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Voidfest 2018


VOIDFEST 2018
Waldmünchen, Sinzendorf – da im Void irgendwo - , 10.-11.08.2018

Da sind wir nun also, für mich mein erstes Void Fest, der Lars hat ja schon dreimal das Vergnügen haben dürfen. Und ich hab' mich auch wirklich schon drauf gefreut. Meine Vorstellung aus den Erzählungen heraus versprach mir zwei Tage volle musikalische Erfüllung, das ganze Ambiente passt schon mal zu meiner Erwartung. Da fährst einfach mal einen Schotterweg von der Straße ab, irgendwo im Nirgendwo und zack bumm steht man direkt vor dem Eingang des Festivalgeländes. Kurz das Zelt aufgestellt und direkt mal den Getränkeausschank antesten. Alle sind entspannt, freundlich und höchst motiviert. Der leichte Regen drückt keinesfalls die Stimmung, alle sind am Grinsen und so eine entspannte Eingangskontrolle hatte ich vorher auch noch nie erleben dürfen.

Freitag, der 10.08.


So, Grundpegel stimmt, Leute stehen gelassen am Eingang und etwa eine Stunde später ist der Platz gefüllt und die Schlange an Einlass wieder nahezu verschwunden, und dann geht’s auch schon los.

15:00 – 15:45 Black Voodoo Train

Feucht fröhlich startet also die erste Combo, wobei fröhlich wohl etwas übertrieben klingen mag wenn man deren Sound dazu hört. Cineasten unter euch die mit dem Schaffen eines Herrn Lynch etwas anfangen können würden sich sofort an den Soundtrack von Twin Peaks erinnert fühlen. Die Band verbindet nahezu alle Bestandteile aus selbigem in ihrem eigenen Sound und grooven schwer und jazzig aus der PA. Das Gebräu geht gut auf und man merkt welches Vergnügen es den Herren und der Dame auf der Bühne macht, wenn auch noch etwas schüchtern. Der Basser und der Trommler leben eine intensive Beziehung aus, zumindest wenn es ums Zusammenspiel geht. Blickkontakt wie beim Intimverkehr und stets voran. Schleppende Grooves und viel Gefühl für ruhige Passagen die sich gemütlich in den Himmel des 70'er Psychedelic erheben.

15:45 – 16:30 Yeahrs

Im trockenen und warmen Zelt rocken direkt die drei Jungs von Yeahrs weiter. Knackig wabert der Punk Rock aus den Boxen. Angenehm radiotaugliche Songs mit einem großem Melodieanteil die auch viel Platz für ruhige und leise Klänge lassen aber doch genug Energie besitzen um ein gemeinsames Mitwippen zu erzeugen, locken die Leute bis an den Bühnenrand. Insgesamt klar nix Neues und Weltbewegendes, aber an diesem Ort zu dieser Zeit passt es doch ganz gut und die jungen Kerls legen ein sauberes Set ab.

16:30 – 17:30 Ruby The Hatchet

Zeitlich springen wir von den 90´ern zurück in die frühen 70´er. Golden Earring - mäßige Keyboard Sounds drücken zum Soundcheck in die Runde, langsam steigen die Saiten dazu ein und über allem legt sich die Stimme von der Frontsau (nein, ich würde nie Frauen diskriminieren, aber schaut euch die Bilder an, das ist eine Frontsau wie sie im Rockhandbuch abgebildet wäre). Dampfende Lava lässt den Boden einen stillen Tanz aufführen, fehlt nur das sich selbiger öffnet und Satan selbst auf einem Besen für den blonden Feger auf der Bühne daraus hervorsteigt um mit ihr einen Ritt über das Gelände zu unternehmen. Eine Dampfwalze nach der anderen rollt ins Publikum, die Herren und die Dame lassen nichts stehen und wie unter Hypnose blickt alles in eine Richtung. OK, das mag auch an dem Hautanteil der Frontfraktion liegen der hier präsentiert wird, aber nein, es ist nicht nur Fleisch was hier angepriesen wird, die Beschallung dazu ist auch einfach Bombe.

17:30 – 18:15 Friends Of Gas

Bis jetzt klar Frauen an die Macht auf dem Void Fest 2018. Auch in der Zeltbühne steht eine solche am Frontmike. Und auch wenn der teuflische Rock fehlt, der experimentelle jazzige Ton hier mit einer starken Schlagseite 80´er Deutschpunk a la Malaria schraubt sich stampfend monoton ins Hirn und will da so leicht auch nicht wieder raus. Musik die in Bildern wie leicht köchelnder Spinat aussehen würde. So abgefüttert lasse ich mich auch in diesem geleeartigem Klangmeer treiben bevor es wieder raus in die Sonne geht die einem aus dem Dunkel umfängt.

