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Tourtagebuch Lefay / Angel Dust/ Steel Prophet / Stormhammer 2000

Tourtagebuch


Tourtagebuch

LEFAY / ANGEL DUST / STEEL PROPHET / STORMHAMMER

Exklusiv für den German Rock e.V.

von

Bernd Aufermann


26.08. D-Glauchau, Alte Spinnerei

27.08. D-Lahr, Universal D.O.G.

28.08. D-Bochum, Matrix

29.08. D-Hamburg, Markthalle

30.08. NL-Tillburg, 013

31.08. D-Heidelberg, Schwimmbad

01.09. NL-Zaandam, Kade

02.09. day-off

03.09. CH-Pratteln, Konzertfabrik Z7

04.09. D-Stuttgart, Röhre

05.09. B-Verviers, Spirit of 66

06.09. D-Nürnberg, Hirsch

07.09. D-Offenbach, Hafenbahn

08.09. NL-Rotterdam, Baroeg

09.09. NL-Hardenberg, Podium

10.09. B-Vosselaar, Biebob

11.09. D-Berlin, Knaack Club

12.09. D-Halle, Easy Schorre

13.09. D-Trier, Ex-Haus

14.09. day-off

15.09. D-Wetzlar,Franzis

16.09. I-Sand in Taufers, Bürgersaal

17.09. D-Augsburg, Rockfabrik

 

Herzlich Willkommen zu meinem persönlichen Tourtagebuch, in dem ich versuche, einige Momentaufnahmen und Eindrücke zu vermitteln, die mir auf Tour mit Lefay, Steel Prophet und Stormhammer begegnet sind. Natürlich stehen hier meine persönlichen Ansichten und Eindrücke im Vordergrund, spontan formuliert und manchmal vielleicht zu unüberlegt?! Aber es ist nicht immer alles so toll, und gerade diese kleinen Sachen machen es ja dann auch aus, oder? Wer will denn schon wissen, wie viel Groupies abgeschleppt, Bier vernichtet, Garderoben verwüstet, und so weiter ..naaa? Hey, das wird ne Rock\'n Roll Story, also gibt\'s von allem etwas!

Zunächst mal, auf Tour zu gehen ist für mich persönlich immer eine ganz tolle Sache, aber auch eine Grenzerfahrung..... in Bezug auf die eigene Leistungsfähigkeit, psychische und emotionale Belastbarkeit. Schließlich hängt man die nächsten 30 Tage mit wildfremden Menschen in einem Bus rum, die Klamotten stinken. Es gibt keine Privatsphäre, man verbringt den Großteil des Tages einfach mit warten.... Warten auf Frühstück, Soundcheck, Abendessen, Showtime.. Duschen.. Abfahrt und nicht zuletzt Schlaf!!! Vielleicht kann man sich vorstellen, zu welcher Tor-Tour so etwas ausarten kann, wenn man sich nicht leiden kann, oder einem das Benehmen der Anderen nicht passt..?! Unter diesen Aspekten kann ich sagen, die Erfahrungen auf dieser Tour waren die besten und schönsten, die ich bisher gemacht habe.

Doch zunächst mal einige formelle Grundlagen: Jedes neue Album will natürlich promotet werden, will heißen, die Plattenfirmen sehen so eine Tour als Werbeveranstaltung für ihr Produkt. Für uns Musiker ist das aber ein komplett anderer Stiefel! Mein persönliches Empfinden beim Spielen steht für mich im Vordergrund. Ich möchte als Musiker Menschen mit Musik emotional berühren, egal, welche Emotion auch immer, und ich empfinde es als Privileg und bin sehr dankbar dafür, dass Menschen zu unseren Konzerten kommen, viel Geld dafür bezahlen und sich darauf einlassen wollen. Es gibt einfach nichts geileres in diesem Universum, als eine Horde vor der Bühne zu haben, die auf die eigene Musik abgeht, wie Schmitts Katze. Anyway, Aufermann, du driftest ab.

Also von der Planung bis zur Umsetzung bedarf es etwa vier Monate in der die Firmen und Managements sich verständigen, welche Bands, welche Hallen, welches Routing, welches Team usw. In unserem Fall hieß das Lefay als Headliner, das heißt man rechnet damit, dass die meisten Leute wegen Lefay kommen. Die Produktion wird also dementsprechend nur auf den Headliner abgestimmt.. Bestes Licht, bester Sound und so weiter, dass es bei dieser Tour nicht so war und wir alle gleichberechtigt an allem beteiligt waren, ist nur ein weiteres Indiz für die schwedische Souveränität.

Ursprünglich war geplant, dass wir, Angel Dust, mit Steel Prophet rotieren, was die Spielposition vor Lefay betraf. Allerdings war während der Tour die Nachfrage der örtlichen Promoter entscheidend, so dass Steel Prophet lediglich in Holland und Belgien und Stuttgart nach uns spielten. Mit Stormhammer bekamen wir eine reine Opening Band mit aufs Billing. Ihre erste Tour, daher--- für alle mal die Spielregeln, wie sie im Normalfall laufen:

  1. Der Headliner soll am besten dastehen, das heißt er hat die Möglichkeiten die Strukturen am besten zu nutzen (Soundcheck, usw.).
  2. Alle Bands haben ihre Aktivitäten darauf abzustimmen (Man baut auf keinen Fall sein Equipment auf der Bühne auf, bevor der Headliner Soundcheck gemacht hat).
  3. Der Tourmanager ist der Boss oder auch der Babysitter. Seine Ansagen sollten besser befolgt werden, sonst... siehe Ansage (gleichzeitig ist er aber auch, Alkoholdealer, Handtuchverteiler, Bank, Telefonzelle, Psychologe, manchmal ein Arsch, oft ein Engel, kurz: Der Mr. Wichtig, der mit allen Wasser gewaschen ist und in jeder Situation die Nerven behält)
  4. Don\'t shit on the bus-never!!!!!!!!!!! (Alles klar??!!)
  5. Don\'t mess with the crew.. Wir hatten wirklich die geilsten Jungs mit dabei, alles alte Schweden, Chris für Guitars und Keys, Dan für die Drums, Stefan fürs Merchandising und natürlich Mr. Richard Peach (Engländer), unser guter Freund mit dem Angel Dust schon so viel erlebt haben.
  6. Der Schlaf der Busfahrer ist nicht nur heilig, sondern auch überlebenswichtig!!! (Also tagsüber keine Orgien und Lärm im Bus)

So, nach diesen Prinzipien sind wir also frohen Mutes zu unserem Proberaum gefahren und warteten auf die Dinge, die da kommen sollten: Viel Spaß beim Lesen!

Bernd Aufermann


25./26.8.2000

So, nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen, frische Socken und Unterwäsche gekauft, die Anlage programmiert und professionell verkabelt, die Frauen und Haustiere verabschiedet sind, kann es endlich losgehen.

Treffen um 18:00 am Proberaum. Die erste Überraschung: ein super Nightliner biegt um die Ecke, Doppeldecker, Klimaanlage und mit Frank ein cooler junger Busfahrer am Steuer. Wir sind begeistert. Die Roadcrew verlädt das Equipment in den Hänger, wir suchen uns die besten Schlafplätze aus...and we\'re rolling. Bye bye Dortmund, tschüss Borussia...... Ab zum Flughafen Düsseldorf, die Lefay Jungs abholen.

Natürlich hat man so seine Gedanken, wie sind sie wohl drauf, kann man mit denen auf dem Bus fast vier Wochen zusammenleben, und so weiter... Der erste Tiefschlag schon bei der Ankunft: Die Lefays haben in London zwei Gitarren und einen Bass verloren. Scheiße, sie nehmen es aber gelassen, stellen mit Soundmann Richard einen Nachsendeantrag nach Glauchau und ordern erst mal 150 Bier! Allesamt scheinen coole Jungs zu sein besonders Charles und Robin, sie erzählen von einer Bandinternen Wette, nach der sich niemand der Jungs bis zum Ende der Tour rasieren darf.....hmmm, da kommt ja was auf uns zu. Wir überlegen, ob wir mit Zähneputzen oder Socken dagegenhalten, entscheiden uns aber dann doch dagegen...... (Umweltschutz).

Die erste Nacht wird grausam. Die Schweden sind punchdrunk und grölen durch den Bus, naja ist ja nur die erste Nacht. Ich setze mich morgens um halb vier zum Busfahrer und gemeinsam starren wir auf die Straße......

Nach zwei Stunden Schlaf geht\'s um 12:00 Uhr in die Halle. Frühstück, außerdem treffen wir auch auf Steel Prophet und Stormhammer, die mit dem Bus aus München gekommen sind. Alle sind natürlich sehr aufgeregt und die Roadcrew hat alle Hände voll zu tun, das Equipment für jeden richtig aufzubauen....Hmmm alle rennen wie ein Bienenschwarm durcheinander, außerdem gleich die nächste Hiobsbotschaft, vom geliehenen Drumkit, über welches alle Bands spielen fehlt die Hälfte....Megashit, also ..improvisieren. Mal gucken, der Soundcheck verschiebt sich erst mal, mittlerweile ist es 17:00 Uhr und es ist immer noch kein Ton gecheckt. Außerdem bin ich etwas enttäuscht darüber, das wir im Billing mit Steel Prophet rotieren sollen, wir dachten, dass Billing wäre klar, und wir würden immer als vorletzte spielen.

Egal, dass spornt uns noch mehr an, den anderen zu zeigen, wo der Frosch die Locken hat......also, wie die Show war, erfahrt Ihr morgen.

 


1.Tag: Glauchau


Nachdem die Techs Dan und Chris tolle Arbeit geleistet haben, sieht die Bühne wie ein Musikladen aus. Stormhammer beginnen mit ihrem Set und können einige wenige True-Metaller mit ihren Songs und Ansagen begeistern: \"Heavy Metal rules...Say Heavy Metal rules...\" Naja, so was habe ich seit Beginn der 80er nicht mehr gehört. Solider neuer Sänger, altbackenes stageacting, für Fans halt.

