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Polo-Rockfestival 2003


Polo-Rockfestival 2003

 Düsseldorf-Reisholz, 20.7.2003


Über die freundliche Einladung zum diesjährigen Polo Rock Festival in meiner direkten Umgebung freute ich mich und konnte sehr kurzfristig diesen Termin noch einschieben.

Zum Glück!!! Denn das Line-Up ließ wirklich einiges erwarten. Zu einem sagenhaft günstigen Eintrittspreis von 20 € bot man einen reichlichen und gelungenen Cocktail von Oldies bis Chartstürmer an. So exotisch sich das auch anhören mag, dass da die legendären Sweet (na ja, die noch Überlebenden) neben Reamonn und Manfred Man’s Earthband wie auch H-BlockX neben Doro und Bonfire die gleiche Bühne teilten, so gelungen war der Mix dann in der Praxis.

Polo, ein Motorradbekleidungs und -Zubehörversand mit vielen Filialen ist in Bikerkreisen ein Begriff und veranstaltete dieses hauseigene Festival nun bereits im dritten Jahr auf dem Gelände des Zentrallagers inmitten des Düsseldorfer Hafens. Etwas ungewöhnlich ist es ja schon, wenn man auf Asphalt im Innenhof riesiger Lagerhallen steht und vor sich die Hauptbühne, auf der Seite noch eine Truckbühne sieht. Viel Platz bleibt da auch nicht mehr, aber es reichte für die sicherlich um die 5000 Leute, die sich zu dieser Gelegenheit nach und nach hier einfanden. Bereits am frühen Morgen hatte Doro eine der beiden Motorradsternfahrten Richtung Veranstaltungsort angeführt, klar, dass die Leute begeistert waren, die Lokalmatadorin mitten unter sich zu haben.

Kurz nach 10 Uhr morgens ging es dann los, zunächst laut Programm mit Are/Com’n Rail, ob das wirklich so war kann ich nicht sagen, da ich selbst erst gegen 12 Uhr da sein konnte. Auf dem Showtruck hatten bereits Wayne gespielt und als ich auftauchte heizte grade die Bryan Adams Coverband die bereits vor Ort erschienenen Leute ein. Um 12:45 Uhr ging’s dann so richtig nach meinem Herzen zur Sache. Kennt Ihr noch die Sweet? In den Siebzigern waren sie eine meiner Lieblingsbands, obwohl bereits damals schon fast Rock-Dinos. Wer aber glaubt, die ‚Alten’ wären nur noch wegen ihres Namens zu gebrauchen, der soll es sich mal ganz laut sagen lassen: Nicht nur die Rolling Stones sind mit 60 noch hörenswert!!! Natürlich wurden alle Register in Sachen Top-Hits gezogen, von Coco und Papa Joe über (‚Düsseldorf, I want some fucking beer!) Wig Wam Bam und Little Willy bis zum genial vorgetragenen Teenage Rampage und, ‚dedicated to Brian Conolly and Mick Tucker, who watch from above’ das legendäre Love Is Like Oxigene führte die musikalische Reise zu Lady In Black. Lady In Black werden jetzt etliche fragen? War das nicht von Uriah Heep? Genau, Bingo! Am Keyboard saß nämlich Phil Lanzon, und der ist ja bekanntlich von Uriah Heep. Und da darf man schon mal so was einflechten :o)

Nach einigen anderen schön rockigen Stücken, gekrönt von Action und Block Buster wurden die Süßen vom total begeisterten Publikum noch für Ballroom Blitz als Zugabe auf die Bühne zurückgeholt, ehe Andy Scott schließlich mit dem Seitenschneider den Saiten seiner Gitarre den Garaus machte. Sweet waren für mich einfach eine unbeschreibliche Erfahrung, da ich sie früher nie live sehen konnte. Und mal ehrlich, irgendwie war es doch eine schöne Zeit, oder?

Das angekündigte Programm wurde dann etwas über den Haufen geworfen, da Anouk aus den Niederlanden irgendwie nicht da waren. Somit wechselten Uniting The Elements mit Frontfrau Dawn auf die Hauptbühne und gaben mal so richtig Gas. Ich bekam nicht so ganz viel davon mit, weil ich bereits wie ein Geier versuchte, einen Termin für Kontaktaufnahme zu Doro zu bekommen, was mir schließlich auch gelang. Vielleicht gibt’s irgendwann mal eine Story daraufhin, mal sehen. Jedenfalls war das, was ich von den ‚Vereinigten Elementen’ mitbekam durchaus hörenswert und für ein paar Fotos hat es auch noch gereicht.

