German Rock e.V. Festivals

Autumn Moon 2017

AUTUMN MOON

Hameln

13.09. – 16.10.2017

Zum dritten Mal fand das Autumn Moon in Hameln an der Weser statt und wieder ließen sich viele Schwarze einfangen. In vier Indoor- und zwei Outdoor Bühnen gaben sich die Musiker die Ehre. Alles in unmittelbarer Nähe der Rattenfänger Halle. Das Festival ging von Freitag dem 13.10.2017, Indoor bis zum Samstag dem 14.10.2017 und Outdoor bis zum Sonntag dem 15.10.2016. Der Besuch und Genuss des Mittelalter Marktes mit den Outdoor Bühnen war auch dem mittellosen Fans möglich, sprich der in Anspruch genommene Lustgewinn war kostenlos. Viele der dort auftretenden Bands spielten mehrmals.

Das diesjährige Festival wurde von der Gruppe Inkubus Sukkubus, mit ihrem hinreißenden Paganrock in der Sumpfblume eröffnet. Bei der Band Herzleid, in der Rattenfänger Halle, wunderte man sich kurz über den riesigen Sicherheitsgraben, in dem sich immer die Fotografen tummeln. Der Graben hätte sicherlich auch einer Division davon Platz geboten, aber da es sich um eine Rammstein Tribute Band handelte, war er wegen der aufwendigen Feuershow so weit rausgezogen und kein Fotograf trübte dem Publikum das Bild. Es ist natürlich immer schwierig ein Festival zu eröffnen, aber etwas mehr Feeling hätten Herzleid schon zeigen können. Klang mir auch etwas zu sauber. Celtica Pipes Rock, kurz Celtica machten danach richtig Dampf. Nach dem Motto Dudelsack trifft Geige und Schottenrock trifft Steampunk Jacken mit Gothic Boots, rockten sie den Saal mit ihrem schottisch keltischen Crossover. Mit Faderhead und ihrem Mix aus House, Elektro Pop und aggressivem Gesang ging es in der Rattenfänger Halle weiter, um von Joachim Witt abgelöst zu werden. Viele werden ihn noch von der Neuen Deutschen Welle kennen. Fiel er damals schon damals schon aus den Rahmen, hat sich dies immer noch nicht geändert. Bevor nun die Band Kochkraft Durch KMA, den ersten Festival Tag beendete, machten die Jungs von Front 242 noch mal richtig Druck. Seit Ewigkeiten auf der Bühne, geht ihre Electronic Body Music immer noch ab wie Schmids Katze. Was ich nun von der kommenden Band sagen soll, weiß ich nicht so wirklich. Laut eigenen Aussagen, eine witzig witzelnde Dada Formation. Ich fand es nur irgendwie überdreht. Aber die Gruppe hatte ihren Spaß und glänzte durch hinreißende Spielfreude. Nach Aussagen eines Ordners, nutzten Kochkraft Durch KMA auch die ganze Halle, ein paarmal, als erweiterte Bühne. Da war ich allerdings schon auf dem Mystic Halloween Market, um den Tag in mehr oder weniger Ruhe ausklingen zu lassen.

Den Samstag eröffnete Elfererya in der Sumpfblume. Die Schweizer spielten melodischen Metal mit viel Gefühl einer Geige, so traten sie auch in dem schon gut besuchten Club auf. Mit Gasmac Gilmore ging´s in der Rattenfänger Halle weiter. Gasmac Gilmore das sind Balkanbeats und Polka Punk mit Rock Einlagen. Auch nicht so mein Ding, aber den anwesenden Besuchern gefiel es. Gasmac Gilmore wurde von den Ravern der Band (X)-RX und ihrem kompromisslosen industriellen Techno Sound abgelöst. Die Mittelalter Band FuchsTeufelsWild spielten etwas später im Papa Hemmingway. Dort sah ich sie leider nicht. Ich sah und hörte sie auf dem Herbststurm in Oldenburg, eine Woche weiter. Respekt, nicht nur das die Musik überzeugt, sondern auch dafür, dass die große Besetzung der Band überhaupt auf die Bühne des Hemmingways spaßte, einer Bühne, die schon für vier Personen sehr eng wird. Taina und Reliquiae sah ich ebenfalls nicht auf dem Autumn Moon sondern auf dem Herbststurm. Taina mit FuchsTeufelsWild und Reliquiae ein Jahr zuvor. Taina zeichnen sich durch einen Mix aus EBM, Metal, Industrial und Dark Wave aus und Reliquiae harter Gothicrock mit deutschen Texten. In der Rattenfänger Halle wurde es zwar auch nicht leiser, bei der Letzten Instanz, aber erheblich melodischer. Die Band mit Geige und Cello ist schon seit fast 20 Jahren im Geschäft und weiß genau, was von ihnen erwartet wird. Während die Letzte Instanz ihre Musik Bruchialromantik nennt, wird’s nach ihnen wirklich brachial. Das Trio Suicide Commando steht auf der Bühne und ihr harter Instustrial dröhnt ungeschönt durch die Halle. Mit den nächsten beiden Gruppen wird es wieder gefühlt ruhiger. Die Kultband Faun kennt wohl jeder Mittelalter Fan und weiß, dass er sich von der Band in das Land der Träume treiben lassen kann. Mein letztes Indoor Konzert, war dann das von Peter Heppner, wem der Name nichts sagte, wusste spätestens nach den ersten Tönen wer er ist. Die Stimme und der Gesang des ehemaligen Sängers von Wolfenheim ist eigentlich unverwechselbar.

Außer in den Hallen und Sälen trieb ich mich auf dem Mystic Halloween Market, dem Mittelaltermarkt herum. Das Programm war diesmal wirklich großartig. Die Bands spielten oft mehrmals an den drei Tagen. Ich hörte und sah dort Barbar `o´ Rhum aus Frankreich, eine Piraten Band, die ihren Celtic Rock noch harte Metalriffs hinzufügen. Maccabe & Kanake, ein Duo, das sich dem Irish Folk verschrieben haben und auch gerne mal anwesende Musiker zwangsverpflichten. Indorath, eine Weißrussische Pagan Folk Band, die es in sich hat. Die Musik und Show ist so mit Energie geladen, dass sich dem niemand entziehen kann. Von dieser Band wird man wohl noch einiges zu erwarten haben. Comes Vagantes sind eine traditionelle Mittelalterband mit Dudelsack und Schalmaien, obwohl Dudelsäcke ja eigentlich Sackpfeifen genannt werden sollten. Und dann waren da noch die Schattenweber, Pagan Folk mit viel Gefühl und nicht nur lustigen Einlagen, passend zum Liedgut.

Natürlich war das nicht alles, was auf dem Autumn Moon zu sehen und bewundern war. Außer den über 50 Bands gab es noch Lesungen, Gauklern, Feuershows und Showkämpfe. Alles auf dem Mystic Halloween Market. Auch auf der Weser konnte man mit und ohne Livemusik, herumschippern. Am Samstag auch mit Frühstück und Schnitzelessen.

Wieder mal ein gelungenes Festival.

http://www.autumn-moon.de

Ein letzten Dank an den Veranstalter und ein

Gehabt Euch denn wohl

See You 2018

Uwe Schumacher

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