German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
2.066  Deutsche Bands | 164 Bands - International | 3.647 Musiker | 697 abhörbare Interviews | 454 Festivals | 309 Konzerte

vorstand@germanrock.de | 05405 8959241

  • Startseite
  • Aktuell
    • News
    • Rockradio
    • Rock News Magazin
    • FAQ (PDF download)
  • Unser Verein
    • Vorstand
    • Aktive
    • Geschichte
    • Satzung
    • Klick zu Amazon
    • Mitglied werden
  • Inhalt
    • Deutsche Bands
    • Bands - International
    • Musiker
    • Interviews
    • Festivals
    • Konzerte
    • Specials / Events
    • (Riebes Fachblatt 72-75)
    • Buch / DVD
    • Adressen
  • Interaktiv
    • Pressemitteilungen
    • Pressespiegel
    • Linkpartner werden
  • Login
  • Impressum

2066 Deutsche Bands

Anfangsbuchstabe

0-9 Ä (
A B C D E F
G H I J K L
M N O P Q R
S T U V W X
Y Z

Letzte Instanz
Letzte Instanz, Dresden

Biografie

Letzte Instanz kommen aus Dresden.

„Nach der Letzten Instanz kommt nichts mehr“, so hat das Septett mit Gründungsort Dresden stets die Wahl seines Namens begründet. Das gilt auch für folgendes Statement: „Wir sind eine schwarze Rockband und spielen Goth´n´Roll.“ Der Satz stammt von Gitarrist und Gründungsmitglied Holly d., in Anspielung auf die Verwurzelung der Band in der Gothic Szene, für die schwarz bekanntlich weit mehr als nur Kleiderfarbe ist. Im Zuge ihrer 14jährigen Karriere hat die Band freilich eine kunterbunte Reihe musikalischer Stile zelebriert, um sich jetzt mehr und mehr dem Rock im Wave-Gothic-Stil zu verschreiben.

Das gilt besonders für das  Album Heilig, zweiter Teil einer Trilogie, die 2009 mit Schuldig begann. Während die Musik der beiden Trilogie-Teile sich ziemlich ähnelt, ist Heilig inhaltlich das Gegenstück zu Schuldig. In den letzten Jahren hat die reiselustige Mannschaft ihren musikalischen Kurs gefunden. Zu Beginn ihrer Karriere war die Instanz musikalisch keineswegs festgelegt. Zur Zeit ihres Debüts Brachialromantik (1997) und Nachfolger Das Spiel (1999) herrschte eine atemberaubende Stilvielfalt, die von Death Metal über Mittelalter, Tango, Rock bis zum Dreißiger-Jahre-Schlager reichte. Mit Kalter Glanz (2001) wurde der Wildwuchs beschnitten, die Band konzentrierte sich auf Rock, Gothic und Hardcore. Götter Auf Abruf erschien 2003. Für das introvertierte Ins Licht stieg Holly Loose als neuer Sänger ein; gefolgt vom lebensfrohen Wir Sind Gold(2007). Im selben Jahr erschien auch das filigrane Akustikalbum Das Weiße Lied. Mit Schuldig (2009) und dem brandneuen Heilig verfeinert die Band jetzt ihren melodisch-dynamischen Goth Rock. Inzwischen hat Holly seine Zelte in der Türkei abgebrochen und ist in seine Heimatstadt Berlin zurückgezogen.

Die Gründungsmitglieder, Geiger M. Stolz, Cellist Benni Cellini und Gitarrist Holly d. leben im Elbtal in oder bei Dresden. Gitarrist Oli und Bassist Michael Ende sind in Nürnberg beziehungsweise Würzburg, also im Frankenland zu Hause. Hier treffen Ost- auf Westbiografien, im Jahre 20 nach der deutschen Wiedervereinigung eine wunderbare Selbstverständlichkeit. Zudem gibt es eine hochkarätige Neubesetzung am Schlagzeug zu vermelden, da sitzt jetzt David Pätsch, früher bei Subway To Sally und später der international gefeierten Blue Man Group. „Für mich ist Blue Man Group eine Station von vielen“, sagt Pätsch. „Eigentlich geht es mir einfach darum, Musik zu spielen. Ich will weiterkommen an meinem Instrument und harte Rockmusik machen. Da bin ich bei Letzte Instanz 2010 bestens aufgehoben. Ihr neues Album Heilig greift an, die Band hat unglaublich viel Potential.“

 

Sänger/Texter Holly wiederum sieht die Stärken seiner Band so: „Wir haben die Kraft, die Menschen zum Mitmachen, Nachdenken, Lachen und Weinen anzuregen. Eine Besonderheit der Band ist der Mix aus Rockbesteck - also Drums, Bass und Gitarren – und zwei Streichinstrumenten – Cello und Geige –, die mal klassisch, mal progressiv eingesetzt werden. Eine Mischung, die sich immer noch am besten mit „Brachialromantik“ beschreiben lässt.“

 

Bilder

30.7.1999
ForceAttack OA Foto: Andrea Göbel

1999
Pressefoto

Doomsday Festival
19.8.2000
Foto: Andrea Göbel

Doomsday Festival
19.8.2000
Foto: Andrea Göbel

Doomsday Festival
19.8.2000
Foto: Andrea Göbel

Doomsday Festival
19.8.2000
Foto: Andrea Göbel

Doomsday Festival
19.8.2000
Foto: Andrea Göbel

Doomsday Festival
19.8.2000
Foto: Andrea Göbel

Doomsday Festival
19.8.2000
Foto: Andrea Göbel

Doomsday Festival
19.8.2000
Foto: Andrea Göbel

Doomsday Festival
19.8.2000
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

