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Festivals in 2004

10 Jahre Music Hall Worpswede 2004
Alive OA 2004
Animagic 2004
Astan 2004
Balver Höhlenrock 2004
Bang Your Head 2004
Blues Rock & More Open Air 2004
Bonenkai 2004
Burg Herzberg 2004
Einweihung Rock n Pop Museum Gronau 2004
Fehmarn Open Air 2004
Herzberg goes Wilhelmsthal 2004
Krautrock Festival Niederwürzbach 2004
Krautrockpalast 2004
MDO Gaming Convention 2004
Mera Luna Open Air 2004
Open Flair 2004
Polo-Rockfestival 2004
Rock Hard Festival 2004
Taubertal 2004
Varus Open Air 2004
With Full Force 2004

Alive OA 2004

St.Vieth (Belgien), 30.7.-1.8.04


ALIVE OA 2004

St.Vieth (Belgien), 30.7.-1.8.04



Am letzten Juliwochenende fand im belgischen Teil der Eifel, nahe der kleinen Stadt St. Vith zum 10. mal das Alive-Festival statt. Im Gegensatz zum Vorjahr, und auch zum diesjährigen, bis dahin eher tristen Sommer, boten strahlender Sonnenschein und Spitzentemperaturen eine perfekte Grundlage für das Open Air Festival und seine insgesamt, in drei Tagen etwa 18000 Besucher.



Die im letzten Jahr noch beschriebenen problematischen Verkehrsbedingungen und Staus bei der Anfahrt des Geländes waren dieses Jahr nicht mehr feststellbar. Der Umzug des Events auf ein neues Gelände scheint hilfreich gewesen zu sein, so dass diesmal alle Besucher schnell das Festivalgelände erreichen konnten.



Ob Pop, Rock oder Techno, für verschiedenste Geschmäcker bot das Alive musikalische Leckerbissen. So gab es, abgesehen von der Hauptbühne, ein Partyzelt für alle, die nach und zwischen den Konzerten noch weiter feiern wollten. Außerdem war ein Talent-/Technozelt vorhanden, wo diverse DJ’s die Technofans begeisterten. Samstag und Sonntag stellten hier parallel zum Programm der Centerstage junge Bands aus der Region ihr Können unter Beweis. Neben belgischen und luxemburgischen Bands demonstrierten mit Jupiter Jones und Marvin Go auch zwei deutsche Bands aus der Eifel den Fans ihr Können und zeigten, dass auch in Zukunft mit guter Rockmusik zu rechnen sein kann.



Freitag, der 30.07.:

Auf der Hauptbühne eröffnete die junge deutsche Band Etwas das Festival. Die 17jährige Sidney und ihr 20 Jahre alter Cousin Stefan brachten die wenigen schon anwesenden Zuschauer in Stimmung für drei Tage Rock und Pop vom Feinsten. Etwas zeichneten sich aus durch direkte Texte, wie zum Beispiel ihren bekanntesten Titel Ich Zieh Mich Vor Dir Aus. Die Performance auf der Bühne passte zur Musik, denn auch hier war Provokation das Motto. So stand schließlich Sidney in einem durchsichtigen Nachthemd auf der Bühne. Im Interview später erklärte sie, dass dies durchaus als Seitenhieb auf eine Musikerkollegin zu verstehen war, die am selben Abend noch folgen sollte (Anmerkung der Redaktion: Jeanette).

Anschließend rockte Martin Kesici die Bühne. Der Gewinner von Star Search 1 zeigte, dass er eine Ausnahme unter den Castingshowgewinnern ist und seinen eigenen Weg geht. Der begeisterte Metallica-Fan spielte bewusst seine rockigsten Songs und begeisterte das Publikum vor allem mit seinen neuen, meist selbstgeschriebenen Titeln wie I oder Hang On. Martin, ehemals Sänger der Berliner Band Enrichment zeigte, dass er seine Ziele und Ideale auch durch die Castingmaschinerie nicht aus den Augen verloren hat und kündigte seinen Fans für den Oktober sein neues Album an. Selbiges soll seiner Aussage zufolge viel rockiger werden als das erste und einige Überraschungen bereithalten. Wir sind gespannt was da kommen wird und ich persönlich würde mich sehr freuen diese noch rockigere Musik beim nächsten Alive hören zu können.

