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Konzerte in 2008

15.12.2008
Thomas D, Good Men Gone Bad und Enik

Thomas D
Good Men Gone Bad
Enik
17.11.2008
Oomph!

Oomph!
17.10.2008
Knorkator

Knorkator
19.07.2008
Central Park

Central Park
02.04.2008
Versailles (J)

Versailles (J)
26.01.2008
Deep Imagination und Tau

Deep Imagination
Tau

Insgesamt 313 Konzerte gespeichert

DEEP IMAGINATION und TAU

Bochum  Planetarium 26.01.2008

 

Das Bochumer Planetarium kann mittlerweile auf eine langjährige Tradition von Planetariumskonzerten zurückblicken. Vor allem die elektronische Musik bietet sich immer wieder an, mit ihren sphärischen Sounds eine Reise durch die Weiten des Alls zu untermalen. Und da das nicht nur von Band gut funktioniert, finden über das Jahr hinweg immer wieder Liveauftritte in dem dunklen Rund des Planetariums statt.

Unter dem Titel Ambient Night 2008, das vom Schallwende e.V. veranstaltet wurde, startete die Konzertsaison am 26.01.2008 mit den beiden Formationen Tau und Deep Imagination, die ihre Ambientklänge mit den Bildern ferner Sternennebel und -bilder kombinierten.

Den Beginn machte das Kölner Trio Deep Imagination. Dieses Projekt von dem Elektroniker Thorsten Sudler-Mainz (Keyboards, gesprochene Worte) besteht des Weiteren aus Thorsten Rentsch (Gitarre, Keyboards, Perkussion, Theremin) und Stefan Höllering (Tenor-Saxophon und elektronisches Saxophon). Während Deep Imagination sehr stark Ambient orientiert ist, kommen bei dem Projekt Art Of Infinity, das ebenfalls aus den drei Musikern besteht, auch Melodien mit ins Spiel.

Da ja beide Formationen aus denselben Musikern bestehen, lag es nahe, dass auch Stücke von beiden an diesem Abend zu Gehör kamen. Aber der Hauptteil (sechs der neun Stücke) stammte natürlich von Deep Imagination, schließlich stand dies ja auch auf dem Programm.

Los ging es mit Sunscape, das erst leise, dann etwas lauter sehr sphärisch, mit weit angelegten Flächen einen guten Einstieg in den Weltraumtrip vermittelte. Dazu sahen die Besucher den Sternenhimmel über sich leuchten. Bei diesen Bildern wurde mir deutlich, wie gedankenverloren man doch durch den Alltag schlendert, denn während man dem natürlichen Sternenhimmel wenig Beachtung schenkt, konzentriert man sich bei derartigen Veranstaltungen sehr auf den „künstlichen“ Himmel in der Kuppel. Neben den Sternen wurden auch noch Bilder explodierender Sonnen gezeigt, die nahezu die komplette Kuppel ausmachten.

Mit Timescape ging es recht sphärisch weiter, allerdings mit einem gewissen asiatischen Touch. Waren die beiden Thorstens beim ersten Stück noch allein am Werk, so wirkte nun Stefan am elektronischen Saxophon mit und verfeinerte den Sound durch sein Spiel. Ich finde, dass gerade seine Passagen – durch den außergewöhnlichen Klang des Instrumentes – den Sound von Deep Imagination aufwerten, der sich damit von anderen Projekten abhebt. Erstaunlich war für mich wieder, dass man regelrecht seinen Atem hören konnte, mit dem er in das elektronische Instrument blies.

Mit Written In The Sand kam dann ein Stück von Art Of Infinity, bei dem Stefan das Tenor-Saxophon spielte. Hierzu wurde dann optisch erstmals das All verlassen und eine Wüstenlandschaft erschien im Rund des Planetariums. Das passte hier sehr gut. Mindscape, das sich ja auch auf dem Album Scapes befindet, wurde an diesem Abend in der remind-version gespielt, die auf dem neuen Album Gemstones zu finden ist. Sehr schöne Flächen und Ambientklänge bestimmen diesen Track.

Mit Colourspace folgte dann einer der rhythmischeren Tracks von Deep Imagination, bei dem die Kuppel von fernen Sternennebeln erhellt wurde, die sehr bunt waren. Beim sphärischen Fogspace wurden dagegen mehr grau/blaue Sternennebel an die Kuppel geworfen. Ein Medley aus dem Art Of Infinity-Album New Horizon stand dann auf dem Programm. Dieser Track ist auch auf dem neuen Deep Imagination-Album Gemstones enthalten.

