German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Festivals in 2005

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Bang Your Head 2005
Burg Herzberg Festival 2005
Castle Rock 2005
Connichi 2005
Fehmarn Open Air 2005
Finkenbach Festival 2005
Hurricane Open Air 2005
Krautrockpalast 2005
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Rock Hard Festival 2005
Taubertal 2005
Wave Gotik Treffen 2005
Woodstage 2005

Bang Your Head 2005

Balingen, Messegelände, 24.-25.6.2005


BANG YOUR HEAD 2005

Balingen, Messegelände, 24.-25.6.2005

Man, was war das für ein Festival! Zum zehnten Mal fand das Bang Your Head statt, davon zum siebten Mal auf dem Messegelände als Open Air.

 

Wir vom German Rock e.V. haben diese Entwicklung begleitet und es immer wieder genossen bei \"Horst\" zu sein. Natürlich gab es Kritik, aber im Gegensatz zu vielen euch wohl bekannten anderen Veranstaltern nahmen sich er und \"Jagger\" die Tipps vor und realisierten das Machbare. Ich weiß noch, wie ihm viele die Limitierung auf 22000 Besucher nicht glauben wollten - bis er das umsetzte!
Nun also stand alles auf des Messers Schneide. Das Beste aus Zehn Jahren Bang Your Head lud zur \"Final Party\" ein, denn Horst hatte angekündigt, wenn Geldschneiderei und Behinderungen, sowie massives Fehlverhalten einiger weniger Fans nicht aufhörten, das Festival zu beerdigen. Ich will hier nicht auf Details eingehen, denn die sind auf der BYH-Seite nachzulesen. Aber alle nahmen diese Drohung ernst.

 

Wir reisten bereits am Donnerstag an und mussten zuallererst betrübt feststellen, dass unsere Freunde in Grün zusammen mit dem Zoll die schon von anderen Festivals bekannten Kontrollstationen an den Zufahrtswegen aufbauten. Wenn Steuergelder verschwendet werden, dann hier. Ich wette, dass das Ergebnis so mager war, dass eine Razzia in einem besetzten Haus mehr gebracht hätte. Auch damit kann man das Leben der Veranstalter schwer machen. Die Beamten waren und sind auf dem Festivalgelände immer gern gesehen, und dort hätten sie auch besser und billiger wirken können, als mit Zelten und kompletter Kfz-Werkstatt an den Zufahrtstraßen....

Donnerstag, der 23.06.:


Im WOM spielten Metal Church und wir erreichten das Messegelände rechtzeitig um unsere Pässe zu bekommen, kurz bevor die Ausgabe für diesen Tag beendet wurde. Wir beschlossen in das Partyzelt auf das Campinggelände zu gehen, wo uns AC/DC Mucke empfing. Es wurde ein Klasse-Abend. Die DJs legten all das auf, was das Metalheart begehrt. Ozzy durfte mit Black Sabbath genauso Paranoid sein, wie Stratovarius High And Low Hunten... Go Go Girls turnten über der feiernden Schar, die sich zwischen Theke, Grill und Merchandise-Ständen tummelte. Später gab es noch eine beeindruckende Feuershow einer sechsköpfigen Truppe, die alleine schon den Aufenthalt wert waren! Im nächsten Jahr werden wir da unbedingt wieder hingehen.

Freitag, der 24.06.:

Rechtzeitig um 9:30 Uhr erreichten wir den Platz. Nach gründlicher Filzung, bei der ich ein Tool mit einer 4cm langen Messerklinge abgeben musste (bekam ich am Abend gegen einen Bon aber anstandslos zurück), erschütterten mehrere Böllerschüsse das Gelände. Das Festival war eröffnet.

Morgana Lefay hatte ich etwas melodischer in Erinnerung, aber egal sie weckten die müden Banger und gaben Gas. Freundlicher Beifall zeigte ihnen, dass sie alles richtig gemacht hatten.

Exciter aus Kanada sorgten für die erste kleine Überraschung. Sie zogen die Schrauben noch ein wenig an und begeisterten mit ihrem harten Sound nicht nur ihre kleine eingefleischte Fanschar, nein sie setzten definitiv einige Häkchen in die (zukünftigen) Einkaufslisten der Heavy-Fraktion!

