German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Festivals in 2004

10 Jahre Music Hall Worpswede 2004
Alive OA 2004
Animagic 2004
Astan 2004
Balver Höhlenrock 2004
Bang Your Head 2004
Blues Rock & More Open Air 2004
Bonenkai 2004
Burg Herzberg 2004
Einweihung Rock n Pop Museum Gronau 2004
Fehmarn Open Air 2004
Herzberg goes Wilhelmsthal 2004
Krautrock Festival Niederwürzbach 2004
Krautrockpalast 2004
MDO Gaming Convention 2004
Mera Luna Open Air 2004
Open Flair 2004
Polo-Rockfestival 2004
Rock Hard Festival 2004
Taubertal 2004
Varus Open Air 2004
With Full Force 2004

Burg Herzberg 2004

Breitenbach, 15.-18.07.2004


BURG HERZBERG FESTIVAL 2004

Breitenbach, 15.-18.07.2004



In diesem Jahr gab es die besondere Situation, dass zwei Herzberg-Festivals stattfanden. Das eine unter der Schirmherrschaft von Kalle Becker (zum zweiten Mal) in Thüringen sowie das andere am Traditionsstandort bei Breitenbach in Hessen unter der Leitung der neu gegründeten Herzberg Festival GmbH die sich aus Andreas Schnell, dem Expartner von Kalle Becker und der Kreuz GmbH aus Fulda zusammensetzt. Vorausgegangen war eine regelrechte Schlammschlacht, die zum Teil im Internet offen ausgetragen wurde.

Aber das ist hier nicht Gegenstand des Berichts.

Als langjähriger Besucher (zum neunten Mal) entschied ich mich für das Festival in Hessen (15. bis 18. Juli), da mich besonders der erste Gig von Hawkwind nach acht Jahren Deutschlandabstinenz interessierte und ich gespannt war auf die neue Organisaton. Aber der Reihe nach.



Freitag, der 16.07.:

Da ich aus beruflichen Gründen erst am Freitag anreisen konnte, habe ich die am Donnerstag spielenden Gruppen Verspielte Zeit und Nova Drive leider nicht sehen können. Die Anreise erfolgte nach erprobten Spielregeln der vergangenen Jahre (Verkehrskonzept) und war sehr angenehm. Nachdem ich ein schönes Plätzchen für mein Zelt gefunden hatte, unternahm ich einen ersten Rundgang über das Gelände. Auf dem Platz gab es wieder viele gastronomische Angebote (Tipp für das nächste Jahr: Yogi-Tee am Stand vorne rechts neben der Bühne) sowie viele Händler die mir auch in diesem Jahr keine Batik-Klamotten verkaufen konnten. Erstmals waren Attac, Greenpeace und Amnesty International mit Infoständen dabei und sorgten für den notwendigen politischen Background. Für die Jüngeren war die Karawane Banane im Kinderland aktiv.



Leider fehlte in diesem Jahr die zweite, kleinere Bühne (Progstage) auf dem Gelände, die für viele Bands in der Vergangenheit die Möglichkeit bot, ihre Musik vor einem größeren Publikum zu präsentieren. Aber wie ich gehört habe, wird für das nächste Jahr von den Veranstaltern darüber nachgedacht, diese wieder in das Programm zu integrieren. Wäre toll!



Auf der großen Bühne ging es bereits um 11.00 Uhr mit Sky\' s Shadow (ohne mich) los. Im Anschluss spielte dann die Deutschrock-Legende Ramses (benannt nach dem ägyptischen König der 19. Dynastie) und konnte mich voll mit Bombastsound und verträumt-romantischen Klängen überzeugen. Neben den Klassikern vom 1975er Debütalbum La Leyla überraschten mich auch die Songs vom aktuellen Album.



Mark Gillespie konnte ich schon vor seinem Auftritt als sympathischen Künstler kennenlernen (hatte er doch zwei Freunde von mir, am Wegesrand aufgegabelt und im Tourbus zum Festivalgelände mitgenommen). Mit vielen Balladen passte sein Programm musikalisch sehr gut zum sonnigen Nachmittag. Als Reinkarnation von Jimi Hendrix wird Randy Hansen von vielen bezeichnet. Mit seiner absoluten Professionalität und dem Hendrixorientierten Set verstand Randy es von Anfang an das Publikum zu begeistern. Hey Randy!

Nachdem Trigon mich mit ihrer psychedelischen Musik nicht begeistern konnten, spielten Birth Control die ich schon zum x-ten Mal auf dem Herzberg-Festival gesehen habe. Trotzdem freue ich mich jedes Mal wieder auf die Truppe um Kultschlagzeuger und Birth Control-Urgestein Bernd \"Nossi\" Noske. Diesmal gefielen sie mir deutlich besser als noch vor zwei Jahren. Die Songs wurden mit mehr \"Druck\" dargeboten und auch Gamma Ray (ging mir die letzten Jahre auf den Wecker da zu oft gehört) konnte mich wieder begeistern. Hoffentlich gibt es ein Wiedersehen in 2005!