Danach der Auftritt der supersympathischen Rocklady Doro, die nahm die Bühne und das Publikum im Sturm. Natürlich waren auch sehr viele der Leute eben wegen ihrem Heimspiel in der Heimatstadt hergekommen und sie gab wirklich alles. Wie man sie kennt, mit wehenden blonden Haaren, ständig mit direktem Kontakt zum Publikum und kraftvoller Stimme knallte sie ein Programm in die hitzeschwangere Mittagsluft, dass es allen den Schweiß aus der letzten Pore trieb. Ein klasse Auftritt, der Lust auf das noch kommende Jubiläumskonzert zum 20-jährigen machte. Was macht eine wirklich Große im Biz aus? Das Herz für die treuen Fans. Und so war sich Doro nicht zu schade, sich nach einer Erholungspause eine dreiviertel Stunde inmitten ihrer Fans mit Autogramme schreiben und kleinen Gesprächen aufzuhalten - vorbildlich. Ich wartete geduldig auf meine Chance, während Bonfire bereits ihrerseits den Leuten eine gute Show boten. Allerdings war ich noch nie ein großer Fan von denen, was mich bewog, doch lieber das Treffen mit Doro sicherzustellen. Auch hier daher nur Bildchen....aber vielleicht gibt es ja auch den einen oder anderen, der eh nur die Bilder anguckt :o) Die Leute waren begeistert von Bonfire, soviel kann ich sagen.

Danach knallten H-BlockX wie eine Naturgewalt Ihr Repertoire in die schwüle Nachmittagshitze und pressten den letzten Schweißtropfen aus den Poren. Der raue Mix von Rock und HipHop oder wie immer man den Stil auch bezeichnen mag ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber es hat schon Spaß gemacht, besonders die ersten zehn Reihen betrieben pogend sportliche Höchstleistung, ich weiß nicht, wie man das bei etwa 35° durchhalten kann.

Zum Glück wurde es mit der Trallalla-Mucke von Reamonn danach für eine Weile ruhiger, für meinen Geschmack sogar zu ruhig. Ein Lied klang für mich wie das andere, sicherlich ganz gut aber wenig abwechslungsreich eben. Außer dem Titel Supergirl war da für mich nichts besonders erwähnenswert.

Eine weitere Legende kam danach - Mothers Finest aus den USA. Mit begeisterndem Rhythmus und viel Spielfreude ließen sie keinen Zweifel daran, warum man noch immer in Scharen gelaufen kommt, wenn der Name auf den Plakaten steht. Inzwischen wurde es aber fast wichtiger, genug Wasser in die dafür vorgesehene Gesichtsöffnung zu kippen, denn es wurde auf dem Asphalt doch echt unerträglich heiß. Zwar wurde von Showtruck aus ein klein wenig Nass in die Menge gespritzt, aber da hätte auch ein Löschzug mit B-Rohr und Sprühdüse hingedurft. Zum fröhlichen Mitwippen der Zehenspitzen blieb grade noch genug Kraft.

Schließlich wurde die Veranstaltung durch den Headliner Manfred Man’s Earth Band relativ pünktlich beendet. MMEB brachten neben ihren bekannten Songs auch eine ganze Menge Material, das mir völlig unbekannt war, ich denke aber das liegt eher daran, dass ich außer Deutschrock in den letzten 20 Jahren kaum was wirklich intensiv gehört habe. Mit einigen technischen Problemen hatten sie am Anfang zu kämpfen, überspielten das aber in der Manier von Vollprofis, wenngleich das eine oder andere ‚Fuck’ wohl von den Lippen abzulesen war. Insgesamt jedoch eine gewohnt professionelle Vorstellung mit satten Zugaben und das Publikum ging danach sehr zufrieden nach Hause oder feierte noch bis in den Morgen mit reichlich Flüssignahrung.

Resümee: Was die Leute von Polo da veranstalten ist wirklich eine tolle Sache. Man versteht es, eine gelungene Mischung für jeden Geschmack zu finden, man hat echte Top-Acts, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt und die Veranstaltung ist bestens organisiert. Durch kleine Beigaben wie Motorradsternfahrt oder GoGo-Girls wird die Sache noch abgerundet. Mit anderen Worten: Terminkalender raus und schon mal ein Kreuz für’s nächste Jahr rein - in ROT.

Harald Stimpel


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