German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
2.066  Deutsche Bands | 164 Bands - International | 3.647 Musiker | 697 abhörbare Interviews | 454 Festivals | 309 Konzerte

vorstand@germanrock.de | 05405 8959241

  • Startseite
  • Aktuell
    • News
    • Rockradio
    • Rock News Magazin
    • FAQ (PDF download)
  • Unser Verein
    • Vorstand
    • Aktive
    • Geschichte
    • Satzung
    • Klick zu Amazon
    • Mitglied werden
  • Inhalt
    • Deutsche Bands
    • Bands - International
    • Musiker
    • Interviews
    • Festivals
    • Konzerte
    • Specials / Events
    • (Riebes Fachblatt 72-75)
    • Buch / DVD
    • Adressen
  • Interaktiv
    • Pressemitteilungen
    • Pressespiegel
    • Linkpartner werden
  • Login
  • Impressum

Jahr auswählen

2025 2024 2023 2022
2021 2020 2019 2018
2017 2016 2015 2014
2013 2012 2011 2010
2009 2008 2007 2006
2005 2004 2003 2002
2001 2000 1999 1998
1996 1979 1975 1968

Konzerte in 2020

06.09.2020
Hendrix Gedenk-Event - Jimi Hendrix

Embryo
Marc Dorendorf
03.09.2020
Pendragon

Pendragon (GB)
02.08.2020
Haggard und Aeverium

Haggard
Aeverium
27.06.2020
Aphodyl

Aphodyl
01.03.2020
Oomph!

Oomph!
22.02.2020
Alex Band Of The Calling und Psycho Village

Psycho Village (A)
Alex Band (of The Calling) (USA)
12.02.2020
Climax Blues Band

Climax Blues Band (GB)
16.01.2020
Hamburg Blues Band

Hamburg Blues Band

Embryo
Embryo, München

Biografie

 

 

DIE EMBRYO STORY (bis1999 - GRNHeft 8) 

 

Mit "Mikrorhythmen ganz schön groß geworden".

Ein Embryo war die Weltmusik, als die Gruppe sich 1969 diesen Namen gab. Inzwischen haben sich Embryo und Weltmusik vereint, und sind, was normalerweise nicht möglich ist: fruchtbar geworden. Sie machten wirklich eine Musik der ganzen Welt und waren damals der Zeit weit voraus. Heute, da es die "Mode der Weltmusik” gibt, ragt Embryo weit über die jetzigen "Vertreter" hinaus. Die Mitglieder sind offensichtlich keine Millionäre geworden, aber das Fehlen des kommerziellen Drucks hat ihnen die Möglichkeit der künstlerischen Freiheit gelassen. Die Musiker sind dankenswerterweise Puristen geblieben, die nicht das Geld in den Vordergrund stellen, oder musikalische Konzepte durchpowern. Sie lassen sich nicht dazu verleiten, sich bei anderen Kulturen zu bedienen, um deren Rhythmen und Klänge zu gefälligem Pop - Gedudel umzubauen. Burchard hierzu: "Unser Stil ist populär geworden, aber ohne dass wir es wollten, meistens dienen wir als Anschauungsmaterial.”

Im Musik Kollektiv Embryo spielten mehr als 400 Musiker, welche der Band Impulse gaben, aber auch von ihr geprägt wurden. Zahlreiche bekannte Musiker waren in der Band: Ex-Xhol Hansi Fischer, Dauner´s Et-Cetera Sigi Schwab, Ex-Passport Jimmy Jackson, Ex-Missus Beastly Roman Bunka, Karthago-Gründungsmitglied Gerald Hartwig Luciano, Ex-Spacebox Yulyus Golombeck und Mal Waldron, über den auch der Bassist Dave King zur Band stieß. Da aber die Mitglieder der Gruppe ständig wechseln, änderte sich folglich auch ihr Stil: mal war es etwas rockiger, mal wurden gesellschaftskritische Texte gesungen, dann spiegelten sich internationale folkloristische Einflüsse in ihrer Musik wieder. Und vor allem, es war in jenen Zeiten des Protestes und des Aufbruchs, in denen alles möglich schien und auch die Rockmusik zum Abenteuer wurde. Durch die Zusammenarbeit mit Münchener Schriftstellern wurden Autorenlesungen mit Musik aus ihren Konzerten untermalt, es gab Multimedia-Shows mit Musik, eigenen Bildern und Filmen, aber auch Auftritte in Kindergärten und Schulen waren nichts Besonderes. Dadurch ergaben sich immer verschiedene Kreativitäten.

Der häufige Wechsel von Mitgliedern veränderte Embryos Sound ständig. Sie bezeichneten ihre Musik damals als "Fantastic, - Psycho, - Jazz, - Rock". In- und ausländische Medien deklarierten den Musikstil jedoch immer wieder als "Free Music". Was aber ständig durchklang waren die von Burchard entwickelten Percussion Sounds, wie er sagt: "Mikrorhythmen", die mit elektrisch verstärkten Instrumenten breite Klangbilder wiedergeben, verstärkt werden.

"Normalerweise bestehen Gruppen nur wenige Jahre. Welcher Mensch erlebte so viel, wie diese Band in 30 Jahren?“ 30 Jahre Embryo - fast alle Stilrichtungen und Strömungen sind an dieser Band vorbeigegangen: Die Protestbewegungen der 60er, die harte Arbeit der 70er, die Freiheit der 80er, und nun vielleicht auch noch die Weisheit der 90er" (Zitat J.E. Berendt). Und Embryo vermittelte immer den Kontakt zu fremder Musik und Ländern. Sie verbinden stets die unterschiedlichen Kulturen der Völker. Christian Burchard sagt: "Wir hoffen durch ständige Konfrontation in unserer Entwicklung weiterzukommen". Was auf die Band voll zutrifft, ist die Bezeichnung "Multikulturell". Die spanische El Pais schrieb 1994: "Ein riesiger Vorteil der Band war es stets, nicht den habgierigen Augen und des Diktats des "Ethnobeats" oder ähnlichen Erfindungen zu erliegen......."

Embryo hat den Geist des Suchens und des Abenteuers aufrechterhalten - fern jeglicher Banalisierung. Sie sind die einzige Band, die sich immer noch weiterentwickelt, ohne ihren Anfangsidealen untreu zu werden. 30 Jahre auf den Straßen der Welt haben sie genutzt, um eine Kultgruppe zu werden, ein authentischer Mythos im Bereich der improvisierten Musik und der kulturellen Verschmelzungen. Auch nach so langen Jahren kontinuierlicher Arbeit kommt jeder Auftritt von Embryo noch immer mit dem Zauber und der Frische einer erstmaligen Begegnung.

Zur Vorhut der deutschen Rockbands mitten im Pilzkopffieber gehörte Embryo ohne Frage. Und sie waren eine Band der ersten Stunde, die mit Gruppen wie Amon Düül, Can, Guru Guru oder Xhol-Caravan die Existenz des deutschen Rocks einer breiteren Öffentlichkeit demonstrierte. Anderen Bands die auch nicht schlecht waren, fehlte die musikalische Klasse und die Substanz, um drei Jahrzehnte zu überstehen. Überhaupt, die deutschen Bands hatten es schwer, sich gegen die erdrückende Übermacht der englischen und amerikanischen Gruppen zu behaupten. Ausnahme: "Embryo". Mehr als 23 Veröffentlichungen gab die Band bisher heraus. Und jedes ist für sich ein Meisterwerk der Ethnoformation. Leider wird die Bedeutung der Band im Ausland größer gesehen als in Deutschland selbst.

Die Gründer der Jazzrock Gruppe im Sommer 1969 waren der Student, Vibraphonist, Schlagzeuger, Sänger und einziges konstantes Bandmitglied Christian Burchard (geb.17.05.1946 in Hof), der schon mit den Jazzgrößen wie Mal Waldron, Don Menza und Benny Baily zusammengespielt hatte, und auch Orgel und Vibraphon in verschiedenen Jazzbands hervorragend zum Besten gegeben hatte. Und Edgar Hofmann an der klassischen Geige, Klarinette, Saxophon und Percussion. Er war in diversen Bands von Dixieland über Bebop bis Free-Jazz mit dabei.

Die beiden spielten noch mit zahlreichen anderen Musikern, wie Dieter Serfas, Chris Karrer, Peter Leopold (später Amon Düül) in diversen Session-Bands mit. Darüber sagte Burchard: "Daraus entstand Musik von intelligenten qualifizierten Musikern für intelligente und komplizierte Menschen." Hierin wird auch wohl der wahre Kern ihrer langen Existenz stecken.

Bereits 1969 formierten die beiden unter dem Namen Embryo eine zwölfköpfige (und mehr) Big Band, in der unter anderem. Julius Schittenhelm und Jimmy Jackson mitspielten, die aber alsbald scheiterte. Leider existieren von dieser Formation keine Mitschnitte. Lediglich Trioaufnahmen aus diesen Tagen sind als Bonus-Tracks auf der CD Opal erschienen. Dann, Ende 1969 formierten sie sich neu. Zu den Ursprungsmitgliedern gehörten weiter: Lothar Meid am Bass, der jedoch später zu Amon Düül II wechselte, der Engländer John Kelly an der Gitarre, Kelly spielte vorher in einer schottischen Hardrock Formation, davor in London mit Chris Andrews und in Manchester mit Alvin Lee, dem Ten Years After Gründer. Jimmy Jackson an der Orgel (bis Kelly kam), Dieter Serfas und Wolfgang Paap am Schlagzeug und Ingo Schmidt am Saxophon. Ende 1969 wechselte Meid zu Amon Düül. Ralph Fischer übernahm den Basspart. Er hatte zuvor ein einer Latinband gespielt und auch manchmal mit Peter Hamel zusammengearbeitet.

