German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Zappanale 2009
Zita Rock Festival 2009

Fehmarn Open Air 2009

Insel Fehmarn / Flügger Strand 05.09.2009


FEHMARN OPEN AIR 2009

Insel Fehmarn / Flügger Strand 05.09.2009


September 1970: Eine 14-jährige Göre steht mit ihrem Vater auf dem Festivalgelände der Insel Fehmarn, hört laute Mucke, sieht die Menschenmassen und begreift vom Kopf her eigentlich gar nicht so richtig, was da musikalisch und menschlich abgeht. Um dieses Erlebnis nachträglich zu verarbeiten, begibt sich die damals 14-jährige Göre - inzwischen meine Frau - im Jahre 2009 wieder an diese Stätte...

Okay, diese psychologisch gefärbten Sätze sollte man jetzt nicht wirklich ernst nehmen...;-)

Tatsache ist, dass meine Frau mir musikalisch zumindest eins voraus hat: Sie hat Jimi noch live erlebt - was mir als schon damals absolutem Hendrix Fan leider verwehrt blieb. Meine Eltern hätten mir was anderes erzählt, von wegen mit 11 Jahren dreihundert Kilometer zu einem Open Air zu fahren...


Doch kommen wir zum Jetzt, zur heutigen Zeit - und somit zum jährlichen Großereignis an (fast) alter Wirkungsstätte...  Wieder ist ein Jahr vorbei, und wieder geht es musikalisch hoch her auf der ansonsten recht beschaulichen Insel.


Das 15. Jimi Hendrix Revival Festival wirft natürlich schon Tage vorher seine Schatten voraus bezüglich Bühnenaufbau, Park- und Campingplätze abriegeln, Zäune anbringen, Müllcontainer sowie Dixi Toiletten aufstellen und vieles mehr. Meine Frau Heidi und ich hatten uns schon letztes Jahr überlegt, auf dem Festivalgelände genau gegenüberliegenden Campingplatz eine Woche Urlaub zu verbringen, inklusive des Festivals. Als sich abzeichnete, dass mein mich sonst begleitender Dauerfotograf Uwe Schumacher arbeitstechnisch nicht abkömmlich war, wurde meine Frau kurzerhand noch zum Fotografieren abkommandiert.


Die Urlaubstage vor dem Festival eröffnen einem natürlich ganz neue Einblicke in die Arbeitswelt der Veranstalter. Um mit ihnen zu reden oder um die Arbeiten auf dem Platz zu beobachten brauchten wir nur knapp 50 Meter weiter über den Mini-Deich zu marschieren, der den Campingplatz vom Festivalgelände trennt.


Nachdem wir schon am Dienstag in einem Gespräch mit Veranstalter JJ Krohn alle Fragen bezüglich des Backstagepasses sowie sämtliche Foto- und Videofragen abgeklärt hatten, stand unseren Urlaubstagen an der stürmischen Ostsee nichts mehr im Wege. Neben vielen Stunden an der rauen See durften natürlich diverse Spaziergänge und Fahrradtouren auf dem \"Deich\" sowie die damit verbundenen Besuche am Jimi Hendrix Gedächtnisstein auf dem alten Festivalgelände nicht fehlen.

Wie dem auch sei, der 05.09. kam, und er sollte dann auf keinen Fall so verlaufen wie zum Teil die Tage davor. Was wir als norddeutsches \"Schiet-und Schmuddelwedder\" mit Regen und stürmischem Wind bezeichnen, und was uns im Urlaub nichts ausmacht (im Gegenteil), kommt auf einem Open Air Festival nicht wirklich gut. Für viele Anreisende war es schon äußerst unerfreulich, diverse Kilometer vor dem Festivalgelände ihren Wagen abstellen zu müssen, da ein \"normaler\" Parkplatz in Püttsee durch die starken Regenfälle an den Tagen zuvor zunächst unpassierbar war. Sonniges Wetter sowie trocknender Wind sorgten dann doch noch dafür, dass der Platz freigegeben werden konnte. Am Freitagabend lief daraufhin ein recht windiger \"Soundcheck\" der Band Stony Waters auf der Bühne ab, wobei das Wort Soundcheck wohl hart an der Wirklichkeit vorbeimarschiert. Die Band war richtig stark, lieferte ein tolles Konzert ab und der Sound war ebenfalls prima - nächstes Jahr möchten bestimmt nicht nur wir die Gruppe am Haupttag auf der Bühne erleben.


Nach dem Shanty Chor Großenbrode am Samstagmittag geht der \"Nasse Spaß\" jedoch wieder los: Bei der Truppe um den Hamburger Bluesrocker Jimmy Cornett gießt es zeitweise wie aus Kübeln, an den CD-, Imbiss und Getränke- sowie weiteren Ständen suchen die Leute Schutz vor den Wassermassen - und unterm Dach vom Süßigkeitenstand treffe ich dann überraschenderweise auf Leute, die ich hier überhaupt nicht vermutet hätte: Elfi und Uli vom Vorstand unserer Music Hall in Worpswede , kurze Zeit später läuft mir als Dritter vom MH-Clan auch noch Sam über den Weg...


Die nach Cornett folgende Gruppe Rohstoff setzt sich aus Mitgliedern verschiedener Fehmarner Bands zusammen und liefert mit ihrer Frontsängerin sehr gute Cover-Versionen diverser Hits ab, unter anderem den Police Song So Lonely . Vom Publikum geforderte Zugaben erlaubte der enge Time Table leider nicht.


