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Guru Guru

Biografie

Am 31.12.1940 wird in München ein Knabe mit dem Namen Manfred Neumeier geboren, wo er auch im Umfeld bis zu seinem dreizehnten Lebensjahr wohnte. Er sollte einer der wichtigsten Musiker des Krautrock werden. Musikalisch war er von Anfang an. Im Schulchor sang er oft die erste Stimme, bis der Stimmbruch das beendete. Mit sechs Jahren sah er einer bayerischen Trachtenkapelle beim Auftritt zu. Er stand damals neben dem Mann mit der Pauke, die ihn sehr beeindruckte. Der Musiker sprach ihn an: "Wirst au mal a Schlagzeuger?" Was Mani mit einem ein kurzen "Ja" bestätigte. "Des is guad!" war die Antwort, und der Mann sollte recht behalten.

In der Schule hatte er die Gelegenheit die verschiedensten Instrumente auszuprobieren, aber das Schlagzeug hatte er immer im Hinterkopf. Als Teenager zog er mit seinen Eltern (seine Mutter war Schweizerin) ins Land Wilhelm Tells nach Zürich, wo er zwanzig Jahre wohnte.

Zu seinem ersten eigenen "Trommel-Equipment" kam er, als er noch in der Lehre beim Entrümpeln eines Kinos eine alte Bassdrum mit Chinelle entdeckte und mitnahm. Mit selbstgeschnitzten Stöcken und mit Bürsten übte er stundenlang auf diesem Instrument. Mit siebzehn hat es dann für ein echtes Schlagzeug gelangt. Da sah er ein Konzert mit Max Roach und wollte fortan so spielen wie dieser. Art Blakey, Gene Krupa und Elvin Jones waren Vorbilder und Lehrmeister für ihn in jenen Tagen. Er hatte das unglaubliche Glück, dass er im Lehrlingsheim bis 22:00 Uhr üben durfte. Ich war 15 Jahre später auch in einem Lehrlingsheim, und da gab es nicht so viel Toleranz!

Er spielte in einer Dixielandband, bis er im Radio Scokian von Louis Armstrong hörte. Da war es um ihn geschehen. Das war seine Musik. Er besorgte sich alle Platten, auch von Duke Ellington, Charlie Mingus, und, und, und... In Zürich, wo er zu der Zeit lebte kam man an all diese Scheiben heran, und konnte die Stars von Monk bis Coltrane auch alle sehen. Er schaute sich speziell die Drummer sehr genau an. Er selber spielte zu der Zeit alle Stile durch, von Swing über Dixieland bis Bebop. Dann lernte er Irene Schweizer kennen. Sie gründete mit ihm und Uli Trepte ein Trio. Irene war zu der Zeit schon eine sehr bekannte Pianospielerin. Als Irene Schweizer Trio feilten sie an einem eigenen Stil, der von Miles Davis und Coltrane ausgehend sich zunehmend zum Free Jazz entwickelte! Ab 1964 waren sie so erfolgreich, dass sie ihre bürgerlichen Berufe (Mani hatte Klempner gelernt) an den berühmten Nagel hängten.

In diese Zeit fällt auch die Erfindung des "Manitom". Mani: "Beim Rumprobieren am Schlagzeug blies ich in das Loch, das es in jedem Tom gibt hinein und trommelte gleichzeitig mit den Fingern auf dem Fell, und merkte, dass der Ton höher wurde!" Mittels eines Schlauches und eines Pedals ließ sich das dann beim Konzert einsetzen. Zum Free Jazz passte das ganz hervorragend. Diese Idee erregte Aufsehen und fand auch bei einigen anderen Drummern Anklang, was Mani sehr recht war. Freunde rieten ihm sich das patentieren zu lassen. Gesagt getan! Von einem Techniker ließ er sich professionelle Zeichnungen anfertigen, und dann meldete er sein Manitom zum Patent an. Da dies aber das jedes Jahr verlängert werden musste ging ihm irgendwann das Geld aus. Prompt nach der Freigabe brachte die Firma Sonor die Erfindung auf den Markt, wo sie sich allerdings nie richtig durchsetzen konnte. Aber schon damals zeigte sich, was für ein cleverer Bursche dieser Mani - und wie groß die Liebe zur Perkussion war.

1966
tourten sie dann durch Belgien und Deutschland und trafen mit Musikern wie Manfred Schoof oder Gunther Hampel zusammen. Das Presseecho war sehr positiv und Manis Bekanntheitsgrad wuchs. In der vierten Ausgabe der Sounds war er sogar auf dem Titelbild!

1967
spielte Mani im Trio von Peter Britzmann und im Manfred Schoof Quintett, sowie im Globe Unity, wo er mit Jacky Liebezeit ein Drummerduo in der ersten Free-Jazz Bigband der Welt bildete. Im selben Jahr bildete er beim Jazz meets India an den Berliner Jazztagen ein Schlagzeugduo mit Philly Jo Jones, dem Drummer von Miles Davis.)

Bei einem Auftritt in Brüssel "erwischte" es den schlaflosen Mani. Ein Wasserrohrbruch elektrisierte ihn mit seinen zischenden gurgelnden Geräuschen und er dachte sich: " Mann, so müsste man spielen!" Er rannte sofort in den Keller in den Übungsraum und spielte das nach. Dann rannte er zu Irene rauf und rief: "Ich hab's, ich hab's!" So wurde er der erste Drummer, der frei gespielt hat. Mit dem nun gefundenen Stil hatte das Trio eine sehr erfolgreiche Zeit. Aber dann hörte Mani wieder etwas neues, Beeindruckendes im Radio: Jimi Hendrix! Das war es! Das wollten er und Uli Trepte unbedingt auch machen. Elektrisch verstärkte und verzerrte Musik. So kam es im Frühjahr 1968 zur Gründung von Guru Guru (damals erst noch Guru Guru Groove Band). Uli und Mani wurden durch Edy Nägeli an der Gitarre zum Trio.

Das erste öffentliche Konzert fand am 04.August 1968 beim Holy Hill Festival in der Tingstätte in Heidelberg statt. Als Gastmusiker fungierte damals noch der Schweizer Jazzer Jürg Grau an der zweiten Gitarre. Das Konzert geriet zum Skandal. Ein reines Jazzfestival wurde durch die "Elektrischen" völlig aus dem Konzept gebracht. Engagiert wurden die Gurus damals im Glauben, dass sie Jazz machen würden. Die Veranstalter kannten Mani ja vom Irene Schweizer Trio. Aber was dann abging war komplett anders. Die zwei Marschalltürme transportierten einen mörderischen Sound. Der Typ vom Süddeutschen Rundfunk rief: "Mikrofone abbauen! Der Neumeier ist verrückt geworden..." Viele verließen entsetzt das Gelände! Doch etwa die Hälfte blieb und lauschte fasziniert diesem neuen ungewöhnlichen Sound. Und genau das brachte die Band auch ins Gerede. Sie waren in aller Munde.

1968
war ja eh ein besonderes Jahr für die damalige Bundesrepublik. Die Studentenunruhen überzogen das Land, jeder wollte anders sein, die sexuelle Revolution grassierte. Aids gab es noch nicht, und es gab die Unbekümmertheit im Umgang mit Rauschmitteln aller Art. Timothy Leary konnte als Drogenpapst durch die Lande ziehen und auch Musik machen. Da passten Guru Guru Groove mit ihrem "neuen" Sound optimal rein. Sie gaben den Gefühlen der Jugend Ausdruck. "Dank Euch erspare ich mir den Psychiater" war so ein Spruch, den die Band zu hören bekam.

Die Gruppe fuhr (und wohnte) im Bandbus durch die Lande und spielte, wo immer es sich ergab. Das reichte von Demos bis zu Jugendheimen. Ihr Bus war auch gleichzeitig Plakatwand in eigener Sache. Leider konnte später ein Poster mit nackten Tatsachen nicht alle Zuschauer positiv beeindrucken, und so bekamen sie eine Anzeige wegen "Der Verbreitung von pornografischen Schriften!" Ok, sie hatten sich im Gegensatz zum weltbekannten Foto der Kommune K1 nicht von hinten (das kam erst bei der zweiten LP), sondern von vorn in sportlicher Pose ablichten lassen. Tja, das waren die Zeiten damals.....

Zu den Essener Songtagen am 29.09. 1968 wurden sie eingeladen, weil sich ihr Ruf "anders zu sein" herumgesprochen hatte und ihre Musik immer mehr Menschen faszinierte. Hin und wieder aber hatten sie auch das Herumziehen satt, und man übernachtete öfters in Musiker-Wohngemeinschaften, wie der von Amon Düül, oder von Xhol. Der Stress hatte deshalb leider auch personelle Konsequenzen. Gegen Ende des Jahres verließ Edy Nägely die Band und wurde für einen kurzen Zeitraum durch Herbert Sax ersetzt.

1969
war das Jahr größerer Unternehmungen. Die Band Guru Guru Groove tourte in der Besetzung: Mani Neumeier, Uli Trepte, Jim Kennedy und Rudi Spoerry in Italien. Das Projekt war sehr erfolgreich. Die Italiener fuhren voll auf den irren Sound der vier Gurus ab.

1970
Mit Beginn des Krautrockjahrzehnts veränderte sich das Line Up wieder einmal: Rudi Spoerry verließ die Band, die sich nun als Trio Guru Guru nannte. Jim Kennedy hatte gesundheitliche Probleme und flog wieder in die USA. Ihn ersetzte Ax Genrich, der von Agitation Free herüberwechselte. Der Druck der Öffentlichkeit eine LP zu produzieren nahm immer mehr zu. Eigentlich wollten Mani und seine Mitstreiter nie so etwas machen. "Wer uns hören will, der soll zu unseren Konzerten kommen!" war der Kommentar von Mani. Aber dann war es doch soweit: Rolf-Ulrich Kaiser schaffte es, dass Guru Guru eine der ersten Ohr-Bands wurden. Die Langspielplatte Ufo sollte eigentlich so wie von Jimi Hendrix klingen, aber "so gut waren wir nicht, aber wir waren anders - und da gut!
Was da raus kam war etwas Gutes Eigenes, aber viel schräger und weitaus weniger vom Blues herkommend, kollektive Improvisation auf Strukturen aufbauend!" so Mani zu dem Album.

Die Umstände bei der Aufnahme waren schon sehr speziell! Mit LSD-Trips angetörnt spielte die Band quasi das Werk live ein. Aufbau und musikalische Inhalte entsprachen denen während eines Gigs. Die Aufnahmen entstanden in Berlin. Nachdem der Toningenieur zurechtgewiesen war sich rauszuhalten, ging es los. Etwa 10 anwesende Freaks wurden von der Band angewiesen sich während der Aufnahmen ruhig zu verhalten, was mehr oder weniger gut gelang ( Na ja, Joints rollen und inhalieren verursacht ja auch nicht so viel Lärm). Der Toningenieur hatte jedenfalls wahnsinnige Angst vor der Band und fürchtete um sein Equipment. Ergebnis: Am nächsten Morgen saß ein anderer Soundman im Studio, und es ging unbekümmert weiter. Man nahm damals nur mit einer Zweispurmaschine auf, so dass die Band keine Mischungen vornehmen konnte. Was passte, das war gut, und was nicht, das spielte man neu ein. Das waren schon wüste Aufnahmebedingungen. Jedenfalls war Ufo nach zwei Tagen im Kasten! Zu der LP schrieb die Sounds: "Das Ergebnis ist ein ähnliches wie bei Cream, nur dass Guru Guru noch einen Schritt weitergeht und rhythmisch fortschrittlicher ist!" Die Soundqualität war wirklich nicht sehr prall, aber immerhin vermochte die Platte "all den Leuten zu zeigen, was wir machen, auch wenn wir nicht in deren Stadt sind!" so Mani dazu.

Am 29.08. spielten sie dann auf dem Heidelberg, Open Air zusammen mit Nosferatu, Wedge und so weiter. Der Musikexpress meinte: "... Ein weiterer, der zweite, aber auch endgültig letzte Höhepunkt waren dann Guru Guru (Groove) aus Zürich. Der Leader ließ fürs Fernsehen einen supergroßen Joint kreisen und lächelte nervös aber zufrieden... Gero von Boehm."

1971
könnte man fast als das Entdeckungsjahr von Guru Guru bezeichnen. Sie spielten reichlich und nahmen im Frühjahr ihre zweite LP mit dem schönen Titel Hinten auf. Da bei diesem Album im Hamburger Star Studio Conny Plank am Mischpult saß kamen keine Schwierigkeiten im Umgang zwischen Technik und Band auf. Musikalisch war das ganze schon etwas straffer, wenn auch immer noch viele Soli durch den Raum schwebten. Die Zeitschrift Sounds entdeckte deshalb auch folgerichtig: "Acid-Spacerock mit langen Improvisationsstücken." Für damalige Zeiten war das Cover eine Provokation. Ein Hintern vorn, ein Hintern hinten, und wer hätte das gedacht: ein Hintern innen im aufklappbaren Album! Auf der Rückseite der LP stand dann auch noch folgender Satz zu lesen: "Alles mit der Hand, sprach der Praktikant. Kind und Kegel kennt die Regel: Gevögelt werden ist nicht schwer, selber vögeln aber sehr. Getreulich zur Hand fürs Vaterland. Herr Praktikant sie sind erkannt."

