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Festivals in 2004

10 Jahre Music Hall Worpswede 2004
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Astan 2004
Balver Höhlenrock 2004
Bang Your Head 2004
Blues Rock & More Open Air 2004
Bonenkai 2004
Burg Herzberg 2004
Einweihung Rock n Pop Museum Gronau 2004
Fehmarn Open Air 2004
Herzberg goes Wilhelmsthal 2004
Krautrock Festival Niederwürzbach 2004
Krautrockpalast 2004
MDO Gaming Convention 2004
Mera Luna Open Air 2004
Open Flair 2004
Polo-Rockfestival 2004
Rock Hard Festival 2004
Taubertal 2004
Varus Open Air 2004
With Full Force 2004

Krautrock Festival Niederwürzbach 2004

Niederwüzbach, Würzbachhalle, 23.10.2004


KRAUTROCK FESTIVAL  NIEDERWÜRZBACH 2004

Niederwürzbach, Würzbachhalle, 23.10.2004

 

Peter Wolter und Kollegin von Gecko Concerts hatten den Mut und Idealismus, im abgelegenen Niederwürzbach ein Krautrockfestival mit den lebenden Legenden Guru Guru, Birth Control und Kraan zu veranstalten.

 

Immerhin fand ich dieses Ereignis so interessant, dass ich mich zusammen mit Ralf Gottschalk (zweiter Fotograf) , Ingeborg Irrweg und Alfred Quaiser (Schalke- und Musikfan) auf den circa 350 km langen Weg aufmachte um diesem Event beizuwohnen.


Und wir haben es nicht bereut!

 

Von unserem sehr schönen Hotel aus konnten wir den Veranstaltungsort gut zu Fuß erreichen und uns daher auch das eine oder andere Bierchen gönnen, weil keiner mehr fahren musste. Schon vor der Halle war eine Imbissbude mit leckeren Würstchen und ein Getränkestand aufgebaut, Drinnen gab es eine Bar mit freundlicher Bedienung und mehrere Getränkestände. Im Eingangsbereich konnte man CDs, Poster und Zeitschriften anschauen und kaufen. Die Preise waren zivil und das Bier schmeckte, soweit die Rahmenbedingungen. Es war recht gut gefüllt und das Publikum war locker, freundlich und sehr gut drauf.

Bei unserem Eintreffen spielten Guru Guru schon. Leider hatte ich die nicht sofort erkannt. In der aktuellen Besetzung Mani Neumeier (Drums und Vocals), Roland Schaeffer (Gitarre, Sax und exotische Blasinstrumente), Luigi Archetti (Gitarre) und Peter Kühmstedt (Bass) spielte die bereits 1968 gegründete Combo ihre ganz eigene Art von Rock and Roll mit indischen, balinesischen und anderen exotischen Einflüssen. Ooga Booga Spezial und der Elektrolurch (Zitat: „täglich Spaß mit dem grünen Gras“) fehlten auch nicht. Alles in allem boten Guru Guru ein ganz ordentliches Set mit Fun-Elementen, leider ist bei mir aber der Funke bei diesem Konzert nicht übergesprungen, die Herren haben schon bessere Gigs abgeliefert. Aber bei Guru Guru ist es halt immer wieder spannend, man weiß nie genau, was einen erwartet.

In der Zwischenzeit habe ich ein kurzes Gespräch mit dem Veranstalter Peter Wolter geführt, der mich sofort Backstage eingeladen hat und mich mit Hellmut Hattler zusammenbrachte. Der spielte sich gerade in beeindruckender Weise an seinem Bass warm und erzählte mir, dass es die aktuelle Kraan-CD auch in einer DTS-Mischung (Mehrkanal) gibt und gegebenenfalls in Kürze vom Kraan-Auftritt in Bad Doberan (Zappanale) eine DVD geben wird. Schnell noch ein paar Bilder von Hellmut geschossen und kurz bei Birth Control „backstage“ reingeschaut.

Birth Control hat ganz aktuell eine neue CD Live In Fulda am Start und wird im Dezember 2004 für den Rockpalast auftreten (Guru Guru übrigens auch). Auch über eine DVD denkt die Band nach. Schnell noch eine Zigarette geraucht und nun ab auf die Bühne. In diesem Jahr auf 35-jähriger Bandjubiläumstour hat die Band in der aktuellen Besetzung Hannes Vesper (Bass), Sascha Kühn (Keyboard), Peter Engelhardt (Gitarre) und Bernd „Nossi“ Noske (Vocals, Drums, Percussion) verfügt Birth Control natürlich über ein sehr großes Repertoire an Klassikern und vielen guten, aktuellen Stücken und entsprechende Live-Erfahrung (gilt natürlich auch für die anderen Kapellen dieses Festivals). Sicherlich von dem euphorischen Empfang des Publikums motiviert spielten Birth Control eines der besten Konzerte, die ich von ihnen in den letzten Jahren gehört habe. Die Band wächst immer besser zusammen, tolle Keyboardsound, klasse Grooves, abwechslungsreiche Gitarrensoli und ein Drummer mit Entertainer-Qualitäten, der auch noch Lead-Sänger ist, war und ist wirklich beeindruckend. Sascha Kühn erzählte mir noch, dass er die authentischen Orgel-Sounds aus einem Nord-Lead-Synthie holt und Jon Lord und ELP gut findet.

