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Festivals in 2001

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Bluesrock im Park 2001
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Force Attack 2001
Hawkfan Meeting 2001
Heavy Metal Day 2001
Herbstblues 2001
KlangArt 2001
Kloster Cornberg 2001
Lange Nacht der Musiker 2001
Lovefield 2001
Orkus Herbstnächte 2001
Rock Peace Solidarity 2001
Rocking Hood 2001
Schlettweiner Open Air 2001
Thüringen Grammy 2001
Wacken Open Air 2001
With Full Force 2001

With Full Force 2001


WITH FULL FORCE 2001

Roitschjora bei Bad Düben, 22.06.2001-24.06.2001

Mehr davon! Das With Full Force befand sich nunmehr in seiner achten Auflage und wartete mit sage und schreibe 70!!! Bands auf, welche sich an drei Tagen auf zwei Bühnen die Ehre gaben. Außer der Main Stage und dem Hard Bowl gab es auch wieder die Skate Force, als sportliches Event nicht nur für zwischendurch...

Um nun dem ganzen auch äußerlich den metallischen Rahmen zu geben regnete es am ersten Tag auch des Öfteren urgewaltig aus den schwarzen, schier endlos erscheinenden Wolken über dem riesigen Areal in Roitzschjora (bei Leipzig). Dafür wurde man aber auch mit brachialem Sound und jeder Menge Fun und Action auf den beiden Bühnen entschädigt.

Freitag, der 22.06.2001

Los ging es am Freitag schon um 14 Uhr mit Days Of Grace, welche gefolgt von Warhammer und den Farmer Boys ohne unsere Anwesenheit auftraten, da wir noch ein paar Unpässlichkeiten zu klären hatten. Als mein Mitstreiter und ich das geregelt war machten wir uns sofort auf in Richtung Mainstage, wo wir dann doch noch ein paar Takte von den Farmer Boys mitbekamen, welchen wir ohne weiteres einen geilen und abrockenden Gig bescheinigen können.

Nun folgte der, zumindest für uns, erste große Gig des Tages: Savatage! In neuem Line Up und mit jeder Menge Klasse Songs im Handgepäck enterten sie gegen 16:45 Uhr die Mainstage und lieferten einen wahrhaft gigantischen Gig ab. So viel Energie und Spielfreude sieht man selten bei einer Band und die Fans ließen sich nicht lange bitten. Trotz des Regens wurden die sechs sympathischen Amerikaner gefeiert was das Zeug hielt und der \"neue Sänger\" Damond Jiniya bewies enorme Klasse, ein wahrer Künstler seines Fachs, genau wie sein Kollege Jack Frost an der Gitarre, welcher ebenfalls noch nicht lange zur Band gehört. So präsentierten sie der bangenden Meute Klassiker wie Hall Of The Mountain King oder Sirens und ebenso auch Commissar von der neuen Langrille Poets And Madmen.


65 Minuten später war es dann auch für Megadeth soweit, die Metaller um Dave Mustaine ließen sich auch nicht lange bitten und bliesen die Menge vor der Main Stage mit ihrem druckvollen und extrem basslastigen Sound einfach um. Da blieb einem glatt die Spucke weg, soviel Energie war da zu hören und zu fühlen. Es fehlte zwar ein wenig die Interaktion mit dem Publikum, aber dafür war die Gitarrenarbeit von Dave Mustain und seinem Kollegen Al Pitrelli einfach göttlich und entschädigte somit zumindest Liebhaber des lauten Gitarrensounds.

Gegen 19 Uhr kamen dann Cradle Of Filth auf die Bühne und ließen urgewaltig die Schwarte krachen. Ich stehe ja nicht unbedingt auf Todesblei, aber was diese Band veranstaltete ist purer Wahnsinn. Das war der erste Gig des Tages, bei dem die Meute vor der Bühne gnadenlos ausrastete und das war auch gut so. Für die Musiker um Dani war es sicherlich noch etwas früh am Tage, was ihrer Spielfreude aber keineswegs etwas nahm. Das einzige Manko bei ihrem Auftritt war der etwas undifferenzierte Sound, aber vielleicht war das ja sogar Absicht. Alles in allem ein wirklich gelungener Gig.

