German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Festivals in 2004

10 Jahre Music Hall Worpswede 2004
Alive OA 2004
Animagic 2004
Astan 2004
Balver Höhlenrock 2004
Bang Your Head 2004
Blues Rock & More Open Air 2004
Bonenkai 2004
Burg Herzberg 2004
Einweihung Rock n Pop Museum Gronau 2004
Fehmarn Open Air 2004
Herzberg goes Wilhelmsthal 2004
Krautrock Festival Niederwürzbach 2004
Krautrockpalast 2004
MDO Gaming Convention 2004
Mera Luna Open Air 2004
Open Flair 2004
Polo-Rockfestival 2004
Rock Hard Festival 2004
Taubertal 2004
Varus Open Air 2004
With Full Force 2004

Bang Your Head 2004

Balingen, Messegelände, 25.-26.6.2004


BANG YOUR HEAD 2004

Balingen, Messegelände, 25.-26.6.2004

 

Zurück in der Erdumlaufbahn. Das Festival ist vorbei. Und es war wieder ein Burn Your Head! Horst muss einen Vertrag mit Petrus haben. Und es war wieder klasse, wenn auch mit kleinen Schönheitsfehlern.

 

Donnerstag, der 24.06.:

Wir reisten diesmal mit zwei Teams an. Die einen mit unserem Webmaster und unserer Schatzmeisterin zum Campen, und wir mit einigen Leuten zur (lange vorher gebuchten) Jugendherberge.

Für uns bedeutete die Ankunft um 19:00Uhr endlich mal nicht im Dunkeln einen Platz zu suchen und dann das Zelt aufbauen. Erfrischt und locker erreichten wir in wenigen Minuten das Gelände und holten unsere Pressepässe etc. ab. Das ging wie immer reibungslos. Und damit ist das BYH ganz vorn!

Als wir dann in das Zelt wollten, wo schon ordentlich gerockt wurde hieß es, dass das nur für Camper wäre. Also, auch nicht mal die Chance unsere anderen Mitglieder auf dem Platz zu besuchen. Da muss was geändert werden. Ansonsten stiegen die Aufwärmparties im WOM und das Wetter war angenehm. Knapp über 20 Grad am Abend. Das BYH 2004 konnte beginnen!

 

Freitag, der 25.06.:

Um acht Uhr morgens regnete es für einige Minuten, aber das war es dann auch für diesen Tag. Als die erste Band Cage ihren Auftritt begannen, da war die Fläche vor der Bühne schon voll. Das hatte ich so noch nie beim BYH gesehen. Das fing ja gut an. Es war also voller als im Vorjahr.

Cage boten einen sehr druckvollen rockigen Gig und regten die Lebensgeister an. Man wurde schön wach! Die US Boys rockten stampfend ab.

 

Die Ruffians waren für mich die erste positive Überraschung des Tages. Hier - und nur in Balingen hier konnte man sie auf ihrem einzigen Europagig erleben. Klasse! Wie auch bei der Aufwärmparty am Vorabend zogen sie einen äußerst melodischen Metal ab. Rich Wildes Stimme erinnert teilweise an die von Klaus Meine von den Scorpions - nur die Musik war um Klassen besser (als das, was die Scorps heute machen). Nun kam auch die Sonne richtig durch und die Wolken verschwanden völlig. Lediglich hin und wieder auftretende Winde kühlten noch etwas.

 

Wesentlich ruppiger klotzten sich Shok Paris auf die Bühne im martialischer Kampfhose brüllte Vic Hix den Massen ein „gooood Moorning“ entgegen um dann hemmungslos abzutanzen, und das will was heißen, ist er doch wirklich nicht der schlankeste Shouter... Jetzt waren auch die letzten munter geworden!

 

Die größte Überraschung des Tages kam aber nun: Kingdom Come aus Deutschland! Hier ging den True Metal-Fans das Herz auf. Die Musiker um Lenny Wolf waren erstklassig. Der Sound war brillant und auch die Mischung zwischen toughem Rock und sanften Balladen hat mich überzeugt. Die CD werde ich mir zulegen!

