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With Full Force 2003

With Full Force 2003


WITH FULL FORCE FESTIVAL

Roitzschjora, Flugplatz 04.07.-06.07.2003

 

Stolze 10 Jahre hat es nun schon auf dem Buckel, das mittlerweile größte deutsche Festival im Osten, welches nicht nur durch seine horrenden Zuschauerzahlen ganz vorne bei den Groß-Events steht, sondern auch durch seine extreme musikalische Vielfalt. Von Metal über Hardcore bis Punk mit all den unzähligen Spiel- und Stilarten in Richtung Elektronik, Gothic, Folk und so weiter war und ist hier alles vertreten, was musikalischen Rang oder förderwürdiges Talent besitzt, in der breitgefächerten harten Szene.

 

So ging es dann auch im Jahre 2003 mächtig zur Sache, mit insgesamt 71 Shows, 69 Bands auf zwei sich abwechselnden Bühnen und circa 30 000 Fans (die zum Teil bereits Donnerstag Richtung Roitzschjora pilgerten). Der Himmel hielt sich zwar bedeckt, blieb aber fast ausschließlich trocken (im Gegensatz zu den feierwütigen Festivalbesuchern.) Besondere Zwischenfälle gab es keine, zeitliche Spielplanverzögerungen ebensowenig, die allgemeine Organisation war professionell und durchdacht.

 

Das Weekend-Ticket, das im Vorverkauf 59 Euro kostete, war vor Ort für 70 zu haben, das Tagesticket für 40 Euro. Die Essen- und Getränkepreise waren zwar leicht angezogen, aber in einem Rahmen wie es auch bei anderen Veranstaltungen seit dem Teuro zu beobachten ist (zum Beispiel Wasser 2, Bier 2,20 Euro für 0,4 l) Toilettenanzahl und Geländesauberkeit waren vorbildlich!

 

Wer mal keinen Bock auf Musik hatte, konnte bei der Skateforce hinterm Zelt die Wettbewerbe der Skate-Profis auf Deutschlands größter Halfpipe bestaunen oder beim Amateurcontest für Nicht-Profis mitmachen, selbst BMX-Stunts und rasante Motocross-Sprünge waren live zu bewundern. Die Festivalstimmung an sich war wie immer unübertroffen gut: tolerant, friedlich, locker, party lastig und gesellig.

 

Und nun zur Musik, dem Herzstück des Drei-Tage-Spektakels(!)...

 

Freitag, der 04.07.

 

Doommetallisch-düster weihten Totenmond die Mainstage von Roitzschjora Anno 2003 um 13.45 Uhr mit streitbaren Songtiteln wie Polizei, SA, SS, punk-anarchistischen Klassikern a la Macht Kaputt Was Euch Kaputt Macht! und provokanten Statements wie ”Es lebe derTerrorismus, es lebe die Freiheit, der Widerstand”. (Traurig und nahezu pervers der reale Umstand, da am gleichen Wochenende bei einem Rock-Konzert in Moskau 15 Menschen durch einen fürchterlichen terroristischen Anschlag ums Leben kamen!) Freidenkertum hin oder her, den Terrorismus (egal wie ironisch es gemeint sei) in heutigen Zeiten zu feiern ist und bleibt mehr als eine extreme Geschmacklosigkeit... Totenmond lieferten, rein musikalisch betrachtet, fette Bässe &Gitarren, spannungsgeladenen, schleppenden Dampfwalzensound, gepaart mit kehligen Vocals.

 

Auf der Tentstage eröffneten die Oldschooler von Xthrowdownx, mit tiefen, schleppenden Grooves und heftigen Geradeaus-Attacken. Dritte Wahl, die Punk-Metaller von der Ostseeküste legten sich auf der Hauptbühne mit Halt Mich Fest, Hush, Dummheit Kann Man Nicht Verbieten, Auge Um Auge, So Wie Ihr Seid, Greif Ein mächtig ins Zeug, allerspätestens bei Busch´ns Vocal-Einsatz von Highway To Hell taute die Menge schlagartig auf. Leider ließ der Sound etwas zu wünschen übrig, was allerdings definitiv an der Technik lag und nicht an der Band! Die fluffigen Lyrics jedenfalls zündeten wie immer durch Geist und Tiefsinn.

 

Charley´s War, die in den 80ern ihren Höhepunkt feierten, hatten unter diesem Namen seit zwölf Jahren keine Bühne mehr betreten, wurden aber beim 2003er WFF so euphorisch begrüßt, als wären sie niemals weggewesen, von der musikalischen Bildfläche... Ihre Auferstehung im Zelt gestaltete sich nicht nur kurz und packend, sondern auch melodisch und rasant zugleich. Der agile Fünfer weiß halt immer noch wo es langgeht!

