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Prophecy Fest 2016

29.und 30.07. Balver Höhle


PROPHECY FEST

Balve, Balver Höhle, 29.-30.07.2016

 

DAS Avantgarde-Metal-Ambient-Experimental-Post-Rock-Soundevent in der Balver Höhle - ein greifbarer Mix aus Steinzeitflair und atemberaubender Lightshow. ,

 

Das Prophecy Fest existiert seit 1996 und hat sich direkt den Ruf eines Geheimtipps erarbeitet. Mittlerweile ist es fest etabliert und ein Muss für den anspruchsvollen Hörer geworden. Auf dem Programm in der Balver Höhle stehen für den heutigen Abend Hekate, Germ, Les Discrets, Iron Mountain, Secrets Of The Moon und Helrunar.

 

Am Samstag spielen Völur, Bohren & Der Club Of Gore, Antimatter, GlerAkur, Alcest, Sol Invictus und Vemod.

 

Die Anreise zum Festivalgelände ist gut organisiert. Unmittelbar vor der Höhle ist ein Parkgelände für Bands und Mitarbeiter abgetrennt, gleich dahinter befindet sich eine großzügige Rasenfläche, die für 3,-- Euros am Tag als Parkplatz genutzt werden kann. Daneben gibt es noch eine Fläche, die provisorisch zum Campen bereitgestellt wird.

 

Mit dem Festival-Bändchen erhält man ein liebevoll gestaltetes Booklet mit CDs. Das Festivalgelände ist international besucht, die Stimmung ist gut. Der komplette Festivalbereich ist barrierefrei und man kann mit dem Rollstuhl bis zur Bühne vorfahren.

 

Die Balver Höhle ist von mittlerer Höhe und wird durch bunte Strahler geschmackvoll ausgeleuchtet und bietet ein ganz individuelles Ambiente. Im hinteren Bereich befindet sich eine Bilderausstellung mit frei verkäuflichen Bildern des Künstlers Fursy Teyssier.

 

Die Bühnentechnik ist ungewöhnlich gut und organisiert. Es befinden sich links und rechts von der Bühne Durchgänge für die Zuschauer, es gibt zwei Backstagebereiche und einen Autogrammbereich.

 

Für das leibliche Wohl gibt es zwei Fressbuden und zwei Getränkeausschänke, einer davon in der Höhle selbst. Alle sind mit wirklich ausreichend Personal besetzt, so dass man auch während der Stoßzeiten keine langen Wartezeiten in Kauf nehmen muss. Sehr praktisch ist, dass man bei dem unmittelbar bei Konzertbeginn einsetzenden Regenschauer mit dem eroberten Gaumenschmaus in ein überdachtes Zelt mit Sitzgelegenheiten flüchten oder alternativ die zusätzlichen Sitzgelegenheiten im Eingang oder im hinteren Bereich der Höhle frequentieren kann.

 

Die außergewöhnlich sauberen und großzügigen sanitären Einrichtungen werden vom ansässigen Schützenverein gestellt.

 

Alle Mitarbeiter sind extrem freundlich, vom Platzeinweiser über die Essens- und Trinkenstände bis hin zum Security-Personal und der Kasse. Auch zeichnet sich das Security-Personal dadurch aus, dass es überhaupt nicht aufdringlich ist.

 

Besonders hervorzuheben ist, dass während des gesamten Festivals eine ungewöhnlich angenehme Atmosphäre herrscht, ohne die üblichen Festivaleffekte wie Bierleichen, Schlägereien etc.. Die Besucher nehmen sehr viel Rücksicht, zum Beispiel auch auf Fotografen.

 

Donnerstag und Samstag gibt es ein Vorprogramm mit Konzert (Trollmusik, Alvenrad, Mirna\'s Fling, The Good Hand) und Musiktheater (Wöljager), welches in der nahegelegenen Hönnetalhalle stattfindet.

