German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Taubertal 2005

Rothenburg ob der Tauber, Eiswiese, 12.-14.08.2005


TAUBERTAL 2005

Rothenburg ob der Tauber, Eiswiese, 12.-14.08.2005

 

Das Taubertal feierte sein zehnjähriges. Ein Event, den man sich nicht entgehen lassen sollte. So dachten wohl auch die vielen Fans des Open Airs, denn die Tickets waren schon bis auf ein kleines Kontingent an Tageskarten im Februar ausverkauft.

Wie immer gut organisiert konnten die Veranstalter mit einigen Top-Acts aufwarten. Leider war das Wetter gegen alle Angereisten und überraschte mit häufigen Schauern. Das hinderte aber niemanden eine riesige Party zu feiern.

Wie schon in den letzten Jahren fand auch das Emergenza Finale statt und es waren wieder Hammerbands dabei, die sich in keinster Weise vor den Etablierten Acts verstecken mussten. Bühne frei und Wasser marsch:

 

Freitag, der 12.08.: - Mainstage

Die erste Band auf der Hauptbühne war eine Girlgroup mit dem gefährlichen Namen AK4711. Sie waren aber weder so gefährlich wie eine AK47, noch sahen sie so aus, als ob sie Kölnisch Wasser nutzen würden...

Musikalisch waren sie nicht das, was ihr Name erahnen ließ. Es handelte sich vielmehr um Pop-Rock mit deutschen Texten. Kein Wunder eigentlich, werden sie doch von Herbert Grönemeyer gefördert und unterstützt. [rf]

 

Aus Toronto/Kanada waren The Birthday Massacre, eine Gothic Band, nach Rothenburg gekommen. Sie traten komplett weiß gekleidet auf, was dem Ganzen schon einen eigenen Touch verlieh. Musikalisch war es eher ruhig, mit einigen heftigen Passagen zwischendurch. Allerdings war die Funktion des zweiten Gitarristen doch etwas unklar. Er sah aus wie Marilyn Manson, hat auch so gepost, doch mit seinem Instrument konnte er nicht allzu viel anfangen. Die Stimmung bei den wenigen Zuschauern war OK, Gothic bei Sonnenlicht ist eben immer ein Kompromiss. [sr]

 

Letztes Jahr noch im Zelt, diesmal auf der Hauptbühne. Ob man den Crüxshadows damit einen Gefallen getan hat ist fraglich. Ihr Gemisch aus Elektro und Gothic ist definitiv nichts für helle Tage. Sichtlich engagiert und vorbildlich Fannah agierten die Künstler auf der Bühne. Bis auf einige Fans schien das aber niemanden zu mehr als Achtungsapplaus zu bewegen. Schade. Ein paar Stunden später hatten die Jungs und Mädels sicherlich das Haus gerockt. [rf]

 

Exilia kamen und nach 30 Minuten kam auch der Regen. Was der engagierten Performance des italienischen Quartetts keineswegs zum Nachteil gereichte. Musikalisch gab es nichts zu meckern, die Mischung aus knallhartem Aggro-Rock mit metallischer Schlagseite und dem Gebrüll der Frontfrau ist zwar nicht überragend, aber durchaus hörenswert. Allerdings kommt die Gute bei ihren Versuchen, das Publikum zu animieren, etwas arrogant rüber. Sehr variabel ist das Material der Band nicht, es wurde irgendwann langweilig. [sr]

 

Oomph! waren da von ganz anderem Kaliber. Das Bühnenbild war schon der Hammer, Dero mit Zwangsjacke, er und die gesamte Band in Weiß, das Irrenhaus lässt grüßen. Die Truppe entwickelte einen höllischen Groove, Mitzappeln garantiert. Die tiefer gestimmten Gitarren sorgen dafür, dass der Bauch in den entsprechenden Frequenzen vibriert. Ein absolut irres Bild ist es, wenn der Bassist, die beiden Gitarristen und der Sänger im Takt springen und dabei auf der Stelle mit oder gegen den Uhrzeigersinn rotieren. Krönender Abschluss: Beim letzten Song zählt das Publikum laut bis Zehn und schmettert dann \"Augen auf, ich komme!\" Richtung Bühne. Mit Abstand die beste Band am Freitag. [sr]