 

The Spook, welche im Vorjahr in Roitzschjora auf der Hard Bowl Stage von sich reden gemacht hatten, durften nun im altbewährten Gruseloutfit die Hauptbühne rocken, direktaus der kalten Gruft entstiegen... Die Jungs fungierten als adäquater Ersatz für die kurzfristig ausgefallenen Thrash-Rock´n´Roller von den Murderdolls.

 

Napalm Death´s sympathischer Fronter Mark ”Barney” Greenway präsentierte sich seinen Fans erstmalig ohne Moshermähne, herrlich hektisch, hochmotiviert und gewohnt hyperaktiv. Basser Shane Embury, Drummer Danny Herrera, inklusive der Gitarristen Mitch Harris und Jesse Pintado untermauerten die Vocals gewohnt brachial. Britischer Grindcore der feinsten Sorte, hingebungsvoll, idealistisch und weitaus durchdachter als es auf den ersten Blick scheint, ein schweißtreibendes, textlich intelligent-tiefgründiges Happening, mit Grunz-Leckerbissen aus Enemy Of The Music Business, Order Of The Leech und anderen.

 

Ebenfalls auf der Mainstage abgefeiert wurden die experimentierfreudigen Eigenbrödler von Prong. Altrocker Tommy Victor hatte um sich herum (nach dem Bruch 1996) komplett neue Profi-Musiker formiert und zündete wie eh und je, mit einem Querschnitt-Set, das sich hören lassen konnte. Zwar schlugen Klassiker wie Snap Your Fingers, Snap Your Neck um Gitarrenlängen heftiger ein als das aktuelle Material der Scorpio Rising-Scheibe (Embrace The Depth zum Beispiel ist eher Geschmackssache), aber den erreichten Kultstatus macht dem Fronter nach Klassiker-Stoff wie Beg To Differ, Cleansing, Prove You Wrong oder Rude Awakening niemand mehr streitig.

 

Für alle Folk-Metaller ging es mit Subway To Sally tanzwütig weiter, der Potsdam-Berliner Siebener war ohne Frage in explosiver Höchstform! Dass ihr aktuelles Output Engelskrieger trotz der bitterernsten Lyrics und dem stilistischen Umschwung hin zu elektronischen Einflüssen mittlerweile bei der Mehrzahl der Fans Verständnis und Anerkennung findet, zeigten die durchweg adrenalinlastigen Publikumsreaktionen auf Nummern wie Geist Des Krieges, Unsterblich, Knochenschiff. Bei alten Ohrwürmern wie Kleid Aus Rosen strotzte die Menge nur so vor bestaunenswerter Textsicherheit, auch bei diabolischen Mitsinghymnen wie Mephisto, Henkersbraut, Die Schlacht oder sanfteren Melodien wie Minne, entfaltete sich die süchtig machende STS-Nostalgie. Frau Schmidt an der Violine verzauberte neben ihren spielerischen Künsten mit atemlos machendem Outfit und unnahbarer Eleganz (auch wenn ihr besorgt in den Mob vor der Bühne blickendes ”Festival-Gesicht” statt einem selbstzufriedenen Lächeln - laut eigener Auskunft - eher massive Ängste um die fürchterlich pogenden Fans in den ersten Reihen verriet...) Die etwas abgebrühteren Subway-Männer sprühten hingegen unbesorgt vorleidenschaftlicher Hingabe und performerischer Perfektion! Diese Band wirkt auch nach mehr als tausend phantastischen Live-Gigs noch kein bisschen ausgebrannt... Hut ab!

 

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich im Zelt bereits die punkrockenden The Turbo A.C.s(aktuelle Scheibe: Automatic) ein partyträchtiges Stelldichein gegeben, gefolgt von den Metal-Core-Granaten Caliban, (den Punk-HC-Burschen Roger Miret & The Disasters und den holländischen Draufgängern von Discipline, die ihr neuestes Machwerk Rejects Of Society zum Besten gaben.

 

19 Uhr legten Smoke Blow aus Kiel mit Nummern wie Fuck The Power noch etwas Hardcore-Holz nach, druckvoll, zackig, kreischvocalistisch und gut.

 

Das denkbar Fetteste in Sachen Metal-Core explodierte anschließend mit Hatebreed auf der Mainstage. Soviel geballte Kraft und Klangwut ist schwer vorstellbar,- man spürte die Druckwellen vor der Bühne geradezu körperlich!

 

Mit Sicherheit bedarf es zu Slapshot-Gigs an sich keiner großen Worte: Die fetzigen Originale aus Boston heizten wie schon 2002 beim WFF die Hard Bowl-Stimmung gewaltig an, locker vom Hocker und ohne faule Kompromisse! Songs wie das hymnenhafte Firewalker oder das frischgebackene Identity waren für die zahlreich anwesende Stagedive-Fraktion der Startschuss zum schweißtreibenden Vergnügen. Fronter Choke, der Sympathiebolzen am Gesang, zeigte mit Back On The Map eindrucksvoll, dass der ”Olde TymeHardcore-Hammer” immer noch ganz oben im HC-Himmel hängt...(und eine ganze MengeKilos hat er sich seit 2002 von der Hüfte gerockt, der agile, blondbeschopfte Haudegen!)

