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Festivals in 1999

1. Kosovo-Benefiz, Hagen 1999
Bang Your Head 1999
Benne Open Air 1999
Burg Herzberg Festival 1999
Castle Rock (Hessen) 1999
Force Attack 1999
Gerberhaus Open Air 1999
German Rock Night 1999
KlangArt 1999
Lovefield 1999
Nachwuchsfestival - Bergisch Gladbach 1999
Progparade 1999
Rübeland 1999
Space Trance Tronics Night 1999
Sundown- Festival 1999
Wacken Open Air 1999
With Full Force 1999

Wacken Open Air 1999

www.wacken-open-air.de


WACKEN OPEN AIR

06.-07.08.1999

Bereits zum zehnten Mal fand in der 1.000- Seelen-Gemeinde Wacken das inzwischen über die Grenzen Europas bekannte Wacken Open Air, kurz W.O.A. genannt, statt. Die Veranstalter Holger Hübner und Thomas Jensen erwarteten zu diesem Jubiläum am Freitag, den 6. August und Samstag, den 7. August 1999 etwa 22.000 Besucher pro Tag. Die ersten Fans trafen schon am Mittwoch ein, das Wetter spielte bis Samstagabend super mit, die Bands sorgten für tolle Stimmung, die Fans waren gut drauf das Festival wurde erwartungsgemäß ein Erfolg, wozu auch die günstigen Eintrittspreise beitrugen.

Mehr als 90 internationale und deutsche Bands, zum Beispiel Saxon, Girlschool, Axel Rudi Pell, Hammerfall, Jag Panzer, Mercyful Fate, Dimmu Borgir, Angra, Edguy,Crematory und viele, viele andere lockten die Headbanger nach Norddeutschland. "No sleep at all - Rock around the Clock", dafür sorgten die Veranstalter mit fünf verschiedenen Bühnen. Obwohl das Motto "10 Years louder than Hell" lautete, wurden wir und die ganze Karawane der eintreffenden Fans von den Dorfbewohnern herzlich begrüßt. Junge und ältere Wackener versammelten sich in ihren Vorgärten, schließlich gab es ja was zu sehen. Besonders die Kids waren gut auf das jährlich stattfindende Spektakel vorbereitet und begrüßten jedes ankommende Fahrzeug mit lautem Jubel. Ein wirklich toller Ort!

Ein eigenes großes Dorf bildeten dann die Metal-Fans aus ganz Europa und sogar aus Übersee. Wir hatten als Campingplatz ein plattgewalztes Stoppelfeld erwischt, das sich bei anhaltender Trockenheit in eine schleswig-holsteinische Wüste verwandelte. Fahrende Autos und Motorräder wirbelten reichlich Staub auf, so dass sich die Zelte und deren Bewohner nach kurzer Zeit in einheitlichem, rötlichem Braun präsentierten. So konnte man wenigstens die Neuankömmlinge mühelos erkennen. Die Atmosphäre war vom ersten Augenblick an einzigartig, es war absolut friedlich, alle nahmen aufeinander Rücksicht, und irgendwie waren wir eine riesengroße Familie.

Für mich war es das schönste Festival in diesem Jahr, ich werde auch im Jahr 2000 wieder da sein, und den 20. Geburtstag von W.O.A. werde ich mir mit Sicherheit nicht entgehen lassen. Bis dahin sind dann bestimmt auch die Mängel abgestellt, auf die ich leider auch eingehen muss..."Kein Kacken in Wacken" heißt es bei Insidern. Der Weg zu den nächsten Dixi-Toiletten war weit, noch weiter war der Weg zum Duschcamp mit WCs. Die Dixi-Kabinen waren bald in einem Zustand, dass man sich nur kurz mit angehaltenem Atem darauf wagte, wenn es denn schon sein musste. Es gab ganz einfach zu wenige davon, und einige Schweine unter den Metal-Fans sorgten zusätzlich dafür, dass es unerträglich wurde. Lange Schlangen gab es vor den Duschen, eine Stunde Wartezeit war nichts. Glücklich schätzen konnte sich, wer einen gefüllten Wasserkanister mitgebracht hatte. Die wenigen Wohnmobilcamper werden sicherlich den Luxus ausgekostet haben, den sie hier genossen.

