German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Festivals in 2001

Bang Your Head 2001
Bluesrock im Park 2001
Burg Herzberg Festival 2001
Force Attack 2001
Hawkfan Meeting 2001
Heavy Metal Day 2001
Herbstblues 2001
KlangArt 2001
Kloster Cornberg 2001
Lange Nacht der Musiker 2001
Lovefield 2001
Orkus Herbstnächte 2001
Rock Peace Solidarity 2001
Rocking Hood 2001
Schlettweiner Open Air 2001
Thüringen Grammy 2001
Wacken Open Air 2001
With Full Force 2001

Bang Your Head 2001

Balingen, Messegelände, 29./30.6.2001


 

BANG YOUR HEAD 2001

Balingen, Messegelände, 29./30.6.2001

Vorbericht

Uff, ich bin wieder gelandet. Schon zum dritten Mal in Folge fand das Bang Your Head bei höllischen Außentemperaturen statt.

Alle angekündigten Bands traten auf.

Der Zeitplan wurde sehr genau eingehalten.

Die Preise für Essen und trinken waren stellenweise niedriger als letztes Jahr!

Organisation und Security waren super -keine Pannen.

Wetter -unglaubliche 39-40 Grad -strahlendblauer Himmel. Erst beim allerletzten Auftritt von Dee Snider begann es nach 40 Minuten zu tröpfeln.

Stimmung top

Getränkeverbrauch gigantisch.

Besucher: mehr als letztes Jahr.

Es war DAS Sommerfestival bisher.

Ausführlicher Bericht mit bis zu 200 Fotos folgt so bald wie möglich!

Kurt Mitzkatis

Freitag, der 29.06.2001

Heiß war\'s in der Tat. Nicht wenige erlitten einen Sonnenstich. Aber die Bands waren\'s (zumindest teilweise) wert.

Kamelot zum Beispiel die gegen Freitagmittag auftraten, haben sich weiter steigern können, litten jedoch unter einem geradezu fürchterlichen Mix, der den Bass ins Nirvana schickte und mit den Höhen die Ohren beleidigte! Trotzdem ein toller Gig.

Vicious Rumors hatten weniger Soundprobleme und wussten wie schon bei der Warm-up-Show am Abend zuvor voll zu überzeugen. Die Jungs hatten Spaß, das war deutlich zu hören und zu sehen.

Bei Kreator, deren Entwicklung ich in den letzten Jahren aus den Augen verloren hatte, war ich skeptisch, wurde aber vom Start weg eines Besseren belehrt. Die Band bot einen ordentlichen Querschnitt durch ihre History, spielte aber auch neuere Stücke. Die Mucke liegt noch immer voll auf Linie mit Extreme Aggression und das Junggemüse an der Gitarre ist die Wucht!

Armored Saint hingegen gehören meiner Ansicht nach zu den überflüssigen Erscheinungen der Musiklandschaft. 08/15 Metal ohne Höhepunkte. Todlangweilig. Es fanden sich dennoch genug Leute, die\'s hören wollten, von daher geht\'s für mich ok.

Und natürlich warteten alle auf Rose Tattoo, die eine treue Fanschar lautstark willkommen hieß.

Der Auftritt der \'alten Männer\' von Uriah Heep gehörte für mein Empfinden zu den großen Überraschungen des Tages. Erstaunlich frisch und energiegeladen turnten die Altvorderen des Rock über die Bühne und ließen die Äxte krachen, dass ein jeder problemlos mitbangen konnte.

Savatage mit neuem Sänger. Man hat ihn vorab hoch gelobt, also war auch die Erwartungshaltung in den Himmel geschraubt. Ein schwieriger Ausgangspunkt, aber Damond Jiniya hatte kein Problem damit. Stimme und stage acting waren der Kultband um Jon Oliva (mit dem er sich anstandslos die Vocals teilte) würdig. Ein Übriges taten Gassenhauer wie Believe, Sirens und Hall Of The Mountain King, die alle Wort für Wort mitgesungen und abgefeiert wurden. Das erstaunte wohl sogar die sechs Mannen da oben auf der Bühne.

 

Company Of Snakes waren im Prinzip ne gute Idee für den Samstag Morgen, aber Coverdale war nicht wirklich in Form, und so hätte man in der Zeit auch was trinken gehen können.

Six Feet Under mögen in Deather-Kreisen ein Top-Act sein. Ob sie allerdings auch sonst genug Akzeptanz finden, um erst gegen 16 Uhr auf dem BYH spielen zu können, möchte ich bezweifeln. Entsprechend viele Banger sah man denn auch \"mal eben nach dem Auto schauen\"...