 

Mit Blaze kam einer der „kleinen“ Headliner. Der frühere Fronter von Iron Maiden spielte überzeugend den Wilden, und auch seiner Stimme hörte man noch immer an, warum er eine Zeit lang als Ersatz für Bruce Dickinson den Shouter bei den Maidens machen durfte. Es war wohl der rundeste und glatteste Gig des Festivals - und das ist positiv gemeint. Der Mann hatte während der zwei Tage in Balingen viel Spaß. Man fand ihn des Öfteren mitten in den Zuschauern bei den Mädels stehend, schäkernd und sich gut amüsierend. Am Freitagabend sah ich ihn zuletzt, wie er mit einem blauen linken Auge - aber listig breit grinsend mit zwei „Schönen“ im Schlepptau Richtung Backstage entschwand. That\'s Rock’n Roll!!!

 

Auf Primal Fear hatte ich mich sehr gefreut, war doch Devils Ground für mich eine der Scheiben, die es länger in meinem Player ausgehalten haben. Und richtig: Ein sehr vergnügter Ralf Scheepers bot mit seinen Mannen einen bunten Querschnitt des Schaffens der Band, bei dem meine Lieblingsstücke vom Ground ebenfalls alle vertreten waren. Bei den ersten drei Stücken gab es allerdings Soundprobleme. Die Show selbst wurde routiniert durchgezogen. Trotzdem fehlte irgendwie dann doch der allerletzte Funke. Aber das ist nur mein Eindruck, denn die Fans sahen das ganz anders, und es gab reichlich Beifall.

 

Nun wurde es wüst: We `ve Come For You All war das Motto und Anthrax hämmerten es den Fans ein. Es wurde doppelt heiß. Die Sonne brannte und die Fans wurden zusätzlich im Hellfire geröstet! Ach ja, am Bass stand Joey Vera, der den ausgestiegenen Frank Bello ersetzte!

 

Children Of Bodom waren zwar danach auch heftig, aber doch etwas melodischer. Die blassen finnischen Recken konnten aber nicht alle mitreißen, da ihr Hauptzielpublikum fehlte. So waren wiederholte Aufforderungen mitzumachen relativ unbeachtet geblieben. Sei es drum. Sie haben das Billing definitiv bereichert.

 

Gotthard legten überraschend rockig los. Gleich als zweiter Song kam Make My Day. Da wurden meine Erwartungen echt übertroffen. Wir erinnern uns: Die letzten beiden Alben waren ja etwas Flügellahm. Hier aber ging die melodische Post ab. Zu Ende meinten sie dann aber mit ein paar misslungenen Coverversionen a la Hush von Deep Purple Party machen zu müssen. Na ja...

 

Auf Queensryche war ich sehr gespannt - und sie enttäuschten mich nicht. Ein paar Soundprobleme können nur beim offensichtlich überforderten Mixer gelegen haben. Das ging zum Beispiel so weit, dass es sogar eine kurze Unterbrechung gab. Ansonsten schöne Songs guter Rock und eine glänzend aufgelegte Band. Hut ab!

 

Zum Festival noch ein paar Bemerkungen: Es sei im Süden ja immer etwas teurer musste ich mir als Nordlicht (Osnabrück) ja schon öfter sagen lassen. Aber wenn man für ein Bier 2,50 € , eine Bratwurst 3 € und einen Burger gar 4 € ausgeben muss, oder für ein Fischbrötchen ganze 4,50 € , dann wird das doch sehr teuer. Zumal keines der alkoholfreien Getränke billiger war, wie doch vom Gesetz gefordert. Die Preise sind speziell in der jetzt immer noch herrschenden Flaute recht hoch. Ich weiß allerdings auch nicht, was da zu machen ist. Für uns war es echt ein kostspieliges Vergnügen, denn bei der Hitze musst Du trinken, ob Du willst - oder nicht. Sponsoren sind ja offensichtlich genug vorhanden, vielleicht lässt sich da der Bierpreis wie auf dem Rock Hard Festival bei 2 € halten.

 

Gut war in diesem Jahr auch das Zelt in dem immer wieder Stars Interviews gaben und ihre CDs vorstellten. Doro genoss das ganze offensichtlich sehr!!!

Die Security und auch sonstigen Crews waren aber alle so freundlich wie immer. Es ist, als ob man alte Freunde trifft. Auch der Ice-Man war wieder vor Ort und schnitzte ein Raubkatzengesicht aus dem Eisblock, der oft und gerne berührt wurde. Die Rock Antenne und Viva Plus stiegen als Sponsoren mit ein, was zur Folge hatte, dass die Moderation zwischen den Auftritten von der Radiostation gestellt wurde. Horst konnte nur hier und da mal etwas sagen. Die Händlermeile ist stark angewachsen, was zu begrüßen ist, denn es gab echte Abwechslung bei den Angeboten. Was klar fehlte war Kühlung - und zwar in allen Bereichen. Wie wäre es mit Ventilatoren und Bierzelten, in denen sich der Fan mal abkühlen könnte. Auf dem Asphalt wurde die Hitze jedenfalls noch aufgekocht. Und im Gegensatz zum Rock Hard Festival liefen hier die Sanitäter sehr selten durch das Volk um nachzuschauen ob, und wo jemand liegt, der Hilfe braucht.