Die "schlimmen" Worte waren durchgestrichen, aber jeder wusste, was gemeint war, da dieser Satz auf dem Album ebenfalls rezitiert wurde. So waren Guru Guru wegen der abgefahrenen Musik, wegen der Provokationen und wegen ihres Humors im Gespräch. Der WDR berichtete über sie in Popmusik aus Deutschland und auch der Beatclub wollte diese Band unbedingt haben. Der Sekretär von Mike Leckebusch verfolgte den Bus, bis er sie in einer Eisdiele gestellt und überredet hatte doch in der Sendung, die die Band wohl nicht so gut kannte, aufzutreten. Ebenfalls wichtig in diesem Jahr war Umzug nach Langenthal in Die Krone - die erste Version der Odenwald-WG.

1972
Der Beatclubauftritt wurde am 26. Februar ausgestrahlt und gab der Band gleich einen vollen PR- und Motivationsschub. Der erwischte die Band genau rechtzeitig, da sie in der folgenden Woche im Studio an ihrem dritten Album arbeiteten.

Das Album mit dem schönen Titel Känguru war dann auch von einer "gewissen" Fröhlichkeit erfüllt. Mani "sang" hier des öfteren und die Stücke waren ein teilweise sehr witziger Stilmix von Marschmusik bis zu Hendrix-Soloorgien. Jedoch eins wurde auf diesem Album sehr deutlich: Guru Guru ist Spaß und Rhythmus! So meinte Mani auch mal: "Ich spiele nicht Schlagzeug, ich spiele Orchester!" Neben Baby Cake Walk, das noch am ehesten zu dem Ufo- Album passt, ist ganz besonders Ooga Booga zu nennen, das bis heute eines der beliebtesten Livestücke der Band ist. Zu einem Text, der laut Manis eigener Aussage "vom Vögeln handelt", prasselt hier eine gut geölte Rhythmusmaschine auf de Hörer ein.

Das Ergebnis dieser Produktion: Alleine bis 1976 verkaufte sich das Album 11.000Mal und wurde im Sounds-Pop-Poll nach Tangerine Dreams Album Zeit als zweitbeste LP des Jahres geadelt. Der Band ging es ebenso, auch sie wurde unter den deutschen Gruppen die zweitbeste Band 1972!

Trotz des sich abzeichnenden Erfolges ging Uli Trepte im Frühjahr und wurde durch Bruno Schaab von der Heidelberger Heavy Band Night Sun ersetzt. Live waren die Gurus inzwischen eine feste Bank! Alles lief und Mani wurde ein Szene-Star. Jeder kannte ihn, und er selbst hatte auch keinerlei Berührungsängste. Trotzdem hatte es die Band mit der Musikindustrie nicht immer leicht. Mani dazu: "Weil wir mit unseren Strukturen sehr weit weg vom gängigen A B A Schema waren, und eigentlich immer viel härter waren als die Bands die wie wir es nannten "Konfirmandenrock" machten wurden wir oft nicht so von den auf den Festivals auftauchenden Mitarbeitern der Labels besucht." - Egal: Die Fans liebten sie!

1973
sollte wiederum sehr erfolgreich werden. Die vierte LP einfach nur Guru Guru betitelt brachte mit dem Elektrolurch "das" Stück unter die Leute, was bis heute die Hymne der Band ist. Bevor wir darauf eingehen sei noch gesagt, dass die anderen Stücke wesentlich kommerzieller klangen. Der Musik Express nannte diese LP: "eine unheimlich rockig und dicht pulsierende Platte!"

Das Medley Rocken Mit Eduard, Something Else, Weekend und Twenty Flight Rock könnte auch von einer Rock'n ‚Roll Coverband stammen, nur hätten die niemals so viel Drive gehabt. Die Band dachte sich einfach: "Ok, bringen wir den Rock'n'Roll mit rein!" Bei den Auftritten gab es nun für Guru Guru ein Highlight nach dem anderen. Die Band lebte wie eine Kommune zusammen on the road und bei anderen Bands. Mani betonte immer, dass die Bands miteinander leben müssten um gute Musik machen zu können. Das sei extrem wichtig.

Die sogenannten Deutschrockfestivals hatten Hochkonjunktur, und erstmals in der deutschen Rockgeschichte füllten ausschließlich einheimische Acts größte Hallen. Guru Guru waren immer dabei. Hier trafen sie andere Bands und konnten mit den unterschiedlichsten Leuten Kontakte knüpfen. Die Hallen wurden immer größer. Im Mai beim German Rock Super Concert in der Festhalle in Frankfurt startete der Irrsinn. Leider blieb die Band auch in dieser tollen Phase nicht von Personalquerelen verschont, und Bruno verließ im Juli die Gruppe, wurde aber umgehend durch Hans Hartmann ersetzt. Das war eine heiße Aktion, denn der Tourplan von Guru Guru war prall gefüllt.

In dieser Besetzung kam es zu einem der Höhepunkte! Am Nachmittag des 15. Septembers 1973 stand die Band in der Eis-Sporthalle in Krefeld auf der Bühne und schlug ein wie eine Bombe. Ich war ebenfalls anwesend, und mir erging es wie den meisten Zuschauern. Ooga Booga war eine Bongo- und Schlagzeugorgie vom Feinsten. Mani hatte mit seinen lustigen Ansagen alle im Sack. Mit dem hier aufgeführten Stück 200 Klischees rechnete die Band mit allen Vorurteilen über sich musikalisch ab. Ja, und dann kam für Deutschland etwas Neues. Der Elektrolurch fegte durch die Halle. Das hatte man noch nicht gesehen! Das Stück rockte alle. Nach tosendem Applaus brachten Guru Guru das Rock'N'Roll Medley und hatten endgültig gewonnen. Es gibt einen Mitschnitt davon, der hoffentlich noch veröffentlicht wird. Mani hatte mit seiner Kostümierung wieder mal Trends gesetzt. Eine grüne Ringerhose mit dünnen überkreuzten Trägern und eine Maske, die dem Elektrolurch sein Gesicht gab. Mit Klemmzangen, Drähten und Spiralantennen, an deren Enden kleine Lämpchen glühten, alles in Grün gehalten, das war es !!!

Der Einfall zu dieser Figur (und zum Stück) kam Mani bei einer Fahrt im Tourbus, wo er immer der Fahrer war. Bei einem Gespräch mit Ax tauchte das Wort Elektrolurch auf. Den Bass-Rhythmus des Anfangs hatte Mani schon eine Weile im Kopf. Dazu fielen ihnen all die üblichen abgedroschenen Reporterfragen wie: "Warum macht Ihr überhaupt Musik?" ein und so kamen nach und nach die Zeilen zustande. Nachdem Mani sich gedacht hatte: "Gestatten hier spricht der Elektrolurch! - Den müsste man eigentlich auch sehen!" ging er ans Werk und kreierte das legendäre Outfit! Bei dem ersten Auftritt im Frühsommer hatte er mächtig Bammel, aber dann sagte er sich: "In Bali haben die alle Masken drüber, dann können wir das hier auch machen!" Recht hatte er. Die Show kam sofort an. Der Spruch: "Volt Watt Ampere Ohm, ohne mich gibt's keinen Strom" kannte man bald überall, und man fand ihn zusammen mit: "Täglich fit mit zwei Gramm Shit" an Brücken gesprüht überall im Deutschland jener Tage. Mani trug auch privat heiße Outfits. Oft sah man ihn mit einer Strickmütze mit Bommeln, in denen herausnehmbare Tischtennisbälle waren, mit denen er herumspielte. Wie er mir verriet gaben ihm viele seiner Freundinnen die Sachen, oder Tipps, was er denn alles so auf der Bühne tragen sollte. So war er immer der bunte Paradiesvogel, - der Mani halt....

Die fünfte Platte Don't Call Us We Call You kam im August auf den Markt und verkaufte sich nur schleppend. Wahrscheinlich erwarteten die Fans eine direkte Fortsetzung von Guru Guru. Doch die Band war schon immer anders. Belegt wird dies zum Beispiel durch den indianischen Round Dance, der eine Reflektion auf eine für kurze Zeit bei den Gurus wohnende Indianergruppe vom Stamme der Schoschonen ist. Wieder wird deutlich, wie Guru Guru immer Einflüsse der Zeit und der Umgebung geradezu aufsaugt. Die WAZ urteilte: "Eine fein-nervige differenzierte Musik, die ungeteiltes Vergnügen bereitet!" Die Scheibe war ansonsten vielen Hörern zu "normal" Sie enthielt weniger vom bis dahin heiß geliebten Arid-Rock. Mehr Rock und mehr bluesiger Jazz so könnte man das Werk auch bezeichnen, bei dem auf Africa Steals The Show am Schluss noch ein richtiges Honky Tonk Klavier und Mundharmonika zum Einsatz kommen! Wahrscheinlich wollte man der ersten Scheibe bei einem Major-Label (Atlantic) der Plattenfirma nicht gleich zu viel zumuten.

Im November gab es dann auch mal wieder eine Fernsehauftritt bei Rock und Pop in der ARD. Radiokonzerte fanden ebenfalls statt. Zum Beispiel vom RIAS-Festival am 29.11.1973 aus-gestrahlt. Leider kriselte es wieder in der Band.

Am Silvesterabend sollte die Band zusammen mit Epitaph und den Scorpions in dem kleinen Dörfchen Levern bei Osnabrück auftreten. Mani hat am 31.12.Geburtstag, und eigentlich hätte es ein toller Tag für ihn werden können. Leider hatte Ax Genrich keinen Bock mehr und ließ Mani und Hans hängen. Tolles Geburtstagsgeschenk!

Aber dann passierte das, was auch die positiven Seiten des Musikerlebens ausmacht. Mit Klaus Walz von Epitaph wurden in der Garderobe einige Stücke geübt, und dann trat man vor das Publikum erklärte die Lage und spielte drauflos. Mani dazu: "Es gibt Situationen, da spielst du um dein Leben, und plötzlich merkst du hey wir leben ja noch! Auch bei so manch verregnetem Festival gab es trotzdem hie und da Superstimmung!" Ähnlich war es auch in Levern. Die Halle war nicht voll die Stimmung aber toll! Es gab nach dem Schlusskonzert von den Scorpions noch eine etwa drei Stunden lange Session von Guru Guru und Epitaphmitgliedern, die wirklich nur als Kiffermucke zu bezeichnen ist - aber es war großartig und zeigte, dass Kommerz nicht alles ist. Die Scorpions froren und fuhren umgehend nach Hause, sonst hätten auch sie wohl noch mitgemacht. Diese Session und der Auftritt ist ebenfalls als Mitschnitt konserviert. Das war der Stoff, weshalb man den Krautrock liebte: Improvisation, Provokation und ein später nie wieder aufgetretenes Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Bands und Publikum.

1974
Wie gesagt es begann mit dem Ausstieg von Ax, der ab da Soloprojekte wie Highdelberg kreierte. Mani fand den in der Szene schon recht bekannten Perser Houschäng Nejadepur, der schon bei Eiliff, Kraftwerk und Smash spielte. Er machte den Haufen sofort noch bunter. Die Festivals wurden weiter regelrecht erobert. Es mag hart klingen, aber die personellen Wechsel fielen bei den Auftritten überhaupt nicht ins Gewicht es musste nur Mani und mit ihm der Elektrolurch da sein.

Aber die Liveauftritte sind nicht alles, und so ging man wieder ins Studio und produzierte das sechste Werk Dance Of The Flames. Es erschien ebenfalls bei Atlantic-Records. Musikalisch wieder sehr speziell. Die Fans waren etwas irritiert. Gleich zu Beginn ertönt die vom Elektrolurch bekannte Donald Duck-Stimme Manis. Doch dann meint man über lange Strecken einer "normalen" Jazzrockplatte zu lauschen. Das durch etliche Live-Einsätze bekannte The Girl From Hirschhorn fällt hier aber ebenso positiv auf, wie eigentlich die ganze Scheibe. Es gab komplett unterschiedliche Meinungen. Der New Musical Express fand auf diesem Album: "...absolut schreckliche Musik!" Sounds hingegen fand es: "..vortrefflich produziert!", und Pop liebte: "...wild flammende Gitarrentänze!"

