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Burg Herzberg Festival 2000


Burg Herzberg Festival - 13. - 16. Juli 2000

 

Movement of the Hippies

-Vorabbericht-


Ob das Festival dieses Jahr wieder so ein großer Erfolg wie in den letzten Jahren war, musste jeder für sich selbst entscheiden. Leider machte das Wetter dem Veranstalter einen Strich durch die Rechnung, so dass diese einige Camp-Wiesen sperren mussten. Dadurch waren tausende Fans gezwungen ihre Habseligkeiten aus den Autos kilometerweit zum Festivalgelände zu tragen. Dennoch hörte man kaum ein Murren. Dem Veranstalter war kein Vorwurf zumachen. Man musste sich dann halt auch noch mit dem zum teil knöcheltiefen Matsch auf dem Festivalgelände arrangieren und alles war geritzt.

 

Den ersten Konzerttag habe ich leider nicht mitbekommen. Aber am Freitag wurde mir das Zeltaufbauen mit vertrauten Hippie Klängen der Gruppe Them versüßt. An diesen Standard konnte Steppenwolf anschließend leider nicht heranreichen. Tut mir leid zu sagen, aber irgendwie klang die Band an diesem den Abend voll \"Weichspüler mäßig\". Wer dann allerdings noch bis tief in die Nacht aufharrte, kam mit der russischen Band Ole Lukkoye voll auf seine Kosten. Mit Drumcomputer, Bongos, funkigen Bass, Knopfakkordeon und \"abgedrehter Gitarre\" und russischen Gesang wurde dem Hippiesound ein Ende gemacht und tolle zeitgemäße Indie-Musik gespielt. Für mich ein Highlight des Festivals.

 

Am Samstag machten Hypnotix, die schon letztes Jahr auf dem Festival gespielt hatten einen tollen Gig. Sie brachten die Tausende vor der Bühne schnell zum Tanzen. Leider habe ich Mitch Rider nicht sehen können, da ich Backstage bei Kraan war, die anschließend spielten. Schon in der Garderobe merkte ich, wie gut die Jungs \"drauf\" waren. Sie spielten sich auf anschließend mit ihrem Set zur besten Band des Festivals. Der Regen hatte aufgehört, die Sonne kam durch und der Blick von der Bühne zu den tausenden jubelnden Fans war gigantisch. Ich glaube mit so einem Erfolg hatten die Jungs nicht gerechnet. Ingo Bischof strahlte jedenfalls noch eine Stunde nach dem Gig über beide Backen.

 

Danach folgten Big Brother & The Holding Company. Zu dieser Band braucht man ja eigentlich nichts mehr zu sagen. Ihre Sängerin mit dem fast unnachahmlichen Janis Joplin Sound hatte die Fans auf ihrer Seite und riss sie mit ihrer tollen Performance Beifallsstürmen hin. Die Zugabe Mercedes Benz ging doch schon unter die Haut. Es war schon ein tolles Feeling. Wenngleich der Beigeschmack blieb, dass das Ganze doch einer längst vergangenen Hippie-Ära entsprang. Doch genau deshalb waren die Leute halt gekommen.

 

Am nächsten Tag ging die Nostalgie weiter, es spielte Birt Control einen sauberen Set. Alle warteten auf Gamma Ray und wurden nicht enttäuscht. Die Band spielte eine schöne lange Version des Titels und Nossi gab ein super Drum-Solo.

Anschließend ging es zurück in die Krautrock - „Steinzeit\". Rufus Zuphall die ihren größten Erfolg Anfang der Siebziger hatten, brachten genau diesen Sound und Feeling von damals mit einem tollen Konzert herüber, wenngleich sich nicht alle Anwesenden mit diesen „Dinos\" des Germanrocks identifizieren konnten und sich die Festivalwiese allmählich leerte.
Es blieb besonders für mich: ein tolles Wochenende mit guter Musik und vor allem vielen neunen Kontakten. Bleibt zu hoffen, dass die Herzbergmannschaft nächstes Jahr noch einmal die Kraft hat ein neues Festival zu organisieren. Kalle Becker machte Andeutungen, dass doch wohl bald das Ende naht. Es wäre alles körperlich nicht mehr zu schaffen. Ich wünsche alle Beteiligten des Festivals viel Glück für nächstes Jahr.