Kamelot, die wir auch erst seit ihrem Auftritt beim BYH kennen und schätzen gelernt hatten, setzten souverän vor dem ständig anwachsendem Publikum ihre Akzente. Sie stellten mehrere Titel ihres Albums The Black Halo vor und waren der erste echte Höhepunkt dieses Tages!

Krokus haben ja nun schon einige Veränderungen durchgemacht. Sie waren schon ohne Mike Storace beim BYH aber mit Fernando van Arb, der dieses Mal nicht dabei war. Er wurde wirklich würdig durch Mandy Meyer ersetzt, und weil Mike - die Stimme - und seine gute Performance alle in den Bann zog, war es ein echtes Krokuskonzert. Sie brachten erstmals die Menge zum Pogen. Nur war es mittlerweile brütend heiß, und wieder hieß es \"Burn Your Head - Gehst Du nach Balingen - vergiss die Sonnencreme nicht!\"

Als wenn das noch nicht genug war enterte das 1999 wieder erstandene Urgestein des deutschen Brachialsound Destruction die Bühne und donnerte ihre Soundkanonaden auf das kapitulierende Volk herab. Die ergaben sich gerne und feierten ihre Bezwinger gebührend.

Dann erschienen die immer noch bleichen aber mit nacktem Oberkörper auftretenden Amon Amarth um die Höllenglut akustisch zu untermalen, was ihnen auch optimal gelang, denn auch sie wurden abgefeiert.

Wer diese beiden Düstersoundbands nicht so schätzte, der konnte sich in der Zwischenzeit unter den aus vier Duschköpfen dauernd sprühenden Wasserstrahlen eine echte Abkühlung verschaffen. Eine wirklich gute Einrichtung, die so manchen Hitzschlag verhindert haben mag. Auch etwas mehr Schattenplätze gab es, so dass das Rösten nicht unbedingt sein musste. Die Security - seit Jahren dieselben netten Guys - war souverän und konsequent, und wir haben keinerlei Zwischenfälle bemerkt - Glückwunsch. Ein Wellenbrecher war ebenfalls neu, und auch das hatte sich sehr bewährt. Das Gedränge bei den \"Großen\" blieb überschaubar, wie auch die Limitierung auf 22.000 Zuschauer das Gelände spürbar angenehm begehbar machte. Das Bonsystem gibt es immer noch, es muss also irgendeinen positiven Effekt für die Veranstaltung haben, der sich uns aber nicht erschloss, da sich vor der Ausgabe von Anfang bis Ende immer sehr lange Schlangen bildeten. Die Preise waren in etwa so wie immer - für uns Nordlichter etwas hoch, aber für die örtlichen Bedingungen angemessen. Der Renner waren in diesem Jahr die Einliterflaschen mit Mineralwasser für drei Euro. Das half auch vielen den Flüssigkeitshaushalt im Griff zu behalten. Das EMP-Zelt mit Autogrammstunden war ebenso da wie der Metalmarket. Kurz, es fehlte an nichts.

Doro wurde zwiespältig aufgenommen. Die Fans vorne feierten sie, weiter hinten sah man T-Shirts, auf denen ihr Erscheinen beim BYH abgelehnt wurde. Sie bot aber eine gute Show und stieg vor ihren Fans (hydraulisch) in den Himmel von Balingen auf. Etwas nervend noch ihr dauerndes \"Hey, hey, hey\" Animiergehabe, auf das nicht alle so einstiegen. Bei ihrer Version von Breaking The Law hätte ich mir gewünscht, dass Udo Dirkschneider mit ihr im Duett gesungen hätte, wie auf ihrer CD, zumal er ja nach ihr auftrat, aber leider blieb das ein frommer Wunsch.

U.D.O. enterten gewohnt heftig die Bühne, und doch war einiges anders. Udo wirkte stellenweise etwas atemlos und schnappte öfters sichtbar nach Luft. Es war aber auch irre heiß. Weil er ja nun auch wieder mit Accept unterwegs ist spielte er gleich mehrere Titel aus diesen Zeiten und ließ sträflicher weise Holy weg - Udo, das war unverzeihlich.... aber alles in allem ein amtlicher Auftritt des Solingers!

