German Rock e.V.

  • vorstand@germanrock.de
  • 05405 8959241
  • Startseite
  • Aktuell
    • News
    • Rockradio
    • Rock News Magazin
    • FAQ (PDF download)
  • Unser Verein
    • Vorstand
    • Aktive
    • Geschichte
    • Satzung
    • Klick zu Amazon
    • Mitglied werden
  • Inhalt
    • Deutsche Bands
    • Interviews
    • Out-of-Area-Bands
    • Festivals
    • Konzerte
    • Special Events
    • Buch/DVD
    • Adressen
  • Interaktiv
    • Newsletter
    • Pressemitteilungen
    • Pressespiegel
    • Linkpartner werden
  • Login
  • Impressum

Jahr auswählen

2021 2020 2019 2018
2017 2016 2015 2014
2013 2012 2011 2010
2009 2008 2007 2006
2005 2004 2003 2002
2001 2000 1999 1998
1979 1975 1974 1973
1972 1970 1969

Festivals in 2006

Avantgarde Festival 2006
Bang Your Head 2006
Berlin Festival 2006
Burg Herzberg Festival 2006
Burgfolk 2006
Castle Rock 2006
Contopia 2006
Deichbrand 2006
Fehmarn Open Air 2006
Force Attack 2006
German Rock Night 2006
Highfield 2006
Hurricane Open Air 2006
MTV Campus Invasion 2006
Open Flair 2006
Rock Of Ages 2006
Stemweder Open Air 2006
Taubertal 2006
Under The Bridge 2006
Wave Gotik Treffen 2006
With Full Force 2006

Under The Bridge 2006

Arnsberg-Neheim, 20.-23.07.2006


UNDER THE BRIDGE 2006

Arnsberg-Neheim, 20.-23.07.2006

 


Vom 20. - 23.07.2006 fand zum mittlerweile 16. Mal das Arnsberger Festival Under The Bridge statt. Neben dem Eröffnungs-Donnerstag, an dem kostenlos Freiluftkino geboten wird und am abschließenden Sonntag ein - ebenfalls Eintritts freier - Familientag mit reichlichen Attraktionen, bilden der Freitag und der Samstag, mit seinen Konzerten, das Herzstück des Festivals.

Die Festivalverantwortlichen hatten das Konzept etwas geändert und für den Freitag den Fokus auf lokale Bands gelegt, was zu einem günstigen Eintrittspreis von nur 3,50 Euro, jawohl, das ist kein Schreibfehler (bei den heutigen Konzertpreisen ist man sich da ja nicht ganz sicher), führte. Entsprechend war auch die Resonanz am ersten Abend.

Freitag, der 21.07.2006.:

Er stand ganz unter dem Motto des Heavy Metal. Drei lokale Metalbands eröffneten den Reigen. Den Beginn machten Olut, die sich nach gut sechseinhalb Jahren ihres Bestehens, mit diesem Konzert vom Publikum verabschiedeten. Bei meinem Eintreffen waren Jakob Dannenberg (Gitarre), Max Käthler (Schlagzeug) und Christopher Heymann (Keyboard und Gesang) sowie einige Gastmusiker gerade dabei, ihre letzten beiden Nummern zu spielen. Das zahlreich erschienene Publikum war bereits gut gelaunt und feierte die Metalband bei ihrem letzten Gig.

Zweite Band war die Arnsberger Gruppe Fragmental, deren Musiker gerade mal Anfang 20, der Schlagzeuger ist sogar erst 15, sind, dafür aber einen sehr professionellen Auftritt absolvierten. Vor drei Jahren kam ihnen beim Under The Bridge-Festival die Idee zur Gründung einer Band. Im April 2004 formierten sie sich dann. Die derzeitige Besetzung besteht aus Patrick Strauß (Gesang), Jan Steffensmeier (Rhythmusgitarre), Jan Wiedemann (Leadgitarre), Markus Ebbert (Bass) - er wird die Band verlassen - und Felix Born (Schlagzeug). Mit ihrem Metalsound, der an Iron Maiden erinnerte, aber auch härtere Momente hatte, konnten sie das Publikum sofort auf ihre Seite ziehen. Schön auch das Schlagzeugsolo des noch jungen Felix Born, der damit seine Klasse unter Beweis stellen konnte. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass Patricks Stimme nicht immer so druckvoll rüberkam, um sich gegen die Instrumente seiner Kollegen durchzusetzen. Im Programm standen eigene Stücke.