2001
Foto: Andrea Göbel

Letzte_Instanz_Pressefoto_2010

Letzte_Instanz_Pressefoto_2_2010_


Bilder von Festivals


Letzte Instanz auf dem MPS in Köln 2019 Foto: Jürgen Merkens

Zum Festival

Letzte Instanz auf dem MPS in Köln 2019 Foto: Jürgen Merkens

Zum Festival

Letzte Instanz auf dem MPS in Köln 2019 Foto: Jürgen Merkens

Zum Festival

Letzte Instanz auf dem MPS in Köln 2019 Foto: Jürgen Merkens

Zum Festival

Letzte Instanz auf dem MPS in Köln 2019 Foto: Jürgen Merkens

Zum Festival

Letzte Instanz auf dem MPS in Köln 2019 Foto: Jürgen Merkens

Zum Festival

Letzte Instanz auf dem MPS in Köln 2019 Foto: Jürgen Merkens

Zum Festival

Letzte Instanz auf dem MPS in Köln 2019 Foto: Jürgen Merkens

Zum Festival

Letzte Instanz auf dem MPS in Köln 2019 Foto: Jürgen Merkens

Zum Festival

Letzte Instanz auf dem MPS in Köln 2019 Foto: Jürgen Merkens

Zum Festival

Letzte Instanz auf dem MPS in Köln 2019 Foto: Jürgen Merkens

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Zum Festival

Konzertbericht

Besprechen können nicht nur Redakteure. Wir veröffentlichen gerne auch EURE Kritiken.
Meldet Euch!

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
1997 Brachialromantik CD
1999 Das Spiel CD
2001 Kalter Glanz CD
2003 Götter Auf Abruf CD
2004 Live CD
2006 Ins Licht CD
2007 Das Weisse Lied CD
2007 Wir Sind Gold CD
2008 Die Weisse Reise CD
2009 Schuldig-Touredition CD
2009 Schuldig CD
2010 Heilig CD
2012 Ewig CD
2001 Kopfkino CD Single
2005 Sonne (Promo) CD Single
2008 Flucht ins Glück (Promo) CD Single
2004 Live DVD
2008 Weißgold DVD

Rezensionen

LETZTE INSTANZ

Das Spiel

(Andromeda EFA 08801, 1999)


Nach einem schönen Intro-Hörspiel beginnt das Spiel, leicht an Mittelalterrock erinnernd. Letzte Instanz singen beschwörend in der neuen deutschen Lyrik, wie sie in letzter Zeit viel zu hören ist. Viele originelle Einfälle schmücken die Anfänge der Tracks. Geheimnisvoll Zarter Engel, eigenwillig die Bibelinterpretation in Singt Hallelujah. Es gibt auch eine Coverversion des Camoflage Titels Love Is A Shield, die ist jedoch Geschmackssache. Besser ist das Schlaflied Schrei Der Wale, das seltsamerweise auf der Coverrückseite fehlt! Geige und Cello spielen bei Letzte Instanz eine wichtige Rolle. Beeindruckend Gebranntes Kind, drohend und beschwörend. Satyr ist wieder ganz fröhlicher Bänkelgesang. Technomäßig gleich danach Mondfahrt. Gut gemacht. Dann endet das Spiel. Es war vielseitig, bunt und ganz und gar nicht langweilig. Spielt mit!


Kurt Mitzkatis

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

LETZTE INSTANZ

Das Spiel

(Andromeda EFA 08801, 1999)

Wie gekonnt sich Elemente aus Folk, Klassik und Metal crossover-technisch verbinden lassen, beweisen die Berliner der Letzten Instanz einmal mehr auf ihrem zweiten Longplayer Das Spiel. Hier kommen sowohl historische Spielweisen wie auch moderne Klangbilder der entfliehenden 90er Jahre zum Tragen. Breakbeats und Streichpassagen gehen einvernehmlich nebeneinander einher, Geigengeschrammel harmoniert mit powervollen Gitarrengrooves.

Hier juckt das Tanzbein ununterbrochen. Bei deutschsprachigen Lyrics macht man mit kleinen Geschichten großen Emotionen Luft. Ob Rapunzel, Medusa, Gebranntes Kind oder Das Ist Der Tag,- Letzte Instanz kratzen mit 15 Songs nicht nur an der Oberfläche, sondern kommen über Dich wie eine kleine Prophezeiung. Ehrlich, grausam, sanft, liebenswert, hungrig und voller Leben.


Andrea Göbel


LETZTE INSTANZ

Kalter Glanz

(2001, Andromeda Records/Vielklang/Kassiopeia)


Die Letzte Instanz versteht sich auf kalt und heiß, auf laut und leise, auf dezent und deftig, nicht vage angedeutet sondern direkt auf den Punkt... Lyrics von geradezu philosophischer Tiefe und Klänge wie sie fesselnder, ja hypnotischer kaum sein könnten. Das was fast unmöglich schien ist passiert: Letzte Instanz haben ihre zwei ersten Klassealben noch einmal übertroffen, sind ihrem urtypischen Stil treugeblieben und haben sich gleichzeitig trotzdem in neue Klangbereiche vorgewagt. Die Jungs klingen wahnsinnig frisch und unverbraucht.