Bei Opal, der ersten Produktion der Band hatte sich die Besetzung allerdings schon geändert. Opal wurde 1970 aufgenommen und war sehr eigenwillig zusammengestellt aus Jazz, Rock, Blues und Soul. Also aus den Stilrichtungen in denen Embryo sich weiterentwickeln und mehr Ideen holen würde. Im Juni dieses Jahres verließ Kelly die Band und Jackson wurde als festes Mitglied integriert. Die erste große Publicity hatte die Band 1970, als sie einen 90 Minuten Fernsehfilm: "Embryo - eine Gruppe zwischen Subkultur und Konsum" mitproduzierten und diverse Auftritte bei großen Festivals: auf Fehmarn, der "Art Information" in Kiel, dem K-14 Festival in Essen, dem Pop Festival in Harzburg und bei urbs in Wuppertal hatte. Vor allem gab es viel Wirbel als die Band in Oberammergau eine Gegenpassion veranstalten wollte. Dazu erhielten sie aber keine Genehmigung. Am Ende des Jahres verließ Ralph Fischer die Band. In den folgenden Monaten trat Embryo mit Alfred Jones - Gitarre, und Hansi Fischer - Flöte & Saxophon auf die Bühnen. Fischer hatte vorher bei der Band Xhol-Caravan gespielt. Alfred Jones verließ die Band nach dem Fehmarn Festival (Anmerkung: Jimi Hendrix letzter Auftritt).

1971 wurde die zweite LP Embryos Rache veröffentlicht. Hier spielten Hansi Fischer Flöte, Percussion und Gesang, Edgar Hofmann Violine und Geige. Der Ex- Missus Beastly Gitarrist Roman Bunka (geb. 2.12.1951, Frankfurt) ist hier zwar in den Credits aufgeführt, doch er war bei den Aufnahmen nicht dabei, und ist nur auf dem Cover abgebildet. Außerdem bediente Hermann Breuer das Piano und die Orgel. Jimmy Jackson heißt auf dieser Produktion aus Vertragsgründen Tabarinman. Embryo präsentierten hier erstmals einen Sänger Namens: Franz Böntgen. Er war als großer Embryo-Fan der Band hinterher gereist und hatte sich immer wieder bei verschiedenen Konzerten das Mikrofon geschnappt mit seiner Stimme einfach drauflos improvisiert. Der Musik Express schrieb hierzu: “Mit Embryos Rache sind sie endgültig an die Spitze der deutschen elektronischen Rock-Musik-Szene vorgestoßen.“ Im Sounds - Pop-Poll war Embryo in diesem Jahr in den Top-Ten. Auch im Musik Express lagen sie auf dem dritten Platz der "vielversprechendsten Band". In einer Hitliste des Kölner Stadtanzeigers lagen sie mehrere Wochen unter den ersten Top-Ten. Hermann Breuer verließ in diesem Jahr die Band. Dafür wurde Jörg Evers - Gitarre, Bass neu aufgenommen. Auch Roman Bunka verließ Ende des Jahres das Geschehen, um eigene Wege zu gehen.

Lange brauchte Embryo dann, bis im April 1972 die dritte LP Father, Son And Holy Ghosts in einer Studiosession aufgezeichnet wurde. Diesmal waren der Gitarrist Sigi Schwab - Gitarre (ex Et-Cetera) und der heutige United Jazz & Rock Ensemble Bassist David King dabei. Mit diesem neuen Bassisten wurde im März 1972 auch der zweite Teil der großartigen Improvisations Produktion Steig Aus! aufgenommen. Roman Bunka stieg zu dieser Zeit wieder in die Band ein. Er fügte bei Steig aus auf dem Radio Marrakesh-Titel noch Gitarre und türkische Saz hinzu, was als "first oriental step” gewertet werden kann. Auch Rock Session stammt aus dieser Zeit, wurde jedoch erst 18 Monate später veröffentlicht. Das Besondere an diesen Aufnahmen war, dass die Bandmitglieder mit wenig Absprachen, Proben und Songs ins Studio gingen, um absolute Spontanität und Improvisation einzufangen, was ihnen ja dann auch hinreichend gelang. Sie erspielten sich Stücke, die an das Format "ein echter Hammer" heranreichten.

Aufgrund einer Einladung des deutschen Goethe Institutes brach Embryo im Mai 1972 mit Christian Burchard, Edgar Hofmann, Jimmy Jackson und Dave King zu einer vierwöchigen Tournee durch Spanien, Portugal, Marokko, Algerien und Tunesien auf. In Spanien wurden zwei Konzerte abgesagt, weil die Regierung den Song Espania Si, Franco No verboten hatte. An der Zollstation nach Marokko gab es dann den nächsten Ärger: Die Grenzer wollten die Band wegen ihrer langen Haare nicht einreisen lassen. "Entweder Haare abschneiden oder draußen bleiben." Erst nach harten Verhandlungen gaben die Beamten nach. Aber trotzdem reagierte die Presse überall positiv: "Die Gruppe Embryo, eine musikalische Erfahrung, die dem kulturellen Leben eine neue Richtung zeigt, und das aus einem Land, das schon Musiker wie Beethoven und Stockhausen hervorgebracht hat". Burchard sagte später dazu: "Es war wie auf einem anderen Planeten. Wir haben nichts verstanden und erst hinterher gemerkt, dass dort überall ein anderes Tonsystem herrscht, und ein ganz anderes rhythmisches Denken vorliegt." Mehrere Embryo Musiker beschäftigten sich damit und studierten später sogar die Rhythmik der asiatischen und afrikanischen Trommeltechnik, und machten diverse Produktionen mit Percussions Gruppen.

Nach Schwab und Fischer die schon vor der Tournee die Band verließen, gingen dann auch Hofmann, King und Jackson. Christian Burchard spielte mit Roman Bunka - Gitarre und Dieter Miekautsch - Keyboards weiter. Gleichzeitig wurde eine Band namens Buschmann gegründet, um diese neue Kombination auszuprobieren. Klaus Götzner kam als Perkussionist, Mullah Stilette war der neue Bassist (er kam aus der Hippy-Westcoastscene). Und auch Edgar Hofmann war immer wieder mal dabei. Danach folgten die Aufnahmen zu Steig Aus. Der Musik Express hierzu " Man kann sofort einsteigen und abfahren". Die Musikzeitschrift Sounds beurteilte damals: "Embryo sind ohne Frage die absolute Rhythmusgruppe unter den deutschen Rockbands. Wenn man nicht wüsste, das sie aus München kommen, und man hörte ihr neues Album würde man auf eine afro-asiatische Band tippen. Die Rhythmusarbeit Embryos ist ausgefeilter als je zuvor. Der große Rhythmus läuft stets in unablässigen Fluss vorwärts. Darin nahtlos eingewoben sind zahlreiche kleine Rhythmusgebilde, Versetzungen, Verzögerungen, verspielte Zwischenschritte im großen Tanz. Von ihnen geht fortwährend Spannung aus............ Nie trägt Embryo zu dick auf. Die Dynamik ist voller Spannung, nie überzogen. Das ist ein ausgesprochen reifes Album! Selbstsicher und gelassen. Es bestände ja leicht die Verführung, die exotischen Elemente (vor allem Schwabs orientalischer Saiteninstrumente) um auffälliger Effekte Willens besonders formatiert nach vorne zu heben. Aber nichts davon. Es geht Embryo vor allem um eine einheitliche Stimmung. Und die ist da, durchweg: es brodelt und pulsiert unter einer weiten, Ruhe ausströmenden Landschaft."

1973 wurde Embryo mit Roman Bunka und Jimmy Jackson als erste deutsche Band auf das jährliche "National Blues & Jazz Festival" in Reading nach England eingeladen, das der Marquee Club jährlich veranstaltet.

Im November dieses Jahres gaben Embryo im Hamburger Schauspielhaus ein Gastspiel. Mit dabei waren diesmal Mullah Stiletti, der Schlagzeuger Klaus Götzner ersetzte, der später zu Ton Steine Scherben wechselte. Ferner waren Mal Waldron, Charlie Mariano und Roman Bunka mit von der Partie. Letztere spielten bei diesem Konzert zum ersten Mal zusammen. Aus dem Konzert stellte das NDR eine 45 minütige TV Show zusammen, welche 1974 im dritten Programm gesendet wurde. Danach spielten Embryo 1974 das Album We Keep On ein, das im eigenen Musikverlag Faruk-Musik veröffentlicht wurde. Zu Charlie Mariano, der zuvor bei Größen wie: Charles Mingus und Elvin Jones gespielt hatte und 1972 durch Vermittlungen von Sigi Schwab zur Band fand, äußerte sich Burchard damals begeistert: "Mariano will ähnlich wie wir, Einflüsse und Spielpraktiken der ostasiatischen Musik mit einfließen lassen". Bei Konzerten und Studio - Sessions wurde über "einzelne, vorkonzipierte Themen frisch drauflos improvisiert. Sounds allerdings gewann dem Ganzen aber auch eine negative Seite ab: "Mariano gibt der Band größere Spontanität und Frische. Auf der anderen Seite aber auch gelegentlichen Leerlauf und Communication-Breakdown.“ Die Süddeutsche Zeitung schrieb: "Der famose Rock-Jazz mit dem Prädikat "Zeitlos". "Es gehört zum Schönsten, was Jazzer und Rocker gemeinsam in Plattenrillen gepresst haben", beurteilte die Music Scene. Auch der Gitarrist Roman Bunka zeigte absolute Spielfreude und integrierte sich mehr in die Band, die ihre Weltmusik immer wieder mit verschiedenen Stilen verfeinerte.

