German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Burg Herzberg Festival 2005

Breitenbach, 14.-17..06.2005


BURG HERZBERG FESTIVAL 2005

Breitenbach, 14.-17..06.2005

 

Donnerstag, der 14.06.:

Über vier Stunden Autobahnfahrt aus Bremen kommend bei etwa 35 Grad steckten uns (Uwe, Holger, Horst) in den Knochen, als wir am Donnerstagnachmittag gegen 16 Uhr auf dem Festivalgelände "Freak City" eintrafen. Eben mal kurz einen Überblick der Lage verschafft, Uwe sein Zelt zwischen den beiden Bullys aufgebaut, und dann ab vor die Bühne.

 

Gegen 18 Uhr brachte die Session Band eine noch relativ geringe Zuschauerzahl schon mal gehörig in Schwung, bevor Colour Haze zwei Stunden später on stage kamen. Was steht über die Musik der Band in der Festival Zeitung? Also: "In elegischer Epik entfaltet sich die 10. Dimension der Unendlichkeit in Deinen Cerebralhemisphären, um mit kühl streichender Hand Deine erhitzten Neuronen in den höchst wünschenswerten Zustand musikalischer Ekstase zu heben." ...aha, soso, ich drücke es dann mal etwas anders aus: Heftiger Rock mit zum Beispiel Guess Who American Woman als Cover sowie Beatles Hey Jude in Ansätzen und so weiter und so ähnlich....

 

Die Stimmung hob sich dann merklich, als gegen 20 Uhr die Italiener W.I.N.D. ihrerseits diverse eigene Songs zum Besten gaben sowie Coverversionen von Dust My Broom, Allman Brothers` Whippin` Post oder Jimi Hendrix` Voodoo Chile auf die Menge losließen.

Das Konzert wurde mitgeschnitten und erscheint im Herbst als Silberscheibe. Wer seiner Schallplattennadel mal wieder etwas Gutes tun will, kann sich das Teil auch auf Vinyl besorgen.

 

Als Abschluss des ersten Tages betraten die Wiesbadener The Amber Light die Bretter, die die (Musik) Welt bedeuten. Zuerst das Positive: Die Lichtshow war richtig gut und der psychedelische Artrock wäre im Normalfall bestimmt auch genauso gut rüber gekommen, wenn... ja wenn der Sound in großen Teilen nicht so dermaßen verzerrt geklungen hätte. Man konnte sich jetzt die Frage stellen, ob der Mixer auf Grund der fortgeschrittenen Uhrzeit nicht mehr ganz bei der Sache war, oder ob die Boxen links der Bühne einen leichten Schlag wegbekommen hatten, was wohl eher der Fall war, da es sich auf der rechten Seite okay anhörte. Wie würde VC von Wes - The Power Trio jetzt sagen? "Schade, schade, schade."

 

Freitag, der 15.06.2005.:

Es war immer noch schwül bei 35 Grad und praller Sonne. Spät aufgestanden, gefrühstückt, und wieder ab zur Bühne.

Die reformierten Briten von Audience eröffneten gegen 13 Uhr den Nachmittag mit ihrer musikalischen Stilrichtung im Sinne von Van Der Graf Generator, Sweet Smoke oder den Genesis der Anfangsjahre mit viel Querflöte wie Ian Anderson bei Jethro Tull oder Saxophoneinsatz Marke Dick Heckstall Smith (Rip) von Colosseum.

 

Bevor zwei Stunden später Mostly Autumn, zum Teil mit Gastsängerin, ein geniales Konzert ablieferten, öffneten sich für eine halbe Stunde einige Regenwolken, die sich zwischenzeitlich kurz über dem Gelände eingefunden hatten. Mit dem dazugehörigen Sturm plus Gewitter, Blitz & Donner, der Uwes Zelt und das zwischen den Bullys dazugehörige, aufgespannte Sonnendach teilweise in arge Bedrängnis brachte, kam allerdings auch frische Luft mit - dies war auch dringend nötig.

