German Rock e.V. Konzerte

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FREI.WILD / HÄMATOM / SERUM 114
Frankfurt, Fraport-Arena, 27.12.2011

Juchuh! Weihnachten ist rum und ich darf mich als treues Mitglied des German Rock e.V. wieder auf den Weg machen ein Deutschrock-Konzert zu besuchen. Da meine Frau Katja (nebenbei für alle Musiker des Vereins bemerkt, Geschäftsführer von WISH ENTERTAINMENT, einer Künstlervermittlung und Booking Agentur, die gerne auch German Rock e.V. - Mitglieder ins Verzeichnis aufnimmt) sehr angetan von den Klängen Frei.Wilds ist, und meine Wenigkeit die musikalischen Ergüsse von Hämatom zu genießen weiß, also wir einen Grund haben, das Ereignis zu besuchen, geht es per PKW gen Frankfurt in die Ballsporthalle.

Mehrere Tausend, wie zu erkennen war, Fans der Bösen Onkelz – ja, sie sangen deren Lieder vor dem Konzert, in meinen Augen echt Sch…, aber egal – taten dies ebenfalls und so waren wir nicht alleine in der Halle. Das Ding war restlos ausverkauft! Bravo!

Den Beginn des Abends machen Serum 114, eine Band, die mich sehr an die Onkelz erinnert, und mit Ihrer Musik den Geschmack des überwiegend männlichen Publikums trafen. Die Leute gingen mit und waren glücklich. Ich kannte die Band bislang leider nicht und schaute mir das Spektakel unvoreingenommen an. Mein Fazit lautet: Gut gemachter Deutschrock, haut mich nicht wirklich vom Sessel, aber handwerklich mehr als sauber gemacht. Es sei dazu gesagt, dass mich die Onkelz auch noch nie vom Sessel gerissen haben, deswegen ist dies kein negatives Urteil. (Man möge mir diesen Kommentar verzeihen :-) )

Nach einer Umbaupause kam dann eine meiner Lieblingsbands an den Start, Hämatom, die in Ihren geschätzten 30 Minuten, die zur Verfügung standen zwar nur einen kleinen Teil Ihrer Groovemonster abfeuern konnten, aber die genügten um die Masse zu spalten. Ich persönlich war sehr begeistert und meiner Frau als Frei.Wild-Fan gefiel Hämatom sogar besser als der Hauptact, dem ich nur zustimmen kann.

Die Herren Nord, Süd, Ost und West agierten auf der Bühne, ließen den Schweiß unter den Masken durchtropfen und versuchten, mit Neuer Deutscher Härte das doch sehr headlinerbezogene (um es mal so zu nennen, da ich das O….Wort nicht schon wieder benutzen möchte) Publikum zu animieren.

Teilweise gelang dies auch sehr gut und ich konnte diverse Fan-Artikel der Band im Publikum erkennen, sowie auch leider einige Getränke, die nicht zum Trinken genutzt wurden.

Zur Publikumsteilung während des Auftritts der Bamberger Lärmfetischisten nehme ich als Beispiel nur mal die Sitzplätze um mich herum. Den Damen und Herren um mich gefiel Hämatom sehr gut und sie ließen sich von der Spielfreude der Band anstecken. Einem jungen Herrn schräg hinter mir verließen durchweg Missfallens Ausbruche den Mund, was Ihm fast eine Veränderung der Gesichtsstruktur durch von ihm genervte Konzertbesucher einbrachte.

Großes Kino, mächtiges Intro, frenetischer Jubel wie in der Nordwestkurve des Frankfurter Waldstadions – in Lichtkegeln erscheinen nach und nach die Musiker – Frei.Wild live hat begonnen. Zu Beginn dachte ich auch „Boah-Ey“. Es wurde mächtig was geboten und die Band präsentierte laut meiner Frau ein Best-of Programm mit allen Hits und den besten Songs. Man bedenke, dass ich von Frei.Wild bislang nur eine Demo-CD gehört habe, die dem German Rock e.V. vorlag. Da ich z.B. auch die Onkelz schon mindestens 5x live gesehen habe, musste ich viele Parallelen beim Publikum feststellen, das ja, wie schon oben bemerkt eigentlich identisch ist. Pogo, Hände nach oben, Ringeltanz, schöne Bilder und Filme auf der Leinwand. Es wurde fürs Auge viel geboten. Einzig die Band konnte mich leider nicht zu 100% überzeugen. Und hier kommt mir als Schreiber zu Gute, dass ich die Songs nicht wirklich kannte. Ich konnte auf die Aktion achten, und da hatte nicht nur ich den Eindruck, dass man den Musikern die Schuhe verknoten konnte, ohne zu hetzen.

Ebenso stieß mir etwas auf, dass Frei.Wild live eine One-Man-Show von Philipp ist, und die anderen Herren weder ausgiebig auf der Leinwand präsentiert wurden oder sich selbst irgendwie ins Rampenlicht rückten. Das ist sehr schade, aber Frei.Wild sind noch jung.

Am Ende ein in Summe zufriedenstellendes Konzert mit keiner einzigen schlechten Band dabei. Das muss auch erst mal auf die Beine gestellt werden und darum in Summe: Daumen hoch!

Buffa