German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Konzerte in 2006

21.11.2006
D'espairs Ray (J) und Limbogott


D'Espairs Ray (J)
20.10.2006
Inner Exit

Inner Exit
17.09.2006
Achim Reichel

Achim Reichel
07.07.2006
Fettes Brot und Virginia Jetzt

Fettes Brot
Virginia Jetzt
28.05.2006
Dir En Grey und Ostkreuz


Dir En Grey (J)
05.04.2006
BAP

BAP
02.04.2006
Inner Exit

Inner Exit
10.02.2006
Potentia Animi

Potentia Animi
08.02.2006
Tokio Hotel und Blog 27



Tokio Hotel
01.02.2006
Die Happy, Disgroove


Die Happy

Tokio Hotel
Tokio Hotel, Magdeburg

Biografie

Bilder

PR-Foto 2006 Tokio Hotel

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Tokio Hotel am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Impressionen vom Tokio Hotel Konzert am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Impressionen vom Tokio Hotel Konzert am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Impressionen vom Tokio Hotel Konzert am 08.02.2006 in der Stadthalle Bremen

Konzertbericht

TOKIO HOTEL

Bremen, Stadthalle (AWD Dome)

08.02.2006

Ohne unsere beiden 12 und 14 jährigen Töchter hätte dieses Konzert (logischerweise) für mich nie stattgefunden. Doch so weckte mich meine Frau Heidi eines schönen Dezembermorgens 2005 mit den unheilvollen Worten: "Tokio Hotel kommen im Februar nach Bremen. Willst Du da nicht mit Janni und Tamara hin?" Schluck...

"Jaa. Toll. Jubel. Tokio Hotel. Die wollte ich ja schon immer sehen!" Der Tag fing ja gut an...

Ehrlicherweise muss ich zugeben, außer ihrem Hitparadentitel Durch Den Monsun bis zu dem Zeitpunkt noch nichts weiteres von ihnen gehört zu haben. Und der Song war für mich einfach nur nervig (und ist es auch heute noch). So musste Jeannette eines Tages erst mal ihre Schrei - CD rausrücken, so dass ich mir einen musikalischen Durchblick über das weitere Songmaterial der Band verschaffen konnte. Sollten die restlichen Titel der CD dieselbe "Qualität" wie dieser auf unerträglich melancholisch getrimmte Monsun besitzen war das Konzert für mich schon im Voraus gelaufen. Dann konnte Heidi ihre Dezemberidee mit den Kids im Februar alleine durchziehen.

Doch siehe da, beim Durchhören des Albums klangen musikalisch zwischendurch ganz interessante, teilweise ziemlich harte und mit richtigem Drive gespielte Sachen aus meinen Lautsprecherboxen. Und ihre Instrumente schienen die vier Jungs aus Magdeburg jedenfalls zu beherrschen, obwohl im Studio ja einiges gemauschelt werden kann.

Textlich gibt es die Spannbreite von "richtig gut" bis "völlig daneben". Ohne jetzt näher darauf einzugehen wäre als positives Beispiel zum Beispiel der Titelsong Schrei zu nennen. Auch Keine Freunde Bleiben oder Gegen Meinen Willen sind thematisch richtig gut gelungen. Im Kontrast dazu musste ich mir dann leider auch Songs mit Textzeilen wie: "Draußen hängt der Himmel schief, und an der Wand Dein Abschiedsbrief" antun. Doch Schwamm drüber.

Zum Konzerttag:

17 Uhr 30 sollte offiziell Einlass sein. Heidi wollte mich dann doch nicht mit den Mädchen allein dorthin lassen und war schon mal vorgefahren. "Plätze freihalten." Pustekuchen. Die ersten Fans campierten schon seit morgens 10 Uhr vor den Eingangstüren, so richtig mit Tischen und Stühlen, und hinter ihnen hatten sich im Laufe des Tages bereits ziemlich lange Schlangen gebildet. Zustände wie vor Jahren bei den Auftritten der Kelly Family.

