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Force Attack 2007

Behnkenhagen bei Rostock - 27.07.2007-29.07.2007


FORCE ATTACK OA

Behnkenhagen, Festwiese, 27.-29.07.2007


Wer Sound sät wird (Begeisterungs)Stürme ernten... So jedenfalls funktioniert und funkt es an drei aufeinander folgenden Tagen im Jahr 2007 des Irokesen bei Deutschlands größtem Punkerfestival aller Rock-Gezeiten: Was bereits am 26.07.2007 aus luftigen Höhen wie ein bunt-entfesselter Lavastrom wirkt, der unaufhaltsam aus Bahnhöfen und Straßen quillt und sich sintflutartig über die Behnkenhagener Festwiese von Bauer Holger ergießt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als reißender Menschenfluss der Superlative, welcher sich seinen Weg in die Festival-Oase Force Attack bahnt um das durstige Land mit nahrhafter Punkrockmelasse zu nähren!


6500 Tickets finden im Vorverkauf ihren Weg zu vergnügungssüchtigen Festivalgängern, das ist absoluter Rekord in der nunmehr elfjährigen Force Attack Geschichte, ebenso wie eine Gesamtzahl von letztendlich sage und schreibe 15 000 Besuchern!


Donnerstagnachmittag 17.00 Uhr landet wieder ein voller Regionalexpress in der Anflugschneise in Rövershagen und verteilt seine zusammen gewürfelte Fracht über den Bahnhofsvorplatz. Polizei vorm Penny-Markt (drei Einsatzwagen) will wohl in erster Linie die heiß begehrten Einkaufswagen vor Entwendung und Zweckentfremdung als Bier- und Gepäcktransportgerät schützen. The same procedure as every year...

Das Wetter präsentiert sich vorerst noch sonnig warm und vorwitzig windig, einzelne Schauer werden zur Abkühlung der Anreisenden kostenlos bereitgehalten.


Freitag, 27.07.2007:


Windstärke Acht und gelegentliche Regenschauer sorgen für die notwendige Frische, mit der OXO86 die Hauptbühne entern. Bei Staatsanwalt, Was Werden Deine Eltern Sagen, Wenn Könige Reisen ist schon das halbe Festivalgelände Null Komma Nichts mit verzückt zuckenden und hopsenden Punks gefüllt, die dem Start ins Festivalwochenende gemeinsam mit den locker agierenden Oxo\\\'s den nötigen Schwung verleihen. Die Band mit Familienanschluss gewinnt die Herzen der Zuschauer nicht zuletzt durch zwei süße kindliche Federboaschwenkerinnen und Backgroundtänzerinnen auf der Bühne, dem musikbegeisterten Nachwuchs der rastazöpfigen Trompeterin und ihrem glattrasierten Sänger... Schon zu Konzertbeginn ist das Festivalgelände bis zur Mischer- und Kamera-Bühne gerammelt voll (trotz fast durchgängigem Regen). Große Textsicherheit beim Publikum in den vorderen Reihen und insgesamt ein rasanter Tagesstart für alle Anwesenden vor und auf der Bühne!


Pünktlich zum Gig von Hausvabot lugt die Sonne durch die Wolken und bestaunt den melodischen und rasanten Punkrock mit Speedpassagen auf der Zeltbühne. Auch wenn der Drummer mit einem deutlich lesbaren Etikett auf der Basstrommel darauf verweist, dass man ihn sich nicht schön trinken muss, gibt es natürlich genügend andere Gründe zum feuchtfröhlichen Feiern... Zum Beispiel die EP\\\'s Falsch! oder Extrem Situationen der Irokesenschnitt verzierten Band im Ganzen, oder die leidenschaftlich vorgetragenen Nummern wie Ein Echter Revolutionär, Frau Mustermann, Propaganda oder Narrenland im Einzelnen... Beim Force Attack kriegt die Band garantiert weder Festival- noch Hausverbot...


Cor von der Insel Rügen, eindrucksvoll repräsentiert von Friedemann (Voc.), Pilse (Git., Voc.), Matze (Bass) und Hanse (Drums) versetzen nun dem warmgelaufenen Publikum einen kräftigen Arschtritt in Sachen Trash-Rock und Hardcore. Aussagekräftige Ansagen, fetter Doublebass und agile Bühnenperformance lassen den Blutdruck steigen. Cor fahren ein räudiges Set aus coolen Grooves und satten Riffs. Vollgepackt mit deutschen Texten gehen Aufstehn, 10 000 Volt oder Sound Der Straße direkt in den Bauchraum. Die am 28.9.2007erscheinende (laut Ankündigung gehörig aus dem Erwartungsrahmen fallende) Scheibe namens Prekariat sollte niemand verpassen!


Sexto Sol (Sechste Sonne) aus Kiel wurden 2000 gegründet, ein Großteil der Band stammt ursprünglich aus Portugal und Lateinamerika. Ihre Klang-Mischung aus Latin Ska Rock mit Elementen aus Reggae, Punk und lateinamerikanischen Rhythmen geht voll ins Blut. In Behnkenhagen bringen Escarparme, Comida China oder Volando Bajo heftig Bewegung in die Massen. Die acht Musiker zelebrieren eine quirlige Show, ansteckend tanzbar, rhythmusüberflutet, mit heißblütigen spanischen Lyrics. Partymucke per excellence! Das neueste CD-Output heißt übrigens Disculpe La Molestia.