Kommen wir zu Mostly Autumn. Ganz habe ich es bis heute noch nicht verstanden, weshalb so eine Band gegen 15 Uhr / 15 Uhr 30, na, sagen wir ruhig...verheizt wurde. Sehr starker Auftritt der britischen Formation, deren Folk-Rock-Mittelalter-Celticmusic man hier wohl nicht mehr näher beschreiben braucht.

Trotz der relativ frühen Uhrzeit hatten sich natürlich viele Fans eingefunden, und wohl kaum einer dürfte dies bereut haben. Das erste richtig musikalische Festival Highlight.

 

Auf Mostly Autumn folgten nach kurzer Umbaupause die schwedischen Düsterrocker Anekdoten. Normalerweise mag ich diese schweren Gothicsounds, doch diese Band konnte mich noch nie richtig begeistern. Viele Fans, die sich bei den ziemlich harten Rhythmen austobten, dachten da sichtbar anders drüber...

 

Auf die 60`s Band Love freute ich mich da schon eher. Seit 1967 ist Mastermind Arthur Lee mit oft wechselnder Besetzung on the road. Arthur sollte eigentlich auch heute dabei sein, doch laut Aussage hatten seine Bandkumpels am frühen Morgen auf dem Flughafengelände vergeblich auf ihn gewartet. So standen hier Musiker auf der Bühne, die außer dem original Gitarristen nur aus Jungspunden in den Zwanzigern / Dreißigern bestand, musikalisch zwar gut drauf waren, für mich jedoch mit den Love, wie ich sie kenne / kannte so gut wie nichts gemeinsam hatten.

 

21 Uhr: Auftritt Big Brother And The Holding Company. Ohne große Erwartungen ging ich die Sache an und wurde oberpositiv überrascht. Doch zu allererst: Vergessen wir mal eben kurz die letzten ca. 40 Jahre und lassen Janis mal Joplin sein...

Big Brother haben nämlich eine neue Sängerin, jawoll. Und was für eine... Sophia Ramos! Eine dunkelhäutige Schönheit mit einer hervorragenden Stimme. Wie neu sie in der Band ist zeigen zwei Beispiele. Erstens: In der offiziellen Festivalzeitung ist noch die vorherige Big Brother Violinistin abgebildet und zweiten: Es gibt von Sophia eine CD (Her Majesty sehr zu empfehlen...), von Big Brother gibt`s auch eine ziemlich neue Scheibe, nur leider noch nicht von Big Brother mit Sophia. Demnächst soll jetzt erst einmal eine Live DVD herhalten, lasst uns nicht zu lange darauf warten...und auf eine gemeinsame Studio CD bitte auch nicht...

Die Band hatte (inklusive drei Originalmitgliedern sowie einem Top Leadgitarristen) die Menge von Anfang an fest im Griff. Sophia beherrschte die alten Sachen, sprich zum Beispiel Summertime, Piece Of My Heart oder auch Me And Bobby McGee genauso wie die neueren Tracks. Interessant ist, dass die Formation sich jetzt musikalisch ziemlich funky gibt. Nach einiger Zeit verglich jemand neben mir die Band schon mit Mothers Finest und Joyce Kennedy, doch soweit würde ich dann doch nicht gehen.

Wahrscheinlich wird Big Brother demnächst wieder das alte Problem bekommen, was sie schon seit ewigen Zeiten mit sich rumschleppen:

Die Musiker müssen sich wohl Rest ihres Lebens damit abfinden, dass sie neben ihrer Frontfrau fast gar nicht wahrgenommen werden. Heute ist es ja vor allem noch schlimmer als früher. Janis wurde wegen ihrer Stimme ständig hervorgehoben, Sophia hat nicht nur eine hervorragende Stimme, sie sieht obendrein eben auch noch klasse aus...

Eine ganz tolle Geste möchte ich noch hervorheben. Die Gruppe ließ zwei Fans mit Cheap Thrills-T-Shirts in ihren Rollstühlen auf die Bühne neben die Drums bringen, von wo aus sie dieses vielleicht einmalige Open Air-Konzerterlebnis hautnah miterleben konnten.

