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An Cafe (J)

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Konzertbericht

Diskografie

Jahr von	Bezeichnung	Art
2007	Magnya Carta	CD
2008	Goku-tama Rock Cafe	CD
2009	Harajuku Dance Rock	CD

Rezensionen

AN CAFE (J)

Magnya Carta

2007, Gan-shin, GSCD-034

Das Prädikat \"Seltsam, aber irgendwie gut\" verdienen sich die vier Jungs (inzwischen sind\'s fünf) innerhalb weniger Minuten. Das Cover zeigt sie in Schottenkaros, Nietengürtel, Strickschals und Rüschenbesatz, und genau so wild hört sich auch die Musik an: J-Pop trifft auf J-Rock. Das Ganze wird munter aufgemischt mit Metalgitarren, Sprechgesang oder was auch immer dem verrückten Haufen grade passend erscheint, um frohgelaunt das Publikum zu unterhalten. Engstirnig darf man hier bestimmt nicht sein, wenn man an Magnya Carta Spaß haben möchte. Vielleicht entdeckt man dann auch, wie viel Liebe zum Detail in die Arrangements gesteckt wurde.

Mir persönlich geraten die Kompositionen fast ein wenig zu poppig, stellenweise knallt es dann aber wieder richtig heftig und ich fühle mich während dieser Wechselbäder häufig an die guten alten Glay erinnert. Am deutlichsten bei Stumble Across A Miracle. Neuerdings scheinen Glay in japanischen Indie-Kreisen wieder hip zu werden. Eine Rückbesinnung, die bestimmt kein Fehler ist, wenn ich mir An Cafes aktuellen Output so ansehe.

Finsteren Gesellen empfehle ich, die Finger von Magnya Carta zu lassen. Frohnaturen sollten jedoch bei den elf Tracks beherzt zugreifen.

Jürgen Hornschuh

AN CAFE (J)

Goku-tama Rock Cafe

2008, Gan-shin, GSCD-038

Man darf als klassischer Rockfan mal wieder nicht zu genau hinschauen. Pink und rosa sind halt einfach nicht des Kuttenträgers typische Lieblingsfarben. Mir fällt abgesehen von Garbages Debüt auf Anhieb auch keine Scheibe ein, wo man sich bei der Covergestaltung aus derlei Farbtöpfen bedient hätte. Aber was solls. Man (d.h. der J-Rock-Fan) ist von An Cafe ein gewisses... hmmmm... exzentrisches Auftreten ja schon gewohnt.

Bunt geht es außerdem erneut auf den Tonspuren des aktuellen Longplayers zu. Auch nachdem Gitarrist und Publikumsliebling Bou die Band verlassen hat und durch Takuya ersetzt wurde, kredenzen die Japaner ihre Mixtur aus hartem Rock und zuckersüß-poppigen Melodien in bewährter Manier. Stellenweise ein klein wenig poplastiger als auf dem Vorgänger Magnya Carta, da als fünftes, nagelneues Bandmitglied Keyboarder Yuki zum Einsatz kommt. Andernorts wiederum dominiert metallisches Gitarrenspiel. Testet, wenn ihr möchtet, als erstes den Track Kakusei Heroism an, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie An Cafe 2008 tickt. Kleinere Neuerungen finden sich überall, aber insgesamt liegt das neue Album auf Linie mit älterem Material.

Übrigens sind 14 Songs drauf; eine starke Stunde Spielzeit, die bei Bedarf um drei aktuelle Videoclips und eine Live Documentary vom 26.8.2007 verlängert werden kann - sofern man sich die limitierte Ausgabe mit Bonus-DVD holt.

Jürgen Hornschuh

AN CAFE (J)

Harajuku Dance Rock

2009, Gan-shin

Eine kurze Preview anhand gebrannter Scheiben, da die Vollversion anscheinend noch nicht das Presswerk verlassen hat. Es handelt sich um ein exklusiv in Europa erscheinendes Set aus der am 13.3.2009 erscheinenden 7-Track-CD Harajuku Dance Rock und einer DVD mit drei Clips. Cover, Texte, Songliste – alles was drumherum gehört, lag unserem Rezensionsexemplar leider nicht bei.

An Cafe setzen 2009 ihren Kurs fort, der durch zuckersüße J-Rock & Pop -Gefilde führt, selbstverständlich nach wie vor mit kleinen Schlenkern in andere Ecken des Rockzirkus. Hier ein bisschen Ska, dort fiese Gitarrensounds, da ein wenig Dancefloor. Alles strikt tanzbar, 24 Minuten lang.

Drei der sieben Tracks finden sich dann auf der DVD wieder: Die etwas poppigeren Summer Dive und My Leaps For C, die mit ihren in Bonbonfarben schwelgenden Billigkulissen noch nicht einmal den Anschein einer Illusion zu erwecken versuchen, sowie Aroma, das, zu den gitarrenbetonteren Stücken gehörend, in einer kerzenbeleuchteten Fabrikhalle aufgenommen wurde. Alle drei transportieren die Stimmung des jeweiligen Songs auf passende Weise, wenn auch die ersten beiden Augenkrebsalarm auslösen. Apropos... Visu-Fans können beruhigt sein: Die bei anderen Bands zu beobachtende Tendenz sich zu entfärben stößt bei An Cafe auf wenig Gegenliebe. Kontrastreiche, bunte Outfits stehen auf der Tagesordnung.
Und damit sind wir auch schon beim Terminkalender. Welt-Tournee im Anrollen! Während der letzten beiden Märzwochen bereisen die Japaner den Kontinent zwischen Helsinki und Barcelona. Eingeplant sind auch zwei deutsche Termine, nämlich in Köln und München. Anschließend geht’s für vier Dates nach Südamerika.

Außerdem erscheint zeitgleich mit dem Mini-Album eine Doppel-DVD, die unveröffentlichtes Material der Welttour 2008 enthält. Mann Mann Mann! Die wollen es echt wissen, wie?

Jürgen Hornschuh

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