Bei Gammaray gab es von Anfang an Soundprobleme mit dem Bass und der zweiten Gitarre. Der straffe Zeitplan erlaubte wohl keine Finalcheckung, und Kai Hansen sah sich genötigt die Ausfallzeiten mit einigen Schnacks zu überbrücken. Das konnte er aber nicht so gut, wie er anschließend seine Gitarre bearbeitete. Der Set war tight und es wurden auch Titel der neuen anstehenden CD Majestic vorgestellt. Als Zugabe gab es I Want Out aus alten Helloweentagen.

Mit Saxon enterte der erste der beiden Headliner dieses Tages die Bühne. Biff zog seinen Ledermantel gleich nach dem ersten Stück wieder aus, denn auch ihm war zu heiß. Provokant fragte er, ob das wirklich das letzte BYH gewesen sein soll? Er hoffe doch wohl nicht. Dann gab es Hammer auf Hammer vieles aus Lionheart und auch die alten Highlights kamen zu Gehör. Für das Stück 747 stieg sogar Mickey Dee, der ja nun bei Motörhead ist an den Drums mit ein und brachte so die Fans in Verzückung. Ansonsten erledigte diesen Job Jörg Michael in gewohnt knalliger Weise.

Pünktlich wie alle Bands enterten dann Motörhead die Bühne.\"We are Motorhead and we.....play Rock\'n\'Roll\" begrüßte Lemmy das Volk. Dann ging es auch hammerhart ab. Zwischendurch fragte er : \"Is it loud enough? ...Anyway we will tune it louder!\" Er war gut drauf, und obwohl es Soundprobleme mit seinem Bass gab, gab er launige Anweisungen, so oft, und so lange, bis der Soundmixer alles geregelt hatte - im bangen Wissen, dass er nach dem Auftritt wohl gegrillt werden würde. Überhaupt erzählte Lemmy sehr viel, und der Gig beendete einen tollen ersten Teil des Zweitage-BYH. Pünktlich um 23:00 war Schluss!

Sonnabend, der 25.06.:

Dieser Festivaltag begann schon zwischen ein und zwei Uhr morgens, als ein Unwetter über Balingen hereinbrach. Heftige Gewitter mit Hagelschauern und ein paar kräftigen Sturmböen verwüsteten zu mindestens einen Zeltplatz und mehrere Stände auf dem Festivalgelände, sowie einiges an technischem Equipment. Es gab auch etliche (allerdings überwiegend Leicht)Verletzte. Die örtliche Einsatzleitung der Feuerwehr und Rettungsdienste etc. waren ständig im Einsatz, und die Turnhalle wurde als Notunterkunft und Lazarett noch in der Nacht geöffnet.

Auf dem Messegelände wurde fieberhaft und pausenlos geräumt und gearbeitet. Lautsprecherwagen der Polizei verkündeten dann aber, dass das Festival weitergehen würde und der Einlass etwas später stattfinden würde. Um 11:20 Uhr konnten wir das Gelände betreten. Aber es wurde noch kräftig gebaut und geschraubt. So in etwa 12:45 Uhr kam von Horst die Ansage, dass es jetzt losgehen würde. Man habe mit allen Bands gesprochen und wolle keiner absagen. Da der Beginn nun aber um dreieinviertel Stunden nach hinten gerutscht war, hatten sich die ersten acht Gruppen bereit erklärt ihr Programm drastisch zu kürzen, so dass Candlemass die erste Band wäre, die wieder einen \"normalen\" Auftritt hätte.

Das Publikum quittierte das mit tosendem Beifall. Toll, dass auch die Bands das mitmachten, so sieht man doch noch alles!

Demon wurden entsprechend mit tosendem Beifall empfangen. Shouter Dave Hill machte wie schon beim ersten BYH-Auftritt eine Superstimmung. Er schnitt Grimassen und animierte die Fans zum Mitmachen. Er hatte mit seiner mainstreamigen Rockband nur 15 Minuten, gewann aber 22.000 Herzen. Für mich ein Highlight des zweiten Tages!