 

Doch nun zum Headliner: Alice Cooper. Als er sein Schools Out sang kam ich gerade aus der Schule, und ich habe alle seine Hits mitbekommen und genossen. Nun sollte ich ihn endlich sehen. Doch leider ließ sich der Mann Zeit. Statt um 21:10 fing er um 21:35 an, und die 25 Minuten sollten ihm am Ende auch fehlen...

Mit No More Mr. Nice Guy stieg er ein. Aus einiger Entfernung schien er überhaupt nicht gealtert zu sein. Es dauerte eine Weile, bis das Publikum seine „Showführung“ begriff. Seinen Spazierstock, mit dem er wie eh und je jonglierte und herumwirbelte warf er genauso in die Menge wie seine Reitgerte oder die auf einem Florett aufgespießten Dollars, jeweils immer zum passenden Song benutzt. Das Florett und auch die Krücke, oder den Mülleimer behielt er dann aber auf der Bühne. Lustig von ihm I’m 18 zu hören (er ist jetzt 56). Tja, und dann kam all das, was er auch schon in den 70ern machte. Die Guillotine, Masken und Klamotten, selbst die berühmte Schlange war dabei. Ach ja, seine Tochter singt bei ihm ja auch noch mit. Alles in allem ein Auftritt, der in Ordnung ging. Man darf nicht vergessen ihr Kiss-Anhänger, ihr Grobschnitt-, Slipknot- und Marilyn Manson-Fans: Er ist das Original, er war der erste! Auf ihn berufen sie sich. Leider brachte seine Band das unvermeidliche Bass und das zweigeteilte Schlagzeugsolo, das nun doch antiquiert wirkte und ihn zu viel Zeit kostete. So musste er um 23:02 aufhören - ich glaube, so etwas kannte er wohl nicht. Ich fand es gut ihn gesehen zu haben.

 

Der Sonnabend, der 26.06.:

Nachdem Majesty und Ballistic gut eingeheizt haben, boten Angel eine wohl eher unpassende Vorstellung mit Musik der leicht verstaubten Sorte. Ob das wohl der versprochene Neuanfang war? Ich bezweifele das.

 

Anders sieht die Sache bei Omen aus. Sie lieferten ein tighten Gig ab, der die Massen erstmalig richtig in Wallung brachte. Zu diesem Zeitpunkt waren es etwas weniger als am Vortage. Die Sonne kam nun stärker hervor und das Burn Your Head verdiente seinen Namen wieder. Zu erwähnen bleibt noch die fetzige Gitarre in Form einer Axt - sieht man immer wieder gern!

 

Lillian Axe brachten wieder die Melodien in den Rock - und mit einer besonders lackierten Bassgitarre unendlich viel Farbe in den Tag. Sänger Ron Taylor war eigentlich schon bei der Band ausgestiegen, trat aber für das Bang Your Head noch einmal an. Ich kann nur sagen: Gottseidank!

 

Dann kam für viele der eigentliche Headliner: Death Angel. Was diese Jungs auf die Bühne brachten war einfach nur bretthart. Die Kalifornier posten und wogten, dass es eine Pracht war. Der Sänger warf sich und seine Rastalocken hin und her, sowie auf den Boden. Alle Achtung: Das war Show. Die Menge wollte die Jungs einfach nicht weglassen.

 

Genau zu diesem (unglücklichen) Zeitpunkt folgte die Monsteraktion - die Übergabe der versteigerten Monster vom letzten Jahr. (Wegen einer Vergewaltigung im letzen Jahr wurde das zu Gunsten von Feuervogel veranstaltet) Diese ganze Aktion war nirgends in den Programmheften angekündigt, und so glaubten die Fans, dass das von der Zeit von Death Angel abgezogen worden war und bewarfen Horst Odermatt und Gefolge mit Bier und schrieen sie nieder. Sorry, aber das war ein Fehler der Veranstalter. Hätten die Fans das gewusst, dann wäre das nicht passiert.

