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Wave Gotik Treffen 2005
Woodstage 2005

Animagic 2005

Koblenz, 29.-31.07.2005


ANIMAGIC 2005

Koblenz, 29.-31.07.2005

 

Diverse Schwierigkeiten beim Einlass verzeichnete Deutschlands größte Anime- und Manga-Convention dieses Jahr. Ein Personalwechsel in der Organisation brachte Änderungen im Handling mit sich - und gleich ging\'s schief. Die enorme Schwüle des Freitags sorgte dafür, dass sich das als Bezahlnachweis verwendete Instant Tattoo bei Manchen mit dem Schweiß davonmachte.

 

Ärgerlich fand ich auch, dass der Kartenschalter Freitags nicht bis zu den beiden Hauptpunkten des Abends, der offiziellen Eröffnung sowie dem Konzert von Chino & Shinji Kakijima besetzt war. Gerade das Konzert wäre von Interesse gewesen, da Chino (aka Bana) und Shinji das erste Mal gemeinsam auftraten. Zum Glück sollte am folgenden Tag eine Wiederholung stattfinden.

 

Von der Rhein-Mosel-Halle aus ging ich mangels Beschäftigung also zum Circus Maximus an der Victoriastraße. In den Katakomben der Kneipe lief Freitag/Samstag J-Rock-Disco. Unter anderem legten Leute von Mysidia und Visions Of Decadence auf. Für 23 Uhr war ein Sugoi-Konzert angesetzt. Die in Deutschland ansässige Band mit japanischer Frontfrau macht in Sachen Hardpop / Jazzrock. Das konnte manchmal sehr funky klingen, bei anderen Stücken wiederum eher auf Rockrhythmen aufbauen. Und glaubt mir: Diese Rhythmusfraktion hat ihre Hausaufgaben definitiv seit langem gemacht. Sugoi gibt es immerhin schon neun Jahre.

 

Dem Circus Maximus mangelte es Freitagabend allerdings an Besuchern. Und von denen, die da waren, verließen viele im Lauf des Gigs die Location, denn die Musik war für Unterhaltungssuchende vermutlich doch etwas zu anstrengend. Manche meinten, besonders der Gesang hätte zu wenig Abwechslung geboten.

 

Den Samstag begann ich mit einem Frühstück auf der Wiese vor dem Kurfürstlichen Schloss. Lange Schlangen bildeten sich vor dem japanischen Schnellimbiss, wohingegen an anderen Buden wie dem Crêpes-Stand gähnende Leere herrschte.

 

Im Schloss fanden zwischen 10:30 und 16:30 Podiumsdiskussionen mit Musikern und Zeichnern statt, Autogrammstunde inklusive.

 

Wenn du unter den Tausenden von Besuchern jemand finden musst, solltest du dich aber lieber draußen aufhalten. Setz dich am besten auf ein Mäuerchen am ‚Laufsteg\'. Der Verbindungsweg zwischen Halle und Schloss wird irgendwann von jedem beschritten.

 

Für Fotografen und Selbstdarsteller waren die Wiesen vor den beiden Gebäuden wie jedes Jahr Pflicht. Hier trifft man sowohl Anime- als auch J-Rock-Cosplayer, und ebenso treiben sich Movie-Charaktere rum: die Kill Bill Braut, Gandalf mit einer Schar Hobbits oder Harry Potter & Co. Ganz schön bunt und oft toll gemacht. Da steckt ordentlich viel Arbeit drin.

 

In der Halle liefen Aufführungen von Laiengruppen wie Tsuki No Senshi, die Anime tänzerisch umsetzten, Visual Kiss, die zu J-Rock-Playback Promotion Videos nachstellten bzw. eigene Choreographien durchtanzten, sowie Kamicatz, die Kampfsport, Film, Sketch und Gesang unter einen Hut zu bringen versuchten (was freiwillig wie unfreiwillig ziemlich Belustigung hervorrief).

 

Am Abend stand mit Wadokyo eine Taiko-Trommlergruppe auf der Bühne des großen Festsaals, und danach fand die zweite Auflage des Chino & Shinji Kakijima Konzerts statt.

Beides verpasste ich leider, weil das Programm im Circus Maximus für uns interessanter war.

 

Zunächst das Visual Cosplay. Aus dem Musikbereich stammende Kostüme werden nun ja auf fast allen Cons separat vorgeführt beziehungsweise gewertet. Dauerrenner bleiben nach wie vor Dir En Grey, Malice Mizer und X Japan, aber es hüpften beispielsweise auch Mask-, Mucc- und Gazette- Look-Alikes aufs Podest, um ihre Kostüme mit einer kurzen Gesangs- oder Sketchperformance vorzuführen.

 

Visual Kiss verkürzten anschließend die Zeit bis zum Beginn des Minor Complex Konzerts.

Die Düsseldorfer hatten auf der letztjährigen Animagic unter dem Namen Zoe ihren ersten Gig im Circus gegeben und ich war zusammen mit einigen anderen Fans nun ziemlich gespannt, wie sie sich nach der Neubesetzung des Gitarristenjobs präsentieren würden.

Was die Songauswahl anging, hat man die meisten Covers aus dem Programm gestrichen um sie durch J-Rock-orientierte Eigenkompositionen zu ersetzen. Das Zeug rockte wirklich nicht schlecht. Jedenfalls aggressiver und technisch ausgefeilter, als ich das aus 2004 in Erinnerung habe. Die ruhigen Stücke erzeugten teilweise Strecken, aber die eher schraddligen und die rhythmischeren Tracks waren gut tanzbar.

Das phlegmatische Stageacting vom letzten Jahr allerdings ist geblieben. Außer Sängerin Vani bewegte sich da oben fast nichts. Alle trugen ernste Gesichtszüge, und ein Lächeln entrang sich bestenfalls in den Pausen, als hätte man soeben eine schwere Bürde abgeladen. Aus Sicht des Zuschauers bestehen da kräftige Defizite. Man geht aufs Konzert, um sich laute Musik um die Ohren hauen zu lassen, aber auch, um etwas zu sehen. Da muss optisch mindestens die gleiche Energie umgesetzt werden wie über die Instrumente, sonst hängt man in der Luft und findet ohne Blickkontakt erst recht keinen Draht zur Band. Insgesamt scheint mir Minor Complex jedoch ein ebenso interessantes wie ambitioniertes Projekt zu sein, das man sich unbedingt einmal angehört haben sollte. Eine Demo-CD wurde bereits aufgenommen. Sie erscheint in Kürze.

 

Jürgen Hornschuh


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