Ferner spielte Embryo in dieser Zeit mit dem Sarodspieler und Asienreisenden Kenneth Wells, also einem Spezialisten für asiatische Musik und Sankar Lal an den Tablas. (Wells unterrichtet heute an einem College in San Francisco asiatische Musik.) Dadurch entstand dann die Band Sadja und das gleichnamige Tape. Zu dieser Zeit etablierte sich das Trio um Roman, Dieter und Christian als wunderbar funktionierende feste Besetzung. Dieter Miekautsch ein Genie an den schwarzen und weißen Tasten entwickelte eine Soundtechnik ähnlich wie der Keyboarder Ray Manzanarek von den Doors. Mit der linken Hand spielte er einen mächtig fließenden Bass, der das Fundament für die ausgeflipptesten Improvisationen, Kompositionen und Grooves sicherte.

Im Juni 1974 wurde dann Uwe Müllrich (geb. 7.12.47 Rügen) der neue Embryo-Bassist. Er hatte schon 1969 mit Bunka und Jürgen Benz von Missus Beastly zusammengespielt. Außerdem war er auch schon Gitarrist bei Lokomotive Kreuzberg. Teilweise spielte er dann die Platte Surfin mit ein, die Embryo dann an BASF verkaufte. Die Band machte sich zu der Zeit einen guten Namen mit dem eigenen Musikverlag Faruk Musik, und verkaufte ihre fertigen Produktionen an "meistbietende" Vertriebsfirmen. Danach im Herbst 1974 unternahm Embryo eine Holland - Tournee. Die englische Sängerin Maria Archer stieg 1975 in die Band ein und gab der bisher vokalisch unterbelichteten Band einen kräftigen Schub in diese Richtung. Jedoch blieb sie wie viele Musiker vor ihr nur zwei Jahre, und verließ kurz vor der Italien-Tournee die Band. Sie ist auf den Alben Embryo Live 1976" und Bad Heads And Bad Cats zu hören. Die Zeitung Jazz Podium schrieb hierzu: "....ihrer swingenden und jazzigsten Seite zeigen". Großen Erfolg hatte die Band im Herbst 1975 bei zwei Konzerten mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt Bielefeld und einer 17köpfigen Bigband in der Rudolf Oetker Halle. Christian Burchard sah allerdings keine Chance so etwas zu wiederholen, da die Kluft im Rhythmusgefühl wohl doch zu verschieden war.

Starke Beachtung fand die Band 1976 in Amerika und England mit ihrer LP Surfin. Daraufhin startete Embryo zu einer großen und sensationell erfolgreichen Tournee. Wobei es eigentlich heißen müsste: "Embryo waren und sind ständig auf Tour". Hieraus entstand dann das Album Live, welches sehr gut abgemischt ist und Embryos eigenständigen Sound verdeutlicht. Nachdem Embryo bis 1976 schon viermal die Plattenfirma wechseln musste und BASF ihre letzte LP als nicht "kommerziell genug" einstufte, (man vermarktet lieber gängige Produkte ausländischer Bilanz-Musiker, als sich mit einheimischen Gruppen herumzuschlagen) musste die Gruppe eine Alternative und einen Ausweg aus dem eingefahrenen Vertriebssystem finden. Bisher hatten die Bands nur zwei Möglichkeiten kennengelernt, Musik zu machen: Entweder sie verkauften sich an eine Plattenfirma, passten sich an und spielten, was die Produktionsmanager gerade für "in" hielten, oder sie suchten sich einen Gelegenheitsjob und rockten nach Feierabend. Aus dieser Not heraus wurde durch Unterstützung von dem Alternativ-Verlag Trikont das erste Plattenlabel Deutschlands April gegründet, welches aber wegen namensrechtlicher Schwierigkeiten mit CBS in Schneeball umbenannt wurde, dem sich schnell weitere Bands anschlossen. Das Label löste sich von den üblichen Vertriebsmethoden und setzte auf Mundpropaganda, spezielle Plattenläden, Postversand und Verkauf und Werbung bei Konzerten und Festivals. Dieses Konzept hat bis heute erfolgreich Bestand. Der Schneeball kam im April 1976 in Bewegung. Am Anfang waren dabei: Sparifankal, Ton Steine Scherben, Embryo und Missus Beastly. Danach Julius Schittenhelm, 1977 dann Munju, Moira, Checkpoint Charlie, die Real - Ax - Band und 1978 noch das Brühwarm - Theater. Ein zweites Schneeball hat sich 1979 zusammengefunden: Elastic Rock Band, High Crack, Allgäu und die Banana Groove Band.

Christian Burchard über das Schneeballsystem: „Schneeball war schon "independent", als es dieses Wort - zumindest im deutschen Sprachgebrauch - noch gar nicht gab. Es war zwar nicht das erste unabhängige Label in der damaligen BRD (diese Ehre gebührt wahrscheinlich FMP), aber es war das erste, das komplett von Musikern organisiert und finanziert wurde.“ Die Musiker machten beziehungsweise kontrollierten alles selbst: Produktion, Covergestaltung, Herstellung und zusammen mit einem Netzwerk von Freunden den Vertrieb. "Wir haben Deutschland aufgeteilt. Wir hatten zum Beispiel. das ganze schwäbische Gebiet und Oberfranken, die Sparis hatten Mühldorf, die Passauer Ecke und so weiter. München hat Julius Schittenhelm übernommen, und die Scherben hatten fast ganz Norddeutschland. Missus Beastly hatten Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet. Das Ruhrgebiet haben wir wie ein rohes Ei behandelt. Verschiedene Gruppen haben versucht, sich da zu etablieren. Und Othmar Schreckeneder hat die Auslandskontakte gepflegt... Ich bin damals mit Butze Fischer losgefahren mit dem Bandbus und Platten drin und in die Läden rein und wir hatten wirklich absurde Erlebnisse. In Forchheim gehen wir in einen Laden und sagen: 'Hallo!' - niemand da! Als wir raus gehen, sehen wir, wie jemand von hinten kommt - eine Frau. Die hatte Angst vor uns - mit unseren langen Haaren, irgendwelche Kartons unterm Arm... Oder in Nürnberg in einem Laden, da haben die Verkäuferinnen nur gelacht. Kein Wort geredet, nur gelacht. Aber sie haben uns was abgekauft - ich hab' einfach einen Lieferschein ausgefüllt."

Der hehre Anspruch sollte jedoch der rauen Wirklichkeit nicht standhalten. Das Label Motto "Musik im Vertrieb der Musiker" galt eigentlich nur in der Anfangsphase von Schneeball, dann setzten sich doch wieder die Strukturen durch, die man eigentlich überwinden wollte. Die Herausbildung eines gewissen Spezialistentums war unvermeidbar, denn Musiker sind schlechte Buchhalter, sortieren Aktenordner nur unter Androhung körperlicher Gewalt und schreiben Mahnbriefe erst, wenn ihnen das zum Beispiel neun Monate in Indien..."

Nachdem Maria Archer und Dieter Miekautsch Embryo verlassen hatten, um bei der Real Ax Band einzusteigen, die von dem Katharsis Gründer Tophi Mache geleitet wurde, und bei der Marlon Klein (später Dissidenten) Schlagzeuger war, übernahmen Embryo den Drummer von Missus Beastly: Butze Fischer. Missus Beastly gehörte zu jener Zeit kein Ursprungsmitglied mehr an, wurde jedoch von Burckhard Schmiedl und Friedemann Josch erfolgreich gemanagt. Diese beiden wurden dann auch zu wichtigen Faktoren bei den Dissidenten. Es war auch zu dieser Zeit üblich, dass Schneeballbands Musiker austauschten, da sie meist alle gut befreundet waren. So spielte Christian bei Sparifankal und Checkpoint Charlie; Edgar bei Moira. Einmal gab es sogar bei einem der vielen Schneeballfestivals die Situation, dass Roman den Part von Rio Reiser bei Ton Steine Scherben übernahm, weil dieser erst verspätet zum Konzert erschien. Vor Butze Fischer war lange Zeit der Schlagzeuger Alan Blaiman aus New York dabei. Am Piano und Keyboards und Orgel war Michael Wehmeyer. Er hatte schon in dem Haus in der Edhingerstraße gewohnt, in dem Embryo bis heute zuhause ist. 1977 erschien dann das Album Apo-Calypso das wiederum sehr rhythmisch, aufreißend und funkybetont konzipiert war. Die zweite Seite der LP die übrigens mit einem schönen Flötensolo von Edgar beginnt, wurde zum Teil von den Musikern 1976 in Bombay aufgenommen. Zu dieser Zeit initiierte Embryo auch maßgeblich die "Umsonst und draußen" Festivals. Das Festival im August 1978 welches an der Porta Westfalica stattfand und über 50.000 Besucher zählte, war eines der größten Subkultur-Ereignisse des Jahres.

Ein Höhepunkt in Embryos Karriere war 1978 bis 1979 der Aufbruch der Band als Großfamilie mit Musikern, Frauen, Kindern, Roadies und den acht Leuten des Filmteams in drei Bussen zu einer riesigen Tournee durch Asien. Neun Monate waren sie unterwegs und wären beinahe Opfer der Revolution in Teheran geworden, als sie während einer Buspanne in eine Schießerei gerieten. Also zwängte sich die ganze Kommune in einen anderen Bus und ab ging´s. Aber kaum auf der Ausfallstraße, wäre die Flucht auch beinahe schon zu Ende gewesen. "Irgendwelche Typen haben mit Knarren rumgefuchtelt. Die waren so nervös, dass ihnen dauernd die Magazine rausgefallen sind, weshalb sie uns schließlich weiterfahren ließen", erzählte Burchard. Die positiven Erfahrungen dieser Tournee wurden auf der legendären Doppel LP Embryos Reise veröffentlicht. Das Zweite Deutsche Fernsehen sendete den Fernsehfilm Vagabunden Karawane dann im Januar 1981. Auch auf dem CD & LP Cover ist die Reise neben der sehr guten Musik auch hervorragend textlich dokumentiert. Die Reise nach Indien begründete Embryos Ruhm als Weltmusik - Formation. Ihr Haus in München wurde nun an zu einem Treffpunkt für Musiker aus allen Erdteilen.

