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Open Flair 2006

Eschwege, Werdchen, 11.08.- 13.08.2006


OPEN FLAIR 2006


Eschwege, Werdchen, 11.08.- 13.08.2006

 


Nachdem ich das Open Flair im letzten Jahr leider wegen Krankheit früher verlassen musste, wollte ich in diesem Jahr nichts riskieren und habe mir, ganz uncool, ein Hotelzimmer gebucht. Um dieses Jahr alles bewusst mitzunehmen bin ich mit meiner Begleitung schon am Donnerstag angereist, nachdem wir uns häuslich niedergelassen hatten, erwischte uns bei Pizza und Bier die Vorfreude auf die kommenden Tage und wir konnten es kaum erwarten das es los ging!

Freitag, der 11.08.:

 

Dieser Tag lief nicht ganz so glatt für uns, wie er sollte, aber einige Dinge waren einfach so komisch, dass ich sie hier nicht verschweigen will. Es ging schon los als wir unsere Presseausweise abholen wollten: Meiner lag gemütlich mit seinen Kollegen in einer Kiste und es klappte alles wie am Schnürchen, als wir dann aber nach dem zweiten Ausweis für meine \"Kollegin\" fragten, gab es keinen. Nach ein paar Minuten des Bangens, konnten wir das Problem aber doch einigermaßen schnell löschen. An dieser Stelle möchte ich mich noch mal bei den beiden Mitarbeitern von K.O.K.S bedanken für die unbürokratische Hilfe. Ok, lange Rede, kurzer Sinn, Ausweise um und wir waren drin!

Es war mittlerweile auch schon kurz nach 15:00 Uhr und die erste Band, die wir sahen war LebensWeGe. Die siebenköpfige Band begeisterte die Leute mit einer Mischung aus Reggae, Hip Hop und Ska. Und auch wenn der Platz vor der HR3-Bühne noch nicht so voll war gingen die Leute schon gut ab. Beim Song Kreislauf sollte das Publikum dann mit machen indem alle mit angewinkelten Beinen springen sollten und das ging besser ab, als eine Stunde im Fitness-Studio. Bei Tanzmann, bekamen die zwei Sänger dann kräftige Unterstützung der Leute und das Karibik-Feeling war perfekt. Unter Applaus verlies die LebensWeGe dann nach einer Stunde Spielzeit die Bühne und wir hatten unseren ersten Kaffee verdient!

Hier nun also die zweite Panne des Freitags: Statt Zucker bekam ich Salz in meinen Kaffee, was das ganze Wochenende immer wieder für einen Lacher im Catering- Bereich gut war.

17 Uhr: Olli Schulz & Der Hund Marie, betraten die Bühne. Das erste was sehr positiv auffiel waren die witzigen Kommentare. So konterte Olli zum Beispiel bei der Publikumsaufforderung \"Ausziehen\", mit: \"Da sind ein paar zukünftige Obdachlose, die wollen alle ausziehen!\" Aber natürlich ist diese Band nicht nur witzig, sonder macht auch tolle Musik. So ist mein Favorit der Song Durch Die Nacht. Gitarrenmusik mit deutschen Texten, die rockiger klingen als der Bandname es vermuten lässt. Solltet ihr auf jeden Fall mal rein hören!

Nach einer kurzen Pause waren wir dann um 21 Uhr wieder beim Festival und sahen uns die Donots an. Hier ging es nun wirklich schon heftiger zu. Die Jungs aus Ibbenbüren rockten die Bühne mit den Songs We Got The Noise, Solitary oder Big Mouth. Da wurden die Köpfe geschüttelt und die ersten Crowd-Surfer flogen nur so in den Fotograben. Eine Person hat sich dabei leider auch so schwer verletzt, dass sie mit der Trage weggebracht werden musste, ein anderer war schon so betrunken, dass er erst mal in die Menge, die ihn tragen sollte, kotzte. Ja ja, so ist das bei einem guten Punkrock-Konzert!