Die ersten Figuren, die einem so richtig auffielen waren etwa 20 von der Polizei abgeschirmte Punker, die sich einerseits mit Eiern "bewaffnet" hatten und andererseits die Fans mit verbalen Sprüchen attackierten a la "Tokio Hotel sind Kacke." Die Antwort der Fans schallte daraufhin im Chor:" Wer Tokio Hotel Kacke findet, ist selber Kacke." Auf Nachfrage, warum sie überhaupt hier seien, kam die Antwort: "Tokio Hotel versauen uns den Rock." Äähh... wie soll ich das denn jetzt verstehen? "Die machen einen auf dicke Hose, haben keine Ahnung aber bezeichnen sich selbst als Rockmusiker. Tokio Hotel versauen uns den Rock."

 

Nach kurzer Zeit hatten die Grün - Weißen dann irgendwie keine Lust mehr, sich außer mit den 12-14 jährigen Teenies auch noch länger mit den Punks zu befassen und schoben sie unter "Ihr habt jetzt Euren Auftritt gehabt, also Abmarsch" vom Gelände.

Allein die eben erwähnten Teenies machten den Polizisten, Sanitätern und der Security schon Probleme genug, da immer wieder einige von ihnen wegen Kreislaufkollaps bzw. Ohnmachtsanfällen aus der ständig nach vorn drängelnden Menschenmasse herausgeholt werden mussten. Unter normalen Wetterbedingungen hätten wir die ganze Drumherum - Show hier draußen ja noch lustig gefunden (einmal abgesehen von den kollabierenden Mädchen), nur bei Regen und ziemlich stürmischem Wind verging uns relativ schnell das Lachen. Aber was soll’s, so bekamen Tausende für den geringen Betrag von je 27 Euro 50 eine ordentliche Erkältung, und als Dreingabe hatten sie auch noch eine Eintrittskarte fürs Konzert in der durchnässten Tasche... kann man ja auch nicht jeden Tag mit prahlen...

Sobald wir es dann irgendwann in die Halle geschafft hatten, marschierte Heidi schnurstracks mit den Mädchen los, um noch einen vernünftigen Platz zu ergattern.

Ich wartete im Foyer auf Uwe, der sich inzwischen telefonisch angemeldet hatte. Nach seinem Eintreffen begaben wir beide uns erst einmal in den Innenraum, um uns von dort aus einen Überblick zu verschaffen. Doch außer der Erkenntnis einer ziemlich ebenerdig angelegten Bühne war vor lauter Köpfen schon kein Überblick (im wahrsten Sinne des Wortes) mehr möglich.

Gegen 19 Uhr sollten sich die Pressefotografen für die ersten drei Songs der Band vor der Bühne im extra für sie abgesperrten Bereich einfinden. Kurz nachdem Uwe sich in die Richtung begeben hatte, musste ich erst einmal meinen Magen mit sechs Chicken Nuggets für drei Euro beruhigen. Heidi hatte die Kinder und sich zwischenzeitlich schon mit Cola für einen Euro 80, Bier für zwei Euro 50 sowie Salzbrezel, ebenfalls zwei Euro 50 versorgt. Preislich noch ziemlich normal.

Als ich auf den oberen Rängen so lang schlenderte, fielen mir im Innenraum zwei Zuschauer - Wellenbrecher aus Zäunen / Gittern sowie diverse Security Leuten auf. Das Tote Hosen Konzert mit Todesfällen vor einiger Zeit hatte wohl doch etwas im Bereich Sicherheitsdenken bewegt...gut zu sehen. So konnten sich die mitgekommenen Eltern bis zum Konzertende einigermaßen gelassen in die extra eingerichtete Elternlounge begeben. Vorstellbar in etwa als Gegenstück zum IKEA - Kinderland... nur ohne Spielzeug... dafür mit Essen und Trinken...

War es in der Halle von Beginn an schon nicht gerade kalt gewesen, so wurde die Luft jetzt mit dem Hereinströmen der etwa 12 000 Fans von Minute zu Minute heißer und stickiger, trotz Lüftungsanlage und absolutem Rauchverbot. (Vernünftig.)

