German Rock e.V.

  • vorstand@germanrock.de
  • 05405 8959241
  • Startseite
  • Aktuell
    • News
    • Rockradio
    • Rock News Magazin
    • FAQ (PDF download)
  • Unser Verein
    • Vorstand
    • Aktive
    • Geschichte
    • Satzung
    • Klick zu Amazon
    • Mitglied werden
  • Inhalt
    • Deutsche Bands
    • Interviews
    • Out-of-Area-Bands
    • Festivals
    • Konzerte
    • Special Events
    • Buch/DVD
    • Adressen
  • Interaktiv
    • Newsletter
    • Pressemitteilungen
    • Pressespiegel
    • Linkpartner werden
  • Login
  • Impressum

Jahr auswählen

2021 2020 2019 2018
2017 2016 2015 2014
2013 2012 2011 2010
2009 2008 2007 2006
2005 2004 2003 2002
2001 2000 1999 1998
1979 1975 1974 1973
1972 1970 1969

Festivals in 2008

Avantgarde Festival 2008
Bang Your Head 2008
Burg Herzberg Festival 2008
Deichbrand 2008
Entrée Festival 2008
Fehmarn Open Air 2008
Force Attack 2008
Open Flair 2008
Rock Für Barock 2008
Rock Of Ages 2008
With Full Force 2008
Wuppertaler Krautrock Open Air 2008

Open Flair 2008

Eschwege, Werdchen - 08.08.2008-10.08.2008


Nachdem wir am Donnerstag den 07.08.08 einen kleinen Schlenker machten und dadurch zwei Stunden länger als normal brauchten, sind wir im beschaulichen Eschwege angekommen. Den Schlenker will ich jetzt nicht nur auf mein „blondes Navi“ schieben, aber dadurch haben wir „gefühlt, halb Hessen“ besichtigen können und sind müde und kaputt ins Bett gefallen. In der Pension bei Familie Schramm bekamen wir auch das gleiche Zimmer wie schon seit drei Jahren und somit fühlte man sich gleich wieder zu Hause und das Festival konnte beginnen.

Der Freitag

Um 14 Uhr haben wir ohne Probleme unsere Pässe bekommen und schlenderten dann mal zum Schnuppern übers Festivalgelände. Die erste Band, für uns, stand dann auch schon auf der kleineren Freibühne. Mighty Vibez, neun Leute aus Fulda, brachten die noch recht wenigen Leute schon zum Singen, Tanzen und Springen. Mit ihrem Reggae-Ska- Gemisch brachten sie etwas Sonne in das verregnete Eschwege.

Um 18 Uhr standen dann die ersten großen Headliner auf der Monster- HR3-Bühne. Kettcar stellten sich nur kurz vor: „ Wir sind Kettcar und das ist Graceland.“, und schon ging die Post ab. Mit einem Mix der letzten drei Alben, so durfte An Den Landungsbrücken raus natürlich auch nicht fehlen, hatten sie die mittlerweile doch recht große Menge Leute fest im Griff. Unter tosendem Applaus wurden sie dann nach einer Stunde Spielzeit verabschiedet und wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Als ich dann auf die nächste Band im Fotograben wartete, schrie von hinten jemand „ausziehen“, als der DJ – der Band die Bühne betrat. Als ich mich daraufhin mal umsah, standen hinter mir 12- jährige kleine Mädchen, die sich kaum noch halten konnten als endlich ihre Stars Culcha Candela die Bühne betraten. Um ehrlich zu sein, die Songs der Berliner, sind nicht immer mein Fall, aber die Show, die diese Jungs da auf der Bühne gebracht haben, machten mich einfach sprachlos. In bunten Kapuzenjacken betraten sie mönchsgleich die Bühne, später wurden diese ausgezogen und mit weißen Handtüchern Synchron-schwingen betrieben. Auch das Publikum sollte mitmachen, so wurde dann alles Griffbereite in der Luft geschwungen, Hüte, T-Shirts, Caps. Auf dem Platz vor der Bühne, blieb kein Bein steif stehen, zu dem Mix aus Salsa, Reggae, Hip-Hop und Carib-Feeling muss man sich einfach bewegen, die Bässe gehen in den Bauch und zu Hammer rasteten dann alle völlig aus. Vor zwei Jahren, waren Culcha Candela noch auf der kleineren Bühne und schon da dachte ich, :“ Die müssen auf die große!“, an diesem Freitag haben sie mal wieder bewiesen, dass sie das Zeug dazu haben, solche Bühnen zu rocken! Und sollte es mit der Musik mal irgendwann nicht mehr so fluppen, können diese Jungs immer noch als Fitness-Trainer arbeiten! Sollten Culcha Candela auch mal in eurer Nähe sein, schaut sie euch auf jeden Fall an. Auch wenn man vielleicht nicht jeden Song toll findet, wird hier einfach eine Super Show geboten, die Sonne und Urlaubsfeeling verbreitet!!

