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Late September Dogs
Late September Dogs» ist aufgelöst

Biografie

LATE SEPTEMBER DOGS

Bis mich unser Freund Günter Eisenberg-Horns auf dieses Norddeutsche Juwel aufmerk­sam machte, kannte keiner im und rund um den German Rock diese Band.

Nun einige Monate später sieht das schon ganz anders aus. Plötzlich erinnert man sich, sie beim Bizarre­festival gesehen zu haben etc. Da kann man nur schmunzeln. Fakt ist, nachdem ich sie gehört habe und viele andere auch, brechen nun endlich die Dämme.

Sie werden beim diesjährigen Burg Herzberg Festival 2000Samstag Nacht auf der Hauptbühne auftreten. Kalle Becker war nämlich ebenso beein­druckt wie ich.

Die Late September Dogs sind der German Rock Tipp 2000!

Da gibt es eine Band mit fünf CDs, einer irren Liveshow und einer verschwo­renen Geheimfangemeinde und keiner merkt was. Das ändert sich jetzt. Jetzt gibt es hier die Geschichte und die Fakten.

Besetzung:

Björn Both Gesang/Didgeridoo, Steve Hanson Drums/Percussion Nico Fintzen Keyboards

Stephan Bork Gitarre

1990 Gründung der Band: Donnern mit Crossover über die Bühnen Nord­deutschlands. Gewinnen den Schles­wig-Holstein Rockpreis, werden schnell als vielversprechende Nach­wuchsband gehandelt

1992 Produktion einer Maxi-Demo CD. Unzählige Auftritte auf Festivals und in einschlägigen Clubs, Trennung von der ersten Plattenfirma ..

1993 Neues Programm, noch härter, noch lauter - Konzerte, Radio -Präsen­tationen, Songveröffentlichungen auf Samplern - Neue Plattenfirma .....

1994/95 Produktion der zweiten CD, TV-Auftritte, Radiointerviews, Por­traits in namhaften Musikjournalen, Clubtour und große Festivals im Norden Deutschlands. Aber irgend­wie ..... -klappt die Arbeit mit der dama­ligen Plattenfirma nicht so richtig ..... die Fans von damals warten noch heute auf das Erscheinen der alten CDs.

1996 erheben sich die Late September Dogs ein drittes Mal, lassen ihren Brachial-Crossover zusammen mit Schlagzeug und E-Gitarre zuhause und fangen mit einem bisher noch nicht dagewesenen Musikstil ganz unten wieder an. Ohne Drums, nur mit Per­cussion, Keyboard und dieser unge­mein dominanten Stimme spielen sie sich durch die kleinen Clubs dieses Landes.

Produktion von Talking To The Moon.

Die '96 produzierte CD beginnt mit dem wunder­schönen Track Kimberly Fields. Ähnlich wie bei Hypnotix taucht man sofort in eine andere Welt ein. Hier ist das Didgeridoo mal nicht Mode­instrument sondern belebende Zutat. Es folgen Songs voller Staub, Abenteuer und Seelenwanderungen.

Es ist schon auf diesem Silberling schwer Anspieltipps zu geben. Klang­vorhänge voller Schönheit und warmer Emotionen bewegen mich und lassen einfach Wohlgefühle aufkommen. Der Kopfhörer und gedämpftes Licht, sowie und gutes Glas geistigen Getränks garantieren einen Ausflug in Traum­welten. Unglaublich. Violent Games beeindruckt durch intensiven Aus­druck. Bei Five Minutes Alone fällt mir ein warum ich R.E.M. nicht vermisse. Die Dogs können es besser!

Die CD Talking To The Moon entwickelt sich zum Insidertipp und wird als Kultscheibe gehandelt. Ihren Erfolg krönen sie mit Supportgigs für Jethro Tull und ihren fast schon legendären Vollmondkonzerten. Ende September, wann sonst, ziehen sie sich erneut ins TCP-Studio Hemme zurück und setzten ein Jahr nach Veröffentlichung der ersten CD noch eins drauf.