 

Die Toy Dolls, der Untergang eines Punk Urgesteins? Keineswegs. Solider Punkrock mit jeder Menge Action machte den Gig zum Vergnügen für Fans der Briten. Für alle andere war es ein schöner Warm up für Bad Religion. Ich denke, dass Oomph diese Stelle im Billing viel eher verdient hätten, da ihr Gig weit aus stärker war... [rf]

 

Von Bad Religion hätte ich mehr erwartet. Klar, sie boten eine gute Show, spielten die Songs so sicher und qualitativ hochwertig, wie es sich für eine Band mit ihrer Erfahrung gehört, aber Partystimmung wollte nicht aufkommen. Weder bei Generator, noch bei dem unnötigen Geblödel mit Rockin\' In A Free World und auch nicht bei politischen Kommentaren. Am Ende haben sie die Kurve aber doch noch gekriegt, bei This Is Just a Punk Rock Song gingen die Hände im Publikum hoch, dafür gab es dann auch zwei Mal die Zeile \"Das ist nur ein Punk Rock Song\". Zumindest ein versöhnlicher Abschluss. [sr]

 

American Jesus und This Is Just A Punk Rock Song konnten die Show nicht retten. Von einer Band der alten Garde hätte ich mehr Bühnenintelligenz erwartet. Und scheinbar nicht nur ich. Dämliche, langwierige Ansagen sind das Grab einer jeden Rockshow. Das funktioniert nicht mal mehr so richtig bei den Ärzten. Bad Religion können definitiv mehr als sie gezeigt haben. Man muss aber eingestehen, dass sie eine gute Wahl für das Taubertal Open Air sind. Sie waren sicherlich nicht die stärkste Band, aber eine der stärkeren. [rf]

 

Freitag, der 12.08. - Sounds for Nature

Logjammin\' aus Bad Windsheim hieß der Opener der \"Sounds for Nature\" Bühne. Der Newcomer konnte mit seinen funkigen Rockstil begeistern und machte ordentlich Wind auf der Bühne. Eine interessante Band, von der ich gerne mehr sehen würde. [rf] Straighter Rock, der mit aggressiven Riffs garniert wird, ist das Metier von Park Lane 7. Das Zeug geht gut ins Ohr, die Leute vor der Bühne sahen es auch so und quittierten die gute Show zunehmend mit Beifall. Sie hatten auch schon eine beachtliche Anzahl eigener Fans dabei, es sollte mich nicht wundern, wenn man bald in größerem Rahmen von ihnen hört. [sr]

 

Teitur ist ein Singer/Songwriter, der ursprünglich von den Faröer Inseln stammt. Seine Songs sind sehr ruhig, teilweise auch sanft und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Ein Beispiel ist Louie, Louie, ein mit schmelzender Stimme vorgetragenes Lied, umrahmt von einer Akkustikgitarre und einer leise im Hintergrund agierenden Rhythmussektion. Sehr gefühlsbetonte, zu Herzen gehende Musik. [sr]

 

Aus Dänemark kamen die Tiger Tunes auf das Taubertal. Sehr spannende Mischung aus Elektro, Pop und Rock. Aber leider nichts für mich. Die Band lieferte einen guten Job ab und hatte einige Fans vor der Bühne. Sie waren aber auf jeden Fall eine Bereicherung für das Taubertal und haben sichtlich Spaß an ihrer Musik. [rf]

 

Das Pop kamen aus Belgien angereist. Der Dreier mit dem singenden Drummer spielte genau den Sound, den der Name schon verriet: Poprock. Sehr solide Arbeit, die aber wenig Action ermöglichte, da man sich selbst einschränkte. Den Zuschauern schien es trotz allem zu gefallen. Unterhaltsam war es allemal.

