German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Konzerte in 2017

28.12.2017
In Extremo und Fiddlers Green

Fiddlers Green
In Extremo
28.11.2017
Compressorhead

Compressorhead
23.11.2017
Martha Rabbit
10.10.2017
Joel Brandenstein

Joel Brandenstein
04.07.2017
Haindling

Haindling
17.06.2017
20 Prozent

20 Prozent Auf Alles
20.05.2017
Extrabreit

Extrabreit
06.05.2017
Major Heuser Band

Major Heuser Band
30.04.2017
The Blues Band

The Blues Band (GB)
11.01.2017
Les Discrets (F), Ambiguity Of Travel

Les Discrets (F)
Ambiguity Of Travel

Extrabreit
Extrabreit, Hagen

Biografie

5/98Die Band EXTRABREIT wurde Ende 1978 gegründet, existierte nahezu 20 Jahre und ging mit ihrem letzten Konzert in ihrer Heimatstadt Hagen am 19.09.1998 endgültig in die deutsche Rockgeschichte ein.

Während dieser Schaffensperiode erlebte die Gruppe immer wieder Erfolge und Mißerfolge, extreme Höhenflüge und einschneidende Tiefpunkte, sowie diverse Besetzungswechsel. Allein Gitarrist Stefan Klein (Kleinkrieg) durchlebte die komplette Ära von EXTRABREIT und war zusammen mit dem Sänger Kai Schlasse (Kai Havaii) maßgeblich für den Stil, den Sound und das unverwechselbare Image von "Deutschlands intelligentester und geilster Rock'n Rollband" (Eigenzitat) verantwortlich.

Auf dem Zenit ihrer Karriere befanden sich EXTRABREIT in den Jahren 1981 bis 1983, als sie nicht nur die Neue Deutsche Welle entscheidend beeinflußten und prägten, sondern auch mit ausverkauften Konzerthallen, goldenen Schallplatten und "BRAVO"-Starschnitten ihre größten Erfolge erzielten.

Dementsprechend gilt auch das seinerzeit aktuelle Line-Up der Band heute noch als Originalbesetzung:

Gesang: Kai Schlasse (Kai Havaii) , Geb. 14.04.1957 in Hagen
Gitarre: Stefan Klein (Kleinkrieg) , geb. 19.12.1955 in Hagen
Gitarre: Ulrich Ruhwedel (Public Uli) , geb 10.02.1962 in Hagen
Bass: Wolfgang Jäger (Hunter) , geb. 28.03.1953 in Herne
Schlagzeug: Rolf Möller , geb. 02.05.1956 in HagenDie Geschichte der Band:

Aus Frust und Langeweile starteten 1978 Stefan Klein und Gerhard Sperling (später als Käpt'n Horn bekannt) eine Band. Statt wie andere Gleichaltrige seine Zeit mit Fußballspielen, Discothekenbesuchen o.ä. zu verbringen, entschloß man sich, regelmäßig und intensiv Musik zu machen, mit dem Ziel irgendwann einmal Rockstar zu werden.

Die Band wurde EXTRABREIT getauft. Den Namen verdankt die Gruppe einem kapitalen Edding-Filzstift, auf dem sich der sinnige Slogan "Kappe abschrauben nachfüllbar extrabreit" befand, der an einem Probenabend irgendwo herumlag.

Den Bass spielte zu diesem Zeitpunkt Ralf "Rava" Denz , der aber in erster Linie bei der Hagener Rock & Roll Band The Ramblers zuhause war. Rava brachte Horst Werner Wiegand als Sänger mit. Wiegand war eigentlich eher Songschreiber und Sänger und ist bis dahin immer allein aufgetreten. In dieser Besetzung probte man in einer alten Hagener Fabrik. Wiegand hatte durch seine Psychogruppe Kontakte zu der WG, in der Jörg Hoppe lebte. Dieser organisierte Kino- und Konzertabende auf einem eher alternativen Level. Er interessierte sich für die Band und buchte sie für zwei Gigs von Django Edwards als Vorgruppe.

Schon damals sang die Band deutsch, was in jener Zeit noch eine große Ausnahme war. Es folgten einige spektakuläre Auftritte in der Umgebung Hagens, bei denen dann auch schon mal Gitarren in Ritchie Blackmore -Manier zerdeppert bzw. sonstiges Inventar zerstört wurde. Nach diesen Vorstellungen stieg Rava aus und wurde durch Ralf Teuwen am Bass ersetzt. Außerdem erweiterte sich die Band um den Gitarristen Piet Worthmann . Man komplettierte das Programm und spielte spiralförmig im näheren Umland, wobei man es auf eine eingefleischte Fangemeinde brachte.Kurz vor einem Gig in Hagen (Stadtteilfest Wehringhausen, hier war die Band soziologisch zuhause) verließ Wiegand die Truppe und wurde durch Kai Schlasse ersetzt. Der gelernte Graphiker und Cartoon-Zeichner ließ sich von seinem späteren Freund und Partner Kleinkrieg überreden. Stefan hatte ein Tape gehört auf dem Kai und Horst gemeinsam sangen und fragte ihn ob er nicht als Sänger einsteigen wolle. Auf dem Konzert sagte Stefan dann Kai als neuen Sänger an: "Hier ist Kai Havaii, die Stimme aus Übersee". Der Name blieb, und in Kai hatte man den Extrabreit-Sänger überhaupt gefunden. Jörg A. Hoppe (heute Chef der TV-Produktionsfirma MME) übernahm ab jenem Zeitpunkt auch prompt das Management und war fortan so etwas wie der sechste Mann an Bord.

Nach weiteren Auftritten in und um Hagen sprengte der Publikumsandrang bereits manchmal den Rahmen der Lokalitäten. Zum Jahreswechsel organisierte man eine wüste Silvesterveranstaltung unter dem Motto: "Extrabreit in die 80er...". Man nahm Demos auf und Christian Schneider ( Hartwig Masuch -Sänger der Ramblers ) besorgte der Band einen Termin im Tonstudio Hilpoltstein, wo Hart wie Marmelade und 1,36 in einer Nacht aufge-nommen wurden. Die Folge war ein Plattenvertrag bei Metronome .Am 14.04.1980( Kai's 23. Geburtstag) erschien die Single Hart wie Marmelade , eine straighte Rock'n Roll-Nummer mit bizzarem Text, von der jedoch zunächst kaum jemand Notiz nahm. Trotzdem entschloß sich die Plattenfirma Metronome, ein Album herauszubringen. Im Spätsommer 1980 erschien dieses Debutalbum unter dem dreisten Titel: Ihre größten Erfolge.

Kurz vor den Aufnahmen zu dieser LP verließ Piet Worthmann aus privaten und gesundheitlichen Gründen die Band. Er wurde durch Carlo Karges, der einige Jahre später an der Seite von Nena den großen Durchbruch schaffen sollte, ersetzt. Die Band probte und spielte in dieser Besetzung ihre erste kleine Tour. Im Studio übernahm Rüdiger Braune , auch Ramblers , das Schlagzeug. Auf der LP, die von Christian Schneider im Plattenstudio Hilpoltstein in Nürnberg produziert wurde, finden sich innovative, provokative und dem Zeitgeist entsprechende Kurz-Rock-Songs. Musikalisch ist das Album maßgeblich von Punk, Wave und Rock'n Roll beeinflußt. Unter anderem ist auch der spätere Fetenkultsong Flieger grüß mir die Sonne (im Original von Hans Albers) vertreten, zu dem Kai heute sagt: "Carlo Karges hörte damals die Akkorde raus und wir ließen die, die wir nicht spielen konnten einfach weg. So hatten wir einen Evergreen...!" Auch das allseits bekannte Hurra, hurra die Schule brennt, welches jedoch erst später den richtigen Erfolg ernten sollte, ist auf dem Erstlingswerk vertreten. Hierzu Kai : "Unser damaliger Drummer Käpt'n Horn war genervt von den Gitarrenakkorden und wollte auch mal ein Stück machen. Da es sich wie ein Kinderlied anhörte, machten wir auch einen Kindertext darauf. Es wurde unsere erfolgreichste Single...!" Trotzdem schimmelte das Album zunächst in den Plattenregalen vor sich hin. Nach den Aufnahmesessions folgten noch einige Gigs. Dann verließ Carlo und kurze Zeit später auch Kai die Band. Das Ende stand vor der Tür. Mittlerweile war aber Rolf Möller, den Stefan noch aus der Kinder- und Schulzeit kannte, als Schlagzeuger eingestiegen. Man fand in "Nopsy" Lauman einen sehr guten Interpreten der Extrabreit-Songs. Aber durch den Ausstieg von Kai war die Kreativzelle Kleinkrieg/Havaii nicht mehr intakt., so daß in dieser Zeit keine Lieder entstanden.