 

Six Feet Under, die zotteligen Langhaarmonster aus der Death-Metal-Gruft hatten mit deftigen Soundrundumschlägen und Statements gegen Krieg das zahlreiche Publikum schnell auf ihrer Seite.

 

Die Rykers aus Hessen gaben auf der Hard Bowl Stage die heutigen Headliner ab, spannungsgeladen und vielseitig. Neben dem im Zelt heimischen Hardcore-Publikum hatten auch etliche bekennende Metaller den Weg von der Hauptbühne zur Tentstage gefunden.

 

J.B.O. starteten mit Fahrende Musikanten und ließen sich in punkto Requisitenwechsel die fast einstündige Show über ebenso wenig lumpen wie in Sachen Brachialhumor, das närrische Volk auf dem WFF dankte es mit frenetischem Jubel und neckischenTanzausbrüchen...

 

Soulfly, allen voran Max Cavalera mit seiner markanten Stimme, krönten den ersten Festivalabend mit höllischen Riff- und Knüppelattacken der Superlative, gnadenlos wütend, glaubwürdig und motiviert. Neben Nackenbrechern des aktuellen Machwerks 3 waren frühere Stücke von Primitiv in adrenalintreibender, rhythmuslastiger Präsentation zu erleben Mit einem Dynamit-Track nach dem anderen ging es 70 Minuten lang inhaltlich menschlich und klanglich aggressiv zur Sache. Den Fans im Graben war anzusehen, dass Mr. Cavalera noch immer das große Charakter-Idol für nachwachsende Thrash-Generationen ist!

 

Die Belgier Enthroned waren der Ehre für würdig befunden worden, am Freitag die berühmtberüchtigte alljährliche Knüppelnacht zu eröffnen, mit knochenzersplitterndemBlack-Metal, versteht sich. Auf der Playlist standen unter anderem Gemetzel-Soundtrackswie Raised By Evil und Evil Church.

 

Amon Amarth aus Schweden, die an ihren Instrumenten nicht nur deathmetallen wie die Wikinger, sondern auch noch aussehen wie die hornbehelmten Barbaren, enterten die Zeltbühne mit lärmenden Schlachtengeknüppel und machten musikalisch einiges her! Nordische Mythologie, in kraftvollen, epischen Death-Metal verpackt, streifte alte Alben wie The Crusher oder The Avenger ebenso, wie das aktuelle Versus The World-Output. Sänger Johan Hegg und seine Mannen packten die Fans beim Nacken!

 

Zyklon schlugen anschließend in eine ähnlich tiefe Bresche, beeindruckten allerdings in erster Linie durch musikalische Vielseitigkeit.

 

Macabre haben inhaltlich einiges mit der deutschen Killerformation Postmortem gemein, dass ich auch deren gesteigertes Interesse unter anderem dem Leben und Wirken von Serienmördern widmet. Die Amis jedenfalls waren würdige Wegbereiter im Zelt für die nachfolgenden Blackmetaller von 1349 und die Thüringer Experimental-Fetischisten von Eisregen, welche zumindest gitarren- und gesangstechnisch bei der Knüppelnacht alles in Schutt und Asche legten.

 

Samstag, der 05.07.

 

Born From Pain zeigten sich Punkt 13.00 Uhr aufgeweckt und vielseitig genug, um holländischen Neo-HC mit Metal-Elementen zu verwursten und dabei zu so früher Stunde noch eine gute Figur zu machen. Ihr neues Album namens Sands Of Time bewegt sich überwiegend im Midtempo-Soundbereich, beim WFF ging’s erfrischend heiß her.

 

Debris Inc. starteten eine Spielzeit später als geplant, auf der zeitlich günstigeren Position des ausgefallenen Disharmonic Orchestra. Die Band um Blumenkind & St.-Vitus-Klampfer David Chandler und Trouble-Basser Ron Holzner fuhr abgefahrenes Soundwerk auf, dunkel-doomig, professionell und gewaltig..., woran auch ein kurzer Wolkenbruch nichts änderte.

 

Bei Most Precious Blood wurde Vielseitigkeit groß geschrieben, von brachial geradeaus bis experimentell ausufernd war alles vertreten, eingebettet in eine extrem agile, heftigePerformance. Speziell die Lady an der Klampfe ging steil nach vorne los, bevor die Troopers Lektionen in Bierseeligkeit und Selbstbewusstsein erteilten.

