German Rock e.V.

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With Full Force 2007
Zappanale 2007

Zappanale 2007

www.zappanale.de


Der amerikanische Musiker, Komponist, Regisseur etc. Frank Zappa (1940-1993) hat unzählige Musiker und Künstler beeinflusst und ein wirklich umfangreiches Werk hinterlassen. Es wurden mehrere Bücher über Frank Zappa geschrieben, wer ihn und seine Musik nicht kennt, hat sicherlich etwas verpasst.

Bereits zum 18. Male ist es Ziel der Zappanale, dieses Erbe intensiv zu pflegen und zugleich kreativ im musikalischen Universum Zappas zu kreisen.

Pünktlich zur Volljährigkeit der Zappanale ist auch der German Rock e.V. dabei, um über dieses international bedeutende
Open Air Festival in Bad Doberan zu berichten.

Leider war ich (Ingo Saager) gesundheitlich nicht „on Top“ und habe mir nicht alle Bands komplett angehört, ich bitte um Nachsicht,

Bad Doberan und Umgebung ist jedenfalls eine Reise wert, schließlich haben sich erst kürzlich in Heiligendamm einige Promis und politische Führer getroffen, um in Ruhe ein bisschen zu quatschen und Entscheidungen über die Zukunft unseres Planeten und der Menschheit zu treffen.

Die Zappanale hat einen sehr gut organisierten und familiären Charakter, für Kids gibt ein eigenes Zelt mit diversen Aktivitäten, auf dem Festival-Gelände reichlich Fress- und Trinkbuden aller Art, Platten- und Kuriositäten-Verkaufsstände, Chill-Out-Zelt, ein
großes Zirkuszelt für die Zuschauer (je nachdem als Regen- oder Sonnenzelt zu nutzen), super Kaffee- und Espresso-Mobil und so weiter..

Das Publikum ist sehr gemischt und entspannt, von normal bis Freak, von jung bis alt, aber immer freundlich und höflich, die gesamte Atmosphäre des Festivals ist sehr locker und angenehm.

Die Arf-Society mit Ihrem erstem Vorsitzenden Thomas Dippel, Mitgliedern und vielen Helfern stellt diese mittlerweile international bekannte und (so glaube ich) weltweit größte Veranstaltung rund um Frank Zappa`s Kunst auf die Beine.

Für die tolle Organisation des Festivals, den freundlichen Empfang und die Unterstützung für uns möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken, wir vom German Rock e.V. haben uns bei Euch sehr wohl gefühlt.

Nun zur eigentlichen Veranstaltung.

Bereits am 2.8.2007 wurde im Vorprogramm der Dokumentar-Film Wild Man Fischer gezeigt und mit Derailroaded, Christophe Godin und dem Captain Beefheart Project die Eröffnungs-Party gefeiert.
Leider ohne uns, da wir erst ab 3.8.2007 vor Ort waren.


An den folgenden drei Festivaltagen wurde dann ein wirklich volles Musik-Programm geboten.
Von circa 14:00 bis jeweils circa 01:30 Uhr wurde Live-Musik gespielt, dass muss man in der heißen Sonne erst mal durchstehen.

Tag 1:

Am Freitag, den 3.8.2007 ging es mit dem schrägen Don Preston`s Akastic Ensemble aus USA pünktlich um 14:00 Uhr los.

Don Preston war ein Ur-Mitglied der Mothers und hatte sich schon vor Bob Moog einen Synthesizer selbst gebastelt und später dann auch mit dem Mini Moog ungewöhnliche Geräusche und Musik gemacht.
Hier wurde eher Musik aus der frühen Zeit von Frank Zappa präsentiert, zum Beispiel The Idiot Bastard Son und ähnliche.

Danach Monty & The Buchers aus UK – sehr jung und sehr funkig.

Christophe Godin & Mörgible aus Frankreich fetzten dann als Trio mit einer flinken und verzerrten Gitarre sehr unterhaltsam durch Zappa- und eigene –Kompositionen.

Nun spielten I Virtuosi Dal Planeta Talento aus Italien in 12-köpfiger Besetzung mit großer Bläserabteilung viele der schwierigen Zappa-Kompositionen (Andy, Peaches und so weiter) recht authentisch. Aber leider konnten die Vocals-Parts nicht das Niveau der Instrumentalisten erreichen.