18:15 – 19:15 Unsane

Und was erwartet einen hier, die Hölle auf die ich mich schon im Vorfeld gefreut habe. Brutal sägende Gitarre, tiefst brummender Bass und dezent auf den Punkt gedroschene Drums schlagen einem wie eine Betonwand in die Fresse dass sich der Unterkiefer verabschiedet und man blutsabbernd an seiner eigenen Zunge erstickt. Hardcore in seiner bösesten Variante. Die drei altgediegenen Mannen führen einen Panzerkrieg. Heftigste Breaks treffen voll vor den Bug. Helmet – Riffs überrollen einen und dreckige schrei stampf Parts lassen einem dicken Dieselabgase in die Lunge saugen bis man sich ergibt, - was ein geiles Brett. Danke für das Nicht-enttäuschen. Die Leute stehen dicht an dicht, und jede Pore ergibt sich gänzlich dieser mental vereinnahmenden Erfahrung, eine Kakophonie aus Melodie.

19:15 – 20:00 - Pabst

Stoner Brit Pop, oder wie würde es klingen wenn Oasis mal eine Desert Session einlegen würden. Diese Mischung dann aber auch so straight durchgezogen dass es wieder ein rockendes Ganzes wird. Eins muss man den Bookern lassen, so fern abseits des Mainstream stehend bei den „Opener“ Bands;  solch eine angenehme Mixtur zu schaffen aber trotzdem dem Grundtenor so treu zu bleiben, gute Leistung.
Und so geht es happy und schwer auf der Bühne Lied für Lied weiter in den Fuzz Himmel.

20:00 – 21:00 Pallbearer

Auf der anderen Bühne wird`s dann eine Ecke melancholischer. Fette melodiegetragene Riffbretter, darüber im Kontrast die Kopfstimme auf theatralischen Songkonstrukten die sich in den Tiefen ihrer eigenen Schwere verlieren und einen wie eine aufs offene Meer hinaus treibende Strömung mitzieht. Seit dem ersten Ton hier auf dem Void Fest bebt einem der Magen wie bei einer Achterbahnfahrt, und auch hier soll sich keine Linderung dieses Zustands einstellen. Zum Glück, denn genau dafür sind wir alle hier. Eine ordentliche von Bässen getragene Ganzkörpermassage von Innen und Außen. Kurze Entspannungspause durch einen quälend lang gezogenen hymnischen Part, der sich über mehrere Minuten erstreckt bis man dann noch mehr Gas rausnimmt und in eine niederschmetternde und deprimierende Klangwelt eindringt, die gut hinter jedes PETA Video passen würde um die übelsten Gefühle von Hilflosigkeit und Trauer zu erzeugen. Aufgelöst in eine neue Riffwand, die dann besser wieder zu Moby Dick gepasst hätte. Aufgelöst in die weite Welt des Leidens gräbt man sich tiefer und tiefer in den Schmerz.

21:00 – 22:00 Hierophant

Was für ein Gefühlschaos, grade noch den Tränen nahe geht mir jetzt voll das Herz auf. Black Thrash „voll auf die Mütze“ Metal. Brutale Härte trifft auf nihilistisch dreckige Songs mit viel Slayer auf Speed. Ein brutales Brett vorm Herrn, fett wie der Entenbraten von Oma zu Weihnachten, hart wie eine Stahlstange die einem quer auf die Kauleiste gezimmert wird. Gespickt mit wilden Ausrastern, sozusagen ein musikalischer Tourette. Ich ergebe mich voll diesen Klängen und wie ein zutiefst böser Wurm dringt es in mein Gehör, frisst sich direkt in mein Hirn und Rückenmark, beginnt mich zu steuern und zu lenken.

20:40 – 21:25 The Wytches

Auf der Außenbühne wird das Tempo nun wieder gedrosselt und der Gesang wechselt von krassestem Gekreisch / Grunz / Geschrei zu kehligem gerade noch so Gesang. Wuschelige Haare wirbeln auf der Bühne zu wuchtigen Blues Riffs und die Soundspirale zieht einen in die Tiefe, gelegentlich von knackigen Aufschlägen an Mauervorsprüngen abgelenkt in den Brunnenschacht des Basses.