 

Programm Freitag:

15.20 Hekate (D)

17.10 Germ  (AU)

18.30 Les Discrets  (F)

20.15 Iron Mountain (IE)

21.45 Secrets Of The Moon  (D)

23.30 Helrunar (D)

 

Programm Samstag:

13.50 Völur (CA)

15.10 Bohren & Der Club Of Gore (D)

16.50 Antimatter  (GB)

18.30 Glerakur  (IS)

20.00 Alcest (F)

21.50 Sol Invictus (GB)

23.20 Vemod  (NO)

 

Der Freitag:

 

Das Festival in der Balver Höhle beginnt mit der deutschen Formation Hekate. Die Musik der 1991 gegründeten deutschen Gruppe Hekate unter der Leitung Axel Menzers zeichnet sich durch eine hohe atmosphärische Dichte, ansteigende Dynamik, getragene Melodien und viel Raum aus. Teilweise erinnern die Stücke ein wenig an spätere Werke der australischen Formation Dead Can Dance. Es werden traditionelle Trommelrhythmen und selten gesehene mittelalterliche Instrumente wie originalgetreue Nachbauten von Leiern benutzt. Die Gruppe transportiert eine starke Erdverbundenheit, welche durch die Präsentation der tibetischen Fahne nach dem letzten Stück noch unterstrichen wird.

 

Nach einem kurzen Umbau geht es weiter mit dem Musikprojekt Germ des australischen Musikers Tim Yatras. Yatras und seine Mitmusiker liefern soliden Standard Gothic Metal. Ein ungewöhnliches Element ist das in jedem Stück von Yatras vorgetragene hohe Screaming, welches ein wenig an ein vor Hunger kreischendes Baby erinnert, aber gerade dadurch den sonst konventionellen Stücken eine besondere Note verleiht. Allerdings enthält jedes Stück auch sehr melodiöse und eingängige Gesangsmelodien, die in einem schönen Kontrast zum Screaming stehen. Auf der Bühne zeichnen sich die anderen Musiker durch hohe Bewegungsfreude aus – einer der beiden Gitarristen beherrscht den Amon Amarthschen Kopfwedler in Perfektion, der andere zeichnet sich durch genretypische Coolness aus. Äußerst interessante Beats des erfrischenden Schlagzeugers werten das solide Bassfundament deutlich auf. Etwas skurril hingegen mutet das Outfit Yatras selbst an, der in schwarz, garniert mit einer stilistisch durchaus gewagten weißen Lederkrawatte, recht verhalten auf der Bühne residiert.

 

Bevor Les Discrets aus Frankreich anfangen, bekommen sie bereits beim Soundcheck tosenden Applaus. Schon vorab so viel: Verdient, wie sich im Laufe des Konzerts herausstellt. Mastermind der Band ist das Multitalent Fursy Teyssier, welcher die Formation 2003 ins Leben rief. Teyssier stellt neben dem Konzert im hinteren Bereich der Höhle auch seine Bildwerke zum Verkauf aus, die in erster Linie das Verhältnis zwischen Leben und Tod darstellen.

 

Doch nun zu dem Konzert der Band, die sicherlich noch für Furore sorgen wird. Als erstes fällt die starke Verbindung  der Musiker zueinander auf, die wie eine Einheit agieren und durch ihr Gebaren das Publikum sofort in einen Bann ziehen. Die Musik ist qualitativ hochwertig, mit ausgefeilten Arrangements, wunderschönen Melodiebögen, die auch Nicht-Musikern einen hohen Wiedererkennungswert bieten, ohne dabei konventionell zu wirken. Die Band nimmt sich Zeit, Atmosphäre entstehen zu lassen. Die Stücke bilden ein großes Spektrum an Emotionen ab und zeichnen sich durch lyrische Sanftheit bis hin zu aggressiver Wucht aus. Sehr unter die Haut gehen auch die ausgezeichneten zweistimmigen Gesangssätze von Teyssier und der Keyboarderin.

 

Auch das Zusammenspiel der beiden Gitarristen ist mitreißend gut. Ein absolutes Überraschungsmoment ist der Schlagzeuger, der durch ein diffiziles Rhythmusverständnis, originelle Ideen und durch gefühlvolles wie kraftvolles Spiel ein wirklich beeindruckendes Fundament erschafft. Ein Schlagzeuger, der Pausen, Breaks  und Dynamikvariationen als Spannungsbogen in dieser Perfektion benutzt, ist wohl sehr selten in diesem Musikgenre anzutreffen. Nach dem letzten Lied setzt ein verdienter, nicht enden wollender Applaus ein.

 

Leider lässt der straffe Zeitplan des Festivals die ersehnte Zugabe nicht zu. Als Indiz für die einnehmende Qualität dieser Gruppe fällt später auf, dass das aktuelle Album Ariettes Oubliées am Merchandising-Stand bereits nach kurzer Zeit ausverkauft ist.