Um 22:30 Uhr standen dann die absoluten Headliner des Abends, The Hives, auf der Bühne. Vorweg muss ich gleich sagen, dass die Schweden, die am elegantesten gekleidete Band des Tages war. Mit ihren Anzügen, die irgendwo zwischen Schuluniform und 70iger- Samstagabend- Quizshow-Moderator lagen, fielen sie schon mal auf. Auch das ganze Auftreten, speziell von Sänger „Howlin“ Pelle Almqvist erinnert an einen Entertainer der Siebziger. Er schwingt sein Mikro im Kreis, stemmt die Hand in die Hüfte und beugt sich zum Publikum runter, spricht sie immer wieder mit „ Meine Damen und Herren“ an, aber diese Band ist ja eine Rockband, und so steigt er auch schon mal am Bühnengeländer in die Luft, flitzt über die Bühne, so das es kein Halten gibt, und macht mit seiner Band Rockmusik vom Feinsten. Bei The Hives war es dann einfach nur brechend voll, so voll, dass sogar die Fotografen in zwei Etappen in den Bühnengraben gelassen werden mussten. Mit dieser imposanten Band lassen wir den Freitag dann auch ausklingen.

Der Samstag

Um 16 Uhr stehen Die Schröders auf der Bühne und es scheint als hätten sie ihren Fan-Club gleich mitgebracht. Da es noch hell war, konnten die Künstler nun auch mal Gesichter im Publikum sehen und wenn da ein bekanntes war, wurde es mal eben mit Handzeichen begrüßt, das war schon mal der erste Sympathiepunkt für die Band. Nach 18 Jahren Musikmachens, scheint diese Band immer noch auf dem Boden geblieben zu sein. Mit ihrem deutschen Punkrock, dem Dreck in der Stimme und den Songs Emily, Frösche Weinen Nicht und Lass Uns Schmutzig Liebe Machen haben sie die Meute auf ihrer Seite. Das Publikum sang teilweise die Stücke fast alleine, so textsicher waren sie. Diese Band bedeutet einfach Spaß und zu allem Überfluss kam dann auch noch die Sonne raus, - es war trocken, so muss ein Festivalnachmittag beginnen!

Um 18:30 betraten dann Danko Jones die Bühne, drei Kanadier, die es wieder richtig krachen ließen. Hier gab es keine Choreographie wie bei Culcha Candela, hier standen drei Leute auf der Bühne und machten einfach Musik. Der charismatische Sänger Danko brachte allerdings die Meute alleine durch seine Blicke zum Ausrasten und wenn er dann mal eine Minute nix gesungen und nix gesagt hat, sondern sich nur umsah, konnte man förmlich ein Knistern in der Luft spüren und die Meute wartete, was nun kommt. Vom Auftreten, könnte man ihn fast etwas mit Lenny Kravitz vergleichen, der auch einfach nur mit seiner E-Gitarre am Mikro steht und die Meute trotzdem in der Hand hat, ohne großes Tamm Tamm. Hier geht’s um die Musik!