Und nun folgte der nächste Knüller: Suicidal Tendencies !!! Ein brachiales Hardcore-Gewitter, bei dem niemand stillstehen kann. Ich habe die Band vorher noch nie gehört, geschweige denn gesehen, aber man muss neidlos anerkennen, dass sie schweinegeil drauf waren und auch noch gute Musik machen. Bei den letzten beiden Songs holten sie dann auch noch einige Fans auf die Bühne, so dass zumindest kurzzeitig Chaos ausbrach, aber da nix passiert ist war das auch kein Problem.


Für den gecancelten Gig von Bad Religion sprangen die H-Blockx ein und bewiesen dass sie ein guter Opener für den folgenden Motörhead Gig waren, auch wenn sie nicht an die Klasse der Suicidal Tendencies rankamen. Sie waren trotz allem die Publikumslieblinge und versprühten jede Menge Spaß und Energie. Songs wie Ring Of Fire, Rising High und Move Your Body (Cover von den Beastie Boys) knallten ohne Ende. Die Band war sehr motiviert und präsentierte außerdem noch drei neue Songs. Zeitgleich zum Ende des Suicidal Gigs und und zu Beginn H-Blockx Gig spielten die Ryker’s auf der Zeltbühne und ließen amtlich die Sau raus. Hut ab! Wer soviel Show bietet gehört eigentlich auf die Mainstage. Die letzte Band des Abends auf der Hauptbühne war Motörhead, doch leider gab es eine fast zweistündige Verspätung, da ihr Nightliner einen Schaden hatte und die Band so erst sehr spät in Roitzschjora ankam. Aber was dann folgte entschädigte wohl für alles, was passiert war. Es war einfach genial. Und die Stimmung war ebenso, kurz vor dem Siedepunkt!

Anschließend fand noch die obligatorische Knüppelnacht statt, auf der diesmal Hypnos, Six Feet Under, Vader, Zyklon, Napalm Death und Belphegor ordentlich die Schwarte krachen ließen. Hier wurde gebangt bis zum Umfallen und die Fans hatten ihre wahre Freude an der metallischen Vollbedienung.

Samstag, der 23.06.2001

Als Opener fungierten am heutigen Tage Hangmen aus Jena und man muss schon sagen, dass sie mächtig gut drauf waren. Ihre Musik besteht aus groovenden Beats und zerstörenden Riffs, mit ein paar Samples angereichert. Die Jungs hätten genauso gut vor Soulfly spielen können und sind auch schon echte Globetrotter (siehe http://www.hangmen.de) in Sachen Musik. Mit ihren Texten bemühen Sie sich einen neue Sichtweise zu öffnen und durch ihren brachialen Sound gelingt dies auch. Mit dieser Band werden wir wohl noch öfters konfrontiert werden, und das ist auch gut so!

Die Schweizer Gurd hatten es nach diesem geilen Gig etwas schwerer, gaben sich aber alle Mühe sich dies nicht anmerken zu lassen. Zu allem Überfluss laborierte der Bassist an einer Bandscheibenverletzung und konnte so nicht zu vollem Einsatz kommen, das Heißt sein Stageacting war leider etwas eingeschränkt. Aber trotz allem spielte die Band einen soliden Gig und die Fans wurden auf jedem Fall belohnt.

Die Nachfolgenden Tankard ließen nun erst mal so richtig amtlich die Sau raus. Was hier geboten wurde und an Spaß und Energie rüberkam ist einfach schweinegeil! Die hessischen Kampftrinker bewiesen wieder einmal, dass sie wahre Meister ihres Fachs sind und der Buffo strahlte wie ein Honigkuchenpferd ob des gelungenen Gigs! Nachdem ich Crowbar leider verpasst habe wende ich mich gleich den genialen Gluecifer zu. Schweinerock lebt kann man da nur noch sagen. In ihren Anzügen sahen sie ein wenig wie Schuljungen aus, doch sie rockten wie sau und die Meute vor der Bühne ebenfalls. Das Spaßbarometer stieg bis zum Anschlag und Gluecifer wurden nach allen Regeln der Kunst abgefeiert.

In Flames hieß die nächste Band und die Schweden waren auch verdammt heiß, definitiv einer der geilsten Gigs des gesamten Festivals. Brachiale Energie gepaart mit dem irren Gesang von Anders Friden. Einfach göttlich! So bekam man zum Beispiel Pinball Map, Only For The Weak und Clay Man zu hören. Die Songs krachten nur so aus der P.A. und alle Beteiligten ließen amtlich die Kühe fliegen.