Piet Worthmann und Ralf Teuwen stiegen aus. Für sie stießen dann Ende 1980 der Gitarrist Ulrich Ruhwedel (Public Uli) und der Bassist Hunter alias Wolfgang Jäger (vorher mehrere Jahre bei Grobschnitt) dazu. Insbesondere Hunter brachte wieder neue Motivation und Dynamik mit in die Band, nicht zuletzt deswegen, weil er als Ex- Grobschnittler eine gewisse Vorbildfunktion für den Rest der Band darstellte. Grobschnitt genoß zu dieser Zeit nämlich besonders großes Ansehen. Hagen zeigte hiermit seine pulsierende Musikszene, von der auch noch andere Bands profitieren sollten (Nena, Stripes, usw.). In dieser Besetzung wurde intensiv gegigt. Kai wurde es nach einer Weile wohl doch zu langweilig als Taxifahrer und Cartoonzeichner; und so kehrte er zur Band zurück. Es war bei Nopsy zwar kein Jubel, aber alle wußten um Havaiis Können, und so wechselte "Laui" später zum Tourneemanager. Das war die Geburtsstunde der "Phantastischen 5" . Es folgten ausgedehnte Touren. 70 Gigs ohne "Day off" und mit vielen Strapazen.Die Öffentlichkeit drückte EXTRABREIT von nun an den Stempel der "rauhen, bösen und rüpelhaften Jungs aus der Provinz" auf. Diesem Image ist die Gruppe auch bis zum Schluß immer wieder gerecht geworden, wie die eine oder andere Anekdote im Folgenden noch zeigen wird. Im Mai 1981 nimmt die geschilderte Neubesetzung schließlich das zweite Album Welch ein Land, was für Männer! auf, ebenfalls im gleichen Studio. Das für damalige Verhältnisse recht aufwendige Cover zeigt die Band im 3-D-Design. Passend dazu lag jeder LP eine 3-D-Raumbrille bei, mit der dem Käufer die Breiten greifbar nahe zu sein schienen. Musikalisch schien das Album im Gegensatz zu seinem Vorgänger ein einheitliches Konzept vorzuweisen. Die recht politischen, bisweilen düsteren Songs unterstreichen das Bewußtsein einer No-Future- und Null-Bock-Generation. Titel wie Der Präsident ist tot , Wir leben im Westen , Glück und Geld oder Der Führer schenkt den Klonen eine Stadt setzen sich mit aktuellen Geschehnissen wie dem Attentat auf den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan oder dem Ost-West-Konflikt auseinander. Die Jugendlichen identifizieren sich zunehmend mit der Band, was den Erfolg von EXTRABREIT weiter steigert. Mit dem Titel Polizisten als Singleauskoppelung landen die Hagener ihren ersten Hit in den Charts. Der damalige Bayrische Ministerpräsident Franz-Josef Strauss verhängte für dieses Stück ein Sendeverbot im Freistaat Bayern, da er in dem Text eine "Verunglimpfung der Polizei" sah! Für die Fans war diese Sanktion jedoch nur Wasser auf die Mühlen: Eine Autogrammstunde im Hagener Kaufhaus Quelle endete in einer Massenplünderung der Schallplattenabteilung durch die immer größer werdende Fangemeinde. Als Folge des steigenden Medieninteresses und der großen Nachfrage bei den Anhängern schießt nun, ein Jahr nach Veröffentlichung, auch das Debut-Album Ihre Größten Erfolge in die Charts. So sind EXTRABREIT mit gleich zwei LP's in der Hitliste vertreten.

Derweil entwickelt sich durch die Etablierung weiterer deutscher Rock- und Popmusiker ein neuer Trend und eröffnet damit einen neuen Markt. Von der Schallplattenindustrie wird der Begriff der Neuen Deutschen Welle kreiert, der durch Gruppen wie Ideal, Spliff, Hubert Kah, Nena und viele andere für eine völlig neue Musikkultur sorgt. Die NDW stellt somit eine einschneidende Epoche der deutschen (Rock-)Musikgeschichte dar. In diese Zeit des Aufbruchs fügten sich EXTRABREIT mit ihrem Bad-Boys-Image und ihrer innovativen Unbekümmertheit nahtlos ein.Es geht Schlag auf Schlag: Vom ersten Album wird nachträglich Hurra, Hurra die Schule brennt ausgekoppelt und landet in den Top Ten der Charts. Die Nachfrage nach Liveauftritten steigt in ganz Deutschland enorm. Die Breiten sind permanent in allen Medien präsent, Radio- und Fernsehauftritte sind bald Routine, mehrere BRAVO-Titel runden das Bild ab. In 1982 sind zwei Alben in den TOP 5, EXTRABREIT somit die bei weitem erfolgreichste deutsche Band.

Im April 1982 gingen die Fünf gemeinsam mit den Berliner Bands Spliff, Interzone und Prima Klima auf eine von LEVIS JEANS finanzierte und für damalige Verhältnisse riesige Festivaltour durch Deutschlands größte Konzerthallen. Diese Art des Sponsoring, heute selbstverständlich, war damals noch sehr ungewöhnlich. Die Tournee entwickelte sich zu einem Riesenerfolg, nicht zuletzt, weil gleichzeitig beide Alben vergoldet wurden. Heino Wirth, der Geschäftsführer der Metronome übergab das doppelte Gold anläßlich eines Festaktes der besonderen Art in Hamburg.

Das dritte Album Rückkehr der phantastischen 5 erschien im September 1982 und krönte das wohl erfolgreichste Jahr der Hagener. Aufgenommen wurde auch dieses Album im Tonstudio Hiltpoltstein, produziert von der Band in Zusammenarbeit mit Manfred Neuner . Diesmal wurde das Werk jedoch nachträglich noch einmal vom Starproduzenten Mack (QUEEN, E.L.O., etc.) in den Münchener Union Studios nachbearbeitet und abgemischt. Konzeptionell präsentierten sich EXTRABREIT als Superhelden in Marvel-Comic-Manier. Dementsprechend grell und bunt fiel das graphische Layout der Scheibe aus, es erschien in fünf verschiedenen Neonfarben, geziert von fünf Einschußlöchern. Es soll Leute geben, die diese Platte gleich fünf mal besitzen, von jeder Farbe eine! Als Beilage zur Platte findet man ein großes Pop-Art-Poster, welches die fünf Superhelden in schillernden, bunten Phantasiekostümen zeigt. Auch textlich wurde das Konzept umgesetzt indem man mit Titeln wie Superhelden , Geisterbahn fahr'n oder Her mit den Abenteuern eine Brücke zwischen hektischer, bedrohlicher Realität und phantasievoller Comic-Welt schlug. Musikalisch blieb die Gruppe mit straightem, angepunkten Gitarrenrock ihrem erfolgreichen Stil treu. Mit Duo Infernal befindet sich auf der Scheibe das erste von drei Duetten mit deutschen Show-Größen, hier Marianne Rosenberg . Der Song, im übrigen auch als Single erschienen, wurde von den Fans jedoch nicht oder allenfalls nur mit großer Skepsis angenommen. Ferner befindet sich der Titel Komm nach Hagen auf der Platte, mit dem noch einmal das Phänomen der, zu dieser Zeit überaus erfolgreichen, Hagener Musikszene auf's Korn genommen wird:

"In Hagen geht am Wochenende keiner raus. Man geht ins Studio, und montags spielt der Tankwart Dir seineneue Maxi-Single vor. Komm nach Hagen, werde Rockstar, mach Dein Glück!"Nun erschien in den Kinos die Teenie-Kommödie "Gib Gas - Ich will Spaß!" mit Nena und Markus in den Hauptrollen. In diesem Streifen haben EXTRABREIT einen schauspielerischen Kurzauftritt als Phantastische 5. In silbernen, metallischen Anzügen landen sie auf der Erde, um die Welt vor dem Bösen zu bewahren und Menschen in Not zu retten.