Die CD On The Cool Hill Side ist die definitive Weiterentwicklung. Mit die­ser unnachahmlichen Melancholie und einer Stimme die unter die Haut kriecht. Für mich ist sie die Beste was die anderen nicht schmälern soll. Aber hier gibt es nur Highligts. Ich höre die Scheibe fast immer nur am Stück. Wer nur mal reinhören will ist mit Is There No Mercy, Bold Lover und dem unvergleichlichen Instant Prana garantiert neugierig auf den Rest!

1998 spielen Late September Dogs auf der Release-Tour nahezu überall vor ausverkauften Häusern, müssen teilweise Zusatzkonzerte geben und werden beim Night Life TV Award zur Band des Jahres gewählt. Die Voll­mond- Konzerte (Open Air) entwickeln sich bei den Fans zu regelrechten Kultveranstaltungen mit im Schnitt bis 600 Leuten. Mit der dritten CD Catch A Dream im Gepäck, ebenfalls produ­ziert im TCP-Studio Hemme, spielen sie bundesweit erfolgreich auf diversen Festivals: Bizarre, Super-Crash, Rhein­kultur und im Rahmen der Pop-Komm auf dem Ringfest.

1997 toben die mittlerweile zu Brachi­al-Romantikern avancierten Late Sep­tember Dogs durch Clubs und über Open Airs. Auch über eine Menge kleiner Festivalbühnen rollen sie mit ihrem mächtigen Spirit Groove hinweg. Die Fachpresse äußert sich sehr positiv und mehrere tausend verkaufte CDs ohne professionelles Vertriebssystem lassen vermuten da tut sich was! !

Die Vier-Track CD Catch A Dream ist so etwas wie eine Bestandsaufnahme der Band im Jahr 1998. Wai On Kie kommt behäbig mit pumpenden Keyboard­klängen daher. Und sofort ist diese Stimme da, die Dich nicht loslässt.

Björn Both singt eigenwillig aber lässt niemanden kalt. Der Opener jedenfalls klingt fast schon trendy. Mystik Rhythms holen Dich aber sofort ins LSD- Land zurück. Man glaubt den Song zu kennen, so hat man sich an den Sound der Dogs gewöhnt. Dann wird es noch ruhiger. Der schönste Titel dieses Silberlings dringt in mein Ohr: In The Rain. Sehnsüchtig und melancholisch packt mich die Stimmung dieses Songs. Es ist schon faszinierend. Das Ende kommt mit dem Titeltrack Catch A Dream. Fast a Kapella vorgetragen, berührt dieses Stück wohl jeden. Das Album verlischt wie eine Kerze ....

Zu diesem einmaligen Musikerlebnis gesellt sich live eine perfekte Perfor­mance der Tänzerin Wenga. Mit aufwendigem Bodypainting und Kos­tümen, inspiriert durch die Musik schwebt sie elfengleich oder wie ein tobender Berserker über die Bühne. Krönender Ausklang des Jahres 98 die ausverkaufte X- mas Tour.

1999 ist die Band mit der Zusammen­stellung einer Live-CD beschäftigt. Man hat eingesehen, dass man Veranstalter am besten mit der Leistung vor Publikum beeindrucken kann. Die Mondkonzerte waren - und sind immer fast ausverkauft und die Stimmung super. Es fiel also nicht allzu schwer Material herzustellen, eher schon auszuwählen.

So ist denn auch Under The Rainbow eine hervorragende Visitenkarte gewor­den.

Sie beginnt mit einer bunten Perlenkette von Stücken vorausgegangener Alben. Doch dann kommen auch neue Songs zu Gehör (oder jedenfalls bisher nicht veröffentlichte). Immerhin fast die Hälfte, nämlich acht Songs sind es.

Trotzdem fügen sie sich absolut nahtlos ein. Bemerkenswert der Secret Tunnel, der direkt in die LSD-Welt führt. Grandios auch der Rainbow Warrior.

Diese Live-CD muss man einfach haben.

2000 In diesem Jahr sollte einiges an­ders werden, nicht zuletzt auch durch den German Rock e.V. Neben den furi­osen Konzerten (siehe auch German Rock News 12) wollten sich die Dogs nun auch mit einer CD der breiten Öffentlichkeit präsentieren.