Blackmail standen dann direkt danach auf der kleinen Freibühne. Hier musste ich mich erstmal einhören, um dann festzustellen, dass diese Band ja doch gar nicht so übel ist. Man kann sie am besten beschreiben mit melodischem, teilweise melancholischem Rock. Am besten klingen die Parts in den Songs, in denen alle zusammen im Chor singen, das gibt den Titeln das gewisse Etwas. Ansonsten ist diese Band einfach nur sympathisch aufgefallen, sie machen lustige Ansagen: „Stellt euch vor wir sind die Ärzte, ich bin Bela, Farin und Rod…“, das gaben die Ärzte dann abends direkt zurück indem Farin sagte: „Wir sinds, Blackmail aus Berlin“. Bei dem Song The Day Bevor You Came, lies sich Sänger Aydo dann mal eben durchs Publikum tragen um ganz nah dran zu sein. Eine Wall of Death musste natürlich auch sein und auch hier witzelte der Sänger wieder mit jemanden aus dem Publikum: „Nee nee, mein Freund du musst da in der Mitte stehen bleiben, du bist jetzt in Gefahr!“. Ich weiß nicht ob der gute Junge die Wall überstanden hat, als dann alle aufeinander los rannten, aber hoffen wir mal das Beste!

Weiter gings dann mit den Donots. Also ich muss ehrlich gestehen, dass ich das aktuelle Stück Stop The Clocks, bisher am besten von den Donots finde, aber über das Konzert hin weg bekam ich dann häufiger mal wieder diesen Aha-Effekt. Ach so stimmt, das war ja auch noch von denen! Die Donots mussten, ich schätze auf Grund des anschließenden Überraschungsheadliners auf der großen Bühne, leider auf der kleinen Spielen. Der Platz reichte kaum aus und platzte aus allen Nähten, alle wollten die Donots sehen! Sehr witzig war hier dann auch die Mario-Brothers-Show. Es liefen zwei Typen, den ganzen Abend schon verkleidet als Mario und Luigi über das Festival, als die Band das dann sah hieß es: „Ey Mario und Luigi, ihr müsst hier auf der Bühne stehen und hüpfen, das gibt ExtraLeben.“ Naja gesagt getan, so standen plötzlich Mario und Luigi springend links und rechts und rockten mit den Jungs aus Ibbenbühren ordentlich ab. Cheerleader mal anders. Auch wieder eine sehr sympathische Band und machen wir uns nix vor, eigentlich hätte ihnen die Monsterbühne zugestanden, aber so waren sie viel näher am Publikum, konnten auch mal Crowd-Sitting machen und ich denke für die Fünf machte es so nah dran vielleicht auch mehr Spaß als von „oben herab“.

Im Anschluss folgten nun die Ärzte, als Überraschungsheadliner. Hier durften keine Fotos gemachte werden und ich bleibe dem Motto treu, keine Fotos- kein Bericht. Aber dass die Ärzte ne super Show hingelegt haben, die wir dann auch voll genießen konnten, kann man sich sicherlich denken. So ging dann der Samstag auch schon wieder zu ende und wir freuten uns auf einen noch großartigen letzten Festivaltag.

Der Sonntag

Da laufen wir mal eben kurz zu Bank um die Finanzen aufzubessern und wer läuft uns übern Weg?- Der Martin, alias Dr. Renz, alias die Midde von Fettes Brot. Ja so was kann an dem Open Flair Wochenende in Eschwege passieren, wenn die Stars dort ihre Sonntagsspaziergänge machen. Aber dies nur so am Rande.

Unser Festival beginnt an diesem Tag mal im Kleinkunst-Zelt bei der Show von René Marik. Mir war der Comedian bisher noch gar nicht bekannt aber meinem „blondem Navi“ der Eva. Sie meinte: „Doch doch, der ist ganz bekannt bei YouTube und macht was mit Handpuppen, den müssen wir angucken!“. Gesagt getan. Und dann saßen wir in dem Zirkuszelt, in dem langsam wieder Saunaatmosphäre herrschte, das Zelt füllte sich 30 Minuten vor beginn der Show schon bis unter die Decke und dann trat jemand im Anzug auf, der die nächsten 90 Minuten die Lachmuskeln mit Kasperletheater für Erwachsen, strapazierte. Seine Handpuppen sind ein Maulwurf, der leider gehbehindert und blind ist und auch noch einen Sprachfehler hat. Dann kommt eine Barbiepuppe hinzu, die Rapante, Schneewante und Barbe verkörpert, einen Frosch gibt es noch und Kalle den Eisbären, der die Touristen, die gerade mit der Titanic kentern, ungern auf seiner Eisscholle haben will und dies in übelsten Berlinerisch auch kund tut. Eine witzige Show, die schon Kult-Status erreicht hat. Allerdings sind Handpuppen nicht immer was für Kinder. Als 2 Lappen sich dann übers Ficken unterhielten, fragte ein etwa 8jähriges Mädchen neben uns, seine Mama was denn Ficken wäre. Tja viel Spaß beim Erklären!