Bei ihrem Aufenthalt in Kalkutta Anfang 1979 lernten sie unter anderem Ramesh Shotham kennen. Durch seine Vermittlung wurden sie dann 1980 in die indische Trommel - Universität eingeladen. Das Karnataka College Of Percussion lud die Band ein in ihre Schule nach Bangalore zu kommen, die von dem Meister auf der Mrindangam T.A.S. Mani geleitet wird. Embryo probten dort mehrere Tage zusammen mit den indischen Musikern. Von den Aufnahmen die dort entstanden, sind einige auf der Produktion Embryos Reise veröffentlicht.

Dann, im Herbst 1980 spalteten sich Embryo nach internen Streitereien. Außerdem war die Gruppe mittlerweile auf mehr als 14 Leute angewachsen, so dass auch die Gagen der Auftritte nicht mehr ausreichend waren. Bei so häufigen Mitgliederwechseln seit in ihrer Existenz konnten die Unstimmigkeiten wohl nicht ausbleiben. Christian Burchard behielt den angestammten Namen Embryo bei. Die derzeit zur Band gehörigen Friedeman Josch - Flöte, Uve Müllrich - Bass und Michael Wehmeyer - Keyboard formierten sich dann sofort unter Embryos Dissidenten. Dann wurde die Band jedoch weil Burkhard Schmiedl es so wollte in Dissidenten umbenannt. Sie hatten auch viele Gastmusiker und setzten auf eine Mischung aus Funk, multi-ethnisch gefärbten Popsongs mit Sample- und Programming- Ästhetik mit nordafrikanischen Gesängen. Nach dem Split mit Embryos Dissidenten machte die Band in folgender Besetzung weiter: Christian Burchard, Roman Bunka, Freddie Setz, Ramesh Shotam, Jay Zier und Gerald Hartwig Luciano. Als 1981 der musikalische Kopf von Amon Düül, Chris Karrer zur Band stieß, verließ Roman Bunka Embryo um seine eigene Band Dein Kopf Ist Ein Schlafendes Auto zu gründen. Ihm folgten Setz und Hartwig. Auch Christian Burchard spielte in der Endphase von Dein Kopf Ist Ein Schlafendes Auto als viertes Mitglied in der Band. Als Roman das Projekt dann allerdings auflöste, wandten sich alle Mitglieder wieder Embryo zu. Das Personalkarrussel drehte sich unaufhörlich weiter. In diesem Jahr kam der Posaunist Werner Aldinger und der Bassist Ulli Bassenge neu zur Band. Im Sommer 1981 spielte Embryo viele Konzerte in Holland, Deutschland, Italien und der Schweiz. In dieser Zeit entstand auch die Doppel-LP La Blama Sparozzi. Auf dieser sind neben einem Titel von der Indienfahrt hauptsächlich alle Embryomitglieder der vergangenen zwei Jahre zu hören, die nach der Spaltung mitgespielt hatten. Edgar Hofmann, Ramesh Shotham (vom Karnataka College Of Percussion), Michi Wehmeyer (der nach acht Monaten Dissidenten wieder zurückgekehrt ist), Freddy Setz (Missus Beastly, Aera), Gerald Luciano (Karthago, Guru Guru), Salah Ragab (Sun Ra Orchestra), Chris Karrer (Amon Düül), Muraina Oyelami (Nigeria), und so weiter…

Im Februar und März 1985 waren Christian Burchard und Gerald Luciano für sieben Wochen in Nigeria und spielten zusammen mit Lamidi in Erin Osun. Sie trafen dort die Meistertrommler (siehe hierzu die Beilagen der CD Embryo & Dun Dun Orchestra). Embryo war nur als Duo nach Afrika gereist. Doch in den Aufnahmen sind sie nicht als Duo zu hören, denn sie spielen mit vielen guten Musikern dieses Landes zusammen. Hieraus entwickelte sich dann bald eine komplette Band, welche mehrere Fernsehshows hatte und in unzähligen Konzerten zu hören war. Außerdem standen "Historical Meetings" mit dem König des "Afro Pop": Fela Kuti an, der Embryo als einzige weiße Band nach Lagos einlud. Dort trafen sie dann auch unter anderem Orlando Owo, Musiker von King Sunny Ade und so weiter... Hierzu sind auch verschiedene Tapes veröffentlicht worden. Interessant sind hierbei auch die Cover der LPs. Je nach Lust und Laune wurden auf den handgemachten Hüllen verschiedene Stempel und Unterschriften eingefügt. Dasselbe trifft auch für die LP Live & Charlie Mariano zu. Das führte dazu, dass jede Platte ein Unikat darstellt.

Ab 1986 war der Holländische Gitarrist Eugen de Ryck für über 100 Gigs mit von der Partie, der allerdings nach Problemen mit dem derzeitigen Manager ausstieg. Auch wurde er stark von Roman Bunka attackiert, bis Roman sich mal wieder einmal von der Band zurückzog. Eugen setzte dann mit Edgar Hofmann (Logic Animal) und mehreren Solo-Produktionen (zum Teil auf Schneeball) seine Karriere mit der Band Universal Supersession fort. Auf dem neuen Album Istanbul-Casablanca taucht er jedoch als Gitarrist einer Session wieder auf. Eugen wurde durch Yulyus Golombeck (Gitarrist und Oudspieler von Uli Treptes Spacebox) ersetzt. Doch daraufhin verließ Chris Karrer die Band. Auch Ulli Bassenge und Werner Aldinger gingen andere Wege. Eine Weile spielte Gerald Hartwig Luciano dann noch mit, aber nach der Nigeria Tournee 1986 stieg auch er aus und Locko Richter (ex Aera, Missus Beastly und so weiter) kam für ihn in die Band. Dieter Serfas, der Christian schon seit 1962 musikalisch begleitet, war seit der Nigeria Tour auch wieder dabei. So auch der Ex Dissident Michi Wehmeyer. Diese zweite Tour durch Nigeria brachte der Band viele neue Impulse. Die erste Tour in dieses schwarzafrikanische Land hatte ja schon die Produktion Africa hervorgebracht. Zurück in Deutschland kam es dann zum Bruch mit Gerald, der die Gruppe Die Wand An gründete. Nun kehrte auch Roman Bunka wieder zurück. Außerdem verstärkten Roland Schaeffer (ex Guru Guru), Marque Löwenthal und der Supertrommler Pava-mashivam Pila aus Südindien die Band.

In den folgenden Jahren gab Embryo immer wieder mal Tourneen mit dem Yoruba Trommel - Orchester aus Nigeria, die durch ihre archaische Volkstümlichkeit die Massen begeisterten. Dazwischen wandte sich die Band auch wieder neuen Projekten zu. Zum Beispiel eine Tournee mit den Aladja-Sisters (eine Vokal- und Tanzgruppe vom Stamme der Urhobo aus Schwarzafrika), Konzerte mit Mal Waldron, dem Karnataka College Of Percussion, die Zusammenarbeit mit dem Between Chef Peter Michael Hamel. Auf der Platte Turn Peace kann man in vieles aus dieser Zeit hineinhören.

Am 16. 7. 1989 spielte Embryo im Palast der Republik in Berlin, unter anderem mit Chris Karrer, El Hussaine Killi und dem Yoruba Dun Dun Orchestra. Der Livemitschnitt wurde erst Ende 1998 als CD veröffentlicht. Als Schneeball wurde er jedoch vorher schon als LP, und Tape auf Konzerten vertrieben.

Im April 1991 traten Embryo beim fünften Jazzfestival von St. Ingbert auf. Hier trat auch der Saxofonist Chuck Henderson zum ersten Mal mit der Band in Erscheinung. Henderson brachte wieder leicht funkige Solis ins Spiel ein, und erweiterte damit das Repertoire in Richtung Mainstream, was sich aber in der Nachbarschaft zu afrikanischer Percussion gut machte. Außerdem waren Embryo zwei Monate auf Tournee in Japan. Sie wurde von einer Band um Akira Ho vermittelt. Er gehört seit Jahren zur progressiven Szene Japans und hat auch schon mit Kitaro gearbeitet. Er spielte zusammen mit Klaus Schulze in der Far East Family. Auf der Far East Tournee waren Embryo mit dabei. Die Bands legten auf dieser Reise über 6000 Km zurück und traten bei Megafestivals auf. Embryos Gigs wurden mit acht Kameras von allen Seiten festgehalten und landesweit ausgestrahlt! Diese Aufnahmen, sowie Videomitschnitte von Sessions mit vielen japanischen Künstlern warten noch auf ihre Veröffentlichung.

1993 nach ihrer Tournee durch Marokko war die Band dann in großer Besetzung zu hören: mit einer verstärkten Bläserpräsenz, zwei Saxofonen und einer Posaune, präsentierte sich Embryo als Septett. Anfang 1994 brachte die Band die Produktion Ibn Battuta heraus, welche die große Reiselust der Band bestätigt. Sie ist dem gleichnamigen "Prinzen der Reisenden" gewidmet, der fast zur selben Zeit wie Marco Polo, aber mehr als dreimal so weit wie dieser, die Erde erforschte, und in vielen Büchern darüber berichtet hat. In dem phantastischen Reisebericht entstehen Atmosphären, wie sie von den Embryo-Musikern bei Sessions der Yorubas in Schwarzafrika, in japanischen Zenklöstern oder auf den dunklen Basaren des mittleren Ostens erlebt wurden. Mit dieser Aufnahme ist es der Band wieder mal gelungen, sich einen Spitzenplatz in der Weltmusik-Liga zu verschaffen. Hiervon wurde auch ein Video veröffentlicht, auf dem alternative Versionen und zusätzliche Tracks zu sehen sind.