Weniger tugendhaft und angepaßt präsentierten sich die frischgebackenen Filmstars in der Öffentlichkeit. Nach einem Konzert kam es zu folgendem Vorfall in einer elitären Münchener Hotelbar:

Die Breiten machten ihrem Namen alle Ehre und genossen den einen oder anderen Drink, während der erfolgreiche Schlagersänger Udo Jürgens , der bürgerlich Udo Jürgen Bockelmann heißt, sich ebenfalls an der Hotelbar aufhielt. Einer ging dann irgendwann im bereits "fortgeschrittenen Stadium" auf den Barden zu und begrüßte ihn mit den Worten: "Na Bockelmann, du altes Arschloch, wie geht's denn so...!?!" Daraufhin ließ Udo Jürgens die feucht-fröhlichen Gesellen des Etablissements verweisen und es gab künftiges Barverbot für die Kapelle. Auch die für manche Rockstars obligatorische Hotelrandale war für EXTRABREIT keine Seltenheit. Ein Radiosprecher der BBC bezeichnete die Breiten einmal als "The german Rolling Stones...” Ein weiterer öffentlicher Skandal und ein damals beinahe unvorstellbares Vorgehen war die schlichte Ablehnung einer Einladung zu Diether Thomas Hecks legendärer ZDF-Hitparade und deren Boykott. Heck kommentierte diesen Entschluß mit den Worten: "Die werden bald wieder mit Kernseife waschen...!". So wurden Kai & Co. einmal mehr ihrem Image als Bad Boys gerecht.

Am 12. Januar 1983 starteten EXTRABREIT zu ihrer vorerst letzten Deutschland-Tournee. Mit bisher nie dagewesenem Aufwand vollzog sich die Rückkehr der phantastischen 5 . Zwei Sattelschlepper, eine riesige Sound- und Lichtanlage, zwei Videogroßbildprojektoren mit entsprechenden Leinwänden und 20 technische Helfer begleiteten die Band auf ihren Konzerten in insgesamt 39 Städten der Bundesrepublik. Jeder Event wurde via Video im Nachrichtenstil angekündigt und zwar von Tagesschausprecher Werner Veigel . Dieser mußte im Vorfeld übrigens 39 mal den gleichen Ansagetext, lediglich mit unterschiedlichen Auftrittsstädten, heruntersprechen. Dieses hat er aber laut Extrabreit in hervorragender und professioneller Art und Weise bewerkstelligt.Unter dem selbstbewußten Motto Deutschland im Handstreich verlief die Tournee vom 12.01. bis 20.02. 1983 quer durch die Republik. Auch in der Schweiz (Volkshaus Zürich) gab es zwei Konzerte. Trotz einer spektakulären Show blieben die Besucherzahlen jedoch hinter den Erwartungen zurück. Teure Produktionskosten brachten hohe Eintrittspreise mit sich (30 DM waren damals sehr viel!), somit blieben die erhofften Zuschauer aus und brachten der Band die ersten Verluste. Darüber hinaus drohte die Neue Deutsche Welle , die sie ja selbst mit ins Rollen gebracht hatten, zu verebben. Nach zwei Jahren schwindelerregenden Aufstiegs und hunderten von ausverkauften Konzerten kündigte sich eine Trendwende an, die das Flaggschiff EXTRABREIT in schwere See geraten ließ. Nach diversen Schuldzuweisungen und Streitigkeiten verließen Rolf Möller und Public Uli schließlich die Band.

Als Trio nahmen Havaii , Kleinkrieg und Hunter schließlich unter Streitigkeiten die Platte Europa auf, die erstmalig auch englisch gesungene Titel enthält und Ende 1983 erschien. Auch musikalisch ist ein Wechsel zu erkennen. Statt rauhen und dreckigen Gitarren dominieren hier Drumcomputer, Syntie-Klänge und andere elek-tronische Sounds die Musik der Band. Produziert wurde das Album diesmal von Frank Becking , Kit Woolven und den "Breiten" selbst in London, München, Hamburg und Hagen. Der Sound der Band wurde dem neuen Trend Pop and Wave angepaßt, was dazu führte, daß vom rauhen und erdigen Rock'n Roll aus dem Bauch nicht mehr viel übrig blieb, die Musik eher "künstlich” erschien, obwohl sie an sich hervorragend produziert wurde. Die Verkaufszahlen blieben weit hinter den Erwartungen zurück, Europa gilt bis heute als erfolglosestes Album von EXTRABREIT , was immerhin die bis zum heutigen Tage nur auf Vinyl erschienene Scheibe zu einer Rarität macht.

Da dieser Tonträger erstmals nicht betourt wurde und Kai, Kleinkrieg und Hunter aufgrund der ausbleibenden Resonanz aus der Öffentlichkeit in der Versenkung zu verschwinden drohten, entschloß man sich, zusätzlich ein Video auf den Markt zu bringen: Die Wahrheit über Extrabreit erschien in kleiner Auflage im Dezember 1983.

In 60 Minuten sieht der Zuschauer noch einmal alle wichtigen Stationen im bisherigen Werdegang der Hagener. Unter dem Slogan Schockierend-Irritierend-Brilliant befinden sich neben offiziellen Clips und Interviews noch Konzertausschnitte, Szenen der Gold-Verleihung sowie diverse TV-Ausschnitte und spaßige Selbstdarstellungen und Statements auf diesem Film. Obwohl das Video (heute ebenfalls eine gesuchte Rarität) ein originelles Dokument der Breiten in Best of-Manier war, blieb auch hier der Erfolg aus, das "Neue Projekt" EXTRABREIT fand in den Medien kaum Beachtung. 1984 brachte das Trio Album Nr. 5 auf den Markt. Es trägt den Namen LP der Woche und wurde diesmal produziert von Manne Praeker ( Nina Hagen Band, Spliff ) in den Berliner Hansa-Studios und den Union-Studios München. Originellerweise
Beinhalten die Seiten D und E (nicht wie sonst üblich A und B!) jeweils D eutsche bzw. E nglische Songs, welche sich jedoch in "musikalischer Belanglosigkeit verlieren"(Zitat: MusikExpress). Lediglich der Opener Ruhm läßt noch vage an alte Zeiten mit originellen Texten und straightem Rock erinnern. Der Text von Ruhm richtet sich übrigens an die zu dieser Zeit mega-erfolgreiche Nena : Du schlägst die Zeitung auf und Du siehst als erstes Dein Gesicht...”dann kommt Dein Bodyguard, denn Du lebst gefährlich jeden Tag Sonnenbrille auf und dann kannst Du ein bißchen Shopping gehen. Du bist die Königin im Popcornland, wenn in Kinderzimmern Deine Videos flimmern liebst Du sie alle simultan..." Ansonsten sind die Songs von einheitlichem Pop-Wave-Sounds und synthetischem Ambiente geprägt. Kommerzieller Erfolg, Anerkennung bei den Fans und den Kritikern ließen weiter auf sich warten. Die Zeit von Extrabreit schien erstmal abgelaufen zu sein.Man begann, getrennte Wege zu gehen. Rolf Möller , der Ex-Drummer, war inzwischen bei Grobschnitt eingestiegen, nachdem er mit dem Hagener Avantgardisten Wolfgang Luthe die Maxi-Single Juppheidi im Morgengrauen eingespielt und veröffentlicht hatte ( Luthe war unter anderem der Texter des EB-Songs Laß die Kleinen in Ruh auf Rückkehr der phantastischen 5 ). Kleinkrieg veröffentlichte sein Soloalbum Nur für Jungs , mit dem er versuchte, zu den Wurzeln von EXTRABREIT zurückzukehren. Er tourte mit Public Uli und Hunter , sowie mit Michael Gaßmann und Frank Becking als Kleinkrieg durch die Gegend. Ihm war allerdings auch kein nennenswerter Erfolg beschieden. EXTRABREIT verschwand vorerst von der Bildfläche.....