 

Iron Mountain aus Irland, 2012 gegründet, ist die nächste Band. Sie offerieren anspruchsvolle und ausgiebige Querflötensoli, teilweise parallel mit Gitarre. Dazu spielt Matt Bashford verschiedene Dudelsäcke und Flöten. Der äußerst lässige und bewegungsmeidende Bassist und der Schlagzeuger bilden die Basis für die Soli der Flötisten. Die Stimmung auf der Bühne ist positiv formuliert etwas muffelig, das Zusammenspiel hingegen solide. Bedauerlicherweise gibt es im Verlaufe des Auftritts bei dem Schlagzeuger ein technisches Problem mit der Hi-Hat, was dazu führt, dass ein Roadie in hektische Betriebsamkeit verfällt und längere Zeit zwischen der Bassdrum und den Beckenständern herumrobben muss. Die Pause wird jedoch gekonnt durch eine Improvisation des Dudelsackspielers und des Bassisten überbrückt. Etwas irritierend ist – auch für die anderen Musiker auf der Bühne – dass der Dudelsackspieler nachdem das Problem behoben ist, urplötzlich von der Bühne verschwindet. Toillettengang? Er taucht jedoch nach kurzer Zeit wieder auf und die Performance wird ohne weitere Störungen zu Ende geführt.

 

Danach geht es wieder deutlich brachialer zur Sache: Secrets Of The Moon entern die Bühne. Als eine der dienstältesten deutschen Black Metal-Formationen lassen sie die immer noch vorhandenen Mähnen wehen. Die Zuschauer folgen dem Beispiel der Musiker und setzen ihre Gehirne hohen Beschleunigungswerten aus. Die Band zelebriert recht melodiösen Black Metal, unterstützt von sehr dreidimensional wirkenden Wolken- und Meeresprojektionen auf der rückwärtigen Leinwand. In Verbindung mit dem Nebel entstehen unerwartet tiefe Räume. Der Schlagzeuger überzeugt durch eine schöne Laidback-Bassdrum und vermeidet es, ununterbrochen die Zuschauer mit Doublebassgeballer zu beschießen – eine tolle Vorstellung, mit sehr gutem Sound und witzigem Ende, denn durch einen Fauxpas des Technikers endet die Videoprojektion mit dem letzten Stück und es wird die Windows-Frage präsentiert, ob der Ruhezustand aktiviert werden soll.

 

Den Abschluss des Freitags bilden Helrunar aus Münster und Osnabrück. Sie präsentieren technisch hochkarätigen Pagan Metal. Der Sänger Marcel „Skald Draugier“ Dreckmann performt einen sehr martialischen Auftritt, der stilistisch mitunter an einen bekannten König aus den Herr der Ringe-Filmen erinnert. Mit seinem Pathos gelingt es ihm, das Publikum in den Bann zu ziehen. Die Gitarristen offerieren eine gut ausgearbeitete und abwechslungsreiche Basis, um den Frontmann zu unterstützen. Das Publikum ist begeistert. Die Präsentation auf der Bühne wirkt recht gewaltig, ein kraftvolles Schlagzeug und ein disziplinierter Bassist runden das stimmige Konzept ab.

 

Mit Helrunar endet nun auch ein ereignisreicher Freitag, der völlig berechtigt ein glänzendes Aushängeschild für den nächsten Tag und für das Prophecy Fest im Allgemeinen und allen Beteiligten ist.

 