Gegen 19:00 war es dann soweit: Destruction begannen ihren Set und was nun folgte war einfach atemberaubend. Sie hatten den wohl besten Sound des Tages, druckvoll und laut. Diese Band hat ganz einfach arschgetreten! Nach dem Gig, bei dem sie unter anderem Mad Butcher, Eternal Devastation, Bestial Invasion und The Butcher Strikes Back zum besten gaben, habe ich mir gleich ein Autogramm vom Schmier höchstpersönlich besorgt.

So kam es dann auch, dass wir Thumb und Devin Townsend verpassten, da wir uns auch mal nach der bisherigen Vollbedienung ein paar Bierchen hinter die Binde gießen wollten. Aber laut Aussagen der Kollegen sollten wir das bereuen. Na ja \"Zu Spät\" um es mal mit den Ärzten auszudrücken.

Am Ende diesen genialen Tages folgte der Auftritt von Soulfly. Eine Band, die sehr brachialen Sound hinbekam, aber trotz allem nur für Fans eines solchen Stils geeignet sind. Ich habe die Band zum ersten Mal gesehen und war ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht. Obwohl die Bundeswehrmäßigen Bühnenaufbauten cool aussahen. Auf der Zelt Bühne spielten dann noch Pain, Nashville Pussy, Zeromancer und Crack Up und ließen es beim Saturday Night Fever noch mal richtig krachen. Folglich gab es wieder einmal eine Vollbedienung für alle nachtaktiven Metaller, da das Ganze erst gegen vier Uhr in der Früh endete.

Sonntag, der 24.06.2001

Um halb eins war es erst einmal Zeit für einen Mambo. Mambo Kurt enterte mit seiner \"Girlgroup\" , den Bossa Babes, die Mainstage und sorgte mit seinen coolen Ansagen und seiner interessanten Verpackung von geilen Metalsongs für echte Partystimmung. Vergesst Metallica und Slayer, hier wird der wahre Metal gespielt. Sehenswert!


Die folgenden 4 Lyn sind zumindest für mich ein zweischneidiges Schwert, auf der einen Seite die groovenden Beats und auf der anderen dieser Keksgesang. Hier kann man nur sagen wem es gefällt OK, aber bitte lasst Holy Moses ran. Bitte!
Und um 14:00 Uhr war es dann soweit: Holy Moses knüppelten die Menge nieder! Einziges Manko: Gerade hier hatte meine Kamera keine Lust mehr und als der Schaden endlich von mir beseitigt war, durfte ich nicht mehr knipsen L. Aber geil war es trotzdem, da freut man sich glatt auf eine, hoffentlich, folgende Tour der Band um Sabina Claasen. Respekt Leute!!

Nun ein kleiner Exkurs zum Hardbowl, auf dem wir 4 In Tha Chamber und Die Happy sahen. Erstere ist eine der vielen NY Hardcore Bands, aber sie machten ordentlich Druck und versprühten jede Menge Spielfreude. Die Happy, welche anschließend das Zelt zum kochen brachten konnten vor allem durch Martas Gesang und ihre solide und frische Spielweise glänzen.

Die folgenden Unleashed sorgten nun für amtlich Druck im Gehörgang und begeisterten die Menge mit ihrem druckvollem, energiegeladenen Sound.

Gegen 16 Uhr folgte dann ein Gig, den man unbedingt gesehen haben muss: Cathedral. Diese Band kickte so richtig Ass und lies keine Wünsche mehr offen. So etwas habe ich lange nicht gesehen, aber es sollte noch viel besser kommen, da am Sonntag fast nur Headliner auftraten.

So zum Beispiel Nevermore, welche kurz vor 17 Uhr die Matten kreiseln ließen. Und man bekam schon einen besonderen Leckerbissen serviert. Erst die Masken des Sängers und des Gitarristen und dann auch noch der saugeile Sound einfach Klasse. Hier wurde gebangt bis zum Exodus und die Show mit original Nevermore-Backdrops war ein wahres Erlebnis!

