German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Festivals in 2025

Kraut The Crowd 2025
Local Radios 250te Rocking Safari
Paderborner Rockfestival 2025

2.Kosovo-Benefiz, Opladen 2000


Unleaded, Inquire, Die!, Exir, Sammelsurium, Spherical, Mike Al Becker, Angel Dust, Runkel

Als einer der Organisatoren des Benefizfestivals in der Opladener Stadthalle möchte ich mir ein kleines ‚Look back' erlauben, eine sicherlich sehr persönliche Rückschau auf das, was uns die Veranstaltung beschert hat.


Zunächst betrachte ich es als wichtigsten Punkt, allen beteiligten Musikern meinen ganz persönlichen Dank abzustatten: Ihr wart SPITZE !!! Und dabei gab es für mich am gesamten Abend keine einzige Enttäuschung, weder musikalisch noch menschlich. Lediglich das in meinen Augen unverständlich geringe Erscheinen von Publikum trübt meinen Rückblick etwas. Nicht etwa wegen des daraus resultierenden finanziellen Rückschlages, der schmerzhaft genug ist, sondern weil die aufgetretenen Bands es sich durch die Bank verdient hätten, vor ausverkauftem Haus aufzutreten. Meine Hochachtung habt Ihr, Unleaded, Inquire, Die!, Sammelsurium, Spherical, Exir, Mike Al Becker (und Band) Angel Dust und Runkel (Ihr ganz besonders!!!) dadurch verdient, dass Ihr zu keinem Moment Unmut darüber geäußert habt, dass so wenig Publikum gekommen war. Im Gegenteil, Ihr habt den Abend für die, die im Saal waren zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht und man hat es Eurer Spielfreude anmerken können, dass auch Ihr im Grunde einen schönen Tag erlebt habt.


Ich will an dieser Stelle nicht einzelne Bands speziell kritisieren oder loben, denn es war eine so abwechslungsreiche stilistische Mischung, von Progressive über Art bis Heavy, und ich selbst war zu oft mit organisatorischen Aufgaben abgelenkt, als dass ich damit jemandem einen Gefallen tun könnte, wenn ich jetzt anfange darüber zu schreiben. Für mich war es eine überwältigende Erfahrung, mit Euch allen zusammenarbeiten zu dürfen und ich hoffe, daß wir als Veranstalter Euren Bedürfnissen während der Vorbereitungsphase und im Ablauf genüge tun konnten. Wir werden sicherlich alle in Kontakt bleiben und ich bin sicher, dass wir auch irgendwann wieder ein gemeinsames Projekt in Angriff nehmen werden.
Zum Schlussein Wort an alle, die nicht da waren: "Selber Schuld ;-)"
Harald Stimpel

Unleaded hieß die erste Band des Abends - nun ja, des Mittags. Gerade mal 15:00 Uhr vorbei war's, als die vier Grrrrls mit Alternative Rock den Reigen von neun Bands eröffnete. Während die Grünen das Rotationsprinzip schon lange abgeschrieben haben, halten Unleaded noch eisern daran fest. Vom Bass an die Drums, übers Mikro und die Gitarre wieder zurück und das ganze nochmal. Auf Dauer tut das den Kompositionen und den spielerischen Fähigkeiten der Band sicher extrem gut. Auf einem Konzert allerdings entstehen beim Instrumentenwechsel unüblich lange Pausen. Aber was soll's, das Bäumchen-wechsel-dich-Spiel war interessant anzugucken, beschwert hat sich auch keiner... Musik soll ja Spaß machen, was Unleaded allem Anschein nach auch hatten. Sonst wären sie nicht bis nachts um zwei vor Ort geblieben.

Einen größeren Gegensatz zum hemdsärmligen Auftritt der 'Bleifreien' hätte es kaum geben können als die nun folgenden Inquire, die es problemlos schafften, den Sound ihrer Debüt-CD auch live umzusetzen. Progressiv-Rock ist ein Fach für Perfektionisten. Zu denen dürfen sich Dieter Cromen und Co. sicher zählen, denn wer mit Prog was anfangen kann, dem lief Schauer über Schauer den Rücken hinunter. Besonderen Appetit auf mehr machten die Stücke der in den nächsten Monaten erscheinenden zweiten CD. Man darf sich auf konsequente Weiterentwicklung unter Beibehaltung alter Trademarks freuen.


Dieter gab sich locker an seiner Gitarre, ab und zu ließ er es kräftig knacken - es war die reine Freude.
Ein neuer Sänger nämlich Klaus Grosser wurde uns vorgestellt, nicht ganz so locker drauf, nicht so ganz ins Bild passend, ein bisschen bewegungsarm, aber mit hervorragender Stimme ausgestattet.

