German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Festivals in 2001

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Herbstblues 2001
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Lovefield 2001
Orkus Herbstnächte 2001
Rock Peace Solidarity 2001
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Schlettweiner Open Air 2001
Thüringen Grammy 2001
Wacken Open Air 2001
With Full Force 2001

Lovefield 2001


LOVEFIELD 2001

20.-22.07.2001 Elsdorf/Scheeßel - zwischen Hamburg und Bremen

 

Wie bereits im letzten Jahr versprochen setzten wir uns am 20.07.2001 nach Elsdorf in Bewegung. Im letzten Jahr hatte uns Petrus einen Riesenstrich durch die Rechnung gemacht und uns 15 Kilometer vor dem Ziel wegen unglaublicher Niederschläge umkehren lassen. Da Festival 1999 war uns hingegen in bester Erinnerung, und so wollten wir auch dieses Jahr den besonderen Open Air Zauber erleben.

Zu allererst begrüßten uns kurz vor dem Platz die \"Freunde in Grün!\" Die Polizei hat wohl auch ein Sommerloch. Denn nicht nur hier, nein auch beim Burg Herzberg am gleichen Tag wurden harmlose Festivalgänger heftigst gefilzt. Nur beim Bang Your Head hat man offensichtlich erkannt, dass die Dealer, oder die schweren Jungs, die sie suchen wohl eher bei Konzerten der anerkannten \"In-Größen\" wie Maffay, Pur und so weiter zu finden sind. Da aber würde es niemandem im Traum einfallen die Besucher schon auf der Anfahrt zu filzen.

Liebe Polizei und lieber Zoll: \"Wenn ihr so wenig Trainingsmöglichkeiten habt, dann macht bitte eine Eingabe beim Innenminister. Aber erschwert nicht noch die teilweise recht lange von Staus sowieso schon behinderte Anreise von Rock-bzw. Ravefans, die ja auch noch von der Security durchsucht werden!\"

Nun aber zum Event. Die Beschilderung zum Lovefield war gut und deutlich. Ja es wurde sogar auf einem Plakat auf die Polizeikontrolle hingewiesen. Die Abfertigung war auch schnell und problemlos. Wir fanden ein schönes freies Plätzchen wo wir unser Zelt aufbauen konnten.

Dann regnete es auf einmal ziemlich heftig. Kurz vor dem Auftritt von den Late September Dogs hörte es Gottseidank auf. Nun konnten wir das Gelände in Augenschein nehmen.

Erster Eindruck: Weniger Leute als vor zwei Jahren. Weniger und schlechtere Skulpturen und Schwarzlichtausschmückung. Das mit Kugeln behängte zentrale Monument auf dem Platz war geradezu banal, wenn ich an die Fadengrafik von 1999 denke. Auch den Märchengarten rechts neben der Bühne hätte ich eher beim Jahrmarkt vermutet. Das legendäre Spinnennetz war auch einer 0815 Bändersammlung über den Köpfen gewichen. OK, die Bühne war noch dieselbe.

Laut Info-Flyer sollten keine Hunde auf das Bühnengelände kommen. Fakt war jedoch, dass es einige wohl nicht gelesen hatten. Auch Glas durfte nicht mitgebracht werden. Trotzdem wurden Flaschen wie Afri-Cola oder Bier verkauft. Der Hammer war jedoch, dass es links neben der Bühne Toiletten gab, die abgetrennt waren und mit der Aufschrift: \"Saubere Toiletten 1DM!\" Das ist doch wohl der Gipfel. Da gibt der Veranstalter sozusagen öffentlich zu, dass die anderen Toiletten dreckig waren. Außerdem gab es viel zu wenig von ihnen. Alle im näheren Bühnenbereich, beziehungsweise vor dem Gelände. Vom Campingplatz aus waren 400 Meter ganz normal. Das ist das bisher schlechteste Ergebnis bei Toiletten bis jetzt. Beim Bang Your Head wurden die Toiletten einmal am Tag abgesaugt und desinfiziert. Ich denke jeder würde gerne auch 5 DM mehr bezahlen, wenn er eine menschenwürdige Toilette in der Nähe hätte. Hier wurden gerade die Frauen doppelt abkassiert. Auch Wasser gab es immer noch nicht auf dem Gelände. Wir hatten vorher Plastikflaschen aufgefüllt um wenigstens Zähne putzen zu können. Unbedingt ändern! Das Gebiet war auch sonst etwas ungünstig aufgeteilt. Die Tipi-Town war eine Insel für sich, statt angegliedert zu sein. Die Ladenstraße, die Hauptgelände und Tipi-Town verband wirkte so immer etwas abgelegen. Dort am zweiten Ein(oder Aus)gang sah ich auch ein Schild \"Duschen\". Gesehen haben wir aber keine.