Nach mehr als zwei Jahren traf man sich Ende 1986 wieder und nahm, erstmalig für Phonogramm , ein ehrgeiziges Projekt in Angriff. Sex after 3 years in a submarine , ein ausgefeiltes, englischsprachiges Album, wiederum abgemischt und produziert von Mack erschien 1987. Kleinkrieg , Havaii und Hunter verstärkten sich hierbei durch Peter Szimmaneck an den Keyboards und den Schlagzeuger Michael Gaßmann . Unterstützt wurden sie bei den Plattenaufnahmen noch von diversen Backgroundsängerinnen, Percussionisten und einer Bläser-Section. Obgleich die LP äußerst filigran und ausgefeilt produziert wurde und bei Kritikern erstmals wieder wohlwollende Töne auslöste, blieb sie ein absoluter Ladenhüter. Dennoch gab es nach fast vier Jahren nun auch wieder eine Tour durch verschiedene Clubs in Deutschland, jedoch auch hier stellten die Besucherzahlen eine Enttäuschung dar. Die Fans, die dennoch kamen, waren vom Repertoire der Band ziemlich enttäuscht und forderten lautstark die alten Klassiker. Zu groß war der Unterschied zwischen den fünf hochkonzentrierten Musikern, die fast bewegungslos zu synthetischen Keyboardsounds und se-quencergesteuerten Riffs ihr Programm abspulten und den alten, bodenständigen und spaßbesessenen Rock'n Roll-Revoluzzern, die sie einmal gewesen waren. Das Projekt Sex after 3 years in a submarine floppte auf ganzer Linie!

Havaii und Kleinkrieg gingen nach München und produzierten mit Mack sehr aufwendige Popmusik, die immer noch in den Archiven auf Veröffentlichung wartet. Danach ging Kleinkrieg nach England und machte mit Mona Liza Overdrive seine 2. Solo-LP, die aber eigentlich eher ein Projektalbum war. Immerhin etwas für Sammler. Nach dieser herben Enttäuschung zog sich Kai Havaii in sein Privatleben zurück. Die Ära EXTRABREIT schien endgültig zu Ende zu sein!Im Jahr 1990 beginnt vollkommen unerwartet ein neues Kapitel der Bandgeschichte: Die Gruppe gab dem Drängen einiger Konzertveranstalter nach und sagte einige wenige Auftritte zu, für die sich die klassische Besetzung Havaii, Kleinkrieg, Hunter, Möller und Ruhwedel wieder zusammenfand. Das ging deshalb so problemlos, weil sich Grobschnitt inzwischen aufgelöst hatte und auch die übrigen Musiker derzeit in keine anderen Projekte involviert waren. Zeitgleich brachte die Plattenfirma Metronome die beiden Best of Sampler Zurück aus der Zukunft Vol 1+2 heraus, auf der sämtliche Titel der ersten drei EB -Erfolgsalben vertreten sind. Die Tour entwickelte sich zu einem unerwartet großen Erfolg. In die Hallen strömten sowohl Fans der ersten Stunde, die die erfolgreiche Zeit der Hagener 10 Jahre zuvor selbst miterlebt hatten, als auch die 2.Generation, junge Leute, denen allenfalls Flieger , Polizisten oder Hurra, hurra die Schule brennt ein Begriff war. Außerdem wollten noch einige Zaungäste se-hen,was die alten Herren noch so alles drauf haben. Eine ganze Menge, wie sich zeigte. Die Breiten spielten wilder und wüster denn je, und der Spaß an der Sache war allen deutlich anzusehen. Das Programm beinhaltete sämtliche Klassiker aus den "Guten Jahren". Aus den anfangs geplanten "paar Konzerten" wurden am Ende über 80. Zum ersten Auftritt seit Jahren strömten in Hannover über 4000 Fans. Das als Single wiederveröffentlichte Flieger grüß mir die Sonne erlebte seine Renaissance als ultimativer Feten-Evergreen. Nun erschienen zahllose verschiedene Best of-Compilations und Sampler auf diversen Labels.

Während der Tour mußte Public Uli kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen aussteigen und wurde von Bubi Hönig aus Hohenlimburg nahezu nahtlos ersetzt. Hönig war in der Hagener Szene durch sein Mitwirken bei Green, Faithful Breath, Bullet und anderen Heavy-Bands einschlägig bekannt und fügte sich hervorragend in das bestehende Line-Up ein. Darüberhinaus bekam Bassist Hunter zunehmend Probleme mit der Bühnenpräsenz, indem er versuchte, dem Bandnamen alle Ehre zu machen (halt ständig extra breit zu sein). Als diese Situation für den Rest der Truppe nicht mehr tragbar war, wurde er ebenfalls bei laufender Tour gegen den Hagener Baßmann Michael Grimm ausgetauscht, der inzwischen bei der Cover-Band Halber Liter aktiv ist. Nach Beendigung dieser Reunion-Tour veröffentlichten Extrabreit Ende 1990 ihr erstes Live-Album: Das grenzt schon an Musik .Die CD beinhaltet nochmals alle EB-Klassiker im harten und ungeschliffenen Live-Sound. Ein Jahr später erschien dann mit Wer Böses denkt, soll endlich schweigen das nächste Studio-Album auf East-West-Records . Back to the roots zeigten sich hier Extrabreit wieder mit schnörkellosem, teils angepunktem Rock, die Texte, manchmal nicht ganz stubenrein, sind originell und witzig.

Einen Hit lieferte der Silberling jedoch nicht. Die CD wurde durch mehrere Clubs betourt, wobei Havaii, Kleinkrieg, Möller, Hönig und Grimm bei der Programmauswahl die richtige Mischung zwischen aktuellen Songs der CD und unverzichtbaren Stücken der Vergangenheit fanden. In wesentlich kleinerem Rahmen als noch zu Beginn der 80iger Jahre konnten die Breiten trotzdem gut besuchte Hallen vorweisen. Rolf Möller, der inzwischen das Konzert-Booking übernommen hatte, gründete seine eigene Agentur: Top-Sahne-Concerts. Nach dem Abschluß dieser Tournee geriet die Truppe in eine weitere Krise. Michi Grimm verließ die Band, und Sänger Kai Havaii , inzwischen in Berlin lebend, geriet zunehmend in Drogenprobleme. Sex and Drugs and Rock'n Roll, die Trias des Show-Biz waren für EXTRABREIT nie Attitüde, sondern Gesetz, und das zeitweilig im Übermaß. Havaii gesteht, daß EB "....in Sachen Stimulantien immer'ne Menge Humor hatten...". Die beinahe fatale toxische Zuneigung nahm einen klassischen Verlauf. Während Sessions, Proben, etc. waren Alkohol und sogenannte "leichte Drogen" an der Tagesordnung und begleiteten die Band während ihrer gesamten Schaffenszeit. Bei Havaii machte diese Entwicklung nicht Halt und vollzog sich bis zur absoluten Heroin-Abhängigkeit, die nicht nur seine Existenz, sondern auch die Stimmung in der Band drastisch gefährdete. Mehrere Gigs drohten unmittelbar vor dem Konzertbeginn zu platzen... Letztendlich kriegte Kai jedoch die Kurve und schaffte den Entzug.1993 brachten EXTRABREIT nach wiederum 2jähriger Pause die CD Hotel Monopol auf den Markt, ebenfalls von East-West vertrieben. Als neuer Bassist ist diesmal der Österreicher und ehemalige Roadie Herb Leitner zu hören. Das ausschließlich in deutscher Sprache gesungene Werk kommt stilistisch seinem Vorgänger nahe. Mit der Single Für mich soll's rote Rosen regnen landeten die Breiten in Zusammenarbeit mit Film- und Chansondiva Hildegard Knef seit Jahren wieder einen Hit.Die Kooperation mit der Ausnahme-Künstlerin war geprägt von gegenseitigem Respekt und Zuneigung. Die Hollywood-erfahrene Muse läßt die Musiker auch heute noch in's Schwärmen geraten. Nach Geständnissen der Musiker war man vor dem ersten Zusammentreffen mit der "alten Sünderin” äußerst nervös und unsicher, wie man einer solchen Ausnahmefrau mit über 50jähriger Bühnenerfahrung entgegenzutreten habe. Hilde , wie sie von den Breiten liebevoll genannt wird, nahm jedoch mit ihrem Charme jede falsche Distanz aus der Zusammenarbeit, so erzählt Rolf Möller heute.