Die Halle füllt sich und Steel Prophet können die 250 Leute zum ersten Mal so richtig anwärmen. Cooles Set, sehr thrashy und ein Sänger mit Jodeldiplom, gefällt mir........danach sind wir dran, begleitet von Angel Dust Sprechchören entern wir die Bühne. Dirks neues Outfit (Cowboyhut und langer Ledermantel) kommen total gut rüber, nur der Bühnensound ist ne Katastrophe! Wir hören uns nicht und spielen alles im Blindflug! Egal, es macht so richtig Bock und die Leute singen alles mit. Beeindruckend. Nach 45 Minuten gehen wir völlig durchnässt von der Bühne, doch denkste, die Meute will viel mehr! Also noch Surrender obendrauf! Dann ist leider Schluss, denn Lefay wollen ja auch noch...Die liefern nach anfänglichen technischen Problemen ein gutes Set ab, jedoch nur noch vor der Hälfte des Publikums. Schade, die Jungs rocken...war wohl doch ein bisschen spät für einige Zuschauer...schade!!!!! Gemeinsam genehmigen wir uns dann noch ein paar Bier und gehen alle früh schlafen....alle, haha!

 

2.Tag: Lahr


Wow, tolle Halle, super Frühstück und gute Laune, zumindest auf unserem Bus, aus dem Stormhammer Steel Prohet Bus steigen nach und nach einige Zombies mit VOLLEN! Maßkrügen!!! Prost! Stormhammer haben sich für diesen Gig etwas überlegt, sie packen zwei schwarze, wie Gespenster aussehende Puppen auf die Bühne, aus denen Trockeneisnebel aufsteigt! Schade, denn in der Dunkelheit kommen sie rein gar nicht zur Geltung........shit happens! Die Deutsche BA teilt Tourmanager Chris mit, dass die fehlenden Lefaygitarren irgendwo in Frankfurt verloren gegangen sind...shit happens twice.....Die Jungs und Tourmanager nehmens relativ gelassen und.....ein paar Biere extra! Schon komisch, beim Stormhammer Set verlieren sich gerade mal fünf! Leute vor der Bühne. Mir schwant Übles!

 

Insgesamt kommen wir nur auf ca. 150 Zuschauer, aber die werden von Steel Prophet ordentlich aufgewärmt, um dann von uns in Grund und Boden gerockt zu werden! Bei uns stehen alle vor der Bühne, der Sound ist ok, und wir zeigen ihnen, wo der Frosch die Locken hat! Es macht einfach tierisch Bock und die Leute fordern zwei Zugaben, die wir auch geben dürfen, DANKE LEFAY.
Die Jungs entern nach uns die Stage und steigen megatight ein! YO< es knallt, doch leider werden es doch ein paar Zuschauer weniger. Wahrscheinlich wieder zu spät!? Lefay fangen um 23 Uhr an........nun ja! Der Tag klingt bei den endlich mit Eilboten gelieferten Gitarren, einem Bier und Motocrossvideos, auf die die Schweden total abfahren, noch versöhnlich aus.


3.Tag: Bochum


Heimspiel für uns!!!! Tja, und als liefe alles zu glatt, schießt Guitartech Chris beim Soundcheck erst mal meinen Harmonizer (Effektgerät) ab. Kann passieren. Ganz Schuldbewusst kommt er an und als ich wieder aus der Herzklinik komme, hat er das Ding doch wieder fitgekriegt! Der Mann hats drauf!!!! Die Matrix ist supervoll und eigentlich ist klar, dass hier heute niemand anders ein Bein an die Erde kriegt! Doch 500 Maniacs geben Stormhammer eine faire Chance, die sie auch nutzen und ein solides Set abliefern! Die Jungs sind zufrieden! Ebenfalls gut rüber kommen die Stahlpropheten, die mächtig Dampf machen und uns ein williges Publikum überlassen. Obwohl ich bei Heimspielen immer ein komisches Gefühl habe, war es diesmal besonders geil! Das Publikum ist teilweise lauter als Dirk und wir schwitzen, als wären wir in einer finnischen Sauna! Wir geben echt alles und nach 50 min und drei Zugaben hinterlassen wir eine völlig fertige Meute .Ich brauche eine halbe Stunde, um mich zu erholen........Lefay legen sich mächtig ins Zeug, aber leider geht der heutige Abend klar an uns...nun ja, wir sind ja nicht bei Borussia..... Dann heißt es endgültig Abschied von Frau und Kind und Hund nehmen, die Tour beginnt.

4.Tag: Hamburg


Heute sind wir in Hamburg, im Prinzip unsere zweite Heimat> wir haben jede Menge Prominenz Backstage: Roland Grapow von Helloween, wir werden nachher Nightmare zusammen spielen, dann Udo Lindenberg Schauspieler Heinz Hoenig und Heiner Lauterbach, sie alle wollen uns mit Eddy Kante spielen sehen, mit dem wir Heintjes Mama schon in der Patrick Lindner Show verwurstet haben. Also, es wird spaßig mit einer garantiert geilen Party danach....... näheres morgen.....

Setlist Angel Dust: Let Me Live. The One You Are, Bleed, Addicted To Serenity, Come Into Resistance, Nightmare, Cross Of Hatered, Border Of Reality, Surrender................

OhOh, wir sind ganz schön nervös......leider kann ich nicht sagen, wie Stormhammer und Steelprophet angekommen sind, nach eigener Aussage war das Publikum sehr schwierig. Wegen unserer Gäste sind wir so beschäftigt, dass wir kaum mitkriegen, dass Lefaysänger Charles wegen heftiger Unterleibsschmerzen zum Doc muss, außerdem kümmern wir uns noch um unseren Junior Jesper, der im Rockhard drei Tage mit uns auf Tour gewonnen hat. Charles kommt nachmittags vom Doc und ist topfit, nichts Ernstes.....puuuhhhhh. Dann Soundcheck mit Eddy Kante, der macht sich mehr in die Hose als wir, denn es ist seine Bühnenpremiere. Eddy hat noch seine Kumpels eingeladen....Heinz Hoenig, Heiner Lauterbach und Udo Lindenberg.....

Um 21:00 Uhr hole ich Roland Grapow und seine Frau Silvia von der Rückseite der Halle ab, die beiden sind gut gelaunt ,wie immer. Gemeinsam gehen wir noch mal kurz Nightmare durch.......Silvia hält solange mein Händchen.... und dann ist es soweit: Stagetime, wir legen los, der Sound ist gut, doch ich bin nicht richtig dabei....mein kopf kreist noch um die technischen Aspekte der Gitarrenwechsel mit Roland. Die ersten zwei Songs denke ich, was ist denn hier los, wir müssen richtig arbeiten, um die Leute , etwa 350, auf unsere Seite zu ziehen- später sagen alle, dass das hier in HH absolut normal sei, und die Norddeutsche Kühle hier erst mal gebrochen werden muss....- anyway, das schafft Roland spielend, als er mit den Worten.... \"hey fickendes Hamburg, (in Anlehnung an alle Standardansagen anderer Bands - Hi fucking Hamburg-) zeigt Angel Dust mal dass ihr rocken könnt\"! Die Bühne betritt, geht buchstäblich die Post ab. Roland spielt supergeil und tight über meine Anlage, als wäre er schon ewig mit dabei, ich schnappe mir Dirks Gitarre und haue ebenfalls in die Saiten .gemeinsam hauen wir uns im Mittelteil die Soli um die Ohren---einfach geil. Er ist einfach nicht nur ein toller Gitarrist, sondern auch ein supernetter Mensch, wir fühlen uns einfach sehr geehrt! DANKE ROLANDO!!!!

Mittlerweile sehe ich die grinsenden Gesichter einiger Leute, die ich aus dem Fernsehen kenne, vor mir....Heinz Hoenig steht drei Meter von mir entfernt, nimmt seine Sonnebrille ab, und bangt zu Come Into Resistance ab, was das Zeug hält, dabei brüllt er mich an, was nach \"Jaaaaa,Jaaaaaaaa, Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa\" klingt! Die Menge tobt! Das Eis ist gebrochen und wir gehen ab...Dann ist es soweit:

Nach Border.. kommt Eddy auf die Bühne und zieht wie eine coole Sau die Nummer ab...........Die Meute tobt, das hätten wir nicht erwartet!!!! Tolle Premiere Eddy!!! Derweil steht etwas weiter hinten ein Mann mit Hut, der Kollege Lindenberg und schaut sich alles aus der Distanz an! Er nuschelt was und muss dann leider schon gehen...wir aber noch nicht, die Menge will mehr und wir spielen noch eine Zugabe, obwohl wir unsere Spielzeit dadurch um satte 20 min überziehen. Danke Lefay! Danach ist Schluss und backstage geht die Luzie ab. Heinz Hoenig klopft mir mit den Worten: \"Geil Geil, Mr. Flitzefinger, wie machst du das nur.....suuuuuuuper.....\"! auf die Schultern, und gemeinsam hauen Roland, Silvia und die Prominenz und ich uns erst mal ein Bier rein, als mein Handy klingelt nimmt Herr Hoenig das Ding und stellt sich erst mal meiner Frau vor. Die ist natürlich sehr perplex und fragt, ob wir auf Drogen wären! Eddy strahlt wie ein Honigkuchenpferd! Er lädt uns gemeinsam mit allen Bands in ein paar noble Nachtclubs ein. Gemeinsam warten wir noch auf Lefay, die einen guten Set, leider wieder nur vor der Hälfte des Publikums, abziehen. Der Hammer noch während des Sets. Roland hat Geburtstag und wir gehen alle mit ner Kiste Bier auf die Bühne.

Ganz Hamburg singt ihm ein Ständchen........das kann man kaum toppen, dieses Gefühl.......Danach muss Roland leider los, und ich verabschiede einen guten Freund und respektablen Musiker mit einer tollen Frau! Der gelungene Abend klingt dann im Zwick und später im Goldie mit viel Spaß und Prominenz aus. Um 5:00 Uhr verlassen wir Hamburg, unsere zweite Heimat, aber we will be back!!!!! Im Tourbus geht es dann noch mal richtig los......naja, viel Schlaf hatten wir nicht, was sich später noch rächen sollte......