Mit dem neuen Stück Planetary System, das Thorsten mit einer Basssequenz, die stark an Pink Floyds One Of These Days erinnerte, ging es dann weiter. Für mich einer der besten Tracks des Konzertes. Den Abschluss bot dann Passing The Pulsar vom Art Of Infinity Album Dimension Universe. Deep imagination boten einen sehr sphärischen Auftritt, der mit den Sternen eine hypnotische Wirkung hatte.

 

Nach einer Umbaupause kam dann das Trio Tau zum Zuge. Der Name der Band setzt sich aus den Vornamen der drei Musiker Thomas Kagermann (Keyboard, Violine, Flöte, Gesang), Andrea Saphira Leonhardi (Gesang, Saxophon, Rainmaker) und Urs Fuchs (Fretless Bass, Perkussion - Cajun -, Loops, Gesang) zusammen. Und diese drei sind gestandene Musiker, die zum Beispiel Bekanntheit aus Bands wie Fidel Michel, Falckenstein oder Farfarello erlangten.

Die Musik des Sets bestand aus reinen Improvisationen. Schon mit den ersten Tönen hoben sie sich stilistisch von Deep Imagination ab, denn der in einer Art Phantasiesprache gesungene Part von Andrea ließ gleich mal eine Gänsehaut aufkommen. Dazu dann die Keyboards, die Perkussion aus Rainmaker oder Cajun (hier strich unter anderem Urs mit einem Besen über ein Cajun - Perkussionsinstrument, das wie eine Holzkiste aussieht) und natürlich die Violine von Thomas. Streckenweise spielte Urs auch einen Fretless (bundlosen) Bass.

Zu diesem Sound hatte ich sofort wieder eine bildhafte Szene vor Augen, die mich an ferne Strände und die pure Natur führte. Im Planetarium wurden hierzu aber wieder die schon aus dem ersten Teil der Ambient Night gesehenen Sternenhimmel geboten. Sternzeichen und einige Sternennebel sorgten für ein wenig Abwechslung. Für mich persönlich hätte ich mir einige Bilder, die mit Wasser, Strand und Natur zu tun gehabt hätten, gewünscht.

Der einzige Track des Liveprogramms von Tau, der sich auch auf ihrem Album Garden Of Tiki befindet, war das hinreißende Touché, zu dessen Anfang auf dem Sternenhimmel einige Sternschnuppen zu sehen waren, die auch gleich dazu führten, dass die drei als Gesang in das Stück Sternschnuppen Überall. Wünsch Dir Was einflochten. Touché gehörte für mich, mit seiner eingängigen Melodie, eindeutig zum Highlight des Abends. Nach Touché kam dann der letzte Track, bei dem die drei dann zum Ende des Stückes auch noch das bekannte Kinderlied Weißt Du Wie Viel Sterne Stehen? einbanden. Das klang überhaupt nicht kitschig, denn die Art und Weise wie sie es spielten, passte ganz gut da hinein. An einigen Stellen drehte sich der Sternenhimmel recht schnell, was, wenn man sich darauf konzentrierte, ein gewisses Schwindelgefühl erzeugte (wie bei einer Karusselfahrt). Das wurde dann von den dreien mit juchzenden Geräuschen kommentiert.

Erstaunlich war für mich, dass die drei Musiker - Deep Imagination hatten zumindest einige wenige Lichter an den Instrumenten - in fast völliger Dunkelheit ihre Instrumente spielten. Das führte leider dazu, dass Fotos während des Konzertes nahezu unmöglich waren (daher nur eine kleine Auswahl), da nicht genug Licht dafür vorhanden war. Allerdings störte so kein Lichtrauschen die Projektionen an der Kuppel.

Ambient Night 2008 war eine abwechslungsreiche Konzertveranstaltung, da beide Formationen einen unterschiedlichen Musikstil und Ansatz hatten. Einziger Wehrmutstropfen: ich fand die Präsentation des Planetariums (das ja mit den Musikern abgesprochen wird) dieses mal etwas eintönig, da zu viel Sternenhimmel, der sich nur unwesentlich veränderte und weniger Großprojektionen von Landschaften oder Sternenfahrten zu anderen Planeten gezeigt wurden. Trotz alledem war es eine gelungene und stimmige Veranstaltung, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Möglichkeit dazu gibt es dieses Jahr noch genug.

Stephan Schelle


Deep Imagination am 26.01.2008 im Planetarium in Bochum Foto: Stephan Schelle

Deep Imagination am 26.01.2008 im Planetarium in Bochum Foto: Stephan Schelle

Deep Imagination am 26.01.2008 im Planetarium in Bochum Foto: Stephan Schelle

Deep Imagination am 26.01.2008 im Planetarium in Bochum Foto: Stephan Schelle

TAU am 26.01.2008 im Planetarium in Bochum Foto: Stephan Schelle

TAU am 26.01.2008 im Planetarium in Bochum Foto: Stephan Schelle

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