 

Slut ist eine Band der \"Lokalmatadoren\" in Bayern. Mit entsprechend vielen Vorschusslorbeeren gingen sie auf die Bühne und wurden anständig abgefeiert. So richtig nachvollziehen kann ich das nicht immer, aber man merkt eben auch, dass die Jungs in der Region megapräsent waren. [rf]

 

Freitag, der 12.08. - Emergenza

Hindoslem aus Wien bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen Rock und Pop, die Songs werden kompetent vorgetragen, sind eingängig, melodiös und gehen ins Ohr, allerdings fehlt es an Hooklines, die dafür sorgen, dass sie dort auch hängen bleiben. [sr]

 

Fast Friday ist eine luxemburgische Band, die ihrem Namen alle Ehre macht. Mit ordentlich Gas rockten die Jungs los und gaben den Leuten vor der Bühne keine Verschnaufpause. [rf]

 

Einer der Höhepunkte der Emergenza Bands ist Ska\'n\'Ska aus Schweden. Die Jungs wissen, wie man Party macht und zeigen das auch. Entsprechend viele Leute zieht es zur Bühne und es wird gefeiert, was das Zeug hält. Respekt! [rf]

 

Nachdem wir zwei Bands verpasst haben, geht es hier nun mit Pummel aus Edingburgh weiter. Was soll ich sagen. Cooler Rocker, aber nix besonderes. [rf]

 

Der deutsche Vertreter am Freitag kommt aus Lindau und heißt Lazuright. Die Jungs rocken ordentlich, können es aber auch etwas verhaltener, alles in allem eine interessante Band, die durch ihre äußert sympathische Ausstrahlung noch mehr Punkte bei den Zuschauern sammelt. [sr]

 

Samstag, der 13.08 - Mainstage

Rock aus Berlin-Kreuzberg versprachen She-Male Trouble und hielten ihr Versprechen auch. Eine starke Show der Jungs und dem Mädel. Besser kann man eigentlich an einem Samstagmorgen nicht geweckt werden. Die Band hätte durchaus etwas später spielen dürfen. Jede Menge Action und klasse Songs machten den Gig zu einer wahren Freude. [rf]

 

Roman Fischer wird als eine der Hoffnungen für die zukünftige Entwicklung des deutschen Pop angekündigt. Seine Songs haben durchaus das Potenzial, diese Erwartungen zu erfüllen, sie laden zum relaxten Anhören ein. Allerdings ist das Auftreten von Fischer & Band zu ruhig und absolut unauffällig. Daran sollte man noch arbeiten, es sei denn, er will sich doch eher als Singer/Songwriter profilieren. [sr]

 

Die Familie Schlegel hat sich wieder aufs Taubertal verlaufen. Klar, sind sie ja ein Publikumsmagnet. Aber was geht in einem Kopf vor, wenn man sich sinnlos besaufen muss um seinen \"Fans\" gegenübertreten zu können. Die Band hat zwar amtlich gerockt ist aber meilenweit davon entfernt mit anderen Acts mit halten zu können. Durch ihr Auftreten könnte man beinahe sagen,... Lassen wir es dabei bewenden. [rf]

 

Tele waren quasi der Vorbereiter für den Silbermondauftritt. Der entspannte Pop um den charismatischen Sänger zeigte auch, dass rockige Töne kein Problem sind. Nicht wirklich spannend, aber fein anzuhören. Daumen hoch. [rf]

 

Um es vorweg zu nehmen: Silbermond sind mit einer Stunde Spielzeit auf einem Open Air schlicht und ergreifend überfordert. Überlange Mitsingspielchen bzw. Ansagen, eine reine Instrumentalnummer und zwei (!) Soli des Bassisten lassen darauf schließen, dass man nicht genug Material zu bieten hat. Was nach nur einem Album nicht wirklich verwundert. Steffi hat nicht immer die Töne getroffen, die junge Dame sollte auch nicht rappen, sie kann es nämlich nicht. Ansonsten aber Daumen hoch, einige tausend Fans vor der Bühne haben die Band ordentlich gefeiert, die Jungs hinter der Sängerin beherrschen ihr Handwerk. Durch Die Nacht bei strahlendem Sonnenschein zu spielen ist so abgedreht, dass es schon wieder Klasse hat. [sr]

 

Ska-P. Der heimliche Headliner? Nicht ganz aber die Spanier haben es so richtig krachen lassen und einigen Bands gezeigt, wie man so richtig feiert. Aufrufe gegen Polizeiterror und zum Frieden ließen so manchen grünen Sicherheitsbeamten schwitzen. Wie sonst ist das auf einmal so präsente Polizeiaufgebot zu erklären? Klasse Songs zum Mitsingen sind bei Ska-P keine Mangelware, so wurden sie auch ordentlich ins Publikum gepumpt. Besser geht es fast nicht mehr. [rf]