 

Bei Manos brach vor der Hauptbühne dann schlagartig die Hölle los. Eule (inGummistiefel, Ausgeh-Anzug und Bademantel gekleidet) hatte seine duldsame Klampfe mit riesigem Sonnenschirm, Schaufel und Kehrbesen tiefergelegt und stürmte damit wie ein wildgewordener Psychiatrieflüchtling über die Mainstage. Ernstgemeinte Moshnummern wie Trade In The Blood heizten gewaltig, waren aber anzahlmäßig natürlich weit unterlegen, sind doch die wirklich gnadenlosen Blödelhits der sächsischen Chaos-Fraktion ungefragt, die allererste Festivalauswahl! Komm In Den Garten, Hau Auf Die Sau, Der Fuchs Schleicht Durch Den Wald, Drehrumbumm, Biene M., Kranker Tannenbaum, Hackebumm, so ging das die ganzen 40 Minuten über,- und Das Letzte Lied war für die drei gefeierten, gehirnamputierten Spaßbolzen natürlich noch lange nicht das letzte,- Einer Geht Noch Rein...und so kam es dann auch, das wilde Ende: Isa und Bogo Ritter, die geschichtsträchtigen Mit-Begründer und -Veranstalter des With Full Force, wurden auf dieBühne zitiert, gewannen einen Stage-Kurztripp an die Costa Brava und durften zu den südlichen Schunkelklängen der unvergleichlichen drei Manosianer Andrew, Eule und Ratzepimmel noch ein paar Runden auf dem mitgebrachten Drahtesel drehen, immer schön im Kreis herum. Manos, - der wahnwitzige Irrsinn des metallischen Ostens hinterlässt breite Spuren!

 

Brightside aus Kassel hatten ein weitgefächertes Spektrum an Hardcore-Potential zubieten. Formulierungen wie: groovig, rockig oder rasant bringen die vorherrschenden Klang-Inhalte nachträglich auf den Sound-Punkt.

 

Dass sie zu den wirklichen Live-Spezialisten der Szene gehören, brauchen die rockenden Death-Metaller von Entombed schon lange nicht mehr unter Beweis stellen. In Roitzschjora waren die Schweden schon mehrmals gern gesehene Gäste und der diesjährige Gig (Eye For An Eye, Living Death...) gab all denen, die auf solide Qualitäten setzen, einmal mehr uneingeschränkt recht! (Vom Entombed-Gig an blieb der wolkenüberhäufte Himmel dann auch bis zum Festival-Ende hin lückenlos trocken...)

 

Mit dem hemmungslosen Prolo-Punk der Kassierer ist es nicht so einfach, ihn uneingeschränkt zu hassen oder zu lieben, denn schon allein das Grundkonzept der vier: Saufen, auf die Bühne kacken und unbewältigte pubertäre Sexualitätskonflikte aufarbeiten, ist so fraglich wie amüsant und mitleidserregend zugleich. Am Festival-Samstag dominierten nackt oder in Unterwäsche zelebrierte Songs wie Sex Mit Dem Sozialarbeiter, Mein Vater War Ein Hurenbock, Blumenkohl Am Pillemann, Rund Um Die Uhr Besoffen Sein. Die rüstigen Frührentner mit der verblüffenden Naivität eines Vorschulkindes sind & bleiben in erster Linie (und dies ist wohl auch so gewollt):bierselige Belustigung fürs Volk...

 

Madball aus HC-Maintown New York legten ihre Oldschool-Sprengsätze dicht an dicht auf die Bretter,- on stage und davor tobte ein unkontrollierbarer Orkan aus klanggelenkter Energie und leidenschaftlicher Wut.

 

Der zurzeit in Amsterdam lebende Amerikaner Crazy White Sean mit seiner Freakshow war wohl mit Abstand das Heftigste in Sachen Schock-Performance, was auf dem WWF jemals auf einer Bühne stattgefunden hat! Während die eigene Musik des Maniacs im Hintergrund nur als Playback lief, jagte sich der schmerzsüchtige Körperbeherrscher dicke desinfizierte Kanülen in Hals und Arme, schlug sich mittelgroße Nägel in den Schädel und einen Zimmermannsnagel durchs Geschlechtsteil, zog Regenwürmer und anderes Getier durch die Nase hoch (um es anschließend durch den Mund wieder nach außen zu befördern), zündete Mini-Feuerwerkskörper in diversen Körperöffnungen, öffnete eine Sektflasche mit einemdurch die Nasenscheidewand gezogenen Korkenzieher, hängte sich Flaschen und Billardkugeln als Gewichte an die Gesichtshaut, befestigte eine ca. 10 kg schwere Bowling-Kugel mit Schnellkleber an seiner Handinnenfläche, schwenkte selbige Kugel am Penis hängend durch die Luft, zog seine Gehilfin mit einem an seinem Glied befestigten Bürostuhl über die Bühne ... Unübersehbar war, dass der professionelle Grenzgänger jede Sekunde seiner Vorführung genau wusste warum und wie er etwas tat,- die unzähligen erschrockenen Gesichter des dicht gefüllten Festival-Zeltes waren sein Lohn, - sein exhibitionistischer Kick bedurfte ”härterer” Stimulanzen als ”nur” Musik... Man kann darüber denkenwie man will, beeindruckend (da ja 100 % selbstbestimmt) war die Darbietung allemal. Don´t try this at home!!!