23:00 – 23:45 Full of Hell

Aus dem Zelt locken derbste Rückkopplungen und Verzerrungen das Void Volk in seine Fänge, die - wenn sie mal zugepackt haben einem alles aus dem Leib drücken. Grindige Hassbatzen peitschen einem wie ein Sturm in die Visage. Welch göttlicher Lärm streichelt meine Trommelfelle bis zum Bluten, herrlich. Ab und an wird das Tempo bis zum Äußersten abgebremst, nur noch stehendes Brummen und tiefstes Geblubber durchsetzt die Luft. Schlagartig steigt man aber wieder auf den härtesten Gang im Getriebe um und ballert ohne Rücksicht ins Publikum. Totale Kontrolle über das Chaos möchte man den Musikern stellenweise unterstellen, besoffen ist das wohl unspielbar was die so abliefern. Und wieder geht man an den äußersten Rand der Langsamkeit und die Rückkopplungen zersetzten einem die Zellen im Körper. Aber nicht zu lange. Die Apokalypse erhebt sich von neuem mit voller Wucht und Geschwindigkeit. Motorsägen schwingend steigt sie von der Bühne und mäht sich in die freie Welt.

00:00 – 01:00 Somali Yacht Club

Und in dieser erwartet einem die nötige musikalische Abkühlung von der Hölle im Zelt. Drückend und schwer schleppen sich die Gitarren aus den Boxen. Das Schlagzeug drückt zusammen mit dem Bass ordentlich in die Magengrube. Eine entspannte Fahrt auf einer Wüstenstraße, einsam und nur gelegentlich durchzuckt es ein Kaktus oder ein Ballen vertrocknetes Gras. Langsam verliert man die Bodenhaftung und hebt ab, ab in einen strahlenden Himmel, gleitet über dem Boden hinweg und fängt an sich dabei um die eigene Achse zu drehen. Ein kleiner Sturzflug und nah über dem Boden rast man ein kleines Stück dahin, Vögel ziehen vorbei oder begleiten einen ein Stück im Flug auf der Wüstenthermik. Augen zu und gleiten, dafür ist der Sound gemacht und wie könnte man es besser Bühnentechnisch ausklingen lassen für diesen Tag.
 
Eine wilde Melange aus allem was der Blues Sound so hergibt, von Klassisch bis Grind alles dabei gewesen. Da kann man sich auf den nächsten Tag freuen. Und jetzt ab, aber nicht ins Zelt, noch gibt es hier genug Mucke und gute Laune.

Samstag, der 11.08.

Der zweite Tag beginnt dann mit etwas mehr Tempo. Die Parkplatz Bands, drei Stück an der Zahl und alle durchaus würdig auch eine der beiden Hauptbühnen zu beackern, wecken mit harschem Death / Black Metal und gleiten ab bis hin zu Stoner Wüsten Rock. 

15:00 – 15:45 Black Salvation

So motiviert und frisch sammelt Mann und Frau sich vor der großen Bühne. Aus der Anlage wabern psychedelisch monoton stampfende Parts, schicken ein musikalisches Mantra in die Gegend und Wälder. Manch einer von den tierfreundlichen Menschen möge sich fragen was die Waldbewohner hierzu wohl sagen würden. Ich sage sie wären, Fuchs und Hase Arm in Arm an einen Baum gelehnt, rauchend und grinsend. Lauschend den Klängen dieser Post Rock Combo.

15:45 – 16:30 Carrion Mother

In dicken Nebel verhangen strahlt die Zeltbühne im düstersten Glanz des Doom. Derb schwerer Death / Doom durchwabert den Körper und die Kutten tragenden Propheten der Lava zelebrieren eine Niederkunft der schwärzesten Sorte. Da braucht´s kein Licht (Anm. des Fotografen: Doch! ;)), das würde von der alles verschlingen Schwärze die die Band umgibt nur verschluckt und in die äußerste Dimension der Hölle verbannt werden. Die Mischerin an den Reglern zaubert auch heute wieder das Dreckigste aus dem Sound. Wäre manch eine Band aus dieser Ecke auf Scheibe so produziert wie sie hier klingen wäre meine Sammlung noch mal ein Stück größer.