Live hatten die Gurus reichlich zu tun. Man tourte unermüdlich und es wurde Ende Juni im WDR-Sendesaal ein Konzert mit-geschnitten und ausgestrahlt. Und wieder rotierte das Personal-Karussell. Houschäng stieg im Juli aus und wurde vom Ex Gila Connie Veit ersetzt. Mani machte unbeirrt weiter und glänzte auch mit Extraeinlagen, wie beim Abschiedskonzert von Agitation Free am vierten November 1974. Trotzdem legte man gegen Ende des Jahres eine Pause zum Nachdenken ein. Mani verkroch sich auf eine Insel um auszuspannen und über Guru Guru nachzudenken......

Die Presse witterte schon die Auflösung der Band, zumal es Aussagen von Connie Veit gab, der seinen Ausstieg damit begründete, dass ihm die Musik von Guru Guru zu "stümperhaft" sei. Mani sah das anders: "Connie war zu poppig für uns und konnte dem Platz eines Gurugitarristen nicht gerecht werden...
Und so schnell stirbt ein Mythos nicht.

1975
Ein neuer Gitarrist Sepp Jandristis Ex- Rocking Stars, Music Machine und Mashuun und ein neuer Bassist Jürgen "Yogi" Karpenkiel Ex-Kollektiv gingen mit Mani und Klaus Walz, der ja schon bei der Silvesterpanne 1973 ausgeholfen hatte kurz auf Tournee.

Was macht man, wenn man nicht mehr mit einer Band auf Tour ist und Zeit hat? Mani traf sich im Frühjahr mit allen möglichen Leuten und nahm mit seinen guten Kumpels von Kraan, Harmonia etc. ein Album mit dem schönen Titel Guru Guru Mani + Seine Freunde auf. Hellmut Hattler sagte zu Mani: "Bevor du deine neuen Gurus zusammen hast, machst du jetzt mal dein erstes Soloalbum. Wir helfen dir dabei und machen drei, vier Stücke. Du sagst wie du es haben willst. Wir gehen zu Conny Plank und machen eine geile Scheibe und haben einen Riesenspaß!" Diese Aufnahmen zur "siebten" LP" fanden im April statt. Conny Plank saß an den Reglern. Musik mit Mani machten: Jan Fride, Peter Wolbrandt, Ingo Bischof, Tommy Goldschmidt von Kraan/Karthago und Dieter Moebius und Achim Roedelius von Cluster, sowie Gerd Dudek, der im Schoof Schlippenbach Quintett spielte, Christa Fast und last but not least Ax Genrich als alter Gurukumpane. Hellmut behielt recht Alle hatten einen Riesenspaß, und für Mani wurde es: "..eine der besten Scheiben, die ich je gemacht habe!" Diese LP zeigt die schönsten Seiten von Guru Guru und Kraan in bester Spiellaune.

Im Juni hatte Mani noch Zeit sich bei Harmonia für die Mithilfe an seinem Album zu revanchieren. Er half ihnen beim rhythmischen Unterbau der LP De Luxe, die leider in letzter Minute durch den Autobahnerfolg von Kraftwerk angeregt mit Null Acht Fünfzehn Texten kräftig entwertet wurde.

Die LP erschien noch vor dem Sommer, und für die Fans war es Guru Guru, wenn auch sehr viel Kraan hörbar ist. Sounds bezeichnete die Scheibe als ein: "Extrovertiertes Vergnügen!" Aber das war ja schon immer beste Guru Guru-Tradition. Kurz darauf stand die neue Besetzung: Sepp Jandristis, Jürgen Karpenkiel, der neue "Saxist" und Gitarrist: Roland "Rollo" Schaeffer Ex- Brainstorm & Fashion Pink und Mani bildeten das Actionquartett Guru Guru. Eine Herbsttour im Vorprogramm von Nektar festigte die Truppe!

1976
Als weitere Verstärkung arbeitete Petrus Wippel von Mashuun aus Österreich an den Schaltern, der die Gruppe in Wintrup schätzen gelernt hat. Er war Soundingenieur bei Conny Plank und stand mehr auf das Live-Mixen, als auf sterile Studioarbeit.

Schon im Februar entstand die LP Tango Fango, die aber noch in der "Quartettbesetzung" eingespielt wurde. Musik Express kürte sie zu : "...eine der besten deutschen Platten überhaupt!" Den Humor dieser Scheibe und die scheinbare Belanglosigkeit der Musik verstanden alle echten Fans sofort, die anderen konnten nichts damit anfangen, dass in dem Stück Das Lebendige Radio ein Musiker aus Madagaskar etwas für die deutsche Wiedervereinigung tun wollte und das mit einem Akkordeon!

Von März bis Mai tourte die Truppe dann erfolgreich durch Deutschland und die Schweiz. Natürlich war auch ein kleines Akkordeonorchester mit dabei. Gerade in den Shows kam die Message an. Das Fernsehen entdeckte die Band wieder einmal. Im SRG lief ein 45 Minuten Special und im ZDF wurde ein Spielfilm mit dem Titel Notwehr produziert. Es wurde noch in Langenthal rund um das Haus Krone aufgezeichnet. In den Hauptrollen: Günther Lamprecht, Monika Lundi, Rolf Zacher Ex- Amon Düül und Fritz v. Thun. Regie: Hartmut Griesmayer, der den Draht zu Rollo hatte. Es ging um eine Rockband, die in ein Dorf zieht, und dort nicht akzeptiert wird. Zu Manis Bedauern durfte die Gruppe nicht Guru Guru heißen, sondern im Film nannten sie sich Rattenfänger. Nach der Ausstrahlung am 07. Januar 1977 war die Band "zehnmal bekannter als vorher!" so Mani leicht befremdet. "Es ist unglaublich, aber mit einem Fernsehauftritt wirst du berühmter als durch 500 Gigs!" Die Schauspielerei hat ihm durchaus gefallen, und auch "Kollege" Lamprecht sparte nicht mit Lob, aber es kamen keine weiteren Anfragen, obwohl Mani auch heute noch gerne etwas machen würde. Vielleicht war er aber auch zu sehr selbst eine "Figur", so dass man ihm das Schlüpfen in andere Charaktere nicht zutraute. Jedenfalls blieb er der Musikwelt voll erhalten.

Der WDR Rockpalast "gewährte" der Band eine halbstündige Sendung mit Musik und einem Interview, das "Tschörmen Tellewischen Praudli Prresents" Albrecht Metzger mit der Band führte. Immerhin, andere Bands wie Birth Control mussten jahrzehntelang warten. Es blieben 25 Minuten Musik übrig, und ein paar Leute mehr wussten wer Guru Guru ist!

Die Band zog nach Finkenbach um. Durch die Fernsehpräsenz kannten alle im Dorf die Gruppe. Eines Abends, als Mani und Kollegen durch das Dörfchen schlenderten entdeckten sie ein Festzelt. Neugierig geworden fragten sie was da los sei. Sie erfuhren, dass die Freiwillige Feuerwehr ihr 25. Jubiläum mit einem großen Fest feierte. Wilhelm Hotz, der damalige Chef ließ sich von der Band überreden das Festzelt für ein Konzert noch einen Tag länger stehen zu lassen und es umsonst zur Verfügung zu stellen. Getränkeeinnahmen für die Feuerwehr, Eintritt für die Band war klar! Da gerade die Fußball EM am Sonntag nach Verlängerung durch Elfmeterschießen für Deutschland in Belgrad unglücklich zu Ende ging, waren am Montag dem 21.06. immerhin etwa 600 Leute da, und die Feuerwehr konnte den Umsatzverlust wegen der Fernsehübertragungen etwas kompensieren. Aufgrund der guten Zusammenarbeit verabredete man im nächsten Jahr gemeinsam ein "Festival" auf die Beine stellen zu wollen!
Die Gruppe tourte wieder kräftig von Juli bis Mitte Dezember und hatte richtig Spaß! Trotzdem stieg der Sepp aus und wurde durch Dieter Bornschlegel Ex- Atlantis ersetzt.

1977
Gleich zu Beginn des Jahres belegten die Gurus Platz zwei bei den Zuschauerwünschen des WDR-Rockpalastes! Fünf Tage später wurde Notwehr ausgestrahlt. Die Jungs wurden richtig berühmt! Am 26.02.fand in der Essener Grugahalle das erste Brain Festival statt. Und das hatte Mani sehr beeindruckt. Die Show und Effekte im Programm empfand er als äußerst anregend. Licht, Federn, nacktes Fleisch..... Vieles davon setzte er später in eigenen Shows verändert weiter um.

Leider setzte sich das Personalkarussell auch wieder in Bewegung. Jogi stieg aus und wurde Mitglied bei Desperado. Allerdings wohnte er noch eine Weile weiter in der WG im Odenwald. Peter Kühmstedt, der vorher bei Seelow den Vierseiter bediente ersetzte ihn umgehend ist schon irre wie flott das bei den Gurus lief.

Die LP Globetrotter erschien. Auf ihr spielten durch die zeitlich versetzten Aufnahmetermine noch beide Basser mit. Sie wurde von der Presse oft als richtungslos angesehen: "Acht Titel, die nicht miteinander verbunden sind und als lose Kollektion daherkommen..." Immerhin gab es auch hier wieder Gastauftritte der Kraans Hellmut Hattler und Ingo Bischof. Musikalisch der interessanteste Titel ist wohl I'm Rolling Through The City.

Die Band tourte unterdessen unverdrossen vom 1, April bis in den September hinein und erlebte auch hier wieder allerlei Skurriles. An einem (noch) warmen Septembertag spielte die Band in München auf dem Olympiagelände im Theatron. Mani, der sich wie immer stark an den Drums verausgabte nutzte den Schluss des Gigs um völlig nackt ein Bad im Olympiasee zu nehmen. Bevor die Security irgend etwas verhindern konnte gesellten sich etwa 250 weitere Flitzer der etwa 2000 Zuschauer dazu. Es gab eine ausgelassene Nacktbadeorgie zu den Klängen von Herbie Hancocks Let's Keep On Doin It - Echt geil. Alles blieb friedlich und fröhlich, und auch den Gurus wurde von der Stadt nur ein mahnender Zeigefinger gezeigt ja das ging alles noch damals....

Ende des Jahres erschien die Doppel-Lp vom Brainfestival in Esssen, auf der auch zwei Guru Guru Titel enthalten sind. Die Kritiken dazu waren durch die Bank erstklassig bis euphorisch. Das gab allen Beteiligten Auftrieb.

1978
Die Band arbeitete an der Zusammenstellung ihrer Doppel LP Guru Guru Live. Wenn man weiß, wie sehr der Ruf der Gruppe von ihren Performances abhing, dann kann man sich vorstellen, wie intensiv sich die Musiker durch die Tapes der 77er Tour gehört haben. Das Ergebnis war schlichtweg überragend. Die LP schlug ein wie eine Bombe! Als das Werk Mitte März in die Läden kam überschlug sich die schreibende Zunft mit Superlativen. Interessanterweise enthielt das Werk Mitschnitte aus zehn verschiedenen Konzerten und wirkte doch wie aus einem Guss! Der Musik Express: "Na endlich, auch Guru Guru ziehen das längst fällige Resümee ihres immerhin schon zehnjährigen Bestehens, mit einem lebendigen Doppelalbum und einer Menge Verve. (...) Zeitweise erinnert "Live" durch seine flockige Lockerheit an die besten Momente solcher US-Westcoast-Bands wie Quicksilver Messenger Service oder Kingfish oder gar Grateful Dead: Musik ohne Leistungsdruck und Egoismus, doch stets packend und vorwärtstreibend." Im April ging die Band auf ein "kleine" Europatournee Deutschland, Schweiz und die Niederlande. Dazwischen fand die Releaseparty zur Musik Aus Dem Odenwald statt, wo endlich bekannt wurde, dass Mani unter dem Pseudonym Seppl Niemeyer doch mit von der Partie war.... Im Mai ging es für eine Woche nach Österreich.

Im August war es dann soweit: Das zweite (oder sollte man nicht lieber erste wirkliche) Finkenbach Festival fand statt. Guru Guru hatte sich weiter mit den Einwohnern ihres Ortes und den zuständigen Stellen zusammengetan, und es war laut Mani: "eine prächtige Zusammenarbeit!" Es traten auf: Guru Guru, Hellmut Hattler, RMO, Sunset, Drum Happening, Folk'N'Roll Show, Ramesh, Big Harry und weitere Kleinacts. Das Festival wurde ein Erfolg und legte den Grundstein für weitere. Bis heute ist das Finkenbach Open Air eine feste Einrichtung mit Guru Guru als Eckpfeiler geblieben.

Nach dem Konzert in Aschaffenburg am 24.09. wieder das alte Spiel: Dieter Bornschlegel ging zusammen mit Peter Kühmstedt, was die Presse ebenfalls wieder mit "Auflösung" kommentierte. Dieter machte das Projekt Tja und Peter ging später zu der damals sehr angesagten Jazzrockband Aera. danach half er dann bei Elephant aus und blieb in Hamburg hängen.

