelingt – nämlich absolut beeindruckend.

 

Lars Fischer

 

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GROBSCHNITT

Hückeswagen, 24.10.2009

 

Wiedergeburt einer Legende – oder – Wenn alte Männer weinen....

Warum fasse ich meine Worte unter diesem merkwürdigen Titel zusammen, mag sich der geneigte Leser fragen. Möglicherweise weiß ich es selber nicht, aber der Titel drängt sich aus meiner virtuellen Feder, als wenn er unbedingt das Licht der Welt erblicken will am Tag nach der bereits erfolgten Wiedergeburt einer musikalischen Legende, die nunmehr - nach mehr als 30 Jahren – wieder live auf der Bühne aufgeführt wird.

 

 

Und der zweite Teil des Titels, was will ich damit sagen? Da vermischen sich etliche Eindrücke vom Konzert miteinander, die zwar unterschiedlichste Personen betrifft, aber diese auch letztlich zu einer unschlagbaren Familie zusammenschweißt, nämlich der Grobschnitt-Familie. Dazu gehören natürlich in erster Linie die sogenannten \\\'Alten\\\' in der Band, deren Tränen man nach dem ersten Teil der Show und dem darauffolgenden unbändigen, ehrlichen und tief bewegtem Beifallssturm von mehreren Minuten sowohl der Freude über das Geleistete als auch der Befriedigung über den Erfolg desselben zuschreiben kann. Und weiterhin gehören dazu Fans, ehemalige Fans und neue Fans der Band, deren Tränenauslöser im ersten Falle die Freude über ein grandioses Konzerterlebnis mit sensationell arrangierten musikalischen Passagen wie auch tollen optischen Effekten war.

 

Zweitere waren schier überwältigt von den Gefühlen, die sie beim  erneuten Erleben dieses wohl besten in Deutschland je auf die Bühne gebrachten Rockmärchens an die \\\'gute alte Zeit\\\' denken und schlichtweg in sentimentale Grand Canyons fallen ließ. Und die Neuen fragt man sich nun? Der sehende Besucher des Konzertes konnte neben den überwiegend anwesenden Grufties eben auch die neuen Fans von Grobschnitt erkennen, sei es die Fans der jungen Zweitgeneration, die auf der Bühne ohne Fehl und Tadel nahtlos in die Fußstapfen ihrer Vorgänger traten, als auch die \\\'Mitgeschleppten\\\', die wohl kaum eine Chance hatten, diesem Konzert auch nur den Anschein von altbackener, aufgewärmter Rockgeschichte anzudichten. Vielmehr erschloss sich in nachfolgenden Gesprächen dem Autoren dieser Worte die Gewissheit: Wer Grobschnitt nicht live erlebt hat, kann sie auch nicht lieben – im Umkehrschluss: Wer Grobschnitt live erlebt hat MUSS sie lieben! Diesem Phänomen sind zum Beispiel im Grobschnittforum, erreichbar über die Bandseite im Internet, ständig ca. 500 User auf der Spur. Meine Meinung ist, dass man dies nur der einzigartigen Begeisterung der Band an Ihrer Musik, der leider heutzutage viel zu seltenen Hingabe in eine selbst gestellte Aufgabe und der sympathischen Zuneigung zum Publikum zuschreiben kann.

 

Möglicherweise ergeben sich beim Leser aus den ersten euphorischen Worten nun einige Fragen, die der Klärung bedürfen. Bei dem erwähnten Rockmärchen handelt es sich um das legendäre Konzeptalbum Rockpommelsland, das zum Zeitpunkt seines Erscheinens musikalische Maßstäbe setzte, die leider live kaum zu erreichen waren. So floppte zu Beginn das Stück bei Liveaufführungen regelmäßig, entweder weil der Zuschauer überfordert war, oder weil es in seiner musikalischen Filigranität durch die Musiker kaum zu bewältigen war. Dass so ganz nebenbei die Schallplatte zu den erfolgreichsten auf dem deutschen Rockmusikmarkt avancierte zeigt, dass es wirklich nur an der Umsetzung auf der Bühne gelegen haben kann, denn das Stück als solches kann nur als genial bezeichnet werden. Damit ist dann auch schon erklärt, warum Grobschnitt nach der Debüttournee immer nur fragmentarisch die leichter spielbaren Teile von Rockpommelsland in ihre Setlist aufnahm. Um so bemerkenswerter ist es, dass es 30 Jahre später, nach  über einem Jahr intensivster Vorbereitungsarbeit, den Vätern und den Söhnen gelungen ist – und zwar ohne Abstriche! - das vom leider viel zu früh verstorbenen Keyboarder Volker Kahrs alias \\\'Mist\\\' maßgeblich mit entworfene musikalische Meisterwerk in voller Länge (plus extra komponiertem Intro) so umwerfend schön und frisch neu erstehen zu lassen.

 

Wie Ihr sicherlich bemerkt habt, unterscheidet sich dieser Konzertbericht schon etwas von den Üblichen. Es hat natürlich Gründe, warum nicht der Ablauf hier im Mittelpunkt des Geschehens steht. Und dies wird logischerweise durch die möglicherweise sehr subjektive Sichtweise des Autoren bestimmt, was einerseits nur richtig sein kann, war doch für mich persönlich diese Band der mit entscheidende Grund, diesem Verein Geburtshilfe zu geben, dem Ihr nunmehr 39 Mitgliedermagazine verdankt und in denen wir immer wieder versucht haben, eben genau dies zu verwirklichen: Eine andere Sicht auf die Musikszene neben der rein kommerziellen! Man möge mir daher verzeihen, dass ich hier etwas Herzblut liegen lasse für eine Band, von der ich selbst nur sagen kann, dass sie die Filmmusik zu meinem Leben geschrieben hat.