Alte Chefdenker-Veröffentlichungen wie Eine Von Hundert Mikrowellen, Mens Sana In Corpore Sano oder 16 Ventile In Gold ergänzte man durch die neue LP /CD Coverbands Ist Die Zukunft. Beim FA werden schon nach dem ersten Song \\\"Ausziehn\\\"-Rufe laut. Aus Sicherheitsgründen findet eine linke Socke als Gitarrenkondom Verwendung, so dass das Mitsingen von Backstage, Nackte Weiber oder Höllenfeuer ohne Ansteckungsgefahr zelebriert werden kann. Während der Rockfaktor mit jeder Nummer steigt, geht auch das Stimmungsbarometer sichtlich nach oben. Bei so viel Unterhaltung darf man das Grübeln ruhig den Chefdenkern überlassen, die bei soviel instrumentalem Einsatz ihre grauen Zellen wohl eher in der Bauchgegend der Fans aktivieren.


Daisy Chain aus Berlin Kreuzberg & Prenzlauer Berg bringt straighten Old-School Punkrock im 77er Style an die Ostsee. Kraftvolle female vocals, englischsprachige Texte und drei selbstbewusste Rock´n´Roll Amazonen,- was will man(n) mehr? Die drahtige Drummerin arbeitet lässig aus der Schulter und gibt den Refrains durch ihren zusätzlichen Stimmeinsatz die notwendige Megapower... 2001 als reine Frauencombo gegründet, lassen Eddy (voc.), Moni (b.) Jolle (dr.) und Steffen (git.)keine Wünsche offen. Leider ist das Publikumsaufkommen im Zelt geringer als erwartet, musikalisch stimmt alles. Mit einem Human-League-Cover verabschiedet sich die Combo, nach Johnny, She Is The Boxer, Kaputt Is Schön, Diesel Suckers und mehr.


Die Dödelhaie (um Sprachführer Andi \"Ich bin ja auch schon 41!\") gründeten sich in den wilden 80ern und können mittlerweile auf 18 Jahre Bandgeschichte, (u.a. mit mehreren Gigs in Kuba und einer Russlandtour als weitere Krönung) stolz sein.


Mit Impact-Records, dem Plattenlabel der Dödelhaie sind die Jungs immer am Puls der Zeit. Eigene Scheiben wie Spiegelbild, Die Beschissenen Jahre oder Schätzchen, Ich Habe Das Land Befreit! passen in jede gutsortierte Punkrocksammlung. Inhaltlich unersetzliche und lustige Ansagen gehören beim Force Attack genauso zur Show wie die intensive wechselseitige Kommunikation mit dem Publikum. Heute werden die Haie von ihren Fans regelrecht herbeigesungen. Lektionen über das Punk-Sein,- sozusagen Bildungsfernsehen on stage gibt es als Gegenleistung... Weitergehn, Die letzte Schlacht, Hätt\' Ich Dich Heut Erwartet (Hätt\' Ich Kuchen Da...) in der Polizeibesuchversion, Worauf Bist Du Stolz, Die Moloch oder das Holzfällerlied als Zugabe runden das Kulturprogramm ab. Die sprichwörtliche Haifischflosse immer galant im Rückenwind, sind mehrere Tausend vor der Bühne 45 Minuten lang im Crowdsurfing-Fieber.


Distemper bringen anschließend quirligen Ska Punk aus Moskau an die richtige Adresse. Wie schon bei ihrem 2005er FA-Auftritt springt der Funke im Zelt schnell über. Als Publikumsliebling erweist sich der quirlige Jung-Animateur im plüschigen Wolfskostüm, der bläsergeschwängerte Ska-Attacken wie Slowo Ubiwaet (Wörter Können Töten), Moscow Reggey oder Mischka mit seinem schweißtreibenden Gehampel unterhaltsam illustriert.


Boxhamsters gehören zum alten Punker-Eisen, Scheiben wie Tupperparty, Prinz Albert, Tötensen oder Der Göttliche Imperator gehen auf das Veröffentlichungskonto dieser Formation. Hochgeschwindigkeitspunk und Schunkelnummern wechseln sich ab, zwei Gitarrren und ein Bass schrummeln um die Wette. Der Konzertbeginn wird mit kräftigen Regengüssen getauft (was wohl auch der Grund für das zahlenmäßig reduzierte Publikum ist). Während die Temperaturen an der Ostsee fallen, steigen sie proportional dazu auf und vor der Bühne.
Bei Zu Klein, Conflict, Eishai, Takeshi oder Hotzenplotz haben alle Zuschauer ihr Pogo-Vergnügen.

Volker (Sax.), Chris (Git./Gesang), Hans (Posaune), Stevie (Bass/Gesang), Mike (Trompete) und Sauer (Drums) von No Respect (frisch zurück von ihrer 2007er Balkantour) wurden auf dem größten Punkfestival aller Zeiten schon öfters gefeiert und lassen sich auch heute mit Klassikern und Neumaterial nicht lumpen. Bei 1 Out Of 5, Subculture oder What I Call Life geht die Lucie ab. Ihr aktuellstes Werk Unadjusted ist nach diesem Gig ganz besonders dringend zu empfehlen.