Das Jahr 1995 begann nicht leicht für Embryo. Chris Karrer hatte der Band erstmal "bye bye" gesagt, um sich ganz dem Amon-Düül-Projekt zu widmen. Christian Burchard verletzte sich am Arm und Hand und die Band musste - verstärkt durch den Ex Miles Davis Saxophonisten Monty Waters - ohne ihren Gründer auf große Spanien/Italien Tournee gehen, was die Fans in diesen Ländern etwas enttäuschte. Doch was wäre das Leben, wenn alles glattgehen würde...... Anfang Februar standen alle wieder gesund und fröhlich vereint auf der Bühne.

Christian Burchard und Embryo zogen dann weiter durch die Welt wo sie auch einige chinesische Künstler kennenlernten, mit denen sie dann musizierten. Während einer Gedenkveranstaltung in München, zum Jahrestag des Massakers auf dem Platz des himmlischen Friedens unter anderem mit Rabih Abon Khalil sind Freundschaften gewachsen. Große Tourneen mit chinesischen Virtuosen und Sängerinnen halfen die musikalischen Geheimnisse dieses riesigen Landes verstehen zu lernen. Daraus wurde dann das 21. Album der Band Ni Hau. Jetzt wohnt Xizhi Nie, ein chinesischer Meister bei Deutschlands Dienstältester Musikkommune. Die wahrhaft wunderlichen Klänge seiner Instrumente, die selbst den Embryomusikern unbekannt waren, werden vom Publikum oft im "Science Fiction" Bereich eingeordnet. Der Gesamtsound der Band wird dadurch zu einem nie vorher Gehörten verzaubert, wie ein Ritt in entlegene Welten. Aus einfachen Harmonien entwickelt sich plötzlich ein schwieriges Gefüge verschiedener Musikstile, das trotzdem zu keiner Sekunde abgehoben wirkt.

Embryo spielt nach wie vor ägyptische Musik, so unter anderem mit dem "Bob Marley des middle east” Mohamed Mounir, und das Wichtigste: Sie suchen noch immer nach neuen Begegnungen, Inspirationen und völkerverbindenden Elementen. Da der Musikerwechsel immer noch rasant von statten geht, schreibt die Zeitung Rheinpfalz humorvoll: "Die einzige Profitruppe mit mehr Personalwechsel als das italienische Kabinett". Bei zwei Konzerten innerhalb einer Woche, konnte es passieren, dass alle Musiker bis auf Christian komplett ausgetauscht waren. Christian Burchard kündigte seine Band deshalb auch häufig als: "Die Embryo World Band, featuring Musiker aus vier Kontinenten" an.

Im Sommer 1998 ergab sich für Embryo die Gelegenheit nach 20 Jahren einen Teil ihrer Reise von 1979 im Rahmen einer Mittelmeertournee zu wiederholen. Kriegerische Auseinandersetzungen und politische Richtungswechsel machten dies bis heute unmöglich. Wachsende Zuschauerzahlen, große Pressekonferenzen und mehrere Fernsehauftritte ließen die Tournee zu einem Erfolg werden. Christian: "Wir waren ganz überrascht von dem großen Interesse der Medien an unserer Tournee. Große, ganzseitige Artikel in wichtigen Tageszeitungen und Musikpresse, das hatten wir schon lange nicht mehr erlebt." Ein Highlight in Athen war das spontane Zusammenspiel mit dem Multiinstrumentalisten Ross Daley, ein Begriff in der orientalischen Ethnoszene. Einige Liveaufnahmen mit ihm sind auf der CD Istanbul - Casablanca zu hören.

Danach spielte das Quartett um Christian Burchard , Xizhi Nie, Lothar Stahl und Jens Pollheide in Deutschland vor über 40000 Fans zum Beispiel auf dem Burg Herzberg-Festival und vor 10000 bei dem Technofest Voof bei Hamburg. Außerdem hatten sie volle Häuser bei ihren Auftritten mit den Stimmwundern aus den Mongolei (Gruppe Ayuna). Danach folgten Konzertsessions in Spanien und sie bereisten auch laut Bandeigener Statistik zum 22ten mal Marokko. Immer öfter in diesem Jahr dabei, der New Yorker Saxofonist Alan Praskin, der auch schon auf der Turn Peace vertreten war. Nur kurz wurde er durch Edgar Hofmann ersetzt. Im Herbst 1998 waren Embryo dann noch auf Italienreise und spielten mit den Avant Garde Stars aus Russland: Die Gruppe Trio aus Moskau und Petersburg. Der Fagott Spieler Alexandr Alexandior war schon seit längerem fast festes Embryomitglied geworden.

Ganz frisch (1999) sind jetzt ihre beiden letzten Doppel CD´s erschienen. Rechtzeitig zum 30jährigen Band-Jubiläum erschien die Produktion Istanbul - Casablanca / Tour 98. Es ist das bisher 22. Album mit 23 neuen live mitgeschnittenen und teilweise im Studio nachbearbeiteten Stücken. Die Musik auf dieser ersten Embryo-Doppel-CD dokumentiert Aufnahmen, die während zweier Reisen im Mittelmeerraum entstanden sind. Die Band war auf dieser Tournee klein und flexibel. Sie bestand aus Christian Burchard, Jens Pollheide, Lothar Stahl, Xizhi Nie und Karsten Hochapfel. Für die Over Dubs im Studio sorgten viele Musiker aus der langen Embryo Geschichte. Zuletzt erschien das Album Invisible Documents, welches ein Live-Konzert in der Hamburger Fabrik aus dem Jahre 1974 beinhaltet. Hier spielt neben Christian Burchard, Roman Bunka und Edgar Hofmann Norbert Dömling den Bass. Am 18. Februar 1999 feierten Embryo dann im Münchener Babylon - Kunstpark Ost mit vielen ehemaligen Musikerkollegen aus aller Welt ihren 30jährigen Geburtstag. Es wurden seltene Videos vorgeführt, alte Konzertplakate gezeigt und es gab eine Ausstellung zur Bandgeschichte. Die Münchener AZ hierzu: "Nach dem Gesetz des Musikmarktes dürfte es eine Band wie Embryo eigentlich gar nicht geben".

Bleibt zum Schluss nur noch zu hoffen, dass die Spielfreude und die Hingabe bei der nicht so kommerziellen Stilrichtung der Band um Christian Burchard auch im nächsten Jahrtausend anhält, und wir noch viele tolle Konzerte zu sehen bekommen. Gerade in einer Zeit, in der sich die digitale Musik immer mehr ausbreitet, bietet Embryo eine gute Alternative. Auch Besucher die schon an die 50 Embryokonzerte gesehen haben, können immer wieder ein neues Flair der Band entdecken. Dazu die Frankfurter Rundschau: „...Seit einem Vierteljahrhundert immer das gleiche, immer etwas neues. Embryo war zu Gast....wer Embryo von früher kennt, weiß jetzt, das hier alles beim alten geblieben ist, weil alles immer ganz anders ist, als man es erwartet."

Zu guter Letzt möchte ich noch einen Satz aus einer Mail von Eugen de Ryck zum Thema Multikulturell wiedergeben: "Ohne Afrika keinen Blues, ohne Blues keinen Jazz, ohne Jazz keinen Rock, ohne Rock keinen Germanrock. Alles ist multikulti". Alles klar?

Bedanken möchte ich mich bei: Kurt Mitzkatis: Ohne ihn wäre diese Story in diesem Umfang nicht im German Rock e.V. erschienen. Martin Gottwald und Helmut Seidel für ihre Unterstützung. Besonderer Dank gilt Christian Burchard, der zum Teil unersetzliche Text und Bildmaterialien aus dem Embryo-Bandarchiv zur Verfügung stellte, und immer erreichbar war!

 

Klaus Unland

(Mit Beiträgen von: Carsten Agthe, Christian Burchard, Martin Gottwald, Kurt Mitzkatis, Wolfgang Pokall, Helmut Seidel, Klaus Unland)

 

Bilder

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Foto: Kurt Mitzkatis

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Foto: Kurt Mitzkatis

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie KLösk in München am 06.09.2020 Foto: Kurt Mitzkatis

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 - Marja Burchard signiert eine von ihr im Konzert gespielte Kalimba, die zur Verlosung gehört Foto: Kurt Mitzkatis

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Foto: rockradio

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Foto: rockradio

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Foto: rockradio

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Foto: rockradio

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Foto: rockradio

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Foto: rockradio

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Foto: rockradio

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Foto: rockradio

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Foto: rockradio

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Foto: rockradio

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020_Plakat Foto: rockradio

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Marja und das Plakat

Embryo auf dem Hendrix Gedenk-Event in der Galerie Kösk in München am 06.09.2020 Logo der Galerie Kösk - unser Veranstaltungsort


Bilder von Festivals


Embryo am 24.10.1970 auf dem 3. Essener Pop & Blues Festival Foto: Jochen Florstedt

Zum Festival

Embryo am 24.10.1970 auf dem 3. Essener Pop & Blues Festival Foto: Jochen Florstedt

Zum Festival

Embryo am 24.10.1970 auf dem 3. Essener Pop & Blues Festival Foto: Jochen Florstedt

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Burg Herzberg Festival 2019 Foto: Uwe Schumacher