16:30 – 17:30 Häxxan

Auf in die Sonne, raus aus dem Zelt und hin zur lebensbejahenden Stimmung, auch wenn ich die andere grad sehr genossen habe und dabei beileibe nicht alleine war. Aber die drei Witzbolde machen auch gute Stimmung. Nicht nur das die sich trauen grüne Klamotten zu tragen, zumindest zeitweise, hier paart sich Primus mit Stoner / Doom in einer sehr verrückten Spielart. Breiter könnte die Kluft aus Vorstreitern und aktueller Combo wohl nicht sein, Grinsefalten hier, Weltuntergang zuvor. Aber beides hat eine 100% Daseinsberechtigung hintereinander und könnte wohl auch nicht passender sein, zumindest hier auf dieser Waldlichtung. Autofahrerfreundliche Rhythmen paaren sich mit verspielter Welpenfreude. Die Aufteilung zwischen höllischer Härte im vernebelten Zelt und losgelöster Freude und gediegenem Dahingegleite in der Sonne welche heute auch den ganzen Platz vereinnahmt geht emotional bestens auf als hätten sich Natur und Veranstalter abgesprochen. Draußen wünscht man sich eine Hängematte oder Lenkrad und drinnen einen Galgen oder einen Bomber. Und das Ganze bei einem Publikum das viel zu friedfertig ist um auch nur ein Kleintier mit einem Auto anzufahren, unabsichtlich.

17:30 – 18:15 Valborg

Ab in die Dunkelheit der Zähigkeit. Eine Soundwand bricht auf den Betretenden ein, Massiv wie ein Bergkamm, Stählern wie ein Schlachtschiff. Schwer dampfend treibt die Maschine das Gerät die Schienen entlang, monotone Passagen aus den tiefsten Ecken des Kellers eines notorischen Folgerers brechen über einen wie die Gischt der Abendbrandung und es wirbelt immer mehr. Brutale Sturmgewalten dreckigster Härte im Halftime demontieren sämtliche Bestandteile meiner bescheidenen Vernunftsstränge. Aus, raus, Hirnsäfte drückt es durch die Ohren, aus allen Poren wird das Leben gepresst bis man voll von Schleim überzogen ist. Darin verpuppt man sich nun über eine dreiviertel Stunde hin zum Monster das im Menschlichen inne ist. 

18:15 – 19:15 Maggot Heart

Der Wechsel in die Sonne fällt schwer, sehr schwer. Eine unbändige Dunkelheit hat sich in meinem Hirn breit gemacht.


Aber von draußen dringen Refused-artige Klänge an die letzten verbliebenen Reste meines Verstandes, rütteln an den Käfigstäben gefertigt aus dem Abartigsten der Psyche, lassen mich Zombie massig aus dem Zelt treten. Ich taumel ins Licht, Angst hab ich zu verglühen, aber ich darf erblühen wie eine Blume im Morgentau. Post Hard Core meets Stoner Rock. Eher was für die Party Momente, also lass ich mich mittreiben von der Spaßgesellschaft die wie ich von Hölle auf Himmel schalten kann. Die beiden Ladys an Bass und Gitarre nebst Gesang leuchten wie zwei weitere Sonnen von der Bühne und rocken dabei hypnotisierend bis in die höchsten Wipfel um den vollen Glanz an Strahlenkraft zu erhaschen. Energie haben sie alle bis zum Anschlag auf der Bühne und laden die ganze Gemeinde damit auf.

19:15 – 20:00 Pillorian

Was Valborg an panzerner Schwere im Gepäck hatten führen Occvlta mit derbem Black Metal konsequent weiter. Und der irrwitzige Reigen ergießt sich in einem Geballer was bis dato auf dem Void Fest 2018 noch nicht so ereignet hat. Full Of Hell waren schon ein derber Schlag in den Magen, aber hier wird die alte inquisitorische Marschrichtung voll ausgelebt. Statt rostigem Stahl gibt es dünne Saiten und ein von dämonischem Hass erfüllter Kehlgeschrei. Doomige Intros gefolgt von infernalischen stakkato Riffattacken die sich wiederum in Schlammlawinen-artigen Abgängen durch das Zelt bewegen. Alles danieder mähend überkommt einen eine Flut aus Noten, Tönen, Klängen, Gefühlen, was auch immer. Musik umfängt ein ganz und gar und überlässt einen ganz seinen Dämonen. Weiter zelebriert man den Abriss der Menschlichkeit und der Zuschauer ist bei jedem Klang auf dem Weg voll dabei.