Das Album heißt Alienated und ist eine Werkschau der vielen Möglichkeiten der Band. Sie ist nicht in sich geschlossen wie ihre Vorgänger. Das kann sie logischerweise auch nicht, da ja die ganze Bandbreite und die Stile der Band auftauchen sollten. Dennoch wird wieder ein Füllhorn toller Tracks ausgeschüttet.

Der Knaller Religion kommt völlig anders als man die LSD erwartet. Beeindruckend, fast schon Trance. Da schweben plötzlich Songs wie Don't Walk With Me mit leisen Passagen vorbei um dann wieder von Vibemares in Maschinenwelten zu fliegen. Absolut irre ist aber der Rainbow Warrior. Das Stück hätte ein Hit werden können. Mitsingqualität pur. Es erstaunt immer wieder woher die unendliche Ideen Vielfalt kommt. Gänsehaut erzeugt auch das anklagende Children Of The Street. Sehr leise aber eindringlich. Ein Ohrentrip ist auch das nur 1:52 Minuten lange Alice D. Unbedingt Kopfhörer aufsetzen.

Alienated ist ein Album für Zuhörer 2001 Sicherlich nicht die Odyssee im Weltraum für die Late September Dogs, aber möglicherweise das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen. Wenn sie nun Erfolg haben sollten, werden sie sich dann ändern? Wird ihre Musik weichgespült werden? Dem Massen­geschmack angepasst?

Ich glaube nicht. Die Band hat so viele Jahre unabhängig hochwertige CDs herausgebracht, die in Produktion und Musikalität ungeschlagen sind, hat live ein wahnsinnig gute Performance erreicht, dass sie wohl nicht mehr umzuformen ist. Glücklicherweise war sie nie in Geldnot, so dass sie musikalisch immer das verwirklichen konnte, was sie wollte.

Hallo Welt: Hier ist eine fertige Supergroup. Entdeckt sie endlich!

Kurt Mitzkatis

[Mit Beiträgen von: Günter Eisenberg Horns, Kurt Mitzkatis, Rita Mitzkatis, Dirk Reiher, Leander Segebrecht, Klaus Unland]

 

 

Bilder

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Foto: Dirk Reiher

Pressepass

Lovefield OA, Juli 2001
Foto: Kurt Mitzkatis

Lovefield OA, Juli 2001
Foto: Kurt Mitzkatis

Lovefield OA, Juli 2001
Foto: Kurt Mitzkatis

Lovefield OA, Juli 2001
Foto: Kurt Mitzkatis

Lovefield OA, Juli 2001
Foto: Kurt Mitzkatis

Lovefield OA, Juli 2001
Foto: Kurt Mitzkatis

Lovefield OA, Juli 2001
Foto: Kurt Mitzkatis

Lovefield OA, Juli 2001
Foto: Kurt Mitzkatis

Lovefield OA, Juli 2001
Foto: Kurt Mitzkatis

Lovefield OA, Juli 2001
Foto: Kurt Mitzkatis

Lovefield OA, Juli 2001
Foto: Kurt Mitzkatis

Juli 2001
Burg Herzberg OA
Foto: Klaus Unland

Juli 2001
Burg Herzberg OA
Foto: Klaus Unland

Juli 2001
Burg Herzberg OA
Foto: Klaus Unland

Juli 2001
Burg Herzberg OA
Foto: Klaus Unland

Juli 2001
Burg Herzberg OA
Foto: Klaus Unland

Juli 2001
Burg Herzberg OA
Foto: Klaus Unland

8.9.2001
Foto: Rita Mitzkatis

8.9.2001
Foto: Rita Mitzkatis

8.9.2001
Foto: Rita Mitzkatis

Late September Dogs auf dem Mondkonzert am 08.09.2000 in Albersdorf Foto: Leander Segebrecht

Late September Dogs auf dem Mondkonzert am 08.09.2000 in Albersdorf Foto: Leander Segebrecht

Late September Dogs auf dem Mondkonzert am 08.09.2000 in Albersdorf Foto: Leander Segebrecht

Late September Dogs auf dem Mondkonzert am 08.09.2000 in Albersdorf Foto: Leander Segebrecht

