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25.01-26.01.2002  in Willofs (Allgäu)

 

Da wo sich Fuchs und Hase gute Nacht wünschen, wenn der eine den anderen nicht frisst, liegt der Ort Willofs. Fast niemand kennt ihn, aber er ist das Herz der Prog.- und Psychodelic Musik im Allgäu und nur 15 Km von mir entfernt. Ende Januar trafen sich hier die Freaks, die man auch in ein paar Monaten in Herzberg wiedertrifft. Und von der Sorte waren sage und schreibe 1200 Besucher an zwei Tagen in den mit  – 10 Grad recht milden Allgäu gekommen und genau die, die hier erschienen waren sollten ihr Kommen nicht bereuen denn es wurde Underground vom Feinsten dargeboten.

 

Die Jungs vom Pura Vida Festival hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und eine Latte toller Bands engagiert. Natürlich wie immer war ich viel zu früh, und stand mir erst einmal bei einem Bier die Beine in den Bauch. Na bevor ich mich allzu sehr langweilte, schaute ich schon einmal in das Hauptzelt wo bereits der Soundcheck der Bands in vollem Gange war. Hier traf ich auch Tom Space von Galaxy Transport und wir fanden sogleich die Gelegenheit für ein spontanes und kurzes Interview. Und schon rannte er wieder zum Soundcheck, ein Ruheloser in Sachen Space Sounds. Ja langsam war es soweit und die erste Band des Abends stellte sich dem Publikum.

 

Floating Stone, eine irrwitzige Percussion und acoustic guitar performance  wo mir der Atem stockte, denn wenn das der Anfang war, was sollte dann noch folgen? Jeff Aug ( Gitarra furioso) und Nico ( percussions grandioso ) brachten einen Drive auf die Bühne das die Knie unaufhörlich wippten und der ganze Körper von diesem Etno Rhythmus mit musste. Aber ich kann viel schreiben und erzählen man muss es einfach gehört haben und deshalb hat Jeff uns die neue CD zur Verfügung gestellt und mindestens ein Teil wird in unserer Verlosung gepackt, ein absolutes Muss ist diese Scheibe. Und für weitere Informationen schaut einfach mal auf die Website von Jeff unter  www.jeffaug.com . Es lohnt sich und ein absolut enthusiastisches Publikum kann nicht irren denn wer ein Publikum über eine Stunde zum Jammen bringt muss ganz einfach gut sein.

 

Während der Umbaupausen holte ich schnell ein Bier und wartete dann auf Rainer Von Vielen, der in einer modernen Liedermacherart mit teilweise Hip Hop Ansätzen und intelligenten Texten das Publikum doch oftmals zum Nachdenken brachte aber doch in seiner Musik einen enormen Drive entwickelte und auch hier konnte man nicht sonderlich still stehen. Rainer ist einer für das große Publikum, denn er macht Musik mit Intelligenz und Witz und das ist etwas was nur noch wenige verstehen. Hier im Allgäu ist er schon ein harter und sehr guter Bestandteil der Musikszene und ich habe noch nie so viele Verwurzelungen und Verflechtungen gesehen wie hier im Allgäu unter den Musikern. Es existieren offene Bühnen wo einfach andere Musiker während des Festivals mal mitjammen  oder mitsingen. Kurz vor Mitternacht begann dann der Umbau für Galaxy Transport und ich wurde immer aufgeregter, denn das wollte ich mir nicht entgehen lassen und so stieg die Spannung ins unermessliche, bis Galaxy Transport loslegten. Und wie sie loslegten, ein wahres Klangfeuerwerk fegte über unsere Köpfe hinweg, leider manchmal etwas zu viel des Guten, denn was Galaxy machten war ein absolut blöder Anfängerfehler. Sie wollten zu viel auf einmal und vergaßen dass da noch ein Publikum war das schier erschlagen wurde aber wo kein Feedback zwischen Publikum und Band entstand.

 

Man hatte das Gefühl, dass dort auf jeder Seite eine Wand aufgebaut wurde. Galaxy hat wunderschöne Songs wie das spacige  I Don\\\'t Believe It oder meinen Lieblingssong Welcome To The Other Side  der einfach nur Psycho ohne Ende ist. Vielleicht war das Publikum auch von der Sängerin von Galaxy überfordert, denn wer hat schon die Kraft 90 Minuten Selbstdarstellung wie einst Grace Slick von Jefferson Airplane zu ertragen??