In kürzester Zeit stellte Mani eine neue Truppe zusammen, die mit dem Programm "Viel Rock, Jazz" mit akustischen Instrumenten und vor allem Trommel- und Showeinlagen von sich Reden machte. Der Name: Guru Guru Sunband wurde gewählt, weil einmal ein Neuanfang markiert werden sollte, und weil Ingo Bischof anfangs nicht unter dem Namen Guru Guru spielen wollte, "weil wir schon so viel verbrochen hatten" so Mani. Sunband - Ingos Wunsch gefiel der Band nicht, deshalb der Kompromiss. Die Besetzung war "bunt" in der Zeit: Roland Schaeffer, Gerald "Lucky" Luciano Hartwig (bass, vocals, percussion) Ex-Karthago, kurzfristig auch Hellmut Hattler von Kraan, besagter Ingo Bischof von Kraan und Wolfgang "Butze" Fischer (drums, tabla, etc.) Ex- Sparifankel & Embryo. Die Guru Guru Sunband probierte sich in einer Minitour im Dezember aus. In dieser Besetzung wurde auch das Album Hey Du eingespielt. Dem Musik Express machte das Werk "Spaß, wie alle Guru Guru Plattten." Mani "singt" hier erstmals in Deutsch. Den Sprechgesang vom Elektrolurch mal außen vorgelassen.

1979
Die LP erschien im Frühjahr. Es wurden so in etwa 10000 Exemplare verkauft. Als die Band sich nun auf Tournee machte rotierte das Personalkarussell erneut und Luciano Hartwig und Ingo Bischof gingen und Peter Kühmstedt und Dieter Bornschlegel kamen wieder! Schon sehr ungewöhnlich....

Die Tour endete mit den Auftritten beim Brainfestival und dem dritten Finkenbachfestival. Dazwischen tauchte die Band im Fernsehspiel: Erfahrungen II von Ekkes Frank auf. Mitte des Jahres dann eine US-Tour. Zu Beginn noch mit Kühmstedt und Bornschlegel, nach einigem Ärger dann mit Hattler und Bischof als Ersatzleute (auch dabei: Rollo & Butze). Die Band absolvierte etwa 20 Gigs, und der Erfolg war durchwachsen, da alles sehr undergroundmäßig von einem Plattensammlerclub in Chikago organisiert war. Es kamen am Anfang wenig Leute. Dann nahm die Band die Werbung selber in die Hand, und ab dem fünften Gig waren dann immerhin zwischen 150 300 Leute in den Clubs, dafür aber ganz eingefleischte Fans, die mit stapelweise LPs unter dem Arm zum Signieren aufliefen, die aber auch im Konzert gut ausflippten. Dem Illinois Entertainer fielen sie als "eine der farbenprächtigsten und dynamischsten Bands" auf. Als Mitbringsel kamen die Gastmusiker Marty Ruddy (bg.) und Sam Broussard (git.) zur Herbsttour nach Deutschland, die wieder in den Monaten November und Dezember stattfand. Das Motto dieser Tour: "Rockige Schau statt schauriger Rock!" Mittlerweile hieß die Combo wieder Guru Guru.

1980
Das Jahr begann wieder mit der Rotation in der Besetzung. Die Band bestand nun aus: Mani Neumeier, Ingo Bischof, Roland Schaeffer, Butze Fischer, und Heinz Gembus (bg.). Irgendwie schien bei den Gurus die Hassliebe zu regieren. Miteinander konnten sie nicht (immer) aber ohne auch nicht. So stiegen Heinz Gembus und Ingo Bischof wieder aus, und Hellmut Hattler wieder ein.

Bei den Aufnahmen der LP Mani In Germani wirkten Gerald Hartwig, Hellmut Hattler, Roland Schaeffer, Ingo Bischof, Butze Fischer und Heinz Gembus mit. Trotzdem brauchte das "Projekt" Guru Guru wieder eine Auszeit. Man spielte zwar noch auf einer Österreich Tour und bestritt ein langes Wochenende Ende November, aber dann war mehrere Monate Ruhe.

1981
hielt die große Denkpause an, die durch ein paar Gigs von Juni bis August unterbrochen wurde, denn Mani hielt zum Beispiel eisern an "seinem" Finkenbachfestival fest. Da gehörte Guru Guru einfach dazu.

1982
War Mani und seine Band schon so vergessen? Im Juni erschien ein zotteliger Musiker mit Gitarre als Kopfnuss des Monats im Musik Express. Komischerweise erkannten ihn gar nicht so viele Leser. Auch mich hatte die Gitarre irritiert, und bevor man was Falsches sagt....

Endlich aber war es soweit. Mani formierte eine neue Gruppe mit Namen: Neumeier's Neue Psychedelia. An Bord waren neben ihm Peter Wolbrandt (git), Lord Patexx (keyb.)und Philipp Meier am Bass. Die Mucke war aber gar nicht sooooo anders. Fidel und flockig und etwas punkig könnte man sagen! Natürlich mit der Überfliegergitarre von Peter Wolbrandt, und auf einigen Konzerten auch mit Jan Fride von Kraan. Die Auftritte wurden mit skurrilen Showeinlagen "gewürzt", so gab es einen Konteradmiral mit Zigarre und einer Bombe unter dem Arm. Die Musikmischung bestand zu etwa zwei Dritteln aus neuem Material.
In diesem Jahr wuchs die Zahl der Besucher des Finkenbach-Festivals, wo auch Neumeiers Neue Psychedelia auftraten, auf über 10.000 an, was zu grundsätzlichen Überlegungen über die weitere Gestaltung und Konzeption führte.

1983
Guru Mani Neumeier's Neue Abenteuer erschien. An diesem Werk wirkten Peter Wolbrandt (auch das Cover stammt vom ihm), Lord Patexx und Chowmeier mit. Die Aufnahmen entstanden in der Zuckerfabrik in Stuttgart. Das Album war wieder sehr bunt. Mani experimentierte außerdem mit Musikkassetten (Waldmeister) und machte bei diversen anderen Projekten mit. Die Neue Deutsche Welle machte ihm und der Band zu schaffen. Humorvoll war er ja schon immer aber wie sollte man Guru Guru verändern um sie an den Zeitgeist zu bringen? Nein, Mani blieb wie und was er war.

1984
Die Band nannte sich wieder Guru Guru. Mani hatte es aufgegeben gegen sich selbst anzutreten. Nach allen Auftritten kamen immer wieder Fans und sagten:" Hey das ist doch eigentlich Guru Guru oder?" Die Besetzung: neben Mani, Hans Reffert (git.) (ex- Flute & Voice, Uli Züfle (sax.), mit Barbara Lahr (voc., bg.) die erste Frau und Rolf Schaude (bg. & dr.)

1985
gab es mit Manis bunt gemischtem Haufen nur wenige Auftritte im April und Oktober. Es kamen Ditzner als zweiter Drummer und Uli Krug am Bass dazu, womit Guru Guru zum Sextett wurde.

1986
Es erschien eine weiße Single mit dem Titel Cosmic Hole/Unglück Bei Tiffany. Die Besetzung: Neumeier, Lahr, Reffert, Ditzner, Krug.

1987
Viten Vieto (Wietn Wito) (bg.) kam, und mit Lisa (Lysa) Kraus (voc.) die zweite Frau zur bunten Truppe, die sich aber nur sporadisch traf und zwei Touren mit Hans Reffert und Mani durchführte. Allerdings entstanden zwei Platten. Die LP Jungle und etwas später die Live-LP Guru Guru '88

Außerdem machte Mani mit Hans Reffert bei Total Normal, dem Werk des schizophrenen Künstlers Adolf Wölfli mit. Im Duo mit Hans entstand dort auch Der Teufel Und Sein Guru. Mit Reffert machte er auch etwas ganz spezielles! Die Welturaufführung des Konzertes Mit Bagger & Schlagzeug in Beilstein.

Das Ganze wurde in Wortspielerei mit DAF (Deutsch Amerikanische Freundschaft) und RAF (Rote Armee Fraktion) als Russisch Amerikanische Freundschaft (RAF) vorgetragen. Maniac Newman (aka Mani Neumeier) am Schlagzeug und Vladimir Goldblatt (aka Avra Garbe) am Bagger gemeinsam mit weiteren Musikern (Dorle Ferber, Hans Reffert, Gegas, Ingo, Jo, ...) und diverse Maschinen veranstalteten dieses einmalige musikalische Happening. Bei der zweiten Aufführung wurde das Werk verfilmt und unter anderem vom SW 3 in der Abendschau ausgestrahlt. Der einstündige Film (Zack Bumm wird bis heute hin und wieder in Clubs oder bei Konzerten gezeigt ! Unbedingt ansehen, wer kann! Später wurde ähnliches zum Beispiel bei der Klangart in Osnabrück mit anderen Musikern aufgeführt, was aber in keinem Fall verwechselt werden darf.

1988
Zum 20. Bandjubiläum erschien im Juli- und Augustheft des Oldie-Markts 1988 eine zweiteilige "Deutschrock-History" über unsere immer innovativen Helden aus dem Untergrund bzw. Mani Und Seine Freunde. Einige Auftritte fanden im September noch statt.

1989
Im Jahr des Zusammenbruches des eisernen Vorhangs und der Maueröffnung kreiselte immer wieder das Personalkarussell. Die Band bestand neben Mani (dr., voc.) noch aus Lisa Kraus, Hans Reffert und Wolfi Ziegler (bg.). Mani spielte derweil außerdem mit Unknown Mix Avantgarde-Musik und mit Der Blaue Hirsch (Lüdi, Gerber, Gysi) wirklichen, echten abgespaceten Free-Jazz. Zur Zeit des Mauerfalls entsteht die Formation Tiere Der Nacht - das sind Mani im Duett mit Luigi Archetti Ex- Zebra. Ein wildes Avantgarde Duo, - alles, was man mit Gitarre und Drums machen kann, spacig, punkig, jazzig, viel Rhythmus, Einspielungen von Cassetten, MDs etc. und vielen dressierten Maschinchen.

1990
Guru Guru gab es noch und zwar in der Besetzung: Mani Neumeier, Luigi Archetti (git.) und Razem Rübel, (bg., voc.) von Razem & the Ravidees. Man spielte zwischen Juni und August einige Konzerte. Die Tiere Der Nacht traten dazu parallel auf, wie auch beim 9. Finkenbachfestival. Aber auch mit Irene Schweizer konnte man ihn erleben.

1991
Konzerte über das ganze Jahr verteilt.

1992
Das gleiche. Das SDR 3 - Schaufenster (eine damals gern gehörte Musiksendung bei einem damals gern gehörten Sender im Süden der Republik) fragte am sechsten September in seiner Rätselecke nach dem Verbleib von Guru Guru - das Resultat fiel mager aus!

1993
Privat - die CD in der Käseschachtel wurde veröffentlicht. Der Musik Express/Sounds schrieb dazu: "Steel Drums, Gamelans, Tavil oder ein jazziges Schlagzeug: Das (...) Solo-Werk des freigeistigen Guru Guru-Trommlers entführt in die farbennahe Klangwelt grenzenloser Perkussion. Sparsame Samplers und Loops mit verfremdeten Natur- und Maschinenklängen sorgen dabei für zusätzliche Nuancen. Für Trommler ein absolutes Muss." Zufälligerweise entdeckten Peter, Rollo, Deter und Mani, dass sie sich immer noch mögen und gingen umgehend auf Tournee, als wenn es wieder 1978 wäre, wo sie aufgehört hatten.

Ja es gab sogar den kreiselnden Irrsinn, dass drei verschiedene Guru Gurus auf dem Finkenbach Open Air spielten!! Und zwar: in der aktuellen Besetzung (Luigi, Razem) und in der 84er Besetzung (Erwin Ditzner, Barbara Lahr, Rolf Schaude, Uli Züfle, Hans Reffert), sowie in der 78er (US-Tour-) Besetzung (Butze, Roland, Peter Kühmstedt). Schon echt abgefahren. Es kam tierisch gut an. Es erschien mit Terra Amphibia wieder einmal ein Soloalbum von Mani.

1994
Eine gemeinsame Tournee mit Amon Düül II fiel ins Wasser. Statt dessen gab es mit Mani, Luigi & Razem sowie mit der "alten" Besetzung Konzerte. Razem verließ die Band; Peter Kühmstedt, Dieter Bornschlegel und Roland Schaeffer kamen dazu. Das Karussell drehte sich wieder... Die Band nahm in der Besetzung Luigi Archetti, Razem Rübel, Hans Reffert und Mani Neumeier die CD Shake Well auf. Finkenbach erlebte eine Wiederholung mehrerer Guru Guru-Formationen und einen Auftritt der Tiere Der Nacht. Im Herbst waren Guru Guru zu einigen Gigs in der Schweiz.