 

Gegen 23 Uhr wurde es dann Zeit für die Ozric Tentakles mit ihren psychedelischen Soundeskapaden. Ed Wynne und seine Band lieferten im Großen und Ganzen einen guten Gig ab, der jedoch durch massive technische Probleme an den Moogs stark beeinträchtigt wurde.

 

So blieb es Space Ritual vorbehalten, den Abend / die Nacht noch zu retten. Die Band wird von den ehemaligen Hawkwind Mitgliedern Nik Turner (Saxophon, Flöte, Vocals) und Dave Anderson (Bass) geleitet.

 

Hawkwind - die Band, in der unser aller Freund Lemmy von Motörhead auch schon spielte. Während er nach seinem Ausstieg in der Hardrockrichtung Karriere machte, könnte man die Formation um Nik und Dave auch als Hawkwind 2 durchgehen lassen: Atemberaubende Lichteffekte (Pink Floyd lassen streckenweise grüßen), eine durch die fast komplette Show wirbelnde Tänzerin in immer neuen Outfits (mal als Liza Minelli Verschnitt gekleidet, mal als heiße Krankenschwester, oder auch als unschuldiger Engel mit Flügeln in weißen Dessous...), und auch musikalisch boten Space Ritual meist den selben zwei Akkordesound, welcher seit ewigen Zeiten schon Hawkwind von vielen Musikkritikern vorgeworfen wird.

Trotzdem, oder gerade deswegen wurde die Band um Undertaker Nik so stürmisch gefeiert, dass sie erst gegen 3 Uhr 45 zum Schluss kamen... Teilweise gab's auch hier leichte Soundprobleme, Niks Saxophon / Flöte war zum Beispiel des Öfteren nicht zu hören

 

Samstag, der 16.06.:

Den Fuldaern TMF, hervorgegangen aus Might As Well, kam die undankbare Aufgabe zu, Samstagmorgen gegen 11 Uhr die Leute musikalisch zu beglücken. Mit ihren Eigenkompositionen im Stil des 70`er / 80`er Jahre Rock überzeugten die Jungs zumindest die schon wenigen, früh vor der Bühne erschienenen Besucher. Mit ihrem Gitarrenbetonten Sound inklusive diverser an Boxen und Mikroständer erzeugter Soundeffekte gab's wohl für viele noch schlafende Festivalgäste ein ziemlich lautes Erwachen.

 

Um 13 Uhr erschienen Cliff Jacksons Epitaph. Für mich persönlich das Samstag Highlight, und wie bei Mostly Autumn verstehe ich deren Auftrittszeitpunkt genauso wenig.

Sie spielten ein  hervorragenden Set quer durch ihre LPs, und es klang besser denn je. Die paar Auswahlstücke auf der Krautrock Meeting DVD waren schon gut, doch hier konnten sie sich eineinhalb Stunden richtig austoben, was ihnen auch sichtlich Spaß machte. Epitaph sind in dieser Form noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angelangt. Nach der Reunion Live CD und der dazugehörigen DVD stellt sich eigentlich nur die Frage: Wann erscheint eine neue Studio - Scheibe?

Im Übrigen habe ich echte Probleme, Epitaphs Musik als "Krautrock" zu bezeichnen, anders als zum Beispiel bei der nächsten Gruppe.

 

Jane machen für mich "richtigen" Krautrock, und das meine ich im positivsten Sinne. Auch Charly, Peter, Werner und Klaus spielten mit viel Spaß vor einem teilweise euphorisch agierenden Publikum, wo zeitweise die Security wegen übergroßer Begeisterung schon besänftigend einschritt, als einige Fans über die Absperrung klettern wollten (und es ein paar für kurze Zeit auch schafften.) Ich hatte die Band vor ein paar Wochen in der Music Hall Worpswede erlebt, wusste also, was mich da so in etwa erwarten würde. Open Air mäßig waren die Jungs noch besser als in der Halle, lieferten wieder ein prima Konzert ab. Zudem bewiesen sie damit auch, dass ihre Klassiker wie Fire, Water, Earth And Air oder Out In The Rain immer noch zu den Krautrockklassikern gehören.