Die Berliner Psychobilly-Götter von Mad Sin gehen vom 18. - 28.Oktober 2007 auf große Australientour. Was liegt da näher, als sich vor dem bunt gefärbten Punk-Zigeunerlager an der Ostsee schon mal warm zu spielen? Valle, Tex, Koefte, Stein und Andy (Letzterer auch bei den Skeptikern unterwegs!) haben mit Dead Moon\\\'s Calling, Survival Of The Sickest, Sweet&Innocent?...Loud&Dirty!, God Save The Sin, Break The Rules, Distorted Dimensions und mehr... schon etliche Kult-Alben in ihrer Discographie platziert. Der Ruf ihrer genialen Live-Performance eilt ihnen überall und immer in Lichtgeschwindigkeit voraus, so auch an diesem diabolischen Freitag.


Bei All This & More, Dead Moon, To Wack The Night oder Speak No Evil lässt man professionell die Schwarte krachen. Zugabe: Scared Ol\\\' Heart (mit Teufelsritt und Kontrabass-Pyroflammenwerfer). Die knapp einstündige Starkstromshow ist wie immer zu kurz für diesen Abend, die fünfköpfige Band wie immer zu geil für diese Welt!


Mit den Schnittern kommt nun Folkrock mit 10jährigen Erfahrungswerten zum Einsatz, der nicht nur in Kassel und Umgebung Kultcharakter geniest! Ralf veröffentlichte 2006 seinen ersten abendfüllenden Spielfilm Überfall Der Mörderrucksäcke, Die Schnitter selbst hatten 2004 mit Orange ihre letzte Longplayer-Veröffentlichung, (nach Mähdrescher, gefolgt von Arg, Saat Und Ernte Und Fegefeuer). Ralf Kemper, Tino Rakut, Christian Hanke und Kathrin Heiß zeigen sich im Festival-Zelt als eingespieltes Team, das mit Klassikern wie Die Räuber, Arg Muss Sich Der Bauer Quälen, Fegefeuer, Moorsoldaten, Gräbertanz oder Die Weber von Anfang an voll durchstarten kann, mit einem Ohrwurm nach dem anderen. Das Publikum stellt in diesem Fall einen so wirkungsvollen Chor, dass die Band ihre eigenen Stimmbänder eigentlich schonen könnte, bei dermaßen textsicherer Gefolgschaft. Die Schnitter,- so kraftvoll Geigen schrummelnd, Gitarren prügelnd, Schlagzeug schindend und Bass verdreschend tanzt man den Widerstand!


The Casualities namens Jorge (Vocals), Jake (Guitar), Rick (Bass) und Meggers (Drums) lassen sich unabänderlich brandmarken mit den Prädikaten anarchistisch, wild und gut. Temporeich beim Instrumente-Bearbeiten und eingespielt in der Bühnen-Interaktion sind hier echte Profis am Werk, deren Alben Underground Army, For The Punx, On The Front Line usw. vielen ein Begriff sein werden. Nach einer knappen Stunde eigener Überflieger wie Riot, Ugly Bastards, Under Attack, Get Off My Back oder Fallen Heroes darf ein gesalzener Blitzkrieg Bop von den Ramones nicht fehlen. Ständiger Blickfang: der umtriebige Fronter mit Igelfrisur und ein Drummer, der haudrauftechnisch mit allen Ätzlaugen dieser Welt gewaschen scheint. Coole Performance!


Als selbsternannte Commandantes (die sich auch privat sozial und politisch engagieren) widmet sich die Band aus Bielefeld seit 2002 mit Tonträgern wie Lieder Für Die Arbeiterklasse und Viva La Revolution dem punktechnisch aufgerocktem Arbeiter- und Kampflied. Musikalisch und inhaltlich korrekt gibt es bis zwei Uhr morgens klanglichen Geschichtsunterricht bei Brüder Zur Sonne, Spaniens Himmel, Bandierra Rossa und Bella Ciao.


Wer danach immer noch nicht genug auf die Ohren bekommen hat, der wird an der längsten Punkrockfestivaltheke der Welt bis zum nächsten Soundcheck von einem fähigen Discjockey an die Brust genommen und dauerbeschallt. So muss das sein und so soll das auch bleiben...


Samstag, 28.07.2007


The Vageenas, (mit Proberaumstandort in Duisburg), das sind Babette (Voice), Rene (Guitar), Burn (Drums) und Marcel (Bass) aus dem Ruhrpott. Ihre Punkrock-Veröffentlichungen tragen Namen wie When Music Hurts... oder Teenage Music. Auf dem heutigen Tages-Opener-Gig beim Force Attack stehen zu früher Stunde schon wieder einige Tausend \\\"bei Fuß\\\", um den Punk-Motor bei wechselhaftem, windigen Wetter warmlaufen zu lassen. Die pink-punkige Babette springt mit viel Stimme und wenig Fummel über die Bretter und den Leuten gefällt es, mit Talk 2 Much, Money oder You Make Me Sick den Marathon zu starten.
Bite The Bullet sind seit 2003 mit englischsprachigem Oldschoolpunkrock am Start. Nick (Vocals), Markus (Guitar), Marina (Drums), Frank (Bass) kommen alle aus der Berliner Underground Szene und wissen wovon sie singen. Die schlechte Nachricht zuerst: Power-Schlagzeugerin Marina hört nach dem FA-Gig auf...ein(e) kompetente(r) Nachfolger(in) wird händeringend gesucht! Beim aktuellen Output The Return Of The Unrich And Ugly (Bad Dog Rec.) geht es deftig ans Eingemachte, Mad World, Criminality, Sick Of Society und Don\'t Give Up hinterlassen einen bleibenden Eindruck und gut geschütteltes Adrenalin.