Gegen 18 Uhr 30 betrat die Vorband Blog 27 die große Bühne, welche mit einem in die Zuschauermenge ragenden Laufsteg ausgerüstet war. Blog 27 - das waren vier Mädchen, von denen zwei sich nur dem Tanzen verschrieben hatten, während die anderen beiden ihre englischsprachigen Songs zum Besten gaben. Die Musik kam vom Band, die Gesangsperformance war echt, die Kids jubelten sich auf Tokio Hotel ein, und nach etwa 40 Minuten war der Spuk vorbei.

Bevor der Hauptact des Abends in Erscheinung treten sollte, wurden in allen Ecken der Halle selbstgemalte Plakate entrollt. Selbst der musikalisch unbedarfteste Typ konnte so ohne Schwierigkeiten erkennen, wer da gleich erscheinen sollte...

"Tokio Hotel - Ihr seid die Besten", "Bill (oder wechselweise Tom, Georg, Gustav) - Ich liebe Dich". Ein ganz heißes Poster hielten drei etwa 14 jährige Girls direkt vor der Bühne hoch: "Wer will Sex mit Tokio Hotel? - WIR!" Dazu hatten sich fast alle optisch gestylten "Möchtegern - Madonnas" die Namen ihrer Lieblinge auf jedes freie Stück Haut geschrieben (Hände, Arme, Stirn, Wangen, Hals...)

Da die anwesenden 99,9 % weiblichen Fans höchstwahrscheinlich bei jedem Konzert so "bemalt" aussehen, braucht die Firma Edding in naher Zukunft bestimmt keinen Konkurs anmelden.

Während der Bühnenumbaupause bekamen wir zwischendurch schon mal einen kleinen "Kreisch - Vorgeschmack" davon, was uns in ein paar Minuten erwarten sollte. Denn immer wenn Roadies Instrumente oder Teile der Anlage auf die ziemlich dunkle Bühne stellten, brach für kurze Zeit ein ohrenbetäubender Lärm los... bis die Kiddies merkten, dass es sich eben "nur" um Roadies handelte.

Irgendwann waren es dann keine Roadies mehr, die die Bühne betraten. Ohrenbetäubender Lärm, als die zurzeit angesagteste "Zahnspangengenerations -  Band" mit Jung Und Nicht Mehr Jugendfrei loslegte. In schöner Reihenfolge wurden Titel ihrer ersten CD gebracht, wie zum Beispiel Leb´ Die Sekunde, Durch Den Monsun, Ich Bin Nicht Ich, Gegen Meinen Willen oder auch Schrei. Bei dem Song fordert Bill alle im Saal auf, einmal ihre Stimme richtig zu strapazieren: "Linke Seite: Schrei! Rechte Seite: Schrei! Innenraum: Schrei! Und jetzt alle zusammen: Schreeeeiii!" (Und die Ohren zuhalten.) Des weiteren spielten sie auch zwei Songs, die es auf ihrer gerade erschienen Maxi gibt.   Vom Publikum kann ich ohne Übertreibung behaupten, dass es sehr textsicher war. Kein Song, der nicht lautstark mitgesungen wurde, teilweise sogar a Capella.  

...und in der Halle wurde es von Minute zu Minute immer heißer... Da verwunderte es kaum, dass sich Gustav nach einiger Zeit seines T - Shirts entledigte und "oben ohne" wieder hinter seinen Drums Platz nahm, alles übertragen auf Großbild - TV.  Muss ich extra erwähnen, dass diese Aktion von noch schrillerem Gekreische als die Minuten davor begleitet wurde? Meine armen Ohren...

Bei Heidi war es dann irgendwann soweit, dass sie aus der Halle an die frische Luft wollte. Vielen Mädchen im Innenraum war dieser Weg zu den Türen so schnell nicht möglich, und so konnte ich beobachteten, wie im Laufe der Zeit mindestens 20 von ihnen vor der Bühne den Sanitätern übergeben wurden. Was sich zusätzlich an den Seiten abspielte, konnte ich aus meinem Blickfeld nicht alles erkennen.

Die Show auf der Bühne lief weiter mit der neuen Single Rette Mich. Zu diesem Song erzählte Bill dann nebenbei, dass die Band ihr freies Wochenende opfern müsse, um den Videoclip dafür zu drehen. Sieht man sich dazu ihren Tourplan an, ergibt alles zusammengenommen für die Jungs Stress hoch drei.

