German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Festivals in 2004

10 Jahre Music Hall Worpswede 2004
Alive OA 2004
Animagic 2004
Astan 2004
Balver Höhlenrock 2004
Bang Your Head 2004
Blues Rock & More Open Air 2004
Bonenkai 2004
Burg Herzberg 2004
Einweihung Rock n Pop Museum Gronau 2004
Fehmarn Open Air 2004
Herzberg goes Wilhelmsthal 2004
Krautrock Festival Niederwürzbach 2004
Krautrockpalast 2004
MDO Gaming Convention 2004
Mera Luna Open Air 2004
Open Flair 2004
Polo-Rockfestival 2004
Rock Hard Festival 2004
Taubertal 2004
Varus Open Air 2004
With Full Force 2004

Polo-Rockfestival 2004

Düsseldorf-Reisholz, 2.-3.7.2004


POLO-ROCKfESTIVAL 2004

Düsseldorf - Reisholz, 02.-03.7.2004

 

Das Polo Rockfestival, ausgerichtet im Innenhof der Lagerhallen des Motorradversandes Polo hat sich inzwischen als eines der bestbesuchten und lohnenswertesten in NRW etabliert.

 

Wurde es bisher als eintägige Veranstaltung durchgeführt, so haben sich die Veranstalter von Point of Music dieses Jahr erstmals entschlossen, zwei Tage Programm anzubieten. Sehr positiv erschien mir die Trennung der Tage in verschiedene Stilistiken.

 

Freitags erschienen mit In Extremo, Die Happy, Cheb Balowski und Subway To Sally sowie Sub7even eher die Vertreter der alternativen Rockfraktion, während am Samstag das Gewicht ganz klar bei den Metallurgen und den Proggies lag. An diesem Samstag gaben sich neben den Headlinern Queensryche und Saxon auch noch die Stranglers, Adler’s Apetite (mit dem Ex-Schlagzeuger der Guns \'n \'Roses) sowie Crystal Ball aus der Schweiz ein munteres Stelldichein. Ergänzt wurde das Programm natürlich noch durch die eine oder andere Regionalband.

 

Organisatorisch lässt sich wohl mit Fug und Recht behaupten, dass die Veranstalter ihre Hausaufgaben mehr als gut gemacht haben. Security, Sanitäres und Pressebetreuung, alles absolut professionell und ohne erkennbare Mängel. Etwas unglücklich war dagegen das Line-Up. Klar, man hat möglicherweise nicht immer das Sagen, um welche Uhrzeit eine Band auftritt, aber das führte doch zu einer nicht ganz optimalen Dramaturgie. Um das etwas zu erklären: Macht es wirklich Sinn, nach Subway To Sally mit ihren mittelalterlichen Klängen eine Band wie Die Happy auf die Bühne zu stellen um danach mit In Extremo wieder das Genre zu switchen??? Noch ein weiteres Problem tut sich für die Veranstaltung auf. Sollte es bei zwei Tagen bleiben, dann wird man nicht umhin kommen, sich Freitags mit einem Abendprogramm zufrieden zu geben, denn zu wenige Zuschauer haben die Möglichkeit, die am Nachmittag auftretenden Bands zu sehen, da doch der gewöhnliche Festivalgänger wohl auch noch seine Brötchen verdienen muss und in der Regel erst am Abend auftauchen kann. Etwas dumm ist, dass man am Veranstaltungsort keine Genehmigung für den Sonntag erhält, was eine Verschiebung auf die eigentlich sinnvollen Tage leider nicht möglich macht. Möglicherweise wäre es daher sinnvoller, am Freitag lediglich zwei oder drei Top-Acts zu verpflichten.

 

War im letzen Jahr das Festival sonnenüberflutet, so hatte der so genannte Wettergott dieses Mal sicher keine Bikerstiefel an - eher Schwimmflossen. Bereits meine Anreise - leider wegen der erwähnten Umstände auch erst verspätet - fand in Regengüssen statt, die eher an den subtropischen Regenwald als das südliche Düsseldorfer Hafengebiet erinnern ließen.

 

Und das sollte sich über die gesamte Dauer der Veranstaltung leider nicht mehr ändern. Noch unglücklicher war, dass diese Regenschübe generell zur gleichen Zeit begannen, wie die Auftritte der Bands, während es in den Pausen durchaus mal trocken blieb. Aber was soll’s? Einen echten Biker kann kein Wetter schrecken und das Line-Up war immerhin von solch ausgesuchter Qualität, um doch noch eine erkleckliche Besucherzahl anzuziehen.