 

Andererseits macht es aber auch keinen Sinn, sich in der Beschreibung über die Beherrschung der Instrumente oder die spielerische Leichtigkeit der Musiker auszulassen. Na klar, wer würde bestreiten, dass ein Willi Wildschwein, ein Milla Kapolke oder ein Rolf Möller mit jeweils Tausenden von Konzerten in der Tasche über so viel Erfahrung und Können verfügen, dass es peinlich wäre, solch ein Ding in den Sand zu setzen. Wer würde ihnen gar die Fähigkeit absprechen wollen, das Erbe von \\\'Mist\\\' würdevoll zu verwalten? Diese Musiker sind unbestreitbar Spitzenklasse und einzig zu erwähnen ist doch, dass sie es immer wieder schaffen, eben diese - ihnen entgegenbrachte Anerkennung - immer und immer wieder auf den Punkt durch außergewöhnliche Energie, Perfektion und Begeisterung auf der Bühne zu manifestieren. Schon erstaunlicher ist es, dass die anderen Bandmitglieder, die nicht über diese lange Verbundenheit zum \\\'Material\\\' verfügen, in der Lage sind zu den sogenannten \\\'Alten\\\' sowohl in Sachen Spielfreude, als auch in der detailgetreuen Umsetzung der Vorlagen aufzuschließen und diese sogar mit einem modernen Hauch der neuen Generation aufzufrischen. Ein im Geiste mir sehr verbundener Kollege, der auch über längere Zeit hier als Autor Flagge zeigt, ich rede von Stephan Schelle, hat auf seiner Homepage einen Bericht über das Konzert veröffentlicht, in dem bebildert seine Eindrücke dargestellt werden. Dort fand ich eine Textstelle, die ich als Zitat erwähnen möchte, weil ich einfach keine besseren Worte für das finden kann, was während des Stückes Rockpommelsland in Hückeswagen geschah:

 

Zitat: Das aktuelle Band-Lineup hat ja schon durch ihre vorhergehenden 20 Konzerte bewiesen, dass sie es drauf haben, dieses Material in einer perfekten, modernen Art auf die deutschen Bühnen zu bringen, aber an diesem Abend haben sie sich noch mal um einiges gesteigert. Sie öffneten mit ihrer Interpretation quasi den Brustkorb jedes Besuchers, entnahmen ihm sein Herz um es eine Stunde lang mit unglaublicher Musik zu streicheln und setzten es dann wieder ein, was zu einer inneren Stimmung führte, die ich nicht näher beschreiben kann. Teilweise stand ich mit zitternden Knien wie benebelt vor der Bühne. Zitat Ende.

 

 

Diesen Worten kann ich kaum etwas hinzufügen, außer dass ich in den Gesichtern der Menschen um mich herum genau dieses lesen konnte, wo immer ich auch hinschaute.

 

 Um der Vollständigkeit Willen nun aber doch noch einige Zeilen zum Konzert und dessen weiteren Ablaufes. Wie erwähnt bildete Rockpommelsland den ersten Teil, angesagt durch Willi und Milla, die deutlich sichtbar angespannt waren. Diese war ja auch durchaus verständlich und blieb auf noch spürbar, als die neu komponierte Intro-Passage mit teils an Sequenzen aus Rockpommelsland angelehnten  Klangmotiven und einer akustischen Klangdarstellung von Severity Town und dem verregneten Tag, als Ernie seinen Papierflieger bastelte ablief. Die Beschreibung der weiteren Stücke von Rockpommelsland schenke ich mir jetzt einfach mal, wer die nicht kennt möge woanders nachlesen. Zu erwähnen ist von meiner Seite aus nur das folgende: Die neue Bühnenshow überzeugt, die sollte sich jeder mal ansehen! Allein schon die Blackshirts in ihren steinigen Kostümen sind sehenswert. Die Musik ist nicht nur phantastisch, modern und druckvoll neu arrangiert, sondern auch minutiös auf die – wie immer von Toni Moff Mollo live von der Bühne aus gesteuerte – Lightshow abgestimmt. Diese ist ein, viel zu oft unerwähntes, Highlight bei jedem Konzert, in besonderem Maße jedoch bei der neuen Show.

 

Nach diesem ersten Teil, der durch seiner Intensität und Länge, immerhin nahezu eine Stunde, sowohl die Band als auch das Publikum an die emotionalen Grenzen führte, war eine Pause genau der richtige Programmpunkt. So konnten sich die Fans, nachdem die Tränen getrocknet waren und man erst mal durchgepustet hatte, erste Eindrücke miteinander austauschen und sich auf die weiteren Überraschungen freuen. So richtig verarbeiten konnte man das grandiose Erlebnis natürlich noch nicht, dazu braucht es – auch bei mir - noch lange. Auch die Band kam sichtlich erleichtert und hoch motiviert zum Teil zwei auf die Bühne, in dem es mal so richtig fett abging.

 

Ein Medley oder besser eine Aneinanderreihung von Razzia, Illegal und Mary Green deutet dem Autoren (scherzhaft) an, dass Grobschnitt kaum mehr in der Lage ist kurze Stücke zu spielen. Einem kurzen melodischen und ruhigen Teil mit Silent Movie folgten die Könige Der Welt, das Stück, das mich seit der Reunion zumindest bis zu diesem Abend am meisten überrascht hatte. Komisch, von Platte mochte ich es nie, aber diese neue Version ist so toll....

 

Dann kam es, wie es bei einem ordentlichen Grobschnittkonzert nicht anders kommen kann: Eine über 45minütige Version von Solar Music in der  Sonnentanzversion, das unter anderem einen Powerteil enthält, der mir wieder und wieder den Kopf abreißt vor Energie. Beliebte Showelemente wie die Schwertkämpfer und die Flexen-Funken-Monster fehlten ebenso wenig wie ein Gitarrensolo von Nuki, dem Wildschwein-Erstgeborenen und einem Gitarrenduett desselben mit Manu Kapolke – na klar, das ist Millas Sohnemann.