Teilweise überfordert war die Security. Die Jungs reagierten manchmal übernervös. Besonders der Umgang mit Fotografinnen schien ihnen nicht geläufig, diese Erfahrung habe nicht nur ich gemacht. Aber bei einer solch großen Veranstaltung kann eben nicht alles glatt laufen, wäre auch ein Wunder. Perfekt war die Versorgung mit Essen und Trinken, die Preise und auch die Qualität stimmten. Auf dem Gelände konnte man alles kriegen, was man brauchte und vielleicht vergessen hatte, vom Klopapier bis zur Taschenlampe. Die Geschäfte im Dorf waren auch auf den Ansturm vorbereitet und werden sich über den Umsatz gefreut haben.

Der Zeitplan wurde von den Bands auf allen fünf Bühnen nahezu perfekt eingehalten, so konnte man sich sein eigenes Programm super zusammenstellen. Das hat meine Arbeit unheimlich erleichtert, ich war absolut nicht gestresst für diese organisatorische Leistung möchte ich doch mal eine "Eins plus mit Sternchen" verteilen. Leistung zeigen mussten auch die Fußballteams beim Spiel Rock Hard gegen den Rest der Welt. Das Rock Hard Team gewann 15:5 oder so ähnlich, ist auch nicht so wichtig, alle hatten Spaß und gaben das Letzte... Viel Spaß vor sich hat das Paar, das sich beim Auftritt von Subway To Sally öffentlich auf der Bühne das Ja-Wort gab (hoffe ich jedenfalls)... Das interessierte aber kaum jemanden, schließlich wollte man gute Musik hören und sich vergnügen.

Und Musik gab es mehr als genug. House Of Spirits versorgten die Fans auf der History -Stage mit gepflegtem Metal. Eine schöne Atmosphäre herrschte bei Roland Grapow auf der Party-Stage. Der Helloween Gitarrist überzeugte durch gekonntes Spiel und sympathische Ausstrahlung, seine Musiker zogen mit...ein unvergessliches Erlebnis. Bei U.D.O. feierte das Publikum vor allem die einmalige Show, die auf der riesigen True-Metal-Stage super rüberkam. Moderne und dennoch mittelalterliche Klänge lieferten uns dann In Extremo. Hätte man den Spielleuten damals heute gebräuchliche Instrumente zur Verfügung gestellt, sie hätten bestimmt solche Musik gemacht wie In Extremo heute. Kostüme und Show überzeugten ebenfalls, und die Fans waren schier aus dem Häuschen.

Lefay boten den sportlichsten Auftritt am Samstag auf der Wet-Stage. Der Sänger beklagte sich mit der Äußerung "I hate guitar-players" über den offensichtlichen Erfolg seiner Kollegen beim weiblichen Geschlecht, nicht ohne Neid. Er hat seine Sache gut gemacht und sollte sich nicht grämen. Die niederländische Band The Gathering hatte die Fans sofort auf ihrer Seite. Dafür sorgte besonders Frontfrau Anneke van Giersbergen mit ihrer ausdrucksvollen Stimme und ihrer natürlichen Ausstrahlung. Zurück ins Mittelalter entführten uns dann wieder Subway To Sally. Das Publikum feierte sie frenetisch.

Nevermore kamen erwartungsgemäß gut an. Locker drauf war Tom Angelripper. Ferry von Rough Silk spielte bei ihm als Gast Akkordeon. Außerdem wirkte er auch bei Axel Rudi Pell am Keyboard mit und winkte freudig ins Publikum. Wirklich gut waren Rage mit neuem Line-Up, und sie enttäuschten ihr Publikum nicht. Therion als Headliner begannen mit viertelstündiger Verspätung. Statt des angekündigten großen Orchesters trat nur ein kleines auf, schließlich wurden sie mitten im Song abgewürgt, verbeugten sich und das Publikum kommentierte das abrupte Ende des Konzerts mit lauten Buh-Rufen. Durch einen plötzlichen Wetterumschwung hatte die Wüste sich in einen Morast verwandelt, doch dafür sind die Organisatoren nicht verantwortlich. Sie haben wirklich ganze Arbeit geleistet, waren unermüdlich im Einsatz und haben trotzdem die Nerven (hoffentlich) nie verloren. Besonders aufgefallen sind mir Holger Hübner und Jörg Michael (Continental Concerts) durch pausenlosen Einsatz. Da waren aber auch noch unzählige Helfer, die unermüdlich arbeiteten...
Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei, und ich freue mich schon auf 20 Jahre W.O.A.

Rita Mitzkatis


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