Um 22:30 standen dann mit 30minütiger Verspätung die Bloodhound Gang auf der großen HR3 Bühne. Sie war die einzige Band mit Verspätung, ansonsten lief an diesem Wochenende vom Zeitplan her alles glatt. Ok, Bloodhound Gang! Sie bedankten sich erst mal, dass sie hier immer so nett empfangen werden, trotz dass sie Amerikaner wären, die unter George Bushs Regierung stehen. Mit The Ballade Of Chasey Lain, Along Comes Mary und Uhn Tiss, Uhn Tiss, Uhn Tiss brachten sie die Masse zum Toben. Sie schossen Schaumstoff-Pfropfen durch die Gegend und machten vom Publikum Polaroid-Bilder, die dann auch in die Leute geschmissen wurden. Alles in allem war dies ein harmloser Auftritt, im Gegensatz wie man sie sonst so kennt. Aber genau so gut. Ziemlich unpraktisch war allerdings, das die ersten drei Songs in so ganz schwachem Licht gespielt wurden (und das bei Blitzlichtverbot), dass man als Fotograf kaum ein gutes Bild ergattern konnte, da hätte ich auch Pause machen können.
Mit ´nem Bier für 2.70 Euro ließen wir dann diesen ersten Festivalabend ausklingen.

Samstag, der 12.08.:

 

Es ist 13 Uhr als Plastikwasser die kleine Sound For Nature- Bühne betreten. Diese Combo war für mich, neben der LebensWeGe, die Neuentdeckung des Festivals. Vier Leute, die mit Schlagzeug, Gitarre, Bongotrommeln und ja, nenn ich es mal Tröten, die Leute zum Lachen und Mitsingen bringen. Witzige Texte wie zum Beispiel beim Song Die Schützenfestschönheit, in dem Sänger Sebastian Lehmann so wahrscheinlich jede erdenkliche Möglichkeit findet für eine nette Umschreibung zum Thema \"auf die Titten glotzen\". Eigentlich ein kleiner Chauvi-Song, aber sehr sympathisch und einfach witzig. Bei diesem Auftritt passte alles, sogar das Wetter hat mitgespielt. Das noch etwas rare Publikum saß gemütlich auf Decken und genoss die Sonne oder tanzte zu der Musik von Plastikwasser, die absolut nix mit Plastik zu tun hat, sondern handgemachte gute Musik ist!

Um 15 Uhr gab es dann Julia auf die Ohren und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe die Österreicher schon mal als Vorband von Die Happy erlebt, da fand ich sie noch ganz gut. Aber an diesem Samstag waren sie einfach nur laut. Vielleicht war das auch gar nicht so der Fehler der Band, sondern lag eher am Techniker, aber es war einfach übertrieben laut und Julia schrieen den Platz zusammen. Die Meinungen gingen von \"zu laut, nicht mein Ding, bis hin zu \"boh gleil, da spielen Julia live!\". Ich schätze man muss sie mögen, aber für mich brachten sie an diesem Samstag nix.

Gemütlicher und angenehmer ging es dann bei der dänischen Band The Alpine zu. Die fünfköpfige Band spielte angenehmen Rock bei dem man auch die einzelnen Wörter verstand, die Lautstärke wurde der kleinen Sound For Nature- Bühne angepasst und die Leute sammelten hier noch mal Kraft für den Auftritt von Die Happy der im Anschluss kam.

17:00 Uhr und Die Happy betreten die Bühne. Tja eigentlich kann ich mich bei Berichten über Die Happy immer nur wiederholen. Die sind immer wieder gut mit Big Big Trouble, I Am und natürlich Supersonic Speed, hatte die Band um Frontfrau Marta mal wieder das Publikum fest in der Hand. Als dann noch eine Luftgitarre auf die Bühne flog, schnappte sich Marta diese kurzer Hand und sagte: \"Wow darauf wollt ich schon immer mal spielen!\". Die Happy: Es macht immer wieder Spaß sie zu sehen!