Als drittes enterten dann Orden Ogan mit ihrem mystisch angehauchten Metal die Bühne und feierten gleichzeitig ihr zehnjähriges Bestehen. Das diese Band um Sebastian \\\"Seeb\\\" Levermann (Gesang und Gitarre) eine Menge Erfahrung hat, merkte man sofort, denn der Sound den sie produzierten war doch um mindestens eine Klasse besser als die der Vorgänger. Neben Sebastian bestand die Band aus Nils Weise (Keyboards und Gesang), Sebastian \\\"Ghnu\\\" Grülling (Schlagzeug) und Tobias \\\"Tobi\\\" (Gitarre) sowie \\\"Alla\\\" (Bass). Bei einer Zehnjahresfeier dürfen natürlich auch die Weggefährten, die mittlerweile andere Wege eingeschlagen haben, nicht fehlen und so kamen Verena \\\"Jinx\\\" Melcher (Querflöte), Sebastian \\\"Seve\\\" Severin (Bassmodul) und \\\"Timo\\\" (Bass) ebenfalls auf die Bühne um kräftig mit  zu rocken und zu feiern.

Gleich zu Beginn hatten Orden Ogan, vor allem durch Nils Ansage \\\"Wenn ich rufe \\\'Hallo Leute\\\', dann brüllt ihr zurück \\\'Fuck You Pussy\\\'\\\", das Publikum fest im Griff. Den letzten Ausruf hatten sie auch auf der Rückseite ihres neuen T-Shirts stehen.

Orden Ogan bezeichnen ihre Musik selbst als eine Mischung aus Irish Folk, mittelalterlichen Elementen und bombastischem Fantasy-Metal. Bei ihrem Auftritt stand aber der Metal deutlich im Vordergrund. Knackige Riffs und druckvoller Gesang, dazu ein treibendes Schlagzeug sorgten für einen klasse Auftritt. Und das die Jungs und das Mädel Spaß hatten, war in jeder Phase des Konzertes spürbar. Das übertrug sich auch aufs Publikum das mehrfach lauthals Sebastian Levermann aufforderte seine Schuhe auszuziehen und sie zu verschenken. Sebastian ließ sich von dieser Atmosphäre anstecken und so machte er auch dem Stück To New Shores Of Sadness kurzerhand To New Shoes Of Sadness indem er auch den Refrain etwas abwandelte. Das ganze gipfelte dann darin, dass einige der Besucher vor der Bühne ihre eigenen Schuhe auszogen und damit zu winken anfingen.

Als Abschluss wurde es dann noch um einige Grade härter, denn die letzten Tracks Splattered In Seconds und Splattered In A Half Minute ging in Richtung Death Metal, was einige der Zuschauer förmlich zur Ekstase brachte. Seeb senkte seine Stimme, die dadurch etwas Teuflisches bekam. Orden Ogan lieferten einen absolut mitreißenden Auftritt ab. Auch für mich, der es eher etwas ruhiger mag, war es ein toller Auftritt.

And now, something completely different!!!! Denn den Abschluss absolvierte dann die Doors-Coverband The Back Door Man. Mein Kumpel und ich waren der Meinung, dass die doch recht jungen - vorwiegend aus dem Metalbereich kommenden - Besucher den Weg nach Hause antreten würden, da sie mit den 60\\\'ern doch eher nichts anfangen können. Doch da hatten wir weit gefehlt, denn was sich beim Auftritt dieser Band abspielte, toppte das bisherige Geschehen noch einmal.

Zu den Klängen von Carl Orffs Carmina Burana kam Sänger Wolfgang Eckert, der nicht nur äußerlich an Jim Morrison erinnert auf die Bühne. Seine Mitstreiter an Keyboard, Gitarre Bass und Schlagzeug folgten ihm. Die Show begann mit Who Do You Love und damit begann eine Reise in die psychedelischen 60\\\'er, die vom ersten Ton an alle mitriss. Ja einige der jungen Mädels zu Jim-Rufen animierte. Nun muss ich gestehen, dass die Doors nicht gerade meine Band sind und ich ihr Repertoire nicht besonders gut kenne. Okay Riders Of The Storm, Light My Fire, People Are Strange und das endgeile The End kenn ich schon, aber damit ist dann auch alles gesagt. Umso irritierter war ich, dass das ganz junge Volk um mich herum (die älteren Semester sowieso) sehr textsicher waren und die Songs mitsingen konnten. Auch gingen fast alle tierisch zur Musik ab und tanzten, was das Zeug hielt. Egal ob nun eine Art Ausdruckstanz, einfach drauf los gehopst oder Pogo, alles fand hier statt und passte zur Musik. Selten hab ich die Anhänger unterschiedlichster Musikrichtungen so miteinander abfahren gesehen.