Nach Hotel Monopol folgte wieder eine größere Tournee, bei der sich das Quintett auf der Bühne mit dem Ex-Grobschnitt -Keyboarder Dirk Lindemann verstärkte, der auch schon beim Vorgängeralbum als Studio-Gastmusiker beteiligt war. Auf der Bühne präsentierten sich EXTRABREIT zunehmend härter und verkörperten das Klischee der harten Rock'n Roller. Die Roadcrew bildeten übrigens diverse Licht-und Tontechniker der inzwischen aufgelösten Band Grobschnitt , was ja nicht die einzige Brücke zwischen den beiden Hagener Formationen war. Nach mittelmäßig erfolgreicher Tour verlassen schließlich Rolf Möller und Bubi Hönig die Band, begründet durch "zunehmende Routine und nachlassenden Spaß....".

Drei weitere Jahre vergingen, bis EXTRABREIT im Frühjahr 1996 Jeden Tag Jede Nacht veröffentlichten. Der Silberling wurde von Oktober '95 bis Januar '96 erstmalig in Conny's Studio in Wolperath aufgenommen und produziert und erschien erstmalig auf dem Major-Label BMG . Die Kapelle erfuhr eine Verjüngung durch drei neue Gesichter: Die zweite Gitarre spielte diesmal der Ex-"Jingo De Lynch -Gitarrist Tom Schwoll aus Berlin-Kreuzberg. Von dort stammte auch der neue Drummer Steve "The machine" . Mit seinen 22 Jahren war der Bassist Sebastian Gäbel der jüngste Extrabreite . Er zupfte zuvor den Bass bei Bray D. Bunch . Die Band wurde von Kai und Stefan zusammengestellt. Mit dieser Frischzellenkur vertraten Kleinkrieg und Havaii einmal mehr ihr Lebensmotto "Auf die Fresse fliegen, aufstehen, weitermachen...!” Den Stil der Platte ordnete Kleinkrieg zwischen dem ersten und zweiten Album ein und kreierte die Schublade Punk'n Roll . Plakative und kurze Songs im Stil der Toten Hosen prägen das Konzept von Jeden Tag Jede Nacht . Mit Nichts ist für immer liefern EB den letzten Teil ihrer Duett-Trilogie, diesmal mit dem Entertainer und Vorzeigetrinker Harald Juhnke , den ja "in gewisser Weise eine Seelenverwandtschaft mit den Breiten verbindet...."(Zitat: Kleinkrieg ). Da dieser jedoch zur Zeit der Veröffentlichung im Krankenhaus und in der Öffentlichkeit seinen Entzug betrieb, entschloß man sich statt des Duetts den Titelsong als Single auszukoppeln.

Album und Single wurden im Gegensatz zu den Vorgängern von den Medien in großem Maße gehypt. Vor allem beim Teenie-Sender VIVA waren die Breiten regelmäßig präsent. Es wurde sogar ein einstündiges Special in der Reihe Jam gesendet. Kai Havaii absolviert unzählige Auftritte in Talk-Shows und beantwortete geduldig alle Fragen zu seinen zeitweiligen Drogenproblemen. Die Deutschland-Tournee im April und Dezember konnte jedoch die Erwartungen wieder einmal nicht erfüllen, die durch große Werbekampagnen und den Medienhype in sie gesetzt wurden. Im gleichen Jahr noch erscheint ein besonderer Hit-Sampler mit dem Titel Superfett ebenfalls auf BMG. Die CD beinhaltet 17 Hits aus 17 Jahren Bandgeschichte, die teilweise neu aufgenommen, bzw. remixed wurden. Einen erhofften Anstieg der Verkaufszahlen konnte sie jedoch nicht mehr bewirken.Während der Arbeit am 10. Studio-Album im Jahr 1997 sahen sich Havaii und Kleinkrieg tief in die Augen und beschlossen "aus dem Gefühl heraus", das Buch EXTRABREIT 1998 zu schließen. Folgerichtig heißt das letzte Werk Amen .Hier werden die Breiten nur noch als Quartett geführt ( Kleinkrieg, Havaii, Gäbel, Steve"the machine" ).In die 12 Stücke brachte Havaii noch einmal viele seiner Erfahrungen aus 20 Jahren EXTRABREIT ein. Amen ist sicherlich nicht das beste, aber bestimmt das persönlichste Album von Schlasse und Klein .

Ab Mai gab es die Abschiedstournee durch fast 30 Städte, bevor am 19.September 1998 beim großen Abschiedskonzert in der Hagener Berlet-Halle vor 4000 Zuschauern zum letzten Mal der Vorhang fiel.... So endete in Hagen das, was vor 20 Jahren an gleicher Stelle begann:

Abschließend danke ich Rolf Möller, der mir beim Erarbeiten der EXTRABREIT - Story eine große Hilfe war und mich mit zahlreichen Fotos, Dokumenten und Informationen versorgt hat, sowie bei Stefan Kleinkrieg, der korrigierte und bei Kurt Mitzkatis, der dann alles koordinierte.
[Jörg Mokros]

Bilder

Extrabreit am 20.05.2017 in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Extrabreit am 20.05.2017 in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Extrabreit am 20.05.2017 in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Extrabreit am 20.05.2017 in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Extrabreit am 20.05.2017 in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

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Extrabreit am 20.05.2017 in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Extrabreit am 20.05.2017 in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Extrabreit am 20.05.2017 in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Extrabreit am 20.05.2017 in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Extrabreit am 20.05.2017 in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

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Extrabreit am 20.05.2017 in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

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Extrabreit am 20.05.2017 in Ingolstadt Foto: Lars Oeschey

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

Extrabreit am 26.11.2021 in Bremen Foto: Thomas Borchardt

_Plakat zum 26.11.2021

Konzertbericht

EIN COMEBACK PAR EXCELLENCESensationell qestaltet sich die Rückkehr von EXTRABREIT in die Konzertsäle und Plattenläden der Republik. Die unter dem Motto ,,Zurück aus der Zukunft" laufende Greatest-Hits-Tour im Mai und Juni brachte ausverkaufte Hallen, eine glänzend aufgelegte Band und ein Publikum, das die "Rückkehr der phantastischen 5" mit Begeisterungsstürmen feierte, die ihresgleichen suchen. Gitarrist Stefan Kleinkrieg: ,,Es war schon beeindruckend, wie streckenweise 2.000 Leute die Texte von der ersten bis zur letzten Zeile mitgesungen haben".

Bereits der Tourstart übertraf die ohnehin hohen Erwartungen: Fast 4.000 Besucher füllten die ,,Music-Hall" in Hannover und verwandelten das erste Konzert der EXTRABREIT-Stammbesetzung seit 7 Jahren in eine gigantische Party. Dementsprechend ging es weiter: Jeweils 2.500 Besucher in Braunschweig und Dortmund, 3.000 in Iserlohn, ein Zusatzkonzert in Düsseldorf und Hundertschaften von Fans, die wegen überfüllter Hallen nach Hause geschickt werden mußten; das Phänomen EXTRABREIT drückt auch den beginnenden Neunzigern seinen Stempel auf.

Ebenso stürmisch entwickeln sich der Verkauf des SingleRemixes ,,Flieger, grüß mir die Sonne" und des Greatest-Hits-Albums ,,Zurück aus der Zukunft ". Der ,,Flieger" schoß von 0 auf 20 in die Charts, das Album plazierte sich aus dem Stand in den Top 30. Angesichts dieser Erfolge ist die Ankündigung der ,,Breiten", die ,,Sturzflug 90"-Tournee im Herbst fortzusetzen, keine Überraschung. Ab 1. Oktober sind ca. 30 weitere Konzerte zwischen Flensburg und Garmisch gebucht, im Sommer erscheint EXTRABREIT lediqlich auf einigen Festivals, u.a. als Special Guest von Alice Cooper und erstmals in der DDR (Leipzig, 11. August 1990).

Daß die EXTRABREIT-Konzerte kein Nostalgie-Trip sind, beweist die Tatsache, daß das Publikum altersmäßig völlig gemischt ist. Neben Fans der ersten Stunde baden massenhaft Teenager im Alter von 13 bis 18 im Gitarren-Breitwand-Sound, Kids also, die den ersten Höhenflug der Hagener Rocker Anfang der 80er kaum miterlebt haben dürften.

[Presseinfo 1990]GERMAN ROCK NEWS5/98

THE LAST SHOW EVER19.9.1998, Hagen, Berlethalle

Nach fast 20 Jahren Bandgeschichte, verschiedenen Besetzungen, zahlreichen Hits und Flops und Unmengen von geflossenem Bier hieß es für Deutschlands "geilste Rock'and-Roll Band" (Eigenzitat) zum letzten Mal: "Komm nach Hagen!”