Für ein Girl aus der ersten Reihe gab es dann das persönliche Highlight des Abends, als die Band sie auserkor, für einen Song zum Mitsingen auf die Bühne zu klettern. Gehen wir einfach mal davon aus, dass dieses Mädchen die nächste Nacht nicht sonderlich ruhig geschlafen hat, wenn überhaupt...  Auffallend war, dass Bills Stimme sich das ganze Konzert hindurch nicht mehr wie auf CD anhörte, der Stimmbruch wird das seinige dazu beigetragen haben.

Nach etwa einer Stunde und 30 Minuten war dann alles vorbei, unsere Ohren durften sich wieder etwas regenerieren. Tokio Hotel musste nach ihrem regulären Gig noch zwei Mal auf die Bühne. Der erste Teil bestand aus zwei ganz neuen Songs, die noch gar nicht veröffentlicht sind. Umso mehr verwunderte es, weshalb viele der Fans die Tracks schon lautstark mitsingend begleiteten... (Internet - Bootlegging?), und bei der zweiten Zugabe durfte dann zum Abschluss Jeder noch einmal Durch Den Monsun.

Händeabklatschend liefen Tokio Hotel noch einmal über den Laufsteg, sammelten die restlichen Plüschtiere / Plüschherzen ein und verschwanden.

Ach ja, alleine von den bei diesem Konzert auf die Bühne geworfenen Plüschteilen könnte man wahrscheinlich einen eigenen Laden eröffnen. Der ganze Plüsch wurde während des Gigs ab und an von Helfern mit dem Besen zusammengeschoben und von der Bühne gebracht, damit die Band nicht auf den Teddys, Hündchen, roten Herzen usw. ausrutschte. Die Besenshow sah zwar nicht sehr hübsch aus, musste aber sein, da bei der Riesenmenge ein normales Einsammeln nicht mehr möglich gewesen wäre.

Etwa bis 21 Uhr 30 schrieen sich viele Kids weiterhin die Seele aus dem Hals... doch es gab nichts mehr... die Show war gelaufen... die Neonbeleuchtung in der Halle ging an... Schluss... Aus... Feierabend.

Akustisch konnte man die Begeisterung während des Konzertes die ganze Zeit deutlich hören, und auf dem Weg zum Hallenausgang sah ich durchweg nur zufriedene Gesichter. Die Eltern fanden es toll, weil es ihren Kindern gefallen hatte, und die Kinder waren sowieso auf Wolke sieben, was ich auch an vereinzelt aufgeschnappten Satzfetzen ausmachen konnte: "...Hammergeil...", "nächstes Konzert dabei...", "...sieht noch süßer aus als auf den Fotos..." und so weiter. Einige Girls saßen auf dem Foyerboden oder lehnten an den Wänden und konnten sich ihrer Tränen nicht mehr erwehren. Bei Tamara und Jeannette kam es zwar nicht soweit, doch man sah ihnen an, dass sie ebenso hoch zufrieden waren wie die restlichen Besucher..

Mein persönliches Fazit dieses Events sieht jetzt folgendermaßen aus: 

Insgesamt gesehen ein schöner Abend... dieser Abend... allein schon wegen des ganzen Theaters Drumherum...!

Des weiteren muss man neidlos anerkennen, dass die Band es zur Zeit ohne Probleme schafft, täglich etwa drei Jungen sowie 12 000 und mehr Mädchen zwischen acht und 16 Jahren in die Hallen dieses Landes zu locken, um sie ohne Ausnahme mit ihrer Musik sowie ihrem Dasein zu begeistern. Die optisch sehr ungleich rüberkommenden Zwillinge Bill und Tom Kaulitz sowie Georg Listing und Gustav Schäfer hätten sich auch die ganze Zeit nur an den Bühnenrand setzen und zwischendurch mit den Zehen wackeln brauchen... das Gekreische wäre genauso schrill rüberkommen, ob sie nun Musik machten oder nicht. Von der war wie zu seligen Beatles oder T. Rex - Zeiten eh kaum etwas zu hören. Sehr erfreulich, dass die Soundtechniker / Mixer sich nicht an dem Gekreische der Fans orientierten und trotz alledem eine vernünftige Lautstärke gefahren wurde. Eventuell auch das Ergebnis eines wohl relativ neuen Gesetzes, welches Musikveranstaltungen ab einer gewissen Dezibelstärke verbietet und sogar unter Strafe stellt, sollten Besucher Klage einreichen.