Manos, hier ist der nackte Wahnsinn noch hausgemacht und selbstgeschlachtet! Für Andrew (git/voc), Eule (bg), Ratze (dr) - 1984 als Schülerband Löwenherz gegründet - 1987 umbenannt in Manos - kam der echte Durchbruch Anfang der 90er Jahre, wo sie in Wacken und beim With Full Force die ganz großen Bühnen zum Einsturz brachten.


Selbstbestäubte Alben wie La Bumm - die Fette, Terrible Reality, At Mania Of Death, Living Burial, Friede, Freude, Eierkuchen und Weihnachtsfieber haben ganzen Landstrichen die Chaos-Theorie-Anarchie der ehemaligen DDR nähergebracht, bevor sie nun mit der neuesten Prügel-Scheibe ihre explosionsartige Weiterentwicklung eingestehen. Der Trash-Supergau Genocide gehört (so unglaublich das klingt) direkt ins Vorprogramm von Slayer, Testament und Napalm Death! Manos haben sich hiermit selber an die Wand gespielt, mit einer geradezu terrorverdächtigen Weiterentwicklung!


Trotz traditionellem manosianischen Wechsel von Fun-Scheibe und ernstgemeinter Trashmetal-Veröffentlichung liegt der Festival-Schwerpunkt an der Ostsee ohne Frage auf der Gaudi-Variante ihrer gigantomanischen Traumata-Show. Andrew erscheint in unkaputtbarer hundertjähriger Panzer-Wattejacke, Eule mit (jedes mal anders bestücktem) Bass-Konstrukt, diesmal mit einem höhergelegten funktionsfähigen Toilettenspülkasten samt Abzugstrippe - einem echten Kult-Relikt ostdeutscher Nostalgie-Kultur - verbunden mit einer praktischen Emaille-Schüssel als Exkremente-Auffangbecken. So kann der Mann mit dem Rapunzelhaar mitten im Song noch ein Spiegelei braten und ein dringendes Geschäft besorgen,- alles mit dem Tieftöner in der Hand... Eules geplagten Altfrauen-Rücken schmückt ein riesiger Vogelkäfig mit Weihnachtsmannbommelei innen drin und Teflon-Bratpfannenpendel unten dran...


Nach Genocide und Parasites (Hochgeschwindigkeitsgeschosse der neuen Killer-CD) nimmt der Irrsinn mit Komm In Den Garten, Hip Hip, Biene Maja, Kranker Tannenbaum oder Wer Hat An Der Uhr Gedreht hemmungslos und in Worten unbeschreibbar seinen jugendgefährdenden Lauf, mit Ratzes brachialem Schießbudenmisshandlungs-Drumstil glaubwürdig unterlegt. Posaune als Kopfputz und Luftballonbockwurst für die Massen und zwischendurch mehr als 20 Fans auf der Bühne,- Andrew, Eule und Ratze retten die Welt und unser aller kaputte kleine Seelen!

Moskovskaya, bestehend aus Stefan (Ges./Git.), Manfred Sch. (Bassgitarre), Tobias (Gitarre), Manfred I. (Drums), Alexander W. (Keyboards), Alexander D. (Gitarre), Jürgen (Trompete) und tausend anderen Beteiligten sind normalerweise live eher ein Menschenauflauf als eine Band, haben sich in Behnkenhagen aber aufgrund der besseren Übersichtlichkeit auf eine gute Hand voll Musiker beschränkt. Sie zeichnen verantwortlich für Produktionen wie Ska-Attack, Skandal, Die Drei Von Der Punkstelle oder Zeit und machen ganz schön Dampf mit ihrer Bläsergruppe. Im Publikum wird getanzt als bewerbe man sich kollektiv für das Sportabzeichen, und die Luft ist schwarz-weiß-kariert von soviel Ska.

Ohl (Die Oberste Heeresleitung), 1980 in Leverkusen gegründet, zeigt sich nach Scheiben wie Heimatfront, Die Deutschen Kommen, 1000 Kreuze etc. immer noch wild und unangepasst und plädiert für einen selbstbestimmten Lebensstil, sprich: die Freiheit der Gedanken. Die routinierten Soundbrettfahrer rekrutierten ihre Fans Punkt 17.30 Uhr mit kometenhafter Geschwindigkeit zum hingebungsvollen Mitsingen und Pogen. Deutscher W geht auf Tuchfühlung mit den Fans und auch Stalin, Kalashnikov, Egon Krenz und L. Kaida verschießen ihre klangliche Munition zielgenau und ohne Feuerpause auf die zigtausend buntgewandeten Irokesenträger vor der Hauptbühne. Warschauer Pakt, Leverkusen, Keinen Führer Keinen Gott und Der Preis Der Freiheit gehen runter wie frisch geölt, als Zugabe brettert Deutschland aus den haushohen Boxenwänden. Ohl, \"Der Fluch\" in seiner zweiten Identität, schreit nach Hingabe und sonst nichts als der Wahrheit...