5.Tag: Tillburg, Holland


Tolle Halle, tolle Anlage, ziemlich verkatert klettern wir wie die Zombies aus den Bussen......Heute wechseln wir mal, Steelprophet spielen an unserer Stelle. Gute Entscheidung, denn wir müssen, wegen Zeitbegrenzung vom Veranstalter schön früh aufhören! Anyway, heute haben wir es schwer, beim Singen fühlen wir uns echt beschissen, aber es klappt, nur als wir das Publikum geknackt haben, müssen wir schon wieder aufhören. Steelprophet geht es genauso, dafür räumen Lefay endlich mal ab! das ist gut fürs Ego!!! Die Jungs sind total klasse, den ganzen Tag haben wir unsere Garderobentüren mit dummen Sprüchen beklebt, bei dem die Schweden klar eine 10 auf der Perversitaetsskala holen, indem sie ANAL DUST plus einem mit Milch gefüllten Kondom, welches Außen mit (Ich hoffe!!!!....) Schokolade beschmiert ist. Wir haben uns alle totgelacht, sorry, aber auf Tour zu sein heißt auch manchmal dekadent zu sein. Wir revanchierten uns, indem wir während ihres Sets mit Schildern vor die Bühne gingen, auf denen LE GAY, Please take a shower, SMILE, WE DRANK ALL YOUR BEER! stand. das Publikum und die Jungs haben sich totgelacht- der Beginn einer kochenden Leidenschaft.....wie soll das bloß erst beim Abschlussgig in Augsburg werden!!!??? To BE CONTINUED....


6.Tag: Heidelberg


Die wohl kleinste Halle der Tour. Wir lassen mehr als die Hälfte des Equipments im Trailer, trotzdem haben wir alle ein gutes Gefühl. Lustige Story am Rande: einer unserer U.S. Boys hat sich von einem Groupie gestern in Tillburg abschleppen lassen. in völliger Extase hat er dabei leider seinen Reisepass liegen lassen, dumm gelaufen- ohne Pass keine Schweiz, keine Rückreise nach Us of a!!!!! alle grölen, der U.S. Boy eingeschlossen, lediglich der Tourmanager kriegt Weltraumherpes....egal, dafür wird er ja bezahlt, hihi..derweil mache ich mich auf, Heidelberg im Dauerlauf zu erkunden. Es tut so richtig gut, nach sechs Tagen mal wieder zu laufen. Normalerweise ziehe ich in Dortmund jeden Tag etwa 10km vom Streifen....und was soll ich sagen, Heidelberg ist eine sagenhafte Stadt: am Neckar entlang durch die Altstadt und zurück, dabei merke ich gar nicht, dass ich insgesamt wohl 15km gerannt bin (muss wohl auch an den vielen netten Joggerinnen gelegen haben.....)

Der Abend wird für fast alle geil Stormhammer kommen beim Publikum zum ersten mal richtig gut an und hätten sie keine Ohren, hätten sie wohl im Kreis gegrinst....na bitte Jungs, geht doch...leider verschluckt Drummer Django bei seiner Feuerspucknummer die Hälfte des Sprits und kotzt sich nach dem Gig die Seele aus dem Leib.....anschließend verdünnt er das kostbare Gut (2.06DM pro Liter) mit Wodka und Bier(Warum hat er eigentlich nicht in den Bustank....??...aber egal)..Steel Prophet können auch zum ersten mal richtig abräumen, da viele U.S. Soldaten anwesend sind, die die Jungs aus LA richtig abfeiern.........kuuuuuuuuuull!!! Danach geben wir auf der engen Bühne wieder alles und es zeigt sich, dass 80% der Leute mit unserem Material bestens vertraut sind. Na bitte....das macht Spaß, da schmeckt das Bier.....Auch Lefay können auf ganzer Linie überzeugen... wir sind uns einig: je kleiner die Halle um so geiler das Publikum!!!!! Danke Heidelberg....YOU ROCK!!!!!

7.Tag: Zaandam, NL


Tja, heute mal wieder in Holland, nachdem sich viele der Jungs mit reichlich Rauchwaren aller Art eingedeckt haben, gibt\'s das nächste Gelächter: Der Steel Prophet Bus ist nach Tillburg zurückgekehrt um die Ellie des U.S. Boys ausfindig zu machen, wegen des Passports. Leider öffnete der 200cm große Freund die Tür, so dass der U.S. Boy sich als englischer Zeitungsboy ausgeben musste........wieder kein Passsport, und 200 km umsonst gefahren, sie mussten ja auch noch in Zaandamm spielen....au weia... 

Coole Halle, coole Stadt, direkt vor den Toren von Amsterdam...... habe dort 40km nördlich meinen Sommerurlaub verbracht, glaube also, mich auszukennen und jogge , was das Zeug hält.

Nach einer Stunde komme ich mir wie auf einem fremden Planeten vor und merke, dass ich mich total verlaufen habe.....grundgütige Scheiße!!!!! Das ist mir noch nie passiert, und nur noch eine Stunde bis wir auf die Bühne müssen. Zum Glück treffe ich einen freundlichen Eingeborenen, der mir erklärt, dass ich leider ca. fünf Kilometer am Ziel vorbeigeschossen bin... Fuck, das riecht nach olympischen Qualifikationen......schaffe es gerade noch rechtzeitig. Eigentlich hätte ich mir ruhig Zeit lassen können, als Stormhammer die Bühne betreten sind gerade mal fünf Leute in der Halle....hä? wasn hier los??? Es riecht nach live Probe.... wir ahnen nichts Gutes, gerade mal 58 zahlende Zuschauer verlieren sich in einer Halle, in welche wohl 800 reinpassen! Wir versuchen wirklich alles, selbst mit dummen holländischen Sprüchen ist denen nicht beizukommen, also beschließen wir, den Spaßfaktor für uns noch zu erhöhen..... Dirk legt einen halben Strip hin, ich zum Schrecken aller auch, damit wir unsere kostbaren Klamotten nicht umsonst vollschwitzen..... Wir springen von der Bühne, rennen durch den Saal und interpretieren unsere Songs mal etwas anders, Solo hier, Solo da usw...
Seltsamerweise scheint das Publikum etwas aufzutauen. egal immerhin spendiert mir ein\"Fan\" ein Bier auf der Bühne! Steel Prophet und Lefay geht es auch nicht besser... aus Solidarität stellen sich Angel Dust, Steel Prophet und einige Stormhammer direkt vor die Bühne und feiern als Pseudopublikum den Headliner. Beim letzten Song gehen Tony und Peter von der Bühne und spielen den Song aus dem Backstagebereich. Derweil stürzt unser Dirk mit umgeschnallter Gitarre auf die Bühne und tut so, als würde er den Song spielen. Ich denk noch: \"Wieso kann der das so gut?\", als plötzlich alle Lefays in der Halle auftauchen und den Song von dort aus spielen.....

Publikum: einige lächeln... Ich frage mich, warum die überhaupt kommen????? Leider ist heute zum ersten mal die Stimmung recht mies, nicht wegen der Leute, sondern weil Stormhammer das Bier aller Leute wegsaufen. Und das mit der Begründung sie hätten doch drei Kisten geordert. Da keiner von uns bei Metallica spielt stellen uns die Veranstalter maximal vier Kisten für Alle hin....und drei davon gehen in Stumpfhammerbirnen. Robin, der Drummer von Lefay ist dermaßen sauer, nach der Show kein Bier zu kriegen, dass er sofort eine Krisensitzung einberuft. Doch leider zeigen sich die Stormhammers dermaßen uneinsichtig, dass der Tourmanager beschließt, jetzt die \"normale Tour\" zu fahren: Bier wird aufgeteilt, Handtücher ebenso..... Garderoben as well und die Jungs dürfen erst dann ihr Equipment aufbauen, wenn alle anderen mit dem Aufbau fertig sind....schade, eine total unnötige Situation.

Leider sind von Seiten des Stormhammer-Roadies noch ein paar Sachen gelaufen die nicht so ganz toll waren, so dass das Maß jetzt voll ist! Wirklich schade, aber als Tourneuling sich so uneinsichtig zu geben ist tödlich!!!! Happy End am Rande: Der U.S. Boy kann seinen Pass bei der Polizei in Tillburg abholen, wo ihn die Dame hinterlegt hat, also heißt es für die Jungs, wieder nach Tillburg......good luck!!!!!!

8.Tag: Day off


Nachtrag day off: mit den freien Tagen ist das immer so eine Sache: auf der einen Seite werden sie dringend benötigt, um den Sängern Erholung zu geben, auf der anderen Seite hängt man, wenn man Pech hat, im Bus und kriegt nicht mal ne Dusche! wir haben uns entschlossen, den freien Tag in Strasbourg zu verbringen und unsere Frauen einfliegen zu lassen. Dumm nur, dass keine unserer Frauen darauf Bock hat! Na toll......da macht man alles klar....... wer vermisst den hier wohl wen??????? Ich nutze trotzdem die Gelegenheit, mich zu dem Hauptstützpunkt meiner US Gitarrenfirma im Schwarzwald abzuseilen, um mit dem dort anwesenden Firmenpräsidenten noch ein paar Deals zu machen. Dass er mir dabei jedoch lieber erklärt, wie geil es ist, van Halen stoned zu erleben, und was wheel chair weed bedeutet (so stoned, dass man einen Rollstuhl braucht) finde ich für einen führenden US Geschäftsmann megacool...egal, die Jungs gucken ganz schön neidisch, als ich mich abholen lasse, zumindest kriege ich ne Dusche und ne Behandlung in einer fünf Sterne Schwarzwaldklinik...... als hätte ich es geahnt...das Thema des Tages war die Vernichtung aller aus Holland eingeführten Rauchwaren...sozusagen in vivo. 

Als ich nachts um zwei mit meinem Chauffeur den vereinbarten Treffpunkt am Hotel in Strasbourg erreiche, bietet sich mir ein Bild des Grauens......Tony, Lefaygitarrist, liegt total besoffen mit dem Gesicht zum Boden in einem Club, Banx kann auf einmal fließend schwedisch sprechen „Hölle Hölle blonde swedin, jaja, tak!“ und alle grölen, was das Zeug hält, nicht nur dass alle stinkbesoffen sind, sie haben auch komplett die Orientierung verloren und finden nicht mehr zum Bus(hotel) zurück....so ruft mich Banx an, ich soll ihn an der Kathedrale abholen...also, ich hin, kein Banx- renne rum wie ein Doofer, immer noch kein Banx... fahre zurück, Banx wird von zwei Steel Prophet guys nach Hause getragen, dumm gelaufen, er hatte die Kathedrale in der Innenstadt mit ner Dorfkirche verwechselt.......oh Drogenmissbrauch...