Sarah Bettens schließlich, kam zwar ohne K’s Choice, aber mit guter Musik und ihrer bekannt außergewöhnlichen und faszinierenden Stimme. Sie präsentierte eine Auswahl ihrer Titel, sowohl aus ihrer Zeit ohne K’s Choice, als auch ältere bekannte Titel wie Not An Addict.



Als Top Act des Tages trat schließlich die als Popsängerin bekannte Jeanette auf die Bühne. Gemäß ihrem früheren Tourmotto Rock My Life rockte sie die Centerstage und begeisterte sowohl die ganz jungen Besucher als auch alle anderen Altersklassen. Selbst eingefleischte Rock- und Metalfans, die Jeanette eher skeptisch betrachteten, mussten am Ende zugeben, dass sie ihre Meinung über Jeanette hin zum Positiven revidieren konnten. Sie bot Poprock vom Feinsten und trotz ihrer anstrengenden Bühnenshow wackelte die Stimme kein einziges Mal. Allerdings hielten sich standhaft Gerüchte unter den Pressevertretern, dass ein überaus gelungener Einsatz von Playback dazu das seine getan haben dürfte. Ob die Kleidung von Jeanette der Anspielung der Band Etwas gerecht wurde, liegt wohl im Auge des Betrachters. Der Tag klang schließlich mit Pitchtuner auf der Centerstage aus.



Samstag, der 31.07.:

Als die Festivalbesucher aus ihren Zelten krochen (der Campingplatz musste wegen der Menge der Besucher sogar noch vergrößert werden), konnten sie sich auf einen weiteren Tag mit bester Musik freuen.

Einen unglaublich starken Eindruck machten direkt als erste Stonefield, eine Band aus Ost-Belgien und somit Lokalmatadoren. Bereits im letzten Jahr fielen sie durch eine gute Performance und sehr gute musikalische Leistung auf, wie man im Bericht vom Vorjahr nachlesen kann. Obwohl wieder nur als Opener zu ungünstiger Zeit spielend, hatten sie ein erkleckliches Publikum gezogen - und das völlig zu Recht! Hier ist eine Band am Werk, die nicht nur durch überzeugende Eigenkompositionen und variable, dennoch konsequente Stilistik und perfekten Umgang mit den Instrumenten, sondern auch durch eine besonders von Sängerin Katja Schröder geprägte mitreißende Bühnenpräsenz lieferten. Und diese Katja verdient noch eine besondere Hervorhebung, ist sie doch nicht nur mit einem ansprechenden Äußeren und unglaublicher Dynamik ausgestattet, sondern verfügt außerdem über eine grandiose Stimme. Zudem greift sie selbst auch mitunter zur Gitarre und setzt sich zu dem wirklich unter die Haut gehenden Song Total Effection mal eben hinter das Keyboard. Es gibt nur wenige Sängerinnen, die eine solche Power auf die Bühne bringen können wie Katja, Vergleiche mit Sandra Nasic (Guano Apes) und Gianna Nannini oder der Frontfrau Masha von Exilia drängen sich mir da auf. An dieser Stelle kann ich mir nicht verkneifen, mal eine absolute Kaufempfehlung für das gerade erst frisch erschienene erste Album Points Of View abzugeben.

Leider konnten die folgenden Bands The Fold und Showstar, sowie Girls in Hawaii in meinen Augen nicht ganz den von Stonefield hoch gesetzten Standard nicht ganz halten, obwohl sie sicherlich ansprechende Leistungen boten.