Vicious Rumors hatten ebenfalls nur die Viertelstunde, starteten aber auch sofort fulminant durch. Sie beendeten ihren Gig genauso gefeiert wie Demon zuvor.

Ein schwergewichtiges Argument ihm nicht zu widersprechen bot Nasty Savage-Sänger Ronnie Galetti. Langgezogene \"Naasty -naasty\" Rufe ertönten und dann bolzten sich die vor zwanzig Jahren gegründeten Savages durch ihr kurzes Set. Um 13:52 Uhr war dieses beendet - die Aufholjagd war unglaublich. Trotzdem hatte man nicht das Gefühl sehr viel verpasst zu haben.

Jag Panzer folgten nach einer ultrakurzen Umbaupause. Sänger Harry Conklin machte eine für ihn erstaunliche Erfahrung. Als er frenetisch die Fans aufforderte den Refrain von einigen Stücken neueren Datums mitzusingen, klappte das ganz und gar nicht - echte Verblüffung. Aber dann fing er sich wieder, und der Auftritt verlief absolut amtlich.

Tankard sind immer wieder für die Stimmung auf Festivals gut. Traten sie beim letzten Mal im Schlafanzug auf, so gaben sie sich dieses Mal eher sportlich! Gerre und seine Jungs kamen im Turndress, und der Fronter schien sogar etwas abgenommen zu haben! Das hielt die Jungs aber nicht davon ab kräftige Lobeshymnen über den Gerstensaft und das pralle Leben anzustimmen.

Nevermore präsentierten dann den 22000 ihre Version von Powermetal, und auch sie schafften es die eigentlich kurze Zeit vergessen zu machen. Die Schwüle an diesem zweiten Tag war schon wieder sehr stark, aber eine zunehmende Bewölkung ließ viele angstvolle Blicke gen Himmel richten.

Dann war es soweit. Kurz bevor der deutsche Flitzefinger Axel Rudi Pell seine Künste darbringen konnte ging ein heftiger - wenn auch kurzer Platzregen auf die Menge herab. Habt ihr schon mal erlebt, wie das ist, wenn über 20000 Leute versuchen sich irgendwo unterzustellen? - Geht nicht. So waren alle nass, als ob sie in Klamotten geduscht hätten. Wer konnte zog sich um. Wer nicht, der trocknete langsam, da die Temperaturen sich nur unwesentlich abkühlten.

Axels Fronter Johnny Gioeli ist wohl einer der charismatischsten und besten Shouter des Festivals gewesen. Er hat Ähnlichkeiten in Art und Stil wie Freddie Mercury, ohne ihn jedoch zu kopieren. Ein ganz großes Talent jedenfalls. An den Drums wirbelte übrigens Mike \"The Animal\" Terrana von Rage. Die Band bot ihren gewohnten Querschnitt mit Hits und den neueren Balladen. Ebenfalls ein Highlight des zweiten Tages.

Sebastian Bach hatte ich letztes Jahr verpasst, und nun wollte ich wissen, ob der ehemalige Skid Row Fronter wirklich so gut war - war er! Der Mann knallte eine saubere Rockperformance hin, ohne dabei zu sehr ins Posing oder unnötige Coolness abzurutschen. Seine Show hatte alles, was man vom Rock erwarten darf. Sein Auftritt bei diesem Best Of hatte somit seine volle Berechtigung!

Tiefes Grollen und schweres Glockengeläut trieb die Gläubigen dann Candlemass zu huldigen. Und es waren ihrer viele...Messiah Marcolin in seiner üblichen Mönchskutte kam um seinen Jüngern die Beichte abzunehmen, um ihnen darauf mit Ozzy-ähnlicher Stimme und heavy Sound die Leviten zu lesen! Er schrie gegen Wind und Wolken an, dass es eine Pracht war. Das war Darkmetal vom Allerbesten. Auch mich hat der Priester nun bekehrt.... Er brachte -Gott sei Dank auch die neuen Werke des Albums Candlemass hervor, die liturgisch von den Gläubigen mitgesungen wurden.