Late September Dogs auf dem Mondkonzert am 08.09.2000 in Albersdorf Foto: Leander Segebrecht

Late September Dogs auf dem Mondkonzert am 08.09.2000 in Albersdorf Foto: Leander Segebrecht

Late September Dogs auf dem Mondkonzert am 08.09.2000 in Albersdorf Foto: Leander Segebrecht

Late September Dogs auf dem Mondkonzert am 08.09.2000 in Albersdorf Foto: Leander Segebrecht

Late September Dogs auf dem Mondkonzert am 08.09.2000 in Albersdorf Foto: Leander Segebrecht

Konzertbericht

8.9.2000 Mondkonzert „In The Wood" Albersdorf
Kultband Late September Dogs gab Mondkonzert: Für die Bühne geboren!
Seit einigen Jahren für unzählige Fans das musikalische Großereignis des Jahres: Das Mondkonzert der Late September Dogs, diesmal im nordischen Albersdorf im geradezu idealen Ambiente der Waldbühne, die am ehesten an ein antikes Amphi-Theater erinnern lässt. Mit einer aufwendig-inhaltlich einfallsreichen Deko wurde die Besonderheit des frühen September-Termins unterstrichen.
Eine Stunde vor Konzertbeginn vier langgezogene Musikergesichter im Backstage-Bereich: Dauerregen, der in diesen Breiten allerdings zur Normalität zu zählen scheint. Dennoch immer mehr schoben sich durch den Eingang, Autoschlangen bildeten sich, anschließend Menschenschlangen an der Kasse. Es war alles richtig, nur eben, dass heute das Kultereignis Nummer eins auf dem Programm stand, ein Mond Konzert inklusive Vorstellung der neuen Alienated-CD, dem bisher fünften Album der Late September Dogs, und, was wichtiger erscheint, nicht gerade dem schlechtesten.
Eine Rechnung, die jedes Mal erneut aufgeht, ist die Konzert-Konzeption. Während eigentlich alle Bands ihre Novitäten zu Konzertbeginn vorstellen um dann in alt bekannter Manier die Mitmachsongs und Hits zu feiern, gehen die Dogs auch hier die entgegengesetzte Richtung, und das mit einigem Erfolg; denn die Dogs wollen nicht nur anders sein beim „gegen den Strom schwimmen", sie sind es einfach auf authentische Weise. Zudem sind sie, wie bei kaum einem vorigen Album unmittelbar am Zeitgeistgeschmack der unaufhörlich wachsenden Fangemeinde.
Nachdem die beiden ersten Blöcke dem Bekannten ihrer vorigen Alben gewidmet war wie das unsterbliche Talkin' To The Moon, das dem Spezialhappening seinen Namen gab, wurde die brachiale Mystik-Romantik in die Bühnenecke gestellt, und die Late September Dogs Jetzt-Zeit konnte durchstarten.
Als wenn Energiebündel und Powerpaket Björn Both, ohne den die Dogs nur Late September wären, seine sämtlichen Reserven nur für den dritten Konzert-Block gespart hätte, steigt er gnadenlos mit seiner unnachahmlichen Stimme ins Alienated-Programm ein. Ein musikalischer Genius, ob als Songwriter, an der Gitarre, am Bass, an der Djembe, dem Didgeridoo oder als Meister an den Stimmbändern.
Es geht im Dauernieselregen mittlerweile in die vierte Live-Stunde des Mammut-Spektakels, zwischen den Songs entwickelt er zudem die Gabe, den Kontakt zum Publikum zu halten und darüber hinaus zu steigern. Nicht die Spur von Ermüdung oder Ermattung ist ihm anzumerken: Dieses Tier muss speziell für die Bühne geboren sein. Ihm gelingt scheinbar spielend, wovon viele nur träumen können: Massen von Fans bei der Stange zu halten, und zwar auch im vierstündigen Dauerregen es fertig zu bringen, dass keiner den Ort des Geschehens verlässt.