 

Die lange beschworene Reunion der Doom-Klassiker Saint Vitus kam gerade rechtzeitig, um 10 Jahre WFF würdig abzufeiern. Das Interesse vor der Mainstage war 17.30 Uhr dann auch dementsprechend groß, der Zuspruch dementsprechend heftig. Für Dave Chandler bedeutete dies nunmehr seinen zweiten Gig des Tages!

 

Durch den Ausfall der Oi-Punker von The Adicts bekamen Roger Miret & The Disasters eine zweite, zusätzliche Live-Chance beim diesjährigen WFF und füllten diese mit primagecoverten HC-Klassikern + Gastmusikern ebenso bravourös, wie mit kurzweiligem, zusätzlichem Eigenmaterial.

 

Messiah gaben sich speedig und oppulent, knüppeldrum-orientiert und okkult. Wenn auch für viele Bands der angekündigte ”letzte Gig” ihrer Geschichte eher zu einem neuen Anschub der weiteren Bandkarriere führt als zur wirklichen Auflösung der Formation, so soll - zumindest laut Messiah - der WFF-Auftritt ihr endgültig letzter gewesen sein. (Future will tell...)

 

The Bones hatten den Rock´n´Roll mit Löffeln gefressen. Dieses Arschtrittzeugs ging dermaßen straight nach vorne los, dass bei Lederbüglern wie I Wonder die Nieten aus der Jacke flogen. Obercool!

 

Clawfinger, die mit dem brandneuen Zeros & Heroes-Studioalbum mal wieder Crossover-Qualität abliefern, testeten krachigesFrischmaterial wie Word Domination recht erfolgreich, hatten ihre geilsten Live-Momente auf dem WFF aber ohne Frage mit 90er-Jahre-Sound- Genialitäten wie Nigger, Truth oder Do What I Say, bei denen etliche Hundertschaften von Fans in wilde Ekstase gerieten! Energiemonster Zak Tell und seine Mitstreiter präsentierten sich extrem locker, relaxt und spielwütig wie eh und je, geniale Lyrics und geballte Emotionalität schaukelten sich mit fetten Groovesounds in schwindelige Höhen.

 

Discharge aus ”sunny” England trieben es im Zelt in Sachen Schnelligkeit und Härte unterhaltsam auf die Spitze, bevor die gut beleibten Poison Idea Punk und Hardcore zu einer gigantisch zündenen Masse verschmolzen.

 

Die Thrash-Haudegen von Destruction beglückten mit The Butcher Strikes Back, Down To The Cross oder Bestial Invasion die dichtgedrängte Fanschar vor der Mainstage. Ganze 20 Jahre hat die geballte Ladung Soundkugelhagel nun schon auf dem breitgeprügelten Metallerbuckel! Stahl aus deutschen Landen, der Geschichte schrieb...

 

Sepultura, das brasilianisch-amerikanische Thrash-Konglomerat wird wohl noch immer an Roots, der unschlagbar besten und experimentellsten Scheibe seiner Bandgeschichte gemessen und das ist auch gut so. Hat die Formation doch 1996 damit felsengroße Meilensteine in die Szene gepflanzt. Spätere Werke wie Against oder Nation konnten schon durch Weggang von Max Cavalera nur im Mittelbereich punkten (was nicht zuletzt wohl auch an schlechter Promo der Plattenfirma lag), aber seit dem zehnten Studioalbum Roorback stehen die Zeichen wieder auf Sturm. Sänger Derrick Greene hat die schwierige Nachfolge von Cavalera würdig im Griff, die ganze Band klingt mittlerweile wieder so rau und kompromisslos wie in den Anfängen. Beim WFF gab\'s reges Interesse am frischen Material, die absoluten Stagedive-Hitlisten allerdings führte Roots Bloody Roots unübersehbar an, auch bei War For Territory tobte der Mob. Zwar kursierten vor dem Festival etliche Gerüchte, dass Max Cavalera beim ersten gemeinsamen Festival-Line-up von Sepultura und Soulfly für einen kurzen Gastauftritt bei seiner ehemaligen Band vorbeischauen würde, selbiges traf aber nicht ein. Warum auch geschichtsträchtige Sachen aufwärmen, das Leben geht weiter!