Kompromisslos ehrlich wird hier am Lack der Politik einer gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Kälte gekratzt, innere Zerrissenheit und äußere Zusammenhänge haben hier genauso ihren Platz wie kraftvolle Auseinandersetzungen und stille Betrachtungen. Die Kopfmenschen mit Tiefgang kehren wieder mal ihr Innerstes nach Außen, schöne Melodien gewinnen durch mutige Variationen und tolle Gastsänger. Ein gänsehäutiges In meiner Erinnerung, ein gegen Oberflächlichkeit, Herdentrieb und Dumpfheit gerichtetes Oh Fortuna, ein sanft bis geballt nach vorne treibendes Energetisches Gewissen und der absolute Über-Song Kopfkino seien hier ehrfürchtig erwähnt.

Zugreifen!

Kontakt: Vielklang Musikproduktion GmbH, Forsterstr.4-5, 10999 Berlin
Fax: 030-6189382, www.vielklang.de


Andrea Göbel

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

LETZTE INSTANZ

Kalter Glanz

(2001, Andromeda Records/Vielklang/Kassiopeia)

Es ist vollbracht, die Jungs der Letze(n) Instanz haben ihr neues Album unter die Menschen gebracht. Indiesem, ihrem neuem Werk entfernen sie sich (leider)wieder ein Stück mehr von ihren Folk-Wurzeln und driften dieses mal eher in Richtung Crossover. Waren schon die zwei Vorgängeralben Brachialromantik und Das Spiel grundverschieden, so grenzt sich auch Kalter Glanz komplett von seinen Vorgängern ab, aber nicht ohne einen gewissen Stil beizubehalten, welcher einem klarmacht „Ich höre gerade Letzte Instanz“.

Dieses Album ist nicht so vielseitig wie sein Vorgänger, entfaltet aber nach mehrmaligem hören eine extreme Tiefe, welche sich nach dem ersten Hören noch gar nicht offenbart. Viele Titel haben einen großen Sprechgesang-Anteil, was hin und wieder an Such A Surge erinnert. Hier treffen sich Melancholie und harte Rocknummern, ohne das der Gesamteindruck des Albums unausgeglichen wirkt. Die Streichinstrumente sind ein Stück in den Hintergrund geraten, unterstreichen aber die Lieder wie immer traumhaft.

Im Großen und Ganzen ein gelungenes Album, welches bestimmt auch wie seine Vorgänger live wirklich zu überzeugen weiß.

Meine Favoriten: Mein Todestag und Kopfkino.

Timo Trautvetter

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

LETZTE INSTANZ

Heilig

2010, Sony Music Entertainment, 88697761422 LC 23292, CD

 

Seit den Band-Anfängen in den Neunzigern sind die Instanzler bekannt für ihre großflächige Experimentierlust und die konsequente Umsetzung vielschichtiger Einflüsse. Ihr abwechslungsreicher Sound hat von den frühen Crossover-Elementen über sehr ruhige Rock-Exkursionen und krachende Nummern bis zur Priorität der Streichinstrumente die  Entdeckerfreude niemals verloren.

 

Heilig bekennt sich wieder zu rockiger Härte, die auf mehreren Ebenen stattfindet und gerade durch diese dynamischen Auf- und Abstufungen funktioniert. Druckvolle Songs brauchen Ruhepole (und umgekehrt...) um die Gegensätze und Emotionen noch deutlicher hörbar zu machen. Hell und Dunkel, laut und leise, Wirkung braucht starke Kontraste...  Der Albumname zieht sich in allen möglichen Reflektionen und Gegensätzen thematisch durch das gesamte Album. Heilig ist nach der 2009er Schuldig-Veröffentlichung der zweite Teil einer komplexen Trilogie.

 

Sanctus fungiert als eine Art Intro, welches auf die erste Nummer einstimmen soll. Unsterblich umschreibt in meinen Augen die Liebe zwischen einem \"Unsterblichen\" und einem \"heiligen Menschen\"... Mit der Erkenntnis: Berühmtheit schützt vor Leiden nicht! Der Star und das (heilige) Mädchen in einer nie gelebten Liaison ohne Zukunft...

 

Mit bildhaften Umschreibungen will Neue Helden dazu ermutigen sich seinen Ängsten zu stellen. Zeilen wie: „Du verlierst nur eine Schlacht, doch lange nicht den Sieg“... oder ...“Wenn Du Schatten vor Dir siehst ist hinter Dir ein Licht, und es hält den Rücken frei, komm ängstige Dich nicht!“... zeugen davon. Hier werden - in Noten gebettet - große Motivationen erweckt! Schau In Mein Gesicht ist die reife Auseinandersetzung mit den unbequemen Wahrheiten in einer Beziehung. Kein anderer als der eigene Partner kann die Ängste des Gegenübers so gut spiegeln und somit bewusst erkennbar machen.

 

Atme! beginnt akustisch mit einer Wiederbelebung und wirkt regelrecht beschwörend durch Hollys professionellen, extrem markanten Gesang, der sich wie ein roter Faden durch alle Geschichten zieht. Die Nummer erzählt von einem versuchten Suizid (man kann aber auch den verzweifelten Wiederbelebungsversuch einer toten Beziehung hineininterpretieren)... Ein Mensch soll zurückgeholt werden, der den Willen zum Leben verloren hat. Eines der vielen Highlights dieser Scheibe! Dein Gott  streift ein Paradoxon: Was die Menschen suchen und als große Sehnsucht in sich spüren, werden sie auf der Jagd nach nach fraglichen Idealen nicht finden... Religiosität wird individuell thematisiert. Hier dominieren gigantische Streicherarrangements, wie bei anderen Songs auch sind die Interpretationsmöglichkeiten sehr offen gehalten und geben Raum für persönlich geprägte Auslegungen. 