Nach dieser tollen Steigerung und einer recht kurzen Umbaupause kam nun der für mich persönliche Höhepunkt des Abends: „Wir sind Kraan und fangen jetzt an...“
In der Originalbesetzung Peter Wolbrandt (Gitarre), Jan Fride Wolbrandt (Drums), Ingo Bischof (Keyboard und Mini Moog) und Hellmut Hattler (Bass) spielte die Band ein Set der Sonderklasse. Der Sound war einfach toll und die handwerkliche Klasse aller Kraan-Mitglieder ist immer wieder beeindruckend. Dazu kommt eine mitreißende Spielfreude und viele, viele sehr schöne Musikstücke, Melodien und Soli. Bei den Stücken Vollgas Ahoi und Wintrup Echo bekomme ich noch heute eine Gänsehaut. Hellmut Hattler spielte in gewohnter Qualität (er ist wirklich einer der besten Bassisten Deutschlands), Peter Wolbrandt hat einen tollen, eigenständigen Sound mit seinem Fender-Amp, der mich streckenweise sogar an Jeff Beck erinnerte (wenn das keine Referenz ist). Ingo Bischof ergänzte mit jazzigen Akkorden und klasse Moog-Soli den Sound und Jan Fride Wolbrandt bleibt mit seinen lässigen und packenden Rhythmen der beste Drummer speziell für diese Band.

Ein tanzender Althippie auf der Bühne sorgte mit seiner Tanzeinlage für lockere Showeffekte (trotz unzähliger Drehungen kippte dieser nicht um und brauchte sich auch nicht übergeben - Respekt). Auch „Nossi“ Noske schaute und hörte sich das Konzert von der Bühnenseite an und war sichtlich begeistert (vielen Dank noch für die Zigarette, lieber Bernd!).

Nun noch Statements vom Veranstalter und beteiligten Künstlern zu dieser Veranstaltung:

Statement von Hellmut Hattler (Kraan):

„Ich glaube, dass es im Augenblick bei jüngeren Leuten ein Interesse an einer Haltung in der Musik gibt, die in den Siebzigern der Antrieb war, sich aus dem \"Establishment\" zu katapultieren. Es scheint mir, als würde nach dieser von Leidenschaft getriebenen Authentizität gesucht, die sich nach wie vor in der Musik dieser Bands spiegelt. Die leeren Phrasen und Posen der letzten Jahre entlarven sich mit der zeit ja ganz offensichtlich von selbst. Politisch wie musikalisch. Deshalb sind solche Veranstaltungen nicht nur witzig, sondern auch wichtig, weil hier echte Vertreter (und Überlebende) einer Ära der kulturellen Umwälzung in Deutschland am Werk sind. Bliebe zu wünschen, dass sich hin und wieder Veranstalter fänden, die die interessantesten Bands dieser Zeit einladen würden, um eine so erstaunliche Nacht wie diese abfeiern zu lassen. Mag ja sein, dass es nicht zur (damals propagierten) Bewusstseinserweiterung reicht, dem Horizont tut\'s aber allemal gut.
Schöne Grüße!“

 

Statement von Nossi Noske (Birth Control):


„Ich kann nur eins sagen: Das war eine der geilsten Veranstaltungen, die ich seit Jahren erlebt habe! Super Publikum, super Bands und super Organisation des Veranstalters! Was will man mehr als Musiker!

Viele rockige Grüße!“

Statement von Peter Wolter (Veranstalter):


„Zum ersten war ich total von der Stimmung in der Halle überwältigt (viele sagten sie fühlten sich zurück in die 70 er Jahre versetzt), außerdem war das Publikum sehr bunt gemischt (vom 60 jährigen Althippie bis zum gutsituierten Mitvierziger).
Die Bands waren gut drauf, weil sie sich sehr wohl und gut umsorgt gefühlt haben. Außerdem funktionierte der Ablauf des Abends vom Aufbau über das Konzert bis zum Abbau wie ein geschmiertes Uhrwerk. Negativpunkte konnte ich bisher keine lokalisieren, sogar die Presse hat das Konzert in höchsten Tönen gelobt (von den Bandzusammensetzungen über Ton und Licht bis hin zur Organisation). Ansonsten war das Ganze also ein rundum gelungenes Ding. Die Besucher aus allen Teilen Deutschlands, Frankreichs und Luxemburgs haben durch die Bank positive Statements auf den Bandhomepages hinterlassen.
Schönen Tag noch Ingo und Keep on rockin’!!!!!!!!!!!!!!!“

Fazit: Eine rundum optimale Veranstaltung. Die Organisation vor und auf dem Festival war perfekt, Kompliment an die Veranstalter. Die Auswahl der Bands vielseitig und sehr gelungen. Jede Band ist für sich eine Legende, hier waren kompetente und erfahrene Musiker am Werk, die handgemachte, eigenständige Musik auf höchstem Niveau boten, der keinen Vergleich internationalen Künstlern zu scheuen braucht. Schade nur, dass es in Deutschland wenig Veranstalter gibt, die solch hochkarätige Festivals auf die Beine stellen.

Ich wäre sofort wieder dabei!

Ingo Saager


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