Leider konnte der angekündigte Ike Willis wegen eines Autounfalls nicht rechtzeitig zum Gig kommen, er hatte letztendlich seinen Flieger verpasst.

Somit spielte nur Napoleon Murphy Brock als Original-Zappa-Bandkollege mit der Band Project-Object, unterstützt von Don Preston, die Music of Eff Zee (FZ = Frank Zappa). Und die Herren zelebrierten mit Unterstützung vom Special guest der Zappanale Dr. Dot (professionelle Masseuse der Musiker und attraktive Lady) ein Konzert der absoluten Spitzenklasse.

Wet T-Shirt-Time mit perfekter Showeinlage, Andy, Inca Roads und vieles mehr kam nun so authentisch, dass ich mehrfach eine Gänsehaut bekam.

Neben der Original-Stimme von Napoleon spielte die Band auch so echt die Zappa-Musik mit ausladenden Soli, großem Handwerk und tollem Sound: Das klang wirklich absolut nach und in Geiste von Frank Zappa. Dieser Auftritt war für mich persönlich der Höhepunkt dieses Festival: Hut ab!

Danach hatten es Trigon aus Karlsruhe wirklich nicht einfach. Die Band spielte eigene Stücke mit hohem Improvisationsanteil.
Zum Ausklang eine sehr angenehme Alternative, die manchmal nach Guru Guru (in den besseren Zeiten) klangen.

Übrigens führte Jim Cohen als sehr angenehmer und sachkundiger Moderator an allen Tagen absolut professionell und
sehr unterhaltsam durch das Programm.

Tag 2:

Als Rahmenprogramm fand am 4.8.2007 im Kampftheater Bad Doberan unter dem Motto A Holiday in Berlin ein Vortrag von Jim Cohen durch die Tiefen von Frank Zappa`s Schaffen und ein Interview mit Dr. Dot statt.

Auf dem Festivalgelände wurden einigen lokalen Jung-Bands (For Headphones Only, Hendrix Explosion, Seelen-los und Overdrive) aus Bad Doberan und Umgebung Gelegenheit geboten, sich unter dem Motto Vorspiel Volumen II dem Publikum der Zappanale vorzustellen.

Autonom und auf einem eigenen Truck stellten sich Chen Unst – Captain Beefheart-Project aus Germany vor, habe ich leider nicht verstanden.

Nun arbeitete sich Team Zappa aus den nördlichen Norwegen, 12 Musiker, viele Bläser, Sänger und Sängerin durch Zappa-Material der Alben Overnite Sensation, Hot Rats, Apostrophe und Roxy & Elsewhere. Heavy Stuff also und die Band setzte das alles sehr gut um, instrumental wirklich top, Gesang sehr eigenständig und trotzdem alles im Stile und sicher auch im Sinne von Frank Zappa. Hat sehr viel Spaß gemacht: meinen Respekt haben sich Team Zappa erspielt.

Mit Octafish nun wieder eine deutsche Band am Start, die teilweise keyboardlastig und auf ungewöhnlichen Instrumenten (Stick, Sequenzer und so weiter) einen eher eigenen Sound zwischen King Crimson, Frank Zappa und Krautrock abfeuerten.

Kimono Draggin aus USA klangen für mich so, wie Zappa als Punk klingen könnte. Auch die sehr eigene Variante von Hocus Pocus von Focus haben mich nicht überzeugt – sehr grenzwertig.

Von Sex Without Nails Bros. aus Österreich hatte ich schon das volle Joe`s Garage Programm gesehen und das hatte mit sehr gut gefallen.

Hier spielte die Österreicher nun eine Art Zappa`s-Top-Ten-Hits. Die Band und Sänger/-in sind auch wirklich gut, aber ein paar frechere Stücke von Frank hätten mir mehr Spaß gebracht. Zwischendurch stieg dann Napoleon Murphy Brock bei einigen Stücken aktiv ein – das war schon wieder eine Klasse für sich.