Bis acht Uhr morgens trudeln alle nacheinander ein, mehr oder weniger mit und ohne Hilfe und beschweren sich über die bescheuerten Eingeborenen, die ihnen beim nach Hause laufen auf die Hände getreten sind....opene oele!!!!!! Mittlerweile greifen die ersten Erkältungen um sich, Charles ,Lefaysänger, krächzt nur noch auf einer Lunge, Assi, unser Drummer schnaubt wie ein Tiefseeoppossum, eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis alle die Seuche haben..

9.Tag: Pratteln Schweiz


Ein absolutes Tourhighlight! das Essen, welches Z7 Chefkoch Attila zelebriert, ist bei allen Rockgrößen der Welt bekannt, und so ist es auch diesmal. Überhaupt ist Pratteln heute megageil, viel Publikum, tolle Halle, tolles Licht, toller Sound! und schon geht\'s rund..... Stormhammer Sänger Tommy ist Schweizer Alm Öhi, und so kommen die Jungs beim Publikum sehr gut an. danach heben Steel Prophet die Stimmung auf das nächste Niveau...geil, die Jungs haben Bock und das Publikum auch.....danach heißt es: let the madness begin.... eine Radiostation möchte unsere Show aufnehmen und wir legen uns mächtig ins Zeug- das Publikum macht Theater wie 5000 und singen Dirk jede Zeile nach... so was habe ich in Pratteln noch nicht erlebt.....Micke, Lefay Bassmann, versorgt uns auf offener Bühne mit Bier und grölt den einen oder anderen Refrain einfach mit. selbst die Musikerpolizei, die in Person von Destruction gekommen ist, kann sich einige Zuckungen nicht verkneifen( Dafür werden wir nach dem Set mit tödlicher Ignoranz bestraft), wers nötig hat..

Danach spielen Lefay ein cooles Set, gespickt mit kleinen Einlagen, die den Set für die Zuschauer unvergesslich werden lassen.....: es ist fast schon Comedy, die Techs Chris und Dan klauen Charles immer den Mikroständer übergießen sich mit Wasser und bewerfen sich mit Kleinkram. gegen Ende des Sets geht es richtig los. Charles Stimme macht schlapp und die Jungs spielen Ace Of Spades. Plötzlich sind Dirk und Banx auf der Bühne und grölen mit. Ich schnappe mir ne Zeitung und Stiefel auf die Bühne und tue völlig unbeteiligt und schaue richtig dämlich... prompt hängt mir Chris ne Klampfe um und weiter geht‘s mit Paranoid von Black Sabbath, als ich mir gerade noch überlege, wie ich am besten Ozzy nachmache, steht schon Rik von Steel Prophet neben mir und übernimmt die vocals... jeeeaaaa, die Leute toben, ne echte Jamsession.. wir gehen über in Aint Talking Bout Love von Van Halen und plötzlich sind einfach alle auf der Bühne und machen mit... Peter, der Lefaygitarrist, setzt sich an die Drums und holpert durch Iron Man...... das Publikum lacht sich kaputt und kann gar nicht genug bekommen.. auch die Stormhammers machen mit, wenn auch etwas schüchtern, aber egal.... so macht\'s Spaß, so soll\'s sein, das braucht die Gemeinschaft...

10 Tag: Stuttgart


Stuttgart war für Angel Dust irgendwie immer etwas schwierig, daher waren wir etwas skeptisch........zunächst mal holt mich Gaby ,aus unserem Fanclub, ab, um mir als Einheimische die besten Joggingstrecken zu zeigen...... puhh danach(Hügel rauf und runter) bin ich ziemlich erledigt und muss mir natürlich dumme Sprüche von allen Seiten anhören, von wegen ich wäre joggen gewesen.......haha erst als sie Gabys Mann sehen, geben sie Ruhe.....

Stuttgart ist eine wirklich schöne Stadt mit einer Einkaufsstraße, die fast unendlich erscheint. die Lefays sind von unseren Bühnenklamotten so angetan, das wir mit ihnen ne Runde shoppen gehen, damit sie sich die gleichen Sachen kaufen können....nebenbei beschließen wir, aufgrund des gemeinsamen Outfits eine Boygroup aufzumachen.....LE GAY...... Abends dann geht es zur Sache....Stormhammer können zum ersten Mal Zugaberufe einheimsen.....schön, Jungs, weiter so. Dirks Stimme ist mittlerweile durch eine Erkältung angegriffen und er ist ernsthaft sauer darüber, trotzdem liefert er eine gute Show...... Mittlerweile sind alle Sets mit irgendwelchen Einlagen durchsetzt: so fangen die Lefays an, uns mit Wasser zu bespritzen, worauf wir das Publikum über die Rasierwette aufklären und alles brüllt: Please Shave!!!!!!! Rick von Steel Prophet kommt für Bleed mit auf die Bühne und Lefays Tony spielt bei Addicted auf der Bühne eine Playbackgitarre..... das Publikum dankt es uns mit nie bisher dagewesenem Applaus, sogar Banx spielt für die Musikerpolizei in Person von Sacred Steel ein total beschissenes Basssolo, über das wir uns auf der Bühne totlachen.... leider kommt aufgrund der Einlagen das eigentliche Set zu kurz, so dass wir Cross Of Hatered kurzerhand canceln müssen, leider dürfen wir auch die Zugaberufe nicht mehr befriedigen, aber egal, we have taken Stuttgart by Force. Wir kommen gerne wieder!!!!!!! bei Lefay geht die Comedyshow weiter, neben den üblichen Einlagen nehme ich mir kurzerhand eine Kloschüssel, eine Zeitung und Kippe und setze mich während eines Songs einfach auf die Bühne und tue so, als müsste ich mal..... das Gelächter ist groß als Charles versucht, mir die Hose komplett auszuziehen und mich wie ein Berserker über die Bühne scheucht. währenddessen lockte Steel Prophet Jim Lefay Basser Micke an den Bühnenrand, um ihm eine Rasur zu verpassen, hat leider nicht ganz geklappt. mehr als Schaum im Gesicht war nicht. Dirk hat aus den Haarresten seiner Bürste einen Dimebag darell Bart gemacht und ihn sich mit Gaffatape unters Kinn geklebt, sie echt aus, Charles ringt um Fassung vor Lachen und das Publikum hört nicht mehr auf , zu fotografieren.....Auch hier lassen wir das ganze mit einer spontanen Jamsession ausklingen und donnern Anarchy In The UK in die Meute........250 Zuschauer werden den Tag hoffentlich nicht so schnell vergessen.

11.Tag: Verviers, Belgien


So langsam ist die Partystimmung einer gewissen Müdigkeit und Lethargie gewichen. Die Sänger leiden an Erkältungen, und alle Bands beginnen ihre Setlisten entsprechend zu kürzen oder umzustellen. Jeder fühlt sich ausgepowert, der Körper fordert Tribut. Man beginnt, an zu Hause zu denken, frische Socken, ein vernünftiges Bett und ne Badewanne voll Sagrotan. Wir haben heute erfahren, dass die Show in Hardenberg -Holland gecancelt wurde. diesen Tag Day Off werden wir in Dortmund in Banx Kneipe verbringen und dort ganz relaxed unplugged Gigs spielen. Jeder wie er mag und wie er kann, offene Jamsessions fürs Chill Out. Die Sänger können sich etwas erholen und quasi \"auslaufen\". Für die Hardcore Fans halt, von denen uns viele auf der Tour hinterher reisen. Heute habe ich echte Mühe, auf der Bühne alles zu geben. Vielleicht kriege ich auch ne Grippe, wer weiß...gottseidank gelingt es uns immer wieder, uns zur Showtime immer wieder hoch zu pushen. mittlerweile gehe ich nach der Show immer sofort ins (Bus)Bett, höre mir Entspannungsmusik an oder lese........ Heute mal keine besonderen Vorkommnisse. Der örtliche Promoter möchte Angel Dust für eine Headlinershow buchen, also müssen wir doch gar nicht so schlecht gewesen sein....... alle Bands kommen gut an. Danke Verviers, wir kommen gerne wieder.....

12.Tag: Nürnberg


Auch heute gibt\'s nichts so richtig Besonderes zu berichten. Bei meinen täglichen Joggingexkursionen stelle ich fest, dass Nürnberg irgendwie komisch ist......keine Ahnung, wahrscheinlich kriege ich bloß Heimweh. Abends dann ein großes Hallo. Karl Bregin den ich aus Toronto kenne kommt uns besuchen. Er schreibt für ein kanadisches Magazin und wir haben ne Menge Spaß. Extra für ihn spielen wir Surrender im regulären Set und nicht als Zugabe. Das Publikum ist einfach geil. Wie wir von lokalen Reportern erfahren haben, sind Angel Dust in Nürnberg schwer angesagt. Die Menge tobt, singt alles mit und Dirk vergisst seine Grippe für einen Moment, dafür ist meine Stimme hinüber. Ich singe wie ein Schwein, hoffentlich merkts keiner und Peach unser Soundmann zieht rechtzeitig die Regler runter.... Überhaupt: Zum ersten Mal verstimmt sich meine Gitarre während des Sets, und ich habe ernsthaft Problehme, das Ding während der Pausen gestimmt zu kriegen. wahrscheinlich taugte der Satz Saiten nichts, den ich aufgezogen habe.... kann halt mal vorkommen.......

 

Leider spielen Lefay wieder vor wesentlich weniger Zuschauern, aber den Jungs macht das nichts. Nachts dann gibt\'s noch eine Trackattack mit irgend welchen Reportern, die uns im Tourbus CDs vorspielen, die wir kommentieren müssen. Also sitzen Steel Prophet, wir und Lefay auf dem Bus und ertragen tapfer, den Haufen Scheiße, den sie uns vorspielen.......Mein Gott wir erkennen gerade mal zwei Bands von 12. Drei Songs sind cool, der Rest fällt bei allen unter großem Gelächter durch. Wir glauben, die Reporter sind ganz schön sauer, da sie uns wahrscheinlich ihre Lieblingssongs vorgespielt haben, die wir alle total verrissen haben. Langweiliger Scheiß, der schon in den 80ern Mist gewesen wäre, Eunuchengesang, Dungeons, Dragons, Fight, Glory , Steel, Lonelyness....blah blah..... Langweilige Sounds, keine Innovation, kaum Neues.....einfach Metal Inzucht! Alle Bands sind sich einig: Braucht kein Schwein. (wie gesagt drei gute Sachen von 12!!! Metal, was machst du nur...????? Nachts auf dem Weg nach Offenbach fallen wir noch über einen Autobahnrastplatz in Ansbach her. Die Leute gucken nicht schlecht. die Schweden sehen mittlerweile wie echte Wikinger aus und kaufen sich überlebenswichtige Sachen wie (Entschuldigung) \"Speckmösenmassaker\",\"Lustige Dicke\",\" Happy Weekend\", Blah Blah. Rick,der Steel Prophet Sänger wird ganz raschelig, als er die Bizarre Abteilung sieht. Er teilt auch jedem seine sexuellen Obsessionen mit, egal ob man sie hören will, oder nicht. Rick möchte in Berlin in einer Schwulendisco ausgepeitscht und ordentlich rangenommen werden! Hmmmmmm....... er ist halt etwas komisch und mindestens etwas bi... aber ein totaler Freak, über den man sich totlachen kann.... Er glaubt auch von Aliens entführt worden zu sein.....Zumindest eröffnen seine etwas anderen Ansichten über Sex uns jede Menge Möglichkeiten für die letzte Show in Augsburg, hä hä............