 

Mit Schlaf, Schlaf findet sich ein Ruhepol auf dieser Scheibe, der Harmonie spürbar macht. Der Letzte Tag schwankt zwischen Wut, Demut, verhaltener Freude und Wehmut. Gibt es einen Abschied ohne Bedauern? Der opulent angelegte Aufbau begeistert mit metallischen Gitarrenriffs der Superlative! Eine Hymne wird geboren...

 

Unsichtbar ist ein Hoch auf den Rückzug aus all dem Rummel des Lebens, eine Stimme feiert entschlossen die Rückkehr ins eigene Ich. Die Erhabene berauscht durch schöne kraftvolle Melodien und einen Text, der nach einem abrupten Song-Ende offene Fragen zurück lässt. Krachende Passagen, schrille Gitarrensounds, und dramaturgisch eingesetzte Streicher verleihen Dramatik und geheimnisvolles Flair. Der Kuss zeigt sich wunderbar dynamisch und eingängig. Starke Schlagzeugpassagen machen neben einer dominanten Violine Lust auf mehr. Hier gibt es als zusätzliche Überraschung eine weibliche Gesangsstimme, welche mit Holly zum Duett wird und Gänsehaut garantiert!

 

Die düstere textliche Grundstimmung von Eismeer  wird von sich verwirbelnden Melodien und warmen Gesangslinien getragen. Winterträne ist die wohl musikalisch anspruchsvollste und einprägsamste Nummer des ganzen Albums. Atemberaubende Klassik-Strukturen schaffen große Gefühle. Der letzte Song bringt inhaltlich den Abschied von einer gelebten Liebe und gleichzeitig das Ende eines sehr komplexen Studiowerkes näher. Dieser Ballade gelingt es, einem Windhauch gleich, mit lebendigen Metaphern die Emotionen zu energiegeladenen Bildern zu transformieren.

 

Heilig ist ein Album voller Licht und Schatten, was die Kontraste des Lebens umreißt, die Gefühle betrachtet und Seelennarben betastet. Ein durchweg gelungener Versuch, Gemütszustände, Stimmungen und Befindlichkeiten zu reflektieren, ohne in Klischees zu verfallen. Die Ehrlichkeit der poetischen Texte verhilft zu innerem Wachstum und  macht Mut zur Unerschrockenheit, die Alles überwinden kann.

 

Die Letzte Instanz projiziert einmal mehr spannendes Kopfkino auf die Seelenleinwand und erschaffen dabei geradezu epische Musik-Momente. Man darf auf die Nachfolge-Veröffentlichung zur Vollendung dieser packenden Trilogie also mehr als gespannt sein!

 

Andrea Göbel

 

 

 

Interviews

Phoner, 1.2.2001
GR: Andrea Göbel für GERMAN ROCK NEWS
HD: Holly D. (Guitar, Programmings, Vocals) für LETZTE INSTANZ

GR: Euer dritter Longplayer ist vollendet und obwohl Ihr im Grundprinzip Eurem alten Stil (tiefe, aussagekräftige Texte und folklastig/rockige Sounds) treugeblieben seid, habt Ihr Euch mit Kalter Glanz musikalisch gelegentlich in ganz neue Bereiche vorgewagt. Welche Songs der aktuellen Scheibe liegen Dir besonders am Herzen?
HD: Mein absolutes Lieblingsstück ist In Meiner Erinnerung. Es ist das Stück wo ich am meisten überrascht war, dass es letztendlich so gut funktioniert. Anfangs war dieser Song ein B-Stück bei dem wir überlegt haben, ob wir es überhaupt brauchen, es war nicht in der engeren Wahl. Meiner Meinung nach ist es nun der überraschendste Song auf der ganzen Platte geworden. Auch Kopfkino halte ich für sehr gelungen. Es ist ein zeitloses Stück, was trotz der Dynamik eine Traurigkeit in sich hat. Das ist einfach spannend. Es macht als Musiker echt Spaß sich an Sachen auszutoben und dann zu merken, dass sie funktionieren.

GR: Kannst Du uns einen der Songs noch ein bisschen genauer offenbaren ohne zu sehr in persönliche Bereiche vorzudringen, das heißt, gibt es einen Song mit einer ganz besonderen Hintergrund-Geschichte?
HD: Schwer zu sagen. Ganz Oder Gar Nicht ist zum Beispiel die logische Weiterführung von dem Intro-Stück aus Das Spiel... Es geht dort im Prinzip genauso um die seelische, moralische und körperliche Einstellung auf das Konzert, auf die Platte oder auf was immer, eine innere Spannung.

GR: Ihr habt Euch ja mittlerweile für musikalische Elemente sehr stark geöffnet. Gab es in der Entstehungsphase von Kalter Glanz interne Rangeleien oder Situationen wo die Vorstellungen über ein Stück innerhalb der Band einfach extrem stark auseinander gingen?
HD: Kleine Rangeleien gibt es da glaube ich immer, wenn man Dinge so drastisch verändert. Dazu kommt natürlich noch, dass die meisten von uns im Studio nicht immer gleichzeitig anwesend sind. Da sind ein/zwei Leute am Schluss ständig dabei, die anderen spielen ihre Instrumente ein und lassen sich überraschen was letztendlich dabei herauskommt. Da gibt es schon Dispute und andere Sachen, gerade mit Kopfkino haben wir uns sehr intensiv damit auseinandergesetzt ob wir so weit gehen dürfen. Wir haben dann entschlossen dass wir das können... Es ist schon ein Risiko, denn es kann durchaus passieren, dass der eine oder andere Folkrockfan die Platte einfach mal in die Ecke schmeißt.

GR: Aber gerade wenn man (so wie Ihr) künstlerisch anspruchsvoll ist, möchte man sich schließlich nicht zusätzlich eingrenzen, sondern eher alle kreativen Türen offen halten...
HD: Genau das haben wir uns auch gesagt. Sonst hätten wir ja die zweite Scheibe einfach noch mal herausgebracht.

