German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Konzerte in 2006

21.11.2006
D'espairs Ray (J) und Limbogott


D'Espairs Ray (J)
20.10.2006
Inner Exit

Inner Exit
17.09.2006
Achim Reichel

Achim Reichel
07.07.2006
Fettes Brot und Virginia Jetzt

Fettes Brot
Virginia Jetzt
28.05.2006
Dir En Grey und Ostkreuz


Dir En Grey (J)
05.04.2006
BAP

BAP
02.04.2006
Inner Exit

Inner Exit
10.02.2006
Potentia Animi

Potentia Animi
08.02.2006
Tokio Hotel und Blog 27



Tokio Hotel
01.02.2006
Die Happy, Disgroove


Die Happy

Insgesamt 313 Konzerte gespeichert

BAP

Bremen, Pier 2, 05.04.2006

 

So genannte "Greatest Hits"-Touren sind ein zweischneidiges Schwert: einerseits ist die Band befreit davon, einem auf die alten Hits lauerndem Publikum neue Stücke "verkaufen" zu müssen, andererseits droht die "Nostalgie-Falle" zuzuschnappen.

 

So erklärt Wolfgang Niedecken auch schon direkt in seiner ersten Ansage, dass sowohl die aktuelle Best-Of-CD Dreimal Zehn Jahre als auch die dazugehörige Tour, der Versuch seien, das eigene Material neu zu erfinden. Man habe mit der neuen BAP-Besetzung, Versionen erarbeitet, die "auf links gedreht" seien - auf dass man so nicht zu seiner eigenen Coverband würde. Was das konkret heißt, wird beim Konzert im Bremer Pier 2 schnell deutlich.

 

Die Songs sind entschlackt und kompakter, was sicher auch mit der Reduzierung der Mannschaft auf Quintett-Größe zu tun hat, aber auch gleichförmiger und weniger prägnant. Percussions, Saxophon, Chor-Sängerinnen - alles das gibt es live nicht mehr. Niedecken selbst spielt mittlerweile durchgängig Rhythmus-Gitarre, während Helmut Krumminga den langjährigen Lead-Gitarristen "Major" Heuser nicht vermissen lässt. Jürgen Zöller am Schlagzeug, das nach Niedecken dienstälteste BAP-Mitglied, bildet zusammen mit dem Bassisten Werner Kopal ein variableres und groovenderes Rhythmusgespann als in früheren Jahren. Der fünfte im Bund ist Michael Nass an den Keyboards, der wie alle anderen Musiker auch professioneller und routinierter wirkt als die Band zu ihren größten Erfolgen jemals war.

 

Hier liegt aber auch gleichzeitig das Problem. Einigen Stücken bekommt diese Frischzellenkur äußerst gut, anderen weniger! Bei Frau, Ich Freu Mich berichtet Niedecken beispielsweise, dass Musik und Text bislang nie zusammen gepasst hätten: "Ein Lied über`s Autofahren und dauernd tritt jemand auf die Bremse." Ergo sind sämtliche Breaks verschwunden und mit ihnen die - durchaus eigenwillige - Dynamik, die diesen Song immer ausgemacht hat.

 

BAP haben nie die Rockmusik neu erfunden, aber - neben der Einzigartigkeit der Texte - war ihre unkonventionelle Art mit ihrer musikalischen Limitierung umzugehen, immer auch ein großer Charme-Faktor. Inzwischen haben sie diesen Status lange hinter sich gelassen und wirken ihrem Anspruch zum Trotz doch ein wenig wie "Wolfgang Niedecken und Partner spielen BAP-Lieder nach". Die Euphorie früher Konzerte, die dann auch vor deutlich größerem Publikum stattfanden, ist nicht zu konservieren. Selbstverständlich gibt es aber auch andere Momente im Laufe des dreistündigen Konzertes, beispielsweise wenn bei Kristallnaach eine dermaßen bedrückende Stimmung erzielt wird, dass sich das alte Problem des unangemessenen Mitklatschens gar nicht erst stellt. Oder Stell Dir Vüür, dessen Harmonien sich die Band von Bob Dylans Hurricane "ausgeborgt" hatte und das deswegen gleich mit der Vorlage im Verbund dargeboten wird.

 

Darüber hinaus gibt es von jeder der bisherigen vierzehn Studio-Platten mindestens einen Song, im Falle von Für Usszeschnigge (1981) aber auch deren fünf, so dass man am Ende des Abends auf exakt dreißig Lieder kommt, was natürlich ganz hervorragend mit dem Motto der Tour korrespondiert. Für die letzte Zugabe - Bruce Springsteens Hungry Heart zwängen sich die Kölner in fünf rosa Fußball-Trikots, um ihre Solidarität mit dem "köllschen Jung" Tim Wiese, mittlerweile Torhüter bei Werder Bremen, kundzutun. Eine feine Geste, die das Bremer Publikum begeistert.

 

Lars Fischer

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