1995
Die CD Wah Wah erschien! Darauf zupfte Heinz Gembus den Bass. Mit der Reformation der Besetzung von '78, welche auch die legendäre Guru Guru Live einspielte, legt die Band mit Wah Wah eine Produktion vor, die dem deutschen Psychedelic-Rock den Weg in das 21. Jahrhundert weist. Außerdem wirkte Mani bei der Session, der Platte und dem Kinofilm Freispiel von Burkhard Steger mit.

1996
Es erschien die streng limitierte18. "neue" Guru Guru CD mit dem Titel Mask - wie der Name schon sagt, eine CD in eine (hand-gefertigte, balinesische) Holzmaske integriert. Mal etwas völlig anderes, aber durchaus passend. Dass das Teil schnell weg war und heute ein gesuchtes Sammlerstück ist, das versteht sich von selbst. Auf der CD gibt es eine bunte Mischung aus Bekanntem und seltenem Guru Guru- Tonmaterial...

Ende März ging Mani mit Moebius und J. Engler in die Atom H Studios, Düsseldorf, um Aufnahmen für die CD Other Places zu machen. In der S3-Abendschau sah man einen Bericht mit etwa sechs Minuten Länge.

Dann gab es einen gewaltigen Einschnitt in das bisherige Guru Guru-Leben: Schon im Jahr 1995 tauchte ein Japaner bei Mani auf, der ihm erzählte, dass es in Tokio ein Wachsmuseum gäbe, und dass dort auch Guru Guru beziehungsweise er dort stehen würde. Wenn es so weit wäre, dann würde er Bescheid bekommen... Mani dachte sich nicht wirklich was dabei. Er war schon immer ein großer Japanfan, doch das war so weit weg.... Aber dann kamen nach einigen Monaten Fotos von der Herstellung der Maske bei Madame Tussauds in London, und Mani begann die Sache ernst zu nehmen! Herr Gen Fujita lud die Band zur Eröffnung im November 1996 ein und hatte auch schon eine kleine Tour organisiert!!

Als Mani dann in Tokio eintraf, wurde er mit seiner Truppe verwöhnt, und das in einem Maße, wie es nur in Japan geht. Als es regnete gingen gleich fünf Schirme hoch, im Museum lief Guru Guru Musik. Acht Leute mit Guru Guru T-Shirts bekleidet wiesen der Band den Weg schon Klasse fand Mani. In Tokio musste er dann zum ersten Mal in seinem Leben ein Stagediving beim Elektrolurch machen! Diese Erfahrungen und die tolle Resonanz dort weckten in ihm den unbändigen Wunsch dort wieder hinzufliegen. Zumal er sich seit dem Mani San nennt.
Trotzdem gab es wieder einen Personalwechsel. Dieter Bornschlegel musste die Band nach einem Affront während eines Gigs verlassen und Luigi kam zurück.

1997
Als direktes Ergebnis der Japan-Eindrücke erschien im Februar Moshi Moshi (heißt so viel wie Hallo!). Ein Dankeschön an die Freunde in Nippon! Und Dank seiner Zähigkeit und des großen Interesses hatte es Mani geschafft schon im April zusammen mit Damo Suzukis Network in Japan zu touren. Die Band bestand neben Damo noch aus Mani, Michael Karoli, Manjou Fati und Mathias Keul. Mani verdankte dies dem Umstand, dass Jaki Liebezeit kein Interesse, oder keine Zeit für die Tour hatte. So konnte er als Drummer einsteigen und beeindruckte dort mächtig. So einen Schlagzeuger hatten die meisten Musiker mit denen sie zusammenspielten noch nicht gesehen. Wieder waren die Tourorte Osaka und Tokio. Außerdem erschien das Album Space Explosion, auf dem Mani neben Chris Karrer, Moebius, J. Engler, sowie Zappa und Jean von Faust ebenfalls mitwirkte, genauso wie auf der CD Paradise Now von den Krupps. Das zeigt wie offen die Szene manchmal sein konnte. Musiker untereinander können sich über Altersgrenzen hinweg immer gut verstehen und miteinander arbeiten. Selbstverständlich konnte man Guru Guru auch in Deutschland sehen so etwa beim Burg Herzberg Open Air und selbstverständlich beim Hausfestival in Finkenbach. Im Herbst folgte dann bis in den Dezember hinein noch eine Clubtour durch Deutschland.

1998
Die CD Mani Neumeier & Peter Hollinger Meet The Demons Of Bali erschien..
Die Band war weiterhin sehr umtriebig und tourte von März bis zum Jahresende fast ununterbrochen in Deutschland. Natürlich gab es im April wieder Japan. 12 mal solo und zwei Mal mit seiner alten Freundin Irene Schweizer. Vier mal mit den Gyatees einer japanischen Band von "verrückten Mönchen" wie Mani sie bezeichnete. Wieder wurde er von Gen Fujita und dem Wachsmuseum unterstützt! Als Solomusiker spielte er mit allen möglichen Künstlern zusammen, was ihn bekannt und beliebt machte. In Japan erschien auch das Solo-Album Terra Amphibia 2. Die CD Monsters Of Drums mit Mani und Hollinger wurde ebenfalls veröffentlicht. Am 25. 07. feierte man offiziell 30 Jahre Guru Guru !!! Hier wurde die CD Finkenbach 98 / 30 Jahre Live! aufgenommen

1999
Guru Guru und Mani tauchten in der nicht unumstrittenen "Musikdokumentation" Pop 2000 des WDR auf. Neben Interviewfetzen gab es auch Ausschnitte von Gigs aus den 70ern zu sehen. Natürlich tourte die Band, in der es erstaunlicherweise seit geraumer Zeit keine Personalwechsel mehr gab. Mani war auch mit den Tieren Der Nacht auf verschiedenen Bühnen unterwegs.

2000
Das neue Jahrtausend sah die Gurus im Frühjahr wieder auf Tournee. Erstaunlich wie gefragt die Band immer war. Dabei wissen Insider ja, dass die Gigs immer den Rhythmus und die Überraschungen haben... Terra Amphibia 2 erschien als Neuauflage für Deutschland bei Town Music. Der einzige Unterschied zur Japan- Pressung ist das Cover, welches von Mani fotografiert wurde. Im Mai gab es einen Abstecher für ein Konzert nach Österreich.

Am ersten Juli waren die Gurus Hessischen Rundfunk. In Capelluti's Latelounge auf HR3 sprachen sie auch unter anderem über die am selben Tag erschienene 2000 Gurus. So begann die zweite Jahreshälfte sehr hoffnungsvoll. Mani zu dieser Produktion : "Die CD 2000 Gurus ist ein bisschen anders als die bisherigen Guru-Scheiben. Ich spiele da einige Sounds auf electronic pads und wir spielen Loops und viel Percussion, das meiste ist aber nach wie vor von Hand gespielt, aber die CD hat insgesamt einen World-Music-Touch und der Sound ist ein wenig elektronischer. Es sind vier etwas ruhigere Stücke darauf - also auch chillout-mäßig. Das ist auch neu für Guru Guru."

Doch es ging gut weiter mit den Medien. Am 10.07. gab es auf HR3 zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr ein "Bilderbogen" Fernseh-Portrait von Mani mit etwa einer Viertelstunden Länge! Im August fand er zusammen mit Wädi Gysi Zeit einen Improvisationsworkshop in Arosa in der Schweiz abzuhalten. Kurz danach ging es für zwei Gigs nach Österreich. Im November trat er mit Damo Suzuki in Frankfurt auf.

2001
Und wieder wurden die Tourklamotten angelegt. Von März bis Juni ging es durch Österreich, die Schweiz und Deutschland, wobei am 06.05. die verspätete Birthday Party mit Mani Solo, Tiere Der Nacht, Guru Guru, Lover 303 und ein paar Special Guests abgehalten wurde.

Dazu einen Kurzbericht von Papa Bear zu Mani's Sechzigstem im Mannheimer Lagerhaus:
"Das war ein F-E-S-T der Sinne! Im wahrsten Sinne des Wortes. Mit einem knappen halben Jahr Verspätung (gut Ding will Weile haben) feierte unser Drummer aus dem Odenwald sein Jubelfest. Natürlich wurden - Musikern und Publikum zur Freude - wieder einige legendäre Titel dargeboten (und wunderbar interpretiert) - aber nicht nur die konnten mitreißend und überzeugend 'rübergebracht werden, nein, auch Überraschungen hagelte es en masse: neben Flex und Bohrhammer (Erinnerungen an 1987/88 wurden wach), kabarettistischen Einlagen und Geschenken für das Geburtstagskind gab es einen eigens zu diesem Anlass komponierten neuen Blues von Altmeister Reffert - und auch die Gastauftritte von Razem, Butze und der Tänzerin müssen hier unbedingt erwähnt sein ! P-A-R-T-Y ! Der Auftritt von Lover 303 gehörte mit zu diesen Überraschungen. Viele Fans der ersten Stunde waren wegen den völlig neuartigen Sounds positiv überrascht - so etwas hatten sie "ihrem" Mani nicht zugetraut ! Dennoch passte einfach alles ins Bild ! Der Mann ist einfach unberechenbar !

Anfang Juli erschien die CD von Lover 303 (Mani & Conni) mit dem Titel Modern Fairytales bei Fünfundvierzig. Am 08.07. war Mani zu Gast bei Radio Bremen 2 "On The Tracks" und gab 120 Minuten lang ein Interview von guter Musik umrahmt! Am 19.07. traten Lover 303 beim Herzberg Open auf, und am 20.07.war Mani mit Guru Guru dort.

Für den German Rock berichtete Michael Tölle: "...Danach kam für mich das Konzert des Festivals (ist meine persönliche Meinung). Guru Guru! Endlich hatte ich die Gelegenheit Mani Neumeier in Aktion zu erleben. Songs wie Space Baby oder das nahezu legendäre Elektrolurch zogen mich so in den Bann dieser Band, dass ich bei dem bloßen Gedanken noch immer Gänsehaut bekomme!

Weiter lief es mit dem Touren und einem weiteren Workshop in Arosa Ende Juli. Zum Herbst ging es für drei Gigs nach Italien, um dann Ende September wieder nach Japan zu fliegen, und im Oktober ging es wieder nach Österreich und das Tourjahr endete am Vorabend der Heiligen Nacht mit Lover 303 in Frankfurt.

2002
Wieder begann für Mani im Frühjahr die Reisezeit! Wie ein Schausteller kribbelt es ihn, er kann es nicht lassen. Vermutlich wird er dereinst eines fernen Tages bei einem Schlagzeugsolo auf der Bühne sterben… Leider passierte so etwas Anfang April mit seinem Freund Butze Fischer. Doch das Bühnenleben ging weiter. Die CD Birthday erschien. Das ist der Livemitschnitt des Konzertes aus Mannheim im Vorjahr.

Am 22.03. begann er in Tübingen mit seinem Solo Programm. Auch als Tiere Der Nacht waren sie weiterhin unterwegs. So am 23.06. in Heilbronn. Die Heilbronner Stimme schrieb am übernächsten Morgen dazu:"…..Der Sound hallt wie Affen- und Papageienrufe durch den Performanceraum der Heilbronner Zigarre. Tiere Der Nacht nennt sich das Duo und programmatisch verführt es die Zuhörer in imaginäre Räume einer tropischen Welt. Die feuchtheißen Temperaturen unterstützen das Erlebnis. Nach sanfter Einstimmung folgt bedrohlich sonores Brummen eines alten Fliegers in der Ferne. Linke Hand an der E-Gitarre, rechts den Sampler im Griff, haut der Italiener Echos rein, flicht musikalische Anklänge an die 70er und 80er Jahre ein - Sultans Of Swing oder Pink Floyd. Mani kontert mit einem frechen Quack oder schamanischem Tagga Bumm Tagga Bumm. Ein bewundernswert untrügliches Gefühl für den richtigen Moment - dem improvisierten Zusammenspiel haftet nichts Zufälliges oder Beliebiges an. Schließlich kürzere Stücke und härtere Schläge - sie wecken Erinnerungen an alte Zeiten."....

Ende September ging Mani mit Moebius auf Japan Tour (zwei Auftritte). Von diesen Gigs wurde später eine Live CD veröffentlicht. Dann wieder bis zum Jahresende mit verschiedensten Projekten wie zum Beispiel am 16.11. das Projekt Voice + Drums (Mani + Sängerin) in Bern oder am 06.& 07.12. die Rock'N'Roll History mit Hans Reffert, Razem Rübel und mehr als 15 weiteren Musikern in Mannheim.

Ende Oktober erschien bei Garden Of Delights eine Live CD , die einen Guru Guru Auftritt vom 25.10.1970 beim 3. Essener Pop & Bluesfestival enthält. Titel: Guru Guru Essen 70. Dieses wirklich umwerfende Konzert ist in hervorragender Tonqualität. Es sind nur die ersten 45 Minuten des Konzertes. Mehr ist nicht erhalten geblieben - aber immerhin

2003
Diesmal begab sich Mani und/oder Guru Guru erst ab Mai auf Tour, die dafür aber (mit Unterbrechungen bis zum 27.12. dauerte! Witziger Weise kam es dabei auch zu besonderen Meetings. So spielte Mani einige Male. mit seinem "Uralt" Kumpel Ax Genrich und Dave Schmidt. Das Projekt nennt sich Psycadelic Monsterjam.