 

Auch das lieb gewonnene Basssolo von Milla und die virtuosen Gesangseinlagen des stimmgewaltigen Frontmannes Willi überzeugten wieder mal. Rolf Möller zerkloppte vor Spielfreude und Energie wie man später erfuhr ein Becken seiner Schießbude, das ordentlich von allen Bandmitgliedern signiert dem Veranstalter als kleines Dankeschön für die perfekte Vorbereitung und Betreuung übergeben werden sollte. Frenetisch bejubelt endete Solar Music mit einem donnernden Böller aus drei Kanonenschlägen. Grobschnitt wäre nicht Grobschnitt, wäre danach die Party nicht mit gehörigen Zugaben weitergegangen – in diesem Falle wurde von den Zuschauern begeistert aufgenommen Vater Schmidts Wandertag zelebriert, der der logischen Kürzung des bisherigen Hauptprogramms zum Opfer gefallen war. Und nochmals wurden die Gefühle des Auditoriums in höchste Wallung gebracht als zum finalen und endgültigen Ende der Show der Wikinger seinen bewegenden Gang über die Bühne machte und dort einen Kerzenleuchter absetzte, der noch eine Weile das Licht und die Magie des Abends zum Ausdruck brachte.

 

Ihr Lieben, die Ihr immer noch mitlest, habt Dank dafür, dass ich Euch meine Sicht eines Meilensteins der deutschen Rockmusik näher bringen durfte. Versäumt es nicht, irgendwann, wenn die Kapelle Elias Grobschnitt in Eurer Gemarkung ihr Stelldichein gibt an einem Event teilzuhaben, der mit Sicherheit für den Rest des Lebens in Eurer Erinnerung bleiben wird!

Und vielleicht sehen wir uns ja dann mal.

 

Tief bewegt grüßt euch

 

Harald Stimpel alias Rockmagix

 

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GROBSCHNITT

Mehrzweckhalle Hückeswagen am 05.06.2010

 

 

Seit dem 18.05.2007 gibt die legendäre Band Grobschnitt regelmäßig wieder Konzerte, also fast 17 Jahre nach Ihrem  legendären Last Party-Konzert am 04.12.1989 in Hagen. Was in einem kleinen Rahmen  begann, hat sich mittlerweile wieder zu einem großen und bedeutsamen Ereignis entwickelt.

 

In der aktuellen Besetzung: mit Willi Wildschwein (Gesang und Akustikgitarre), Manu Kapolke (Gitarren Gesang) spielte Grobschnitt zu Beginn des Konzertes das komplette Album Rockpommels Land, erweitert um einige Soundcollagen und ohne Pause durch. Wirklich klasse und beeindruckend, neben der tollen Musik und Performance auch die Showelemente mit den passenden Figuren und der aufwändigen Light- und Nebelshow. Neben der akustischen Abteilung wurde auch das Stück Könige Der Welt in einer wunderschönen Version sehr ergreifend vorgetragen.

 

Bemerkenswert bei diesem Konzert war, dass die Veranstalter Nobby und Dieter ein Bild (Zeichnung) der Künstlerin Ingrida Ivankova an die Band überreichten. Als Laudator hatten sie Günther Klößinger auf die Bühne gebeten, der wirklich sehr schöne und teils ergreifende Worte fand, die vielen aus dem Herzen sprachen. Seine Aussage, dass Grobschnitt - trotz seiner Blindheit - durch die Musik Bilder in seinem Kopf erzeugen, hat alle Zuhörer hier besonders ergriffen.

 

Eine Gänsehaut erzeugte auch der 800-Menschen starke Chor, der nach dem Medley von Razzia / Illegal / Mary Green einsetzte und mit dem die Anwesenden der Band zum Jubiläum gratulierte.

 

Einen persönlichen Negativpunkt muss ich doch schreiben:

Ich hatte mir vorher die Solar Music Version Münster 1977 von CD angehört, was ein Fehler war. Denn so gut die aktuelle Besetzung von Grobschnitt auch die alten Songs nachspielt, so deutlich sind die Defizite bei Solar Music.  Dieses Werk wurde ja seinerzeit von Lupo, Mist, Eroc, Popo und Willi zelebriert und es lebte von der spontanen Improvisation der virtuosen Musiker. Bei diesem Stück zeigt sich für mich ganz klar, dass das Original einfach unerreichbar ist. Die aktuelle Version von Solar Music ist gegen die genialen Versionen mit Lupo und Co einfach ein lahmer Abklatsch mit nettem Feuerwerk, - sorry. Von Magie keine Spur.

 

Ansonsten ist es aber immer wieder schön und eine Freude, Livemusik von Grobschnitt in dieser Qualität erleben zu dürfen und ich werde gern auch weitere Konzerte dieser sympathischen Band besuchen.

 

Noch mehr Informationen: www.grobschnitt.de

 

Ingo Saager

Diskografie


Rezensionen

3/98:

Grobschnitt (Best.Nr. PMS 7093 WP)
Jumbo (Best.Nr. PMS 7094 WP, beide Repertoire Records)

Endlich ist es soweit: Die GrobschnittFans können nun bald alle Werke der wohl besten LiveBand ihrer Zeit auf CD genießen! Grobschnitt gelang es bisher nicht, ihren knalligen Sound richtig auf Vinyl oder CD zu bannen. Außerdem sind leider nicht alle LPs aufCD übertragen worden, und wenn, dann lieblos und nicht remastered. Der "Jumbo und "Grobschnitt" waren bis vor einigen Monaten sogar nur als Raubpressungen zu erhalten. Im April kündigte Repertoire Records an, daß alle GrobschnittAlben auf CD veröffentlicht werden sollen, mit BonusTracks und von den Originalbändern digitalRemastered. Diese Arbeit würde Eroc persönlich übernehmen.Ich war zunächst äußerst skeptisch. Da Eroc als Sound-tüftler und Perfektionist bekannt ist, hatte ich Angst, er würde den Originalsound eventuell verändern statt ihn zu polieren.