 

Als danach Siena Root aus Skandinavien erschienen war mein erster Gedanke; 70`s total. Haare, Klamotten...einfach das komplette optische Programm. Eine tolle Rockband, die sich (natürlich) auch dem Sound der Seventies verschrieben hatte. Instrumental 1 A, die Sängerin hätten sie von mir aus nicht wirklich gebraucht...

 

Auch Ten Years After hatte ich vor ein paar Wochen in der Music Hall erlebt, und eigentlich war ich etwas enttäuscht gewesen. Irgendwie fehlte der Band der letzte Kick. Sie spielten gut gemachten Blues-Rock, ihre alten Hits, neue Songs, doch der Funke wollte (zumindest bei mir) nicht richtig überspringen. Genauso war es auch hier. Ein Track ihrer neuen CD: Now heißt King Of The Blues. Für Ten Years After traf dieser Titel meiner Meinung nach nicht unbedingt zu. Gutes Konzert, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Selbst Open Air Feeling ließ hier den Knoten nicht richtig platzen.

 

Das passierte daraufhin fast automatisch beim (zumindest angekündigten) Highlight dieses Festivals: Manfred Manns Earth Band. Gegen 21 Uhr stellte sich Manfred an seine Keyboards und begann zu spielen. Dass sich auf der Bühne noch diverse Personen (Veranstalter, Sponsoren) befanden und sie sich mitten in ihren Danksagungen an das Publikum, an die vielen Helfer und andere Mitmenschen befanden interessierte Manfred nicht die Bohne. "Es ist 21 Uhr, ich bin hier der Star, also spiele ich jetzt." So kam es einem vor. Ohne zu einem richtigen Abschluss gekommen zu sein, verließ die kleine Gruppe die Bühne. Stargehabe pur, unverschämt arrogant.

Das Konzert wurde dann eine gutgebrachte Mischung aus diversen Hits und Albumtracks (Blinded By The Light, Davy's On The Road Again, Mighty Quinn und die alten Selbstläufer eben).

Das erwartete Highlight war das Ganze für mich nicht, und für diverse andere Besucher, mit denen ich mich danach noch unterhielt, auch nicht.

Letztes Jahr in der Music Hall gefiel er mir um Längen besser. Vielleicht sind Open Airs ja nicht mehr unbedingt die Sache der Earth Band, wer weiß. Das größte Interesse erregte noch ein Hund, der während des Gigs von einer auf die andere Seite der Bühne lief. Sogar dem ansonsten stoisch dreinblickenden Manfred zauberte dies für einen kurzen Augenblick ein Grinsen aufs Gesicht.

 

IQ folgten um ca. 23 Uhr. Man kann sich als Musiker, sollte einem selbst nicht allzu viel einfallen, ideenmäßig ja überall bei den Kollegen bedienen (andere Menschen würden es evtuell klauen nennen) zum Beispiel bei Genesis, King Crimson, Pink Floyd, bei Fish, Marillion oder ähnlichen Vertretern dieser Musikrichtungen. Danach sollte man versuchen, diese sich angeeigneten Ideen vernünftig zusammenzusetzen und trotzdem etwas Eigenständiges daraus zu formen. Und genau dies schafften IQ (zumindest heute Abend) nicht wirklich. Irgendwie klang alles wie: Wir bedienen uns hier, dort und noch woanders, klatschen das alles zu einem Sound (?) zusammen...passt schon! Von wegen, passte eben nicht! Und wenn in der Eclipsed das IQ Album Dark Matter 2004 zig mal zur Platte des Jahres gewählt wurde: Dies Konzert heute Abend war auf keinen Fall das Gelbe vom Ei. Noch nicht einmal das Weiße.