The Valkyrians, besetzt mit Gladiator, Big Deal, Letku Leroy, Mr. Moonhead und Angster (und extra aus Finnland, Helsinki, angereist) kennen nur eine Mission: Ska in seiner reinsten Form! Ihre Message schraubt sich mit Comin On Time, Rastaman, Cool It, Baby, Baby und Too Hot direkt in den Schädel und in die wohlig strapazierten Beine.


In 12 Jahren Loikaemie haben Sammy, Andy und Co. Alben namens Ihr Für Uns Und Wir Für Euch, III, 10 Jahre Power For The Eastside aus dem Ärmel gezaubert, bevor ihr viertes Studioalbum nun voraussichtlich am 2. Nov. 2007 fertig gebacken wird. Im Zelt singt man Wir Sind Die Skins, Ihr Für Uns und Wilder Osten. Für ein gepflegtes Bier ist zwischendurch immer eine linke Hand frei.


Die Party Rock\\\'n\\\'Roller Trashcan Darlings kreuzen seit Mitte der Neunziger auf diesem Planeten. Strange? Gentle (Vocals), Chris Damien Doll (Guitars) Frankie Nachtnebel (Guitars) Q Ken Rockers (Bass), Andy Hunter (Drums), so die Namen der illustren Gesellschaft, Episode 1: The Lipstick Menace oder Getting Away With Murder, die Namen der klanglichen Endprodukte... Mit engen Stretchjeans und Glamrock-Attitüde, inklusive dem dazugehörigen Posing geht es bunt und rockig in die Bouletten, per Rocket Madonna, Sinister Ride, Criminal Porn und 22 & Trash.


Von Beck\\\'s Pistols umbenannt in Pöbel & Gesocks halten Trevor (Git./Ges.), Jennes77 (Bass& Ges.), Timo (Drums), Willi Wucher (Ges.) seit dem Urknall des kollektiven Gedächtnisses den Proletenpunk im Ruhrgebiet hoch, dokumentiert durch Machwerke wie Schönen Gruß, Oi! Punk Pervers, Fünf Millionen, Lieder Über Leben Und Tod... usw. Dieses Jahr gibt\'s bei der Gelegenheit (im Gegensatz zum 2005er Force Attack) keine ausufernden Entblößungszeremonien dickbrüstiger Frauen im Publikum, bei Gegen Die Norm und Land Unter. Musik ist und bleibt Geschmackssache und über selbigen kann man sich bekanntlich streiten...

Künstlerisch anspruchsvoll wird es anschließend mit Die Art, legendärem Indierock aus deutschen Landen, der für viele Festivalbesucher lebendige Vergangenheit bedeutet und mit unzähligen Erinnerungen und Assoziationen besetzt und vernetzt sein dürfte. Das brandneue Album, dessen Veröffentlichung am 14.September bevorsteht, lässt den Herzschlag der Fans in unbändiger Vorfreude schon jetzt gedankliche Luftsprünge machen.


Ein wie eh und je charismatischer Makarios und seine kompetenten Mitstreiter gestalten mit My Color, Eternal Fall, Heerlitz, Black Dust, Sie Sagte, Irish Coffee, Black Hearts, Das Schiff und Schreien ein Kopfkino der Extraklasse. Für 45 Minuten liegt ein körperlich spürbarer Zauber in der magiedurchfluteten Luft, eine Stimmung aus Melancholie und Herzblut, ein Strudel aus Lebensenergie und Harmonie erzeugender Schwingung. Unvergesslich und wunderbar!


Die Mimmis EP \"Du Bist Deutschland\" (\"Narrenkappe, Hose offen, Alaaf Helau und voll besoffen...\") erschien am 3. März 2006. Immer noch nicht zum alten Eisen gehörend, nimmt man sich selber nicht zu ernst und punkrockt fröhlich drauflos. Die Geschichten von Ich Will Alles, Du Bist Deutschland, Liebe Tut Weh, und Sieben Jahre Doof kennen die Fans aus dem \"ff\", das gemeinsame Singen hat man mit Fabsi ja schon früher geübt.


Fluchtweg, das sind Ralf (Bass, Gesang), Ronald (Gesang, Gitarre), Paul (Schlagzeug), Matthias (Saxophon, Akkordeon, Truckharmonika) und Otto (Balaleika, Gitarre, Gesang). Gegründet 1984 in Neuruppin bei Berlin, 1986 Bandauflösung, 1988 Neuformierung 1994 Gründung des bandeigenen Label TollShock Records... 2006 folgte der erste Gig mit neuem Drummer, März 2007 kam das neue Album namens Corporate Identity (nach CD\'s wie Tempo, Tempo, Arbeitsscheue Ostler oder Commerzpunk )auf den Markt und nun geht es Schlag auf Schlag weiter.

Jetzt Auch Bei Uns, Der Alte Rotz, Sag Nicht Verzeihung, Berliner Luft machen auf der Festwiese Lust auf genaues Hinhören, bei Lyrics zum Mitdenken.