Im Sommer erschien Manis Solo CD Terra Amphibia 3. Sie bot als konsequente Weiterführung der Terra Amphibia - Serie neun Titel mit gewohnt chilliger Musik unter Mitwirkung der beiden Gurus Hans Reffert und Luigi Archetti, sowie Werner Goos (git.), Eiko Yamada (flute) und Tara G. (voc). Im November gab es mit den Tieren Der Nacht einige Gigs in Österreich und der Schweiz.

2004
Am 25.03. waren Mani und Hellmut Hattler im Hessischen Rundfunk zu hören. Einige Konzerte gab es für Guru Guru und Mani solo in Deutschland, bevor sie dann für zwei Gigs in die Schweiz fuhren. Auch mit Ax und Dave gab es wieder Auftritte und etwas später im Jahr erschien auch eine Live-CD dieser Gigs. Natürlich lockte auch wieder Japan, wo es diverse Soloauftritte in der zweiten Junihälfte gab. Und selbstverständlich spielte Mani dort wieder in zig Konstellationen mit einheimischen Musikern. Dann sah man ihn wieder mit Guru Guru auf dem Herzberg Open Air, bei dem sie seit 1971 schon über 10 mal auftraten so oft wie keine andere Band bisher.

Das Jahresende wurde spannend. Zwei große Events warfen Guru Guru wieder in die 70er zurück. Am 23. 10. gab es das ausverkaufte Niederwürzbachfestival mit Kraan und Birth Control.

Für den German Rock e.V. schrieb Ingo Saager damals: "...In der aktuellen Besetzung Mani Neumeier (Drums und Vocals), Roland Schaeffer (Gitarre, Sax und exotische Blas-instrumente), Luigi Archetti (Gitarre) und Peter Kühmstedt (Bass) spielte die bereits 1968 gegründete Combo ihre ganz eigene Art von Rock and Roll mit indischen, balinesischen und anderen exotischen Einflüssen. Ooga Booga Spezial und der Elektrolurch (Zitat: "täglich Spaß mit dem grünen Gras") fehlten auch nicht. Alles in allem boten Guru Guru ein ganz ordentliches Set mit Fun-Elementen..."
Dieses Festival war eine Art Generalprobe für den am 21.12. folgenden Auftritt Im Rahmen der Krautrockpalast Aufzeichnung in Bonn. Endlich hatte der WDR mit Amon Düül II, Birth Control, Guru Guru und Karthago ein Krautrock Special veranstaltet, dass später auch auf DVD erschien. Aufgrund der knappen Auftrittszeiten konnte sich die Band aber nicht richtig warm spielen... Aber alles in allem ging der Gig aber trotzdem in Ordnung. Mani war eh gut gelaunt, hatte er doch mit Damo Suzuki im November fast einen Monat lang seine "zweite Heimat" bereist und musikalisch neue Ufer erkundet.
Das Jahr endete (musikalisch mit einem Auftritt Der Tiere Der Nacht am 22.12. in Augsburg.

2005
Nippon zieht Mani an, wie das Licht die Motten. Von Februar bis April weilte Mani San im Land der aufgehenden Sonne um solo und mit Luigi als Tiere Der Nacht insgesamt 20 Gigs zu spielen. Ein Dutzend zieht er alleine durch (natürlich hin und wieder mit einheimischen musikalischen "Gästen". Im März gründete er zwei Bands: eine mit dem Namen Dragon, die "..so psychedelisch ist, wie Guru Guru gewesen wäre, wenn es sie denn schon 67 gegeben hätte mit viel Echos etc." so Mani, und die andere trägt den Namen Amanogava, was soviel wie Milchstraße heißt. Hier waren jedoch ein DJ, ein Scratcher und ein Synthiespieler beteiligt. Im August wurde die erste CD dieser Formation in Japan veröffentlicht!

Im Juni erschien die Krautrockmeeting 2005 (Krautrockpalast) DVD mit Mani als Elektrolurch auf dem Cover! Weiterhin gab InsideOut Music bekannt, dass mit der neuen Guru Guru CD In The Guru Lounge eine 12 CD umfassende Revisited Reihe der Band gestartet wird. Es sieht also weiterhin gut aus für Guru Guru und allen anderen Projekten des Mani Neumeier.

Auch privat beginnt ein neuer schöner Abschnitt für ihn. In Japan hatte er Etsuko kennen gelernt. Es war Liebe und die beiden wollten heiraten. Doch Bürokratie fehlende Unterlagen und Behördenwahn verhinderten dies immer wieder. Bevor das Glück sogar durch Ausweisung nach Ablauf der Aufenthaltsgenehmigung getrübt worden wäre, heirateten die beiden am 11. Juli in Las Vegas. Krönendes Erlebnis für das junge Paar. Ein nächtlicher Hubschrauberrundflug über die nächtliche City - wenn das man nicht Stoff für einen neuen Song ergibt. So grüßen Etsuko und Mani als frisch getrautes Ehepaar. Ein schöneres (vorläufiges) Ende einer Bandstory hatten wir noch nie!

Ich möchte ich mich sehr herzlich bei Mani Neumeier bedanken, einer der nettesten Menschen, den ich kenne. Geduldig und Auskunftsfreudig hat er mir beim Zusammenstellen dieser Story geholfen. Schön, dass es Musiker wie ihn gibt. Bitte bleib so! Das nächste große Dankeschön geht an "Papa Bear", dessen Textmanuskript für sein hervorragendes Buch 33 Jahre High Times mit Guru Guru ich als unentbehrliches Nachschlagewerk verwenden durfte. Ich hoffe sehr, dass dieses vergriffene Werk neu aufgelegt werden kann! Denn da ist alles noch viel detaillierter und genauer zu lesen. Ein Buch hätten Guru Guru sowieso verdient. Auch Tai M. Lüdicke ist will ich nicht vergessen, dessen Fotos erst den Spirit der 70er rüberbringen. Er würde bei Bedarf Abzüge an Fans verkaufen. Kontaktet ihn über seine Website. Unserem Mitglied Gen Fujita bin ich sehr dankbar, dass er so viel für Guru Guru und den deutschen Rock getan hat und tut. Abschließend geht mein Dank noch an Detlev Schmidt und Michael Schmitz von Inside Out, die nun die Geschichte mit der neuen CD und dem aufwändigen 12 Alben umfassenden Re-Issue von Guru Guru weiter voranbringen!

Quellen: Eigenes Archiv, Das Archiv des German Rock e.V., das Script von "Papa Bear" 33 Jahre High Times Mit Guru Guru, Mani Neumeiers Archiv, diverse Lexika weltweit, Musik Express, Sounds, diverse Lokalzeitungen

[Kurt Mitzkatis]

[Mit weiterern Beiträgen von: Carsten Agthe, Manfred Hobl, Björn Münz, Wolfgang Pokall, Klaus Unland]

Bilder

Guru Guru am 13.11.2021 in der Kelter in Bietigheim - Bissingen Foto: Michael Fink

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Guru Guru am 13.11.2021 in der Kelter in Bietigheim - Bissingen Foto: Michael Fink

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Guru Guru am 13.11.2021 in der Kelter in Bietigheim - Bissingen Foto: Michael Fink

Guru Guru am 13.11.2021 in der Kelter in Bietigheim - Bissingen Foto: Michael Fink

Guru Guru am 13.11.2021 in der Kelter in Bietigheim - Bissingen Foto: Michael Fink

Guru Guru am 13.11.2021 in der Kelter in Bietigheim - Bissingen Foto: Michael Fink

Guru Guru am 13.11.2021 in der Kelter in Bietigheim - Bissingen Foto: Michael Fink

Guru Guru am 13.11.2021 in der Kelter in Bietigheim - Bissingen Foto: Michael Fink

Guru Guru am 13.11.2021 in der Kelter in Bietigheim - Bissingen Foto: Michael Fink

Guru Guru am 13.11.2021 in der Kelter in Bietigheim - Bissingen Foto: Michael Fink

Guru Guru am 13.11.2021 in der Kelter in Bietigheim - Bissingen Foto: Michael Fink

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Merchandise Stand von Guru Guru am 13.11.2021 in der Kelter in Bietigheim - Bissingen Foto: Michael Fink

Guru Guru 1971 Foto: Sammlung German Rock e.V.

Guru Guru 1971 Foto: Sammlung German Rock e.V.

Guru Guru 1971 Foto: Sammlung German Rock e.V.

Guru Guru 1971 Foto: Sammlung German Rock e.V.

Guru Guru 1971 Foto: Sammlung German Rock e.V.

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Guru Guru auf dem Woodstock Forever 2024 Foto: Thomas Borchardt

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Guru Guru auf dem Krautrock Open Air Am Meer 2024 Foto: Uwe Schumacher

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Guru Guru auf dem 2. Paderborner Krautrockfestival 2024 FGoto: Ingo Saager

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Guru Guru auf dem German Rock Festival in Dortmund 1974 Foto: Michael Hälker

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Guru Guru auf dem 1. Paderborner Krautrockfestival 2022 Foto: Ingo Saager

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Guru Guru am 28.07.2022 auf dem Burg Herzberg Festival 2022 Foto: Uwe Schumacher

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Guru Guru auf dem Finkenbach Festival 2019 Foto: Thomas Borchardtt

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Guru Guru auf dem Finkenbach Festival 2019 Foto: Thomas Borchardtt

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Guru Guru auf dem Finkenbach Festival 2019 Foto: Thomas Borchardtt

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Guru Guru auf dem Finkenbach Festival 2019 Foto: Thomas Borchardtt

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Guru Guru auf dem Finkenbach Festival 2019 Foto: Thomas Borchardtt

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Guru Guru auf dem Finkenbach Festival 2019 Foto: Thomas Borchardtt

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Guru Guru auf dem Finkenbach Festival 2019 Foto: Thomas Borchardtt

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Guru Guru auf dem Finkenbach Festival 2019 Foto: Thomas Borchardtt

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Guru Guru auf dem Finkenbach Festival 2019 Foto: Thomas Borchardtt

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Guru Guru auf dem Finkenbach Festival 2019 Foto: Thomas Borchardtt

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Guru Guru auf dem German Kultrock Festival 2018 in Balve Foto: Harald Stimpel

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Guru Guru auf dem Finki Open Air 2018 Foto: Ingo Saager

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Guru Guru auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

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Guru Guru auf dem Finkenbach Festival 2012 Foto: Michael Gawlik

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Konzertbericht

Die Live-Performance der Band auf dem Finkenbachfestival wurde in den German Rock News 4.1998 besprochen.

Anmerkung in aller Kürze:Es gibt immer noch Musik, die nicht einfach nur konsumiert werdenwill, zu der man einen persönlichen Zugang haben muss - aktivesHinhören sollte dabei auch dazu gehören. Ich selbst habe bereits mehrals 15 Guru Guru - Konzerte erlebt, und keines war vorhersagbar.
Keines war "gleich". Alleine im Juli habe ich die Band bei 3 Festivalssehen und hören können und - obwohl sie jedesmal fast die gleichenSongs spielten - war jedes Konzert völlig anders, als das jeweilsVorhergegangene. Die Stücke entwickeln sich weiter - nicht nurmusikalisch, sondern oftmals auch was den Text betrifft. Es lohnt sichdaher, auch einmal auf die Lyrics zu achten ! Der Guru Guru Soundinsgesamt betrachtet ist frischer und abwechslungsreicher denn je !Wer das nicht glauben will oder kann, der sollte sich die neue Live-CDvon Guru Guru zu Gemüte führen, die in Kürze erscheinen wird. Siewurde beim diesjährigen Finkenbachfestival mitgeschnitten!
Erwähnenswert ist außerdem noch, dass die Band in Finkenbach zumersten Mal seit mehr als 15 Jahren wieder ihren "Kult-Hit" OXYMORONlive gespielt hat - und welch eine Version ist das gewesen! Noch etwaszu den Umbaupausen: ich habe selten ein so gut durchorganisiertesFestival erlebt, bei dem die Umbaupausen angesichts des wenigenprofessionellen Personals so kurz waren - man sollte dabei auchbedenken, dass dieses Festival ohne die Kooperation derDorfgemeinschaft und der ortsansässigen Vereine niemals in dieser Formstattfinden könnte! Ein Unikum in dieser Republik - und das seit1977(!). Aus all diesen Gründen - und weil Guru Guru eine Band ist,die (zum Glück immer noch) unberechenbar ist, werde ich am 27.11.1998nach Esslingen in die Dieselstrasse 26 gehen - warum ? Da spielt eineder besten Bands der Nation, die unser aller Krautrock maßgeblichmitkreiert hat: Guru Guru. PS: Der Soundtrack zum neuen Jahrtausendstammt ebenfalls von Guru Guru und heißt: "DER EURO KOMMT!" (nichtvergessen)
[Björn Münz aka PapaBear von Radio StHörfunk in Schwäbisch Hall]