13.Tag: Offenbach Hafenbahn


Soweit so gut, langsam hebt sich die Stimmung wieder, obwohl es schwierig wird, sich jeden Abend neu in die Bühnenklamotten zu schwingen. Aber nur weil sie zum Teil stinken wie die Pest- man kommt halt selten zum Waschen. Die Hafenbahn war eigentlich immer ein gutes Pflaster für Angel Dust. Wir treffen die Jungs von Edguy (What? Who? EDGAY????fragt Charles von Lefay) und freuen uns auf den Abend. Kurz gesagt: Es war Steel Prophet Time. Die Jungs sahnten ab, da konnten wir anderen nur staunen. Da muss man neidlos anerkennen, dass sie die Menge einfach besser im Griff hatten. Es sei den sympathischen Amis mit der (dem)verrückten Diva an den Vocals vollends gegönnt.

Nach der Show zeigt sich die Hafenbahn mal von ihrer unangenehmen Seite. Es gibt weder Bier noch was zu essen und zu allem Überfluss weigern sie sich kategorisch, die Schranke vor dem Gästeparkplatz zu öffnen! Das ginge nicht. Erst wenn die Busse (also wir) fahren! Herzlich willkommen im Beamtenstaat Deutschland! so sitzen unsere Gäste fest, und das, obwohl davon einige noch bis zu 200 km fahren müssten! Danke Hafenbahn, wir werden euch weiterempfehlen...

14.Tag: Rotterdam


Ehrlich, wir hätten\'s wissen müssen: Der Tag fing schon Scheiße an. Beim Frühstück erzählt uns der zweite Stormhammer-Gitarrist Mane ein paar interessante News über deren Roadie Heiland, den alle wegen seines komischen Verhaltens schon etwas auf dem Kieker haben. Nicht gerade tolle News.. leider passen diese Geschichten in ein gewisses Gesamtbild, welches diese Person bisher hinterlassen hat. Viele Sachen sind durch ihn einfach verbockt worden. Ein konsequentes Arbeiten der anderen Techs wurde durch ihn verhindert und viele Sachen die er am Rande tat, waren einfach gelinde gesagt nicht in Ordnung.... auch Chris und Dan beschweren sich über ihn und seine unkooperative Arbeitsweise. Wir sind wirklich der Meinung, dass dieser sogenannte Roadie besser in den nächsten Zug nach Hause gehört.... Weiter geht\'s: Das Essen ist schlecht, die Stimmung auch.
Kurz vor Showtime kocht die Stimmung noch mal hoch. Die Lefays kriegen das volle Ausmaß der Beschwerden mit, und sie fordern umgehend eine Aussprache. Der Tourmanager bittet zu einem Meeting: Folgendes ist nun Stand der Dinge: Heiland zeigt sich von einer verständnisvollen Seite, beharrt aber darauf, nur nach Anweisungen zu handeln. Anyway, wir kriegen das schon aus der Welt, wir müssen uns halt alle mal am Riemen reißen.... Ach ja.. und die Show.....?? Heute war schon wieder Steel Prophet-Tag, Hmmmmm... nun ja...Holländisches Publikum, wieder ähnlich dem von Zaandam letzte Woche. Du reißt dir den Arsch auf und die grinsen stoned... Bei Steel Prophet haben sie dann noch Hey hey!!! gerufen.....Übrigens sehen unsere Schweden mittlerweile bartmäßig wie die ersten Menschen aus...

15.Tag: NL-Hardenberg (unplanmäßiger Day-Off)


Nach einigem hin und her haben wir uns ja entschlossen, den unplanmäßigen freien Tag zu nutzen, um in Banx\'s Kneipe in Herdecke eine Unpluggedsession zu spielen ( mit allen Bands) und eventuell die Angel Dust-Aufnahmen für Fans ins Internet zu setzen.


So schmeißt uns der Bus dann auch morgens um sechs an der Dortmunder Westfalenhalle raus, damit wenigstens wir Dortmunder noch\'n halben Tag bei Kind und Kegel haben. Und das tut soooooooo guuuuut. Eine Badewanne voll Sagrotan, ne Dusche usw, -aber irgendwie ist man gar nicht zuhause, und alles läuft wie im Film ab... Währenddessen nimmt in Herdecke das Grauen seinen Lauf. Was wir nicht wissen können: Die Schweden und Amis haben bereits um 14:00 Uhr ein 50 Liter Fass Bier weggesogen.... Ideale Voraussetzungen für eine prickelnde Jamsession am Abend. zu allem Überfluss ist der Abend auch nur für geladene Gäste, das heißt Plattenfirma und weitere VIPs reserviert. Ohhhhhh Shhhiitt!! Als ich also guter Dinge gegen 21:00 Uhr in Herdecke aufschlage, herrscht dort absoluter Ausnahmezustand: Halbnackte unrasierte langhaarige stinkbesoffene Schweden liegen irgendwo in der Herdecker Einkaufsstraße rum und beeindrucken die verängstigten Passanten mit ihren elaborierten deutschen Sprachkenntnissen :\" Wääär willl miiiher einän blassäääännn?????\" schallt es fröhlich durch die Pampa!

 

Der Tourmanager hat längst kapituliert und bemüht sich um Schadensbegrenzung, doch die Amis machen alles noch viel schlimmer: Sie verziehen sich gleich mit einigen Herdecker Jungfräulichkeiten.... So findet man Steve von Steel Prophet erst am nächsten Morgen in einem Frisiersalon!!! (Achtung, an einem Montagmorgen), allein, und innerlich eher leer, wie er später sagen wird.. Kurz und gut, die Jamsession war die schlechteste, die jemals in diesem Universum stattgefunden hat. Ich persönlich war stocksauer, dass nicht mal wir es geschafft haben, uns geschlossen zu präsentieren, da unser Drummer sich kurz vor unseren geplanten Aufnahmen krank abmeldet... nun ja, krank ist krank, aber der Rest der Truppe ist erst mal sauer, da wir uns von diesem Event doch einiges versprochen haben. Ansonsten wurde in Dirks Geburtstag reingefeiert, die, die noch konnten, sangen so was wie Happy Birthday...Ansonsten decken wir jetzt besser den Mantel des Schweigens über diesen Tag.....

16.Tag: Vosselaar, Belgien


Au weia, alle Terrorristen von gestern haben einen tierischen Kater, mehr noch: Tony mussten sie von irgend einem Schrottplatz sammeln, andere haben wer weiß wo übernachtet... Kein leichter Job für den Tourmanager, seine Lieben wieder um sich zu versammeln... Tja und dementsprechend gestaltet sich auch der Tag. Kaum jemand spricht, wir auch nicht mit unserem Assy, der sich gestern krank abmeldete, also schmollen wir wie frühreife Teenager vor uns hin. Naja, aber auch nur bis zur Showtime.....


Ich versuche, mal wieder ne Runde zu laufen und merke frustriert, dass meine Kondition doch ziemlich zum Teufel ist. Zu allem Überfluss kommen gerade mal 82 zahlende Zuschauer. Toll, Benelux, wir werden demnächst einen großen Bogen um euch machen.... Trotzdem wollen wir\'s wissen. Ich lasse gleich meine schwarze Joggingkluft an, damit ich die auch mal vollschwitzen kann und irgendwie springt der Funke über.. Die Leute gehen mit und fordern eine Zugabe, nämlich unsere 80er Jahre Nummer Gambler. Lange nicht mehr gespielt, aber knallte trotzdem ganz gut. Lefay haben nicht unbedingt ihren besten Tag und sind ganz schön frustriert, dass sie nur so wenig Leute ziehen. Der Abend geht klar an Steel Prophet, die das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißen konnten.

17 Tag: Berlin


Puhh Berlin; habe immer gemischte Gefühle in dieser Stadt.. Heute ein kleiner schmieriger Klub mit einer superschmalen Bühne. Scheiße, Chriss, der Guitartech fragt mich , ob ich über Lefay Equipment spielen würde.... Hmmm ungern, aber so haben wir wenigstens etwas mehr Platz. Der Promoter nervt uns mit seinem Gejammer: \"Hoffentlich kommen ein paar Leute.\" Im Gegenzug sagt er auch, er habe keine Werbung gemacht... Super... Banx und ich schwingen unsere Popos in Bewegung und gehen zu Fuß auf große Sightseeintour. Wir sind beide sehr an Geschichte interessiert. Am Prenzlauer Berg geht\'s runter Richtung Alex.. Mein Gott, wieviele Bettler es hier gibt, die einen aggressiv nach ner Mark anbetteln, da werd ich richtig sauer.... Banx lässt sich von so einem Ökoluder (echt knackig) eine Mitgliedschaft in einer Anti Landminengesellschaft auf Auge drücken und darf dafür im Jahr sportive 72 DM bezahlen... Der Mann hat noch Ideale. Am Fernsehturm vorbei, unter den Linden durch das Brandenburger Tor zum Reichstag, der Regierung aufs Dach geschaut. Hier konnte man wirklich Geschichte atmen.

