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Feuertanz Festival 2002

Feuertanz Festival 2002


FEUERTANZ FESTIVAL 2002

Osnabrück, Hyde Park, 24.8.2002

 

Nachdem es im Vorfeld Irritationen über den Festivalstandort gab, fanden sich aber doch so nach und nach die Massen im Osnabrücker Hyde Park ein. Dieser legendäre Rocktempel besteht nun in seiner dritten Ausführung. Es war aufgrund der Wetterlage diese Veranstaltung ein Glücksgriff die Gigs in überdachte Räume zu verlegen, denn an diesem Abend ging eines der schwersten Sommergewitter dieses Jahres auf Osnabrück nieder, wobei etliche Keller (auch unser) überflutet wurden. Im Schlosshof wäre das ein Duschbad geworden.

Pünktlich um 18:00 Uhr starteten Adorned Brood. Sanfter melodischer Mittelalterrock mit Flötentönen. Dies änderte sich als das Titelstück der letzten CD Asgard erklang. Die Band praktizierte ihr Wechselspiel von weich bis heftig. Den Zuschauern war die leichte Verunsicherung anzumerken. Eben noch leichtes Schunkeln, dann direktes Moshen.... Die Sängerin mit Flöte und engelsklarer Stimme irritierte etwas.

Toter Mann, Leier und Blind Was My Desire stehen für diese Abwechslung. Dann folgte ein Höhepunkt: Das Lebenslied. Der Basser eher dem heftigen Sound zugeneigt zeigte deutlich seine Abneigung über das süße zarte Musizieren.
Mit Erdenkraft wurde das aktuelle Album angegangen. Die Band musste trotz der frühen Stunde eine Zugabe spielen. Adorned Brood war in jedem Fall ein interessanter Auftakt.

Saltatio Mortis? Nie gehört - Schande über uns! Dieser bunte Haufen bot wirklich etwas Besonderes! Obwohl noch keiner beim ersten Stück mitsingen konnte - oder mochte, brachten sie sehr schnell Bewegung unter das Volk. Trotz eingefügter Synthiesounds wurde das Mittelalter lebendig. Die Musiker hüpften wie Flummies herum, und die schwülstig vorgetragenen Ansagen trugen ebenfalls dazu bei, sich wie zu Dürers Zeiten zu fühlen. Stücke wie Der Heuchler kamen flippig rüber. Es gab keine Tempi - oder Stilbrüche wie bei Adorned Brood. Dunkler Engel, Licht Und Schatten, sowie Equinox erzählten die uralten Geschichten vom Leben, von Mann und Frau, von Lust und Gier. Sehnsucht war getragen und schwebend, doch auch das fröhliche Tanzen wurde mit einer geilen \"Mittelalterversion\" von Eine Insel Mit Zwei Bergen sehr gefördert! Irre, wenn man den Titel mit Dudelsäcken und Drehleier hört! Der Evergreen In Taverna beendete das Konzert. Da es als letztes Stück angekündigt wurde, begann es wie ein Trauermarsch und endete fast wie eine Tarantella! Starke Vorstellung.
Ohne es zu ahnen hatten wir die beste Band des Abends gesehen. Mehrere Zugaben wurden den Burschen abgetrotzt!

Nach einer etwas längeren Umbaupause kamen Bloodflowerz. Sie zeigten den Fans sofort, dass bei ihnen das Mittelalter längst Vergangenheit ist. Harte deftige Sounds, die nur von belanglosen Ansagen a\'la Nena unterbrochen wurden. Okay, die Sängerin sieht gut aus und bewegt sich klasse, aber die Stimme schwimmt doch in einer relativ schmalen Bandbreite!
Titel wie One Second oder Don\'t Be Sad unterschieden sich nicht besonders von The Rain und so weiter. Manchmal wurde das Treiben arg theatralisch überzeichnet. Das Publikum blieb logischerweise reserviert.Einerseits warteten alle auf In Extremo, andererseits waren Bloodflowerz offensichtlich deplaziert, Sie passten ganz einfach nicht in dieses Billing. Das sah noch einige Wochen zuvor beim Taubertalfestival ganz anders aus. Schade.....

Endlich war es soweit: In Extremo! Auf diese Band hatten alle gewartet! Oft haben wir sie schon gesehen und wir hofften ein bisschen mittanzen zu können. Nach einem f(e)uriosen Auftakt mit Flammenorgel und irrem Scheinwerferlicht kamen die sieben Vaganten und begrüßten Osnabrück mit einer übertriebenen Lautstärke! Das sollte leider auch das ganze Konzert über so bleiben. Etliche Fans hatten so ihre Schwierigkeiten, wenn man nur Melodiebögen in Ansätzen hört, aber Texte nicht verstehen kann. Ok, die meisten kennt man ja – oder? Die Band spielte mehrere Stücke des Sünder Ohne Zügel-Albums relativ lustlos herunter. Tempiwechsel und Lautstärke fingen an zu nerven. Was war mit den Jungs los? Zuviel getourt? Ein wenig müde sahen sie aus, teilweise gar nicht wirklich bei der Sache. Doktor Piemonte fotografierte minutenlang in die Menge und musste sich auf den Blitz konzentrieren. Was sollte das? Pyros, Flammen und Lichteffekte gab es im Übermaß. Wo Bands wie zum Beispiel Stratovarius die Effekte zwei oder dreimal kurz einsetzen, wurde hier minutenlang gefackelt...

Dann kamen Die Merseburger Zaubersprüche - doch ach, in neuer nicht tanzbarer Version - Mist! Aber dann Hermandali - endlich! Aber auch der Titel wurde durch langes Mitsingenlassen des Publikums zerrissen, dasselbe gleich darauf bei Spielmannsfluch...es war zum Heulen. Endlich das einzige wirklich tolle Stück in etwa in gewohnter In Extremo-Manier: Vollmond - immerhin nur kurzes Mitsingen. Das war es dann mit den Knüllern. Nun hieß es In Extremo goes Rammstein. Ihr Niederländischer Gitarristenneuzugang bretterte alles nieder und auch Fronter Michi griff zur Gitarre - Erbarmen. Es folgten Stücke, die mit In Extremo so viel zu tun hatten wie Schweine mit Säbelfechten......

Fazit: Das Publikum tobte trotzdem, und etliche Fans waren begeistert. Vielleicht sollen doch Edelleute aus den sieben Vaganten werden???? Für mich heißt es aber: Quo Vadis In Extremo?

Nach sechs Stunden war ein interessantes Feuertanzfestival zu Ende! Die Security war supernett und hilfsbereit, die Getränkepreise zivil und der Hydepark noch immer ein Kultschuppen.

Dann bis zum nächsten Feuertanzfestival!

Kurt Mitzkatis


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