Spermbirds sind (eine mehrjährige Auszeit nicht mitgerechnet) heißgeliebter Bestandteil der Hardcore-Szene seit mehr als 20 Jahren. Markus (Bass), Frank (Gitarre), Roger (Gitarre), Matthias (Schlagzeug) und Lee Hobson Hollis (Kult-Faktor auch bei Steakknife!) am Gesang... hebeln livehaftig die Welt aus den Angeln. Nach Something To Prove, Eating Glass oder Nothing Is Easy entpuppt sich auf dem Force Attack nun auch Set An Example als ein rasantes HC- und Punkrockalbum, welches nach der Festivalsaison im Herbst noch auf einer ausgedehnten Tournee live zu genießen sein wird. You\'re Not A Punk, Set An Example, Melt The Ice, Kill Me Quick, Knifethrower bringen ohne Schallbegrenzung den musikalischen Ausnahmezustand nach Behnkenhagen. Lee versprüht das ungezügelte Energiepotenzial einer implodierenden Kernkraftanlage, schreit sich die Lungenflügel in Fetzen und flutscht wie ein geölter Blitz hin und her, während Roger und Kollegen ihre Instrumente und sich selbst mit explosiven Sprüngen in Schwindel erregende Höhen katapultieren. Ironische bis sarkastische Lyrics und psychologisch ausgefeilte Wortspiel-Eskapaden ziehen das Menschenmeer vor der Hauptbühne in einen hypnotischen Sog ohne Wiederkehr. Die Spermienvögel durchbrechen die Schallmauer und entschwinden ins All...

The Other, die in Leverkusen und Umgebung noch als Misfits-Coverband Ghouls ein Begriff sein dürften (Vö\'s: 2006: We Are Who We Eat, 2004 They\'re Alive, 2003 Beware Of Ghouls, Demo: Let There Be Hell) mischen nach 1.00 Uhr morgens (nachträglich zur Geisterstunde) das gut besuchte Force Attack Zelt noch mal kräftig auf. Gleich zu Beginn der Show gibt es eine Heimsuchung von Deutscher W. (Ohl), der seinen Bandkollegen gesangstechnisch Rückendeckung gibt. The Other-Frontmann Rod himself beeindruckt durch eine geradezu unverro(d)ttbare und hochkarätige Stimme. Mit geweißten Gesichtern, einem ausgeprägten Hang zum Morbiden und makaberen Anspielungen ersteht man hier mit Passion For The Kill, 666 Ways To Die und Tarantula von den Toten auf und treibt sein blutiges Spiel mit dunklen Fantasien. We Are Who We Eat... Cineastisch motivierter Horror-Kult, ansprechend und überzeugend umgesetzt!


Sonntag, 29.07.2007:


Fahnenflucht gibt es seit 1990, mit dem Versuch eine \"halbwegs tolle Deutschpunkcombo\" zu werden... metallisch angehauchter Punkrock mit Hardcore-Einflüssen, bei dem es schon immer lohnte, auf die Textinhalte zu achten. Bleib Nicht Stehen, Für Mein Land, Demokratie, Minderheit, Ohne Ausweg wecken auch den letzten Langschläfer an der Ostsee aus seinen Kater-geschwängerten Träumen. Keine andere Band des Festivals wirft mit dermaßen vielen Promo-Scheiben und T-Shirts um sich und mitten ins euphorische Publikum, wie die Jungs von Fahnenflucht. Der Angriff nach vorn ist die beste Verteidigung und Fanarbeit gehört immer an die Basis, also dorthin wo die Pogofront die ersten Reihen stellt... Korrekte Show mit vollem Einsatz. Fahnenflucht hören heißt Flagge bekennen.

Pestpocken sind erstmalig 1997 in Erscheinung getreten, auffällig durch einen 50 prozentigen Frauenanteil... Andrea (Voc.&Git.), Danny (Voc.&Git.), Mirmo (Bass) und Stine (Drums) kriegen im Zelt ein Feedback geboten, mit dem die junge Band zu Recht zufrieden sein kann. Die Hessen liefern mit Fressen & Gefressen Werden, Virus BRD, Tot Geboren oder Bürgerschreck Zündstoff zum Nachdenken und fahren vom ersten bis zum letzten Song ein straffes Brett.


Palmeras Kanibales aus Venezuela haben dem Ska ihre Seele verkauft. Vertreten auf einschlägigen Samplern wie Latin Ska Vol. II oder The Big Skang Theory oder dem eigenen Silberling La Ruta stellten sie auf der vorangegangenen Europatour (deren letzten Gig nun der Auftritt beim Force Attack darstellt) ihr Können unter Beweis. Planeta, Chicos, Internacional und Simplemente grooven wie Sau und katapultieren südamerikanisches Lebensgefühl in die Menge. Hier steht nicht nur den Musikern das Grinsen im Gesicht, die Punkergesellschaft versteht zu feiern ohne dabei Gefangene zu machen. Hip, hip, hip!