Als dritte Band kamen Die! auf die Bühne. Sie eroberten sich die Sympathien der Fans mit geradlinigem Mainstreamrock mit deutschen Texten. Trotz der wenigen Zuschauer heizten die Jungs die Stimmung an, dass es wirklich Spaß machte. Alle Achtung! Zu diesem frühen Zeitpunkt kam wirklich schon Schwung in die Menge. Wer bisher nur die CD der Jungs kannte, der sollte sie sich unbedingt live ansehen. Da liegen Welten dazwischen. Gut fand ich auch, dass die Band einen Song zum Thema "Kosovokonflikt " und Gewalt vortrug. Hut ab. Auch ihre Balladen kamen gut an. Es wäre schön, wenn man Die! auch auf Festivals in diesem Sommer erleben könnte!

Exir galoppierte ein Mal quer durch den Kräutergarten, wobei Rock, Prog und Blues die Hauptelemente bildeten, immer angereichert mit orientalischen Klängen und Texten. Während dem Eröffnungsstück etwas Eingängigkeit abhanden ging, konnten gerade die langen bluesigen Passagen anderer Songs die Zuhörer begeistern.

Exir, die persisch-deutsche Gruppe aus Hamburg hatte mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Trotzdem gelang es ihnen, mit ihrem speziellen Sound die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu erlangen. Sie begannen mit dem Titel Der Name Des Lebens, der ja auch auf der German Rock Doppel-CD enthalten ist. Mit swingendem Keyboardsound und guten Percussions gelang es Exir, die Leute zum Mitwippen einzuladen. Progrockfans waren von Omids Gitarrenspiel sehr beeindruckt. Hoffentlich sehen und hören wir bald mehr von ihnen. Demnächst wollen sie ja auch in Deutsch und Englisch singen.

 Aber dadurch waren sie auch seeeeeehr anstrengend. Nichtsdestotrotz ein Hörgenuss, den ich mir unter anderen Umständen gerne wieder leisten möchte.

Sammelsurium aus Lahr gaben sich jazzig-progressiv, sehr anspruchsvoll und mit ausdrucksstarker Stimme. Aber dadurch waren sie auch seeeeeehr anstrengend. Nichtsdestotrotz ein Hörgenuss, den ich mir unter anderen Umständen gerne wieder leisten möchte.

Befürchtungen, ihr Artrock würde hier nicht ankommen, erwiesen sich als unbegründet. Man muss dem Publikum wirklich das Kompliment machen, sehr aufmerksam zugehört zu haben. Violas Stimmakrobatik wurde genauso beklatscht wie auch das saubere Zusammenspiel der übrigen Band. Es war also kein ungeordnetes Sammelsurium, wie es uns der Name weismachen will.

Spherical schafften dann das Unmögliche. Sie verbreiteten mit Rotlicht und laszivem Trip Hop eine Atmosphäre wie in einer Bar. Sängerin Kristina Bischoff gab Seelenschmerz und Lust mit ihrer Stimme Ton und Ausdruck. Die Band breitete den Rhythmusteppich aus, und das Publikum war positiv überrascht. Mit diesem Farbtupfer hatte niemand gerechnet. Vor allem der Titel Addicted ließ wohlige Schauer über den Rücken laufen. Wer mag, kann Spherical auf dem Lovefield-Festival wiedersehen. Es lohnt sich!

Auf Mike Al Becker war ich persönlich sehr gespannt, denn in der Besprechung seiner letzten CD hatte ich bezweifelt, dass für die seltsame Mischung aus Karnevalstiteln und deftigen Rocksongs ein Publikum zu finden sei. Hier, live vor meinen Augen, bewies der seit einem Autounfall gelähmte Rollimann mühelos, dass beide Songtypen nicht nur koexistieren können, sondern sogar sehr gut harmonieren. Allerdings wurden alle Stücke auf einheitlich hart rockendes Niveau gehoben, das die Stimmung im Saal gut anheizte. Man gab keine Hinweise auf die Herkunft des 'Roten Barons' Uli Ruhwedel, der manchem vielleicht besser als 'Public Uli' von Extrabreit her bekannt gewesen wäre. Wozu auch? Die Musik sprach für sich selbst. Stürmisch forderte der Saal Zugabe, worauf Mike Al Becker - sichtlich gut drauf - meinte: "Keine Panik, ich kann hier eh nicht weg."