GROBSCHNITT (same) rotiert im Player: Peng! Vom ersten Moment an fesselt mich der Sound. Jaaa, so sollte er wohl immer sein. Es paßt einfach alles. Der Baß kommt knackig, und die Transparenz der Stücke ist beeindruckend. Kaum zu glauben, daß die Musik schon 26 bis 27 Jahre alt ist. Glückwunsch! Der 30minütige BonusTrack "Die Sinfonie", ein LiveMitschnitt von 1971, hat für mich einen ganz besonderen Reiz. Die Aufnahme wurde mit nur 2 Mikrofonen gemacht. Also Atmosphäre pur. Endlich höre ich, wie Grobschnitt mit 2 Schlagzeugern klang. Fazit: Super!

GROBSCHNITT (Jumbo): Ich habe den "Jumbo" schon immer sehr geschätzt. Jetzt trötet er, wie er soll. Für die Klangqualität gilt das gleiche wie für die erste CD. Endlich poltert "Der Clown" so richtig los, "Traum und Wirk-lichkeit" wirkt so warm wie nie. Schön, daß hier sowohl die deutsche als auch die englische Version zu hören sind. Der BonusTrack, den ich jetzt nicht verraten will, hätte auch so klingen können: "Ich bin der Grobschnitt-Jumbo bring' Musik Euch ins Haus, drum wetzt mal schnell die Nadel und legt mich schleunigst auf..." Vielleicht wird dieser Clip ja noch mal auf einer anderen CD erscheinen. Leider ist den Machern bei den sonst sehr sorgfältig und gut gestalteten Booklets ein grober Fehler unterlaufen: Die Very Last Party fand nicht am 6.12.89, sondern am 4.12.89 statt. Alle Fans wissen das. Hoffentlich wird das bei den nächsten Veröffentlichungen korrigiert. Gratulation Eroc und Repertoire:Besser geht es nicht.
[Kurt Mitzkatis]

Rockpommels LandMit "Rockpommels Land" kommt das Studioalbum nach Jumbo, breit angelegter Tragikrock mit echtem Kick, jedoch getoppt von in Kürze ebenfalls habhafter Solar Musik Live, ein geglückter Livecut (leider viel zu kurz!), der auch heute noch beweist, was für eine tolle Bühnenband das mal gewesen ist. Kaum zu überbieten: Das Titelstück!
[Wolfgang Pokall]

4/98E.roc präsentiert die Grobschnitt-Story (Repertoire)Vergessen in der langen Reihe der Grobschnitt-Neuauflagen wollen wir natürlich nicht den Sampler "E.Roc präsentiert die Grobschnitt-Story", als Doppel-CD erschienen.Zum günstigen Einsteigerpreis bietet das Teil einen guten Überblick über die musikalische Schaffensperiode der Band und ist zumindest für Einsteiger genau das Richtige, weil es hier neben allerlei Standards auch eher selten gehörtes Material der Legende zu konsumieren gibt. Digital remastered ein schönes Stück Geschichte, das zum Erinnern (für Fans) und zum Staunen (für Neueinsteiger) reichlich Anlaß gibt.---
[Wolfgang Pokall]

5/98Die Grobschnitt Story 2 (Rep 4742-WR)Die Doppel-CD, randvoll mit Erinnerungen an die Anfänge und großen Erfolge der Band aus dem westfälischen Hagen, steht seit kurzem in den Plattenläden. Die Fans warten seit langem sehnsüchtig darauf. Erfreulich, diesmal heißt es, im Gegensatz zum Vorgänger, nicht Eroc präsentiert... Verantwortlich für die Story 2 ist er aber genauso wie für Teil 1. Da er bereits 1983 Grobschnitt verließ, bleibt der Zeitraum bis zum endgültigen Ende der Band 1989 unberücksichtigt. Dafür geht es weit zurück in die Vergangenheit bis ins Jahr 1967, als es Grobschnitt noch gar nicht gab. Das ausführliche Booklet bietet reichlich Informationen und Fotos, und natürlich kommt auch Eroc zu Wort.
Los geht es mit dem bisher nie veröffentlichten Tom Apple aus dem Jahr 1973, einer Bluesnummer, wie sie wohl von den wenigsten Fans erwartet wird. Gleich danach der bekannte Poona Express als Digitalremix. Wo der Unterschied zum Original ist, wird nicht so ganz deutlich. Noch nebulöser Erocs Erklärung, daß man Aufnahmen, die durch Bandmaterialfehler vom Zerfall bedroht sind, nur durch Remixe retten kann. Einfach auf einen anderen Träger kopieren müßte doch auch funktionieren. Liest sich wohl nur nicht so gut...Dann erzählt Eroc seiner Tochter und deren Freundin Die Story von 1968. Eine nette Idee. Dabei geht es um die Umstände bei einen Auftritt des Grobschnitt-Vorläufers Crew aus jenem Jahr. Musikalisches Beispiel für die Zeit Born to be Wild, einfach nur gecovert, nicht besonders originell. Und dann noch die 68er Version des Mayall-Songs My Little Girl.
Endlich wieder Grobschnittklänge, ein 42 Sekunden langer Ausschnitt aus Powerplay in der Düsseldorfer Philipshalle 1981 mit dem Titel 15 Jahre später. Ich will ja nicht kleinlich sein, aber von 1968 bis 1981 hat es doch nicht ganz so lange gedauert. Zurück geht es ins Jahr 1978: Die Ernie-Show. Einmalig Toni Moff Mollo in der Rolle des Titelhelden von Rockpommel's Land. Beim Hören tauchen automatisch die Bilder von damals wieder vor meinen Augen auf. Wer die Band niemals live erleben konnte, der hat etwas verpaßt. Davon kann er sich hier einen Eindruck verschaffen. Grobschnitt auf der Bühne war immer mehr als nur Musik und perfekte Show, spontane Gags gehörten ganz einfach dazu. Bekannt war die Gruppe auch für ihren guten Live-Sound, und der kommt hier bei Ernie's Reise super rüber. Nach einer alternativen Studioversion von Rockpommel's Land dann das Finale wieder Live. Einfach schön, recht kommerziell, sehr melodiös und dabei doch eher ungewöhnlich für die Hagener folgt Sonnenflug. Mir gefällt der Titel, obwohl er vielleicht kitschig ist. Typische Spaßeinlagen sind Die Mulattin, Der Entenmörder, Der Skisprung und Brutalrock. Und danach nochmals Tom Apple aus dem Jahre 1973, diesmal live und noch dazu über zwölf Minuten lang. Ich kann nachvollziehen, daß das Publikum mit wenig Begeisterung reagierte, denn das Stück hat wirklich nichts, das einen mitreißen könnte. Ganz einfach haarsträubend und pro-vinziell die Begründung, das (nord-)deutsche Publikum sei mentalitätsbedingt völlig überfordert gewesen. Die Leute fanden die Darbietung wohl ganz einfach Scheiße. Die erste CD endet mit dem kurzen Remember 71, einer Übungs-Session.
CD 2 startet mit The Real Rider. Wirklich gut diese ursprüngliche, längere Version von Space Rider. Mit Private Solar Excursion wird zum erstenmal eine echte Improvisation der Band veröffentlicht. Super, genauso wie die folgende Ursprungsversion von Silent Movie. Und dann Balli als Showmaster, einfach genial diese Persiflage auf das Fernsehen. Spaßig geht es weiter mit Toni als Zahnarzt Dr. Salzmann. Die Show endet Grobschnitt-typisch mit einem Riesenknall... Mary Green ist wohl den meisten bekannt. Herr Thiele und auch Nickelodeon hätte man sich sparen können, Severity Town klingt absolut trocken und emotionslos. Für Fans ist die Doppel-CD ein absolutes Muß. Neue Freunde werden die Grobs damit wohl kaum gewinnen können.
[Rita Mitzkatis]