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
1993 Shake well CD
1993 Shake well CD
1995 Wah wah CD
1995 Wah wah CD
1996 Mask (auf 1000 limit. Aufl.) CD
1996 Mask (auf 1000 limit. Aufl.) CD
1998 Moshi Moshi CD
1998 Moshi Moshi CD
1999 30 Jahre Live CD
1999 30 Jahre Live CD
2000 2000 Gurus CD
2000 2000 Gurus CD
2002 Essen 1970 CD
2002 Essen 1970 CD
2005 In The Guru Lounge CD
2005 In The Guru Lounge CD
2008 Psy CD
2008 Psy CD
2009 Live On Tour 2008 CD
2009 Wiesbaden 1973 CD
2009 Wiesbaden 1973 CD
2009 Live On Tour 2008 CD
2011 Doublebind CD
2011 Doublebind CD
2013 Psychedelic Cats CD
2013 Psychedelic Cats CD
2014 45 Years Live (Finkenbach 2013) CD
2014 45 Years Live (Finkenbach 2013) CD
1970 Ufo LP
1970 Ufo LP
1971 Hinten LP
1971 Hinten LP
1972 Kaen Guru LP
1972 Kaen Guru LP
1973 This Is Guru Guru LP
1973 This Is Guru Guru LP
1973 Guru Guru LP
1973 Guru Guru LP
1974 Dance of the flames LP
1974 Der Elektrolurch (2LP) LP
1974 Der Elektrolurch (2LP) LP
1974 Dance of the flames LP
1975 Mani und seine Freunde LP
1975 Mani und seine Freunde LP
1976 Tango Fango LP
1976 Tango Fango LP
1977 Globetrotter LP
1977 Globetrotter LP
1978 Live (2LP) LP
1978 Live (2LP) LP
1979 Hey du LP
1979 Hey du LP
1981 Mani in Germany LP
1981 Mani in Germany LP
1983 Guru Mani Neumeiers Neue Abenteuer LP
1983 Guru Mani Neumeiers Neue Abenteuer LP
1986 Guru Guru / Uli Trepte: Hot On Spot LP
1986 Guru Guru / Uli Trepte: Hot On Spot LP
1988 Guru Guru 88 LP
1988 Guru Guru 88 LP
1973 More hot juice (7") Single
1973 Samantha's Rabbit (7'') Single
1973 More hot juice (7") Single
1973 Samantha's Rabbit (7'') Single
1976 Rattenfänger (7") Single
1976 Rattenfänger (7") Single
1987 Cosmic hole (7") Single
1987 Cosmic hole (7") Single

Rezensionen

Ufo (1970)
[...] Als Silberling gibt es nun auch wieder UFO, Ohr/Zyx, die allererste Tonkonserve von 1970 der Legende, die immer noch aktiv ist! Damals war diese Aufnahme ein echter Kracher, ein Musterbeispiel für Acid-Rock, bei dem sich die kopfmäßig erzeugten, absolut abgehobenen Ideen nahezu unverändert auf Tonträger umgesetzt sahen. Da Guru Guru abstam-mungsmäßig aus der Jazz-Szene kamen, staunt man auch jetzt noch über die irre Kombination von Improvisation und Rock, über die Spieltechnik der Musiker und auchüber den Mut der Plattenfirmen, dermaßen abgefahrene Töne zu veröffentlichen - na ja. Ohr-Eigner Kaiser war ja auch nicht von dieser Welt. Jedenfalls gibt es hier Titel wie Stone In und Der LSD-Marsch, die schon vom Namen her verraten, woher der Wind weht. Jedoch: Auch ohne Stoff kann man dieses Treiben wirklich goutieren!
[Wolfgang Pokall für German Rock News 7, 1999]2000 Gurus (2000, Fünfundvierzig/Indigo 112)
Mani Neumeiers Guru Guru waren zugegeben immer für eine Überraschung gut. Und das soll sich auch im 33. Jahr ihres Bestehens und auch auf ihrem immerhin 21. (!) Album nicht ändern. Doch waren die letzten Veröffentlichungen noch sehr von rockmusikalischen Ausflügen geprägt, so gibt es auf 2000 Gurus viel viel Percussion und gar Loops und Samples. Zwar schlagen sich Tracks wie Tribes And Vibes immer noch in Richtung Jazz, aber das neue Werk des Ausnahmeschlagzeugers Mani Neumeier ist dann doch eher dem Ethno zuzuordnen. Relaxte, ja fast ambiente Stimmungen lassen 2000 Gurus zum chilligen Ereignis werden, Stücke wie Galactic Human, Night Birds oder Marabut begünstigen die Einschätzung, dass mit Guru Guru auch im Jahr 2000 noch zu rechnen ist, Und einer von den 2000 zitierten Gurus ist unumstritten Mani Neumeier, der sich mit Unterstützung von Roland Schaeffer (sax, guitar, oud, nadaswaram, vocals), Luigi Archetti (guitar, effects, loops), Peter Kühmstedt (bass) und Gastmusiker Hans Reffert (guitar) auf vorliegendem Werk erneut bestätigt. In dieser Richtung kann es weiter gehen, tun sich der Band doch hierbei ungeahnte Möglichkeiten auf. Möglichkeiten, die mit 2000 Gurus nur vage angerissen werden.
[Carsten Agthe]

Wer erwartet hatte, Guru Guru würden sich nach 32 Jahren auf ihren Lorbeeren ausruhen und nach Wah Wah und Moshi Moshi auf genau diese (nebenbei gesagt nach wie vor gelungenen) Art weitermachen, muß sich eines Besseren belehren lassen. Es kommt nun etwas völlig Neues und Unerwartetes auf die Fans zu. Nun ja - so unerwartet auch wieder nicht. Mani Neumeier ist eigentlich immer für Überraschungen gut. Schon bei seinen früheren Soloprojekten war er die personifizierte Unberechenbarkeit. Zuletzt mit seinem Projekt Voodoo Trance & Lover 909 spielte er gemeinsam mit Conny Mali in Duobesetzung einen Trance-groovigen Sound, der die jungen Eleven des Trance und Techno zunächst alt (was sie sicher nicht sind) und dann (das sind sie nachgewiesenermaßen) vergleichsweise arm an neuen Ideen aussehen ließ.
Eher als mit jedweder vorausgegangenen Guru Guru Scheibe läßt sich 2000 Gurus schon mit der 1998 erstmals erschienenen Solo CD des Drumming Man aus dem Odenwald \"Terra Amphibia 2\" - by the way gerade wieder neuaufgelegt - vergleichen.
OK, das nur meine unbedeutende Meinung - aber auch dort fanden sich schon Naturaufnahmen aus aller Welt - vom Vogelgezwitscher aus dem Odenwald über Papageien bis hin zum Elefantenbaby aus Indien, Gesprächsfetzen von Menschen auf der Straße, Zugsignale, der berühmte tropfende Wasserhahn, Meeresbrandung und vieles mehr.
Doch während Manis Solo-Projekt mehr auf handgemachte Musik zurückgreift, sind auf 2000 Gurus gleich von Anfang an auch Loops und Sampler mit von der Partie. Es mischen hier auch noch weitere Musiker maßgeblich mit und verhelfen der CD zu überraschenden Wendungen. Neben Luigi Archetti, Roland Schaeffer und Peter Kühmstedt, der besten Guru Guru Formation, die man sich nur wünschen kann, gibt der Alt-Guru Hans Reffert (nicht beleidigt sein!) auf drei der sieben Titel noch ein Gastspiel.
Der Titelsong geht sogleich ins Ohr und ist endlich mal wieder ein Stück mit Nadaswaram. Galactic Human ist schon fast hitverdächtig und Tribes And Vibes erinnert mich an Globetrotter von 1977.
Und so geht es gerade weiter: Die CD ist mal laut, mal leise - mal meditativ, mal extatisch - mal am Puls der Zeit, mal etwas retro - aber genau das ist es doch, was wir brauchen: Abwechlung! Leute hört Euch’s an!
Fazit: 2000 Gurus - haben, haben, haben!
[Björn Eric Münz für Germanrock und Radio StHörfunk]

 

 

Interviews

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Musiker


1968-

d, v, duck-call, perc

Neumeier, Mani

Neben seinem unter eigenem Namen laufenden Soloprojekt veröffentlichte er u.a. folgende Scheiben:
Irene Schweizer Trio: 1967 - Early TapesHarmonia: 1975 - de luxeHighdelberg: 1975 - HighdelbergMani Neumeier & Alfred Harth: 1986 - Red ArtEnsemble Yniverse: 1982 - Ensemble YniverseUnknown Mix: 1989 - WhabaMoebius / Neumeier / Engler: 1996 - Other PlacesMoebius / Neumeier / Plank: 1982 - Zero SetDer Blaue Hirsch: 1989 - Der Blaue HirschDer Blaue Hirsch: 1982 - Brain DrainTiere der Nacht (Duo mit Luigi Archetti): 1990 - Hot StuffTiere der Nacht: 1994 - WolpertingerTiere der Nacht: 199? - EvergreensTiere der Nacht: 199? - SleeplessMani Neumeier & Peter Hollinger: 1996 - Monsters of Drums (Live)Mani Neumeier & Peter Hollinger: 199? - Meet the Demons of BaliChris Karrer (Auftritt als Gastmusiker): 1997 - Space Explosion, 1997Guru GuruDamo Suzuki (1997)


1968-1972

b, v

Trepte, Uli

1941 in Konstanz geboren, begann seine musikalische Karriere 1966 am Kontrabaß als Free-Jazz Spieler/Gründungsmitglied im Irene Schweizer Trio, einer Formation, die Avantgarde-Geschichte schrieb (Frankfurter Jazz Festival 66/Donaueschinger Tage für Neue Musik 67/Berliner Jazztage 67; 2 LP´s). Im etwa gleichen Zeitraum respektive etwas später trat er auch mit Jazzmusikern wie Yusef Lateef, Barney Wilen, Gato Barbieri, Mal Waldron und John McLauglin auf.
1968 wechselte er strikt zur Baßgitarre und mitbegründete die Free-Rock Gruppe Guru Guru, für die er zudem komponierte; gleichfalls eine Band der ersten Stunde, welche einen radikalen neuen Standard setzte und zu den wenigen originalen Wegbereitern des sogenannten Krautrocks zählt (Essener Songtage 68/Essener Rock- und Bluestage 69/viele Festivals; 3 LP´s).
Er verließ das Trio 72, spielte u.a. mit den Progressiven Rock Bands Neu!, Faust, Kickbit Information und gründete 75 seine eigene Gruppe Spacebox, um sein in der Zwischenzeit entwickeltes Konzept einer authentisch europäischen, zyklisch strukturierten, molldominiert-modalharmonischen, kollektiv improvisierten, organisch-elektrischen Live-Musik als Spieler, Sänger, Komponist und Texter konsequent verwirklichen zu können.
Damit trat er solo in Berlin und London auf, wo er jeweils für ein halbes Jahr verblieb (u.a. Performance Weeks ´London Calling`/New London Theatre/Avantgarde-Center Oval, alles 76/77), erweiterte dann das Projekt in München 78 zum Quartett und erspielte sich damit international, zumindest unter Kennern, den Ruf einer äußerst ungenormten Untergrund-Figur (Kohfidisch Festival, Österreich 78/Umsonst&Draußen Festivals, Porta 78+79/Performance Wochen, München 79 und Münchener Jazzfest 80; 2 LP´s).
1981 lebte er sechs Monate in Tokio, 82 ein Jahr lang in New York, um nach Auflösung von Spacebox seit 85 in Berlin zu wohnen, wo er seine wirklich eigenständige Musik auf rein instrumentale Stücke reduzierte, die er mit ausgesuchten Musikern hauptsächlich auf Tonträgern realisiert (1 LP/1CD), wobei er in den letzten Jahren immer mehr dem Spielen seines Modal Minor Constant Structure Blues den Vorrang gab und nebenbei in Amsterdam mit dem holländischen Multimediakünstler Aja Waalwijk an dem ungewöhnlichen Song-Projekt Takes on Words mitwirkt (1 CD).
Als Quintessenz seines musikalischen Konzepts leitet er seit 96 Move Groove, the Modal Groove Concept, mit dem er in Quartettbesetzung unter Mitwirkung von so hochqualifizierten Musikern wie Hans Hartmann (ex Guru Guru) und Edgar Hofmann (ex Embryo) auch wieder Live auftritt (Herzberg Festival 96/Türkei Tour 98; 2 CD´s).
[Eigenauskunft 2002]


Das Interview
Mit der sogenannten deutsche Rockmusik hat Uli Trepte nichts am Hut. Und das, obwohl er im Laufe seiner musikalischen Karriere in Projekten wie Guru Guru, Neu, Faust, Kickbit Information, Irène Schweizer Group sowie mit seiner 1975 gegründeten Band Spacebox (deutsche) Musikgeschichte schrieb.
Der Ausnahmebassist entzog sich jederzeit sämtlicher Kategorisierung und braucht sich deswegen auch nie den Vorwürfen auszuliefern, von irgendwoher irgendwelche Einflüsse bekommen zu haben. Dieser Tage erscheinen von dem Musiker, der die musikalische Entwicklung unseres Landes entscheidend mitbestimmte, gleich zwei Releases.