Absolut zu empfehlen jedoch ist die holländische Band Krezip, die am Nachmittag zum Zuge kam. Viele Besucher waren zur Centerstage gekommen um Krezip bereits zum zweiten Mal beim Alive zu hören. Besonders Frontfrau Jacqueline zog die Hörer in ihren Bann. Wegen der Hitze hatten Feuerwehrmänner Wasserschläuche zur Bühne gelegt und bespritzten die Zuschauer. Wie Jacqueline anschließend im Interview erzählte, war sie begeistert von der Stimmung der Zuschauer und sehr belustigt über die Feuerwehrmänner. Noch nie habe sie vor komplett durchnässten begeisterten Zuschauern gesungen, ohne das es in Strömen regnete. Die Band war sehr aufgeschlossen gegenüber ihren Fans, gab lange Autogramme, signierte CDs und T-Shirts und gab schließlich im Backstagebereich sogar ein kleines Unplugged-Ständchen für die Presse. Hoffentlich hören wir in Zukunft mehr von diesen offenen und freundlichen Musikern und ihrer Spitzenmäßigen Musik.

Schade nur, dass sie etwas früh auftraten und vor allem schade, dass der nächste Act die von Krezip aufgebaute Stimmung wieder völlig zerstörte.



Mia, bekannt durch ihre Bewerbung für den Grand Prix d\' Eurovision de la Chanson mit dem Titel Hungriges Herz, schaffte es nicht, die Stimmung auf dem hohen Level zu halten und enttäuschte viele Zuhörer sehr. Ob es an der schlechten Abmischung lag, oder ob die Band einfach keine Musik machen kann und vor allem die Sängerin ohne ausreichende technische Beschönigung ihrer Stimme einfach nach nichts klingt, bleibt offen. Es war wohl eine Mischung aus all dem, die für viele Zuhörer den Auftritt von Mia zu nur schwer erträglichen anderthalb Stunden machte.

Der dann folgenden Band Novastar kann man definitiv nicht unterstellen, ihre Instrumente nicht zu beherrschen. Leider war aber auch diese Band nicht so recht in der Lage, die Stimmung wieder herzustellen.

Reamonn aber zogen die Zuschauer wieder in Mengen vor die Centerstange und präsentierten sowohl Songs aus ihrem Aktuellen Album Beautiful Sky, als auch ältere Hits wie Supergirl oder Josephine. Frontman Rea ließ sich unter begeisterten Zugaberufen zu mehreren zusätzlichen Titeln bewegen, brachte die verlorengegangene Stimmung auf das Festivalgelände zurück und gab somit Therapy? eine Spitzenvorlage.
Diese holten anschließend alles aus ihren Gitarren heraus, was es zu holen gab und sorgen dafür, dass auch die Anhänger härterer Rockmusik voll auf ihre Kosten kamen. Dennoch bleibt ein etwas bitterer Beigeschmack, denn diese beiden Bands sind stilistisch so unterschiedlich und sprechen ein so komplett anderes Publikum an, dass es sicherlich besser gewesen wäre, sie an zwei verschiedenen Tagen zu Headlinern zu machen.



Sonntag, der 01.08.:

Jetzt ging das Festival mit nicht minder guter Musik langsam seinem Ende zu. Nachdem Organic den Reigen eröffnet hatte, die ebenfalls bereits zum zweiten Mal beim Alive zu sehen waren, gab es eine Happy Hour aus Anlass des 10. Jubiläums des Festivals, bei der, untermalt von dem musikalischen Clown Mambo Kurt, alle Besucher doppelte Getränke für ihre Bons erhielten - eine sehr schöne Geste der Veranstalter!

Danach stürmten EL*KE, die Wahl-Berliner, die ursprünglich aus dem Emsland stammen, mit erfrischendem Punk die Bühne. Dabei zeigten sie, dass nicht nur die Ärzte oder die Hosen in der Lage sind, freche Texte und harte Sounds in Einklang zu bringen. Auch in der Pressekonferenz hinterließen die drei Jungs einen super Eindruck bei mir. Mal sehen, was da noch so kommt von dieser Band, die sich nach den Buchstaben eines Autokennzeichens des Sängers benannt hat.