Die angereisten Fans der Band dachten da natürlich wieder anders drüber und skandierten fast im Dauerzustand: "IQ...IQ...IQ". Jedem Besucher musikalisch natürlich das seine, gerade dafür sind diese Art von Festivals ja auch gedacht. Doch warum viele (nicht alle!) IQ Fans den Fotografen-Graben vor der Bühne zu einer mittelgroßen Müllkippe mit jeder Menge Papierschnipsel und diversen anderen Materialien verwandelten, wissen sie wohl nur selbst. Und das sie trotz mehrmaliger Ermahnungen durch die Security nicht mit dem Schwachsinn aufhörten zeigte auch deutlich, dass ihr "eigener" ziemlich klein sein musste. Ihr "eigener" IQ (Intelligenz Quotient).

 

Den Abschluss des Samstagabends bestritten die Mitglieder der ungarischen Trance-Psycho Rockband Korai Oröm. Durch diverse Schwierigkeiten geriet deren Performance leicht daneben. Zuerst dauerte die Umbaupause derart lange (aus welchen Gründen auch immer), so dass viele Zuschauer genervt den Platz verließen. Dann hätte während des Auftritts etwas mehr Licht auf der Bühne auch nicht der Dia / Filmshow im hinteren Bereich geschadet. Wäre wirklich nicht schlecht gewesen, wenn man wenigstens die Umrisse der Musiker etwas besser gesehen hätte... Auch die Fotografen waren natürlich auf Grund dieser "Streichholzbeleuchtung" alle am Schimpfen.

Dazu kam, dass die meisten gebliebenen Zuschauer gegen 1 Uhr 30 meines Erachtens auch nicht mehr unbedingt so richtig aufnahmefähig waren, um die treibenden Rhythmen inklusive der Show, die unter besseren Rahmenbedingungen bestimmt gut gekommen wäre, richtig genießen zu können. So verpuffte Korai Oröm irgendwie im Dunkel der Nacht, ohne große hörbare Spuren hinterlassen zu haben. (Sichtbare sowieso schon nicht...)

 

Sonntag, der 17.06 und zugleich der letzte Tag (leider!)

 

Sechs Bands betreten Sonntag ab 11 Uhr morgens zum letzten Mal die große Bühne, als da wären: Psycho Key aus der Dominikanischen Republik. Mit Sängerin Kyra Jolliet brachten sie Psychedelische Rockmusik inklusive Reggaegrooves auf die Bühne mit leicht indischen Einflüssen. Musikalischer Kopf der Band ist anscheinend Nicolas Jolliet, der zwischendurch immer mal wieder von der Gitarre zur Sitar wechselte, was dem ganzen Sound mehr Abwechslung verschaffte.

 

Nach zwei Stunden folgten daraufhin die Brasilianer Berim Brown mit ihren Funk, Soul, Samba und Rockeinflüssen. Der Hammer des Tages und für mich das absolute Highlight des Festivals (zumindest Stimmungsmäßig). Nur Action on stage (und das bei der Hitze), die Band mit zwei Blechbläsern, Gitarre, Bass, Drums sowie Sänger und diversem Percussioninstrumentarium wie Congas, Bongos, Buschtrommeln und ähnlichem ist ständig in Bewegung, animiert das Publikum zum Klatschen und Tanzen, holt sich noch eine Bikini - Tänzerin aus den immer zahlreicher erscheinenden Leuten auf die Bühne sowie fünf kleine Kinder, denen sie Rasselinstrumente zum Mitspielen in die Hand geben. Über eineinhalb Stunden ein tolles Musik und Showspektakel. Nach dem umjubelten Konzert wurden an der Bühne ihre CDs wie die sprichwörtlich warmen Semmeln verkauft. Der Andrang war zeitweise so stark, dass eine Securityhelferin sich noch an dem Verkauf beteiligte. Ein paar Minuten nach Ende des Gigs trafen die allesamt symphatischen Musiker der Truppe am CD Stand ein, um bis zum Anfang des nächsten Auftritts Autogramme zu schreiben...