Nachdem Adam Wickerl (Gründer dieses Ensembles) sich unter anderem mit dem Gitarristen und Partner Conrad Schrenk einen Weltklasse-Musiker in diese Band geholt hat und vor einigen Jahren einem gewissen Falco in der Hallucination Company einen Startpunkt für dessen Karriere gegeben hat, bin ich gespannt, was dieser nette und etwas arrogante Herr aus Österreich noch alles auf die Beine stellen wird. Ich wünsche good luck..

Zum Ausklang des Tages spielte nun Space Debris aus Deutschland wieder German Rock mit Drums, Hammond-Orgel und Gitarre oder Bass. Rockte alles erfrischend und recht locker improvisiert zwischen Birth Control, Deep Purple und Jane ab.
Musik eher für den Body als für den Kopf – ein guter Ausklang für diesen Tag.

Tag 3

Am letzten Tag des Festivals ging es bereits um 11:00 Uhr mit Polytoxicomane Philharmonie aus Frankfurt am Main los.
Abgefahrene Bühnenshow mit allerlei Klamotten. Ganz nett und sympathisch aber musikalisch nicht gerade umwerfend.

The Great Googly Moogly aus Schweden habe ich leider verpasst, sorry.

Das Jazzprojekt Hundehagen aus Deutschland ging dann wieder ganz locker mit der Musik von Zappa um. Eher krautig als virtuos aber dadurch auch ganz amüsant und eigenständig.

Danach das Harmonia Ensemble aus Italien mit Cello, Flöte, Posaune, Computer brachte nochmals zappareske Musik in einer ganz eigenen Klangfarbe. Eigenwillig aber sehr interessant.

Eigentlich habe ich mich in diesem Jahr für einen Besuch der Zappanale entschieden, weil als Top-Akt Terry Bozzio angekündigt war.

Terry ist aber in der Zwischenzeit bei Korn eingestiegen (Terry, was machst Du nur ?) und hat aber als Ehrenmann für einen hochwertigen Ersatz gesorgt.

Also nun aus USA das Chad Wackerman Trio mit eigener Musik. Klar, Chad Wackerman ist ein begnadeter Schlagzeuger um den sich ein sehr guter Gitarrist und Bassist gescharrt hat. Die Musik klingt eher nach Allan Holdsworth als nach Frank Zappa, aber das ist nach drei Tagen Zappa-Musik auch völlig ok. Chad zeigte nun die hohe Kunst des Schlagzeugspielens in einer Musik, die er selbst treffend als Electric Jazz bezeichnet.

Zum Ausklang noch die Good bye – 2008 Session mit allen Musikern (die noch vor Ort waren und Bock hatten) –
ein recht schräger Ausklang.


Fazit:

Auch wenn Frank Zappa nicht mehr unter uns weilt, sein Spirit und sein Einfluss ist immer noch gegenwärtig.

So wurde im Jahre 2003 in der Mollystrasse in Bad Doberan das Frank Zappa Denkmal persönlich von
Candy und Bob Zappa eingeweiht.

In diesem Jahr wurde in Berlin die „Straße 13“ in „Frank-Zappa-Straße“ umbenannt.

Sogar die BILD-Zeitung brachte in diesem Jahr einen ausführlichen Hinweis auf die Zappanale 18.

Die Musik auf diesem Festival ist natürlich zappalastig und mindestens ungewöhnlich, also kein Mainstream aus dem Radio.
Wer ein offenes Ohr hat, für den kann die Zappanale sicher ein äußerst interessantes Festival sein, weil auch der Krautrock bzw. German Rock hier stark vertreten ist.

In diesem Jahr waren bei Top-Wetter und Stimmung circa 4-5000 Musikfreunde vertreten.



Schließen möchte ich meinen Bericht mit dem Motto der 18. Zappanale und
einem Zitat von Frank Zappa:

Information ist nicht Wissen,
Wissen ist nicht Weisheit,
Weisheit ist nicht Wahrheit,
Wahrheit ist nicht Schönheit,
Schönheit ist nicht Liebe,
Liebe ist nicht Musik,
Musik ist das Beste.!

Weitere Informationen und viele lustige Kommentare sind unter
www.zappanale.de nachzulesen.

Ingo Saager


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