GR: Somit gibt es jetzt unbegrenzt viele Möglichkeiten, wie sich das alles weiterentwickelt. Würde man Dich bitten, den neuen Sound (ohne Schubladen) einfach mal mit Deinen Worten zu umschreiben, wie siehst Du Kalter Glanz stilistisch?
HD: Im weitesten Sinne des Wortes machen wir immer noch Klassik-Crossover denn die Wurzeln unserer Streicherlinien liegen noch immer in der deutschen Klassik. Was die neueren Einflüsse betrifft, das fällt einfach unter den Oberbegriff Crossover. Ich denke das neue Album ist viel aufgeräumter, an vielen Stellen minimalistischer und dadurch direkter und ehrlicher. Wir haben versucht, die Teile zu entladen. Bei uns waren viele Sachen immer sehr überladen und so wollten wir versuchen mal ein Album zu machen, in dem wir den Mut haben, die Dinge auf das Nötigste zu reduzieren. Also einfach mal wirklich nur Streicher oder Stimme oder die Rhythmusgruppe spielen lassen. Tut man das nicht, wird es irgendwann einfach zu überladen, zu bombastisch. Es gibt Stellen, da ist weniger einfach mehr, und genau das haben wir gelernt.

GR: Wie toll auch immer die Melodien von vornherein einschlagen mögen, man kommt einfach nicht darum herum sich bei den ersten Hördurchläufen Eurer Werke hauptsächlich mit den wunderbaren Lyrics zu beschäftigen. Euer sprachlicher Ausdruck ist so phantastisch tiefgründig und durchdacht, dass man grundlegend sagen kann, dass Bands wie Ihr die hiesige Sprachkultur geradezu erretten. Wenn man bedenkt was manche Bands so an pseudo-intellektuellem Schwachsinn von sich geben (und das noch als lyrische Kunst bezeichnen), dann ist es unheimlich toll zu sehen, dass es noch Musiker wie Euch, gibt die wirklich was zu sagen haben!
HD: Das war auch so geplant, zumal Robin diesmal die Texte alle selber geschrieben hat. Er bestand geradezu darauf, da er als Sänger natürlich am besten interpretieren und rüberbringen kann was er selber denkt. Ich glaube, dass dieses Konzept aufgegangen ist. Es ist total schwer deutsche Texte zu machen ohne plakativ zu werden, ohne sich permanent zu wiederholen. Wir wollten einfach auch aus dieser Ecke raus, wo wir überwiegend nur düstere Geschichten erzählen (ein bisschen Märchen, ein bisschen Sagen, ein bisschen Mittelalter). Wir möchten emotionale Bilder malen. Geschichten die im Jetzt und Heute spielen. (Songs wie Rapunzel mögen wir selbstverständlich trotzdem immer noch sehr.)

GR: Auch das Artwork von Kalter Glanz ist Euch sehr gut gelungen. Wer kam auf die Idee und wer übernahm die graphische Gestaltung?
HD: Die Graphische Gestaltung hat im Großen und Ganzen wieder Andraj gemacht, unser Lichttechniker, der fast alle Sachen seit Jahren für uns macht. Die Idee zu Kalter Glanz war relativ simpel. Wir hatten die letzten beiden Platten in Feuertönen gehalten und wollten davon weg. So war der erste Ansatz der, die Umkehrfarben vom Feuer zu nehmen. Das wäre Weiß/Blau gewesen. Weiß/Blau war uns aber ein bisschen zu positiv, also haben wir uns für Blau/Schwarz entschieden. Wir überlegten uns anschließend wie wir kalten Glanz bzw. Eis umsetzen können. Wir haben uns mit einer Maskenbildnerin zusammengesetzt, probiert und Eiszapfen gebaut, also einfach versucht diesen Effekt hinzukriegen, bis wir soweit waren damit ins Fotostudio zu gehen. Es war sozusagen eine Spinnerei, die wir uns gegönnt haben.

GR: Wird sich diesbezüglich auch an Eurem Bühnen-Outfit etwas ändern?
HD: Das kann und will ich Dir noch gar nicht sagen. Wir überlegen uns natürlich schon, wie wir dieses Konzept vom Kalten Glanz auf die Bühne kriegen. Da wird eine ganze Menge passieren, es wird sich auch an den Klamotten, an den Bühnenbauten, an bestimmten Effekten und an der Schminke etwas ändern. Wir werden uns einfach weiterentwickeln. Es ist doch langweilig, sich nach 2 1/2 Jahren immer noch gleich zu schminken. Wenn's hochkommt hat ein absoluter Fan im Publikum vielleicht 10 - 15 Konzerte gesehen, aber ich habe mich mittlerweile jetzt 180mal so angemalt. Das wird echt öde. Die neue Platte ist in sich ein Herausbruch, der zeigt, dass von uns auch weiterhin Entwicklungen zu erwarten sind, und warum sollte das nicht auch optisch passieren!

GR: Trotzdem gibt es auch auf Kalter Glanz keinen einzigen Song der die Letzte Instanz-Herkunft total verleugnen könnte. Es ist immer noch so viel Spezifik in Eurer Musik, dass Ihr einfach unverkennbar Ihr selbst bleibt...
HD: Das ist gut so! Wir können und wollen uns nicht verbiegen, denn wir sind wie wir sind. Wir können uns weiterentwickeln und besser werden, in den Augen mancher vielleicht auch schlechter, denn man weiß ja nie wie die Geschmäcker da liegen, aber wir bleiben ja wir!!!