Zum weiteren Verlauf: Der Laden wurde richtig voll, Stormhammer kommen gut an, Steel Prophet räumen wieder vollends ab, und wir sind so richtig Scheiße. Das Publikum sieht\'s nicht so, aber wir...... Dirk hatte sich ordentlich warm gesungen, geht auf die Bühne und alles was kommt ist ein Krächzen... Ohh shit....Auf meiner Bühnenseite höre ich nur!!! Gitarre und dass in Concordelautstärke, sonst nichts! Keine Drums, keinen Gesang, keine Keys, nichts und jedesmal wenn ich in ein Solo einsteige, wird die Scheiße noch lauter. All mein Flehen und Schimpfen ignoriert der Monitormann mit lakonischem Grinsen. Ich versaue jedes Solo! Klar, ich weiß ja auch nicht wo ich gerade bin... Zu allem Überfluss muss Steven mitten während eines Songs auf die Toilette. Sowas gab\'s noch nie. Aber er konnte einfach nicht mehr, sonst währe alles auf der Bühne gelandet....Ich kämpfe mit mir und denke nur noch, weg hier...Fuck... Also versuchen wir mit einer gespielten Lockerheit uns durch das Set zu wuseln. Scheinbar hat\'s den Leuten gefallen. Auf jeden Fall gab\'s danach einen gemeinschaftlichen Einlauf und Ansage von Soundman Richard, der uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt:\" What do you want to be? A farce or a Rock`n Roll Band? \" Wir entscheiden uns für letzteres und haben Bock es allen zu zeigen-morgen!!! Die Stimmung wird dennoch sehr getrübt, von internen Spannungen der Lefays, die ich hier nicht öffentlich machen möchte, die aber bestimmt demnächst zu lesen sein werden... Also für die Aftershowparty in einer Berliner Metalkneipe gilt: Look like shit ,smell like shit.... viele von uns haben keinen Bock ihren After zu zeigen und bleiben im Bus...

Besonders Dirk hat von Richard absolutes Partyverbot bekommen, was ihn ziemlich ankotzt. So erlebt er noch eine nette Anekdote: Die Jungs schlafen schon im Nightliner, als es an der Bustür klopft, immer lauter.... Dirk geht öffnen und steht zwei Beamten von Grün Weiß Berlin gegenüber. Der Bus steht falsch und muss sofort weg, wo denn der Fahrer wäre. Der zeigt gerade seinen Darmverschluss auf der dafür angesetzten Party.... Nach langem Hin und Her kriegen sie Frank ans Handy, derweil ist Steel Prophet Drummer Carl total aus dem Häuschen über die German Police und bittet die Herren zu einem Gemeinschaftsphoto, welches sie herzlich ablehnen. Doch Carl ist davon äußerst unbeeindruckt und knipst die Cops, was die Kamera hergibt. Die kassieren mit freundlichem Bulldoggelächeln erst die Kamera und dann Carl... ab nach Bautzen....Gottseidank gelingt es uns nach allem möglichen Zureden, Carl wieder loszueisen....... Carl ist aber immer noch cool....
This german gestapo rules....

18.Tag: Halle


Geil, geil geil.

Tolle halle, tolle Anlage und gutes Essen. Ich bin beim Joggen noch nie so oft vom Weg abgekommen wie hier, so viele hübsche Frauen habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen...... Leider abends beim Konzert auch nicht mehr.... Ganze 72 zahlende Zuschauer wollen uns sehen. Oh man....

 

Erst stimmt alles, und dann sowas.... Egal wir geben alles, gerade auf dieser großen Bühne und mit traumhaftem Monitorsound....... Alle liefern ein solides Set und rocken was das Zeug hergibt. Dirks Stimme ist wieder da. Schade, dass so wenige sie hören können. Insgesamt ist die Stimmung dann doch eher geknickt. Die Lefays kriegen aufgrund ihres Headlinerstatus schon so ihre Bedenken, denn sie fühlen sich natürlich für die geringe Resonanz verantwortlich........Das Heimweh wird bei allen immer schlimmer.....

19.Tag: Trier


Der wohl tollste Platz der ganzen Tour, direkt an der Mosel in einem kleinen Schlösschen gelegen, werden wir morgens von Kindern geweckt... Mit im Schlösschen ist ein Ganztagskinderhort, und die nehmen uns den ganzen Tag in Beschlag. Alles wollen die Kiddies wissen, alles anfassen, mit allem spielen. Kollege Banx schiebt gleich mit einem ganzen Sack voll Kiddies ab. Resultat: Banx und Pädagogig- zwei Universen treffen aufeinander... Banx zeigt ihnen einfach alles, natürlich auch den Bus....

Entsetzt sprinte ich an dem Pulk vorbei um die Bilder von den Buswänden zu nehmen, die die Schweden als essentielle Verschönerung aus verschiedensten Magazinen aufgehängt haben und natürlich auch die entsprechenden Magazine. Die Kiddies sind auch ganz wild auf unsere Backstagepässe, was Richard etwas beunruhigt: Dafür sind sie definitiv noch zu jung!!!! Ach Richard... Aber Banx verspricht, laminierte Originalpässe nach der Tour zu verschicken. Es ist ein Bild für die Götter: An Banx kleben fünf bis neun Kids. Jim und ich werden beim Fußball von einem Nachwuchs-Zinedine Zidane nach allen regeln der Kunst vorgeführt..

Jaja. das Alter!! Ein weiteres todgeiles Bild: Wir kriegen von den Kiddies eine handgeschriebene Einladung zur Besichtigung ihres Hortes. Also, die gesamte Belegschaft von schmierigen langhaarigen Bombenlegern rein in den Hort.... ein Götterbild: Die harten Jungs malen, schreiben, matschen mit Fingerfarbe mit den Kiddies was das Zeug hält.

Das sieht so geil aus, wie die Jungs mit den Minis an den Miniholztischen sitzen, dass ich spontan ein Tränchen der Rührung verdrücke...schnüff, aber der Anblick einer harten Metalbande im Kindergarten ist zuviel für mich.... Alle sind dabei, egal ob Stormhammer, Steel Prophet, wir oder Lefay, harte Männer - weicher Kern. Das Größte: Das Abendessen haben die Kinder für uns gemacht und laden uns nochmals in ihren Hort ein - laut Aussage der Leiterin haben die Kiddies das auch bisher bei keiner anderen Band gemacht Der vielleicht schönste Moment der Tour als wir alle an den Tischen sitzen und die Minis das Essen reintragen! Unbeschreiblich, aber auf einmal wollte jeder hier ein Papa sein!

Zur Show: Meine Damen und Herren: Trier rockt, und wie! Der Laden voll, die Musiker diesmal nicht. Stormhammer spielen heute eine Extranummer, da Steel Prophet wegen einer Handverletzung von Drummer Carl ihr Set kürzen müssen. Carl hält tapfer durch und Steel Prophet kommen super an. Heute ist wieder Angel Dust day, die Menge tobt. Wir haben Never ins Set aufgenommen und spielen Addicted noch als Zugabe.... Lefay sind auch wieder sehr solide, haben aber nicht mehr ganz so viel Publikum. Wir haben Besuch von Edguy und Avalon. Nach der Show gehen wir noch in die Stadt einen heben....was mir letztendlich einen ganz schönen Kater einbringt.

20.Tag: Trier, Day Off


Uff, ein freier Tag, der in dieser schönen Stadt auch gut tut , nachdem ich erst um 15:00 Uhr erwache und frühstücke, haben sich die Anderen in alle Winde zerstreut. Die Schweden freuen sich über einen gut sortierten Sexshop in dem sie für satte 400 Dollar einkaufen...Hmmm-... Ich dachte, die Sachen seien in Schweden viel billiger!!????? Uns schwant Übles für die letzte Show in Augsburg..... Naja ein Teil der Jungs ist im gegenüberliegenden Freibad, ein anderer Teil in der Stadt und gleich gibt es schwedisches Barbecue.... Angeblich soll dabei auch Alkohol mit im Spiel sein....Wir werden sehen....

So liebe Leser, da ich nicht weiß, ob wir noch technische Schwierigkeiten haben, denke ich, dass das letzte Update unseres Tourdiaries spätestens Montag aufschlägt..... und es bleibt spannend..

The best is yet to come

Nachtrag
Das schwedische Barbecue entpuppt sich als einer der gemütlichsten Sit-Ins der gesamten Tour, Robin, Banx, Django und Tourmanager Chris haben satt eingekauft, über dem offenen Grill werden von allen ca. 50 Steaks und 120 Würstchen, sowie 150 Liter Bier vernichtet. Das tut der Gemeinschaft sehr gut. Erstmals empfinden wir eine geschlossene Verbundenheit gegenüber den Stormhammer- Jungs, man muss sich nur zu nehmen wissen! Schön gemütlich klingt der Abend aus, im Ex-Haus, in dem wir gestern spielten, spielt eine spanische Punkband. Alles easy, alles tutti, schöner Chill out!?

Denkste!

Dirk und ich sind ziemlich müde und verziehen uns schon um 0:00Uhr in die Kojen! Kurz nach Erreichen der Tiefschlafphase gegen 1:30Uhr kommt ein völlig aufgeregter Lefay-Robin zu uns an die Kojen und meint, er brauche dringend zwei Leute von Angel Dust.. Bitte... Es sei dringend.... sehr dringend.... Draußen stehe die spanische Punkband und könnte es kaum erwarten uns kennen zu lernen! Sie spielen nämlich eine Coverversion von uns und es wäre ihnen eine Ehre uns kennenlernen zu dürfen!!! OK, denken wir, schälen uns aus den Bunks und ziehen uns wie zwei Scheintote an.... Draußen großes Geschrei und wir sehen ein paar Leute wegrennen.....Häää??!! Gerade als wir runtergehen wollen kommt uns ein total fertiger Robin auf allen Vieren entgegengekrochen, fast unfähig zu sprechen erklärt er uns stammelnd, dass wohl alles ein totales Missverständnis gewesen sei. Es tut ihm leid , so leid, so unendlich leid uns dafür geweckt zu haben. Die Spanier machen gar keine Coverversion von uns, sondern spielen den Song Angel Dust von Venom!!! Sie dachten, wir wären Venom, und als Robin ihnen gesteckt hatte, dass wir extra für sie aufgestanden wären, und wie nett dass ja wohl von Angel Dust wäre(::!::), haben sie voll blankem Entsetzen einfach die Flucht ergriffen! Da peilte Robin erst, dass alles wohl ein Irrtum war und kam nach Canossa gekrochen.