 

Freitag, der 02.07.:


Er stand wie erwähnt im Blickfeld auf die etwas andere Art der Rockmusik, Mittelalterrock und Alternative. Über Subway To Sally und In Extremo brauche ich hier wohl kaum in Wort zu verlieren, oft genug wurden Show und musikalische Darbietung beider Bands zu Recht gewürdigt. Wer sich wegen dieser Bands zu einer Veranstaltung hinbegibt, dem ist eines gewiss: Ein Augen- und Ohrenschmaus der Sonderklasse.

Die Happy hatten es hingegen trotz sehr powergeladenem Programm etwas schwer, sich zwischen diesen beiden Bands in Szene zu setzen. Marta gab alles, um das Publikum auf ihre Seite zu ziehen, aber wenn nun mal die Zielgruppe eine völlig andere ist, macht das Probleme. Dennoch war es eine gelungene Show der Wahl-Schwaben und immer wieder zu empfehlen.
Sub7even erzielten ebenfalls eine gute Note in Sachen Publikums-Warm-up.

Ein aus meiner Sicht Totalausfall war Cheb Balowski. Die aus dem fernen Spanien angereisten Musiker versuchten tatsächlich mit spanischen Ansagen und Aufforderungen das Publikum in Stimmung zu bringen, scheinbar hatte ihnen keiner gesagt, dass man das in Deutschland überwiegend nicht verstehen würde. Leider war es auch musikalisch überhaupt nicht mein Ding, Klänge irgendwo zwischen türkischem Industrial und britischen Ethno-Nu-Wave, kurz gesagt völlig am Publikum und vor allem an mir vorbei. Hmm, hoffe ich habe jetzt keinem auf die Füße getreten, aber das war nix.

Gut, dass das Pressezelt ein wirklich netter Ort war, um Kamera und sich selbst leidlich trocken zu halten. Bei der Gelegenheit auch mal ein ganz herzliches Dankeschön für die überragende Betreuung und das Catering an die Verantwortlichen!

Samstag, der 03.07.:


Am Sonnabend eröffneten dann die beiden Lokalbands Psycho Sexy und Jukebox Heroes das Programm. Sehen konnte ich sie leider nicht, weil ich noch andere Termine hatte.

Danach jedoch ging es bei Crystal Ball gleich richtig zur Sache. Die Schweizer, die in diesem Jahr bereits mit U.D.O, Axxis und Pink Cream 69 tourten, ließen es krachen, dass man seine helle Freude hatte. Mit wehenden Haaren und brettharten Gitarrensounds setzten sie dem Regen eine heiße Feuerwalze entgegen, Feuer und Wasser ist eben die beste Basis für die Entstehung von Stahl.

Für mich nicht überzeugend waren danach Stamina, die mir musikalisch von dem CD-Sound nicht das geringste auf die Bühne zu bringen schienen.

Ein echtes Leckerchen war danach Adler’s Apetite. Die Band rund um den Ex Schlagzeuger der Guns \'n \'Roses brachte auch nur original Roses-Stuff neu aufgemacht und sehr schön arrangiert. Hat Spaß gemacht!

Danach folgten die Stranglers, die mit einer gekonnten Mischung von Punk/New Wave sicherlich ihre Anhänger überzeugten, jedenfalls war die Resonanz überwiegend positiv. Mir sagt die Musik nicht so ganz zu, und ob es die richtige Wahl für ein Bikerfestival ist wage ich ähnlich wie bei Stamina noch zu bezweifeln.

Aber dann erschienen die Helden, auf die wohl ca. 80% des Zuschauer bereits gewartet hatten - Saxon. Und wie schon mehrfach zuvor auf diversen Festivals war ich auch diesmal von den ältesten Musikern am meisten begeistert. Nichts haben sie von ihrer Energie verloren, noch immer geht die Post ab wie zu guten alten Kaiserzeiten, da wird keine Pose ausgelassen, kein Gitarrenriff vergeigt, mit voller Fahrt in die ausgetrockneten Bikerkehlen und die grölten mit was das Zeug hält. Ein Headliner aller erster Güte und eine Super Show!

Als Sahnehäubchen obendrauf gab’s dann noch Queensryche, die ebenfalls wirklich hochklassig ihr Repertoire zum Besten gaben und sehr bejubelt wurden.

Fazit für mich: Das Polo ist immer einen Besuch wert, selbst bei miesem Wetter wird einem nicht kalt, weil heißer Rock rulezzz.

Harald Stimpel


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