Nun zu dem musikalischen Teil: Die Late September Dogs hatten die undankbare Aufgabe das Festival um 22:30 Uhr zu eröffnen. Sie machten das auch recht ordentlich. Björn und seine Mitstreiter hatten Stücke ausgewählt, die ganz gut zur Szene passten. Da kam ihnen das letzte Album Alienated sehr gelegen. Die Menge fand es auch dufte, und es gab sogar einige, die sich vor der Bühne überschwänglich verneigten. Björn ließ sich vielleicht ein paar Mal zu oft zu Lautmalereien wie \"rrrröttt\" hinreißen, was ein bisschen affig wirkte, aber sonst beeindruckte er durch eine starke Performance.

Es war klar, dass die Late September Dogs hier nur eine Seite ihres Könnens zeigen konnten. Doch das lief sehr locker. Der Sound war allerdings nicht immer der beste. Plötzlich gab es ein fünf Minuten dauerndes Drumsolo. Das war der klare Knick im Auftritt. Danach kamen die Raver nicht mehr in Schwung. So traten denn die Dogs ohne Zugabe ab. Das fand aber niemand schlimm. Auch Björn nicht, wie er mir später am Telefon verriet. Ich denke die Late September Dogs gehören in eine andere Ecke, wie sich einen Tag später in Burg Herzberg zeigen sollte, wo sie erwartungsgemäß abgefeiert wurden. Ich hoffe sie in diesem Jahr am 08.09. bei ihrem legendären Mondkonzert sehen zu können. Da fahren sie an Licht und Kostümen und Sounds in über vier Stunden alles auf, was sie drauf haben.

Nach einer relativ kurzen Umbaupause hatte Darshan M. Lopèz alles sofort voll im Griff. Er passte genau hierher. Bis drei Uhr gab er souverän jedem die Dröhnung, die zum Abtanzen nötig war. Da wurden die Unterschiede schon ganz deutlich.

Wir waren um die Zeit aber schon todmüde und gingen zum Zelt. Die Nacht wurde aber die Hölle. Die immer mindestens 180 Beats per Minute von der Mainstage waren als Basswummern so stark, dass ein Tiefschlaf nicht möglich war. Die Programmplanung hier war echt voll daneben. Wenn man von 22:30 Abends bis 12:00 am nächsten Tag Livemucke hat, und dann erst wieder um 19:00Uhr mit Livemusik weitermacht, dann passt was nicht. Um mir Musik vom Plattenteller anzuhören brauche ich nicht zum Festival zu fahren. Abgesehen davon wurde es ab 8:00Uhr so heiß im Zelt, dass man raus musste. Die Sonne brannte nämlich den ganzen Samstag.

Nochmal: Wer am Freitag eventuell gearbeitet hat, und zum Festival, sich bis spät in die Nacht tänzerisch verausgabt hat und dann nicht schlafen kann, der steht auf normalen Wege so ein Festival nicht durch. Bei bisher jedem Festival gab und gibt es wenigstens ein paar Stunden Ruhe während der Dunkelheit in denen man sich (und sei es komahaften)Schlaf holen kann. Hier gab es den Nachmittag nur gähnende Langeweile in sengender Hitze. Wir fragten ein paar Raver wie sie das sehen, und die meisten fanden es auch nicht gut, dass es keinen Liveact am Nachmittag gab. 1999 hatten Hippiehaus und Stephen Baltes damit keine Probleme.

So fuhren dann viele nach Zeven um einzukaufen.

Free Formers: Das kann es doch nicht sein! Schon die Terminplanung war ne Katastrophe. Wenn am selben Wochenende die Loveparade in Berlin abgeht und Burg Herzberg stattfindet, auf dem Free Form mit einer eigenen Mannschaft vertreten ist, dann muss man sich nicht wundern. Nartak ließ verlauten, dass das Absicht gewesen sei, weil man so die Bands hin und her transferieren könnte und Geld spart. Für Kalle Becker von Think Progressive trifft das zu. So voll war es noch nie!! Alle seine Fans aber fehlten beim Lovefield. Warum sollten sie in den Norden fahren, wenn sie die Bands auch beim sowieso eingeplanten Burg Herzberg Festival sehen würden. Die Lücken beim Lovefield waren jedenfalls unübersehbar. Wir fahren nächstes Mal auch zum Burg Herzberg und werden junge Raver zum Lovefield schicken, die hoffentlich die Power haben alles durchzustehen und die Dinge vielleicht anders sehen als wir Alten. Wir konnten jedenfalls am Samstag nicht mehr und fuhren ab. Ich hätte liebend gerne meine Freunde von Deep Dive Corporation mit Hellmut Hattler und auch Steve Hillage gesehen. Aber einen ganzen Nachmittag nichts tuend in der Sonne braten ohne ausreichend Schlaf....

Ich hoffe, dass das Lovefield-Festival den Zauber jener früheren Tage wiederfindet. Wir werden im nächsten Jahr euch darüber informieren.


Kurt Mitzkatis


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