Während Dirk und ich uns in unseren Gedanken ausmalen, wie wir uns dafür rächen können, liegt unser britischer Soundmann Richard Peach halbtot vor Lachen über den Sitzen und verarscht Robin für diesen Fauxpas nach allen Regeln der Kunst. Robin über sich selbst: Ich bin nichts, ein gar nichts... nehmt mich, macht mit mir, was ihr wollt... und Richard schlägt noch weiter in die Kerbe. „Los Kleiner, lauf auf allen Vieren, such draußen nach Nahrung. Du musst im Trailer schlafen... guter Hund, die Situationskomik kann man nicht in Worten wiedergeben......

Während die anderen noch in einen Nachtklub fahren, bleiben Dirk, Richard und ich im Bus, und wir werden Zeuge einer kulturell einmaligen Vorstellung: Peter und Drumtech Dan kommen sturzbetrunken und stoned zurück in den Bus und \"unterhalten\" sich auf schwedisch... Richard, Dirk und ich haben Tränen in den Augen. Es klingt, als unterhalten sich die ersten Menschen:\" Uff Ho! HoHoho, uff!!\" Heißt soviel wie: „Auf gar keinen Fall!!!\"

Übrigens: Aufgrund ihrer Bärte sehen die Jungs auch wie die ersten Menschen aus!!!! Könnt Ihr euch vorstellen wie diese Spezies in einem Longboat sitzt und gerade Amerika entdeckt???..

21.Tag: Wetzlar


Sooooo.... kommen wir nun nach Wetzlar. Auf diese Show haben wir uns schon die ganze Tour gefreut.... Eigentlich die kleinste Halle mit der beschissensten Bühne und der größten nichtvorhandenen Anlage: Also eigentlich ein Platz, um jedem Soundmann das Wasser in die Augen zu treiben, und so ist es auch diesmal... kaum PA, Richard flucht wie ein Kesselflicker, zu wenig Mikros... Warum wir uns trotzdem darauf freuen?? Weil die Leute hier megageil sind!!! Und so ist es auch diesmal: Die Bude voll, wir werden wie auf Händen getragen. Scheiß auf Monitorsound... die Leute wollen alles und das kriegen sie auch..... geil geil geil, hat wieder Spaß gemacht.

Selbst wenn wir irgendwann mal die Dortmunder Westfalenhalle ausverkaufen würden- hier würde ich immer wieder spielen! Überhaupt ist Wetzlar eine wunderschöne Stadt. Beim Joggen kriegt man ja eine Menge mit, auch wenn man hier und da mal wieder von dem Anblick hübscher Frauen geblendet wurde.

Kleine Anekdote am Rande: Lefay-Bassmann Micke, Steel Prophet-Gitarrist Jim und ich haben uns zum Duschen zum städtischen Hallenbad fahren lassen. Ich war seit 20 Jahren in keinem Hallenbad mehr. Verdammt kompliziert geworden. Also wir in die Umkleide.. normalerweise kommen ja danach die Duschräume.. Hier nicht!! Wir also splitternackt durch die Tür und stehen....Im Schwimmbad... Heilige Scheiße... Die Frauen kreischen, der Bademeister kriegt nen Tobsuchtsanfall, der Ami wird rot, der Schwede grinst süffisant und ich überlege fieberhaft, auf welche Weise wir den unendlich scheinenden Weg auf die andere Beckenseite zu den Duschen bewerkstelligen können... Also kehrt schwenkt Marsch, Jeans rüber und im Entengang durch die Halle. Freundlich lächeln... denn wir haben ja allen keine Badehosen und wollen ja nur duschen...... So weit so gut, nur Jim scheint in seinem Pietätsempfinden so gestört, dass er es vorzieht, mit Jeans zu duschen.. Dumm nur dass er a) keine Ersatzhose dabeihat und b) gerade als ich nicht aufpasse in der Damendusche verschwindet ( Der alte Trick: Wenn man in den Hallen mal muss, geht der Musiker gerne aufs Damenklo, weil\'s da meist sauberer ist). Schade Jim, leider ist gerade Öffnungszeit und so dauert es keine 30 Sekunden bis er wieder da ist, noch roter als vorher...

Mein Gott Jungs, ihr seit ja schlimmer als meine Ex-Schüler auf ner Klassenfahrt.......... Wenigstens sind wir sauber!!!!! Also, auf nach Italien!!!!!!!!

22.Tag: Sand In Taufers, Italien


Tja, nach einer abenteuerlichen Meisterleistung unserer Busfahrer, Frank und Dino, die 13 Stunden auf dem Bock gesessen haben, erreichen wir Südtirol! Ein toller kleiner Ort umgeben von wolkenverhangenen Bergen!!!!

Was zum Teufel sollen wir hier. Hierhin kommt doch keine Sau... Umso größer die Überraschung, als wir neben einem hochmodernen Venue die ersten 20 Fans entdecken, welche auch sofort Autogramme wollen, als wir aus dem Bus steigen. Das ist ja wie in Griechenland hier.... Ansonsten werden wir hier hofiert, wie Metallica... Tolle Halle ,gute Anlage, Mega-Essen, großer Backstagebereich. Einfach klasse... nur die Skepsis bleibt.

Die Halle fasst ca. 800 Leute, der Veranstalter rechnet mit 500-600 Leuten. Mir bleibt das 5 Gänge-Menü fast im Hals stecken...... 5-600 in so einem Bergdorf?? Wir kriegen alle etwas Bauchschmerzen, denn man hat immer ein schlechtes Gewissen, wenn man so toll versorgt wird, und der Veranstalter dann noch draufzahlt weil zu wenig Leute kommen, siehe Halle....

Also kurz gesagt: Ein geiler Tag- tatsächlich erscheinen etwa 500 Leute! Keine Ahnung, wo die alle herkommen. Das Beste ist: Jede Menge amtliche Frauen... und das in der Mitte von irgendwo... Alle Bands werden mit großem Hallo aufgenommen und räumen ganz gut ab... Der Bühnensound ist top. Trotzdem ein komisches Bild von der Bühne: Die ersten 10 Reihen toben, dahinter lassen sich die Leute von der Show einfach berieseln und zeigen wenig Regungen... Mein Eindruck.. wenige Leute kannten die Bands und die Musik genau. Die Meisten kamen einfach, weil mal wieder etwas los war, ...obwohl, alle sahen schon irgendwie wie amtliche Metaller aus....

Die Fans hier sind absolute Maniacs, nirgendwo sonst waren sie so auf Körperkontakt mit uns aus. Noch nie hatte ich so viele Hände an meinen Waden und Hände zu schütteln. Dirk haben sie sogar von der Bühne gerissen, da musste Guitartech Chris und die Security ganz schön buddeln um ihn und sein Mikro wieder hervorzuholen... Außerdem haben einige Damen am Bühnenrand etwas übertrieben und Dirk ein paar mal übel in den Schritt gegriffen (nun ja, es half bei den höheren Passagen), als Banx dann auch mal auf den Trichter kam, ließen die Girls dann aber davon ab... hihi.

Geschmack haben sie ja, die Tirolerinnen....Nach der Show ein auch angenehmes Bild. Man kommt fertig in die Garderobe und prompt sitzen da schon ein paar amtliche Damen, holla, die Waldfee... fast wie bei Metallica... höhö.

Nachdem man merkt dass der IQ der Damen dem eines Meter Feldweges entspricht, springe ich noch bei Lefay mit auf die Bühne, um State of Intoxikation noch auf der Gitarre ins Publikum zu hämmern, und um anschließend gleich duschen zu gehen.. Trotzdem, toller Tag! Hier würde ich gerne wieder mal spielen. Doch in Gedanken sind wir mittlerweile in Augsburg bei der letzten Show dieser Tour.

Bei den letzten Shows ist es immer Usus, dass irgendwelche Streiche und Gemeinheiten gemacht werden. Eines möchte ich schon vorwegnehmen: Nachdem alles in Augsburg gelaufen war, stand der Promoter vor mir und meinte nur: Legendär!

Also: Das Grande Finale und einige Nachgedanken gibt\'s morgen......

23.Tag: Augsburg


So, da ist er nun, der letzte Showtag. Die legendäre letzte Show, bei der so viel passieren kann, wo Roadcrew und Supportbands Streiche spielen, Musiker in die Pfanne gehauen werden und ewig lange Legenden von verschiedenen Streichen die Runde machen. Jeder ist heute nervös, niemand weiß, was auf ihn zukommt und dementsprechend rennt aber auch jeder mit einem süffisanten Grinsen durch die Gegend.

Die Vorraussetzungen sind optimal: Gute Halle, guter Sound und ca. 400 willige Leute und los geht\'s mit den Stormhammers. Erste Tour für die Jungs, na wartet!!! Schon bevor die Jungs die Bühne betreten hat die Roadcrew zugeschlagen. Drummer Djangos Bassdrumklöppel wurden mit Gaffatape festgemacht, die Glocke abgeklebt. Unter den Tasten von Keyboarder Markus liegt zunächst unsichtbar ein Drumstick, damit er sie nicht runterdrücken kann. Die Mikrostative ragen zum Himmel und die Gitarrengurte sind so gekürzt, dass die Klampfen unterm Kinn hängen, hähä... Aber es gilt Regel Nr. eins: Die Darbietung der Songs darf in keinem Fall gestört werden, also keine verstimmten Gitarren oder umprogrammierte Sounds. Nur kleine \"Hindernisse\".....Weiter geht\'s: Ich stürze zum Lichtmann und sage ihm er möchte die Jungs mal so richtig zunebeln. Der zeigt uns dann was seine Nebelmaschine kann. Donnerwetter beim ersten Song scheint die Band in einer norddeutschen Nebelwand im November zu spielen... Sehr beeindruckend!!!! Und weiter geht\'s: Sänger Tommy kündigt die Songs immer sehr martialisch an. Wir entscheiden uns für eine andere Variante: Jedes mal, wenn Tommy die Ansage gemacht hat, wackelt Steel Prophet Sänger Ricki wie ein Nummerngirl beim Boxkampf mit großen Plakaten über die Bühne, bei denen wir den Song kurzerhand umbenannt haben: aus Seven Gates wird seven gays; aus Metal Heart Of Steel wird Metal fart of steel usw.