Selbst nach Kassenschluss strömen Hunderte hinzu, um nicht zu versäumen, was diese Band an Hochkarätigkeit zu bieten hat. Eine Feuertänzerin dreht ihre Kreise im Regen, ein Alien betritt die Bühne, obwohl seine Herkunft nicht identifizierbar ist: Er, sie oder es ist mindesten genauso im musikalischen LSD (Late September Dogs)-Rausch wie Tausend andere auch. Zum nagelneuen Song Visitors genau der richtige Umgang für die Dogs. Die Spezies Musiker, denen es mühelos gelingt, das Publikum derart mitgehen zu lassen, dass die norddeutsche Tiefebene noch mal einen Meter tiefer gestampft wird. Spätestens beim Rainbow Warrior fügt sich jeder dem ekstatischen Rhythmus, der trotz eingesetzter Elektronik etwas urwaldhaftes, ursprüngliches sich erhalten hat, wenn Borky, eigentlich der unaufdringliche Bassmann, am Synthesizer Tausende von Tanzbeinen zum Mitmachen anschließt, in der unnachahmlichen atmosphärischen LSD-typischen Manier.
Keyboarder Nico Fintzen liefert geschickt die Klangteppiche, auf denen sich die LSD-Songs voll entfalten können, auch er ein Meister der Schwarz-Weiß-Malerei im Tastendschungel. Nachdem Drummer Steve Hanson bei den Alienated-Songs wie Stay seine Drumfelle per Schlauch aufbläst, das Publikum aber unnachgiebig sein Schlagzeug-Solo fordert, ist bei ihm zum Konzertschluss erst die Puste raus, und das nach vier Stunden konstanter Rhythmus-Vorgabe.
Doch auch er muss zur gleichen Spezies Tier wie Frontman Björn Both zählen, die als Musiker erst richtig loslegen, wenn andere längst die Sticks fallen lassen oder nur noch ins Mikro röcheln können. Bei Both's lautmalerischen Äußerungen weiß kaum jemand unter Sprachforschern, welchem Kontinent sie entsprungen sein mögen: indisch-aborigini Slang mit feinen englischen Zutaten, dennoch durch die enorme aurische Ausbreitung aufs gesamte Publikum, wissen alle offenbar, was gemeint ist, unterlegt von ethno-sphärischen Klängen, die das Prinzip Trance-Dance mustergültig vorleben.
Ähnlich wie bei dem ersten, vor vier Jahren erschienenen Album, scheinen auch Alienated-Songs Inhaltsstoffe beigemischt zu sein, die für die LSD-Sucht, über die sich Experten längst einig sind, zuständig sind und sie auslösen. Auch Studio-Besitzer und Mondkonzert-Organisator Holger Krehky kam aus dem Staunen nicht heraus. Bei dieser ungewöhnlichen Liebes-Bezeugung der Fans gesteht er ein, dass er derartiges in den vergangenen 50 Jahren nicht erlebt hat.
Langzeituntersuchungen bezüglich der Suchtstoffe in ihrem Songmaterial stehen noch aus bei dieser erst kürzlich entdeckten Spezies, die sich vor allem auch durch Wetterfestigkeit, gepaart mit Regentanzfreudigkeit, Kontinuität, nimmermüden Einfallsreichtum auszeichnen. Auch einsetzbar, um Großgrundstücke mit Fanhilfe platt zu stampfen, um Abtanzfreudigkeit zur Massenhysterie werden zu lassen. Geheimtipp: auch für den Export vorzüglich geeignet. Fazit: ein überschäumendes Ereignis seit der letzten Sturmflut.
[Leander Segebrecht]


