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Force Attack 2001


FORCE ATTACK 2001

Behnkenhagen, 27.-29.7.2001

 

Auch in diesem Jahr pilgerten wieder mehr als 7000 buntgefärbte Partysoundfreunde gen Norden ins idyllische Behnkenhagen, 10 Kilometer östlich von Rostock um vom 27. bis 29.7.2001 dem kultigsten Festival Deutschlands beizuwohnen, das neben Stilrichtungen wie Punkrock auch Sounds aus Klangbereichen wie Hardcore, Folk, Ska und Metal flächendeckend liefert.

 

Camping auf dem perfekt gestalteten Gelände war schon ab Donnerstag möglich und aufgrund der idealen Lage war auch ein Sprung in die lockende Ostsee für Badewütige ohne Weiteres zu realisieren. Neben den dazugehörigen Klamotten- und Schmuckständen war wie jedes Jahr auch für extrem preiswerte Getränke und gutes Essen gesorgt. Organisatorisch gilt es außerdem den perfekt eingehaltenen Spielbeginn-Zeitplan beider Bühnen (der Haupt- und der Zelt-Stage) zu loben, selbst im Line-up der Bands gab es keine Änderungen, alle Auftritte wurden wie vorher angekündigt absolviert, lückenlos und bei durchweg gigantisch festivalfreundlichem Wetter! Mit soviel Perfektion kann sich so manches größeres Festival im Metalbereich nicht messen! Freundliche Security und gutgelaunte Hilfskräfte rundeten das harmonische Gesamtbild ab. Das diesjährige Force Attack wurde somit einmal mehr ein Traum-Festival wie es im (Bilder)Buch steht!

Die Rügener Punkrocker von Tonnensturz eröffneten wie schon vor zwei Jahren den dreitägigen Partywahnsinn in Behnkenhagen, gefolgt von Morgentot, den Deutschpunkern aus Osnabrück. Ska Punk zum Beineschwingen gab es von den Brainless Wankers aus Berlin, für Poser-Rock\'n\'Roll vom Feinsten standen und stehen die Machos von Prollhead, deren Backgroundgirls schon aufgrund ihrer Unterwäschelosigkeit beim männlichen Publikum hoch im Kurs stehen. Ob die Mamis von Mothers Pride wirklich so stolz sind auf ihre Schützlinge konnte hier leider nicht geklärt werden, auf erstklassigen Ska verstehen sich die Boys der Berliner Combo jedenfalls total. Akustisch mitten in die Fresse gab\'s von den renommierten Metalpunkern namens Popperklopper. The Generators aus Amiland hatten den Rock\'n\'Roll augenscheinlich in Überdosis im Blut, die Songs ihres aktuellen Outputs jedenfalls rockten wie wild, angefangen von Down In The City über Hijacked bis All Night Long alles pures Adrenalin. Kult mit Tiefgang gab’s von Rasta Knast, den Deutschpunkern mit Waffenschein und Melodikdiplom. Schweinepunkrock a’ la carte folgte von Steakknife auf den Fuß, lebende Legende Lee Hollis geizte weder mit Charisma noch mit Power, hier wurde geschrieen und gepost dass die Fetzen flogen, Party total, hammerhart und megageil... Auch mit den Songs des aktuellen Outputs namens Plugged Into The Amp Of God gab es mächtig was auf die Zwölf. Steakknife-immer wieder ein Tanz auf Messers Klinge! Muff Potter ließen es per deutscher Lyrics krachen, heftig deftig, straight und gut. Gunnar, Busch\'n und Krel, die Rostocker Lokalmatadoren von Dritte Wahl, die netten Jungs von Nebenan mit den intelligenten, kämpferischen Lyrics und dem Metalpunksound, haben die Liveerwartungen mit einem Götteralbum wie dem aktuellen Halt Mich Fest nicht nur ins Unermessliche hochgeschraubt, nein, sie übertrafen mit ihrer Hammershow nach Mitternacht auch noch alle Erwartungen haushoch. Neben spielerisch aufgemotzten Klassikern wie Rausch, So Wie Ihr Seid und Mainzer Straße schlugen neue Hymnen a la Du Fremde Heimat oder Dummheit Kann Man Nicht Verbieten ein wie eine Bombe. Während Gunnar sich die metallische Seele aus dem Leibe frickelte legte Krel an dem Drums eine verblüffend korrekt akzentuierte Klasse vor und Busch\'n fegte wie immer als lebendiger Haarmob über die Bühne. So viel Spielfreude und Textaussage auf einmal, Dritte Wahl stehen halt für bodenständige, glaubwürdige und prinzipienfeste High Quality... Zu später Stunde war mit Lady Godiva für alle Nachtschwärmer dann noch mal eine folky Abtanzparty angesagt.