 

Sir Prize heißt richtig Farin Urlaub und hat das Taubertal und eine riesige Anzahl von Fans in Verzückung versetzt. Seine Begleitband war musikalisch verdammt gut drauf, er selbst wirkte bei seinen Ansagen äußerst sympathisch und bekannte Songs wie OK trugen dazu bei, dass vor der Bühne richtig viel los war. Eigentlich wäre er der bessere Headliner an diesem Abend gewesen. [sr]

 

Das waren aber die Sportfreunde Stiller. Sie sind zwar im Vergleich zu vergangenen Jahren als Band zusammen gewachsen und auch technisch besser geworden, doch von den Qualitäten einer Topband sind sie noch einiges entfernt. Das minutenlange Gequatsche zwischen den Songs ist einfach nur albern. Wer will auf einem Open Air schon wissen, wie die Fußballergebnisse an diesem Abend waren? Viele Leute haben das Gelände verlassen, trotzdem sind einige tausend geblieben, die die Band sehen wollten. Allerdings ließ die Stimmung zu wünschen übrig. Zugestehen muss man ihnen, dass sie eingängige Lieder schreiben und dass ihre Texte den Nerv vieler Menschen treffen. Jetzt sollten sie noch an ihren Fähigkeiten als Liveband arbeiten und sich nicht hinter Floskeln wie: \"Wir waren nie die erste Wahl\" verstecken. [sr]

 

Die Sportfreunde als Höhepunkt des Abends? Denkbar aber eigentlich gab es am Samstag viel stärkere Bands. Eingängige Stücke mit schlauen Texten machen noch keine Topband. Die Sportfreunde haben sich stetig weiter hoch gearbeitet. Nun wird es an der Zeit, dass sie sich nicht mehr hinter ihren Erfolgen verstecken sondern anfangen ihr Potential richtig auszuspielen. [rf]

 

Samstag, der 13.08.: - Sounds for Nature

Groovender Pop Rock ist die Basis für die Musik von Swim. Die ruhigen Strophen von Songs wie Hold On, Desert oder Steh Auf werden mit aggressiven Refrains angereichert, heraus kommt ein äußerst dynamisches Gemisch. Sie haben eine tighte Rhythmussektion, die Stimme der Sängerin weiß zu gefallen und der Backgroundgesang vom Gitarristen setzt da Akzente, wo es nötig ist. Der Applaus des Publikums ist mehr als gerechtfertigt. [sr]

 

Im Midtempobereich sind die meisten Lieder von Campus angesiedelt, die oft mit Keyboardklängen, gelegentlich aber auch von einer zweiten Gitarre unterlegt werden. Gesungen wird englisch, auf Melodien legt die Band viel Wert. Die Stimme des Sängers ist absolut unaufregend, in den Texten fallen viele Wiederholungen auf. Erhöht einerseits den Mitsingfaktor, kann aber auch schnell nervig werden. [sr]

 

The Flaming Sideburns. Im Stile der Backyard Babies? Nein, eher in Stile der Leningrad Cowboys wird dem Hörer cooler Rock mit punkigen Einflüssen serviert. Herz was willst du mehr? Ein optischer und musikalischer Höhepunkt des Festivals, der zeigt, dass gerade auf der Sounds for Nature Bühne verdammt gute Acts am Werke sind. [rf]

 

Von Juli habe ich noch die letzten zwei Stücke gesehen. Es war so voll, dass keiner mehr vor die Bühne kam. Schade, denn es war einfach nur genial, wie die Band abgefeiert wurde. Bitte mehr davon, vielleicht nächstes Jahr auf der Hauptbühne. [rf]

 

Der Höhepunkt des Samstags, da schließe ich die anderen Bühnen mit ein, waren für mich die Apokalyptischen Reiter. Eine Stunde gnadenlose Power mit Gassenhauern aus allen Alben. Wobei sich die Band auf aktuelles Material konzentrierte. Den Hörer wurde kaum Zeit gegeben zum Luftholen. Die Sonne schien zu dieser späten Stunde und verkündete den Wahnsinn. Selbst das Dschinghis Khan Cover zum Schluss knallte ohne Ende. [rf]