GR: Ihr seid vom 25. bis 30.12.2000 auf Darkstorm-Festivaltour gewesen, mit And One, Phillip Boa usw... und ein paar der neuen Songs habt Ihr bei dieser Gelegenheit schon live angetestet. Wie ist das gelaufen?
HD: Das war richtig schön und lustig. Endlich mal die großen Hallen, (Columbia-Halle in Berlin...) vor 2000 Leuten, das war toll! Wir hatten schon im April 2000 bei der nachgeschobenen Das Spiel...-Tour auf den Gigs immer mal 2 Stücke im Wechsel getestet, den Sommer über haben dann Kalter Glanz und Gewissen gespielt. Auf dem Doomsday-Festival stand Kalter Glanz ebenfalls auf dem Programm, aber die technischen Bedingungen waren an diesem Tage etwas chaotisch. (Da ging sicher einiges relativ brutal über die Bühne, denn die Hälfte der Auftrittszeit konnten wir uns selber on stage nicht richtig hören.)

GR: Erzähl mal ein bisschen mehr über Eure Internetpage www.letzte-instanz.de! Wer kümmert sich zum Beispiel um die regelmäßige Aktualisierung?
HD: Das macht vom Layout her auch unser Lichtmann Andraj. Die technische Aufbereitung allerdings, die HDL-Programmierung oder was das halt ist, die hat bis vor kurzem immer wer anders gemacht. Jetzt suchen wir wieder jemanden, der uns für günstiges Geld eine neue Umsetzung macht. Wir arbeiten zur Zeit übrigens an einer neuen Seite um die Internet-Präsenz an den Kalten Glanz anzupassen. Ein paar Freunde von uns basteln da schon an diversen Sachen. Das soll später alles in zwei Ebenen abgehen. Man hat dann im Prinzip die Informationsebene, die sich jeder mit dem einfachsten Rechner angucken kann und eine zweite Ebene dazu, wo auf Flächen programmiert ein paar lustige Sachen passieren.

GR: Wenn Du den vergangenen Musik-Sommer noch einmal gedanklich vorbeiziehen lässt, welche Ereignisse haben Dich besonders berührt?
HD: Was auf jeden Fall jeden von uns ein Stück weit berührt hat ist die Geschichte von Roskilde gewesen. Wir waren nicht dabei, weil wir am selben Tag wo anders aufgetreten sind, aber jeden der bei Open Airs selber auf einer Bühne steht hat dieser Vorfall sicherlich zum Nachdenken angeregt. Wir haben auch schon eigene Konzerte unterbrochen (gerade in ländlichen Gebieten passiert es hin und wieder mal, dass da am Rande kleine Schlägereien abgehen wenn betrunkene, gewaltbereite Leute da sind). Da sehen wir schon zu, dass wir abbrechen, bevor die Lage eskaliert. Musik mag wirklich die schönste Nebensache der Welt sein, aber dafür zu sterben, lohnt sich nicht! Insgesamt gesehen ist der letzte Sommer relativ gut für uns gelaufen, das tollste Erlebnis ist schwer zu identifizieren, aber wir waren da zum Beispiel Ende September auf einem Feuertanz-Open Air in Österreich (mit In Extremo und Haggard) auf einer alten Burgruine,- das war vom Ambiente und vom Publikum her gigantisch.

GR: Auf der nächsten Tour geht's neben unzähligen Deutschlandgigs wieder fleißig ins Ausland, sogar Frankreich ist für das nächste Jahr geplant?
HD: Vier Tage Österreich und zwei Tage Schweiz sind vorgesehen, Frankreich ist für den Herbst in Planung. Da existiert in Frankreich ein leicht düster angehauchtes Independent-Magazin, das auch mal einen Bericht über uns gebracht hat und ein Stück von uns auf seinem Heft-Sampler hat. Da gab es eine ganze Menge Resonanz und es gibt wohl auch ein paar Clubs in Paris und Umfeld, wo unsere Musik hin und wieder läuft. Eine kleine Szene die uns kennt und deshalb wollen wir da auch gerne einmal live vorbeigucken. Angebote von einem Veranstalter sind derzeit vorhanden, aber so was muss natürlich sinnvoll eingetaktet werden. Mal eben nach Paris fahren ist nicht so einfach...

GR: Was gibt es über Euren Fanclub zu berichten?
HD: Da kann man eine E-Mail hinschicken: fanclub@letzte-instanz.de, selbiges ist auf der Homepage alles genau erklärt.

GR: Was wünscht Du Dir für die kommende Tour am meisten?
HD: Das ist eine verdammt schwere Frage! Ich wünsche mir, dass alles glatt läuft, dass wir die Show so über die Bühne kriegen wie wir sie uns vorgestellt haben, dass sie von den Fans angenommen wird und dass wir untereinander ein gutes Team bleiben, der Rest ergibt sich von selbst. Es ist im Vorfeld ein immenser Arbeitsaufwand, aber ich hoffe, dass wir das alles rechtzeitig fertigbekommen.

GR: Wie sind die ersten Reaktionen der Presse auf den Kalten Glanz?
HD: Ich habe in dieser kurzen Zeit erst relativ wenig Interviews gegeben, aber die Reaktionen waren bis jetzt durchweg positiv. Jemand der die Scheibe Scheiße findet führt sicherlich kein Interview mit mir. Garantiert gibt es auch diesmal wieder Zeitungen die uns in Grund und Boden stampfen, aber auch das kann sehr unterhaltsam sein!