Die Voodoo Rockers der The Lombego Surfers skatepunken und punkten (!) auf dem FA mit intergalaktischem Rock\'n\'Roll und einem Schießbuden-Neuzugang, der seine Drumsticks - Gerüchten zufolge - in 1000 Grad heißem Höllenfeuer härten lässt... Seven Peasures (2003) oder Friendly Fire (1998) - um nur zwei Scheiben aus vorangegangenen Veröffentlichungen der Lombego Surfers zu nennen - werden nun um das neueste Output All Strung Out (6 Song MCD) bereichert. Im September gibt\\\'s dann die nächste Deutschlandtour. Die Vibrationen von Is That All, All Strung Out, Kicks On The Street, Mai Tai und High Ball treiben das technische Equipment an die Grenzen der Leistungsfähigkeit, bevor sie Tage später in Minnesota/Amerika zeitverzögert eine Autobahnbrücke zum Einsturz bringen. Lombego Surfers,- ganz großes Kino mit Musik.


Vermischt man zwei Hamburger Kultband-Bestandteile miteinander, so entsteht aus der chemisch reagierenden Verbindung alles Mögliche, bei Verwendung von Rubbermaids und Slime jedoch ausschließlich unverfälschter RubberSlime... Das deutschrockende Ergebnis dieser Symbiose kann sich hören lassen, wie der Gig auf dem diesjährigen FA einmal mehr bewies. Auf die aktuellen Ergüsse der Bandfusion muss der CD-Freund noch bis Anfang 2008 warten, auf www.myspace.com/rubberslime gibt es aber schon ein paar Hörproben des neuen Materials auf die frisch bespannten Trommelfelle. Eine gelungene Überraschung unter freiem Ostseehimmel ist der Gastauftritt von Mimmi‘s-Performer Fabsi und Molotow Soda-Original Tommy (der mit schwungvollen Ansagen auch den meisten Bands des Festivals auf die Bühne hilft...) mitten im Set.


Das Debüt-Album von Pascow (gegründet 1998) hieß kreativerweise Richard Nixon Discopistole, gefolgt von Geschichten, Die Einer Schrieb... und Schief Gescheitelt, Schlecht Rasiert. Der nun in Karlsruhe eingespielte Klang-Neuling wird den klangvollen Namen Nächster Halt Gefliester Boden... tragen. Man bescheinigt den Jungs aus dem Saarland erigierende Wutausbrüche und innovatives Songwriting, Emo- und Punkkompatibilität. Zu Recht, wie die Auswirkungen von Paris, Pathos oder Hollywood beim diesjährigen Zeltauftritt nachvollziehbar erspüren lassen.

Die Skeptiker, aktuelle Besetzung:Sänger Eugen Balanskat (Rotorfon), Drummer Andy Laaf (Mad Sin, Blind Passengers, Cassandra Complex), Gitarrist Tom Schwoll (Jingo De Lunch, Extrabreit, Sin City Circus Ladies, Kumpelbasis), Gitarrist Lars Rudel (Cultus Ferox, Blind Passengers) und Mathias Kahle, ein echtes Dreamteam mit Anspruch und Szene-Erfahrung! Mit Veröffentlichungen wie Harte Zeiten, Sauerei, Schwarze Boten, Stahlvogelkrieger, Frühe Werke, Wehr Dich entstanden echte Meilensteine der Punkrock-Kultur, wichtige Zeitgeist-Dokumente bleibenden Wertes. Die aufgrund des Festivalumfanges von 41 Bands leider viel zu kurze Spielzeit hat mit Deutschland Halt\'s Maul, Allright My Boys, Widerstand, Straßenkampf, Titania, Wehr Dich oder DaDa In Berlin durchweg Klassiker-Leckerbissen im Programm. CarusoPunk-Tenor Eugen schmettert motiviert drauflos und schwimmt sich frei wie ein Fisch im Wasser, Flitzefinger Tom post wie der Leibhaftige und Haudegen Andy wirbelt sich die Hände blutig. Die anderen Bandkollegen schäumen vor Spielfreude mit. Innerhalb weniger Minuten setzt das eingespielte Team die Luft auf der Hauptbühne flächendeckend in Brand. Dieses musikalische Fegefeuer kann auch der hartnäckigste Dauerregen nicht löschen! Die Skeptiker - eine staubfreie Legende, live jedes Mal eine echte Offenbarung!

1993 unter dem Namen Frontal aus der Taufe gehoben, hatten die nun folgenden das Zelt beschallenden drei Oi-Kumpane nie was mit der gleichnamigen rechtsradikalen Combo zu tun, so dass sich eine Umbenennung in KrawallBrüder definitiv als richtig erwiesen hat. So gibt es dann auch keine Missverständnisse bei Halbstark, In Dubio Pro Reo oder Saarland. Punk sei Dank!


The Lurkers, originaler und origineller UK Punk aus West London bestehen im aktuellen Line up aus Arturo Bassick (Bass, Vocals) - einziges Gründungsmitglied und bei 999 ebenfalls dabei - , Nellie (Drums) und Dave Kemp (Guitar). Scheiben wie Powerjive, Ain\'t Got A Clue oder On Heat füllen die Zeitspanne von 1978 bis 2004. Mundgerechte Delikatessen wie Go Sane, Misery, Babylon und Gotta Go kommen verzehrfertig auf die Festivalplattform in Behnkenhagen und bringen die bunt gescheckte Partymeute häppchenweise in Bewegung.