 

Das heißt nicht das die Vorstellung nicht perfekt zur Musik gepasst hat aber etwas weniger wäre wohl mehr gewesen und man merkte der Band nachher auch an das sie etwas über die Reaktion enttäuscht waren. Und dennoch freue ich mich jetzt schon wieder auf das nächste Konzert von Galaxy Transport, denn es war trotzdem beeindruckend was für ein Potential in dieser Band steckt.

 

Langsam ging es auf 2.00 Uhr morgens zu und die Lokalmatadoren von Orange machten sich fertig um zu zeigen wer hier Herr im Hause ist. Und schon beim ersten Percussionston und beim ersten Klang des Didgerido war das Zelt außer Rand und Band und es gab kein Halten mehr. Titel wie Baruka oder Massala  oder das grandiose Chenebua Jungle Jam  durchfluteten den ganzen Körper, und man hatte das Gefühl das jedes Instrument mit einem sprach. Hannes, Peter und Marcus an den Didgerido , Lukas, Niko , Wolfgang, Phillip und Stefan an den Djembe, Drums, Bassfass und Jambu brachten Ethnoklänge der besonderen Art in das Zelt, und es dachte keiner daran das Zelt zu verlassen oder sich dem Geschehen auf der Bühne zu entziehen. Und alle die dieses Jahr auf der Burg Herzberg sind denen kann ich nur empfehlen sich Orange anzutun und mit der Musik der Mutter Erde eins zu sein. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen mich mal bei den Jungs von Pura Vida und Orange zu bedanken, die mir mittlerweile gute und liebe Freunde geworden sind und ganz besonders  der Lukas der unermüdlich mich mit Kontakten und Einladungen versorgt, und bei  dem ich jetzt einfach nur mal  - Danke Freund -   sagen möchte. Gegen 4.00 Uhr war das Konzert von Orange zu Ende und total müde verließ ich das Zelt um ja genug auszuschlafen, um am nächsten Abend wieder fit auf der Matte zu stehen, denn ich hatte mich mit Tower Of Electric Onions verabredet um ein Interview in die Tüte zu bekommen.  Gesagt getan, gegen 20.30 Uhr war ich wieder auf Willofs, wie man im Allgäu sagt und begab mich gleich zu den Jungs von Tower und bei einem leckeren Getränk begann das Interview. Es wurde gut. Im Internet gibt es bereits über 2000 Einträge von Tower Of Electric Onions. So bedankte ich mich im Namen des German Rock e.V. und schnell ging es wieder in das Hauptzelt wo bereits Ludger der Barde auf der Bühne stand, über den ich aber nicht viel sagen kann denn in der Allgäuer Mundart bin ich noch nicht sehr geschult und das muss man natürlich.

 

Gegen 22.30 begann dann der Bühnenumbau für die Onions und nach einem Bier und etwas Gutem zu rauchen, (war ich breit beim Onions Gig, kam aber gut) und etwa eine Viertelstunde später legten die Jungs los. Wow, war das klasse, riesige Klangwellen überfluteten die mittlerweile wohl 1000 Besucher im Zelt und jeder bewegte sich wie in Trance, bei der Musik musste man einfach abheben.

 

Wer die CD kennt weiß wovon ich spreche, von Titeln wie Dreams, Chainreaction , 5/Tree oder aber das überirdische Moonlove welches in  einer Art zelebriert wurde, dass man sich wahrlich  auf dem Mond wiederfand. Die Band verfiel in so einen Spielrausch das Zeit und Raum nebensächlich waren und am Ende des Konzertes tobte das Publikum und eine Zugabe war fällig. Völlig erschöpft verließen die Jungs am frühen Sonntagmorgen die Bühne  und der letzte Akt des Eisglutfestivals sollte beginnen.

 

Circus, eine Band mit Heimnimbus und einer etwas anderen Art zu spielen. So wie Damo Suzukis Network die Bühne betritt und jeder sich in die Musik des anderen einklinkt so veranstalten Circus auch eine Jam Session die sich über Stunden erstrecken kann und man weiß am Anfang nicht wo ein Stück anfängt und wo es endet. Die Sänger improvisieren und singen Texte die gerade im Kopf entstanden sind. Ralf von Circus hat uns eine Doppel CD zur Verfügung gestellt die in die Verlosung einfließt, ein absolut geniales Teil. Wer diese CD gewinnt sollte ein Psychodelicfan sein aber hört rein und entscheidet dann.

 

Ja so ging nach zwei tollen Tagen das erste Eisglutfestival auf Willofs zu Ende und ich war ganz besonders stolz das ich als Gast der Pura Vida Jungs hierüber berichten durfte. Jetzt bin ich gespannt was mich im August beim Pura Vida erwartet. Nochmals Danke!

 

Michael Tölle


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