Zum Festival

Embryo auf dem Finki Open Air 2018 Foto: Ingo Saager

Zum Festival

Embryo auf dem Finki Open Air 2018 Foto: Ingo Saager

Zum Festival

Embryo auf dem Finki Open Air 2018 Foto: Ingo Saager

Zum Festival

Embryo auf dem Finki Open Air 2018 Foto: Ingo Saager

Zum Festival

Embryo auf dem Finki Open Air 2018 Foto: Ingo Saager

Zum Festival

Embryo auf dem Finki Open Air 2018 Foto: Ingo Saager

Zum Festival

Embryo auf dem Finki Open Air 2018 Foto: Ingo Saager

Zum Festival

Embryo auf dem Finki Open Air 2018 Foto: Ingo Saager

Zum Festival

Embryo auf dem Finki Open Air 2018 Foto: Ingo Saager

Zum Festival

Embryo auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Zum Festival

Embryo auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Zum Festival

Embryo auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Zum Festival

Embryo auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Zum Festival

Embryo auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Zum Festival

Embryo auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Zum Festival

Embryo auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Zum Festival

Embryo auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Zum Festival

Embryo auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Zum Festival

Embryo auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Zum Festival

Embryo auf dem German Pop Meeting in Essen 1974 Foto: Jochen Florstedt

Zum Festival

Embryo auf dem German Pop Meeting in Essen 1974 Foto: Jochen Florstedt

Zum Festival

Embryo auf dem German Pop Meeting in Essen 1974 Foto: Jochen Florstedt

Zum Festival

Konzertbericht

 

 

 

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
1970 1970 Opal CD
1971 1971 Embryos Rache CD
1972 1972 Father Son & Holy Ghosts CD
1973 1973 Steig Aus CD
1973 1973 Rocksession CD
1973 1973 We Keep On CD
1975 1975 Surfin CD
1976 1976 For Missus Beastly CD
1976 1976 Bad Heads & Bad Cats CD
1977 1977 Live CD
1977 1977 Apo Calypso CD
1979 1979 Embryos Reise CD
1980 1980 Life CD
1980 1980 Anthology CD
1982 1982 La BlamA Sparozzi CD
1984 1984 Zack Glück CD
1985 1985 Embryo & Yoruba Dun Dun Orchestra CD
1987 1987 Africa CD
1989 1989 Turn Peace CD
1994 1994 Ibn Battuta CD
1996 1996 Ni Hau CD
1998 1998 Live In Berlin CD
1999 1999 Invisible Documents CD
1999 1999 Istanbul Casablanca CD
2000 2000 One Night At The Miró Foundation CD
2001 2001 Live 2000 Vol1 CD
2001 2001 Live 2001 Vol1 CD
2003 2003 Bremen 1971 CD
2003 2003 Hallo Mik CD
2003 2003 Embryo & Mal Waldron & Charlie Mariano – 29.6.73 in Hamburg CD
2006 2006 Embryonnck - No-Neck Blues Band & Embryo CD
2007 2007 Live Im Wendland CD
2007 2007 For Eva CD
2008 2008 Live At Burg Herzberg Festival 2007 CD
2008 2008 Freedom In Music CD
2009 2009 Wiesbaden 1972 CD
2010 2010 40 CD
2013 2013 Message From ERA Ora CD
2016 2016 It Do CD
2017 2017 Umsonst und draußen – Vlotho 1977 CD
2020 2020 Live At Kaschemme Basel CD
2020 2020 Embryo Paradise: Live in Japan CD
2021 2021 ive Behind The Green Door CD
2021 2021 Live At Rochus Kapelle Digitaler

Rezensionen

EMBRYO 

Steig Aus

Repertoire Records PMS 7078 WP


Kaum weniger aufregend ist in ihren besten Zeiten die Band Embryo zur Sache gegangen. Deren Musik wandelte stets auf dem Grat zwischen Jazz und Rock, glänzte durch lange und eigenwillige Improvisationen und nahm auch schon vor 25 Jahren bezug auf allerlei Musikstile der weiten Welt, von denen hierzulande noch kaum jemand was ahnte. Eingefahrene Hörgewohnheiten sind auch auf der jetzt wiederveröffentlichten CD Steig Aus in Gefahr, der Titel ist also treffend wie kein anderer.---

Wolfgang Pokall

------------------------------------------------------------------------------------------------------

Steig Aus

Repertoire Records PMS 7078 WP

Das Imperium Embryo, das bereits seit 30 Jahren existiert, kann sich auf die Fahnen schreiben, zum ersten Mal in der Musikgeschichte Rock und Jazz mit Ethnoelementen verbunden zu haben. Der Kopf von Embryo, Christian Burchard, scharte für jede Aufnahme und jede seiner umfangreichen Tourneen neue Musiker um sich. So gehörten unter anderem Lothar Meid, Dieter Serfas, Roman Bunka sowie die späteren Dissidenten Friedo Josch und Uve Müllrich mit zu dem großen Musikerstamm, der mittlerweile mehr als 300 Musiker umfasst. So wird die Band humorvoll als "...die einzige Profigruppe mit mehr Personalwechseln als das italienische Kabinett" beschrieben.


Vorliegendes Re-release Steig aus! aus dem Jahr 1972 wurde nach dem Vorbild der amerikanischen Jam-Sessions eingespielt, also ohne besondere Vorbereitungen, allein mit Spielfreude,Improvisationstalent und Spontanität. Zusammen mit seinen damaligen Mitsteitern Mal Waldron ( E-Piano), Jimmy Jackson ( Mellotron, Organ), Dave King ( Bass), Jörg Evers ( E-Bass ), Edgar Hoffmann ( Violin ) und Roman Bunka (Guitar) ebnet Christian Burchard den Weg vom Jazz zum Ethnorock. Bereits Titel wie Radio Marrakesh / Orient Express sind richtungsweisend und für die damalige Zeit revolutionär und machten das Album zu einer der interessantesten Veröffentlichungen dieser musikalischen Periode in der sich die musikalischen Stile doch langsam aber sicher festfuhren.

Carsten Agthe

----------------------------------------------------------------------------------------------------

Tour'98, Istanbul-Casablanca

Schneeball / Indigo


Diese wunderschöne Doppel-CD, übrigens die 22. Veröffentlichung aus dem Hause Embryo, ist eine würdige Zusammenfassung einer dreißigjährigen Bandgeschichte. Anders als andere Welt-Musiker suchte Embryo-Chef Christian Burchard immer nach dem Traditionen und Ursprüngen sogenannter Ethno-Folklore und musizierte in Einklang mit dieser, bezog sie letztendlich permanent mit ein. Seine letztjährige Reise führte die Band von Deutschland über Griechenland, die Türkei, Spanien bis hin nach Marokko, wo man alte Kollegen wieder traf und sich neue Freunde machte. Wo Embryo auch spielten, immer waren bei den in Sessions ausartenden Konzerten Musiker des jeweiligen Gastgeberlandes mit dabei, die gerade dem Embryo-Stil ihren unverkennbaren Archetypus verschaffen. Wie in einem Fotoalbum sammelten die Musiker Klangbilder, die gerade den derzeitigen Aufenthaltsort der Band verdeutlichen. Embryo spielte auf dieser Reise mit den Größen der Weltmusik, den Gnawamusiker Mahmoud Gania und seiner Band, den türkischen Percussionisten Okay Temiz und seiner Gruppe Oriental Wind, der mongolischen Band Uyanga, den Rifgeiger Ahmed Geurfti sowie desweiteren Roman Bunka, Dieter Serfas, Roberto Licci, Jurji Parvionov, Alan Praskin und so weiter. Die Liste der beteiligten Musiker ist schier endlos und offenbart ebenso die Grenzenlosigkeit des Embryo-Universums. Alles findet Einklang und der grenzenlose Charakter dieser Aufnahmen ist das Testament der Band nach dreißigjährigem Globetrottings.


Wenn es ein Projekt gibt, daß einen noch an eine Welt ohne Grenzen glauben lässt, dann ist es die Band um Christian Burchard, die schon seit drei Jahrzehnten einen nicht unerheblichen Beitrag zur Völkerverständigung, bezogen auf den musikalischen Sektor, geleistet hat.
 

Carsten Agthe

------------------------------------------------------------------------------------------------------

One Night At The Joan Mirò Foundation

2000, Disconforme sl DISC 1938 CD


Immer wenn Embryo in fremden Ländern unterwegs waren, dann gab es musikalisch etwas hochwertiges als Mitbringsel.Man könnte sie auch mit einem speziellen Schwamm vergleichen. Sie saugen Kultur und Musik auf um dann wieder die gleiche Art versetzt mit eigener Substanz abzugeben. Das versetzt sie in die Lage mit jedem Musiker dieses Erdballs zusammenspielen zu können. Letztlich garantierte ihnen auch diese Fähigkeit ihr Überleben. Sie sind zeitlos und niemals modern - aber immer klar zu erkennen.


So auch auf dieser Doppel-CD. Bandleader Christian Burchard hat hier maurisch-spanisches-und weltmusikalisches Gewürz vor dem begeisterten Publikum in Barcelona ausgebreitet. Und wie auf einem Basar sucht sich jeder was heraus.

 

Juri Parfenov, Dieter Serfas, Lothar Stahl, Jens Pollheide und Karsten Hochapfel waren diesmal Christians Begleiter, während als Gäste Marti Perramon und Stephan Athanas glänzten.


Fremdartig, jazzig, ethnomäßig und einfach faszinierend. Aber nichts für Leute die das Normale suchen.

Kurt Mitzkatis

-----------------------------------------------------------------------------------------

Live 2000 Vol. 1

2001, Indigo 9753-2

Embryo live 2000. Da war ich sehr gespannt. Aufnahmen aus der Türkei, Spanien und Deutschland bieten das für Embryo typische Gemisch.