ACK (Allgemeines Chaos Kommando) hatten 1985 ihren ersten Gig und gehören auf dem Force Attack schon fast zum unverzichtbaren Hardcore-Punk-Inventar. Inhaltlich wie soundtechnisch bewegen sich die vier Energiebolzen auf höchstem Niveau. Jede der schweißtreibenden Nummern macht keine Kompromisse und geht voll an die Substanz (Veröffentlichte Silberlinge: Eiskalt, Widerstand, Mucha Policia, Heile Welt und A.C.K.) Mosti (Gesang), Ole (Gitarre), Oli (Bass) und Martin (Drums) legen eine rhythmische Dreiviertelstunde lang alles in Schutt und Asche. Blutdrucksteigerer wie Eiskalt, Wut, Baskenland, Nazis oder Leitkultur befassen sich kritisch und provokativ mit politischen Themen, unterlegt von vorwärts jagendem Hardcore-Punkrocksound, der in die Beine geht und keine Fragen offen lässt.

999, die Briten Nick Cash - Gitarre, Gesang, Guy Days - Gitarre, Gesang, Pablo Labritain - Drums und Arturo Bassick (auch The Lurkers) - Bass, Gesang treiben zum ungebremsten Vergnügen all ihrer Fans schon seit 30 Jahren ihr Unwesen in der Musikszene; mit dem Outburst-Album von 2003 am Ende einer langen Veröffentlichunsfahnenstange... In die Jahre gekommen, schwergewichtig und nicht mehr ganz so gelenk, (trotz einigen zu belächelnden Posingversuchen dennoch hörenswert) gibt es Nachhilfe für all die im Publikum, denen die Antiquitäten zum Anfassen bisher noch kein Begriff waren. Black Flowers, Hit Me, Boys In The Gang, I\'m Alive, Nasty, Homicide,- oder doch lieber die alten Scheiben zu Hause konsumieren?

Bei Zaunpfahl erblickte das fünfte Album namens Musik im März 2006 das Licht dieser grausamen Welt. Der \"hardcorebeeinflusste Deutschmetalpunkrockrap incl. leiser Töne\" ist nicht das erste mal bei der größten Punkerparty aller Zeiten zu Gast, so dass man eine gewisse Publikumskompatibilität voraussetzen kann... Gleich zu Beginn der Show gibt\'s eine Portion Roh-Ei für das In Flames-Shirt vom Mann mit der Gitarre, wobei das Bassistenshirt (\"Laut Ficken gegen Rechts\") ohne Ei-Auflage davonkommt. Das Leben ist hart und Normalböse... so dass man von Subkultur, Terrorist und Warum Fragst Du Nicht noch einiges lernen kann. Wer ohne Brett vorm Kopf geboren wurde, hat den Live-Wink mit dem ... verstanden und kommt ohne bleibende Splitter in der Birne davon. Respekt!


The Meteors schlagen nun schon seit 25 Jahren regelmäßig mit Soundbomben wie Corpse Grinder oder These Evil Things... auf dem blauen Planeten Erde ein und hinterlassen ihre Spuren in tief greifenden klanglichen Kraterlandschaften. Psychobilly der Extraklasse, der sich hartnäckig in die Gehörgänge schraubt... Werewolf, Chainsaw Boogie, Graveyard Stomp, Insane, Get Off My Cloud, Wrecking Crew hier sind echte Klangpsychopaten am Werk!


Mono Für Alle gab es leider nicht, dafür kam als akzeptabler Ersatz die Ruhestöhrunk als letzte Band des elften Force Attack in Stereo daher. Deutschsprachiger Oi zum Anfassen. Kostproben aus dem Bandrepertoire gefällig? Dreckig, Krieg Den Reichen, Leinen Los… Sven (Gitarre, Gesang), Larser (Gitarre), Morten (Bass) und Steffen (Drums) schicken den unersättlichen harten Kern der Festivalbesucher gegen zwei Uhr morgens zünftig in die wohlverdiente Mausefalle bzw. in den hoffentlich noch trockenen Schlafsack...


Ein dickes Punkeschön geht an Veranstalter und Punkerkönig von Deutschland Imre Sonnevend für monatelangen Vorbereitungswahnsinn und den ordnenden Überblick, an die gewaltfreie und kompetente AS Security aus Rostock, an die fleißigen Stagehands, versierten Monitormixer, rastlosen Techniker und Bühnenbauer, Kameraleute, Fotografen, Shuttlebusfahrer, und alle beteiligten Helfer und Helfershelfer auf dem ganzen Gelände, nicht zu vergessen die unentbehrlichen 15000 Fans und 41 Bands!


Abschließend lässt sich behaupten, dass sich das Durchschnittsalter im Publikum in diesem Jahr rasant nach unten hin verschoben hat. Deutschlands junge Punkszene wächst und gedeiht prächtiger und schneller als vermutet, von Nachwuchssorgen kann weder bei Musikern oder Bands, noch bei der Punk-Lebenseinstellung im Allgemeinen gesprochen werden! Gottseipunk geht somit alles seinen geregelten Gang in eine Zukunft, in der Anarchie und Widerstand (unseren realitätsfremden, desorientierten und oftmals unfähigen Politikern sei besonders gedankt!) weiterhin eine echte Daseinsberechtigung haben werden!


SEE YOU ALL IN 2008 ON THE OSTSEE (Baltic Sea)!



Andrea Göbel


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