German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Rock Peace Solidarity 2001
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Thüringen Grammy 2001
Wacken Open Air 2001
With Full Force 2001

Thüringen Grammy 2001


THÜRINGEN GRAMMY 2001

Erfurt, Thüringenhalle, 16.11.2001


Der Thüringen Grammy ist mittlerweile zu einer herausragenden Institution in Sachen Nachwuchsförderung in Thüringen geworden. Hat man doch hier die Möglichkeit jede Menge gute und vor allem auch junge Bands und Musiker kennen zu lernen.

 

Aus über 140 Bewerbern aus ganz Deutschland haben es dieses Jahr 20 Bands in die vier Vorausscheide geschafft und von diesen 20 Bands haben sich acht in zwei Altersgruppen für den Endausscheid in der Erfurter Thüringenhalle qualifiziert. Der Veranstalter dieses Rockspektakels ist, wie jedes Jahr der Rock It e.V. aus Thüringen in Zusammenarbeit mit jeder Menge Sponsoren, wobei sich hier immer die Sparkassen des Landes besonders hervortun (dies musste mal gesagt werden, weil so was heutzutage doch eher selten ist, das gute Musik von jungen Bands gebührend unterstützt wird). Für einen eher obligatorischen Eintritt von 5,00 DM konnte man sich nicht nur jeden Vorausscheid ansehen, nein man kam mit diesem Ticket auch noch in die Erfurter Thüringenhalle zum Endausscheid. Wer da nicht hingeht ist dann wohl selber schuld.

 