Um 19:00 Uhr standen dann die Culcha Candela auf der der SFN-Bühne. Also wer mal richtig abgehen will zu Multikulti-Musik einer Multikulti-Band, der darf sich diese Berliner Jungs nicht entgehen lassen. Sie kommen gleich zu siebt daher und hüpfen, springen, und singen was das Zeug hält. Ihre Musik vereint Hip Hop, Soca, Reggae und auch Salsa. Mit dem Song More Peace eröffneten sie das Konzert und weiter ging es dann mit den Songs, Next Generation, der einigen schon bekannt sein sollte, Una Cosa und Tanz. Und bei Gott es wurde getanzt! Eine Band, die schon allein durch die Masse an Mitgliedern die Luft zum Kochen bringt. Auch hier kann ich nur wieder sagen, Konzertliste checken, Ticket kaufen und Spaß haben!

Mit Millencolin gab es dann wieder gepflegten Rock auf die Ohren, der sich hören lassen kann.

Um 23:00 Uhr kam dann noch mal eine Berliner Band auf die Bühne mit dem schönen Namen Seeed. Auf sie hab ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Mit ihren Songs wie Dickes B., Musik Monks oder Ding tobten sie über die Bühne. Die Bässe gingen ins Blut und die Massen hüpften, sprangen und gaben nach diesem langen Tag noch mal alles was ging. Meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht und Seeed wären auf jeden Fall einen zweiten Konzertbesuch wert! Wobei hier auch wieder das Problem mit dem Licht bestand, als Fotograf war es hier auch wieder sehr schwer gute Bilder zu bekommen. Da in dem roten Licht nicht viel raus zu holen war und man leider nicht mit Blitz fotografieren durfte.

Diesen Abend ließen wir dann auf dem Campingplatz ausklingen, bei ´nem Bierchen mit dem Kollegen Matthias Spillner.

Sonntag, der 13.08.:

 

Der Sonntag war, wie die übrigen Tage, wettermäßig durchwachsen. Mal Regen mal Sonne uns so begannen wir den Sonntag erst am Nachmittag.
Um 16:00 Uhr stand Christina Stürmer mit Band auf der Bühne. Allerdings muss ich sagen, dass sie mir auf der riesigen Bühne diesmal irgendwie verloren vorkam. Sie gab ihre Songs Ich Lebe, Immer An Euch Geglaubt und natürlich Engel Fliegen Einsam zum Besten. Gesanglich und musikalisch kann ich nichts aussetzen, aber auf der kleinen Bühne im Osnabrücker Hyde Park hat sie einfach mehr gerockt.

Um 17 Uhr standen beziehungsweise saßen dann The Boss Hoss auf der SFN-Bühne und brachten Nashville Tennessee gleich mal eben nach Eschwege. Eigentlich bin ich ja, wie ihr wisst, kein Freund von Coverversionen, wer es allerdings so hinbekommt wie die Jungs von The Boss Hoss, der erntet sogar meinen Respekt. Denn hier hört man einen Song in bester Südstaatenmanier, der einem die Beine zum Zittern bringt und ein fröhliches Yeeahaa entlockt und man muss erst mal überlegen woher man dieses Stück kennt. Und wenn sich dann rausstellt das es Toxic von Britney Spears ist, na dann bleibt mir nur zu sagen. Vergesst das Original noch mehr als ihr es eh schon tut und holt euch lieber gleich The Boss Hoss ins Haus! Diese Berliner Leute, peppen nicht nur vorhandene Songs auf, sondern wenn sie auf der Bühne stehen ist das ein einziges Spektakel. Da wird dann auch munter weiter in dreckig, rotzigem Südstaaten- Slang geredet, die Hüte werden gezogen und wenn die Jungs nicht alle ein Instrument spielen müssten, würden wahrscheinlich auch noch die Kühe eingefangen werden. Diese Cowboys, bringen Sonne mit auf eine ganz eigene Art und Weise, es macht Spaß ihnen zu zuhören und sie entführen das Publikum mal eben über den großen Teich. Eine Band, die in dieser Art und Weise wohl zurzeit noch einzigartig in diesem Lande ist. The Boss Hoss, das sind Bauern mit ganz großem Kino, ihr dürft sie auf keinen Fall verpassen wenn sie in eurer Nähe sind!