Purple stehen als nächste Truppe auf der Bühne. Denke ich kurz zuvor noch, auf eine Jimi Hendrix Coverband zu treffen, die sich nach seinem Hit Purple Haze benennt, werde ich Minuten später eines Besseren belehrt. Coverband schon, allerdings eine Deep Purple Coverband aus Marburg - und zwar eine richtig gute! Selbst der Hammersong Speed King , bei dem sogar Ian Gillan von der Stimme her mittlerweile schon echte Probleme hat, wird von den Jungs richtig gut rübergebracht.


Danach spielen Bradleys Circus aus den Niederlanden, unter anderem mit Kontrabass und Bluesharp, sehr gute \"Rootsmusic\", das heißt thematisch irgendwo zwischen Blues und Swing angesiedelt. Sie machen den musikalischen Weg frei für Joanne Shaw Taylor, den neuen Bluesstar von Thomas Ruf/Ruf Records. Taylor gibt als ihre Vorbilder unter anderem Jimi Hendrix sowie Stevie Ray Vaughan an, und ganz weit weg von den Beiden ist sie musikalisch auch nicht angesiedelt. Trotzdem hört sich ihre Gitarrenarbeit nach einiger Zeit etwas eintönig an.


Nach Joanne Shaw Taylor betritt Gert Langes Hamburg Blues Band mit Clem Clempson (Colosseum) an der Gitarre und mit \"Dauergaststar\" Chris Farlowe die Bühne. Ich habe die HBB in den letzten Jahren wirklich schon zig-mal gehört und gesehen, trotzdem werden mir ihre Auftritte nicht langweilig oder eintönig. Clem bekommt im Übrigen noch ein Geburtstagsständchen von JJ und dem Publikum: Er wird heute sechzig Lenze.


Ten Years After erlebe ich auch nicht zum ersten Mal, und auch deren Mucke ist inzwischen alles andere als \"drööge\". Ich hatte sie zweimal kurz nach ihrer Reunion mit dem neuen Gitarristen und Sänger, dem Jungspund Joe Gooch , gesehen und fand sie damals ziemlich unausgewogen. Inzwischen hat sich erwiesen, dass sich die alten Original-Helden einen richtig Guten ran geholt haben. Im Laufe der Zeit hat Joe sich sehr gut eingefügt und TYA richtig neues Bühnenleben eingehaucht. Neben den neuen Songs bringt er inzwischen auch die alten Hits (Good Morning Little Schoolgirl und so weiter) hervorragend rüber.


Errorhead sind die letzte Truppe, die ich des Nachts noch live erlebe, danach ist bei mir leider der Akku leer. Und Errorhead kommen der Musik des Meisters am heutigen Tage ohne Zweifel am nahesten, inklusive diverser Cover (zum Beispiel einer genialen Voodoo Chile Version).


Klar hätte ich die Grateful Dead Coverband Cosmic Finger noch gerne erlebt, aber wie schon geschrieben: Mein Körper-Akku war sowas von leer, nichts ging mehr - eine Woche Urlaub strengt echt an...! Habe ich noch jemanden vergessen? Na klar - auch diesmal stand natürlich Notarzt Peer Knacke (mit Dudelsack!) wieder auf der Bühne, dessen Kurzauftritt ich allerdings nur akustisch mitbekomme, da ich mich mit meiner Frau zur selben Zeit im großen Jimi Hendrix Ausstellungszelt befand und wir uns mit reichlich Merchandise (Schlüsselbund, Kaffeetasse, Aufkleber, T-Shirts) eindeckten. Ebenso waren wieder viele \"Lütte Ableger\" diverser Besucher mit dabei, die ihre unter Anleitung selbstgebastelten großen und kleinen Sonnen dem applaudierenden Publikum von der Bühne herunter präsentierten. Einziger Wehrmutstropfen, den wir mitbekamen, war, dass einer der \"Lütten\" in dem ganzen Menschenauflauf von geschätzten 12.000 bis 15.000 Besuchern leider seinen Vater verloren hatte und ihn nach Aufforderung von der Bühne herunter am Backstageeingang wieder zu finden hoffte. Solche Storys kennen wir allerdings auch von anderen Festivals, und sie gingen bisher immer gut aus.


Schlussendlich möchten wir noch einen speziellen Dank für Alles an JJ Krohn , Rainer Berg und die mitarbeitende Crew loswerden. Ihr habt uns durch Eure Arbeit, das ganze Drumherum und natürlich durch den Ablauf des Festivals so was von überzeugt, dass unsere Mitgliedsunterlagen für den Verein, bzw. die Fehmarn Festival Group inzwischen abgeschickt wurden.


P.S. Ein paar Zeilen noch zu einem anderen Thema: wir haben im Internet kurz nach dem Festival diverse negative Kommentare über das Verhalten der Security Mannschaft gegenüber einigen Besuchern gelesen, was wir absolut nicht nachvollziehen können, da unsere Erfahrungen mit den Leuten nur positiv waren. Manchmal kommt es vielleicht auch drauf an, wie man sich selbst gegenüber den Menschen verhält, die da bei praller Sonne / Wind / Sturm und Regen den ganzen Tag lang rumstehen und sich zum Beispiel von teilweise alkoholisierten Typen dumm anmachen lassen müssen...


Auf alle Fälle bis zum nächsten Jahr, Love & Peace

 

HORST Krispien

 


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