Um nun ein geeignetes Bild von der Veranstaltung zu machen, werde ich die 20 Bands aus den Vorausscheiden mit Kontaktadresse vorstellen. Der erste Vorausscheid fand am 5. Oktober in Sondershausen im Club Stocksen (Nordhäuser Str. 44) statt. Hier kamen folgende Bands zum Zuge: ADT (Wurzen bei Leipzig), Arise (Aufseß bei Bayreuth), Christina Rommel, Lucy M und Men On Strike (Ruhla bei Eisenach). ADT sind eine junge Band, welche man vom Auftreten her mit den Ärzten vergleichen kann. Sie können dies leider auch nicht verdecken, aber das wollen sie auch gar nicht. Sie stehen dazu und konnten mit ihren Songs überzeugen, nicht umsonst gelangen sie in den Endausscheid in Erfurt. Eine der wohl coolsten Bands der gesamten Thüringen Grammy Veranstaltung stellt wohl Arise dar. Die 1995 gegründete Formation aus der Nähe von Bayreuth hat sich in kürzester Zeit zu einer Band gemausert, welche mit druckvollen, harten, aber auch groovigen und ruhigeren Stücken nicht nur ihre eigenen Fans verzaubert. Ihr Stil von Punkrock über Hardrock und Hardcore ist absolut empfehlenswert, genauso wie ihre erste CD www.arise-music.de. Live spielten sie schon mit Subway To Sally, Rage und auf diversen Festivals. Christina Rommel ist eine Einzelkünstlerin, mit klassischer Ausbildung an Gitarre und Gesang, konnte sich aber leider nicht für den Endausscheid qualifizieren, so dass mir ein Auftritt von ihr leider verwehrt blieb. Die (fast) Mädchenband Lucy M besteht seit April 2000 und spielt ein Repertoire aus Pop und Folkrock. Ihre Songs sind vor allem durch den mehrstimmigen weiblichen Gesang geprägt. Men On Strike, eine vierköpfige Band aus der Nähe von Eisenach, welche mit einer brisanten Mischung aus Rock, Funk und Ska aufwarteten. Typisch für sie sind die deutschen Texte, in denen sie ihre Gedanken und Gefühle zum Ausdruck bringen. Nun schreiten wir einen Tag weiter und einige Kilometer weiter nach Süden und kommen nach Bad Langensalza, wo am 6. Oktober der zweite Vorausscheid stattfand. Die Gigs wurden in der Ufhoven Schänke (Straße der Einheit 17) von folgenden Bands gespielt: Echolot, Daily Grey, Mac, Myou, Quickshot. Eine Mischung aus Pop und Elektro, House und Hip Hop bieten Echolot dem geneigten Zuhörer, das ganze durch rockige Elemente aufgelockert. Verständliche, aber nicht banale Texte geben ihrer Musik die nötigen Emotionalität (Wer hat denn das geschrieben? Ich fand diese Band nur komisch, mehr nicht.). Ihre Musik ist tanzbar, das stimmt, aber sind sie wirkliche eine Rockband? Ich sage nein, aber das muss man ja nicht sein, um am Thüringen Grammy mitzuwirken. Die Jenaer Band Daily Grey, waren sicherlich eine der Überraschungen des diesjährigen Ausscheids, und überrascht waren sie am Ende auch, doch dazu später mehr. Ihre Musik besteht aus den verschiedensten Elementen des Alternative Rocks und hat das Ziel dem Hörer einen Weg aus dem tristen Alltag zu weisen. Rock `n’ Roll meets Techno ist die Devise bei Mac. Ihre Vorbilder sind die Beatles, Frank Sinatra, Sven Väth, Oasis, Daft Punk und Mozart. Noch Fragen? Ich glaube diese Band sollte man mal gesehen haben um sich eine Meinung zu erlauben, aber es klingt irgendwie cool. Myou ist ein Projekt aus Weimar und widmet sich vor allem dem Gitarrenspiel. Groovige Sounds, harte Gitarrenriffs, deutsche Texte, das alles macht Quickshot aus. Ihr Stil liegt irgendwo zwischen Hip Hop, Crossover und Hardcore und wird durch die beiden stilistisch total verschiedenen Shouter untermalt. Am 12. Oktober wurde dann die Arnstadter Stadthalle gerockt und diese 5 Bands waren dafür verantwortlich: Colorblind (aus Neuhaus am Rennweg) Strange Bru (aus Gera), Smooth Is Coming, Parboiled und Autumn Rain. Die vier Musiker von Colorblind sind definitiv keine Dreiakkorde Teenycombo, sondern eine reife Band aus dem Alternativegebiet. Der charakteristische Colorblindsound ist geprägt durch groovige, aber auch melodische Gitarrenparts, treibende Rhythmen und einen genialen Frauengesang. Das Motiv für die Musik von Strange Bru sind die psychedelischen 60er und 70er. Ihr Sound pendelt zwischen Blues, Psychedelic Rock und Reggae. Eine geniale junge Band, wenn ich das mal sagen darf. Smooth Is Coming, Rock For All, laut ihrer Bandinfo, eine junge Band mit viel Potenzial, welches sie nur noch rauslassen müssen, möchte ich meinen. In ein, zwei Jahren sollten sie sich dorthin entwickelt haben, wohin sie aufbrachen. Ihr Ziel ist es eingängige gute Rockmusik zu machen. Viel Spaß hatten wir auf jeden Fall. Im Mai 1999 wurden sie gegründet und sind trotzdem schon eine starke Truppe, die vier Mädels und zwei Jungs von Parboiled. Sie sind sehr kreativ und experimentierfreudig, was auch ihrem Sound zu Gute kommt. Autumn Rain ist sicherlich eine außergewöhnliche Band, aber sie ist auch viel zu stark von einem einzigen Musiker (Jan-Mathias Schamberger - Gitarre) dominiert. Aus ihrem Potenzial an Klavier, Cello, Violine und den typischen Rockinstrumenten lässt sich am Ende viel mehr rausholen, als dass was sie den Zuschauern /-hörern geboten haben. Speziell der geniale Gesang leidet unter dieser \"Unterdrückung\" aber trotz allem sind sie eine gute und sehenswerte Band, auch wenn man nach 30-40 Minuten mehr als genug von ihnen hat, außer man ist ein ganz treuer Fan ihrer Soundmischung aus Soul, Pop, Folk und Rock. Der letzte Vorausscheid fand am 13. Oktober in Erfurt selbst statt, nämlich im Unikum (Ex PHauker). Hier rockten Dusk, Final Decay, N.A.S.A., Stearic