Wer nicht hundertprozentiger Kenner der Band ist, der würde hier nicht eine, sondern mehrere Bands vermuten. Wie immer dominiert auch auf dieser CD der östliche Sound und der Jazz. Wie im Booklet mitgeteilt musste hier mehrmals ein und ausgefadet werden. Technische Probleme zwangen die Musiker dazu. Man merkt dies auf der CD auch. Die Stücke scheinen sich tatsächlich manchmal zu verschlucken.


Trotzdem herrscht bei diesen Aufnahmen manchmal schon provozierende Nähe. So als hätte jemand den Videoton einer Kamera bei einer Vorführung direkt verwendet. Man hört jedes Nebengeräusch. Doch genau das liebe ich. Man hört wirklich alles. Nichts ist dazu gemischt. Zumindest bei Blues 21 geht mir das so. Die Sängerin ist tonal geradezu nackt. Da wird nichts vertuscht und nichts zugekleistert.


Dieses Album ist sicherlich nicht gerade das beste von Embryo, doch es hat magische Momente. Ich bin auf Vol.2 gespannt.  

Fazit: Hörenswert!!

 

Kurt Mitzkatis


2001 Live Vol.1

2002, Schneeball/Indigo 0835-2 / LC 5372


Ungeschönter Ethno Jazz-Rock vom Feinsten.
Diese 30.te Platte von Embryo hätte als Vol.2 von Live 2000 erscheinen sollen. Weil die Musiker bei ihren vielen Konzerten immer wieder gefragt wurden ob denn ein brandaktuelles Werk vorliegt, gibt es jetzt diese neue CD, auf der unter anderem zu hören ist, was gerade vor ein paar Monaten eingespielt wurde.


Wie schon auf der Live 2000 gibt es auch hier viele Aus- und Einblendungen, weil Embryo einen Überblick über die Auftritte von Palermo bis Hamburg oder Madrid ermöglichen wollte (natürlich unmöglich, denn viele bedeutende musikalischen Begegnungen hatten dann doch keinen Platz mehr und sind hoffentlich auf Vol. 2 mitzuerleben). Der Sound auf dieser CD kommt absolut direkt und ehrlich herüber. Die Sessions wurden absolut live und unverfälscht mit minimalem technischem Aufwand aufgenommen. Der Hörer steht quasi mitten im Geschehen. Es wurde keinerlei Effekthascherei betrieben, sondern auf absolutes Live-Erlebnis Wert gelegt, was heutzutage ja fast schon ein Novum darstellt. So entstand in völliger Eigenregie wieder ein tolles Embryo-Werk mit dem der Hörer auf eine Entdeckungsreise gehen kann. Eigentlich ist diese Musik schon zu vielschichtig als das man sie in eine Schublade stecken könnte, doch dieser Maßstab wird seit Jahren von der Band selbst gesteckt.


Von einfühlsamen Zigeunermelodien bis zum harten Gitarren-Jazzrock erstreckt sich die Bandbreite. Eine Qualität die heutzutage nicht selbstverständlich ist und sie damit auszeichnet. Nicht oft ist eine solche Vielseitigkeit, Offenheit und Beständigkeit in einem Album beschrieben.


Grenzen wird er keine finden, sondern diese Produktion fordert ihn quasi heraus mit auf die Reise zu gehen und viel Neues entdecken. So bleibt es dem Hörer selbst überlassen, wie weit er sich diesem Album mit den Sounds der verschiedenen Kulturen, Straßen und Bühnen öffnet.

Klaus Unland

 

Interviews

Es gibt hierzu abhörbare Audio-Interview Einträge.

Um diese aufzurufen:
einfach in unserer Sparte "unser Archiv"
auf  "Interviews" klicken
und den Buchstaben der Band wählen
danach
(bei mehreren Interviews)
auf das Interview
in dem Jahr klicken,
was Euch interessiert

Musiker

1969

Burchard, Christian - org

Burchardt, Christian

Orgel
Einer der Gründer von Embryo und langjährigstes Mitglied.

Er kam über den klassischen Klavierunterricht zur Posaune und blieb beim Jazz-Vibraphon. Nach dem "Contemporary Trio", das drei drei Jahre existierte, versuchte er mit Chris Karrer, Dieter Serfas, Peter Leopold (später Amon Düül), Jimmy Jackson und Edgar Hofmann Elemente des Free Jazz mit zeitgenössischer Musik zusammenzubringen. Danach war er zwei Jahre festes Mitglied im Quartett des farbigen US-Pianisten und Komponisten Mal Waldron,. In dieser Zeit spielte er in vielen JamSessions mit Musikern der internationalen Jazzszene wie: Jiri Konitz, Benny Baily, Don Menza, Steve Lacy u.a. 1969 wechselte er zum Schlagzeug und gründete die Band Embryo. Es entstanden u.a. Plattenaufnahmen mit Amon Düül, Candele, Naif Orchstra, Munju, Missus Beastly, Check Point Charlie und Shaggy Bätsch.

Hoffmann, Edgar - Geige, Sax, Perc.

Hoffmann, Edgar

Geige, Saxophon, Percussion

Er hat in Ägypten, Marokko, der Türkei traditionelle akustische Instrumente gelernt und mit Musikern aus den USA, Süd- und Nordindienen, Australien, Eritrea, Nigeria zusammengespielt. Edgar kommt aus Nürnberg und hatte seinen ersten Musikunterricht u.a. bei Paul Hindemith, und sammelte dann in verschiedenen Jazzformationen Spielerfahrung, bis er 1964 mit Christian Burchard das " Contemporary Trio" gründete, um Musik zwischen Bartok und Unendlich zu spielen. Zusammen mit Christian Burchard entstand danach die Band Embryo. Charlie Mariano, mit dem er oft zusammen musizierte, bezeichnet ihn als einen der wichtigsten Holzblasinstrumentalisten. 1992 trat er als einziges Gruppenmitglied in China auf.

Jackson, Jimmy - org

Jackson, Jimmy

1969 Organist bei Embryo.
1980/81 für Westernhagen tätig (Piano, Hammond Orgel, Farfisa, Percussion, Keyboard)

Kelly, John - g

Kelly, John

1969 Gitarrist bei Embryo.

Meid, Lothar - b

Meid, Lothar

1969 Bassist bei Embryo.
1980-86 für Westernhagen tätig, u.a. als Bassist, Percussionist, Tastenmann und Produzent

Paap, Wolfgang - d

Paap, Wolfgang

1969 Trommler bei Embryo.

Schmidt, Ingo - Sax

Schmidt, Ingo

1969 Saxophonist bei Embryo.

Serfas, Dieter - d

Serfas, Dieter

Amon Düüll II - Drummer und
ab 1969 bei Embryo
Percussionist der
Electric Family


1970

Burchard, Christian - org

Hoffmann, Edgar - Geige, Sax, Perc.

Jackson, Jimmy - org

Kelly, John - g

Paap, Wolfgang - d

Schmidt, Ingo - Sax

Serfas, Dieter - d


1971

Bunka, Roman - g

Bunka, Roman

Roman Bunka (geb.1951) ist Oud-Spieler, Gitarrist, Komponist und ein Pionier der "Weltmusik"-Szene.In den siebziger Jahren spielte er mit Embryo, Charlie Mariano und Trilok Gurtu. In den Achzigern entdeckte er den Orient und arbeitete mit Mohamed Mounir, Abdo Dagir und Fathy Salama. In den Neunzigern begann er für Regiesseure wie Heiner Stadler, Fritz Baumann oder Doris Dörrie Filmmusik zu komponieren. Heute verbindet er diese Erfahrungen um als "Grenzgänger" neue Projekte zu präsentieren und den Dialog der Musikkulturen voranzutreiben.
[Roman Bunka]

1971 Gitarrist bei Embryo.
Mitglied bei Aera.
Auch solo unterwegs

u.a. beteiligt an folgenden Scheiben:
mit Uli Trepte/Guru Guru (1974), Hot On Spot
mit Christian Burchard & Missus Beastly - Dr. Aftershave, (1977)
mit Carsten Bohn & Bandsland - Humor Rumor, (1980)
mit Aera - Live (1980)
Solo: Dein Kopf ist ein schlafendes Auto (1980)
und Dissidenten: Germanistan (1982)
mit Dissidenten: Live At The Pyramids (1986)
mit Rudi Zapf & Wolfgang Neumann: Never Been There (1989)
mit Mohamed Mounir: Sanue (1989)
mit Dissidenten: Jungle Book (1993)
mit Abdo Dagio Ensemble: Malik Of Taqsim (1993)
Solo: Color Me Kairo (1995)
mit Grace Yoon: Earborn (JARO 1996)

Burchard, Christian

Fischer, Hansi - Fl, perc, v

Fischer, Hansi

1969 Saxophonist und Flötist bei Xhol Caravan
1971 Flöte, Percussion und Vocals bei Embryo.


1972

Burchard, Christian

King, David - b

King, David

1972 Bassist bei Embryo.
1978 bei Snowball

Schwab, Sigi - g

Schwab, Sigi

1972 Gitarrist bei Embryo.


1973

Burchard, Christian

Mariano, Charlie

Mariano, Charlie

1973 Einstieg bei Embryo.


1975

Archer, Maria - v

Archer, Maria

1975 Sängerin bei Embryo.

Burchard, Christian

Josch, Friedemann - fl

Josch, Friedemann

1975 Flötist bei Embryo.

Müllrich, Uve - b

Müllrich, Uve

1975 Bassist bei Embryo.

Wehmeyer, Michael - key

Wehmeyer, Michael

Ab 1975 Keyboarder bei Embryo und bis heute dort als Gastmusiker tätig.
Arbeitet jetzt beim Film / Theater Filmusik und hat mit diversen Arabern / Türken in Berlin Bands.