Am Sonnabendnachmittag wurden alle Morgenmuffel mit dem Punk von Konflikt aus den Bierseligen Träumen gerissen, bevor die Hannoveraner Stimmungskanonen von Hammerhai mit Überfliegern wie Thekenzecken die Tanzstimmung anheizten, im Pendelverkehr zwischen Punk, Ska und witzigen Dampframmensounds. The Daybreak Boys rockten die Stage ganz passabel, ebenso wie die amtlichen Coverkanonen von Ramonez 77. Ein echtes Highlight lieferten die Metalmaniacs von Red Ink, die ansatzweise Vergleiche mit den süddeutschen Hardwurstkrachern der Allergie aufkommen ließen. Die Jungs ließen es mit engagiert deutschsprachigen Lyrics hochenergetisch und düsterheftig krachen. The Bones aus Schweden katapultierten sich aggressiv und dynamisch durch ihr Set, Klappstuhlgang zelebrierten den Punkerfrühling und die Bonner Szenehelden von Molotow Soda knüppelten sich hochmotiviert durch Nummern wie Meine Mutti Ist Ein Hool, bevor die Berliner Röhrenjeansrock\'n\'roller von Church of Confidence mit fettem Groove und geilem Styling vergangenen Zeiten huldigten. Die Lokalmatadoren powerten sich partylastig durchs Programm, bis Aurora die Gitarrenriffs sprechen ließen. Heroes zum Anfassen gab’s nach Mitternacht dann mit der Deathmetallegende Napalm Death. Fronter Barney präsentierte sich in Höchstform, gigantischer Knüppelsound zum Nachbarn-In-Den-Selbstmord-Treiben, intergalaktischer Overkill zum Nackenzersplittern! Die sympathischen Engländer, deren eigene Roots in der Punkszene zu finden sind, verausgabten sich in gewohnter Perfektion. Die aus den 1980 gegründeten Chaos Z hervorgegangenen Fliehenden Stürme mit dem Sturmhöhe-Labelchef als Frontmann verstehen sich auf die Symbiose aus Punk und Wave und hatten mit dem brandneuen Himmel Steht Still-Album aktuelles Hirn- und Bauchfutter am Start, gut gemischt mit älteren Highlights wie Maschinentrauma. Lyrics die ins Schwarze treffen, bei einer Intensität die fast körperlich zu schmerzen scheint.

Irrenoffensive eröffneten am Sonnabend punkrockig auf der Zeltbühne. Dass die Baffdecks tödlich rocken weiß nach den insgesamt vier Longplayern der Karlsruher und Songs wie Blut An Der Hand mittlerweile jeder, und was die Fünf diesmal auf der Hauptbühne boten war mindestens genauso geil wie ihr Force Attack Angriff im Vorjahr, engagiert, laut und energiegeladen. Auch die Kafkas droschen wacker in die Saiten, bevor die 10er Formation Hiccups aus Magdeburg erstklassigen Party-Ska verbreitete. Die Frankfurter Killrays frönen seit 1990 der melodischen Variante des Skatepunk/Hardcores und brachten ihren Hochgeschwindigkeitssound auf der Zeltbühne deftig heftig rüber. No Exit aus Berlin - auf dem Force Attack auch schon alte Bekannte - lockten sogar Napalm Death Barney vor die Bühne und hatten wie schon im Jahr 2000 Knaller a la Nicht P. C. und Raumschiff im Klangpaket dabei, bevor Motormuschi das musikalische Partysteuer übernahmen. Mutabor sehen sich gern als die Landstreicher und Lumpen des zwanzigsten Jahrhunderts und versuchen seit Jahren erfolgreich die gängige Vorstellung von Folkmusik zu modernisieren. Stilistisch in keiner Schublade einzuordnen zelebrieren die Hauptstädter Folktanzrausch und Kiffermucke in Reinkultur. Bei Songs wie Ich Will Weg, Saufen, Lisa oder Das Eine schwebte auch auf dem Force Attack 2001 ein fühlbarer Schleier aus Nächstenliebe, Friede, Freude und Glückseligkeit über dem verzückt grinsenden Publikum, als Axel Steinhagen mit seinen Kumpanen zum Mitsingen und Abheben hinriss. Die Bambix lebten den Girlypower kompromisslos aus. Es folgten die Szenehelden von Manos. Die drei Kreativbolzen sind das leibhaftige Moshmetalchaos mit Undergroundgottcharakter und somit an Ideenreichtum, Abgefahrenheit und herrlich kranker Spontanität definitiv nicht zu übertreffen. Diese gehirnscheinamputierten Sachsen machen jedes Konzert zum Extremspaß, paaren lachkrampferzeugende Aktionen mit performancetechnischem Bastelspaß und trashen dazu noch wie der leibhaftige Teufel durch die Extremmetallandschaft, so brachial, schnell und freakig bis der Arzt kommt. Dementsprechend witzig, krass und hyperaktiv ging es dann auch beim diesjährigen Behnkenhagen-Gig zu, mit Inkontinenzwindel und Chickenattack. Manos sind Wahnsinn mit System, unvergleichlich und unkaputtbar. Was die Dimple Minds angeht, so verunsichern die Schöpfer von Melodien wie Blau Auf\'m Bau oder Maximum Debilum schon seit 1986 die Bühnen dieser Welt, in Behnkenhagen wartete man wie überall vorrangig auf die Durstige Männer-Hymne der Fünf, die dann natürlich auch prompt, live und in Farbe durch die Boxen knallte. 44 Leningrad aus der Hauptstadt sorgen mit ihrem krachigen Russenpartyrock überall für Abtanzekstase, so geschehen auch diesmal (wie schon vor zwei Jahren) beim Kultfestival an der Ostsee. Ob Wolgaschlepper, Sascha oder altrussische Volksweise, hier groovte definitiv der Bär! Across The Border brachten zu später Stunde noch mal den Pogowahnsinn auf die Zeltbühne, ihr gigantomanischer Schweißtreibegig brachte alle Folks dem Himmel ein Stück näher, bei Kultkrachern wie When Two Men, My Rose, Die Nacht oder Can\'t Love This Country gab es einfach kein Halten mehr. Across The Border - man findet nichts Heißeres auf dieser Welt, die Jungs sind Liveoffenbarung mit Anspruch im Hirn und Pfeffer im Arsch!

Drei Tage Partyrausch mit insgesamt 38 Bands fanden Montagmorgen gegen zwei Uhr ihr wohlverdientes Ende. Das nächste Force Attack kann somit kommen...

Andrea Göbel


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