 

Da ich mich danach noch lange mit einem Mitglied ihres deutschen Tourveranstalters (Schönen Gruß an Matthias) unterhielt, bekam ich von Sirqus Alfon leider nichts mit. Der folgende Bericht stammt daher von Uwe: Nachdem ich etwas geruht hatte, ging`s wieder Richtung Bühne, um ein paar Fotos von Sirqus Alfon zu schießen. Was sich dort abspielte, zog mich dann so in den Bann, dass ich während des gesamten Konzertes nicht von der Bühne weg kam. Sirqus Alfon ist Musiktheater vom Feinsten. Mit sparsamer instrumentaler Ausstattung präsentierten sie Songs aus der Musikgeschichte in ihrem eigenen Stil. Diese sind immer, nicht nur musikalisch, sondern auch visuell, wiedererkennbar. Ansonsten kann man diese Band schlecht beschreiben, man muss sie sich einfach ansehen. Die Kids vor der Bühne hatten jedenfalls große leuchtende Augen.

 

Um 16 Uhr betrat Newcomer Shootingstar Zoe mit ihrer Band Okada Supersound den Ort des Geschehens. Nach einer dreiviertel Stunde gut gespieltem und leicht verdaulichem Mainstream- Reggae (natürlich nicht ohne Rock Steady) gingen Uwe und ich noch einmal zum Pizza / Crepesstand, um zwischendurch einen Happen zu essen. Da Uwe an dem Abend noch zur Nachtschicht musste, fuhren wir dann direkt nach Zoe vom Festivalgelände. Holger blieb bis zum Bucovina Club Orkestar, fuhr danach auch los, um noch Bekannte zu besuchen. Hier sein Bericht:

Es war ein bemerkenswertes Bild, als die acht Musiker die Bühne betraten. Sie brachten ihren Blaskapellensound des Balkans mit reizvoll schrägen Klängen auf ihren Trompeten, Posaunen und Klarinetten super rüber. Das Publikum tobte, und mit Geige, Kontrabass und Akkordeon war es ein mitreißender Sound. Eingängige Melodien aus der Zigeunermusik und vertraute Popmelodien kamen zusammen und brachten die Zuschauer zum Tanzen.

 

Tito & Tarantula muss der geneigte Leser bericht - und fototechnisch leider vergessen, da keiner von uns dreien die Abschlussband dieses Burg Herzbergfestivals 2005 wegen der schon oben angegebenen Gründe noch live miterlebt hat.

 

Soviel zur Musik, anbei jetzt noch einige weitere Anmerkungen: Das Negative zuerst: Es gab (zumindest in unserer Ecke) viel zu wenig Toilettenhäuser, da mit diesem Ansturm an Besuchern anscheinend nicht gerechnet wurde. Dies war der einzige Negativpunkt, der mir auffiel, und bin sicher, dass die Organisatoren bis zum nächsten Jahr dieses Problem lösen werden.

Kommen wir zu den positiven Dingen, und die überwiegen natürlich massiv.

Zum Beispiel das Wetter. Was für ein Glücksfall. Vier Tage Sonne und Wärme / Hitze satt bei einer knappen halben Stunde kühlendem Regen am Freitag. Was will man mehr? Zum Abkühlen (und / oder waschen) standen Wasserwagen bereit, an denen man auch Kanister auffüllen konnte.

Es gab viele Händler mit den verschiedensten Angeboten, von afrikanischen Kunstgegenständen über Batikklamotten, CDs, LPs, DVDs, Bücher, Schmuck, Rauchwaren und die dazugehörigen Utensilien... und natürlich jede Art von Ess- und Trinkbarem. Indisch, Italienisch, Deutsch-biologisch, Vegetarisch, Fleisch sowie Alkoholfreies als auch Hochprozentiges. Die meisten Preise bewegten sich im Rahmen des Normalen, wie zum Beispiel Pizza / Crepes - Hawaii (Schinken, Käse, Ananas) für drei Euro ist okay, oder Apfelschorle für zwei Euro ebenso.