 

Die Hitze wurde drückender und schwüler, so passte der Auftritt von Magnum ganz hervorragend hier rein. Die Jungs sind zwar in die Jahre gekommen, aber das ist ja das Schöne, ihre Musik ist wie Wein, der mit dem Alter eine Reife bekommt, die man nicht künstlich erzeugen kann. Mir haben die Jungs um Bob Cartly sehr gefallen. Außerdem lösten sie nun das Versprechen ein wieder zu kommen, nachdem vor zwei Jahren der Gitarrist Tony Clarkin einen Herzinfarkt hatte, und der Gig gecancelt werden musste.

 

Auf Ufo hatte ich mich ebenfalls gefreut. Die Rock-Arbeitstiere um Sänger Phil Mogg begleiten mich nun schon mein ganzes Leben. Immer konnte man sie auch live sehen. Michael Schenker ist (mal wieder) nicht dabei - na mir fehlte er bei diesem Auftritt echt nicht, denn der war weder spektakulär noch wild - nein es war solid rock. Und genau das erwartet man von Ufo.

Nach diesem Auftritt war die Sonne für Rita zu viel und wir fuhren zur Jugendherberge zurück. Ab hier berichtet nun Jürgen aka Pax weiter.

Kurt Mitzkatis

 

Es war eigentlich nicht heißer als die Jahre zuvor. Die Sonneneinstrahlung machte jedoch trotz des teils eklig kalten Windes am Donnerstag und Freitag dem gesamten German Rock Team zu schaffen. Am Samstag schließlich herrschte erdrückende Hitze. Nachdem sowohl die erste als auch die zweite Riege unserer Berichterstatter dem Sonnenstich zum Opfer gefallen war, musste ich - selbst schon angeschlagen - wohl oder übel ran.

 

Sebastian Bach lieferte wie erwartet einen Querschnitt vorwiegend durch seine Skid Row -Phase. Man kann es natürlich sehen wie man will, aber alles Andere hätte in meinen Augen wenig Sinn gemacht. Zu wenig wirklich brauchbares Material ist in den letzten zehn Jahren von ihm veröffentlicht worden. Knaller wie Youth Gone Wild, Here I Am, 18 And Life oder Slave To The Grind haben kein bisschen Staub angesetzt. Seb bewies, dass er\'s nach wie kann. Meiner Meinung nach brüllte und kreischte er zu sehr speziell in hohen Tonlagen, wo ordentlicher Gesang angebracht gewesen wäre. Insgesamt kam seine Performance trotzdem hervorragend an.

 

Testament verlängerten ihren Soundcheck ein wenig, um das Schlagzeug sauber abzumischen. Der nachfolgend von ihnen abgelieferte Set knallte dem entsprechend richtig heftig, auch wenn insgesamt der Mix unschön klang. Die Show enthielt natürlich einen hohen Anteil an Klassikern, die noch immer ohne Ende rocken. Die Einzigartigkeit des \'89er Albums Practice What You Preach drückt allerdings bis zum heutigen Tage durch. Zwischen dem Legacy- und dem moderneren Stoff schlugen der Titeltrack und Sins Of Omission irgendwie eine Bresche verringerter Aggressivität in einem ansonsten gnadenlos heftigen Auftritt.

Chuck Billy, inzwischen wieder voll genesen, schien komischerweise ein wenig um Worte verlegen. Seine 08/15-Ansagen hielt er freundlicherweise kurz. Die Zeit für Musik war eh schon knapp bemessen. Schlussendlich wurde die Anlage einfach mittendrin abgestellt. Sowohl Testament als auch sehr vielen Fans stieß das sauer auf. Zeitplan hin oder her - so behandelt man keinen Co-Headliner. Machtkämpfe gehören nicht auf dem Rücken des Publikums ausgetragen! Als der Mann am Mischpult trotz Protesten nicht klein beigab, zockte die Band ihren Song einfach \'trocken\' zu Ende. Respekt. Werde mir Testament auf der nächsten Tour ausführlicher antun.

 

Iced Earth, finaler Headliner des diesjährigen Festivals, erschienen heuer erstmalig mit Tim Owens am Mikro. Nach dem genialen Auftritt der Band beim \'98er BYH (dem letzten in der Hirschauer Halle) und dem vergleichsweise langweiligen Priest-Gig 2001 (damals noch mit Owens) durfte man gespannt sein, was 2004 wohl geboten werden würde.