 

Madsen müssen nach den Sportfreunden auf die Bühne, doch sie erledigen ihren Job sehr professionell. Auch zu Nachtschlafener Zeit rocken sie ordentlich, die positiven Reaktionen des Publikums unterstreichen das. In der Regel knallen ihre Songs heftig aus den Boxen, hin und wieder gibt es einige ruhigere Passagen. Durchaus sehens- und hörenswert. [sr]

 

Samstag, der 13.08.: - Emergenza

Los ging es mit den Schweizern von Blush. Anspruchsvoller Alternative Sound mit hoher handwerklichen Kunst wurde hier geboten. Die Jungs waren sichtlich begeistert auf dem Taubertal spielen zu dürfen. [rf]

 

Indra sind eine Elektro Band aus England. Das sah man den Jungs irgendwie an. Aber sie haben einen klasse Sound und einen Frontmann mit viel Charisma. [rf]

 

So bunt gemischt wie die ethnische Herkunft ihrer Mitglieder war auch die Musik von Band Called Pharisee. Da gab es Blues aus ihrer Heimatstadt Chicago, Jazz, Hardrock, Melodic Rock einige Latino-Einflüsse und trotzdem hat es gepasst. Unglaublich vielseitig, dazu ein Sänger mit Ausstrahlung und einprägsamer Stimme. Die Band hat definitiv etwas Eigenes geschaffen. [sr]

 

Bühne frei für Stonefield aus Köln. Was soll ich sagen? Einfach nur genial. Live klingen die Dame und die Herren noch viel besser als auf Konserve und den Preis für die beste Rhythmusabteilung haben sie sich redlich verdient. Schade, dass sie keinen der ersten vier Plätze gemacht haben. [rf]

 

Ein wütendes Gemisch aus Hardcore und Metal knallten ??? aus Italien den Anwesenden vor den Latz. Der Sänger brüllte und kreischte sich die Seele aus dem Leib, seine Kumpels fuhren das ultimative Brett aus ballernden Drums und drückenden Riffs auf. Metalcore wie man ihn sich besser kaum wünschen kann. [sr]

 

The Perfect Guardaroba schienen aus den Siebzigern auf die Emergenza-Bühne gebeamt worden zu sein. Hardrock à la Led Zeppelin mit einigen Punkzutaten wurde da geboten. Bemerkenswert war die Show, der Sänger gebärdete sich wie Jim Morrison in seinen besten Zeiten, auch die anderen Mitglieder der Band tobten wie die Irren über die Bühne. Nicht schlecht, allerdings geriet dadurch die Musik ein wenig in den Hintergrund. [sr]

 

The Suns hießen früher mal The Naives und spielten eine mitreißende Variante der Art Rock\'n\'Roll, wie er in den 50ern modern war, nur etwas härter. Ihre Songs hielten sich nicht immer an das vorgegebene Schema, einige komödiantische Einlagen zeigten das kreative Potenzial der in der klassischen Dreierbesetzung auftretenden Band. Belohnt wurden sie dafür mit dem Preis für den besten eigenen Song. [sr]

 

Ausgerechnet eine Popband aus Deutschland hat sich als eine der Überraschungen des Festivals herausgestellt. Kimono beherrschen für Musiker, die sich in diesem Metier versuchen, erstaunlich gut ihre Instrumente. Sie präsentierten sehr eingängige, melodiöse Songs, deren Texte sich auf Grund vieler Wiederholungen leicht einprägen. Das Potenzial für radiotaugliche Hits ist also durchaus vorhanden. Sie lassen Songs ineinander übergehen, das heißt, es gibt kein überflüssiges Gelaber zwischendurch. Um Längen besser als das, was die Sportfreunde im Anschluss daran auf der Hauptbühne boten. [sr]

 

Allerdings konnten Natives Of the New Dawn da tatsächlich noch einen draufsetzen. Ein Rapper und ein Sänger, der an Brillanz kaum zu überbieten ist, denn er singt sowohl in den mittleren als auch in den hohen Lagen sauber und äußerst kraftvoll, der ginge in der Oper glatt als Tenor durch, bilden die Eckpfeiler im Sound der Band. Der pendelt zwischen coolen Beats und Härte, Melodie und Rhythmus hin und her. Nicht umsonst haben sie im Wettbewerb zwei Preise abgeräumt: Bester Sänger und zweitbeste Band. [sr]