Es gab einen Infostand mit Pinwänden, an denen jeder sein persönliches Problem anpinnen konnte, zum Beispiel Mitfahrgelegenheiten gesucht, Portemonnaie gefunden, Portemonnaie verloren, Hund weg, Kind weg, Frau (Gott sei Dank?) weg... und so weiter.

Zudem gab es am Infostand immer die CDs und T-Shirts der zur Zeit auftretenden Gruppen zu kaufen. (Auf diesem Wege noch einmal herzlichen Dank an Gunter Lorz für die nette Aufnahme und Hilfe, sowie an die beiden "Mädels" im Infostand zwecks Bereitstellung des Stromes für unsere Akkuladegeräte.)

 

Am Sonntag fand dann noch ein Fußballturnier statt, welches die Mitglieder von Sirqus Alfon für sich entscheiden konnten.

Für die Krümel unter den Besuchern war das "Kinderparadies" zum Spielen und Musizieren aufgebaut, des Weiteren wurden gesichtet: Feuerspucker sowie Jongleure jeglicher Art.

Eine Open Stage Bühne gab's auch noch, auf der sich angehende "Stars" präsentieren konnten. Bis zum frühen Morgen (Vier Uhr? Fünf Uhr?) konnte man nach Beendigung der Künstleraktivitäten noch Reggaemusik aus den Boxen der Open Stage Bühne hören, schön und laut. Vor allen Dingen laut, da sich unser Campingplatz etwa 50 Meter neben der Bühne befand... Doch ... No Problem... früh morgens war eh jeder soooo fertig, dass man ziemlich schnell einpennte.

 

Noch ein Extradank an ALLE, die auf diesem tollen (geilen soll man ja nicht schreiben...) Festival waren: Organisatoren, Helfer, Security, Händler, Toilettenleute, Publikum, Musiker...und auch diejenigen, die hier nicht genannt worden sind, denn wenn ich Alle / Alles aufzählen würde, gäbe es wahrscheinlich ein German Rock News Sonderheft Burg Herzberg, deswegen ist jetzt auch Schluss mit Lustig.

Man sieht sich 2006 wieder...

 

HORST Krispien

Uwe Schumacher: Sirqus Alfon

Holger Arndt: Bucovina Club Orkestar


Anekdoten auf dem Burg Herzberg Festival 2005 Foto: Uwe Schumacher

Anekdoten auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAnekdoten auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAnekdoten auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAnekdoten auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAnekdoten auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAnekdoten auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAnekdoten auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAnekdoten auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAnekdoten auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAnekdoten auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe Schumacher

Aoxo Toxoa auf dem Burg Herzberg Festival 2005 Foto: Uwe Schumacher

Aoxo Toxoa auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAoxo Toxoa auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAoxo Toxoa auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe Schumacher

Audience auf dem Burg Herzberg Festival 2005 Foto: Uwe Schumacher

Audience auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAudience auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAudience auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAudience auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAudience auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAudience auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAudience auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherAudience auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe Schumacher

Berimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005 Foto: Uwe Schumacher

Berimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherBerimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherBerimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherBerimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherBerimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherBerimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherBerimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherBerimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherBerimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherBerimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherBerimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherBerimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherBerimbrown auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe Schumacher

Big Brother And The Holding Company auf dem Burg Herzberg Festival 2005 Foto: Uwe Schumacher

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Colour Haze auf dem Burg Herzberg Festival 2005 Foto: Uwe Schumacher

Colour Haze auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherColour Haze auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherColour Haze auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherColour Haze auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherColour Haze auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherColour Haze auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherColour Haze auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherColour Haze auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherColour Haze auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe Schumacher

Impressionen vom Burg Herzberg Festival 2005 Foto: Uwe Schumacher

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Session Band auf dem Burg Herzberg Festival 2005 Foto: Uwe Schumacher

Session Band auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherSession Band auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherSession Band auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherSession Band auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherSession Band auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherSession Band auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe SchumacherSession Band auf dem Burg Herzberg Festival 2005  Foto: Uwe Schumacher

_00 Plakat Burg Herzberg Festival 2005

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