Anschließend zeigten Silbermond, bekannt aus dem TV, dass sie ihren musikalischen Weg konsequent verfolgen. Eine durchaus beachtenswerte Band arbeitet da an ihrem Aufstieg und man darf schon gespannt sein, wie es mit ihnen weitergeht.

Die kölsche Band Brings bereitete ihren Zuhörern eine Superjeile Zick und machte Stimmung, wie sie besser kaum hätte sein können. Auch für Brings war es die gelungene Fortsetzung eines bereits 2002 erfolgten Auftrittes beim Alive Festival.



Für viele überraschend waren dann die Söhne Mannheims, die alle 14 angereist waren um ihre Musik zu präsentieren. Zuhörer, die diese Band nur aus den Charts kennen, vermuteten nicht, was sie schließlich hören durften. Die Söhne boten mit ihren vielen Sängern, zwei Schlagzeugern und vielen weiteren Instrumenten, eine sehr große musikalische Vielfalt. Besonders begeisterten die Söhne mit ihrem Abgang, den sie nach der leider einzigen Zugabe die sie (wegen des engen Zeitplans) geben konnten regelrecht inszenierten, in dem ein Musiker nach dem anderen die Bühne verließ. Die Zuschauer ersetzten dabei die Musiker, indem sie durchgehend das Lied weitersagen, bis auch der letzte der beiden Drummer die Bühne verließ. Ein Top-Act der Sonderklasse und unbeschränkt zu empfehlen!

Headliner des Sonntags und damit auch Abschluss eines tollen Tages war Oomph. Durch ihre stetige und sich selbst treu gebliebene musikalische Entwicklung haben es die vier Musiker geschafft, mit Eckstein, Eckstein, Alles Muss Versteckt Sein einen Titel in die absoluten Hitcharts zu bringen und damit auch die Anerkennung zu gewinnen, die ihnen schon lange zustand. In meinen Augen war bereits der Titel Das Weiße Licht vor Jahren ein Knaller. Überzeugend war auch die Bühnenshow: Der Sänger in angedeuteter Zwangsjacke mimisch immer wieder einen von Wahnsinn Gezeichneten imitierend, alle anderen in Arztkitteln und immer optisch die teils sehr makabren Texte unterstützend, erscheint das alles sehr gut durchgeplant und glänzt mit absoluter Präzision und Professionalität.

Ich kann mich abschließend dem Urteil der von mir befragten Festivalbesucher nur anschließen und euch sagen: Dieses belgische Festival ist ein sehr angenehmes, gut organisiertes Event, das Musik für jeden Rockfan bereithält und welches man sich unbedingt jetzt schon für nächstes Jahr vormerken und in seinem Kalender rot anstreichen sollte!


Wir vom German Rock e.V. wünschen unseren belgischen Nachbarn ein gutes Händchen beim Line-Up und den Vorbereitungen für das 11. Alive 2005 und dem neu entstandenen Projekt Rock-Eu-Rouge im nicht weit entfernten Spa.



Angela Knauf, Harald Stimpel

 


Oomph! auf dem Alive Festival 2004 Foto: Harald Stimpel

Oomph! auf dem Alive Festival 2004  Foto: Harald StimpelOomph! auf dem Alive Festival 2004  Foto: Harald StimpelOomph! auf dem Alive Festival 2004  Foto: Harald StimpelOomph! auf dem Alive Festival 2004  Foto: Harald StimpelOomph! auf dem Alive Festival 2004  Foto: Harald Stimpel

Oomph! auf der Pressekonferenz vom Alive Festival 2004 Foto: Harald Stimpel

Oomph! auf der Pressekonferenz vom Alive Festival 2004  Foto: Harald StimpelOomph! auf der Pressekonferenz vom Alive Festival 2004  Foto: Harald Stimpel

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