 

The Darkness waren zeitlich etwas ungünstig platziert, denn wer will schon freiwillig die Sepultura-Show verlassen um zum Tentstage-Special ins Zelt abzuwandern? Angekündigt wurde die 70er Jahre Hardrock-Sensation ohne Deal!) jedenfalls als das ultimative Live-Ereignis.

 

Type O Negative´s neuestes Gothic-Metal-Output Life Is Killing Me setzt lückenlos dortan, wo World Coming Down aufhört, beim WFF konnte zwischen der dicht gedrängtenZuschauermenge wohl keine Nadel mehr zu Boden fallen. Peter Steele sezierte in OP-Uniform mit dezent überheblicher Gelassenheit und markanten, düster-warmen Vocals die Gänsehaut-Nummern vergangener Jahre (Bloody Kisses), gemischt mit aktuellem Klangmaterial. Seine gehirnaufweichende Wirkung auf das weibliche Publikum scheint mit der Zeit allerdings gewaltig nachgelassen zu haben, ließ sich der langhaarige Hüne doch vor der Show durch zwei männliche Handlanger feminines Frischfleisch vom Festivalgelände sammeln.

 

J.B.O., die ihren zehnten Geburtstag im gleichen Jahr wie das WFF feiern durften, legten nach der Mainstage-Show am Freitag, Samstagnacht im Zelt (nach einem wunderschönen Außenfeuerwerk zum Doppel-Jubiläum!) beim Birthday Special noch eine weitaus euphorischere Liveleistung hin. Ob Schlaf, Kindlein Schlaf a la Metallica, Sepultura´s Roots Bloody Roots (mit ”LuigioPavarotti”), Iron Maiden´s Number Of The Beast oder Highway To Hell von AC/DC,(selbst Slayer und Annihilator wurde eindrucksvoll gehuldigt), wurde hier gecovert was die rosa Uniformen hergaben! Als Zugabe wurde das eigene Verteidiger Des Wahren Blödsinns durch die Boxen gejagt.

 

Samael aus der Schweiz standen wie gewohnt für krasse, präzise Rhythmuswechsel. Filigran und kraftvoll zugleich, mal berauschend opulent, mal angenehm dezent, mit einer Performance voll von subtiler Erotik, Eleganz, fesselnder Exotik, in jedem Falle visuell und klanglich unbeschreiblich magnetisch/innovativ! Die Longplayer Passage oder Eternal zum Beispiel boten unwiderstehliches Livematerial für Roitzschjora.

 

Think About Mutation starteten 2.30 Uhr morgens mit ihrer Funky Attack, gefolgt von Dance-Party-Knallern wie Gasoline oder dem - der Band Fehlfarben gewidmeten - Superman. 40 kurzweilige Minuten lang gaben die überdrehten Leipziger Poser richtig Gas, wenn auch leider, leider (nach einem Jahr Pause) zum definitiv beschworenen allerletzten Mal...

 

The Real McKenzies schickten die übernächtigten Fans dann gegen vier Uhr morgens mit schottischem Punk-Partysound auf die Luftmatratze.

 

Sonntag, der 06.07.

 

Bei den orgelstudiumgeschwängerten Klängen von I Was Made For Loving You oder Europe´s Final Countdown gegen 12.30 Uhr mittags war auch der letzten Vollrausch-Schlafmütze hinten auf dem Campinggelände klar: Hier treibt Mambo Kurt, der Rächer der Milchtrinker und Tonart-Entgleisten auf der WFF-Hauptbühne sein tastenwütiges Unwesen! Die akustische Anlock-Masche schien zu wirken, bevölkerte doch schon nach den ersten vergewaltigten Metal-meets-Schlager-Tönen ein mit Hunderten verquollenen Augenpaaren selig grinsender Publikumsauflauf die Festivalwiese. Dass sich der bebrillte Rockbarde zur Verstärkung gleich noch eine leibhaftige Band (The Bossa Babes) mitgebracht hatte, machte die Weck-Versuche on stage um so effektiver...

 

KJU aus Hannover waren am Sonntag die ultimative Neu-Entdeckung auf der Tentstage! CooleBreaks harmonierten mit erdigem Bass und klaren Vocals, welche auch mal in grindige Bereiche abdrifteten. Abwechslungsreiche 30 Minuten lang rockte das Quartett ganzphantastisch, ausdrucksstark und voluminös. Was die Live-Performance angeht, so wurde diese schlagartig energetischer, als nach dem ersten Song immer mehr Leute ins Zeltströmten und selbiges zu so unchristlicher Stunde innerhalb von Minuten zur Hälfte (!)füllten.