Leider muss man sagen, wurden die Erwartungen vieler Fans enttäuscht. Dieser Sänger konnte Rob Halford nicht ersetzen und kann auch bei Iced Earth einem Matt Barlow nur unzulänglich das Wasser reichen. Es mangelte an tief und warm gesungenen Passagen, die früher so charakteristisch für Iced Earth waren. Auch schien die Band ein wenig lustlos zu sein und bewegte sich nicht genug. Mit der Ansicht, dass zum Beispiel Death Angel oder Anthrax bessere Headliner abgegeben hätten, stieß man bei vielen Besuchern auf Zustimmung.

 

Das abschließende Feuerwerk entschädigte für so manche Strapaze, die man im Verlauf des Festivals über sich ergehen lassen musste. Insgesamt hinterließ das Event wieder ungeheuer positive Eindrücke. Allen voran die geniale Atmosphäre unter den Fans, das Eine-Bühne-Prinzip, weitgehend saubere Dixies und freundliches Personal. Allerdings sind uns da einige organisatorische Mängel aufgefallen, die seit Jahren aufgezeigt werden und die sich teilweise leider verschlimmert haben.

 

Das begann schon mit der Anreise auf dem Campingplatz. Weshalb hat man ein über mehrere Jahre entwickeltes und 2003 gut funktionierendes System der Bändchenausgabe wieder verändert? Es stiftet doch nur Verwirrung, wenn man sich jedes Mal neu orientieren muss.

 

Gleiches gilt auch für die Verwendung von Bons als Geldersatz. Jedes Jahr ein anderes System und ein anderer Geltungsbereich sind für mich nicht nachvollziehbar. Die ganze Bon-Geschichte verursacht ohnehin ziemlich lästige Lauferei für eine Kundschaft, der man in diesem Jahr mehr Geld als sonst aus der Tasche gezogen hat. Sowohl bei Eintritt und Camping als auch an den Fressalienständen.

 

Dann dieser 68-seitige Festival-Guide... der war die 2€ auf jeden Fall wert. Weniger nett fand ich hingegen, dass man gezwungen war das Ding zu kaufen, wenn man, aus welchem Grund auch immer, die auf der BYH-Website angebotene Running Order nicht ausgedruckt hatte.

 

Die seit Langem geforderten Schattenbereiche suchten die Metalheads auch 2004 wieder vergebens. Die schon auf dem Zeltplatz wabernde Hitze wird über der Asphaltdecke des Messegeländes richtiggehend unerträglich. Es gibt doch Stehtische mit Sonnenschirmen, es gibt Bierzelte und es gibt auch Ventilatoren. Solche Maßnahmen hätten für wenig Geld ordentlich Kühlung verschafft.

 

Den bittersten Nachgeschmack erzielte jedoch das Auschecken vom Campingplatz. Die vorab fällig gewordenen 5€ Müllpfand werden zwar einhellig von fast allen Besuchern als sinnvolle Maßnahme zur Reinhaltung des Geländes angesehen. Wenn die Festival-Orga aber verlangt, dass Müllbeutel mindestens halb voll abzugeben seien, damit das Pfand zurück erstattet wird, erreicht sie damit nur, dass man mehr Abfall produziert statt weniger. Wer auf Mehrwegflaschen, verpackungsarme Waren und Frischkost Wert legte, wurde regelrecht bestraft. Selbst zuhause braucht eine Person normalerweise deutlich mehr als drei Tage, um einen halben Müllsack zu füllen. Es wäre effektiver, die Festivalhelfer ließen sich vor Abreise den Stellplatz zeigen. Dass in vielen Fällen die Rücknahme \'zu kleiner\' Beutel abgelehnt wurde, kann jedenfalls nicht Sinn der Sache sein.

 

Unter dem Strich bleibt festzustellen, dass inzwischen auch das Bang Your Head, das noch immer eines der besten Events des Landes ist, den Weg alles Kommerziellen geht. Lagen die Vorverkaufspreise fürs Festivalticket 2001 noch bei umgerechnet 41 Euro, betrugen sie 2003 schon 49 Steine. Das aktuelle Jahr schlug mit 55 Ocken zu Buche und für das kommende Jahr wurden sogar satte 59 Euro veranschlagt. Inflation und Mehrleistungen möge man uns als Gründe bitte ersparen. \"Größer ist keineswegs besser\" war die Lehre aus Dynamo und Wacken. Insofern würde ich mir wünschen, das BYH kehrte an seinem zehnten Geburtstag zu seinen Wurzeln zurück.

 

Jürgen Hornschuh

 


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