Nach einem Medley ging es mit Stücken wie When The Music\\\'s Over, Break On Through, People Are Strange, Unknown Soldier, L.A. Woman und Soul Kitchen weiter. Und die fünf Musiker spielten sich förmlich in einen Rausch, was an der Stimmung und so manchem alkoholischen Getränk liegen mochte. Der Bassist war wie aus dieser Welt entrückt, denn er spielte fast komplett mit geschlossenen Augen. Der Keyboarder entlockte seinem Instrument die herrlichsten psychedelischen Töne und auch der Gitarrist stand dem in nichts nach. Alle legten eine Spielfreude an den Tag, die die alte Zeit wieder aufleben ließ. Die Interpretationen klangen nicht nachgespielt sondern waren sehr authentisch und beschworen quasi den alten Geist der 60\\\'er herauf. Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man glauben können, die Doors hätten sich wieder in Originalbesetzung formiert und seien - wie so viele andere alte Bands - wieder auf Tour.

Höhepunkte waren unter anderem die Ausflüge des Sängers ins Publikum. So sprang er beispielsweise beim faszinierenden Light My Fire von der Bühne und ging durchs Publikum um den direkten Kontakt zu den Leuten zu bekommen. Light My Fire wurde im Übrigen in einer absolut hypnotischen Version mit herrlichen Soli gespielt.

Nach über zwei Stunden Spielzeit gab die Band dann noch mit Love Me Two Times, Roadhouse Blues und Gloria einige Zugaben. Doch danach war immer noch nicht Schluss, man hatte das Gefühl, die fünf wollten gar nicht mehr aufhören. Während beim Zugabenteil dann The End anklang, machten wir uns auf den Heimweg und waren noch geprägt von diesem unglaublichen Auftritt.
Der Freitag war für uns schon mal ein echter Hammer.

Samstag der 22.07.:

Er stand dann ganz unter dem Motto, jetzt wird Party gemacht, denn es gab unterschiedlichste Bands, die für gute Stimmung sorgen sollten. Nach der tagelangen Affenhitze kam am Samstagnachmittag der ersehnte Schauer vom Himmel. Dies hatte aber zur Folge, dass man zum Festivalbeginn gegen 17.00 Uhr nicht trockenen Fußes an den Ort des Geschehens kam. Die Location unter der Autobahnbrücke ist aber für derartig unbeständiges Wetter geradezu geeignet. Bühne und Publikumsraum liegen geschützt unter der Autobahn und bieten so ein ganz außergewöhnliches Flair. Ich selbst machte mich dann nach dem großen Schauer um 18.00 Uhr auf und kam an, als gerade die erste Band In Search Of A Rose auf der Bühne stand.

Vielleicht war es der Regen, der für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgte, der einige Leute davon abhielt zum Festival zu kommen. Auf jeden Fall waren am frühen Abend nur wenig Zuschauer da, was solch eine Veranstaltung nicht nur zum finanziellen Risiko macht, auch für die Musiker ist es traurig, vor nur wenigen Leuten zu spielen. Und so gaben In Search Of A Rose auch nur vor ca. 200 Leuten ihr Konzert.

Das Quintett, bestehend aus Rudi Richman (Gitarre, Gesang), Ebl Mandingo (Gitarren, Mandoline, Gesang), Susi (Geige), Maze Kyeck (Bass, Mandoline, Banjo) und Mac Gable (Schlagzeug), das sich selbst als Pirates Of The Folk (auch Titel ihrer ersten MC) bezeichnet, versprühte gleich ein derartiges Gute-Laune-Feeling, das mich sofort mitriss und bei mir zur ersten Überraschung des Tages sorgte.