Die Breiten haben zum Abschluß ihrer AMEN -Tour zum allerletzten Abschiedskonzert in der heimischen Berlet-Halle geladen. Anstatt in wehmütiger Trauer sollte das Kapitel Extrabreit in der deutschen Rockgeschichte allerdings mit einer ausgelassenen, (feucht-) fröhlichen Party abgeschlossen werden. Sag' zum Abschied lauthals Servus stand dann auch auf den T-Shirts der über 4000 Fans, die an diesem Abend zum Showdown nach Hagen ge-kommen waren.

Bereits ab 18.00 Uhr gab es vor der Halle Programm: der lokale Radiosender Radio Hagen , der übrigens das gesamte Konzert live übertrug, veranstaltete einen Extrabreit-Karaoke-Wettbewerb , an dem sich viele Nachwuchs- Kai Havaiis mehr oder weniger erfolgreich beteiligten. Neben einem Extrabreit-Quiz wurden auch immer wieder Anekdoten aus dem Leben der Breiten mit eingebracht. Ein großer Bierstand, eine Würstchenbude sowie der Merchandising-Verkauf mit einer Riesenauswahl an T-Shirts, Caps, Aufklebern, CD's usw. sorgten dafür, daß diese, im übrigen hervorragend organisierte Veranstaltung bereits vor dem eigentlichen Konzertbeginn zu einer kurzweiligen Fete wurde.

In der Halle selbst ließen zwei große Videoleinwände rechts und links von der Bühne sowie eine großdimensionierte P.A.-Anlage auf ein besonderes Konzert hoffen... Gegen 21.00 Uhr war es dann endlich soweit: Nachdem bereits die ersten Zuschauer extrabreit in der Ecke lagen, betrat ein etwas deplaziert wirkender Mitvierziger mit Anzug, Schlips und Kragen die Bühne und kündigte der ungeduldigen Menge den Auftritt von Extrabreit an. Kurz darauf verlosch das Licht und melancholische Edith Piaf-Töne leiteten den Gig ein. Die Nummer Kleptomanie folgte unmittelbar als Opener der fünfköpfigen Band. Neben der zuletzt aktuellen Amen -Besetzung ( Kai Havaii /Gesang; Stefan Kleinkrieg /Gitarre, Gesang; Steve "The Machine" /Drums; Sebastian Gäbel /Bass) wurde die Gruppe durch den Ex-"Jingo de Lunch"-Gitarristen Tom Schwoll , der auch auf dem vorletzten Album "Jeden Tag, jede Nacht" zu hören war, verstärkt.

Sänger Kai Havaii begrüßte das tobende Publikum und bedankte sich für die letzten "geilen Jahre mit vielen Hochs und Tiefs", bevor mit Nichts kann mich stoppen ein Song aus dem aktuellen Amen -Album präsentiert wurde. Es folgte eine Mischung aus alten NDW-Kulthits und Songs der neuen Alben. Negativ zu bemerken fand ich, daß der zeitweise doch recht krachige Sound etwas zu wünschen übrig ließ. Nun ja, Extrabreit ist halt auch keine Band, die die filigranen Töne zelebriert, sondern es soll gerockt, geflippt, getrunken und gefeiert werden. Und darin wurden die Fans in keiner Weise enttäuscht, vor allen bei den Klassikern Polizisten, Sturzflug, Hart wie Marmelade oder Glück und Geld war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Während des gesamten Konzertes wurde das Geschehen auf der Bühne auf den beiden Leinwänden neben der Bühne sowie einer Screen vor der Halle in Großaufnahme und aus verschiedenen Perspektiven gezeigt.

Die Musiker zeigten sich während des Gigs in hervorragender Spiellaune und genossen es unübersehbar, nach zuletzt doch sehr kleinen Clubs noch einmal vor einem großen Publikum in einer ausverkauften Halle zu spielen. Nicht nur bei der wild agierenden Deutschpoppunkrock-Combo, sondern auch bei den Zuschauern, insbesondere bei denen inmitten des Pogo-Kessels vor der Bühne floß der Schweiß in Strömen.

Eine kleine Erholungspause für alle Beteiligten gab es, als Stefan Kleinkrieg die Masse aufforderte, ihre Feuerzeuge raus zu holen und die Ballade Augen zu und durch ansagte. Hierbei trat die Band mit Kleinkrieg an der Akustik-Gitarre, Sebastian Gäbel am Keyboard und dem Sänger Kai Havaii als Trio auf und verwandelte die Berlet-Halle in ein Lichtermeer. Es folgte die progressive Nummer Der Präsident ist tot , wobei auf den Videowänden Filmsequenzen vom Kennedy-Mord die psychedelische Wirkung des Stückes unterstrichen.. Als im weiteren Verlauf des Abends Kai Havaii eine Tochter der Stadt ankündigte und während der Präsentation des 83er-Hits Komm nach Hagen, werde Pop-Star Nena die Bühne betrat, kam trotz euphorischer Stimmung etwas Nostalgie auf. Nena und Havaii sangen im Duett und wurden gefeiert wie in den Achtzigern. Es folgte eine Coverversion des SLADE-Klassikers My oh My , der bei Extrabeit Das Ruder heißt. Dabei sorgte Kleinkriegs extrabreites Gitarrensolo für Belustigung bei seinen Bandkollegen und beim Publikum. Am Ende des Sets ließen die alten Kracher Ruhm, 3D, Annemarie und letztendlich der langersehnte Flieger die Stimmung noch einmal überkochen, bevor die Gruppe unter tosendem Beifall die Bühne verließ.

Auf die lautstarken Zugabe-Rufe erschien zunächst noch einmal der dubiose "Schlips-Ansager", der jedoch von den Fans erbarmungslos von der Bühne geschrien wurde, bevor die Breiten mit der Fußball-Hymne Er tut ihn rein noch einmal loslegten. Beim folgenden Song Joachim muß härter werden zupfte dann Ex-Extrabreit-Gitarrist Bubi Hönig aus Hohenlimburg die Saiten und genoß das Wiedersehen mit seinen alten Kollegen. Mit Junge, wir können so heiß sein folgte ein weiterer Kult-Klassiker, bei dem Frank Becking das Gitarrensolo spielte, ein weiterer Musiker, der die Band lange Zeit begleitete.

Nachdem die Kapelle zum zweiten Mal die Bühne verließ und der inzwischen schon etwas zu bemitleidende Ansager noch einmal sein Glück versuchte, kam für mich der eigentliche Höhepunkt des Abends: Extrabreit spielte in der erfolgreichen Originalbesetzung der phantastischen 5 mit Kleinkrieg (git), Havaii (voc), Hunter (bass), Public Uli (git) und Rolf Möller (drums) noch einmal einen der größten Erfolge "Polizisten" .

Die "alten Männer" bewiesen, daß die Jahre zwar nicht spurlos an ihnen vorübergezogen sind, jedoch sie nichts von ihrer Spielfreude verloren haben. Mit Hurra, hurra die Schule brennt und Alptraumstadt ging ein über zweistündiges, denkwürdiges Konzert unter tosendem Beifall zu Ende...

Extrabreit haben an ihrem letzten Abend noch einmal gezeigt, mit welchem Konzept sie fast 20 Jahre erfolgreich waren und die deutsche Musik-Szene mitgeprägt haben: Ehrlicher Rock'n Roll mit intelligenten Texten, Spaß, Bier und Ironie!