20:15 – 21:15 Hällas

In der langsam dunkler werdenden Abendstimmung machen sich Hällas an den Start den Geist einer einst vergangenen und immer mehr zunehmenden Düsternis im Blues Jazz einen weiteren Pfahl in den Brustkorb des Vampirs zu jagen der sie angeknabbert hat. Und so erwacht ganz von selbst eine magische Gefühlswelt die auf den versöhnlichen aber vernichtenden Einklang der bevorstehenden Nacht sein schmutzig-dreckiges Tuch legt.

21:15 – 22:15 Blood Incanation

Meditative Sprachsamples führen in die nächste Runde und hektisch derber Death Black Metal schiebt aus der Anlage. Wie ein Mähdrescher der hinter dem Zelt geparkt aber leider nicht ausgeschalten wurde. So macht sich die Maschine selbständig und prescht nun durch die Leute. Was nicht vorher schon dem Erdboden gleich gemacht wurde wird nun in einem gewaltigen Schlag ausgemerzt und in der Gegend verteilt. Harsche Riffattacken münden in Black Metal schrabbel Parts, lösen sich in vertrackt ungeraden Takten auf um wieder von neuem aufzuerstehen. Der Trommler drischt seiner Snare in Überschallgeschwindigkeit die letzten Schrauben aus der Halterung während sich die Saitenfraktion in scheinbar irrwitzigen Parts den roten Lebenssaft aus den Fingerspitzen schreddern. So eskaliert man durch Raum und Zeit, begleitet von der Ewigkeit der Schwärze und des Metals.

22:15 – 23:20 High On Fire

Was soll man über diese Herren noch schreiben was nicht schon bekannt ist. Die Dampfwalzen Riffs sind ins Freie entlassen worden. Der böse Motörhead Ableger der in der Wüste gefunden und aufgepäppelt worden ist, blubbert schwer und hart aus der Anlage. Zäh wie Honig überdeckt der Sound das gesamte Gelände, gerade raus ohne viel Schnörkel. Die obligatorischen Soli dürfen für die Nostalgiker selbstverständlich nicht fehlen, aber nicht zu viel, gerade so dass die Spannung und der Druck gehalten werden. Massive Bretter schlagen einem die Beine nach hinten, fangen einen aber auch gleich wieder auf, geben Halt und so entsteht Bewegung. Eine Stimme die wohl eine ganze Whiskey Brennerei durchgesoffen hat rundet dieses Bild einer Rockband vollends ab und das Volk feiert dazu.

23:30 – 00:15 Dirty Fences

Von der Rock Abrissbirne geht es wieder rüber ins Zelt. Die Lichtverhältnisse wurden inzwischen aufgrund natürlicher Entwicklung auf Gleichstand gebracht, der Sound hat indes gewechselt. Haben High On Fire einen Balken über die Horde gezogen knattern hier punkige Nummern eine tanzbare Bewegung in die Beine und lassen einen selig die Schmerzen des Weltuntergangs vergessen. Gassenhauer aus der dreckigen Nachbarschaft heizen die Partystimmung auf und feiern ein Fest mit drei Akkorden. In jeder Sekunde merkt man dass es hier jetzt um die Freude an der Freude geht. Wo vor einer Stunde noch das Blut aus den Boxen geschossen ist wie aus dem Aufzug bei Shining liegt man sich nun bierselig in den Armen. Hier ist gleich was nicht gleich gemacht werden kann.

00:30 – 01:30 Slomatics

Den Tanz beenden dürfen - sich die Ehre gebend - die granitartigen Gitarrenwalzen von Slomatics. Und der Name darf ohnedies genau so verstanden werden. Langsame derbst übersteuerte Anschläge pfeifen in Richtung Bühne über die schiefe Ebene vom Void Fest, Woge um Woge stülpt es einem die Innereien nach außen, gräbt und reißt sich der Sound ins Stammhirn, bringt den Körper zum Beben. Sollte sich in dem Bereich um die Bühne noch Lebewesen im Boden befunden haben hätten die spätestens jetzt selbigen fluchtartig verlassen, besser gesagt wären aus selbigem geschossen worden. Nicht leise pirschend sondern unbändig laut und voller Hunger und brüllend streift einen böses Raubtier auf seinem Streifzug durch die Nacht auf der Jagd nach Beute. Was für ein tonnenschwerer Abgesang auf die vergangen beiden Tage.