Die fünf spielen einen Folkrock, der auf traditionellen irischen Tunes aufbaut und den sie mit rockigen und poppigen Elementen anreichern. Daraus entsteht eine faszinierende, lebendige und kraftvolle Mischung die ganz - wie sie selbst angeben - in der Tradition solcher Bands wie The Levellers, Waterboys oder Pogues liegt. Und das hört man auch.

Bereits im Jahr 1992 hat sich die Band in Lemgo gegründet. Den Namen haben sie in Anlehnung eines Songtitels der Waterboys gewählt. Die lange Zusammenarbeit war ihnen beim Auftritt anzumerken, denn sie waren gut aufeinander eingespielt und lieferten einen perfekten Set ab. Da stimmte einfach alles.

Ihr 100 Starving Rate ist beispielsweise ein Ohrwurm bei dem sie das gesungene \\\"Joho\\\" vom Publikum einforderten, was dann auch, zwar durch die wenigen Zuschauer nicht ganz so druckvoll, zurückbekamen. Wer bei dieser Musik ruhig bleibt, dem kann echt nicht geholfen werden. Auch die Songs Red And Blue oder das Traditional Shenanigans, bei dem man sich sofort in einen irischen Pub versetzt fühlt, machten enorm Spaß. Diese fünf konnten mit ihrem Auftritt absolut überzeugen und ich dachte mir noch, schade, dass sie so früh den Reigen eröffnen müssen, sie hatten nämlich wirklich ein größeres Publikum verdient. Für mich waren In Search Of A Rose jedenfalls eine echte Entdeckung des Festivals.

Als zweites stand nun eine Mischung aus Reggea und Ska auf dem Programm. Geboten wurde diese ebenfalls mitreißende Mixtur von der siebenköpfigen Iserlohner Band New Culture. Auf der Bühne standen Hannes Weyland (Gesang, Percussion), Bernd Graf (Schlagzeug), Thomas Exner (Keyboards, Gesang), Freddy Rödiger (E-Gitarre), Jojo Schmitz (Bass), Christoph Müller (Keyboards) und Martin Frowein (Saxophon). Und diese Jungs legten einen Auftritt hin, der für mich zur zweiten positiven Überraschung des Festivals wurde. Pure Lebensfreude schwappte von der Bühne und verbreitete sich unter der Brückenkonstruktion im Publikum. Das jamaikanische Feeling war sofort ansteckend und auch diese fröhliche Stimmung, die die Musiker verbreiteten übertrug sich auf die leider immer noch nicht mehr gewordenen Zuschauer. So sagte Hannes beispielsweise lachend: \\\"Wenn meine Mutter gewusst hätte, das ich mal unter \\\'ner Brücke spielen muss …\\\". Und diese humorvollen Einlagen, ob Ansagen, Gesten oder Liedtexte durchzogen ihren ganzen Auftritt.

Das Programm von New Culture bestand vor allem aus Stücken ihres aktuellen Debütalbums Kopf Hoch. Darunter blieben mir besonders die Stücke Das Licht, Zio Tonight, Wasser, Kopf Hoch und Fridge Dub in Erinnerung. Vor allem Hannes machte in jeglicher Lage, ob er nun im Reggae oder Ska-Stil sang, eine super Figur. Dabei sprang oder rannte er auch mal über die Bühne und versprühte eine Menge Energie. Aber auch die anderen Musiker standen ihm in nichts nach. Und mit Masterblaster von Steve Wonder, das sie in ihrem eigenen Stil zu einer mitreißenden Nummer machten sowie Soldier von Steel Pulse, gehörten auch zwei Coverversionen zu ihrem Programm. Wer also auf Reggae steht, kommt meines Erachtens an dieser Band nicht vorbei. Nicht umsonst haben sie am 21.04.2006 den Lunatic Bandcontest 2006 gewonnen.