 

Die Apokalyptischen Reiter zelebrierten unantastbar gekonnt den geballten Aufeinanderprall der Stile. Tenor-Vocals und düstere Grindattacken, folkloristisch angehauchte Melodien, mittelalterliche Weisen und knüppelnde Neuzeit-Klangszenarien, sämtliche nur denkbaren tonalen Urgewalten, trafen ungebremst aufeinander. Die wahrhaftig gewordenen Reiter der Apokalypse entführten die Menge tief in das Tal des Schmerzes, mit Nummern wie Instinkt, Reitermania, Metal Will Never Die, Der Kleine Wicht oder Unter Der Asche.

 

Rawside machten ihrem Namen alle Ehre, denn rau zeigten sich die Punk-Core-Typen auf der Hard-Bowl-Stage allemal. Die Musiker von Raging Speedhorn schrien und posten sich auf der Hauptbühne zwar kollektiv die Seele aus dem Leib, aber dass ”laut” nicht unbedingt gleichbedeutend mit ”gut” sein muss, hat den Engländern scheinbar noch keiner gesagt. Außer sinnlos verschossener Aggression und schwer erträglichem Lärm kam von den Jungs in Roitzschjora leider nicht viel rüber.

 

Pyogenesis, die Anfang der 90er Jahre mit Death-Metal starteten und Jahre späterlocker-flockig und dennoch superfett rockend beim Power-Pop landeten, haben (nach Scheiben wie Sweet X-Rated Nothings oder Twinaleblood) mit She Makes Me Wish I Had A Gun 2002 ein weiteres Hammer-Album auf den Tisch gelegt. Das letzte Urmitglied der Formation, Flo Schwarz, hat nach dem endgültigen Weggang von Tim und Wolle zu Liquido ein neues Musikerpotential um sich geschart und fährt damit nicht schlecht, wie man am Sonntag sehen konnte. Mit Sicherheit hätten die vier Party-Löwen auf der Mainstage weitaus mehr Publikumszuspruch bekommen und größere Spielfreude entwickelt als beim überwiegend hardcore-orientierten Publikum im Zelt, aber vielleicht klappt das ja dann 2004...Verdient hätten sie es!

 

Die Happy mit Frontröhre Marta Jandová stellten das im August erscheinende dritte Album The Weight Of The Circumstances-Frischwerk vor und machten auch sonst keine schlechte Figur. Ob kompromisslos wie bei Supersonic Speed (2001) oder melodisch-rockig auf Beautiful Morning, hier war gute Laune angesagt. (T-Shirts gab es laut Ansage der Band auf dem WFF aber keine, da die vom Veranstalter geforderten Provisionen extrem hoch seien und man die Mehrkosten nicht auf die Fans abwälzen wolle...)

 

The Generators aus Amiland machten mit herrlich anrüchigem Oi-Punk Laune, gitarrenlastig und locker. Overkill, die diesen Sommer per Wrecking Everything: An Evening In Asbury Park ihre allererste, gigantische Live-DVD auf die immer hungrige Fangemeinde loslassen und mit Kill Box 13 ein weiteres heißes Studioalbum in der Hinterhand haben, sind immer noch die ultimative Liveband vorm Herrn. Energiepaket Bobby ”Blitz” Ellsworth allen voran! Bastard Nation, In Union We Stand, Evil Never Dies, Fuck You, die Liste der Überflieger war lang. Die frühe Spielzeit der Kult-Thrasher von Overkill lag übrigens darin begründet, dass die konzertsüchtigen Maniacs noch am selben Abend einen Gig in Berlin zu liefern hatten!

 

Hardcore-Gebolze in Reinkultur gab’s von Backfire aus Holland, Stone Sour erhielten schon alleine deshalb die ungeteilte Aufmerksamkeit der Massen, weil es sich bei der rockenden Metal-Formation um das Nebenprojekt des Slipknot-Sängers Corey Taylor handelt. Atmosphärisch und groovig stimmte hier das Feeling.

 

Auch bei Stars´n´Stripes im Hard-Bowl-Bereich ging es um ein Nebenprojekt fähiger Musiker: Slapshot selbst stellten die man(n)uelle Voraussetzung für noch mehr Hardcore zum Nassschwitzen!

 

Sodom hatten neben dem M-16-Studioalbum einiges an historischem Maschinengewehrgewitter im Patronengürtel, Mastermind Angelripper wie immer an vorderster (Promille-)Front...

 

Auch wenn´s auf dieser Schiene im Zelt bis zum Sonntag schon eine Menge zu hören gab, Kill Your Idols bauten die Mischung aus Hardcore und Punk-Geschredder weiter aus.

 

Anthrax mit Kult-Saitenbiest Scott Ian und Killervoice John Bush sind live noch immer genauso vernichtend gefährlich wie ihr Bandname, und mitsamt der knackigen Performance eine echte Bank. An rifflastigen Ohrwürmern fehlte es den Vorzeige-Speedern ebenfalls nicht. Beim WFF entflammten die Energie-Monster ein klangliches Flammenmeer, als wäre die Wiese von Roitzschjora ein Tiefflieger-Übungsplatz, - gnadenlos gut!