Der Samstag

Dieser startet mit der kanadischen Kleinformation Völur. Die Band in die Schublade Folk, Neofolk mit Doom-Einflüssen zu stecken, wäre sicherlich unfair. Schon die Instrumentierung mit sechs-Saitiger E-Geige, einem Bass, der häufig stark verzerrt rumort und einem pumpenden Schlagzeug verspricht ein ungewöhnliches Klangerlebnis. Das ist es dann auch – nicht zuletzt, weil die auch technisch sehr versierte Geigerin Laura C. Bates sich nicht darauf beschränkt, die sonst bei Geigen eher üblichen Einzeltöne zu spielen, sondern oft auch komplexe Akkordfolgen streicht, was nicht nur ein ganz besonderes Klangbild gibt, sondern auch technisch durchaus anspruchsvoll ist. Dadurch dass der Bassmann gerne zur Steigerung auch mal ordentlich Verzerrung zuschaltet, schaffen es die drei Protagonisten mühelos eine regelrechte Klangwand auf den Zuhörer niederprasseln zu lassen. Die von ihnen präsentierte Musik enthält viele mittelalterlich anmutende Melodiebögen, reicht von zart und leise bis hin zu brachial und laut und wirkt mit  ihrem mystischen Einschlag sehr emotional und mitreißend. Die Geigerin und der Bassist flechten viele zweistimmige Passagen ein, die gekonnt sogar teilweise A cappella  umgesetzt werden. Visuell unterstützt wird die erdige Darbietung durch die Mönchskutte des Bassisten und dadurch dass die Bandmitglieder konsequent Barfuß auftreten.

 

Nun folgt eine etwas längere Umbaupause, da für die nächste Band – Bohren & Der Club Of Gore – Duschhängelampen angebracht und das Schlagzeug abgebaut werden müssen. Damit es auch wirklich dunkel ist, werden bis auf die Duschhängelampen und die Notbeleuchtungen alle Lichtquellen abgestellt und sogar der Vorhang am Eingang der Höhle zugezogen. Weshalb diese Verdunkelung derart wichtig ist, erschließt sich nicht näher – ein Tribut an das Alter der Musiker? Man weiß es nicht. Aber die Bühneninstallation sieht schön aus: In der Mitte dreht sich eine Snare-Drum auf einem Ständer, die Duschhängelampen hängen im Halbkreis über der Bühne und tauchen diese in ein diffuses, warmes Licht. Rechtsseitig steht eine 20 Zoll Bassdrum, welche durch eine Innenbeleuchtung einen Totenkopf auf dem schwarzen Resonanzfell grünlich erleuchten lässt. Die Installation wirkt ein wenig wie eine lauschige Bar, kurz bevor der Rausschmeißer den Betrieb beendet. Und wie sanfte Barmusik reiht sich dann auch die Musik in das Bild ein. Drei Leute musizieren, das Schlagzeug kommt manchmal aus der Dose oder dem Keyboard, einzelne Beckenschläge werden per Fußmechanik von dem Bassisten hinzugefügt. Das Saxophon ist hier das Leitinstrument – unterlegt von sanften, oft jazzigen Keyboardklängen, manchmal Vibraphon und einem äußerst dezenten Bass. Es gibt nicht wirkliche Spannungsmomente; es ist eine Musik, die um Ausgleich, ruhige Stimmung, Insichgekehrtheit und Nachdenklichkeit bemüht ist. Ab und zu sickert eine leise, langsame und mit längeren Pausen durchsetzte Ansage des Saxophonisten durch die Boxen, in der er den Hintergrund des folgenden Songs erklärt oder einen kleinen Bukowskiesken Scherz zum Besten gibt, der vom Publikum mit anerkennendem (dezentem) Gelächter quittiert wird. Es sind während des gesamten Konzerts leise und leicht melancholische Töne über die gewöhnlichen und ungewöhnlichen Alltäglichkeiten des Lebens, die beim Publikum jedoch sehr gut ankommen, welches die Gruppe dann auch mit anerkennendem Applaus belohnt.

 

Es geht weiter mit den Briten Antimatter. Mick Moss trägt in sehr konzentrierter Manier seine emotional dichte und nachdenklich stimmenden Lieder vor. Bei einigen Parts singt der Gitarrist an seiner Seite mit. Der zweistimmige Gesang ist wunderschön und ergreifend. Der Sound in den melancholischen Teilen ist exzellent. Die verzerrten Gitarren klingen etwas schrill. Die Stärke dieser Band sind Balladen, die sehr feinfühlig ausgearbeitet sind und einem direkt ins Herz gehen. Sie kommen sehr gut beim Publikum an.