 

Sonntag, der 14.08.: - Hauptbühne

So richtig brachial eröffneten Fony aus dem Vereinigten Königreich den letzten Tag auf der Hauptbühne. Genialer Crossover mit Nu-Metal vermischt. Hier tobt der Mob. Leider haben das wohl nicht alle Zuschauer begriffen, aber die meisten rockten amtlich ab. Von den Jungs werden wir sicherlich noch mehr hören. [rf]

 

Österreich hat einen Export namens Julia nach Rothenburg geschickt. Kurz gesagt: Flotter Punk, der in die Beine geht und zum Mittanzen anregt. Das ist zwar so neu nicht, aber das Material wird gekonnt vorgetragen und die vier jungen Herren versprühen einen Charme, dem man sich kaum entziehen kann. Die anwesenden Zuschauer wurden jedenfalls schnell von der Gute-Laune-Mucke angesteckt. [sr]

 

Der letzte Lokalmatador für die Bayern sind die Münchner von Flyswatter. Sie bieten eine sehr anständige Rockshow und sind auf dem rechten Weg. Abgefeiert wurden sie jedenfalls anständig. [rf]

 

Mia wurden von der Ansagerin des Bayerischen Rundfunks als Elektro-Pop angekündigt, doch haben sie es zwischenzeitlich auch mal ordentlich rocken lassen. Eine solide und offensichtlich sehr spielfreudige Band zementierte das Fundament, auf dem sich das Frontfräulein stimmlich austoben konnte. Obwohl man zugeben muss, dass sich an ihrem hohen Gesang die Geister scheiden. Egal, ihre Songs schleichen sich in die Gehörgänge, leiten von dort ohne Umwege das Signal an die Füße weiter und die beginnen automatisch sich im Takt zu bewegen. [sr]

 

Bevor es zu neuen Höhen mit Nightwish ging gaben sich die Mittelalterkönige von In Extremo die Ehre und überraschten mit einer guten Show sowie einem besonderen Gast (Martha von Die Happy). Die Band zockte sich von Gassenhauer zu Gassenhauer und man konnte ihnen die Spielfreude ansehen. Schade, dass es zu hell war. Wenn es dunkel ist funktioniert die Band und ihre Show wesentlich besser. [rf]

 

Die Dunkelheit war über das Taubertal gezogen und hatte die Voraussetzungen für einen denkwürdigen Nightwish-Gig geschaffen. Nur für das Auge war dieser Auftritt schon ein Leckerbissen. Die Lightshow war äußerst beeindruckend, Pyros und Nebel setzten an passenden Stellen optische und akustische Ausrufezeichen. Tarja hob sich in ihrem gelben Kostüm von der dunklen Bühne und ihren dunkel gewandeten Mitstreitern deutlich ab, was ihre zentrale Rolle deutlich machte. Ihre gesangliche Darbietung war erstklassig, vor allem wenn man bedenkt, dass die äußeren Umstände (Kälte und Feuchtigkeit) Gift für ihre Stimme gewesen sein müssen. Auf einem ähnlich hohen Niveau spielten und sangen auch die anderen Mitglieder der Band. Von Balladen über bangertauglichen Stoff bis hin zu melodischem Death Metal wurde eine ganze Menge geboten. Ob man auf Metal mit Opernstimme steht, sollte jeder für sich entscheiden, aber jeder, der härtere Musik mag, sollte Nightwish einmal live gesehen haben! Am Ende gab es Konfettiregen und dann verabschiedete sich die Band, während über der Bühne ein Feuerwerk das zehnte Taubertal Festival offiziell beendete. [sr]

 

Jetzt hieß es Bühne frei für Nightwish. Eine der besten Livebands mit außergewöhnlichen guten und tighten Musikern. Schade, dass wir sie lange nicht sehen werden. Alle Klassiker der Band wurden gespielt und es wurde gezündelt, dass es nur so kracht. Zu Steffens Kommentar habe ich da nichts mehr anzufügen. [rf]

 