1977

Bunka, Roman - g, voc, oud

Burchard, Christian - org, vib, voc

Fischer, Butze - Drums

Fischer, Butze

1977 Trommler bei Embryo.

Müllrich, Uve - b

Wehmeyer, Michael - key


1979

Burchard, Christian

Hoffmann, Edgar - Sax

Josch, Friedo - Flöte

Josch, Friedo

1979 Flötist bei Embryo.

Müllrich, Uve - b

Wehmeyer, Michael - Harmonium

Zier, Jay - Ac.Gui

Zier, Jay

1979 Einstieg bei Embryo.


1985

Burchard, Christian

Golombeck, Yulius - guitar, perc

Golombeck, Yulyus (Julius) / Udi Yulyus Efendi

Geboren 1957 in Ramsenthal in Oberfranken (Germanistan).
Seit `69 intensive Beschäftigung mit der Gitarre, speziell mit Blues, Rock undpsychedelischer Musik.
Ständig auf der Flucht vor dem einengenden Druck des (insbesondere auchmusikalischen) Bildungssystems der damaligen (?) Zeit.
Ab `72 Reisen per Anhalter durch die Galaxis und durch Europa, immer auf derSuche nach neuen musikalischen Ausdrucksformen.

1975 erste Begegnungen mit der dama-ligen deutschen independant-scene,missus beastly, munju, real-axe-band, Embryo...
1977 - 80 Gitarrist in der Space-Punk Band SPACEBOX des Guru-Guru-Mitbegründers Uli Trepte. '79 parallel hierzu Gründung der MünchenerEthno-jazzrock-reggae-free-funkFormation Cooltour.Ab 80 Unterricht in Rhythmik und Melodik orientalischer Musik beiNemat Darman (Iran).

1981 Tournee mit den damals neugegründeten DISSIDENTEN und demKARNATAKA COLLEGE OF PERCUSSION feat. Charlie Mariano.
Seit 1979 durch den Anstoss der gerade von ihrer Indien-Reise zurückgekehrtenEMBRYO intensive Beschäftigung mit der orientalischen Laute UD. ErsteGehversuche auf diesem Instrument in der akustischen Formation SADARABANmit Mehmet Yesilcay. Es folgen viele Reisen und Begegnungen mit persischen,türkischen und arabischen Musikern. (Cinucen Tanrikorur, Okay Temiz,Rabi Abu Khalil, Badri Maharadj, ... um nur einige zu nennen.)Intermezzo bei der Nürnberger Band ARGILE .

Seit fast 20 jahren mehr oder weniger kontinuierlich Zusammenarbeit mit derWeltmusik-Gruppe EMBRYO. Seit 1985 in Dortmund.Mitarbeit in verschiedenen Projekten, allen voran bei BESCAY (ethno-jazz; cd:orientology, Besetzung: Reinhard Kroll - bass; Benny Mokross - drums;Wim Wollner - sax ; und yulyus..),bei ORIENTAL CONNECTION mit Mesud Ali, Peter Giger, Vitold Rek,Hakki Ok, Gerd Dudek, Tom Nicholas... weiterhin recording sessions undlive gigs mit u.a. PUMA X - Obertonchor Düsseldorf mit Christian Bollmann- INTO THE ABYSS - The Abdullah II mit Benny Mokross.
Nicht zu vergessen mein eigenes Projekt - MAQAM - das seit ca.1985 mit immerwechselnden Musikern aus aller Welt: Ramesh Shotham (India), Fariborz undAfsin Neirizi (Iran), Ziaudin Delawarzada (afghanistan),aktuelle Besetzung: Kazim Caliskan: Talking drums, coora und baglama saz (turkiye);Jens Pollheide (embryo): Querflöten und bass; yulyus: ud, acousticguit.,ney,perc etc...

Yulyus ist am1.12.00 in Dortmund an seinem Lungenleiden gestorben.

[(c) Yulyus Golombeck, Jens Pollheide, Klaus Unland]

Hoffmann, Edgar - sax, fl

Luziano, Gerald - b, tavil

Gerald Hartwig Luciano

Spielte 1985 Bass bei Embryo.
Der Berliner war Gründungsmitglied der Rockband "Kartago". mit der er viele Jahre musizierte. Dann machte er viele musikalische Erfahrungen bei Band´s wie: "
Guru Guru", "Mombasa", "Dada Dogs", "Dein Kopf ist ein schlafendes Auto", (Fernsehfilm Heartbeat) und für ihn besonders wichtig mit dem US-Trompeter Hanibal. Er studiert und spielt seit 1980 bei dem süd-indischen Trommelmeister Paramashivam die Tavil und seit kurzem die Yoruba Trommelsprache bei Lamidi Ayankunle und Muaina Oyelami die ihn an die Universität IFE/Nigeria eingeladen haben. Das von ihm und Freddie Setz gegründete Project "Die Wand an" ist laut Heiner Goebels die beste süddeutsche Produktion der letzten Jahre.


1996

Alexandrow, Sascha - bassoon

Alexandrow, Sascha

Spielte ab 1996 Bassoon bei Embryo.

Burchard, Christian

Golombeck, Yulius - guitar, perc

Henderson, Chuck - sax

Henderson, Chuck

Spielte ab 1996 Saxophon bei Embryo.

Karrer, Chris - oud

Karrer, Chris

Spielte ab 1996 Oud bei Embryo.1999 special guest bei M.T.Wizzard
Ab 2002 bei der Reunion von Amon Düül II Gitarrist, Violinist, Saxophonist

Lachotta, Chris - b

Lachotta, Chris

Spielte ab 1996 Bass bei Embryo.

Pollheide, Jens - b

Pollheide, Jens

Geboren 1970 in Bielefeld, aufgewachsen in Lübbecke in Westfalen.
Erlernte vom 12. bis zum 19. Lebensjahr Querflöte und spielt seit seinem 15. Lebensjahr Bassgitarre, zunächst in diversen Rock- und Jazzformationen. Erste Beschäftigungen mit freier Improvisation durch verschiedene Projekte mit dem Missus Beastly - Mitbegründer und Gitarristen R. A. Wehmeyer. Seit 1995 Mitglied in der Münchener Weltmusikformation Embryo um Christian Burchard. Ausgedehnte Konzerttourneen mit dieser Band in Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, Marokko, der Türkei und Griechenland. Mit Embryo spielt(e) er mit den besten Musikern der internationalen Jazz- und Weltmusikszene: Okay Temiz, Mal Waldron, Hossam Shakir, Marty Cook, Monty Waters, Paramashivam Pilai, Chuck Henderson, Xizhi Nie, Roman Bunka, Ross Daley, Alan Praskin...
Neben der Beschäftigung mit dem Jazz auch intensiver Kontakt mit außereuropäischen Musiktraditionen, darunter vornehmlich orientalische Musik mit besonderem Schwerpunkt auf türkischer Musik. Seit 1999 erlernt er das Spiel auf der orientalischen Schrägflöte nay. Gelegentliche Zusammenarbeit mit dem Amon Düül II - Veteran Chris Karrer in dessen eigenen Projekten, so z. B.1996 auf dem Herzberg-Festival. Seit 1997 Zusammenarbeit mit dem Gitarristen und Udspieler Yulyus Golombeck in dessen Band maqam. Zunehmende Beschäftigung mit Komposition und Arrangement; im Zuge hiervon 2000 die Komposition und Einspielung für den Kurzfilm Summer Suite des italienischen Regisseurs Fabio Magnifico (u. a. mit Thomas Huber und Amanda Sandrelli in den Hauptrollen).
[Klaus Unland]


Born in 1970 in Bielefeld, Jens Pollheide grew up in the northern parts of Westfalia. From 1982 - 1989, classical lessons on flute, and since 1985, autodidactic studies on bass guitar. After initial experiences with divers rock and jazz groups, intense studies and performances of free improvised music in various projects with guitarist and Missus Beastly-co-founder R. A. Wehmeyer. Since 1995, Pollheide is a member of the Munich-based ethnic-psychedelic band Embryo, founded by Christian Burchard. Numerous tours in Germany, Italy, Spain, France, Morocco, Turkey and Greece. With embryo, he has met and played with some of the finest musicians of the jazz and worldmusic scene: Okay Temiz, Mal Waldron, Hossam Shakir, Marty Cook, Monty Waters, Paramashivam Pilai, Chuck Henderson, Xizhi Nie, Roman Bunka, Ross Daley, Alan Praskin...Besides studying jazz improvisation, Pollheide is interested in non-european music, especially oriental and turkish music, such that he took up the oriental flute nay in 1999. Besides Embryo, he has worked occasionally in projects of Amon Düül II - co-founder Chris Karrer. Since 1997, he is a member of the group maqam, a project that combines Western and Oriental music, founded by the guitarist and oud-player Yulyus Golombeck. Since a few years, Pollheide composes and arranges his own music, and has recently composed the score for Summer Suite, a movie by the Italian director Fabio Magnifico, starring Amanda Sandrelli and Thomas Huber.
[Klaus Unland]

Stahl, Lothar - perc, marimba

Stahl, Lothar

Spielte ab 1996 Merimba und Percussion bei Embryo.

Xizhi Nie - erhu

Xizhi Nie

Spielte ab 1996 Erhu bei Embryo.


1998

Burchard, Christian

Golombeck, Yulius - guitar, perc

Pollheide, Jens - b

Stahl, Lothar - perc, marimba

Xizhi Nie - erhu

News

 

 

 

Kontakt

Bandkontakt:

embryo2000@gmx.de
Offizielle Seite: embryo.de

 

 

German Rock e.V. - seit 1998 Förderung deutscher Rockmusik und Aufbau eines allgemein zugänglichen Datenarchivs - jeder kann Mitglied werden und die Szene unterstützen.

Und so kannst du uns auch als Nichtmitglied unterstützen.