Klaus Unland

 

Das Herzberg-Festival war in diesem Jahr mit rund 40.000 Besuchern ein schlammiges Erlebnis. Dieses Mal gab es nur eine Zufahrt zu den Parkplätzen nahe dem Festivalgelände. Einige Freaks reisten schon am Mittwoch an um den stundenlangen Staus der folgenden Tage zu entgehen. In der Nacht von Freitag auf Samstag verbot die Polizei tausenden von PKW-Fahrern die Anreise. Deshalb parkten viele in den nahegelegenen Dörfern.

 

Der Freitag war mit Blues Power, Them und John Kay`s Steppenwolf sehr bluesbetont. Von dem Auftritt von Steppenwolf haben sich viele Freaks mehr erwartet! Man musste feststellen, dass die Musiker alt geworden sind. Als letzte Band am Freitag war dann Ole Lukkoye (Russland) zu hören. Der ambiente und trancige Sound lockte viele aus den Zelten. Für Besucher, die am Freitag nicht mehr zum Festival kamen wurde dann ab Samstagmittag ein Shuttle-Bus eingesetzt.


Der Samstag bot ein sehr abwechslungsreiche Programm. Blue Cheer begann wie in alten Zeiten, und Hypnotix boten wie im letzten Jahr Trance-Dub vom feinsten! Mit gutem BluesRock folgte Mitch Ryder und die Jazzrock-Formation Kraan war dann nach einer 10 jährigen Livepause ein Hörgenuss für Fans des guten alten Jazzrocks. Die frühere Begleitband von Janis Joplin Big Brother & The Holding Company bot anschließend eine so gute Vorstellung, dass Kalle Becker diese Band für sein letztes Herzberg Festival erneut verpflichten will. Mit Porcupine Tree (GB) war dann eine der wenigen jüngeren Bands auf der Hauptbühne zu erleben. Von dieser Band wird man wohl noch einiges hören, nachdem ihre letzte CD innerhalb kurzer Zeit fast 10.000 mal ihre Käufer fand. Auf der Progstage spielten insgesamt 13 Bands von denen die Gruppe Tribe Of Grow mit abgefahrenen Sounds ein Hörgenuss war. Für außerhalb des Festivalgeländes hatte die Band Zone Six einen selbst organisierten Gig geplant; wegen dem schlechten Wetter und einer Lungenentzündung des Bassisten, kam es für ihre Fans nicht zu der erwarteten psychelischen Abfahrt.

 


Am Sonntag schien dann überwiegend die Sonne, den Anfang machte Argile`mit guter Weltmusik. Obwohl bei Birth Control nur noch Bernd Noske von der alten Garde dabei war und für Xaver Fischer ein Ersatz-Keyboarder spielte, tanzten einige Freaks zum altbekannten Gamma Ray und die Stimmung wurde nachdem es ja vorher soviel geregnet hatte, immer besser! Mit Rufus Zuphall spielte zum Abschluss des Herzberg Festivals eine der ältesten Deutschen Art-Rock-Band, die zwar mit ihren hohen Flötentönen zwei Endstufen kaputt spielten aber dennoch einen lobenswerten Auftritt hatten.


Viele die im letzten Jahr außerhalb des Festivalgeländes den selbst organisierten Auftritt der Psychedelischen Band Tower Of Electric Onions während des mehrstündigen Generalstromausfalls (wo Eric Burdon erst ab vier Uhr morgens spielte) miterlebten, hatten gehofft das diese Band auf der Prog-Stage oder auf der Hauptbühne spielen würde. Im letzten Jahr spielten sie lange vielschichtige, progressive Stücke mit exzellenten Solopassagen auf Gitarre und Orgel mit komplexen Rhythmen im Stil so legendärer Bands, wie zum Beispiel Nektar oder Camel. Zur Zeit sind Songs ihrer letzten CD (Tower Of Electric Onions 99) in Essex (GB) im supanova Radio bei Kozmic Ken (Delerium Rec.) zu hören (2zweite CD High Earth ist für Anfang 2001 mit - Specialguest: Nik Turner (Ex: Hawkwind) geplant.