Mr. Quimby\'s Beard sorgten kurz vor Mitternacht für ein Prog-Gewitter. War mir aber nicht abwechslungsreich genug und irgendwie hatte ich das Gefühl, alles schon mal woanders gehört zu haben.

Mani Neumeier, der Erfinder des Mani-Tom (aufgeblasene Trommel, bei der durch erhöhten oder verminderten Luftinhalt auch der Klang modifiziert werden kann) stand mit Guru Guru als letztes auf dem Programm. Eine kluge Entscheidung der Veranstalter, sind doch die Konzerte von Guru Guru musikalisch sehr vielfältig und abwechslungsreich. Die seit 1968 existierende Gruppe, die auch zu den Herzberg-Stammbands zählt, konnte mich auch diesmal wieder mit neueren Songs (Moshi Moshi) als auch mit einigen Klassikern (zum Beispiel Der Elektrolurch von der vierten Schallplatte aus dem Jahr 1973 bei dem Neumeier mit einer Maske umher läuft und mit einem Feuerkessel um seine Perkussions-Instrumente läuft) überzeugen. Toll!



Samstag, der 17.07.:

Für mich ging der Samstag mit Hattler los, einem neuen Projekt von Hellmut Hattler der bereits mit der Gruppe Kraan zu einer Legende wurde. Wer das Hip Hop Jazz Duo Tab Two (ein erfolgreiches Hattler-Projekt vor einigen Jahren) mochte, dem hat auch Hattler gefallen. Moderner Clubsound vereint mit einem tollen Gesang von Sandie Wollasch und Nkechi Mbakwe sorgte für eine entspannte Atmosphäre am noch sonnigen Tag. Es ist für mich erstaunlich wie Hellmut Hattler trotz seiner 52 Jahre so nah am aktuellen Musikgeschehen agiert und konsequent mit jungen Musikern zusammenarbeitet.

Auch Caravan waren schon oft auf den Herzberg-Festivals zu Gast und spielten gegen 19.00 Uhr ihr Set. Ich hätte sie mir früher im Programm gewünscht, da gerade die Musik von Caravan sehr schön auf dem Rasen liegend konsumiert werden kann. In bekannter Qualität und mit genügend Klassikern im Gepäck begann eine Zeitreise \"in the land of grey and pink\"...



Anekdoten liebe ich seit ihrer ersten CD. Bombastische Mellotronpassagen vereint mit knallenden Gitarrensounds in ausufernder Länge bestimmten ihren Auftritt, der durch Sturm und Regen leider vorzeitig abgebrochen werden musste.



Um die Bühne und Anlage zu sichern kam es zu einer einstündigen Pause die viele Besucher nutzen um sich vor Hawkwind noch mit Getränken zu versorgen. Als gegen Mitternacht Captain Dave Brock mit seinen Mitstreitern Alan Davey und Richard Chadwick die Bühne betrat, war die Erwartungshaltung groß, da Auftritte von Hawkwind außerhalb von England und speziell in Deutschland in den letzten Jahren selten waren. Nach einem interessanten Intro ging es mit Assault & Battery und mit Golden Void direkt in die Vollen. Bis auf der aus meiner Sicht schwachen Zugabe Brainbox Pollution (hier hätten sich viele den Klassiker Silver Machine gewünscht) gab es an dem Programm nichts auszusetzen. Klassiker wie Brainstorm oder Hassan-I-Sahba brachten die Menge zum Toben. Für mich waren Hawkwind der Höhepunkt des Festivals. Kleiner Wehmutstropfen: In England ist die dazugehörige Lightshow um einiges besser...

 

Nach Hawkwind zu bestehen ist schwer. Daher mussten Pothead vor einem deutlich reduzierten Publikum ihre Show spielen. Die da waren werden es nicht bereut haben und sahen einen energiegeladenen Auftritt der bis in die frühen Morgenstunden dauerte...



Sonntag, der 18.07.:

Der Sonntag war für mich leider schon wieder der Abreisetag obwohl ich gerne 17 Hippies und die Dissidenten gesehen hätte. Insgesamt war ich mit dem Festival sehr, sehr zufrieden. Im Vergleich zu den Vorjahren war die Organisation erstklassig (nette Security, guter Geländezuschnitt, Programmablauf wurde einigermaßen eingehalten, Infostand verfügte auch über Informationen usw.) und lässt für die kommenden Jahre hoffen. Auch die Möglichkeit, Tageskarten zu erwerben, halte ich für eine längst überfällige Maßnahme.

Fazit: Kompliment an die Veranstalter und weiter so. See You Next Year!



Lars Peper


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