08.09.2001, Mondkonzert in Albersdorf
Endlich konnte ich mir den Traum erfüllen die Late September Dogs mal total live zu erleben. Nicht einen Kurzauftritt - nein, ein Mondkonzert mit rund vier Stunden Musik war angesagt. Außerdem sollte eine neue CD vorgestellt werden. Dies war der Grund warum vier German Rock-Mitglieder sich ins Auto setzten um die dreihundert Kilometer zu bewältigen und einen tollen Abend zu haben.
Nach einem Megastau und neun Stunden Fahrt waren wir da! Die Dogs hatten aber gerade erst eine Viertelstunde gespielt, da es noch eine Vorgruppe gab.
Die ersten zwei Stunden waren überwiegend den guten alten soften Songs der ersten Alben gewidmet. Es war also Kuscheln angesagt. Dies war aber auch nötig, denn der Wettergott meinte es nicht gut. Es schüttete aus allen Wolken. Das, was ich nach dem Bericht des letzten Jahres nicht glauben wollte, trat auch hier wieder ein. Alle Zuschauer blieben auf ihren Plätzen! Eingemummt und mit Regenschirmen trotzten sie wieder den Elementen! Hut ab. Die Dogs waren gerührt, dass viele nun schon zum zweiten Mal nass wurden, aber dennoch tanzten und jubelten.
Und es wurde einiges geboten! Zwei Feuerschlucker in 15 Metern Höhe auf der regen-nassen rutschigen Bühne habe ich auch noch nicht gesehen. Irre Show!Ja, und dann kamen alle die Knaller vom neuen Album. Armageddon, Secret Tunnel, Sexual etc..
Nach vier Stunden war dann Schluss. Trotz des Regens kann ich nur sagen: Ich habe ein Superkonzert einer Spitzenband gesehen.
Unbedingt selbst anschauen!
[Kurt Mitzkatis]

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
1996 1996 Talking to the Moon CD
1997 1997 On the Cold Hill Side CD
1998 1998 Catch a Dream CD
1999 1999 Live Under The Rainbow CD
2000 2000 Alienated CD
2001 2001 Live Rush CD
2009 2009 Talking to the Moon (Limited Edition) CD
2009 2009 Cest La Vie No More CD

Rezensionen

Talking to the Moon (1996)
Die CD beginnt mit dem wunderschönen Track Kimberly Fields. Ähnlich wie bei Hypnotix taucht man sofort in eine andere Welt ein. Hier ist das Didgeridoo mal nicht Modeinstrument sondern belebende Zutat. Es folgen Songs voller Staub, Abenteuer und Seelenwanderungen.
Es ist schon auf diesem Silberling schwer Anspieltipps zu geben. Klangvorhänge voller Schönheit und warmer Emotionen bewegen mich und lassen einfach Wohlgefühle aufkommen. Der Kopfhörer und gedämpftes Licht, sowie und gutes Glas geistigen Getränks garantieren einen Ausflug in Traumwelten. Unglaublich. Violent Games beeindruckt durch intensiven Aus-druck. Bei Five Minutes Alone fällt mir ein warum ich R.E.M. nicht vermisse. Die Dogs können es besser!


Die CD On The Cool Hill Side (1997) ist die definitive Weiterentwicklung. Mit dieser unnachahmlichen Melancholie und einer Stimme die unter die Haut kriecht. Für mich ist sie die beste was die anderen nicht schmälern soll. Aber hier gibt es nur Highligts. Ich höre die Scheibe fast immer nur am Stück. Wer nur mal reinhören will ist mit Is there No Mercy, Bold Lover und dem unvergleichlichen Instant Prana garantiert neugierig auf den Rest!

 

Die 4Track CD Catch A Dream(1998)ist so etwas wie eine Bestandsaufnahme der Band im Jahr 98. Wai on kie kommt behäbig mit pumpenden Keyboardklängen daher. Und sofort ist diese Stimme da, die Dich nicht loslässt.
Björn Both singt eigenwillig aber lässt niemanden kalt. Der Opener jedenfalls klingt fast schon trendy. Mystik Rhythms holen Dich aber sofort ins LSD-Land zurück. Man glaubt den Song zu kennen, so hat man sich an den Sound der Dogs gewöhnt. Dann wird es noch ruhiger. Der schönste Titel dieses Silberlings dringt in mein Ohr: In The Rain. Sehnsüchtig und melancholisch packt mich die Stimmung dieses Songs. Es ist schon faszinierend. Das Ende kommt mit dem Titeltrack Catch A Dream. Fast a capella vorgetragen, berührt dieses Stück wohl jeden. Das Album verlischt wie eine Kerze....
Zu diesem einmaligen Musikerlebnis gesellt sich live eine perfekte Performance der Tänzerin Wenga. Mit aufwendigem Bodypainting und Kostümen, inspiriert durch die Musik schwebt sie elfengleich oder wie ein tobender Berserker über die Bühne. Krönender Ausklang des Jahres ´98 die ausverkaufte X - mas Tour.