Langsam wurde es nun spannend. Der Zeitplan war nun nach dem letzten Auftritt sensationeller weise wieder im Lot, und alle fragten sich, wer denn wohl der very special Guest sein könnte. Dann war es soweit. Es waren Hanoi Rocks aus Finnland - na toll, das war etwa so eine gute Idee wie die Scorpions vor einigen Jahren...

Der Applaus hielt sich denn auch in Grenzen, obwohl sich die schrille Truppe alle Mühe gab, aber mit ein paar Beatlessongs und abgelegtem Glamrock der späten Siebziger konnten sie nach einem Act wie Candlemass natürlich in keiner Weise punkten. Und was hatte es im Vorfeld nicht alles an Spekulationen gegeben Ozzy Osbourne, Stratovarius, Mötly Crue, Iron Maiden bzw. Bruce Dickinson ...und, und, und. Und nun war diese Truppe da. Horst Odermatt, der am Bühnenrand stand hatte aber die ganze Zeit ein Grinsen drauf, das man ihm schon hätte wegoperieren müssen. Wir alle konnten uns keinen Reim darauf machen.

Nach den Finnen - Knaller Zwo - statt einem Special Guest gab es derer zwei. Es enterten White Lion die Bühne, die schon mal im Billing waren, aber nicht anreisen konnten. Das also war es. Man konnte sich nun denken, dass irgend ein großer Act nicht gefixt werden konnte - und deshalb die Zweierlösung der Ersatz war. Mit White Lion war es das definitiv. So wurde die erste Enttäuschung in Zufriedenheit umgewandelt, während White Lion ziemlich kommerziell abrockten.

Dio als erster Headliner war dieses Jahr nicht so gut drauf - oder in Form. Er wählte allesamt Stücke, bei denen er sich stimmlich nicht sonderlich anstrengen musste. Schon beim dritten Track gab es völlig unnötig ein langes Schlagzeugsolo, und beim fünften ein ebenso langes von der Gitarre, Gut es gab Holy Diver und Heaven And Hell, und auch das selten aufgeführte Gates Of Babylon. Aber sein King Of The Silver Mountain hatten wir alle schon besser gehört. Und als dann statt des erwarteten Stargazers \"nur\" Rainbow In The Dark erklang, da wussten alle, dass irgend etwas mit der Stimme nicht in Ordnung sein musste - Sehr schade. Hoffentlich wird das wieder. Alles Gute Dio!

Nach diesem Auftritt wurde dann endlich verkündet, dass es nun doch weitere Festivals geben wird. Gerade das Sturmdesaster, und dessen Bewältigung, die Solidarität der Bands, und der tolle Zusammenhalt des Publikums hatten Horst bewogen auch weiterhin eines der besten Sommerfestivals in diesem Lande weiterbestehen zu lassen. Ohrenbetäubender Jubel erscholl auf dem Platz!

Twisted Sister haben zum BYH eine Beziehung, wie wohl keine andere Band. Erst Dee Snyder alleine, dann als Band wurden sie von hier aus wieder mit dem eigenen Rockvirus infiziert. Als sie auftraten ließ es sich Dee Snyder denn auch nicht nehmen lang und breit darauf einzugehen. So gab es fast so etwas wie einen intimen Moment zwischen Veranstalter, Band, Publikum und uns Journalisten.... toll.


Ihr Gig lief hier auch etwas anders ab als sonst. We\'re Not Gonna Take It gab es schon an zweiter Stelle. Die ganze Show war wirklich die des Headliners, was man von Dio nicht sagen konnte.

Um 23:50 dann beendete ein ziemlich gigantisches Feuerwerk ein wirklich unvergessliches Festival. Um Mitternacht war tatsächlich Schluss.

Fazit: Es war trotz - oder gerade wegen - des Sturms mit all der Solidarität ein einmaliges Festival. Alle Bands waren da und haben gespielt. Ich freue mich sehr, dass wir im nächsten Jahr wieder wissen, was wir am letzten Juniwochenende machen.
Lieber Horst Odermatt: Im Namen des German Rock danke ich dir für Deine Entscheidung und erhoffe uns auch weiterhin eine so tolle und absolut reibungslose Zusammenarbeit. Gruß an Dein gesamtes Team!

Kurt Mitzkatis

 

 

 


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