Der wohl bekannteste Act des Festivals, V:NESS, kam als nächstes auf die Bühne. V:NESS, das ist die aus der Castingshow SSDSGPS von Stefan Raabs TV total bekannt gewordene Hagenerin Vanessa. Die kleine Sängerin mit der kraftvollen Stimme trat mit einer vierköpfigen Band auf. Und genau hier liegt meines Erachtens der Hund begraben, denn die Musiker, die an ihre Seite gestellt wurden, Dirk (Gitarre), Daniel (Keyboards), Tim (Schlagzeug) und Hanz (Bass), wirkten zu professionell und durchgestylt, halt wie ein von der Plattenindustrie zusammengestelltes Projekt. Ich hatte das Gefühl, dass die Jungs und auch Vanessa selbst, ihr Ding zu steril durchzogen. Das hatte für mich wenig Authentizität. Als Beispiel sei genannt, dass sich Vanessa und einige der Musiker beim recht verhalten agierenden Publikum artig bedankten und mehrfach betonten, wie viel Spaß es ihnen doch macht hier zu spielen. Das klang leider nicht ganz ehrlich sondern einstudiert aufgesetzt. Aber so ist nun mal das professionelle Musikgeschäft.

Musikalisch und showtechnisch (Lightshow) wurde alles geboten, was man erwarten konnte. Neben Coverversionen bekannter Titel wie You Shook Me All Night Long von AC/DC, Oughta Know von Alanis Morissette und der Singleauskopplung von Cindy Laupers She Bop, gab es reichlich Neukompositionen von ihrem Album Electric Punk. Während mir die Version von She Bop nicht so gut gefiel, konnte Vanessa bei Oughta Know aber auf voller Länge überzeugen. Und auch die Neukompositionen kamen gut rüber. Vanessa agierte während ihres Auftrittes wie ein Wirbelwind auf der Bühne. Es gab kaum einen Moment wo sie mal ruhig am Mikro ausharrte, vielmehr legte sie einige Kilometer Wegstrecke während des Gigs zurück. Ein Highlight des Gigs war das Schlagzeugsolo von Tim, der Minutenlang seine Trommelfelle bearbeitete und dabei mit den Schlagstöcken noch Kunststücke vorführte. Mein Fazit lautet: V:NESS lieferten einen ordentlichen, für mich aber zu steril wirkenden, Auftritt ab, der sehr rockig und kraftvoll war.

Nun kam ein Cut, denn es kam etwas völlig anderes. Wadokyo traten als Gruppe von vier Männern und acht Frauen auf, die die Kunst des japanischen Trommelns Taiko beherrscht. Der Auftritt, der ausschließlich aus einer rhythmischen Trommelperformance bestand, faszinierte sofort. War das Publikum bei den vorangegangenen Gruppen noch etwas zurückhaltend, so strömten nun alle direkt an den Bühnenrand um das beeindruckende Schauspiel aus nächster Nähe zu betrachten.

Es ist unglaublich, wie synchron die Trommlerinnen und Trommler einen minutenlangen, mit Rhythmuswechseln ausgestatteten Part, perfekt darboten. Aber nicht nur vom Sound, der sehr druckvoll - ist bei der Anzahl an Trommeln auch nicht erstaunlich - rüber kam, sondern auch optisch durch die Anzahl der Trommeln und die Performance hinterließen sie einen bleibenden Eindruck. Mal sprang eine der Trommlerinnen in die Höhe, dann drehten die Trommler ihre Instrumente herum und fochten als zwei Gruppen quasi einen Trommelfight gegeneinander aus. Das war mal etwas ganz anderes und bereicherte das Festival aber ungemein. Für diesen Auftritt erhielten sie vom Publikum frenetischen Beifall.

Die letzte Band des Abends war dann die aus Berlin stammende Gruppe Ohrbooten. Sie bieten einen fröhlichen Cocktail aus Reggae und Hip Hop mit einer Prise Ska und Punk. Diese Band konnte ich aber leider nicht mehr erleben, so dass mein Bericht an dieser Stelle endet.

Under The Bridge ist für mich ein tolles Festival, bei dem man immer eine Menge neuer Bands und Musik für sich entdecken kann. Gerade die Mischung der unterschiedlichen Musikstile und natürlich die ungewöhnliche Location machen dieses Festival zu einem tollen Event. Es müssen nicht immer die ganz großen Namen sein, die ein Festival bereichern. manchmal sind es gerade die vermeintlich kleineren Acts, die für authentische und lebendige Musik sorgen. In diesem Sinne kann ich das Festival nur jedem Musikfreund empfehlen.

Stephan Schelle


German Rock e.V. - seit 1998 Förderung deutscher Rockmusik und Aufbau eines allgemein zugänglichen Datenarchivs - jeder kann Mitglied werden und die Szene unterstützen.

Und so kannst du uns auch als Nichtmitglied unterstützen.