Under The Rainbow  (1999)eine hervorragende Visitenkarte geworden.
Sie beginnt mit einer bunten Perlenkette von Stücken vorausgegangener Alben. Doch dann kommen auch neue Songs zu Gehör (oder jedenfalls bisher nicht veröffentlichte). Immerhin fast die Hälfte, nämlich acht Songs sind es.
Trotzdem fügen sie sich absolut nahtlos ein. Bemerkenswert der Secret Tunnel, der direkt in die LSD-Welt führt. Grandios auch der Rainbow Warrior. Diese Live-CD muss man einfach haben.


Das fünfte Album heißt Alienated (2000)und ist eine Werkschau der vielen Möglichkeiten der Band. Sie ist nicht in sich geschlossen wie ihre Vorgänger. Das kann sie logischerweise auch nicht, da ja die ganze Bandbreite und die Stile der Band auftauchen sollten. Dennoch wird wieder ein Füllhorn toller Tracks ausgeschüttet.


Der Knaller Religion kommt völlig anders als man die LSD erwartet. Beeindruckend, fast schon Trance. Da schweben plötzlich Songs wie Don't Walk With Me mit leisen Passagen vorbei um dann wieder von Vibemares in Maschinenwelten zu fliegen. Absolut irre ist aber der Rainbow Warrior. Das Stück hätte ein Hit werden können. Mitsingqualität pur. Es erstaunt immer wieder woher die unendliche Ideenvielfalt kommt. Gänsehaut erzeugt auch das anklagende Children Of The Street. Sehr leise aber eindringlich. Ein Ohrentrip ist auch das nur 1:52 Minuten lange Alice D. Unbedingt Kopfhörer aufsetzen.
Alienated ist ein Album für Zuhörer

 


Rush (2001, New Music, TCP 1056)
Schon wieder eine Live-CD von den Dogs? Ja, aber was für eine. Ich sah die Band einen Tag vor diesen Aufnahmen beim Lovefield-Festival. Was für ein Unterschied!
Schon der Anfang ist einfach geil, geheimnisvoll und mystisch mit Alice D. Die Dogs nehmen mich mit zum Regenbogen. Armageddon warnt und droht rhythmisch. Religion ist ja bekannt, doch dann kommt mein absolutes Lieblingsstück: Secret Tunnel! In den Soundcollagen spürt man förmlich den dampfenden Regenwald. Man meint fast die Schwaden im fahlen Licht des Dschungels zu sehen. Der Rainbow Warrior ist hier leider zu gehetzt und schnell! Aber das ist das einzige Minus. Alle anderen Stücke gehen in die Beine und fetzen was das Zeug hält.
Auch die Live-Atmosphäre ist sehr gut eingefangen. Die Aufnahmen klingen absolut nicht trocken.
Fazit: Wieder ein Meisterwerk!
[Kurt Mitzkatis]

 

 

Interviews

Holt Euch die Zip-Datei (750 kb) mit Zeitungsausschnitten.

Musiker

Bork, Stephan - g

Bork, Stephan

Gitarrist von Late September Dogs.

Both, Björn - v, didgeridoo

Both, Björn

Gesang und Didgeridoo bei Late September Dogs.

Fintzen, Nico - keyb

Fintzen, Nico

Keyboarder bei Late September Dogs.

Hanson, Steve - d, perc

Hanson, Steve

Drums und Percussion bei Late September Dogs.

News

/a}
NEWS:
-

TOURDATEN:
(Kann sein wir haben auch nur vergessen nachzutragen... Wenn Konzerttermine bekannt sind, ist auf   j e d e n   Fall was in der allgemeinen Tourdatenliste drin.)

Kontakt

Three Corners Productions
Dorfstr.49
25774 Hemme
Tel.:04837 / 9173
Fax 04837 / 9174

Offizielle Page: www.late-september-dogs.de

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