Ihre Instrumente beherrschen die Magdeburger trotz ihres Alters perfekt, daran gibt es nichts zu deuteln. Ob man die Musik, die sie damit produzieren, nun mag oder nicht, dies steht wiederum auf einem ganz anderen Blatt, ändert allerdings nicht an ihrer Professionalität. Ob dem Projekt Tokio Hotel noch eine lange Lebensdauer beschieden ist, sobald dieser schon fast unheimliche Hype wieder abflacht, wage ich nicht zu beurteilen. Persönlich denke ich jedoch, dass man von den einzelnen Musikern auf Grund ihres Könnens sowie ihres gezeigten Selbstbewusstseins (nicht zu verwechseln mit Arroganz) über die nächsten Jahre noch viel Positives hören wird, was ich bei einigen anderen dieser so genannten "Superstars" beziehungsweise "Newcomer - Superstars" doch sehr bezweifele.

By the way: Ein ganz dickes Dankeschön noch an Alex Richter und Four Artists für die superschnelle Akkreditierung von Uwe Schumacher (Fotos) und meiner Wenigkeit. Auf (hoffentlich) weitere positive Zusammenarbeit.

Horst Krispien     

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
2005 2005 Durch DEn Monsun CD Single

Rezensionen

TOKIO HOTEL

Durch Den Monsun

2005, Island Records / Universal  CD-Single

Sie sind jung, wütend und gut! Endlich bekommen die Kids eine Band, die mit deutschsprachigen Songs auch mal rebelliert und richtig rockt. Tokio Hotel nennen sich Bill Kaulitz (15, Gesang), Tom Kaulitz (15, Gitarre), Georg Listing (18, Bass) und Gustav Schäfer (16, Schlagzeug), die alle aus Magdeburg stammen, wo sie auch schon diverse Konzerte gegeben haben und sich ihr Publikum live eroberten.

Ihre erste 4-Tracks-CD-Single heißt Durch Den Monsun und erscheint bei Universal, das Album soll am 19. September folgen.

Bill schreibt an allen Songs selber mit und die können sich wirklich hören lassen. Dazu hat der punkige Bursche auch noch eine enorme Ausstrahlungskraft. Auf Fotos wirken die vier Jungs cool und abgeklärt, als ob sie die Welt und ihre Werte begreifen. Zumindest musikalisch sind sie ihren Altersgenossen weit voraus, da sie bereits in Kindertagen anfingen, ihre Instrumente zu lernen. Zusammen mit professionellen Produzenten haben sie nun ihr Spiel perfektioniert.

Ihr Sound erzeugt kleine Erdbeben, geht sehr konkret nach vorne und setzt unglaubliche Energien frei. Zusammen mit den klugen Texten klingen die Songs von Tokio Hotel überraschend erwachsen. Vielleicht brauchen manche Stücke auch deshalb mehrere Hördurchläufe, bis sie einen packen, denn eine so verdammt junge Stimme ist man nicht mehr gewöhnt.

Schade nur, dass die doch eher seichte Nummer Durch Den Monsun der Single-Track wurde, der erst spät ausbricht. Schrei hat da schon ganz andere Qualitäten und hämmert einem Verweigerungshaltung um die Ohren, aber eben nur bedingt radiotauglich. Neben der Ballade Rette Mich gibt es auf der vielversprechenden EP noch die wunderbar frechen Rocker Freunde Bleiben und Leb sie Sekunde.

Lassen wir Bill noch ein paar Jahre singen, schreien und reifen, dann wird er zusammen mit seiner Band alle Hosen und Ärzte dieses Landes beerben. Bis dahin dürfen sie unsere Jugend aufrütteln und Andersdenkenden aus der Seele sprechen.

Regina Sommerfeld

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