P.S. 2001 soll zwar das letzte \"Movement of the Hippies\" stattfinden. Es werden aber laut Gundula Helfer gesucht die bei der Organisation eines neuen Festivals mithelfen, wo dann auch mehr jüngere Bands eine Chance bekommen sollen! Es geht ein Gerücht um dass Kalle den Berg kaufen wollte, damit das alte Feeling nahe der Burgruine wieder auflebt, was für viele wie ein mehrtägiger Urlaub war, bevor das Festival immer kommerzieller wurde. Auf das letzte \"Movement of the Hippies\" kann man gespannt sein.!

Mike Müller

 

Die Kraaniche fliegen wieder

Der Regen hatte sich über dem Festivalgelände unterhalb der Burg Herzberg gelegt. Die Götter oder sonst wer mussten ein Einsehen mit mir haben.20:15 Uhr war kaum noch eine Wolke zu sehen und selbst die Sonne wartete geduldig mit ihren doch jetzt recht warmen Strahlen auf die Dinge die da auf uns herunterprasseln sollten. Ein wohliger Schauer durchfuhr mich als ich mich durch die Menge vor der Bühne bewegte. Überall roch und duftete es nach guten Joints und diversen anderen Rauchutensilien. Wow, war ich von dem Duft und der Vorfreude high.


Dann betrat einer der Veranstalter die Bühne und wurde von Zigtausenden begrüßt. Er bekundete dass Freakcity lebt und kündigte nun das Ereignis des Abends an: Kraan !! Dann betraten sie die Bühne : Hellmut Hattler (Bass) Ingo Bischof (Keyboards), Peter Wolbrandt (Gitarre) und Jan Fride Wolbrandt (Drums). Und da die Kraaniche wieder fliegen begann man auch sofort mit dem Stück Flyday.

Da waren sie also, frenetisch von den Tausenden Freaks vor der Bühne gefeiert. Ich traute meinen Augen nicht. Die Männer deren Platte Kraan Live ich 1975, als 15jähriger, mir von meinem mühsam ersparten Taschengeld gekauft hatte, und die mir seit dem viele schöne Stunden bereitet hatte (auch mit Frauen), standen nun wirklich dort vor mir auf der Bühne. Und was diese vier Herren im jungen Alter zwischen 48 und 51 Jahren dort auf die Bühne zauberten war Kraan at it`s best. Hellmut Hattler spielte seinen Bass so virtuos und so schnell dass selbst gestandene Rockgitarristen angesichts dieser Geschwindigkeit und Perfektion Tränen in den Augen haben müssten. Er lieferte sich ein Duell mit der Gitarre von Peter Wolbrandt das die Bühne bebte. Das Publikum bebte und wogte und war bald in einer echten Trance(nicht nur von den Joints). Ein Kraanhit nach dem anderen verzückte das Publikum. Stücke wie Andy Nogger, Far West, Yaqui Yaqua, Let`s Take A Ride, Dinner For Two oder das legendäre Nam Nam rasten von der Bühne und man konnte nicht genug bekommen. Als Hellmut Hattler dann noch sein wahnsinniges Basssolo den Jüngern zelebrierte, war klar :\"die Kraaniche fliegen wieder.\" Und wie guter Wein, je älter desto besser, kann man sich vorstellen, dass wir auch neue Platten und Konzerte erleben dürfen (Hellmut hat im Interview so etwas verlauten lassen). Und wahrscheinlich beim letzten Herzberg Festival im Jahr 2001 werden wir ihn und seine Mannen wiedersehen. Für mich hat sich ein Traum erfüllt diese Musiker zu sehen und nachher mit ihnen sprechen zu dürfen. Somit grüße ich alle Kraanfans mit einem Titel von Kraan :\"Vollgas Ahoi!\"

Michael Tölle


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