So hatten es die folgenden Shelter auch etwas schwieriger, zumal ihr Musikstil nicht jedermanns Geschmack trifft, aber der Groove war schon geil! Da M.O.D. leider keinen Bock hatten nach Roitzschjora zu kommen fiel ihr Gig trauriger weise ins Wasser, was nicht nur wir sehr schade fanden. Also springen wir gleich zu Sick Of It All, welche sich in der Openerrolle für Judas Priest sichtlich wohl fühlten und die Menge zu jeder Menge Schandtaten anstiftete, so dass die Security alle Hände voll zu tun hatte. So forderte man zum Pogen auf und die tobende Meute vor der Mainstage nahm diese Herausforderung gerne an und ließ es so richtig krachen. Da haben wohl etliche Banger und Hardcore-Freaks ein paar Fetzen gelassen. Es war wahnsinnig viel Stimmung, so dass die Messlatte für Judas Priest recht hoch lag.
Aber die \"Metal Gods\" ließen sich davon nicht beeindrucken und zockten einen saugeilen Set runter. Mit dem ersten Song, Metal Gods hatten sie schon die Menge im Griff und es sollten jede Menge Klassiker folgen: Diamonds And Rust, The Green Manalischi, Painkiller, Breaking The Law, Living After Midnight, Hell Bent For Leather und so weiter. Der Sound war megastark, auch wenn die Gitarren etwas schwach rüberkamen und der geniale Gesang von Tim \"Ripper\" Owens nicht immer clean rüberkam (Wer hat denn da am Pult gehockt, dass das so hochfrequent \"gerauscht\" hat???)

Aber fett war es schon, die extra umgebaute Bühne mit den zwei riesigen Hochbühnen rechts und links neben Scotts Drumkit machten schon was her. Gegen Ende der Show wurde auch noch das Licht saugut. Es war halt ein wenig früh für so eine megageile Band und außerdem viel zu kurz, da werden mir wohl viele zustimmen, aber so ist das nun mal eben bei einem Festival.


Zum Abschluss gab es dann noch den Last Supper, welchen wir leider nicht mehr beiwohnen konnten. Schade eigentlich Haggard waren bestimmt klasse. Außerdem haben wir da noch Crematory, Letzte Instanz und Umbra Et Imago verpasst.

So das war es vom With Full Force VIII und ich kann nur nochmals betonen wie saugeil das war und möchte auch der kompetenten und netten Security ein riesiges Lob aussprechen. Die Jungs haben einen Knochenjob, aber sie haben ihn gut gemacht. Respekt! Ich kann nur hoffen dass man mich auch nächstes Jahr wieder zum WFF ziehen lässt und verbleibe mit metallischen Grüßen!

Robin Franke


 
Alle Jahre wieder das gleiche Schauspiel, jede Menge kaputter Gestalten versammeln sich auf einen Flugplatz um sich ein paar Bands reinzuziehen und nebenbei noch ein Haufen Spaß zu haben. Für den Spaß sorgt man, egal wie bekanntlich selber und erstklassige Bands waren reichlich am Start. Als erste Band führte ich mir am Freitag Megadeth zu Gemüte, die entgegen allen Unkenrufen zum Trotz eine erstklassige Show ablieferten. Was vor allem auch daran lag das sich Mister Mustaine hauptsächlich auf älteres Material konzentrierte. Die Band wirkte sehr spielfreudig und konnte mit einem klaren, aber druckvollen Sound aufwarten.

Danach hieß es erst mal umdenken, denn als nächste enterten die Schwarzmetaller von Cradle Of Filth die Bühne die mich auf ganzer Linie enttäuschten. Was hauptsächlich an den echt beschissenen Sound lag. Die Band bot zwar eine recht anständige Performance und wurde von den Fans recht anständig abgefeiert, aber der berühmte Funke wolle nicht so recht überspringen. Da Bad Religion ausfielen sprangen für sie die H-Blockxs ein. Obwohl deren Mucke überhaupt nicht mein Fall ist konnten diese mich doch begeistern. Und der restliche Mob sah das anscheinend genauso und sprang wild im Dreieck. Doch eigentlich wollte ich bloß noch Motörhead sehen, aber die ließen auf sich warten und kamen mit fast einer Stunde Verspätung auf die Bühne. Lemmy schien nicht unbedingt seinen besten Tag zu haben, aber der Mann ist lange genug im Geschäft um dies zu kompensieren. Auch Motörhead hatten mit einem beschissenen Sound zu kämpfen zeigten sich aber trotz alle Schwierigkeiten agil und wurden ihren Headlinerstatus jederzeit gerecht. Und über die Songauswahl groß Worte zu verlieren hieße Eulen nach Athen zu tragen. Trotz alledem sind Motörhead meiner Meinung nach eher eine Club- als eine Open Air-Band.