Zwei Stunden später stand dann eine Band auf der HR3- Bühne, auf die ich auch sehr gespannt war. Ich kannte sie nur von ihrer Scheibe Revolverheld und wollte mich nun überraschen lassen wie sie live so drauf sind. Und ja ich wurde überrascht! Auf ihrem Album lassen es die Jungs beim Song Generation Rock ja schon ordentlich krachen, aber das Sänger Johannes, wenn er will, auch so richtig dreckig brüllen kann in seinen Ansagen, hat mich doch überrascht. Er feuerte die Leute an, dass es mir im Hals weh tat und das ist in diesem Fall als Kompliment zu sehen. Die fünf Jungs rockten die Bühne das es eine wahre Freude war. Teilweise sah es auch einfach aus wie eine Jam-Session on Stage, wobei mir das fast ein wenig zu lang war, als Johannes dem Publikum den Rücken zu drehte. Doch schon beim nächsten Stück machte er die Minuspunkte beim Publikum wieder wett, in dem er in den Graben ging und mit der ersten Reihe feierte. Textlich und musikalisch war ich schon vor Eschwege überzeugt, aber nun kann ich auch sagen, dass Revolverheld es auch live schaffen die Nation zu rocken. Man sieht ihnen den Spaß auf der Bühne an und wie toll dieses Gefühl sein muss vor so vielen Menschen zu stehen. Ich kann sie euch auch nur weiterempfehlen, da bleibt niemand mehr still stehen!

Tja und das war es auch schon was ich über die aufgetretenen Bands sagen kann. Ein wichtiger Punkt zum Open Flair allgemein ist, dass es diesmal alles sehr viel kommerzieller abging als in den letzten Jahren. Ich habe zum Beispiel von mehreren Besuchern gehört, dass sie in den Jahren zuvor teilweise kostenfrei zelten konnten, weil die Kontrolle einfach nicht so stark war. In diesem Jahr wurde die Camping-Wiese eingezäunt und jedes Auto wurde einzeln abkassiert. 10 Euro pro Person und zwei Euro pro Wagen sind da doch schon ganz schön happig, denn die Eintrittskarten kommen ja noch oben drauf. Für den Preis sind in diesem Jahr die sanitären Anlagen vergrößert worden, was man hier auf jeden Fall als Pluspunkt anrechnen muss. Dennoch muss ich sagen, wenn ich von Festivalbesuchern höre, der sein Camping-Bändchen verloren hat, plötzlich neu zahlen muss, obwohl sein Wagen auf dem Gelände steht, klingt das doch schon sehr nach Abzocke. Das hätte man kulanter Weise auch anders regeln können. Die Preise allgemein sind auch erhöht worden. Ein Bier kostet mittlerweile 2,70 Euro und Sponsor Becks ließ es sich auch nicht gefallen das anderer alkoholische Getränke mit aufs Festivalgelände genommen wurden. Tetrapacks durfte man mitnehmen aber eben nur nichtalkoholische Drinks. Auch das ist mir neu.

Das Open Flair stand bisher auch immer im Sound For Nature- Gedanken und so war die Sound For Nature - Bühne auch immer die große, in diesem Jahr musste sie als Hauptbühne weichen und einem wirklichen Monstrum von Bühne, der HR3 Bühne, Platz machen. Sicherlich hat das alles Vor- und Nachteile und man benötigt Sponsoren, denn die Bands wollen ihr Geld und ´ne Menge anderer Sachen wollen ja auch noch bezahlt werden, aber leider verliert das Open Flair dadurch langsam seinen Alternativ-Charme.

Was mir gut gefallen hat, war die Auswahl der Bands. Es war wirklich für Jeden was dabei. Da wurden die Reggae und Hip Hop-Fans am Samstag von Culcha Candela und Seeed bedient und die Rock-Fans am Sonntag von Christina Stürmer und Revolverheld. Die Gemütlichkeit hat das Open Flair jedenfalls nicht verloren, es ist immer noch mitten in der Stadt, die Einwohner wünschen einem jedes Mal ein schönes Open Flair, es sind nette Menschen dort und ich kann es trotz der kleinen Abstriche nur weiterempfehlen. Es hat Spaß gemacht dort zu sein und ich freue mich schon aufs nächste Jahr!

Madlen Meier


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