GR: Da Du schon immer mit Worten sehr gut Stellung zu aktuellen Geschehnissen abseits der Musikszene beziehen konntest hätte ich gerne noch ein kleines Statement von Dir, was Dich momentan besonders bewegt...
HD: Das ist eine gute Frage. Du weißt ja aufgrund unserer Texte, dass wir ungern mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommen, im Endeffekt muss sich jeder selber Gedanken machen. Ich glaube man muss einfach mit offenen Augen durchs Leben gehen, Zeichen sehen und erkennen. Gerade heutzutage ist das so einfach. Wenn man sich den Rechtsradikalismus in Ostdeutschland oder generell in Deutschland ansieht kann man Gründe und gesellschaftliche Zusammenhänge durchschauen. Selbst wenn man sich das BSE-Problem ansieht, deutlicher geht es wirklich nicht mehr. Allein dass Tiere mit Tiermehl gefüttert werden, dass ist eine Katastrophe, dass ist einfach abartig! Da diskutieren die Menschen über ethische Grundsätze beim Klonen von Embryonen, wo ist überhaupt noch Ethik in der Gesellschaft? Wir sind in der Band größtenteils Vegetarier, deshalb kann ich da relativ locker drüber reden, viele Dinge laufen einfach verdammt schief. Wer aufmerksam beobachtet dem fällt auch viel auf, wo es sich lohnt darüber nachzudenken.
Das Schlimmste an dem ganzen BSE-Skandal ist, dass letztendlich überhaupt gar keine Einsicht da ist.Ich habe gerade letzte Woche eine interessante Reportage gesehen über eine bayrische Tiermehl-Herstellungsfirma. Nachdem das Fütterungsverbot von Tiermehl in Deutschland nun endlich durchgesetzt war hatten diese Leute nichts besseres zu tun als so schnell wie möglich zu versuchen ihr Tiermehl in Osteuropa abzusetzen... Da frage ich mich wirklich, wodenken die Leute überhaupt noch nach? Eine parlamentarische Demokratie kann sicher viel, aber sie kann einfach nichts dagegen tun, wenn bestimmte Menschen einfach moralisch verrottet und total im Arsch sind! Da kann man mit vernünftigem Menschenverstand nichts mehr machen, denn es ist unmöglich alles was verwerflich ist gesetzlich zu verbieten...

GR: Die größte Gefahr sehe ich persönlich in der oft unterbewerteten, teils unbemerkt praktizierten und ständig fortschreitenden Massenverdummung durch die Medien. Die Leute werden von klein auf dazu getrimmt sich nicht mehr einzumischen und nichts mehr anzuzweifeln was sie als "Tatsache" vorgesetzt bekommen. Der eigene Kopf wird immer seltener zum Denken benutzt.
HD: Ich finde, dass wir gerade zu diesem Thema eine ganze Menge Denkanstöße auf der neuen Scheibe draufhaben. Ein interessantes Beispiel ist der Text von So Ein Wind. Der Ansatz dafür war ein Stück von Huschke, welches wir ein bisschen geändert haben. Unsere ursprüngliche Vision war der Versuch zu erklären, dass der Moment einer fallenden Feder oder eines Blattes welches im Wind langsam nach unten sinkt, dass dieser Moment viel tiefer und ethischer ist als alles was um uns herum passiert, das sagt der Text. Es gibt immer Dinge die wir konkret so ausdrücken wollen und wo wir daraufhin versuchen dies in einer Form in Worte zu kleiden, dass etwas neues dabei entsteht. Etwas, über dessen Dimensionen man nachdenken kann. Wir machen keine politischen oder moralisierenden Texte sondern wir geben uns einfach Mühe, dass das was wir sagen vielleicht zum Nachdenken anregt. Wenn es das nicht tut, ist das auch o.k., denn man muss nicht immer permanent über alles nachdenken. Dann wäre das Leben nicht mehr auszuhalten. Man sollte auch Spaß haben, alles rauslassen und mal richtig loslassen. Wenn man zur selben Musik gleichzeitig nachdenken und loslassen kann, dann, finde ich, ist es richtig gut!


Halle, Easy Schorre, 20.03.2001
GR: Ihr seid mittlerweile seit 11 Gigs gemeinsam mit Schwarz auf Tour. Wie kommt Ihr rein menschlich miteinander klar?
H: Anfangs - muss ich zugeben - war ich nur ein bisschen skeptisch was die musikalischen Unterschiede der beiden Bands angeht, aber das Publikum hat diese Zusammenstellung sehr positiv angenommen. Was die zwischenmenschlichen Aspekte betrifft, so haben wir von Anfang an auf dieses Kasperle-Theater von wegen getrennter Backstageräume und anderem Blödsinn verzichtet. Wir verstehen uns super, kommen auch bühnenumbautechnisch gut mit den Jungs klar, es ist ein tolles, entspanntes Miteinander.

GR: Über das neue Bühnenoutfit und die Deko konntest und wolltest Du bei unserem vorigen Interview noch nicht viel verraten. Was hat das neue Programm denn nun für Highlights in der optischen Umsetzung?
H: Wir haben versucht, die Stimmung der CD speziell durch Lichteffekte zu unterstreichen. Wir haben also im Bühnenhintergrund Projektionsflächen platziert, wo das Fadenkreuz und diverse Gogos draufgeworfen werden können. Es gibt auch einen neuen Cellostuhl, weil Bennie gerne richtig schön auf einem Thron residieren wollte. Jetzt ist er der höchste Punkt auf der Bühne... Neue Klamotten haben wir auch, die Schminktechniken wurden etwas reduziert, wir kleistern uns nicht mehr so zu wie früher.