Mit diesem Beitrag wird die unendliche GROBSCHNITT Story der famosen 70er respektabel abgeschlossen. Jedenfalls vorerst. EROC, Drummer der damaligen Blödelband Nummer eins auf deutschen Bühnen, die ihr komisches Talent aber immer in Verbindung mit ihrem episch-progressiven Sound brachte, kramte wieder tief in seinen Archiven und brachte so manches Kleinod zu tage, das dem eisernen GROBSCHNITT-Fan Tränen der Verzückung in die Augen treiben wird und den Kindern der Jünger von einst verdeutlicht, warum ihre Eltern damals so auf GROBSCHNITT abfuhren.
Die "Grobschnitt Story 2" widmet sich vor allem den humoristischen Einlagen in den über drei Stunden währenden GROBSCHNITT-Shows, wie die "ErnieShow", "Balli Balli" oder " Die Salzmann-Show", die belegen, daß die Konzerte der Band mehr waren als ein Abspielen von Songs sondern, vielmehr Darbietungen mit Entertainment-Charakter. Aber auch die Musik kommt natürlich auf der wieder proppevollen Doppel-CD nicht zu kurz. Beispielsweise fanden live-, alternativeoder private Sessionversionen von "Severity Town", "Ernie's Reise", "Rockpommels Land", oder die "Private Solar Exkursion" in teilweise ausufernden Versionen den Weg auf dieses Release, welches dadurch den Status als unverzichtbares Relikt für den GROBSCHNITT-Fan erlangt.
(4,5/6)[Schellackgeschrei 1.1999]

"Rockpommel's Land"
"Solar Music- Live"
"Merry -Go-Round"

(Repertoire - PMS 7095/7096/7097-WP)
Mit "Rockpommel's Land" änderten Grob- schnitt endgültig ihr Konzept hin zum konzertanten/progressivem Rock. Bands wie Yes oder Genesis standen gerade am Zenit ihres Ruhms, als GROBSCHNITT 1976 mit ihren mehr als zehnmonatigen Arbeiten zu "Rockpommel's Land" begannen. Daß Key- boarder Volker Kahrs, alias Mist, hierbei federführend war und der Hauptanteil der Kompositionen, die für die anderen Mitglie- der etwas zu hoch angesetzt waren, von ihm kam, gingen die Aufnahmen zu der sich später als erfolgreichstes GROBSCHNITT- Album herausstellenden Platte nicht ohne Meinungsverschiedenheiten ab. Aber das Resultat konnte sich durchaus hören lassen und konnte mit Werken der o.g. Parallel- beispiele verglichen werden. Erzählt wird in der sich über das ganze Album erstrecken- den Story die Geschichte vom kleinen Ernie, der von zu Hause wegläuft, in seine Traumlandschaft Rockpommel's Land reist und hier das Gute und das Böse kennen- lernt. Natürlich gibt es, wie in allen Mär- chen, ein Happy End und so auch für die Band, die seinerzeit von diesem Album mehr als 100.000 Exemplare absetzen konnte. Das an Roger Dean angelehnte Cover war eine Auftragsarbeit, um auch mit dem Outfit Parallelen herzustellen. Die vier überlangen Stücke schwelgen in bombastischen Arrangements und hohen musikalischen Niveau. Natürlich wartet auch dieses,von Erochimself remasterten Re-release mit einem Bonustrack auf. "Tontillon" war in einer Session vor den Aufnahmen zu diesem Al- bum entstanden, als sich Drummer Eroc, Keyboarder Mist und Bassist Popo warm- spielten. Das Resultat wurde später von Eroc bearbeitet und war schon auf seinem Album "Eroc III" enthalten. Da dieses Intrumental zu der progressiven Stimmung auf "Rockpommel's Land" paßt, fand es hier seinen Platz als exklusive Track.
(4,5/6)

