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Festivals in 2004

10 Jahre Music Hall Worpswede 2004
Alive OA 2004
Animagic 2004
Astan 2004
Balver Höhlenrock 2004
Bang Your Head 2004
Blues Rock & More Open Air 2004
Bonenkai 2004
Burg Herzberg 2004
Einweihung Rock n Pop Museum Gronau 2004
Fehmarn Open Air 2004
Herzberg goes Wilhelmsthal 2004
Krautrock Festival Niederwürzbach 2004
Krautrockpalast 2004
MDO Gaming Convention 2004
Mera Luna Open Air 2004
Open Flair 2004
Polo-Rockfestival 2004
Rock Hard Festival 2004
Taubertal 2004
Varus Open Air 2004
With Full Force 2004

Bonenkai 2004


BONENKAI 2004

Neustadt an der Weinstraße, Saalbau, 28.-30.05.2004

Aus verkehrstechnischen Gründen betrat ich die Location leider viel zu spät, kurz vor Ende des Cosplay-Wettbewerbs. Früh genug jedoch, um einige grundsätzliche Beobachtungen zu machen.

Nach Karlsruhe (2001) und Leverkusen (2002) lief die dritte Anime- und Manga-Convention, die die Macher des Magazins MangasZene veranstalteten, im pfälzischen Neustadt. Irgendwer muss immer weit fahren, also ist der Ort so gut wie jeder andere. Der Saalbau gehört zum historischen Architekturbestand der Kreisstadt, bietet jedoch geräumige Weitläufigkeit auf drei Ebenen und eine modern ausgebaute Aula, die sowohl bei ruhiger Musik als auch Theateraufführungen und Rockkonzerten angemessene Beschallung erlaubt. Ein weiterer großer Vorteil bei der Wahl der Location war die Lage gegenüber des Bahnhofs, was den wahrscheinlich überwiegend unmotorisierten Besuchern sehr entgegen kam. Im Vergleich zu früheren Cons fuhr die BK\'04 damit fette Pluspunkte ein.

Leider soll\'s das auch schon gewesen sein, denn zwei Dinge sorgten am Ende für Negativbilanz: Die Vorankündigungen des Con-Programms waren derart vage, dass man kaum beurteilen konnte, an welchen Tagen oder gar zu welchen Zeitpunkten die Anwesenheit lohnte. Ein grobes Schedule und die Nennung aller definitiv feststehenden Acts wäre Pflicht gewesen, zumal - und das ist der zweite und gewichtigere Kritikpunkt - die Eintritte auf viel zu hohem Niveau angesiedelt waren. 25€ für eine Tageskarte? 45€ fürs Con-Ticket? Das sind Preise wie auf größeren Rockfestivals mit ein bis zwei Dutzend Bands am Tag!

Sicherlich nett gemeint ist die Idee, beim Einlass stattdessen Pfand zu hinterlegen und davon pro Stunde 4€ liegen zu lassen, aber ohne Vorveröffentlichung des Ablaufplans wird wohl niemand Freitag Mittag angereist sein, um vor Ort festzustellen, dass vielleicht Samstag Nachmittag oder Abend erst brauchbare Auftritte stattfinden. So muss man sich nicht wundern, wenn das Fassungsvermögen des Saalbaus bei Weitem nicht ausgeschöpft war und zwischen den Händlerständen gähnende Leere herrschte. Wie schon in Leverkusen war die Atmosphäre dafür ziemlich entspannt. Es ist halt eine kleine Con, hinter der keine personal- und finanzstarke Orga steckt. Das sollte man zugute halten.

Entschädigt wurde man wenigstens von vielen neuen und wunderschönen Cosplay-Kostümen. Die Lareine-Gruppe beispielsweise hat ihren Preis zu Recht eingeheimst. Auch die Laiengruppen hatten sich wieder viel Mühe gegeben. Der Fächertanz der drei Mädels vom Kampfkunstclub Tako Ryo Bushiko Dojo war schön umgesetzt und ebenso gab\'s Glanzlichter bei den Tanz-, Theater- und Gesangsaufführungen von Tsuki No Senshi und Kreuz.

Kritik müssen sich die Veranstalter dagegen wiederum für das Fehlen musikalischer Live-Angebote gefallen lassen. Wenn man dem wachsenden Anteil von J-Pop und Visual Fans schon durch eigene Cosplay-Wettbewerbe und Plakatschmuck Rechnung trägt, wieso dann nicht mit mehr als einer Band? Muss ja nicht gleich Moi Dix Mois sein. Wenigstens eine japanische Indie-Band und einen Vertreter des Biz hätt’ ich für den Preis aber schon erwartet.

Mysidia konnte es natürlich recht sein, denn die waren mit ihrem Auftritt zwischen halb elf und halb zwölf am Abend die unbestrittenen Headliner der Bonenkai 2004. Es werden an die 100 Zuschauer gewesen sein, die den ersten öffentlichen Gig der Hamburger Truppe verfolgten. Vier ex-Members der inzwischen aufgelösten Visuals Transmigration (Drummerin Klepto, Gitarristinnen Shizo und Sui, Sängerin Aq) treffen auf Bassist Tama. Herausgekommen ist ein ziemlich aggressiver Punk meets Alternative Cocktail, also nix mit schüchtern inne Ecke stehen und \'sorry, is unser erstes Mal\' nuscheln. Besonders Aq, die hier optisch ein bisschen an Sandra Nasic erinnerte, und Tama sorgen für Spaß auf der Bühne. Zwischen dem selbst geschriebenen Song Jägwaa und mehreren J-Rock-Covers fiel ein kesser Spruch nach dem anderen. Wenn sie als Antwort auf Psychommunity scherzhaft verkünden \"Hier ist das Wasser!\" mögen sie etwas übertreiben, denn deren Vorsprung will erst noch aufgeholt sein. Trotzdem lief mir bei der Dir En Grey Ballade Ain\'t Afraid To Die Gänsehaut über den Rücken. Tama und Aq im Duett - geil! Nach böser Kritik an der Transmigration-Fassung des Songs übrigens ein mutiger Schritt ihn wieder auszugraben.


Visual sind die Fünf mit Ausnahme von Klepto an diesem Abend nur andeutungsweise. Dennoch, auch trotz einigen handwerklichen Schnitzern hat die Performance überzeugt. Anfragen auf weitere Gigs sprechen für sich selbst.

Jürgen Hornschuh


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