Am Samstag ging es dann gleich Rock`n`Rollig mit Gluecifer weiter die zwar auch eher eine Clubcombo sind aber trotzdem für eine klasse Stimmung sorgten. Obwohl die verrockten Skandinavier in Schlips und Kragen auf die Bühne kamen war ihre Performance alles andere als spießig. Über den Sinn von Reunionen kann man lange streiten aber Destruction haben diesen Schritt sicherlich nicht bereut, obwohl der Spirit der alten Tage wohl für immer verloren ist. Und so sind Destrucrtion für mich eine Band unter vielen. Zwar kamen sie recht gut rüber aber Schmier nervte einfach nur mit seinen albernen Ansagen und seinem Rumgepose, Schwamm drüber. Alles andere als albern hingegen waren Soulfly, denn hier wirkte nichts aufgesetzt sondern kam aus dem Bauch. Hier war alles fett, von der Lichtshow bis hin zum Sound. Nur die Spielzeit von etwas über einer Stunde fand ich recht mager. Soulfly groovten sich durch ihr Programm und die Fans feierten Max Cavalera und Co. frenetisch ab. Als Leckerbissen gab es zum Abschluss natürlich noch was von Maxes Ex- Arbeitgeber Sepultura zu hören. Aber das hatte eh jeder erwartet. Daumen hoch! Von der Hauptbühne ging es gleich zum Saturday Night Fever, wo Pain schon heftigst abrockten. Pain hatten schon im Vorjahr für offene Münder gesorgt und wurden ihren Vorschusslorbeeren jederzeit gerecht. Bei Songs wie Suicide Machine oder End Of The Line konnte einfach keiner stillstehen. Auch der Typ der einer super Purzelbaum über den Kopf meiner Freundin machte, mit 3,8 Promille bekam er die besten Haltungsnoten an diesen Abend. Klasse Haltungsnoten bekamen an diesen Abend auch Nashville Pussy, die noch einmal für ordentliche Rock`n`Roll Atmosphäre sorgten. Für die Zweimeter Bassfrau Corey hat man inzwischen auch angemessenen weiblichen Ersatz gefunden, der seine Sache mindestens genauso gut machte. Nashville Pussy brachten viele Songs von ihrem neusten Album, das leider in unseren Breiten noch nicht zu haben ist, aber das wirkte sich auf die Stimmung keinesfalls negativ aus. Und bei Songs vom Debütalbum, wie Go Motherfucker Go kochte der Moshpit vor der Bühne noch mal richtig auf. Thats It.

Der Sonntag ließ sich mit massig Sonnenschein erst einmal recht beschaulich an. Als dann aber Holy Moses am Start waren wurde es richtig heiß. Nach dem eher bescheidenen Erfolg von Temple Of The Absurd hat Powerfrau Sabina Claasen ihre alte Band reaktiviert und damit vielen Fans einen großen Gefallen getan. Denn Holy Moses waren und sind einfach Kult. Und in Vergessenheit ist man keineswegs geraten wie man an den Publikumsreaktionen sehen konnte. Die Fans konnten nicht genug bekommen, doch leider war die Spielzeit beschränkt. Wir hoffen auf eine Tour! Sehr gespannt wartete ich an diesen Tag auf Judas Priest. Auf ihrer Jugolator Tour war ich von den Metal Helden sehr begeistert. Aber würden sie die gestellten Erwartungen auch an diesen Abend erfüllen können? Die Antwort ist Jein. Zwar waren Sound und Show recht amtlich und die Band legte sich mächtig ins Zeug, aber irgendwie fehlte das Salz in der Suppe. Nein ich rede hier nicht von Rob Halford. Trotz jeder Menge Kultsongs die mein Herz schneller schlagen ließen fehlte der Spirit an diesen Abend. Trotz alledem legten Judas Priest einen guten Gig hin, was man aber bei einer Band von ihrem Format auch erwarten kann, und waren ein durchaus würdiger Headliner des diesjährigen With Full Force. Wir freuen uns jetzt schon auf WFF IX und ich will dann Fear Factory und Unida sehen.

Kay Lorenz


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