Angel Dust - Relikt der metallischen 80er, aufgelöst und doch nie ganz weg vom Fenster - sind wieder da. Das Metal Revival am Ende des letzten Jahrtausends hat den Boden erneut fruchtbar gemacht für Mucke, die grenzenlos Energie verpulvert, Trommelfelle eindrückt und Köpfe von den Schultern schüttelt wie faule Pflaumen von den Bäumen. Angel Dust war es egal, dass gerade mal 100 bis 150 Leute im Saal zugegen waren. Rücksichtslos bretterten Bass, Drum, Keys, Git und Stimme auf ein Publikum nieder, das ergeben die Häupter senkte - nein, schüttelte! Ganz vorne an der Bühne tummelte man sich, um gemeinsam den Headliner abzufeiern. Der hatte wohl etwas Probleme mit dem Sound (Vocals zu leise, Rückkopplungen), aber das tat der Freude des moshenden Volks kaum Abbruch.
Man kann über Metal sagen, was man will, doch mit Ausnahme von Runkel (auf andere Weise) hat es kein anderer Act an diesem Abend geschafft, die Leute so dicht vor die Bühne zu ziehen.

Nach elfstündigem Musikmarathon - sieben Bands und dem eigentlichen Headliner, der bis 0:45 Uhr heftig Metal von der Bühne schmiss - hätte es normalerweise nur noch eines geben dürfen: Segel streichen und heimwärts ziehen. Doch nein! Die Magdeburger Historocker Runkel stürmten vier Mann / drei Frau hoch die Bretter und heizten den müden Beinen nochmals ein. Da zu bleiben wurde mit einer eigenständigen Mischung aus Mittelalter-Folk und Gitarrenbrett belohnt, die sich hinter Subway To Sally oder In Extremo nicht zu verstecken brauchte. Charismatischer Gesang und Stageacting der Katanka, magische Rhythmen, interessante Texte, Feuerspucker, Fiedel und sich gut ins Klangbild einfügende aggressive Gitarren sorgten für Begeisterungsstürme. Angst vor Ermüdung umzukippen zeigte das Publikum keine, als es Zugabe verlangte und erhielt. Nicht zuletzt der erstklassige Sound, der meinem Empfinden nach besser war als der des Headliners, trug zum gelungenen Abschluss dieses Festivals bei, das leider unter Besuchermangel litt.
Runkel - merkt euch den Namen!

Jürgen Hornschuh


Kurt Mitzkatis


00 Plakat 2. Benefiz-Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000

00 Plakat 2. Benefiz-Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000

Angel Dust auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000 Foto: Rita Mitzkatis

Angel Dust auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisAngel Dust auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisAngel Dust auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisAngel Dust auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita Mitzkatis

Die! auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000 Foto: Rita Mitzkatis

Die! auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisDie! auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisDie! auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisDie! auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita Mitzkatis

Exir auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000 Foto: Rita Mitzkatis

Exir auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisExir auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisExir auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisExir auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisExir auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisExir auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisExir auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita Mitzkatis

Inquire auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000 Foto: Kurt Mitzkatis

Inquire auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Kurt MitzkatisInquire auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Kurt Mitzkatis

Inquire auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000 Foto: Rita Mitzkatis

Inquire auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisInquire auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita MitzkatisInquire auf dem 2. Rock-Festival für Kosovo-Flüchtlinge 2000  Foto: Rita Mitzkatis

Mike Al Becker auf dem 2. Benefiz-Rockfestival für Kosovo Flüchtlinge 2000 in Opladen Foto: Rita Mitzkatis

Mike Al Becker auf dem 2. Benefiz-Rockfestival für Kosovo Flüchtlinge 2000 in Opladen  Foto: Rita MitzkatisMike Al Becker auf dem 2. Benefiz-Rockfestival für Kosovo Flüchtlinge 2000 in Opladen  Foto: Rita Mitzkatis

Unleaded auf dem 2. Benefiz-Rockfestival für Kosovo Flüchtlinge 2000 in Opladen Foto: Rita Mitzkatis

Unleaded auf dem 2. Benefiz-Rockfestival für Kosovo Flüchtlinge 2000 in Opladen  Foto: Rita MitzkatisUnleaded auf dem 2. Benefiz-Rockfestival für Kosovo Flüchtlinge 2000 in Opladen  Foto: Rita MitzkatisUnleaded auf dem 2. Benefiz-Rockfestival für Kosovo Flüchtlinge 2000 in Opladen  Foto: Rita MitzkatisUnleaded auf dem 2. Benefiz-Rockfestival für Kosovo Flüchtlinge 2000 in Opladen  Foto: Rita MitzkatisUnleaded auf dem 2. Benefiz-Rockfestival für Kosovo Flüchtlinge 2000 in Opladen  Foto: Rita Mitzkatis

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