 

Die nun folgende isländische Gruppe GlerAkur besteht aus sage und schreibe fünf Gitarristen, zwei Drummern und einem Bassisten. Man sieht eine Wand aus Musikern und hört eine Wand aus Musik. Trotz der leicht überdimensionierten Instrumentalisierung bläst einem kein undifferenzierbarer Soundbrei ins Gesicht, sondern überraschend melodiöse Midtemposongs, die im Kopf automatisch Bilder isländischer Weite und Naturgewalten entstehen lassen. Diese außergewöhnliche Band zeichnet sich durch ein Zusammenspiel aus, welches wie aus einem Guss wirkt und einem wie ein gusseiserner Kamin ins Gesicht knallt. Eine große Leistung besteht auch darin, dass trotz der vielen Instrumente die Lieder so verständlich sind, dass sie beim Publikum – egal ob Musiker oder nicht – frenetischen Beifall auslösen.

 

Dicht gedrängt steht das Publikum und wartet bereits während der Umbaupause gespannt auf die Franzosen Alcest. Auffallend viele tragen Alcest-Bandshirts und zeigen so ihre Zugehörigkeit zu der Gruppe. Offensichtlich scheint der Auftritt der Band für einen nennenswerten Teil der Festivalbesucher das Hauptereignis zu sein. Kaum geht der Vorhang zurück, beginnt in den ersten Reihen exzessives Haarewedeln, welches schon fast an exotische Sportarten erinnert. Die Band lässt sich nicht beirren und begeistert mit einem dichten, fast poppigen, aber doch unkonventionellen Sound, der mit sehr professionell performten sakralen Gesangslinien eine ganz eigene Alcest-typische Klangwelt zaubert. Sie haben ihr Publikum während des gesamten Konzertes fest im Griff und schaffen es obendrein, auch noch richtig gut auszusehen.

 

Eine völlig andere Stilistik bietet die britische Neofolk-Band Band Sol Invictus dar. Tony Wakeford als Mastermind der Gruppe bringt eindringlich seine Weltsicht über seine Liedtexte an den Mann und an die Frau. Auch wenn der Gesang ab und zu qualitative Schwächen hat, ist das Publikum offensichtlich fasziniert. Insgesamt drei Geiger, eine Cellistin, ein Gitarrist und ein Trommler, sowie seine eigene Gitarre, bilden den folkloristischen Rahmen für seinen Vortrag.

 

Zum Ausklang des Festivals schließlich betritt die Gruppe Vemod aus Norwegen die Bühne. Ähnlich wie bei Alcest scheint es eine große Fangemeinde zu geben. Nach einem relativ kurzen Soundcheck, beginnt die Gruppe mit sphärischen Klängen, zu denen ein fast orientalisch anmutender Gesang eine eindringliche melancholische, leidende Stimmung erzeugt. Das gefühlvolle Intro bereitet nicht auf den nun folgenden Sturm aus Doublebassgeknalle und Doom-Metal-Growling vor. Mit brachialer Rhythmik und röhrenden Gitarren, sowie tief wummernden Bass, bricht über dem begeisterten Publikum ein Metalgewitter norwegischer Art herunter. Es ist weniger das Filigrane oder Abwechslungsreiche als das Ungezügelte, was das Publikum anheizt und sich verausgaben lässt. Ein fulminanter Abschluss des Festivals, der für die ungewöhnliche Bandbreite der gebotenen Stilistiken steht.

 

Als Fazit lässt sich festhalten, dass das Festival perfekt organisiert, liebevoll gestaltet und erfrischend unkonventionell durchgeführt wurde. Besonders erwähnenswert ist auch die sehr hohe Qualität und mehr als ausreichende Dimensionierung der PA, die in keiner Situation an ihre Leistungsgrenzen getragen wurde. Zusammen mit dem ganz besonderen Ambiente der Höhle, der sorgfältigen Planung, der guten Versorgung des Publikums mit Notwendigkeiten, bietet das Prophecy Fest absolutes Kultpotential. Einziger Wermutstropfen: Die Anzahl der Besucher ist aufgrund der Größe der Lokalität begrenzt, so dass ein relativ hoher Eintrittspreis anfällt, für den allerdings mehr als genug geboten und obendrein noch ein Booklet mit Audio-CDs und einer Video-CD gereicht wird.

 

Julia Nöh & Lars Schwittay 


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Alcest auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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Antimatter auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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Bohren & Der Club Of Gore auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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Germ auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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GlerAkur auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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Hekate auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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Helrunar auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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Impressionen vom Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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Iron Mountain auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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Les Discrets auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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Secrets Of The Moon auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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Sol Invictus auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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Vemod auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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Voelur auf dem Prophecy Fest 2016 Foto: Julia Nöh

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