P.S.: Wer Böses denkt, soll endlich schweigen....!
[Jörg Mokros]

Setlist vom 19.09.98 in Hagen Edith Piaf Intro Kleptomanie Nichts kann mich stoppen Sturzflug Jeden Tag, jede Nacht Kalter Fisch Hart wie Marmelade Glück und Geld Polizisten Raus aus meinem Kopf Verdammter roter Mond Nichts ist für immer Für mich soll's rote Rosen regnen Duo Infernal Augen zu und durch (unplugged) Der Präsident ist tot Komm nach Hagen (mit Nena) Das Ruder Kokain Ruhm Lottokönig Liebling 3D Annemarie FliegerZugaben: Er tut ihn rein Joachim muß härter werden (mit Bubi Hönig) Junge wir können so heiß sein (mit Frank Becking) Polizisten (in Originalbesetzung:Havaii, Kleinkrieg, Hunter, Public Uli, Möller) Hurra, hurra die Schule brennt Alptraumstadt


EXTRABREIT und GELBES HAUS
Osnabrück 29.12.2002 Lagerhalle

Als sich Kai Havaii und Stefan Kleinkrieg 1998 in die Augen sahen und Amen sagten, da ahnten sie wohl nicht, dass sie im neuen Jahrtausend wieder Augen Zu Und Durch singen würden.
Nach dem furiosen Abschiedskonzert in Hagen bewegte die Gemüter lange Zeit die Frage:" Wann kommt die CD dazu!" Und weiter wurde um einen "Money"Auftritt spekuliert. Es sollte für viel Geld noch einen weiteren Gig geben.
Nun, zur CD ist zu sagen, dass sie angekündigt und als Promostück uns auch vorlag. Sie wurde von Stefan Kleinkrieg abgemischt und bot durchaus hörbares für die Ohren. Lediglich rechtliche Dinge, sowie Pannen verzögerten das Teil. Das Konzert war damals auch auf Video getaped worden und man dachte an eine tolle Verwertung. Leider war nicht alles was geworden...
Wie dem auch sei, seit einigen Monaten liegt nun das Letzte Gefecht als Doppel-CD vor. Es sind dies Aufnahmen von Radio Hagen vermischt mit Einblendungen und Sprüchen - na ja, das Promoteil war um Klassen besser - Ich hüte es! Das Moneykonzert fand damals dann auch nicht statt, aber die Anfragen der Fans rissen nie ab. Als Hildegard Knef dann letztes Jahr starb und die "Breiten" in Interviews und Videoclips über die Fernsehschirme flimmerten, da muss es bei Stefan wohl "Klick" gemacht haben. So wie man sich damals beim ersten Comeback auf den Slogan "Extrabreit in die 90er" berief, heißt es jetzt beim zweiten Anlauf"Allzeit Extrabreit!"
Nun ja! Ich war sehr gespannt, was die Jungs wohl noch so bringen.... Mit Rolf Möller hatte ich immer mal wieder Kontakt gehabt, aber trommeln hatte ich ihn zuletzt bei der very Last Party von Grobschnitt gesehen! Das ist ja nun 13 Jahre her. Aber Rolf beruhigte mich:" Am Vortag ist es in Dortmund prima gelaufen und Hamburg einen Tag später ist auch schon ausverkauft!"
Erst spielte in der übervollen Lagerhalle die Band Gelbes Haus aus Hagen a.T.W. , die eigentlich keiner besondern Erwähnung bedürfen: Lieb, nett und belanglos, außer, dass sie sich selbst als Extrabreit bezeichneten, was ihnen aber noch nicht einmal einen müden Lacher einbrachte!
Dann war es soweit! Als erster kam Rolf Möller auf die Bühne. Die Luft war wegen der vielen Leute wie in einer Heißmangel. Mein Gott im Stageoutfit ist Rolf immer noch ein echter Fetzer. Er legte gleich kräftig los. Der Rest der Band kam unter Jubel auf die Bühne und als dann Kai das Mikro ergriff war alles wie früher, obwohl doch nichts für immer sein sollte! Eins wurde schlagartig klar: Bubi Hönig, Stefan Kleinkrieg und Co. gingen die Sache hart an. Wer geglaubt hatte ein Ständchen a la "Wir bringen jetzt unsere Hits - und das meiste davon singt ihr!" erwartet hatte, der sollte sich gewaltig irren. Es war eine echte Hardcoreperformance. Natürlich kamen auch alle Hits, aber gerade bei Polizisten oder Der Präsident Ist Tot wurde es ernst und durchaus immer noch bedrohlich. Ja, Kai hatte immer noch diesen irrlichternden Blick als er "Was ist das für ein Land?" sang.
Kurzum es war ein Spitzenkonzert ohne jede Ermüdungserscheinung. Und natürlich flogen die Flieger Zur Sonne und auch die Schule brannte wie sich das gehört. Das Publikum war relativ jung. Die meisten waren mit Sicherheit zu Zeiten der Hits noch nicht im tanzfähigen Alter. Sie wollten die NDW-Legende sehen - sie sahen eine Band von Heute - mit Vergangenheit. Hut ab, da wird es noch einiges geben. Ich bin fest davon überzeugt weitere Alben werden (und müssen) folgen. Das Weiße Licht als neue Produktion lieferte einen guten Vorgeschmack.
Ach ja, Stefan Kleinkrieg hatte Geburtstag....muss wohl 24 geworden sein.... Jedenfalls gab er einen aus. Für alle ein Döschen für Herz und Kreislaufpräparate und für die Mädels je einen Orgasmus (in Flaschenform) und für die Burschen ein Whiskey. Prost!
Fazit: Ein gelungenes Comeback!
[Kurt Mitzkatis]

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
0000 Singles: Single
0000 Maxisingles Single
0000 Nichts ist für immer Single
0000 Singles: Single
0000 Flieger grüß mir die Sonne (Remix 90) Single
0000 MaxiCDs Single
1980 Ihre größten Erfolge Single
1980 Hart wie Marmelade Single
1981 Polizisten Single
1981 Duo Infernal Single
1981 Polizisten Single
1981 Flieger grüß' mir die Sonne / Hurra, hurra, die Schule brennt Single
1981 Welch ein Land Single
1982 Rückkehr der phantastischen 5 Single
1983 Learning Deutsch Single
1983 Learning Deutsch Single
1983 Kleptomanie Single
1983 Europa Single
1984 LP der Woche Single
1984 Blue Moon Single
1984 Ruhm Single
1987 Sex after 3 years in a submarine Single
1990 Zurück aus der Zukunft vol.1 Single
1990 Das grenzt schon an Musik (live) Single
1990 Flieger grüß mir die Sonne (Remix) Single
1990 Joachim muß härter werden Single
1991 Wer Böses denkt, soll endlich schweigen LP/CD Single
1991 Für mich soll's rote Rosen regnen Single
1992 Weihnachten auf Sankt Pauli (Promo) Single
1993 Zurück aus der Zukunft vol.2 Single
1993 Hotel Monopol LP/CD Single
1996 Jeden Tag, jede Nacht CD Single
1996 Superfett Single
1996 Jeden Tag, jede Nacht Single
1998 Amen Single
1998 Verdammter roter Mond Single
1999 Bootleg (Live in Hagen) Single
2002 Das letzte Gefecht (live) Single
2005 Frieden Single

Rezensionen

"20 Jahre sind genug" finden DIE BREITEN und liefern eine Scheibe ab, die mit allen Wassern gewaschen ist: Amen. Bei ihrem finalen Abschluß verlassen EXTRABREIT mit fliegenden Fahnen ihre Arena, in der sie zahllose Schlachten gewonnen und verloren haben.
Nachdem schon zwei Generationen Schulen verbrannt, Polizisten verdammt, die Sterne gegrüllt und Rote Rosen besungen haben, ist Amen ein krönender Abschluß : eine Reise, die durch die Vergangenheit über Rock -Klischees, Dub, Gruft, Pop, Zerstörung und Träume in eine neue Zukunft führt, die nichts zu verlieren hat. Die Symbiose KLEINKRIEG 1 HAVAII ist hier auf ihrem Höhepunkt. Dies ist keine Party-Platte, sondern ein persönliches, atmosphärisch dichtes Werk, dessen Spektrum vom befreienden Abgesang auf eine gescheiterte Beziehung ("Raus aus meinem Kopf") über die Abrechnung mit der Bigotterie der politisch Korrekten ("Arsch lecken") bis hin zur bittersüßen Hommage an den "Verdammten roten Mond" der immer wieder zu Exzessen verführt.ist eine Art autobiographische Zwischenbilanz des Kai Havaii, eines Wanderers zwischen den Welten. Da ist es doch erleichternd zu hören, daß in dem Song "Nichts kann mich stoppen" sein "Kopf weiter voranfliegt" und "dem Himmel so nah ist wie noch nie".
Die Suche nach aussagekrättigen, wahrhaftigen Songs hat EXTRABREIT schon immer dazu getrieben, sich zwischen alle Stühle zu setzen, was sie sowohl zum Objekt hingebungsvoller Liebe als auch bodenlosen Hasses machte. Auf unverschämte Art und Weise bedienten sie sich an NDW, Punk, Schlagern und Hardrock und boten so eine. Angriffsfläche, wie keine andere deutsche Band. Unbestreitbar hervorragend und unnachahmlich ist jedoch Stefan Kleinkriegs seelenvolles Gitarrensolo in dem sinnigen Song" "Baut mir eine Frau, sowie so einige andere "Kleinigkeiten" auf dieser äußerst liebevollen und überraschenden Scheibe, die aus dem Morgen kommt. Auf dem Cover befindet sich übrigens ein Selbstporträt des Sängers - schließlich wissen EXTRABREIT nur allzu gut, was es heißt, den Affentraum zu träumen und eine bedrohteTierart zu sein...
"Gib mir noch einmal das Gefühl" (Zitat aus AMEN)
[Tourzettel '98]


