German Rock e.V. Konzerte

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OOMPH!, BLOWSIGHT
Ludwigsburg, Rockfabrik, 07.10.2012

Von Superhelden im Dirndl und Joker im Matrosenanzug.

Mein erstes Oomph! - Konzert und gleichzeitig der erste Einsatz für den German Rock e.V. und ich kann nur sagen: was für eine gelungene Premiere.

Schon bei der Ankunft vor der Rockfabrik Ludwigsburg, oder kurz Rofa genannt, war mir klar, das wird ein gigantisches Konzert. Die Schlange der Wartenden war für so eine kleine Location ziemlich lang, aber da alle Karten hatten, ging’s mit dem Einlass flott voran.

Als Vorband fungierten die jungen Rocker von Blowsight aus Schweden. Aufstrebender, frischer Metal mit einem Schuss Punk und Pop. Komische Mischung denkt ihr? Aber sie geht ins Ohr und lädt zum Tanzen, Pogen und Headbangen gleichermaßen ein. Der Knaller war definitiv das Cover von Lady Gagas Pokerface, bei dem die Rofa das erste Mal erbebte und eine überraschende Textsicherheit von Seiten der Konzertbesucher feststellbar war.

Die Blowsight-Jungs heizten die Stimmung beachtlich auf und übergaben nach knapp einer Stunde Power Mikro und Bühne an die Roadies von Oomph!, welche durch ihre weißen Matrosenhütchen gut zu erkennen waren.

Auch die, zwar spartanisch gehaltene, aber dennoch gut zu erkennende Bühnendeko im Seemannsstyle mit Rettungsringen wies schon auf eine maritime Bühnenshow hin.

Und dann ging es endlich los. Zuerst betraten die Jungs der Oomph!-Band (Hagen, Silvestri, El Friede und Okusa) die Bühne, gefolgt von Crap und Flux. Allesamt waren sie gekleidet in adrette Matrosenanzüge inklusive weißen Hütchen. Dero jedoch fiel etwas aus der Reihe, erschien er doch als Superheld mit Maske und Cape.

„Unzerstörbar“ zeigten sich die Jungs von Anfang an. Schließlich besteht die Band schon seit 1989 und sie rocken immer noch in der Urbesetzung. Die Setlist umfasste aber nicht nur Stücke vom neuen Album Des Wahnsinns Fette Beute, sondern auch ältere Songs, wie zum Beispiel Das Weiße Licht, Gekreuzigt oder auch Träumst Du.

Klar, dass bei solch harten Tönen die traditionellen Volkstänze nicht fehlen dürfen. Eine Wall of Death und Pogo beamten das Publikum in den siebten Musikhimmel. Ich fand das aufgrund eines fehlenden Fotograbens nicht so prickelnd, aber naja, no risk, no fun, gell ;)

Überraschenderweise (für mich) beherrschen die Jungs von Oomph aber auch die leise Töne. So war ich wirklich platt von Deros Stimme beim Song Regen, als er nur von Crap am Keyboard begleitet wurde. Wirklich ein Gänsehaut-Moment, dem selbst die Smartphones nichts anhaben konnten, die als Feuerzeug-Ersatz zum Einsatz kamen. Auch das Seemannsthema sollte noch einmal aufgegriffen werden, wobei El Friede am Schifferklavier und die schunkelnde Masse eine Menge dazu beitrugen. Noch ein persönliches Highlight für mich waren die Akustikversionen von Auf Kurs und Sex Hat Keine Macht.

Natürlich durfte Augen Auf nicht fehlen, das wohl bekannteste Lied von Oomph!. Alle haben korrekt mitgezählt und nochmal richtig fett Party gemacht.

Nach drei Zugaben, Dero im Dirndl und insgesamt 23 Songs verabschiedeten sich Dero, Flux und Crap dann endgültig von der Bühne und die Rofa leerte sich relativ schnell. Aufgrund des Altersdurchschnittes musste der Großteil der Besucher am nächsten Morgen wohl oder übel in die Schule ;-) Ich hab dann noch ein neues T- Shirt erstanden, am Merch-Stand kurz mit den Blowsight-Jungs gequatscht und mir von denen meinen Fotopass signieren lassen.

Mein Fazit: absolut gelungenes Konzert von der Location über die Vorband bis hin zum Hauptact. Gut fand ich auch, dass es nur eine Vorband gab, das hat meiner Meinung nach vollkommen ausgereicht um die Menge in Stimmung zu bringen. Die Setlist von Oomph! fand ich überragend, sie konnten wirklich ihr ganzes Können und Schaffen zeigen.

Was mich etwas gestört hat, waren die vielen kreischenden Mädchen, die wohl eher zu einem Tokio Hotel - Konzert gepasst hätten. Trotzdem waren auch durchaus die üblichen Verdächtigen im Publikum zu finden, vom Wald und Wiesen-Metaller bis zum aufgebrezelten Grufti so ziemlich alles, was die heimische Fauna zu bieten hat ;)

Setlist:

1)Intro + Unzerstörbar
2) Labyrinth

3) Mein Schatz

4) Das weiße Licht

5) Bis der Spiegel zerbricht

6) Träumst Du

7) Wunschkind

8) Kleinstadtboy

9) Mein Herz

10) Der neue Gott

11) Regen

12) Niemand