und Ravendark ab. Andre Drautz (Dusk) singt und spielt Musik seit vielen Jahren, seinen Stil prägte er während seiner Zeit in Toronto und in Montreal und er schrieb erfolgreich für zahlreiche andere Bands. Mit ihrem Crossover aus Pop, Funk, Progressive und Metal sprengen Final Decay die Genregrenzen. Hier wird mit kompakten Songstrukturen und Klangspielereien experimentiert, was durch einen Sänger und eine Sängerin verfeinert wird. Funkig, rockig und originell, das sind N.A.S.A.. Ihr Stil liegt irgendwo zwischen Spin Doctors, Cucumber Men und Kung Fu. Obwohl hier nur drei Musiker die Kühe fliegen lassen, ist hier geballte Energie zu spüren. Gesungen wird hier ausschließlich in direkten, deutschen Texten. Stearic aus Thüringen, eine stinknormale Rockband? Ich glaube nicht, dafür ist schon ihr Name zu verrückt, haben sie ihn doch von einer Rasierschaumdose geklaut. Bis jetzt gibt es sechs deutschsprachige Songs von Ihnen, doch es sollen mehr werden, das haben sie versprochen. Die einstige Gothic Metal Formation Ravendark ist nunmehr weg vom straighten Metal, hin zu mehr Tiefe und Experimentierungsfreude gegangen. Seit 1996 macht man nun schon zusammen Musik und wurde dabei durch etliche Besetzungsproblemchen geschüttelt und konnte sich aber immer wieder aufraffen und zu neuen Taten schreiten. Live haben sie schon jede Menge Erfahrungen sammeln können. Unter anderem vor Fiddlers Green, In Extremo und auf diversen Festivals. So das hätten wir geschafft, nun kennt ihr erst einmal die 20 besten Bands des Ausscheides nun sind wir am 16. November angelangt und betreten mit Freude und Spannung die Erfurter Thüringenhalle. Hier treffen wir folgende Bands: Aus der Kategorie unter 21 Jahren: Autumn Rain, Strange Bru, ADT, Arise und aus der Kategorie über 21 Jahren: Echolot, Daily Grey, Quickshot und N.A.S.A. Es erwartet uns also ein heißer Abend, hat doch jede Band 30 Minuten Zeit sich zu präsentieren. Die Reihenfolge wird ausgelost und am Ende spielen dann noch die Sieger vom Vorjahr, die Burning Flowers. Los ging es mit Autumn Rain, welche sich sehr souverän dem Publikum präsentierten und durchaus einige interessante Stücke in ihrem Set hatten, aber ihre etwas abstrakte Mischung aus Pop, Folk, Rock und Soul kam nicht sonderlich gut beim örtlichem Publikum an. Am Sound kann es hier nicht gelegen haben, denn der war zumindest bei dieser Band Spitze. Als zweite Band enterten die Späteren Sieger der \"U21\" die Bühne: Strange Bru. Ihr geniale Mischung aus Blues und Psychedelic Rock, sowie die coolen Showeinlagen kamen klasse an und verzückten so manchen Zuhörer. Respekt, was diese Jungs geleistet haben! Dies ist zweifellos eine der Bands, von denen man öfters hören wird. Arise aus Aufseß ließen es danach sogleich richtig krachen. Für mich waren sie die beste Band des Endausscheides, da sie sofort und ohne Kompromisse abrockten und das Publikum in ihren Bann zogen. Hier wurde gepogt und gebangt, dass es eine wahre Freude war. Keine der anderen Bands schaffte dies! So ist es auch nicht sonderlich ver-wunderlich, dass Arise jede Menge neue Fans gefunden haben und auch einige Gigangebote bekamen. Nun folgten N.A.S.A. und rockten ab, was das Zeug hielt. Der Dreier konnte mit seinen Funrock und den deutschen Texten in jeder Linie überzeugen und hatte das Publikum fast genauso gut im Griff wie Arise. Bei Quickshot ging dann wieder die Sonne auf, zumindest für alle die etwas mit Hardcore und Hip Hop anfangen konnten. Leider wurden sie total \"vermischt\", da die Techniker wohl der Meinung waren, dass hart auch gleich laut sein müsse und man alles zu Brei fahren sollte! Die folgenden Daily Grey waren die Überraschung des Abends, denn sie holten sich Platz Eins in der \"Ü21\", allerdings ist mir das etwas schleierhaft, das es weitaus bessere Bands gab. Ihr Sound war klasse und ihre Musik war nicht schlecht, aber ein bisschen kommerziell. Sollte das der ausschlaggebende Punkt gewesen sein? Ich weiß es nicht. Irgendwie waren sie zu simpel um wirklich einen guten Platz verdient zu haben. aber trotz allem konnten sie gefallen, da ihre Musik recht schnell ins Ohr ging. Was nun folgte kann man eigentlich nicht beschreiben, aber ich versuche es trotzdem. Adt enterten die Bühne und es war unverkennbar, dass ihre Vorbilder aus Berlin stammen und mit Ä beginnen. Aber sie waren cool drauf und wussten zu unterhalten und haben somit den Publikumspreis redlich verdient! Zu Ihrer Musik braucht man nicht viel zu sagen, denn es klingt einfach zu sehr nach den Ärzten. Aber geil war es trotzdem! Echolot waren die grässlichste Band von allen, weil ihre Musik nur im Entferntesten etwas mit Rockmusik oder Popmusik zu tun hat. Für mich waren sie nur ein schlechter Witz.   Zum Abschluss des Abends wurden uns dann noch die Burning Flowers serviert, welche im Vorjahr den Thüringen Grammy gewonnen hatten, aber so richtig überzeugen konnten sie nicht, was letztlich daran lag, dass sie seit fast einem Jahr keinen Gig mehr gespielt hatten, da es diverse Probleme gab. Aus diesem Grund möchte ich auch von einer detailierten Besprechung absehen.. Trotz allem war es ein fetter Abend, der nicht nur den Bands Freude bereitete. Auch wenn man manche Entscheidungen nicht genau nachvollziehen kann, aber so ist das nun einmal, jeder hat seinen eigenen Geschmack und so auch die Jury, sei es drum. Ich freue mich trotzdem aufs nächste Jahr.

 

Robin Franke


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