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Konzerte in 2012

13.12.2012
Das Pack

Das Pack
15.11.2012
Saltatio Mortis und Das Niveau

Saltatio Mortis
Das Niveau
07.10.2012
Oomph! und Blowsight

Oomph!
Blowsight (SWE)
29.09.2012
Monsters Of Liedermaching

Monsters Of Liedermaching
24.09.2012
Eloy
19.08.2012
Pili Pili (NL)

Pili Pili (NL)
12.06.2012
Blue Öyster Cult (USA), Ramrods

Ramrods
Blue Öyster Cult (USA)
12.05.2012
Die Apokalyptischen Reiter, Kontrust (A), Malrun(DK)

Die Apokalyptischen Reiter
Malrun (DK)
Kontrust (A)
31.03.2012
Produzenten der Froide, Redska (I)


Produzenten der Froide
31.03.2012
Errorhead
10.03.2012
Kettcar

Torpus & The Art Directors
Kettcar
10.03.2012
Ohrenfeindt

Ohrenfeindt
03.03.2012
Normahl

Normahl
26.02.2012
Kettcar

Kettcar
21.01.2012
Hamburg Blues Band

Insgesamt 309 Konzerte gespeichert

ELOY

Markthalle Hamburg, 24.09.2012

 

Manche Bands altern mit ihrem Publikum, andere überholen es gar. Bei Eloy ist es eher umgekehrt: Die Musiker wirken fit, die Fans in der Hamburger Markthalle sehen teilweise so aus, als sei das Alten- und Pflegeheim Finkenwerder auf Ausflug.

 

Frank Bornemann, einzige Konstante in der 43-jährigen Bandgeschichte, ist jedenfalls von seinem Unfall, der die ursprünglich für März geplante Tour um ein halbes Jahr herauszögerte, offensichtlich komplett genesen und wirkt fit, aufgeräumt und – zumindest für einen Hannoveraner – nahezu euphorisch. Immer wieder reckt er die Daumen in die Höhe und kann gar nicht oft genug betonen, wie sehr ihm dieses Konzert nach jahrelanger Bühnen-Abstinenz doch wieder Spaß mache. Eine Stimmungskanone war er noch nie und das erwartet auch keiner mehr von dem 67-Jährigen und einem Abend mit Musik von Eloy; ebenso wenig, dass sich das Schulenglisch mit der deutschen Aussprache noch großartig verbessern würde.

 

Dass ein solcher Abend ein langer werden kann, war dabei von Vornherein klar, aber mit über zweieinhalb Stunden Zeitreise durch alle Phasen der Karriere ab 1975 war nicht unbedingt zu rechnen. Bis auf die ungeliebte Debüt-LP – die mit dem „Mülltonnen“-Cover – und den folgenden Inside und Floating sind alle Alben vertreten. The Bells Of Notre Dame von The Power And The Passion, das laut Bornemanns Aussage seit seinem Erscheinungsjahr nicht mehr live gespielt wurde, ist das älteste Stück im Programm. Allerdings fällt auf, dass, um der Fülle des Materials Herr zu werden, diverse Kompositionen deutlich verkürzt wurden. Manche allzu ausufernde Passage ist sicher verzichtbar, aber hier und da enden die Songs doch sehr unvermittelt und plötzlich. Dort, wo es überzeugende dynamische Strukturen gibt, wie beispielsweise bei Poseidon's Creation, werden diese aber beibehalten. Atlantis Agony... aber ist dagegen deutlich unter die 15-Minuten-Marke der Originalaufnahme gerutscht. Mit Decay Of Logos gibt es einen weiteren Song vom legendären Album Ocean (1977), dem Meilenstein in Eloys Diskographie, der auch an diesem Abend die absoluten Höhepunkte im Programm liefert.

 

Mit zwei Keyboardern (Hannes Folberth und Michael Gerlach), Steve Mann neben Bornemann an der zweiten E-Gitarre, Eloy-Urgestein Klaus-Peter Matziol am Bass, Schlagzeuger Bodo Schopf und insgesamt drei Background-Sängerinnen wird das ganz große Besteck aufgefahren, entsprechend fein verwoben und detailverliebt sind die Klänge. Dass die PA und Akustik der Markthalle der Fülle gleichartiger Frequenzen bei Weitem nicht gewachsen sind, ist schade, der Sound ist aber insgesamt akzeptabel. Das Gehampel der offensichtlich aus dem Schlagermetier kommenden beiden Sängerinnen Tina und Anke wirkt eher konterkarierend, während Alexandra Seubert mit ein wenig Gothic-Touch sehr viel überzeugender wirkt.

 

Trotz dieser Vielfalt fällt über die Dauer eines so ausgiebigen Konzertabends irgendwann die Gleichförmigkeit der Mittel auf. Ein Eloy-Song folgt bestimmten Gesetzen, die bei aller pompösen Ausgestaltung irgendwann berechenbar erscheinen. Dennoch muss ein solches Konzert unter nostalgischen Gesichtspunkten gesehen werden, Neues war nicht gefragt und wurde auch nicht geboten. Das Alte aber überzeugte die, die den Pathos und Bombast Eloys schon immer geliebt haben, und die Tatsache, dass Eloy sich rar gemacht haben in der jüngsten Vergangenheit, hält ihre Legende am Leben.

 

So bekommen Auftritte wie der Hamburger Tour Auftakt den Hauch von Einmaligkeit. Der wird auch nicht dadurch geschmälert, dass Frank Bornemann auf der Band- Website in Aussicht stellt, dass es womöglich einen Live-Mitschnitt dieser Tour, die Anfang 2013 um noch einmal drei Konzerte erweitert wird, geben soll.

 

Lars Fischer

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