 

Cockney Rejects trugen mit räudigem Oi-Punk Londoner Underground-Feeling ins Hard-Bowl-Zelt, gefolgt von Youth Of Today, welche hier den Hardcore Marathon mit Straight-Edge-Geknüppel würdevoll beendeten.

 

Auf der großen Bühne schlugen die Amis von Sick Of It All noch eine weitere Hardcore-Bresche in den Sachsener Abendhimmel, bolzend, springend und unübertroffen lärmintensiv. Wem hier nicht der Arsch auf Grundeis ging, der hat wenig von aggressiven Sounds begriffen.

 

Die abgefahrenen Industrial-Texaner Ministry, allen voran Al Jourgensen und Paul Barker sind immer einen klanglichen Drogentrip wert. Neben der noch druckfrischen  -Studioproduktion ist für die Fans zusätzlich 1996er Live-Stoff namens Sphinctour per DVD auf dem Markt. Nach Veröffentlichungen wie Psalm 69, Land Of Rape AndHoney, Filth Pig oder Dark Side Of The Spoon gabs freilich auch so mehr als genügend geniales Soundmaterial zu verbraten. Schon allein der Mikroständer auf der Mainstage war Kult... das Publikum inhalierte eigenwillige, pralle 50 Minuten lang Musik-Geschichte.

 

2000, 2002 und nun wieder 2003,- die Thrash-Götter Slayer scheinen beim WFF so was wie ein Dauer-Abonnement gemietet zu haben, in Punkto ”Bühnen-Stellplatz”... Was auf den ersten Blick (wo sonst kriegt man schon so einfach mindestens 20000 Leute vor die Nase gestellt?) wie ein zwanghaftes Suchtverhalten der vier legendären Ami-Musiker gedeutet werden könnte, entstammt in Wirklichkeit dem unbrechbaren Willen tausenderFestivalgänger, die sich Slayer erneut zur ultimativen Wunschband des laufenden Jahresgewählt haben (und vom WFF-Team widerspruchslos ihren Willen bekamen). Da standen sie nun, gegen 22.30 Uhr, die härtesten der Harten und blickten gnädig hernieder auf das schwer überschaubare, geradezu zahllose Heer ihrer bedingungslosen Metal-Jünger... Die Erwähnung einer Setlist scheint genauso überflüssig wie andere Details, denn wer nicht dabei gewesen ist, wird eh nie erfahren wie´s sich wirklich angefühlt hat, und der kriegt auch kein Ticket für die begehrte Metal-Hölle!

 

The Last Supper servierten vier weitere Bands:

 

Doro, die Vorzeige-Frau in Sachen deutscher Metal ist (trotz momentanem Hauptwohnsitz in Amerika) derzeitig wieder fleißig am Touren, was ihren Auftritt zum WFF-Geburtstag (gemeinsam mit Doros eigenem 20jährigen Musiker-Jubiläum) obligatorisch machte. An Hits wie True As Steel, All We Are oder Fight kommt nun mal keiner vorbei, der eine Metal-Kutte trägt. Die sympathische Rocklady zog quirlige 40 Minuten lang alle Register ihres Könnens, selbstbewusst und professionell.

 

Moonspell (nicht das erstemal beim WFF) zogen die Fans auch diesmal mit wunderschönen Melodien und dunkel gefärbten Klangfluten in ihren Bann, atmosphärisch schön und metallisch rockend zugleich.

 

Wer jetzt noch nicht von Teufel Alkohol oder physisch bedingter Übermüdung automatisch aus dem aktiven Festivalgeschehen selektiert worden war, konnte mit My Dying Bride noch besonders intensive, klang-andächtige Minuten erleben. Der Band und speziell dem charismatischen Frontmann, gelingt es immer wieder, eine so rührend traurige und überwältigend packende Klangwelt auf die Bühnen zu zaubern, dass selbst hartgesottenen Gothicfreaks schlagartig das Wasser in die Augen steigt...

 

Opeth, mit Gitarrist Peter Lindgren, lieferten einzigartig abwechslungsreichen Death-Metalder Spitzenklasse, welcher frühere Veröffentlichungen a la Orchid ebenso berücksichtigte wie die gerade mal fünf Monate auseinanderliegenden neuen Produktionennamens Deliverance und Damnation.

 

Gegen 4.00 Uhr am Montagmorgen headbangte die dreitägige Riesenparty in Roitzschjora zum zehnten Male ihrem triumphalen Ende entgegen, aber bekanntlich ist nach dem Festival auch gleichzeitig vor dem Festival,- das elfte With Full Force steht somit in den Startlöchern!

 

Andrea Göbel


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