GR: = Carsten Agthe für die GERMAN ROCK NEWS
U: = ULI TREPTE

GR: Wieso veröffentlichst du die Alben Move Groove Staticsphere & und Takes On Words Yestermorrow Songs gleichzeitig? Gibt es zwischen beiden Werken einen Zusammenhang?
U: Im Grunde keinen. Move Groove, meine neue eigene Gruppe seit 96, macht primär kollektiv improvisierte Live-Musik, Takes on Words ist ein reines Song-Projekt mit meiner Mitwirkung, doch nicht unter meinem Namen. Der einzige Zusammenhang besteht darin, dass beide Produktionen ausschließlich meine Kompositionen benutzen und ich auf beiden Bassgitarre spiele sowie singe. Die parallele Veröffentlichung erfolgte, weil die CDs im gleichen Zeitraum endgefertigt wurden.

GR: Wie entstanden die Songs auf Staticsphere? Existierten sie in dieser Form schon vorher oder nahmen sie erst im Studio improvisatorisch jene Gestalt an, die letztendlich auf der CD zu hören ist?
U: Auf Staticsphere gibt es keine Songs. Es handelt sich um auf der Bassgitarre komponierte und von dieser vorgebrachte Spielstrukturen, die bei der Aufführung als verbindliche Vehikel für die jedes mal anders ausfallende kollektive Improvisation dienen, und wo mein Gesang hauptsächlich die Funktion hat, den ausgedehnten rein instrumentalen Fluss zu gliedern. Das heißt, dass meine Kompositionen, grundsätzlich wie beim Jazz, die thematische (tonikal, harmonisch-melodisch-rhythmisch, moodbestimmend) und formale Vorlage liefert, die der Interpret auf seine Art behandeln muss. Übrigens: Brauchbare Form kann man beim besten Willen nicht improvisieren.

GR: Wieso hast du hier das heute nicht mehr allgemein übliche Aufnahmeverfahren Live-Einspielung und analoger Mitschnitt verwendet?
U: Move Groove braucht als echte Live-Musik -Gruppe ein Publikum, um zu sich selbst zu kommen und damit die Sache magisch wird. Da der organische Sound der Gruppe durch die Obertonmischung des gesamten Klangspektrums zustande kommt, benutzte ich bewusst Analogtechnik, weil diese eine solche wesentlich besser reproduziert als die Digitale.

GR: Move Groove und Takes On Words sind rhythmusdominante Produktionen. Ist es im Allgemeinen bei dir so, dass Rhythmus eine höhere Priorität als Melodie besitzt?
U: Dem kann ich nicht ganz folgen, weil beide Produktionen meinem Empfinden nach sowohl rhythmisch wie melodisch gleich stark sind. Vermutlich erschließt sich aber dem Hörer das Rhythmische zuerst und leichter, während das Erkennen des auf Modalharmonik beruhenden Melodischen einiges Entschlüsseln voraussetzt, da besonders bei Move Groove Hans Hartmann sowie Edgar Hofmann fähig sind, wirklich weit gespannte und zudem extrem unredundante melodische Bögen zu spielen, die sich aber oft erst nach mehrmaligem Hören als solche zu erkennen geben.

GR: Ist der Albumtitel Yestermorrow Songs eine Metapher auf die hier zu hörenden Lieder unter dem Aspekt der Zeitlosigkeit dieser?
U: Könnte man vielleicht so sehen. Vor allem aber ist er hauptsächlich ein Wortspiel, welches wir spontan als Titel wählten.

GR: Ist die Einzigartigkeit dieser Produktion, das Nichtgelten bekannter Schemata, in der Wechselwirkung Uli Trepte, Aja, Tapsi Kim zu suchen?
U: So einfach ist das nicht. Die Einzigartigkeit beruht hier wohl vor allem auf vier Komponenten: dem meinen Kompositionen zugrunde liegendem Konzept einer molldominierten modalharmonischen Musik, verbunden mit meinen dieses Konzept objektivierenden Kompositionen, der strukturell-thematischen Verschränkung von Bassgitarre und Djembe, der wirklich eigenständig-ungewöhnlichen gesanglichen Interpretation von Aja sowie den unkonventionellen Beiträgen der zusätzlich beteiligten Amsterdamer Musiker. Da traf die Faust mal voll ins dritte Auge.

GR: Wer genau ist dieser Aja und wie kam es zu dieser kongenialen Zusammenarbeit? Wie entstand das Projekt Takes On Words?
U: Aja ist ein Amsterdamer Multi-Media Künstler der Sonderklasse; eine gestandene kulturelle Underground Figur, der vor allem als Maler, Plastiker, Dichter, Sänger und Performer wirkt und ein ungemein lebendiger, dazu hochgradig psychedelischer Mensch ist. Nachdem ich ihn 1989 in Berlin kennengelernt hatte, fuhr ich darauf jedes Jahr einmal nach Amsterdam, um da im Lauf der Zeit für vier extrem komplexe englischsprachige Texte von ihm die Musik zu schreiben. Auf seinen Vorschlag vertonte ich dann vier deutsche Gedichte unserer Auswahl und fügte, um die Sache auszugleichen sowie abzurunden, noch vier English Songs von mir mit bei. So ist die Sache eigentlich durch Zufall nebenher entstanden, obwohl sie höchst vermutlich in den Sternen längst geschrieben stand.

GR: Warum wurde das Album in drei Abschnitte eingeteilt? Bedeutung des mittleren Teiles, in dem Aja Texte deutscher Poeten der 20er Jahre interpretiert?
U: Diese Ordnung wurde von den drei vorliegenden Text-Gruppen (fast normale englischsprachige Pop-Song Lyrics, deutsche expressionistische Gedichte und hochgradig sozialkritische Texte ebenfalls auf Englisch) vorgeschrieben, da das Mischen derselben keinen Sinn gemacht hätte. Auf diese Weise ist das Ganze wie ein Trip, der ständig intensiver wirkt, um sich am Schluss dann locker aufzulösen.
Die expressionistischen Gedichte wurden von uns gewählt, damit wir diesen wirklich starken Texten einmal eine Chance, gehört zu werden geben konnten. Zudem reizte mich persönlich die Aufgabe, für solche exorbitante Lyrik die Musik zu schreiben. Und Aja´s außergewöhnliche Interpretation des Ganzen (speziell von Weltende) lässt sicherlich fast jeder herkömmlichen Darstellungsweise eines solchen Unternehmens glatt den Hut vom Kopf wegfliegen.

GR: Was meinst du als ehemaliges Mitglied von Neu und Guru Guru zu der derzeitigen Vermarktung ersterer durch ein Re-Release ihrer Alben, zum letzten Album 2000 Gurus von Guru Guru sowie zur Lage der deutschen Rockmusik im Allgemeinen? (Obwohl die letzten deiner Alben schon eher E- als U-Musik sind und somit nicht mehr in diesen Kontext deutsche Rockmusik, Krautrock etc. passen mögen.)
U: Oha, heikle Frage! Nun denn, zu Neu: Ich war da ungefähr ein gutes halbes Jahr dabei und habe glücklicherweise auf keinerlei Tonaufnahmen mitgewirkt. Mein Bassspiel passte nicht zu diesem starren, im Grunde streng duo-bezogenen Image-Produkt, das für ein eigentliches Spielen einfach keinen Raum ließ. Die Band wurde seit je gewaltig überschätzt; ihr Schaffen liegt sehr nah´ am Kunstgewerbe. Und solches ist bekanntlich immer gut für den Erfolg.
2000 Gurus ist ganz allgemein gesehen das typische Ergebnis, wenn jemand, dem schon längstens nichts mehr einfällt als sein einer patentierterprobter Schlag, hartnäckig weiter werkelt, weil er einfach nicht recht weiß, was er sonst machen soll. Der bastelt sich dann halt mit Hilfe guter Musiker, die jedoch als Komponisten eher durchschnittlich belichtet sind, ein reichlich redundantes, aktuelle Musikstile genormt-gemäßigt mit einbringendes, zum Teil peinlich aufdringlich-naives, oftmals kitschig-exotisches, im Grunde ziemlich gesichtslos-langweiliges und deshalb völlig wechselbalgiges Programm zusammen, das, und dies ist nun mal der springende Punkt, dem offiziell dokumentierten Anspruch, den der Gruppenname ja noch immer ganz beträchtlich suggeriert und von dem die Gruppe ausschließlich bis heute lebt, nicht im Geringsten wie Speziellsten mehr gerecht wird. Also, eigentlich ein ausgemachter Schwindel, der allerdings in der Musikwelt stark verbreitet ist.
Die deutsche Rockmusik im Allgemeinen finde ich eine ausgesprochen angedickte Molke. Die einzigen Gruppen, die hierzulande international gesehen etwas wirklich bodenständig Eigenes, das zudem etwas taugte, auf die Reihe brachten, und damit eben keinen Rock machten, waren hauptsächlich Amon Düül II, Guru Guru, Can, Tangerine Dream sowie noch Kraan und Embryo und auch das zumeist nur in den ersten Jahren, denn danach kam es bei fast jeder gleichfalls zur Versülzung. All die anderen deutschen Rockgruppen sind und waren für mich Unterhaltungsbands für geistig-sinnlich reduzierte Zappelzeitgenossen.

GR: Dein Fazit nach über dreißig Jahren Zugehörigkeit zur deutschen Rockmusik-Szene?
U : Oh, je. Da ich nie Rock gemacht, sondern stets nur psychedelische elektrische Musik, habe ich jener eigentlich nie angehört, sondern wurde halt der Einfachheit sowie des Spartendenkens wegen stets dazugezählt. Zudem: forget it! Die tut doch nur als ob, und bringt dabei völlig aufgesetztes Zeug; ein ständiges Geschiele nach Amerika und England, deren Musik und Szene sie nicht mal eine Rumbarassel reichen kann. Außerdem: Seit 1975, also der Gründung meiner Gruppe Spacebox, besteht meine "Zugehörigkeit" im aus dieser Rockmuzick-Szene gründlichst ausge-u-bootet zu sein. In einem Satz:Ich habe mit dem ganzen Krimskramskrempel überhaupt nichts an der Baskenmütze!


1975-

g, nadaswaram, sax, v

Schaeffer, Roland

1972/73 bei Brainstorm.
Ab 1975 mit Unterbrechungen bis heute bei Guru Guru (git., sax., v., nadaswaram).
Er spielte vor seiner Zeit mit Guru Guru schon etliche Jahre bei Fashion Pink und Brainstorm jeweils Gitarre und Saxophon und hatte in den 80er Jahren eine Band namens Roland und die Dadadogs.
War neben Guru Guru auch noch gemeinsam mit Heinrich Von Kalnein und Jatinder Thakur im Trio (manchmal auch Duo) Free Winds unterwegs. Ab und zu ist er mit Roman Bunka zu erleben!

 

 


1977-1979

b, v

Kühmstedt, Peter

1981/82 Bassist bei Area.

1977-1979 Bassist bei Guru Guru
seit 1993 wieder bei Guru Guru.

 

 


1979-1981

d, v

Fischer, Butze

1977 Trommler bei Embryo.


1989-2005

g, v

Gitarrist bei Guru Guru.

 

 

News

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Im Juli 2001 erschien die autorisierte Underground-Biographie mit dem Titel „33 Jahre High Times mit Guru Guru". Das Buch hat mehr als 120 Seiten, ist auf 400 Exemplare limitiert und bei FREE UNDERGROUND PRESS, Kuala Lumpur erschienen. Es sind noch einige numerierte Exemplare zum Preis von je 8 Euro pro Exemplar zuzügl. Versandkosten zu haben. Kontaktadresse ist guruguru@freenet.de.

TOURDATEN:
Kann sein wir haben auch nur vergessen nachzutragen... Wenn Konzerttermine bekannt sind, ist auf   j e d e n   Fall was in der aktuellen Vereinszeitung drin.

Kontakt

Offizielle Page: http://www.guru-guru.com

German Rock e.V. - seit 1998 Förderung deutscher Rockmusik und Aufbau eines allgemein zugänglichen Datenarchivs - jeder kann Mitglied werden und die Szene unterstützen.

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