Mit "Solar Music Live" erschien das bekannteste Stück der Band, dessen Vorläufer schon als "Sun Trip" auf dem Debüt und die minutiöse, zwei Albumseiten umfassende Studiofassung auf dem Doppelalbum "Ballermann" zu finden war, endlich auch in einer gebührenden Fassung auf Platte. Die Stärken von GROBSCHNITT lagen unwidersprochen in ihren mehrere Stunden umfassenden Live-Shows. Eine Stunde davon nahm die "Solar Music" ein, die sich aufgrund der hohen improvisatorischen Anteil der Musiker von Mal zu Mal unterschied und wahrscheinlich kein einziges Mal in dergleichen Fassung gespielt wurde. Diese, auf "Solar Music-Live" enthaltene Variante, stammt von einem Konzert der Band, daß sie am 17. 04. 1978 in Mühlheim gab. Und hierbei lief die Band zu musikalischer Höchstleistung auf und klang nie so spannend und unverbraucht. Die einzelnen Teile des Albums tragen so interessante Namen wie "Mühlheim Spezial", "Golden Mist" ( in Bezug auf das Können von Keyboarder Volker Kahrs alias Mist), "Food Sicore" ( sollte man rückwärts lesen ) oder "Otto Pankrock" und ist in dieser Form, als remasterte CD, zum ersten Mal komplett zu hören."The missing 13 Minutes", die wegen der begrenzten Länge damals den Weg auf das Album nicht fanden, sind hier als besonders appetitanregender Bonus enthalten und machen die "Solar Music" zum ersten Mal komplett. Auch fehlt hier einmal wohltuend der harte Cut, der das Ende der ersten und den Anfang der zweiten Plattenseite zeichnete.
(5/6)

Mit "Merry-Go-Round" produzierte GROBSCHNITT ihre bis dato teuerste Platte, was auf den Erfolg von Alben wie "Jumbo" und "Rockpommel's Land" zurückzuführen war. Hier ist die Entwicklung zu einfacheren und klar strukturierten Songs wahrnehmbar. Die Band rutschte zunehmend in Richtung Rock und Mainstream, was die Fans dann auch mit Nichtbeachtung quittierten und das Album so die hohen Kosten nicht einspielen konnte. Dabei ist es stellenweise gar nicht einmal so übel und weist mit Stücken wie "A.C.Y.M." oder "Du schaffst das nicht" sogar noch progressive Momente auf. Aber die Ernte war schon im Kasten und der Zenit von GROBSCHNITT längst überschritten. Die vorliegende Neuauflage wartet ebenfalls mit umfangreichen Bonusmaterial auf, und zwar fanden die Tracks "Du schaffst das nicht" sowie "Merry-Go-Round" in sympathischen LiveFassungen den Weg auf dieses Album, das allemal wert ist, den Weg ins private Archiv zu finden.
(3,5/6)
[Carsten Agthe]