Nebenseitiges:
Was auf alle Fälle auch erwähnt werden sollte. Vielen Dank an die bestmögliche Orga eines Festivals. Die Tonmenschen haben einen Wahnsinns Job gemacht, gerade die Dame im Zelt hat alles weggebügelt. Die Klosituation war göttlich, noch nie hab ich eine Veranstaltung in diesem Rahmen erlebt wo die Dixies durchweg so sauber waren, so dass man sich auch wirklich hinsetzen konnte. Die Möglichkeiten dies zu erleben waren sehr schmackhaft, Essen gab es genau die richtige Auswahl, Pommes und Veganes Dürüm. Beides auch bestens genießbar. Getränke nebst Preisen gingen runter wie Öl, und dann waren noch alle freundlich wie aufm Kindergeburtstag. Auch beim Publikum gab es mehr Liebe als alles andere, nicht mal vor der Bühne wurde es aggressiv, was bei dem Sound schon an ein Wunder grenzte.


In diesem Sinne vielen, vielen Dank an alle Beteiligten, ob auf, neben oder vor der Bühne. Wir sehen uns kommendes Jahr wieder, denn das Void Fest wir zukünftig ein Pflichttermin in meinem Kalender.

 

Jochen Dollinger


00-Plakat 2018

00-Plakat 2018

Black Salvation auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Black Salvation auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyBlack Salvation auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyBlack Salvation auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyBlack Salvation auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Black Voodoo Train auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Black Voodoo Train auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyBlack Voodoo Train auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyBlack Voodoo Train auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyBlack Voodoo Train auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Blood Incantation auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Blood Incantation auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyBlood Incantation auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyBlood Incantation auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyBlood Incantation auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyBlood Incantation auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Carrion Mother auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Carrion Mother auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyCarrion Mother auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyCarrion Mother auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Dirty Fences auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Dirty Fences auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyDirty Fences auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyDirty Fences auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyDirty Fences auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyDirty Fences auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Friends Of Gas auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Friends Of Gas auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyFriends Of Gas auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyFriends Of Gas auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyFriends Of Gas auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyFriends Of Gas auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Full Of Hell auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Full Of Hell auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyFull Of Hell auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyFull Of Hell auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyFull Of Hell auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyFull Of Hell auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyFull Of Hell auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Haellas auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Haellas auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHaellas auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHaellas auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHaellas auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHaellas auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHaellas auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Haexxan auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Haexxan auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHaexxan auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHaexxan auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHaexxan auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Hierophant auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Hierophant auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHierophant auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHierophant auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHierophant auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHierophant auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

High On Fire auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

High On Fire auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHigh On Fire auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHigh On Fire auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHigh On Fire auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHigh On Fire auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyHigh On Fire auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Impressionen vom Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Impressionen vom Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyImpressionen vom Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyImpressionen vom Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Maggot Heart auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Maggot Heart auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyMaggot Heart auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyMaggot Heart auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyMaggot Heart auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyMaggot Heart auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Pabst auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Pabst auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyPabst auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyPabst auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyPabst auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Pallbearer auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Pallbearer auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyPallbearer auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyPallbearer auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyPallbearer auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Pillorian auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Pillorian auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyPillorian auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyPillorian auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyPillorian auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyPillorian auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Ruby The Hatchet auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Ruby The Hatchet auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyRuby The Hatchet auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyRuby The Hatchet auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyRuby The Hatchet auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyRuby The Hatchet auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyRuby The Hatchet auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyRuby The Hatchet auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyRuby The Hatchet auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Slomatics auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Slomatics auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySlomatics auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySlomatics auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySlomatics auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySlomatics auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Somali Yacht Club auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Somali Yacht Club auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySomali Yacht Club auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySomali Yacht Club auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySomali Yacht Club auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySomali Yacht Club auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySomali Yacht Club auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySomali Yacht Club auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySomali Yacht Club auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySomali Yacht Club auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheySomali Yacht Club auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

The Wytches auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

The Wytches auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyThe Wytches auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyThe Wytches auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyThe Wytches auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyThe Wytches auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyThe Wytches auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyThe Wytches auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Unsane auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Unsane auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyUnsane auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyUnsane auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyUnsane auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Valborg auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Valborg auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyValborg auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyValborg auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyValborg auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

Yeahrs auf dem Voidfest 2018 Foto: Lars Oeschey

Yeahrs auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyYeahrs auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars OescheyYeahrs auf dem Voidfest 2018  Foto: Lars Oeschey

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