Das Publikum lacht sich kaputt. Zudem hatte Roadie Heiland noch eine sehr gute Idee: Da Sänger Tommy immer sehr pathetisch die Arme zur Hallendecke hebt, marschiert Heiland kurzerhand auf die Bühne und kettet Tommys Hand mit ein paar Handschellen an einen noch leeren Bierkasten. Im Laufe der Show, geht jeder auf die Bühne und stellt seine leere Bierflasche in die Kiste. Der arme Tommy, aber es sieht einfach zum Brüllen aus. Er muss das Ding festhalten, denn auf den Boden kann er die Kiste auch nicht stellen, dafür sind die Handschellen zu kurz. Also, 35 Minuten die Kiste festhalten.... well done..... Der Clou kommt noch: Ich habe mich vor der Show mit dem Mann am Monitormischpult kurzgeschlossen, will sagen, nehme meine Gitarre und einen Übungsverstärker, lasse mich verkabeln und spiele jeden Song total falsch mit, ohne, dass die Jungs mich sehen. Jede Harmonie, jedes Solo, aber halt nur so, dass die Jungs es über die Monitore hören können, nicht aber das Publikum... Wir lachen uns halb tot als die Jungen scheinbar auf Fehlehrsuche gehen und nicht merken, wer hier falsch spielt... Dann ist der Spuk vorbei, wir applaudieren und jeder nimmt es mit Humor. Danke Stormhammer, war schon prima mit euch.

Dann sind Steel Prophet an der Reihe. Die sind ziemlich nervös, besonders Ricki, dem wohl Übles schwant..aber... wir lassen sie bis zum vorletzten Song komplett in Ruhe, was ihre Nervosität natürlich noch steigert.... Und dann sind sie dran: Mit fünf Mann stürmen wir auf die Bühne und fesseln Rick auf einen Stuhl. Der ahnt was jetzt kommt und schreit wie am Spies... vor Freude..!!!! Unser Sänger Dirk hat sich als Mr. Punisher zurechtgemacht und die Schweden stiften dafür einige Utensilien... Dirk mit nacktem Oberkörper, die Brustwarzen mit schwarzem Gaffatape beklebt, in kurzer Latexhose und Michael Meyers Maske auf kommt er peitscheschwigend auf die Bühne... Ricki ist total außer sich..\" Oh Jungs, danke, ist das geil, ja schlag mich, ja, ja, feste... meine wildesten Träume werden war..... Dirk zückt eine Box mit verschiedenen Dildos--nur zum Spaß und Ricks Gesichtszüge entgleisen... Naja, soweit wollen wir nun doch nicht gehen, aber der Gesichtsausdruck war es wert... Die Musik beginnt und Dirk \"streichelt\" ihn noch mit der Peitsche. Ricki brüllt ihn an fester zuzuschlagen, nun ja, das Ganze endet in einer handfesten Bizzarreshow an der wohl alle Beteiligten ihren Spaß hatten. Nebenbei legte Lefay Drummer Robin noch ein paar Feuerwerkskörper unter Steel Prophet Drummer Carls Drumhocker.
Der hat sich mächtig erschrocken und erst mal alle Sticks fallen gelassen.. hähä.. Toller Break... Nach dem Set bedankt sich Ricki erst mal bei allen für die Idee und Umsetzung. Er ist total begeistert und schwärmt noch die ganze Nacht... Ein echt liebenswerter durchgeknallter Maniac.. Tja und dann sind wir dran.... im wahrsten Sinne des Wortes.... Wir betreten die Bühne und schauen mehr um uns als ins Publikum... den ersten Song Let Me Live bringen wir noch rüber und dann nimmt der Wahnsinn seinen Lauf, der für mich wie in einem Film abgelaufen ist. In der Mitte des zweiten Songs The One You Are, kommen alle Stormhammers auf die Bühne: splitternackt, nur an den wichtigen Stellen mit einer Socke bekleidet und Engelsflügeln aufgeklebt!!! Ich ringe innerlich um Fassung, todgeil, nicht mehr zu toppen... wie die da nackt und winkend über die Bühne tänzeln.. Dirk dreht sich um und kann vor Lachen gar nicht mehr weitersingen..... zudem kriegen wir von ihnen auch noch ein neues Banner ANAL DUST übers Schlagzeug geklebt... Nachdem wir einigermaßen die Fassung wiederhaben schaltet unser Keyboarder Steven blitzschnell und zieht Tommy und Horst die Socken runter... Noch nie haben wir Leute so schnell von der Bühne sprinten sehen...Lediglich Django hält seine Pracht völlig ungeniert noch ein paar Sekunden der Damenwelt entgegen. Jaja.. die Groupies.... doch weiter geht\'s, Dirk bekommt für Nightmare eine Gitarre unters Kinn gehängt...der Gurt.. ihr wisst schon... Auf meinem Kopf landet ein Eimer mit Rasierschaum...Eh Freunde, war der nicht für die Schweden....??..Assy hat Puderzucker auf seinen Fellen und jedes Mal, wenn er auf die Felle haut, sieht er aus, als arbeite er in einer Kalkfabrik... Hinter mir machen sich Steel Prophet Vince und Lefays Micke zu schaffen... Ehe ich mich versehe, haben sie mein Floorboard, mit denen ich meine Sounds umschalte komplett mit Gaffa zugeklebt..Puhh ich muss ganz schön schwitzen um die richtigen Programme zu finden... Zu guter Letzt stürmt die gesamte Belegschaft bei Border Of Reality mit einem Tisch und Stühlen auf die Bühne und tut so, als wären sie in einer Kneipe.. Sehr nett.... ich glaubs alles gar nicht und will danach runter, doch das Publikum verlangt vehement eine Zugabe. Da Rick gerade noch auf der Bühne ist, donnern wir mit ihm noch Perfect Strangers von Deep Purple in die Menge.. mein Gott, war das geil... Backstage lachen wir uns alle tot und liegen uns in den Armen.... Alle .....

Dann kommt der Headliner und die Lefays haben nachdem was alles passiert ist Megaschiss... Leider hat, um es vorwegzunehmen, unser Megaevent nicht so richtig stattfinden können: Wir wollten für die Jungs eine Stripperin engagieren, die sie erst anmacht und dann rasiert. Leider hat unser Tourmanager das nicht hingekriegt. Wir sind dann noch vor Beginn der Show durchs Publikum gelaufen und haben ein paar Mädels gefragt, aber es war keine dazu bereit... nicht, sich auszuziehen, sondern die Jungs zu rasieren!!!!.. Strange world...Trotzdem war das weniger ein Lefaygig als ein Happening, bei dem ein Gag den nächsten jagte, Highligts: Django, Rick und ich setzten uns, wie in Stuttgart auf fiktive Toilettensitze, packten ne Kippe und ein Pornomagazin aus und lasen in aller Ruhe... bei dem Song The Boon He Gives stürzten wir alle auf die Bühne und hatten Plastiklöffel in der Hand... The Spoon He Gives… Heiland hatte während der Show eine Dame aufgetrieben, die den Stripjob dann doch noch machte... Die Jungs staunten nicht schlecht, als dann eine junge Dame sich auf der Bühne räkelte... Zu guter Letzt feierten wir noch auf offener Bühne eine Poolparty in einen mini- aufblasbaren Schwimmbecken.....Django setzte versehentlich noch die halbe Bühne unter Feuer, als er Robin noch ein paar Knaller verpassen wollte....

Zum Schluss spielten Lefay dann noch irgendwas von Pantera mit Dirk an den Vocals, dann Master Of Puppets und dann war Schluss. Der letzte Ton verklungen... Eine Supertour zu Ende... Wir alle lagen uns in den Armen, bewusst, dass nun die Zeit des Abschieds gekommen war.. Die Stormhammers fuhren zurück nach München... Alles gute Guys, wir sehen uns in Dortmund auf dem Westfalenfestival....

Die Stahl Propheten wurden von ihrer Plattenfirma aufgesammelt und wollten noch zwei freie Tage in Europa verbringen.. Take care dear friends, hope to see you soon.. und wir besteigen zum letzten Mal den Bus mit unseren Freunden, um sie in Stuttgart dreiStunden später in den Flieger nach hause zu setzen. Um 5:00 Uhr setzen wir die Jungs am Airport ab und: Es tut weh... ja wirklich, wir sind innerhalb von fast vier Wochen zu einer fast unschlagbaren Gemeinschaft geworden. Der Abschied ist lang und auch mit ein paar Tränen verbunden...Basser Micke macht aus seiner Trauer keinen Hehl, küsst jeden von uns und wir umarmen uns als würden Soldatenmütter ihre Jungs verabschieden.... Ihr könnt euch nicht vorstellen wie still und einsam so eine Rückfahrt nach Dortmund sein kann. Am nächsten Morgen gegen 11:00 Uhr sind wir am Proberaum, laden unser Tourequipment aus und es heißt auch von Frank, dem Busfahrer, Chris dem Tourmanager und natürlich auch dem Bus und dem Scheiß Schlafplatz Abschied nehmen...
Wir würden sofort wieder von vorne loslegen....

Tja, nachdem Frau, Kind und Hunde einen erst mal wieder in die Arme geschlossen haben, die versprochene Badewanne voll Sagrotan ihren Dienst getan hat und 500 Stunden Schlaf nachgeholt wurden, bemüht man sich, wieder in seinen Alltagsfilm einzusteigen. Das heißt für mich, ein freier Tag, danach beginnt für mich die nächste Studioarbeit, die nächste Produktion, es tut gut, die Freunde und Verwandten wiederzusehen. Mit Angel Dust machen wir jetzt eine Woche Pause. Danach beginnen die Vorbereitungen für unsere Headlinershows im Nov/Dez.. Und abends... dann kommen die Erinnerungen.. Die schlechten, fast vergessen: das Theater um Heiland, Die Berlin-Show, Erkältungen... Die guten: Hamburg, Bochum, tolle Leute, die man kennengelernt hat, neue Freunde, die Kinder in Trier und für mich ganz persönlich, als Lefaygitarrist Peter, der nie viel sagte, in Augsburg bei unserem letzten Song zu mir kam uns mir ins Ohr sagte: \" I \'ll miss you like hell, brother!!!\" Was soll ich noch sagen, es ist 21:00 Uhr, ich liege auf meinem Sofa, aber irgendwas ist anders... mein Adrenalinspiegel steigt.......!

Unser aller Dank geht an euch, liebe Fans, die all das erst möglich machen!!! Wir sehen uns on the road again!!!!!


Bernd Aufermann


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