GR: Was sind auf dieser Tour bisher für technische Probleme aufgetaucht?
H: Am Anfang ist noch einiges schiefgegangen. Mittlerweile hat sich alles ganz gut eingespielt. Der technische Aufwand ist ziemlich groß. Wir sind immer gegen 15.00 Uhr an der Halle, bauen auf, spielen die Show und fahren gegen 3.00 Uhr früh etliche Kilometer weiter... Das ist auf die Dauer ganz schön anstrengend. So sind wir momentan wohl an der Grenze des Machbaren. Allerdings wollten wir alle diese Hammertour haben und das ziehen wir auch durch, zumal es immer noch riesigen Spaß macht.

GR: Wie gut waren die ersten Shows besucht?
H: Die erste Tourwoche mit Spielorten wie Hamburg, Köln, Osnabrück usw. war nicht ganz so prall, ab Stuttgart ging es dann richtig geil aufwärts. Frankfurt war ausverkauft, Erlangen war ebenfalls toll, Hannover ging ebenfalls ab, Höhepunkt der Tour war bisher der Gig in der Alten Spinnerei in Glauchau, mit über 600 Leuten!

GR: Wie ist die momentane Stimmung innerhalb der Band?
H: Wir haben uns seit der Studioarbeit sehr wenig gesehen. Das ist ganz normal, weil man sich nach einer bestimmten Zeit immer mal leicht auf die Nerven geht. Jetzt sind wir in der Phase, wo man sich wieder richtig aneinander gewöhnt. Dieses stimmige Feeling spürt man auch auf der Bühne, da geht es momentan richtig ab.

GR: Werdet ihr (nachdem euch Schwarz heute vorerst das letzte mal supporten) immer individuell lokale Supports haben?
H: Die nächsten Shows machen wir einfach ohne Support (es sei denn, der Veranstalter setzt von sich aus noch jemanden ins Vorprogramm)... Wir haben bei vier Österreich-Gigs allerdings eine österreichische Band dabei, die diesbezüglich angefragt hatte.

GR: Bei solch einem umfangreichen Songrepertoire wie ihr es nach drei Alben mittlerweile habt ist es sicherlich nicht leicht, eine Auswahl für 2 Stunden Show zu treffen...
H: Wir haben schon krasse Schnitte gemacht und auch einige Songs aus dem Set genommen, die viele Leute noch hören wollen. Das war einfach nicht zu vermeiden und ehrlich gesagt auch einfach an der Zeit. Wir variieren das Set allerdings ein wenig, je nachdem, wo wir gerade auftreten. Am Wochenende spielen wir die Shows auch ein wenig umfangreicher, als in der Woche. Wir müssen ein bisschen darauf achten uns nicht gleich am Anfang der Tour total zu verausgaben, da wir schließlich noch bis zu den ersten Festivals ununterbrochen unterwegs sein werden.

GR: Auf welche Festivals 2001 dürfen sich die Fans denn nun definitiv freuen?
H: Wir haben Zusagen für Mera Luna, Sonic Seducer, Highfield, Woodstage, With Full Force (Sonntagabend im Zelt)...

Musiker

ab 1996

Holger Lieberenz - g, schalmei


ab 1997

Benni Gerlach - cello

M.Stolz - vio


ab 2001

Oliver Schmidt - g


ab 2004

Michael Ende - b


ab 2005

Holly Loose - v


ab 2010

David Pätsch - d

News

/a}
NEWS:
-

TOURDATEN:
(Kann sein wir haben auch nur vergessen nachzutragen... Wenn Konzerttermine bekannt sind, ist auf   j e d e n   Fall was in der aktuellen Vereinszeitung drin.)

31.03.00 Singwitz/Bautzen / Kesselhaus
01.04.00 Annaberg-Buchholz / Alte Brauerei
04.04.00 Frankfurt/M. / Nachtleben
06.04.00 Weimar / Volkshaus
07.04.00 Gera / Comma mit Blind Passengers
08.04.00 Büren-Harth / Schützenhalle Hammerfestival
12.04.00 A-Linz / Posthof
13.04.00 A-Wien / Arena
14.04.00 A-Wörgl / Komma
15.04.00 A-Allenstein / Kino
22.04.00 Regensburg / Alte Mälzerei
23.04.00 Bochum / Blackout
24.04.00 Wiesbaden / Alter Schlachthof
25.04.00 Hamburg / Logo
26.04.00 Potsdam / Waschhaus
27.04.00 Rostock / MAU
28.04.00 Sondershausen / Stocksen
29.04.00 Ebersbrunn / Zum Löwen
03.05.00 Schmalkalden / Mensa
04.05.00 Aachen / Musikbunker
05.05.00 Karlsruhe / Substage
06.05.00 Stuttgart / Limelight
07.05.00 Lahr / Universal D.O.G.
23.06.00 Niesky / Open Air
24.06.00 Gößnitz / Open Air
25.06.00 Kirchheim / Open Air
30.06.00 Jena / Open Air
01.07.00 Mühlheim/Ruhr / Castle Rock
15.07.00 Greifensteine / Open Air
11.08.00 Uhsmannsdorf / Kulturamt OpenAir
12.08.00 Hildesheim / Zillo Festival
19.08.00 Dresden / Junge Garde Orkus Festival
26.08.00 A-Abtenau / Free Your Mind

Kontakt

holly-d@letzte-instanz.de
Offizielle Page: www.letzte-instanz.de

German Rock e.V. - seit 1998 Förderung deutscher Rockmusik und Aufbau eines allgemein zugänglichen Datenarchivs - jeder kann Mitglied werden und die Szene unterstützen.

Und so kannst du uns auch als Nichtmitglied unterstützen.