Frieden (2005, Ulf Tone Music utcd103)
Ja, sie haben mal Amen gesagt, doch es gibt sie immer noch! Und ich möchte hinzufügen: Gott sei Dank.
Auf ihrer neuen Scheibe packen die Breiten erfrischend vielseitig Themen, wie die Erfassung der Daten und Psychosen genauso an, wie sie auch für sich und das Ruhrgebiet im typischen Extrabreitsound werben. Ein Cover von Barry Ryans Titel Zeit gibt es ebenso wie das bärenstarke (K)ein Traum.
Wer die Breiten mag will Frieden haben!
[Kurt Mitzkatis]

Interviews

Rolf Möller über Extrabreit (Jan.2003)

Musiker

1978

Havaii, Kai - v

Schlasse, Kai

Als Kai Havaii Sänger von Extrabreit

Käpt'n Horn

Sperling, Gerhard

Als 'Käptn Horn' Mitbegründer von Extrabreit

Käpt'n Horn

Käpt'n Horn

Rava - b

Denz, Ralf

Als 'Rava' Mitbegründer und Bassist von Extrabreit
Mitglied der Hagener RockNRoll-Band The Ramblers

Stefan Kleinkrieg

Klein, Stefan

Als 'Stefan Kleinkrieg' Mitbegründer und langjähriges Mitglied von Extrabreit

Stefan Kleinkrieg

Stefan Kleinkrieg

Teuwen, Ralf - b

Teuwen, Ralf

Bassist von Extrabreit

Teuwen, Ralf - b

Wiegand, Horst Werner - v

Wiegand, Horst Werner

Mitbegründer und Sänger von Extrabreit

Wiegand, Horst Werner - v

Worthmann, Piet - g

Worthmann, Piet

Gitarrist von Extrabreit

Worthmann, Piet - g


1980

Braune, Rüdiger - d (Studio)

Braune, Rüdiger

1980 Studiotrommler für Extrabreit
Mitglied der Ramblers.

Havaii, Kai - v

Hunter - b

Jäger, Wolfgang

geb. 28.03.52 in Herne
1975-79 unter dem Pseudonym Popo Bassist bei Grobschnitt. Man kennt ihn aber überall als Hunter.
Wechselte danach über zu Extrabreit. Er spielte auch bei den Stripes mit. Danach gab es noch diverse andere Bandprojekte wie Los Invalidos und Niewea.

Leider verstarb er sehr früh mit nur 55 Jahren am 03.05.2007

 

 

Hunter - b

Käpt'n Horn

Käpt'n Horn

Kai Havaii

Karges, Carlo - g

Karges, Carlo

30.01.2002 in Hamburg

1975 Gitarrist bei Novalis.
1980 Extrabreit
Gründungsmitglied von
Nena.

Möller, Rolf - d

Möller, Rolf

Seit 1981 mit Unterbrechungen Drummer bei Extrabreit
1985-89 Drummer bei Grobschnitt.

Betreibt zusammen mit einem Partner ein Werbe- und Veranstaltungsbüro

Spielt auch bei Green und Symphonic Floydf mit.

 

 

 

Möller, Rolf - d

Möller, Rolf - d

Nopsy - v

Laumann, 'Nopsy'

Sänger bei Extrabreit

Nopsy - v

Public Uli - g

Ruhwedel, Ulrich

als 'Public Uli' Gitarrist bei Extrabreit
Mitglied von 58 Bucks
Ab 1997 bei Mike Al Becker

Public Uli - g

Stefan Kleinkrieg

Stefan Kleinkrieg

Stefan Kleinkrieg

Stefan Kleinkrieg

Teuwen, Ralf - b

Teuwen, Ralf - b


1983-84

Hunter - b

Kai Havaii

Stefan Kleinkrieg


1986-

Gaßmann, Michael - d

Hunter - b

Hunter - b

Kai Havaii

Kai Havaii

Public Uli

Rolf Möller

Stefan Kleinkrieg

Stefan Kleinkrieg

Szimmaneck, Peter - key

Szimmanek, Peter

1986 Keyboarder bei Extrabreit


1990

Grimm, Michael - b

Grimm, Michael

1990 Bassist bei Extrabreit
Arbeitet auch für die Coverband 'Halber Liter'

Hönig, Bubi - g

Hönig, Bubi

aus Hohenlimburg.
1990 Gitarrist bei Extrabreit
Hönig war in der Hagener Szene durch sein Mitwirken bei Green, Faithful Breath, Bullet und anderen Heavy-Bands einschlägig bekannt

Hönig, Bubi - g

Kai Havaii

Kai Havaii

Rolf Möller

Rolf Möller

Stefan Kleinkrieg

Stefan Kleinkrieg


1993

Hönig, Bubi - g

Kai Havaii

Kai Havaii

Leitner, Herb - b

Leitner, Herb

Österreichischer Roadie, ab
1993 Bassist bei Extrabreit

Leitner, Herb - b

Rolf Möller

Stefan Kleinkrieg

Stefan Kleinkrieg


1996

Gäbel, Sebastian - b

Gäbel, Sebastian

Ex-Bray D. Bunch
1996 Bassist bei Extrabreit

Kai Havaii

Schwoll, Tom - g

Schwoll, Tom

Ex-Jingo de Lunch
1996 Gitarrist bei Extrabreit

Stefan Kleinkrieg

Steve 'The Machine' - d

Steve 'The Machine'

1996 Trommler bei Extrabreit


1997

Gäbel, Sebastian - b

Kai Havaii

Stefan Kleinkrieg

Steve 'The Machine' - d

News

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FUKKING ARTIST CONSULTING PRÄSENTIERT:DIE ABSCHIEDS TOURNEE!!!-AMEN '98-Very Special Guest: DIE HEILIGEN 3 KÖNIGEMi 06-05-98 - Braunschweig - JOLLY JOKER
Do 07-05-98 - Leer - ZOLLHAUS
Fr 08~05-98 - Bremen - MODERNES
Sa 09-05-98 - Hamburg - GRÜNSPAN
So 10-05-98 - Bochum - ZECHE
Di 12-05-98 - Herford - KICK
Mi 13-05-98 - Stuttgart - RÖHRE
Do 14-05-98 - Köln - ALTER WARTESAAL
Sa 16-05-98 - Hannover - CAPITOL
So 17-05-98 - Frankfurt/ Main - BATSCHKAPP
Di 19-05-98 - Nürnberg - HIRSCH
Mi 20-05-98 - Konstanz - KULTURLADEN
Do 21-05-98 - Übach-Paalenberg - ROCKFABRIK
Fr 22-05-98 - München - BACKSTAGE
Sa 23-05-98 - Karlsruhe - KULTURRUINE
So 24-05-98 - Berlin - LOFT

Sa 19-09-98 - Hagen - BERLET-HALLE - Last Show ever!!!!

Tourneeleitung:
F.A.C.: Tel.: 030-78 00 81 - 0, Fax: 030784 87 68

Aktuelles Album Extrabreit:
"Amen" (BMG Berlin 74321 58844 2, VÖ: 30-98)

Aktuelle Single Extrabreit:
"Verdammter Roter Mond (BMG Berlin 74321 58845 2, VÖ: 16-3-98)

Aktuelles Album Die Heillgen 3 Könige:
"Schluß mit lustig" (Dolce Vita Records/ BMG Berlin 74321 51378 2)

Kontakt

Fanpage: Die Cuxhavener-Breiten-Delegation

German Rock e.V. - seit 1998 Förderung deutscher Rockmusik und Aufbau eines allgemein zugänglichen Datenarchivs - jeder kann Mitglied werden und die Szene unterstützen.

Und so kannst du uns auch als Nichtmitglied unterstützen.