Sonntag, der 14.08.: - Sounds for Nature

Die erste Band am Sonntag auf dieser Bühne und sie lassen ewig auf sich warten. Schwer verständlich. Sirqus Alfon sind so etwas wie ein Rocktheater und kombinieren Comedy mit Artistik und Musik. Bassist (Mikro klebt am Kontrabass), Schlagzeuger (mit Mini-Bassdrum und komischer Kauleiste) und Keyboarder (eigentlich ist das Teil ja eine Triola, die verstärkt wird) sind die doofen Clowns, die von einem pfiffigen Clown angeführt werden. Sie covern auf lustige Art und Weise Sachen wie (I Like To) Move It oder Can\'t Touch This und füllen die Pausen mit Zirkusgekasper. Da sollte man sich selber seinen Reim drauf machen, den wenigen Zuschauern hat es aber gefallen. [sr]

 

Punk\'n\'Roll aus Berlin, El*ke sind ein Trio und rocken verdammt gut. Sie machen deutsche Texte, zwischen den Gaspedal-Songs gibt es auch mal eine Ballade, die trotzdem einen rauen Unterton hat und ihre Wurzeln nicht verleugnet. Eine richtig gute Rockballade eben. All das trägt dazu bei, dass die Truppe echt und authentisch wirkt. Die in einem Club, ich glaub da brennt die Luft. [sr]

 

Seit vielen Jahren machen Normahl die Bühnen in Deutschland unsicher. Von Abnutzungserscheinungen aber keine Spur, zielsicher und punktgenau zimmerten sie ihre Punksongs in die Menge, die zum Teil eifrig vor der Bühne pogte. Parolen gegen Politiker und Polizisten gehören zum Programm und sind auch in den Texten zu finden. Geschmackssache. Trotzdem ein guter Auftritt.

 

Sie befinden sich am Scheideweg. Sind die Emil Bulls immer noch ganz einfach nur Nu-Metal-Clones oder nicht? Sind sie nicht! In dieser bestechenden Form wird auch in den kommenden Jahren mit ihnen zu rechnen sein. Sie stürmten die Bühne, als ob es kein Morgen mehr geben würde. Wenn der Sänger auch zur Klampfe griff, tobten vier irre Gitarristen gleichzeitig über die Bühne. Die haben so amtlich die Sau rausgelassen, dass man Angst hatte, sie würden jeden Moment kollabieren. Fette Gitarrenwände unterlegt von mörderischen Grooves wurden in die Menge gepeitscht, es ging kurzfristig auch mal verhalten und mit klarer, hoher Stimme zur Sache (These Are The Days), nur um im folgenden Song wieder das volle Brett regieren zu lassen. Plötzlich entstand wie aus dem Nichts ein riesiger Moshpit. Wow! Die Emil Bulls waren die intensivste Band des gesamten Festivals! [sr]

 

Entspannte Rhythmen mit deutschem Rap sind das Domizil von Fettes Brot. Sie haben ihr Material routiniert dargeboten, ihre Fans haben sie frenetisch gefeiert. Leider konnten nicht alle direkt vor den Jungs stehen, irgendwann mussten die Zugänge zur Sounds-for-Nature-Bühne geschlossen werden, weil keiner mehr auf das Areal passte. Spricht für die Band und ihren Anhang. Musikalisch und showmäßig war alles im grünen Bereich, ein kleiner Wehrmutstropfen war das minutenlange Gequatsche zwischen den Songs. Das grassiert bei vielen deutschen Pop und Rap Acts wie eine Seuche. [sr]

 

Sonntag, der 14.08.: - Emergenza

Wenn man unbedingt eine Schublade für Echovalve aus Atlanta/Georgia finden will, sollte man unter Hardcore oder Nu Metal nachsehen. Drummer und Gitarrist spielen beide auf einem hohen Niveau, der Sänger shoutet wie ein klassischer Hardcore-Fronter und wirkt äußerst dynamisch. Der Hammer schlechthin ist der Bassist. Er verwendet sein Instrument mehrfach wie eine Rhythmusgitarre, spielt Akkorde und auch Leads (!), während der Gitarre den Rhythmus übernimmt. Er wird verdient bester Bassist des Emergenza-Wettbewerbs und der vierte Platz der gesamten Band ist ebenfalls gerechtfertigt. [sr]

 

Steffen Roterberg, Robin Franke


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