Axel Rudi Pell dagegen lag mit seinem Gig goldrichtig. Man ging die Sache in gewohnt lockerer Weise an, spickte die Songs mit Zitaten diverser Klassiker und so weiter - Pell eben. Gut eben.

Megadeth zählen zu den Gruppen, die aufs BYH gehören wie der Hut auf die Rübe. Dave Mustaine steht seit zwanzig Jahren für Metal, kann ein großes Repertoire an sehr guten Songs vorweisen und wäre natürlich blöd gewesen, nicht davon Gebrauch zu machen. Die stimmlichen Entgleisungen der frühen Scheiben zu reproduzieren gehörte zwar weniger zu den Glanztaten des BYH, aber insgesamt war\'s ein affengeiler Auftritt.

Stratovarius ließen sich aber ebenfalls nicht lumpen. Ihr Best-of-Set legte souverän dar, warum diese Band zu den Lieblingsgruppen von uns\' Kurt gehört. Nichts auszusetzen.

Dee Snider, last not least, räumte tierisch ab. Teile des Equipments hatten den Weg nach Balingen nicht gefunden, so dass der Gig auf der Kippe stand. Zum Glück für die Fans der Twisted Sister fanden sich noch Leute, die ihr Instrument zur Verfügung stellten.

 

Zunächst hielt ich es für Übersättigung meinerseits, aber andere Besucher haben mir bestätigt, dass man bei der Running Order des Jahres 2001 ein weniger glückliches Händchen bewiesen hat, als die Jahre zuvor. Sowohl die Auswahl der Bands als auch ihre Abfolge war nicht ganz schlüssig. Es animierte mich diesmal weniger zum Ausharren in der ersten Reihe, als zum gelegentlichen Pausieren.

 

Insgesamt war\'s aber auch dieses Jahr wieder ein Festival, das sich gelohnt hat, denn

- der Preis stimmte

- die Atmosphäre stimmte

- trotz gesteigerter Besucherzahlen gab‘s wenig Drängeleien und Gewalt.

- trotz im Vergleich zu WOA + WFF begrenzter Gruppenzahl war für jeden was dabei

- es wurde nicht versucht, Dezibelrekorde zu brechen

- Camping + Abfallentsorgung funktionierten super

Ohne eine einzige Band kennen zu müssen, kann ich mir bereits jetzt sorglos Karten für 2002 holen. Das BYH hat mich noch nie enttäuscht!

Jürgen Hornschuh

 

Zum dritten Mal hatten Horst Odermatt und seine fleißigen Helfer sich für das Bang your Head auf dem Messegelände in Balingen gerüstet, und es wurde ein voller Erfolg.

Die Fans bildeten schon vor 9.00 Uhr am Freitag eine lange Schlange vor dem Eingang und warteten geduldig auf Einlass. Das Wetter spielte auch diesmal super mit. Die Veranstalter müssen einen Deal mit Petrus haben, oder ist vielleicht doch der Teufel für das Wetter verantwortlich? So hatten die Opener Tierra Santa sichtlich Spaß vor für diese Zeit reichlich Publikum und meisterten ihre Aufgabe mit Erfolg.

Mit gelungenen Posen sorgten anschließend Solitude Aeternus gegen 11.00 Uhr für geile Stimmung. Als dritte Band gingen in der strahlenden Mittagssonne Brainstorm an den Start. Zusammen mit der Sonne heizten sie den Fans kräftig ein. Der Platz war bereits zu dieser Zeit so gut gefüllt wie im letzten Jahr nachmittags, als die ersten Top-Acts anlagen. Es sollte ein Spitzenfestival werden!

Das beeindruckte auch Kamelot, deren Sänger Khan das ständig hereinströmende Publikum mit den Worten \"This Festival is fucking grown\" begrüßte. Bei der Open Air-Premiere 1998 waren die Amerikaner auch schon mit von der Partie, und es erwies sich als absolut richtig, sie erneut über den Teich zu holen. Die vier rissen die Zuschauer mit anspruchsvollem Metal mit. Obwohl die Band sich mächtig ins Zeug legte tauchten am Himmel Wolken auf, das hatten sie nicht verdient. Lag es etwa daran, dass Khan keinen Satz ohne \"fucking\" über die Lippen bekam? Doch dann sorgte die Sonne mit einer gnadenlosen Mittagshitze für erste Ermüdungserscheinungen unter den Fans. Viele zogen sich auf die Campingplätze zurück, nicht ohne sich vorher mit reichlich Getränken aus dem nahegelegenen Supermarkt zu versorgen.

Die härteren Metal-Freaks sahen sich aber lieber Kreator an, da konnten sie mal richtig die Sau rauslassen. Rock der etwas einfacheren Machart, relativ eintönig für meinen Geschmack. Vicious Rumours konnten zuvor nicht recht überzeugen. Fucking good dagegen Armored Saint mit klasse Show. Die Musik klang eher gängig, aber trotzdem gut.