The History Of Solar Music Vol. 1 + 2 (Wolkenreise Prod. / Fenn Music)
Mit Sicherheit ist der Monstertrack Solar Music, welcher sich im Original 1974 auf einem Album mit dem sympathischen Titel Ballermann befand, das Stück Musik, mit welchen die Krautrocker von Grobschnitt am ehesten identifiziert werden. Bis zur Auflösung der Band im Jahre 1989 erblickte diese sprichwörtliche 'Langrille' in verschiedenen Inkarnationen das Bühnenlicht der Musikwelt, je nach Spiellaune der Musiker gar bis 80 Minuten lang.
Eroc, Grobschnitt -Schlagzeuger, Wolkenreiser und Produzent, plünderte sein umfangreiches Archiv, fand darin zig Varianten der Solar Music und kam in diesem Zusammenhang auf den Gedanken, dass sich dieses Konzept doch mit Sicherheit noch gewinnträchtig ausschlachten ließe. Gleich zwei Dopelalben zu diesem Thema, ein drittes ist in Planung, sprechen dann auch wirklich Klartext, wobei die berechtigte Frage aufkommt, ob es heute denn noch entsprechende Hardliner gibt, die ihre Solar Music Sammlung um einige Variationen erweitern wollen. Klar, jede einzelne hat gewiss ihren Reiz, aber alles zusammen birgt dann doch einen etwas faden Nachgeschmack.
Ob nun Warburg '78, Münster '79, Mysteria (?), Köln '79 oder Osterholz '73, bei solch einer geballten Ladung zum Thema kann man nur die Waffen strecken, es sei denn, man verabreicht sich die Solar Music in geringen Dosen. In gewisser Hinsicht interessant dürfte aber die Solar Music Studio '74 sein, bearbeitete Eroc doch hierfür das Original, mit dem er nie so richtig zufrieden war, so dass es nun fast schon metaphorisch im neuen Licht erstrahlt. Eingeschobene Zwischenstücke und Ergänzungen fungieren als Füller, so dass man, who cares?, mit rund 280 Minuten neuem Grobschnitt -Material konfrontiert wird. Der Rezensent für seine Verhältnisse, bevorzugt jedoch weiterhin die legendäre Mühlheim-Variation von 1978, mit der wirklich alles zu diesem Thema gesagt wurde.
[Carsten Agthe]
Grobschnitt Story 4: Illegal Live (2004, Wolkenreise Wol9002)
Und wieder ist was von Grobschnitt auf den Markt gekommen, - doch - halt, das Teil ist anders! Nicht die 742. Version von Solar Music - nein, hier glänzt ein echtes Juwel und bringt die Augen der Fans zum lLeuchten!
Eine im edlen Digipak sorgfältig gefaltet und verpackte Dreier-CD-Collection, die nur ein Konzert, dieses aber komplett mit allem Drum und Dran beinhaltet! Es fand 1981 in Essen in der Grugahalle statt.
Wow, die Aufmachung ist erste Sahne. Klasse Cover, tolles Design und Gott sei Dank weniger pathetische Texte im Booklet. Wenn es das doch schon zu Lebzeiten der Band gegeben hätte.
Nun aber zum Inhalt: Klare Sache, das der Sound von A-Z erstklassig ist, da stand der Name Eroc schon immer für. Die erste CD enthält das Vorprogramm, das aber nicht ganz authentisch ist. Die Ansage wie lang ein Konzert ist etc. hat es so nicht gegeben, dient aber dem jetzigen Hörer als Orientierung. Ich kenne nicht alle Stücke, glaube aber dass da noch einige Songs aus der beliebten WDR-Samstagnachmittagssendung Herman Hoffmanns Dachkammermusik und Radio Zitrone fehlen (Vielleicht Copyrightprobleme?). Aber das ist wirklich Pillepalle, da die Richtung stimmt!
Die Balli-Show ist sicher für alle, die das nicht sahen etwas schwierig, aber stellt Euch einfach den kreiselnden Irrsinn vor, dann passt es. J
So, spätestens ab da Telefon abgestellt, den Hund geknebelt, die Rolladen runter, alle Verwandten außer Haus geschickt, an die anderen Mieter Oropax und Weinbrand ausgegeben, die Anlage voll aufgedreht - und satt abgetobt. Ja, da kommt das alte Feeling wieder hoch. So ist das die richtige Vollbedienung für die Fans. Das Konzept hätte man von Anfang an machen sollen (die Fans machen das mit Bootlegs ja schon lange).
Stücke wie Razzia, Space Rider, Rockpommelsland, und, und , und kann man echt nur genießen, und man hat zeitweilig das Gefühl mitten unter den Fans zu sitzen....Mann waren das Zeiten....
Für mich ist das nach der Grobschnitt Story Teil 1 die zweite echte Würdigung der wohl besten Liveband Deutschlands.
Fazit: Absolute Extraklasse und der sichere Tod vieler Sparschweine, es lohnt sich!
[Kurt Mitzkatis]
Another Journey (2009, Sireena 2049)
Eine neue CD-Single von Grobschnitt? Neugier beschleicht mich - und ich lege das Teil in den Player... Another Journey heißt das neue Stück, und wie ich vorher im Innenteil des Juwel-Case lesen konnte wurden sehr viele Titel aus früheren Grobschnitt-Tagen dort textlich eingebaut.
Es beginnt etwa im Waldeslied/Raintime-modus. Schnell wird klar, dass der Track wohl so etwas wie eine wehmütige Erinnerung der Band an all die schöne Zeit ist mit dem Hinweis - ob man denn nicht noch eine weitere Reise machen sollte... (Sie sind schon auf dem Weg.... also eigentlich schon beantwortet.)
Unter diesem Aspekt ist die leicht rührselige Ballade voll in Ordnung. Es singen der Reihe nach Willi Wildschwein, dann Milla Kapolke und Toni Moff-Mollo - also all die Sänger, die schon immer bei Grobschnitt gesungen haben. Ich denke es ist ein Lebenszeichen und Hinweis auf die Legitimation, dass es sich um „die“ Grobschnitts handelt.
Ein wirklich „neues“ Stück ist es wohl eher nicht. Auch das Coverdesign - eine Mischung aus Rockpommelsland und Wolkenreise steht für die Rückschau.
Nun, da ist aber ja noch ein zweiter Titel drauf, und der steht - obwohl nun auch schon 22 Jahre alt für die neue Power. Als Fan der alten Lupo - Knarrgittarre (Ich meine das legendäre Netzbrummen ohne das es kein Grobschnittkonzert gab..) fällt es mir natürlich schwer mich an die etwas übertriebenen flirrenden Eskapaden von Nuki zu gewöhnen, aber es wird immer helfen alt von neu zu unterscheiden!
Das Stück selbst ist amtlich und kommt sehr gut rüber. Man muss hier der Band attestieren, dass sie jeglichen verklärenden Weichspüler rausgelassen hat - wie leider andere reunionierte Bands es nicht lassen konnten.
Also: Zwei Rückblicke - mal rührselig - mal kraftvoll.
Ein schönes Lebenszeichen, aber nun bin ich ja doch mal auf was Neues gespannt!
Fazit: Grobschnitt sind zurück, etwas anders - aber unverkennbar!
[Kurt Mitzkatis]

Interviews

Leider haben wir zu dieser Rubrik noch keine Daten zur Hand.

Bitte wendet euch an die Redaktion, wenn ihr Material bereitstellen könnt.

Danke [jg]

Musiker

1970

Bär - b

Uhlemann, Bernhard

geb. 23.10.50 in Hagen
1970-72 / 1973-75 Bassist Grobschnitt, die er mitbegründet hat.
Arbeitete danach als Lehrer.

Eroc - d, perc

Ehrig, Joachim H.

geb. 15.11.51 in Weimar
1970-83 Schlagzeuger, Percussionist und Elektronik-Spezialist bei Grobschnitt, die er mitbegründet hat.
Besser bekannt auch als E'ROC. Unter diesem Namen veröffentlichte er einige Soloalben, darunter seinen größten Erfolg "Wolkenreise".

Am 1.6.98 stand er zum ersten Mal nach 15 Jahren wieder auf der Bühne. Er war der deutsche Headliner beim EUROSONIC-Festival in Schweden, dem elektronischen Musikereignis des Jahres `98, veranstaltet von Winfrid Trenkler (ehem. WDR). Unterstützt wurde er dabei von zwei befreundeten Musikern der bekannten Band „Farfarello“, deren 6. CD („Movements“) er 1995 produziert hat. Zusammen mit Urs Fuchs und Stefan Wiesbrock stellte EROC u.a. zum ersten Mal weltweit das eigens für EUROSONIC komponierte Stück 'Aqua acclivis' vor.
Die Zusammenarbeit von EROC, Fuchs und Wiesbrock wird nach Angaben des Künstlers weitergehen, auch weitere Auftritte sind geplant.

Des weiteren wurde der Künstler als Produzent und Tontechniker aktiv.
Er masterte und restaurierte für Repertoire Produktionen der 1960er und 1970er bekannter Acts wie Yardbirds, Hawkwind, Joe Walsh, The Tornados, Procol Harum und auch die ersten 5 LP‘s seiner alten Band Grobschnitt.
Mit deren ehemaligem Bassisten 'Bär' arbeitet Eroc an CD-Produktionen für Kinder (Verkehrserziehung, Geschichten und Märchen).
Weiterhin produziert er im WOODHOUSE-Studio talentierte Bands wie z.B. Pilos Puntos, Pastell, Fuoristrada, Farfarello, aber auch extravagante Acts wie z.B. The Inchtabokatables.