Um 17 Uhr standen dann Boy Hits Car, vier Jungs aus Kalifornien auf der Bühne. Sänger CRegg Rondol sprang barfuß über die Bühne und lies es mit seinen Jungs ordentlich krachen. Teilweise erinnerten sie mich etwas an Disturbed und der Meute vor der Bühne schien es sehr zu gefallen.

Weiter gings dann mit EL*KE. Die drei Jungs aus dem Emsland ließen es dann auch richtig krachen, leider war das Publikum nicht so groß, wie es die Band verdient hätte. Es war Sonntagnachmittag und ich schätze, die Festivalbesucher packten alle Sachen zusammen um dann im Anschluss noch mal die weiteren beiden Bands zu sehen. Anders kann ich mir das fehlende Volk nicht erklären, denn EL*KE waren gut. Nur wenn man die Songs nicht genau kannte, musste man schon richtig hinhören um die Texte zu verstehen, ich denke da klappte was mit der Einstellung des Mikro nicht. Aber nichts desto trotz waren die Leute, die da waren fest in Hand von EL*KE, pogten das der Staub nur so aufstieg und genossen das Konzert der Band, die sehr schöne Rocksongs im Gepäck hatte.

Als nächsten standen dann drei Hamburger Jungs auf der Monster-Bühne und heizten mit ihren Schwulen Mädchen, Bettinas und Emanuelas ordentlich ein. Geiles Konzert von Fettes Brot, aber auch hier war plötzlich meine Kamera „zu klein“ und ich durfte keine Fotos machen, deshalb sag ich auch nix mehr zu dem Konzert. Das gleiche galt dann für die Fantastischen Vier, geiles Konzert, aber Fettes Brot haben mir noch besser gefallen.

Für uns endetet dieses Festival dann mit gebratenen Nudeln, und der Show der Fantastischen Vier, die wir uns von weiter hinten dann ansahen und ich kann nur sagen, so was hat man auch nicht alle Tage!

Kurz haben wir dann auch noch Adam Green gesehen, der wirklich witzig auf der Bühne wirkt, wenn er versucht zu tanzen. Musikalisch haute er mich nicht so um, aber nebenbei ist das mal ganz nett.

Zum Festival kann ich nur wieder sagen, es gibt einem das Gefühl zu Haus zu sein. Es ist familiär, man trifft jedes Jahr die gleichen Gesichter, die Bands spielen hintereinander, das heißt man kann sich wirklich jede Band ansehen, wenn man möchte. Das Gelände ist in 5-10 Minuten vom Zeltplatz zu erreichen, auch Einkaufsmöglichkeiten gibt es um die Ecke, falls man die Grillwurst vergessen hat oder das Bier ausgeht. Die Leute sind alle entspannt, nett und zuvorkommend in dem Städtchen und die Auswahl der Band ist auch immer sehr gut. So finden hier Rocker- HipHopper, Reggae-Fans immer das Passende.

Einziger Wermutstropfen ist, dass das Kleinkunstzelt vom Gelände runter genommen wurde und man nun nochmal fünf Minuten laufen muss. Ich denke dadurch verliert die Kleinkunst ihr „Laufpublikum“ und es gehen nur noch gezielt Leute hin, die wissen wer da gerade auftritt. Stippvisiten sind somit vorbei.

Fazit:
Drei tolle Tage mit tollen Bands, tollen Leuten, auch das Wetter hat gehalten und ich kann nur wieder sagen. Holt euch Karten, fahrt da hin, es lohnt sich immer wieder!

Madlen Meier


German Rock e.V. - seit 1998 Förderung deutscher Rockmusik und Aufbau eines allgemein zugänglichen Datenarchivs - jeder kann Mitglied werden und die Szene unterstützen.

Und so kannst du uns auch als Nichtmitglied unterstützen.