Rose Tattoo ließen erst mal auf sich warten, doch dann ging es ohne Schnörkel zur Sache, und das hieß Rock in Reinkultur. Da machte mir dann auch das Fotografieren richtig Spaß. Angry Anderson poste einmalig und hatte sichtlich Spaß daran. Besonders gespannt wartete ich auf Uriah Heep. Es wurde eine wunderschöne Reise in die Vergangenheit, mit Klassikern wie Bird Of Pray, Gipsy, Sunrise, Stealing und Easy Living. Selbst die jüngsten Fans, etwa drei Jahre alt, feierten die Dienstälteste Band des Festivals, auch wenn es manchmal ein wenig schräg klang.

Danach dann Savatage, absolut professionell, eine gute Wahl. Bei Judas Priest, letzte Band des ersten Tages, durften nur auserwählte Fotografen in den Graben. Ich gehörte nicht dazu und habe dankend auf den Auftritt der Stars verzichtet. Feierabend!!! Selbst Journalisten, die extra wegen der Band aus Tschechien angereist waren ,wurden neben vielen anderen nicht zugelassen. So sollte man mit der Presse, auch wenn sie keine schwindelerregende Auflagenzahlen erreichen, nicht umgehen. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass den Veranstalter keinerlei Schuld trifft, er fand das überhebliche Verhalten des Managements der Gruppe genau wie wir vom German Rock e.V. absolut unangebracht.

Am Samstag ging nach Couragous die Band Eidolon an den Start. Der Platz war erstaunlich gut gefüllt, aber schließlich leben wir ja im \"best fucking metal country of the world\", wenn wir dem Sänger jetzt einfach mal glauben. Ein gelungener Start in den bis dahin heißesten Tag des Jahres.

Squealer hatten ein kleines Orientierungsproblem, sie begrüßten die Fans ständig mit \"hello Wacken\" und begriffen überhaupt nicht, warum sie damit für allgemeine Heiterkeit sorgten. Aber in Wacken ist es ja auch sehr schön, da kann man ja schon einmal durcheinander kommen. Ansonsten lief alles reibungslos bei Squealer.

Anvil luden ein zum Mitrocken, ein paar Wölkchen am Himmel machten das Wetter erträglicher. Die Musiker hätten allerdings lieber andere Wölkchen gesehen und ließen die Fans POT buchstabieren. Zur Musik hätte es super gepasst, aber auch ohne machte es Spaß.

Straighten Hard Rock boten Helstar. Musikalisches Vorbild der Gruppe könnten AC/DC sein. Optisch erinnerte der Sänger mit seinem langen, schwarzen, welligen Haar allerdings eher an Alice Cooper.

Company Of Snakes setzen sich aus ehemaligen Mitgliedern von Whitesnake zusammen, und das hörte man auch deutlich. Erstaunlich und natürlich erfreulich, dass die Band gerade bei den jüngeren Zuschauern gut ankam.

Mit Grölgesang erster Güte machten Six Feet Under ihrem Namen alle Ehre. Für eingefleischte Fans und Banger genau richtig, der Rest hat es über sich ergehen lassen und freute sich auf Axel Rudi Pell. Der eingefleischte Blackmore-Anhänger entfachte eine tolle Party. Auf dem Höhepunkt entbrannte ein Kampf um das in die Menge geworfenen \"fucking\" rosa Handtuch. Die Kontrahenten teilten das Souvenir mittels Feuer in zwei etwa gleich große Teile, und der Frieden war wieder hergestellt.

Richtig guten Hard Rock boten Megadeath. Dennoch war das Publikum noch relativ zurückhaltend. Das änderte sich schlagartig mit dem Auftritt von Stratovarius, für viele die heimlichen Headliner des Festivals. Alle sangen die Songs mit, feierten die Multi-Kulti-Truppe und genossen eine tolle Lightshow mit aufwendigem Feuerwerk. Fotografieren durften wir nur, wenn wir eine rote Clownsnase aufsetzten. Eine gelungene Antwort auf das Auswahlverfahren vom Vorabend. Es war köstlich, ich habe noch nie so viel gelacht beim Fotografieren. Die Bilder sind leider nicht so toll geworden. Ist gar nicht so einfach, mit so einem Handicap zu arbeiten, vor allem, wenn man ständig aufpassen muss, dass das gute Teil nicht herunterfällt.

Dee Snider wurde seiner Rolle als Headliner absolut gerecht und räumte richtig ab. Nach zwei heißen Festival-Tagen endete das Bang your Head mit Gewitter und Regen. Die kalte Dusche am Schluss war aber durchaus willkommen.

Rita Mitzkatis

 

 


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