[Text basierend auf einer eMail von Eroc]

Felix - d

Harlos, Axel

Als 'Felix' 1970-72 zweiter Schlagzeuger bei Grobschnitt, die er mitbegründet hat.

Lupo - g

Kühn, Gerd Otto

geb. 02.10.49 in Preetz
Unter dem Pseudonym 'Lupo' von 1970 bis 1989 Lead-Gitarrist bei Grobschnitt, die er zusammen mit Stefan Danielak ( = Willi Wildschwein) gegründet hatte.

Quecksilber - Orgel

Qetting, Hermann

Als 'Quecksilber' 1970-72 Organist bei Grobschnitt, die er mitbegründet hat.

Willi Wildschwein - v, g, sax

Danielak, Stefan

geb. 25.05.51 in Hagen.
Unter dem Pseudonym 'Willi Wildschwein' von 1970 bis 1989 Sänger, Gitarrist und Saxophonist bei Grobschnitt, die er zusammen mit Gerd Otto Kühn ( = Lupo) gegründet hatte.


1972

Eroc - d, perc

Lupo - g

Mist - key

Kahrs, Volker

geb. 08.05.51 in Osterholz-Scharmbeck
Auch als Robin Carrs bekannt.
Unter dem Pseudonym 'Mist' machte er von 1972-82 den Grobschnitt-Tastenmann, später war er bei der Electric Family
Gründungsmitglied von
Taras Bulba
Gründungsmitglied von Deep Talk
Yomano ist ebenfalls eines der Projekte, an denen er beteilgt war.

Willi Wildschwein - v, g, sax


1973

Bär - b

Eroc - d, perc

Lupo - g

Mist - key

Willi Wildschwein - v, g, sax


1973 Tourcrew:

John McPorneaux

Gräber, Ralf

Mitglied der Grobschnitt-Tourcrew ab 1973.

Toni Moff Mollo

Loskand, Rainer
"Toni Moff Mollo"

Der Hagener mit Geburtsdatum 27.9.53, Sänger, musikalischer Kopf und Initiator von RAZZIA ist für jeden Spaß zu haben. Er war Grobschnitt-Mitglied von der Gründung 1970 an bis zu deren Ende im Dezember 1989. Neben dem Gesang war er verantwortlich für die einmalige Lightshow der Gruppe, bekannt geworden ist er aber vor allem, weil er mit seinen Showeinlagen stetes für gute Laune im Publikum (und auf der Bühne) sorgte. Nach 1989 war er Gastmusiker bei einigen Bands und als Lightdesigner bei Großveranstaltungen jeglicher Art tätig, bis er im Herbst 1995 "Toni Moff Mollos RAZZIA" gründete.


1974 Tourcrew:

Ballermann

El Blindo (+1980)


1975

Eroc - d, perc

Lupo - g

Mist - key

Popo - b

Jäger, Wolfgang

geb. 28.03.52 in Herne
1975-79 unter dem Pseudonym Popo Bassist bei Grobschnitt. Man kennt ihn aber überall als Hunter.
Wechselte danach über zu Extrabreit. Er spielte auch bei den Stripes mit. Danach gab es noch diverse andere Bandprojekte wie Los Invalidos und Niewea.

Leider verstarb er sehr früh mit nur 55 Jahren am 03.05.2007

 

 

Willi Wildschwein - v, g, sax


1980

Eroc - d, perc

Lupo - g

Milla - b, g, v

Kapolke, Michael

geb. 26.10.52 in Hohenlimburg.
Als "Milla" 1980-89 mit Bass, Gitarre und Gesang an Grobschnitt beteiligt.
Vokalist und Bassist bei
Marrakesh Express

Mist - key

Willi Wildschwein - v, g, sax


1982

Cramer, Jürgen - key

Cramer, Jürgen

geb. 26.04.57, Bremen.
1982-85 Keyboarder bei Grobschnitt.

Eroc - d, perc

Lupo - g

Milla - b, g, v

Willi Wildschwein - v, g, sax


1983

Cramer, Jürgen - key

Jureit, Peter - d

Jureit, Peter

Ex-Conditors
1983-85 Trommler bei Grobschnitt. Fiel krankheitshalber aus und betrieb dann ein Studio in Dortmund.

Lupo - g

Milla - b, g, v

Willi Wildschwein - v, g, sax


1985

Lupo - g

Möller, Rolf - d

Möller, Rolf

Seit 1981 mit Unterbrechungen Drummer bei Extrabreit
1985-89 Drummer bei Grobschnitt.

Betreibt zusammen mit einem Partner ein Werbe- und Veranstaltungsbüro

Spielt auch bei Green und Symphonic Floydf mit.

 

 

 

Milla - b, g, v

Tarzan - key

Waßkönig, Thomas

1985-88 als 'Tarzan' Keyboarder bei Grobschnitt.
Dann Studiobetreiber in Münster

Willi Wildschwein - v, g, sax


1988

Commodore Stulle - b

Eller, Erhard

Musiklehrer.
1988-89 als 'Commodore Stulle' Bassist bei Grobschnitt.

Lupo - g

Möller, Rolf - d

Sugar - key

Willi Wildschwein - v, g, sax

News

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3. Betzdorfer Grobschnitt Musik- und Videonacht am 1.4.2000 ab 19:00 Uhr im Jugendtreff Betzdorf/Sieg. Eingeladen sind Mitglieder, Förderer und Freunde des German Rock e.V. sowie 'Grob'-Fans und alle mit Interesse an guter Musik. Vielleicht gibt es wieder eine Überraschung.
Kontakt: Markus Grigat, Tel. 02741 24328

Kontakt

http://www.grobschnitt.rocks/

 

 

German Rock e.V. - seit 1998 Förderung deutscher Rockmusik und Aufbau eines allgemein zugänglichen Datenarchivs - jeder kann Mitglied werden und die Szene unterstützen.

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